Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schrittmotortreiber für 2,5V Motor


von Paul N. (paul_neuer)


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Guten Tag zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Treiber für den Nema 23 Schrittmotor 
(23HM22-2804S, Spannung 2,5V, Phasenstrom 2.8A, Bipolar mit 2 Phasen) 
welchen ich dann mit einem Microcontroller betreiben möchte.

Ich wollte euch deshalb fragen welchen Teiber ich hierfür verwenden 
kann, da ich bisher noch kein Experte auf diesem Gebiet bin.

Wäre es eventuell möglich einen DM556 oder einen TB6600 zu verwenden?
Einen "L9110S H-Bridge Treiber" mit einer Versorgungsspannung von 
2,5-12V DC kann ich leider nicht verwenden, da er pro Kanal nur 800mA 
unterstützt.
Könnte ich auch hinter einen zu groß bemessenen Treiber, also direkt vor 
dem Motor einen StepDown-Wandler einsetzen, um auf die nötige 
Betriebsspannung zu kommen? Da der Wirkungsgrad bei StepDown-Wandlern ja 
mehr oder weniger konstant mit ca.80 % ist.

Gibt es eine Treiber, welcher die genannten Anforderungen erfüllt?

Ich freue mich über eure Vorschläge ;-)

Vielen Dank schon mal im Voraus.
Gruß Paul

von Teo D. (teoderix)


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Stepper werden mit einer deutlich höheren Spannung betrieben, als mit 
der max. erlaubten DC Spannung. Da wird der max. Strom mittels 
Chopperbetrieb geregelt. Durch die hohe Spannung, kommt der halt 
schneller in die Puschen.

von Johannes M. (johannesm)


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Ich würde dafür vermutlich einen TMC262-BOB30 oder ähnliches verwenden 
und mit 24V Motorspannung betreiben. Dann bekommt man ein ordentliches 
Drehmoment.

von MaWin (Gast)


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Paul N. schrieb:
> welchen Teiber ich hierfür verwenden kann,

2.8Arms sind 4Apeak, ein TB6600 geht also, gut gekühlt, und wenn du 
etwas Drehzahl habel willst solltest du dem 24V oder besser 36V gönnen.

von Johannes S. (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Wäre es eventuell möglich einen DM556 oder einen TB6600 zu verwenden?

die funktionieren beide, die TB6600 sind meist billige Massenware. Sehen 
aussen ähnlich aus, unterscheiden sich aber oft innerlich. Die reichen 
für einfache Anwendungen sicherlich, ich würde die bei Ankuft nur 
aufschrauben und Lötstellen und Befestigung des TB6600 kontrollieren.
Die DM556 ist aufwändiger und entsprechend auch teurer, kann auch höhere 
Schrittfrequenzen. Noch besser sind Controller mit Encodereingang für 
Rückmeldung. Die sind besser weil sicherer gegen Schrittverluste. Aber 
noch ein paar € teurer.

von Wolfgang (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Noch besser sind Controller mit Encodereingang für
> Rückmeldung. Die sind besser weil sicherer gegen Schrittverluste. Aber
> noch ein paar € teurer.

Von dem Encodereingang hat man nur etwas, wenn auch ein Encoder 
vorhanden ist. Ein vernünftig ausgelegter Schrittmotor braucht keinen 
Encoder, sondern eine Steuerung, die Zählen kann.

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Paul N. schrieb:
> Könnte ich auch hinter einen zu groß bemessenen Treiber, also direkt vor
> dem Motor einen StepDown-Wandler einsetzen, um auf die nötige
> Betriebsspannung zu kommen? Da der Wirkungsgrad bei StepDown-Wandlern ja
> mehr oder weniger konstant mit ca.80 % ist.

Die angegebene Betriebsspannung sagt dir nur, bei welcher konstanten 
Gleichspannung du den angegebenen Strom bekommst.
Wegen der Induktivitäten des Motors fließt dieser Strom aber nicht 
unmittelbar nach dem Anlegen der Spannung, sondern er steigt mit einer 
durch die Induktivität bestimmten Zeitkonstanten an. Bei typischen 
Ansteuerfrequenzen von ein paar hundert Hertz bleibt von deinem Strom 
bei 2,5 V nicht mehr viel übrig.

Aus diesem Grund betreibt man Schrittmotoren mit einer viel höheren als 
der Nennspannung (Grenze ist u.a. die Isolationsfestigkeit des Motors.) 
und regelt den Strom. Der darf nämlich nicht zu hoch werden, weil die 
durch die Verlustleistung entstehende Wärme dir sonst den Motor röstet.

von Harald A. (embedded)


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Hier ist es auch ganz schön mit Bildern erklärt
https://www.ti.com/lit/an/snva029b/snva029b.pdf

von Wolfgang (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Könnte ich auch hinter einen zu groß bemessenen Treiber, also direkt vor
> dem Motor einen StepDown-Wandler einsetzen, um auf die nötige
> Betriebsspannung zu kommen?

Nennspannung des Motors und Betriebsspannung sind völlig verschiedene 
Dinge.

Motortreiber und Motor bilden selbst einen StepDown-Wandler. Wieso 
willst du da noch einen davor setzen?

von Paul N. (paul_neuer)


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Vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Ich muss noch einen wichtigen Punkt erwähnen.

Der Schrittmotor wird sich in meinem Aufbau nur zwei mal in einer Sunde 
drehen, also werden viele einzelne Vollschritte bei 2 Umdrehungen 
durchgeführt.

Ihr habt natürlich vorkommen Recht. Mit einer hohen Ansteuerfrequenz von 
ein paar Hundert Hertz wird eine veränderte Motorspannung verwendet.

Welchen Treiber könnte ich in diesem Aufbau verwenden, wenn ein Nema23 
Schrittmotor wie oben genannt mit sozusagen nur (2/h) 2 Umdrehungen pro 
Stunde betrieben wird?

viele Grüße
Paul

von MaWin (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Welchen Treiber könnte ich in diesem Aufbau verwenden, wenn ein Nema23
> Schrittmotor wie oben genannt mit sozusagen nur (2/h) 2 Umdrehungen pro
> Stunde betrieben wird?

Woanders wählt man Grüne Parteien damit die Energieverschwending endlich 
ein Ende hat, und du willst einen Schrittmotor über Stunden mit Strom 
versorgen nur um alle 9 Sekunden einen Schriit zu machen ?

Nimm einen DC Permanentmagnetmotor mit einem Schneckengetriebe.

von Paul N. (paul_neuer)


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MaWin schrieb:
> Woanders wählt man Grüne Parteien damit die Energieverschwending endlich
> ein Ende hat, und du willst einen Schrittmotor über Stunden mit Strom
> versorgen nur um alle 9 Sekunden einen Schriit zu machen ?
>
> Nimm einen DC Permanentmagnetmotor mit einem Schneckengetriebe.

Haha, kein schlechter Punkt :D
Ich verstehe, im Wandel der Zeit passiert Vieles.

Leider benötige ich jedoch jeden einzelnen dieser Schritte mit 
Haltemoment usw. Leider wird durch ein Getriebe der Schrittbetrieb zu 
einer Art Brei zerstört. ;/

von Egon D. (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Paul N. schrieb:
>> Könnte ich auch hinter einen zu groß bemessenen
>> Treiber, also direkt vor dem Motor einen
>> StepDown-Wandler einsetzen, um auf die nötige
>> Betriebsspannung zu kommen?
>
> Nennspannung des Motors und Betriebsspannung sind
> völlig verschiedene Dinge.

Sicher -- und üblicherweise ist die Nennspannung die,
die bei Nenndrehzahl (und Nennmoment und Nennstrom)
gilt.

Daraus lässt sich folgern, dass Schrittmotoren nicht
zum Drehen, sondern für den Stillstand gebaut sind --
die angegebene Spannung gilt bei jenen nämlich für den
Stillstand.


Seit Doliwo-Dobrowolski gibt man für rotierende
elektrische Maschinen einen Nenn-Arbeitspunkt an --
völlig klar, dass die Schrittmotorfritzen aus der
Reihe tanzen und als Nenndrehzahl den STILLSTAND
wählen müssen...
Wäre ja zu einfach, wenn's anders wäre...

von Egon D. (Gast)


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Axel G. schrieb:

> Aus diesem Grund betreibt man Schrittmotoren mit
> einer viel höheren als der Nennspannung

Rotierende elektrische Maschinen sollen vor allem
mechanische Arbeit verrichten, die ihnen in Form
elektrischer Energie zugeführt werden muss.
Verrichten sie Arbeit und rotieren, dann entsteht
eine Gegenspannung , die erstmal von der äußeren
Spannungsquelle überwunden werden muss.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Paul N. schrieb:
> Leider benötige ich jedoch jeden einzelnen dieser Schritte mit
> Haltemoment usw.

Ohne ausreichende Drehbewegung fehlt die Ventilation des Rotors. Das 
kann zu thermischen Problemen führen. In dem Falle benötigst Du einen 
Schrittmotor mit einem großen Rastmoment. D.h. ohne angeschlossen zu 
sein, dreht sich der Motor mit der Hand ganz stark ruckelig von 
Raststelle zu Raststelle.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Paul N. schrieb:
> Einen "L9110S H-Bridge Treiber" mit einer Versorgungsspannung von
> 2,5-12V DC kann ich leider nicht verwenden, da er pro Kanal nur 800mA
> unterstützt.
Du kannst den Motor auch mit 800mA betreiben. Er geht davon nicht 
kaputt. Er hat halt nur geringeres Drehmoment.

> Könnte ich auch hinter einen zu groß bemessenen Treiber, also direkt vor
> dem Motor einen StepDown-Wandler einsetzen, um auf die nötige
> Betriebsspannung zu kommen?
Zeichne das doch mal als Schaltplan auf.
Besonders unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass der 
Schrittmotortreiber die Motorwicklung deines bipolaren Motors laufend 
umpolt.

> auf der Suche nach einem Treiber für den Nema 23 Schrittmotor
Lies mal den Beitrag "Re: Schrittmotor mit konstanter drehzahl betreiben"

: Bearbeitet durch Moderator
von Georg (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Das
> kann zu thermischen Problemen führen

In diesem Anwendungsfall würde ich prüfen wieweit man den Strom bei 
Stillstand absenken kann, ohne dass sich der Motor verstellt. Oder 
gleich einen geringeren Strom einstellen wenn das Drehmoment reicht. 
Dann braucht er für den einen Schritt halt etwas länger, stört aber 
nicht wenn er sich überhaupt bewegt.

Georg

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Paul,

Paul N. schrieb:
> Ich muss noch einen wichtigen Punkt erwähnen.
>
> Der Schrittmotor wird sich in meinem Aufbau nur zwei mal in einer Sunde
> drehen, also werden viele einzelne Vollschritte bei 2 Umdrehungen
> durchgeführt.
[...]
> Welchen Treiber könnte ich in diesem Aufbau verwenden, wenn ein Nema23
> Schrittmotor wie oben genannt mit sozusagen nur (2/h) 2 Umdrehungen pro
> Stunde betrieben wird?

Ich verstehe es leider (trotz Studiums) immer noch nicht. Wie oft und 
wie lange soll der Motor mit welcher Drehzahl drehen? 2x pro Stunde mit 
n=2U/h?
Also alle 30 Minuten mit 12°/min? Wie lange dreht er dann jeweils, 1 
Minute, 10 Minuten?

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Paul N. (paul_neuer)


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Hallo Thorsten,

Thorsten O. schrieb:
> Ich verstehe es leider (trotz Studiums) immer noch nicht. Wie oft und
> wie lange soll der Motor mit welcher Drehzahl drehen? 2x pro Stunde mit
> n=2U/h?
> Also alle 30 Minuten mit 12°/min? Wie lange dreht er dann jeweils, 1
> Minute, 10 Minuten?

Entschuldige bitte, ich bin noch am Lernen :-)
Ich hoffe, ich kann es jetzt erläutern.

Der Motor soll sich nur 1x pro Stunde Drehen also mit n = 1U/h.
Er soll bei 400 Schritten in jedem Schritt grob ca. 9 Sekunden 
verweilen.


Viele Grüße
Paul

: Bearbeitet durch User
von Egon D. (Gast)


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Paul N. schrieb:

> Der Motor soll sich nur 1x pro Stunde Drehen

"Einmal pro Stunde" bedeutet: Innerhalb jeder
Stunde des Tages gibt es einen Zeitabschnitt,
in dem sich der Motor dreht, und einen (anderen)
Zeitabschnitt, in dem der Motor stillsteht. Die
Summe aus beiden Zeiten beträgt gerade eine Stunde.


> also mit n = 1U/h.

"1U/h" bedeutet: Der Motor dreht sich fortwährend,
also ohne jede Unterbrechung , aber mit der recht
geringen Drehzahl von 1U/h.


Du verstehst den Unterschied?

von Drehwurm (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Der Motor dreht sich fortwährend,
> also ohne jede Unterbrechung

Ich würde den Motor so befestigen, daß sich nur seine Achse dreht.

> Du verstehst den Unterschied?
;-)

von my2ct (Gast)


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Georg schrieb:
> Dann braucht er für den einen Schritt halt etwas länger, stört aber
> nicht wenn er sich überhaupt bewegt.

Ein Schrittmotor braucht für einen Schritt genau so lange, wie ihm vom 
Schrittsignal (am Treibereingang) vorgegeben wird. Sonst verliert er 
Schritte.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Georg schrieb:
> In diesem Anwendungsfall würde ich prüfen wieweit man den Strom bei
> Stillstand absenken kann, ohne dass sich der Motor verstellt

Wegen der 9s Pausen zwischen einem Schritt, wäre hier die einfachste 
Lösung eine mechanische Federspeicherbremse zu ergänzen, die über einen 
kleinen Magneten kurz abgehoben wird. Diese muss er sowieso einbauen, 
weil wenn während des Betriebes der Antrieb ausfallen sollte, hätte er 
kein Haltemoment mehr und alles würde durchsausen.

von Drehwurm (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> wäre hier die einfachste
> Lösung

Du versuchst ein Problem zu lösen, das es garnicht gibt. Der TO hat das 
Problem jedenfalls nicht.
Die einfachste Lösung ist die Dauerbestromung.

Da bislang keine Angaben zum notwendigen Drehmoment gemacht wurden, 
reicht auch ein L293 mit Vorwiderständen, die den Phasenstrom auf 
irgendeinen Wert begrenzen. 100 - 200 mA reichen doch für das einfache 
Drehen aus.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Drehwurm schrieb:
> Der TO hat das Problem jedenfalls nicht.

Sagt Dir Deine Glaskugel. Wenn diese Dir mitgeteilt hat, das während des 
Drehvorganges es zwar ärgerlich ist, aber nichts kaputt geht, wenn 
zwischendrin das Halten ausfallen sollte, stimme ich mit Dir überein, 
das das auch eine Lösung zum Halten ist.

Dabei ist das benötigt Drehmoment für den Bewegungsschritt und das 
Halten auch nicht bekannt.

Im Forum hatte ich vor längerer Zeit ein Lösung gesehen, da wurde zur 
Stromersparnis und damit der Stepper weniger warm wird die 
Ausgangsbrücke für den Haltestrom mit PWM angesteuert zwischen den 
Schritten. Dadurch konnte dieser 5V oder auch eine Li-Zelle als direkte 
Versorgung verwenden.

von Paul N. (paul_neuer)


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Egon D. schrieb:
> "1U/h" bedeutet: Der Motor dreht sich fortwährend,
> also ohne jede Unterbrechung, aber mit der recht
> geringen Drehzahl von 1U/h.
> Du verstehst den Unterschied?

Hallo Zusammen,
ja ich denke ich habe den Unterschied verstanden.
Ich habe mich jedoch unvorteilsmäßig ausgedrückt. :/
Ich möchte dies gerne nachbessern:

Ich suche einen passenden Treiber für einen Motor dessen Motorwelle 1U/h 
vollzieht. Die Motorwelle/Achse dreht sich also mit 400 Schritten pro 
Stunde mit einer Unterbrechung in jedem Schritt.

Drehwurm schrieb:
> Da bislang keine Angaben zum notwendigen Drehmoment gemacht wurden.....

  Ich habe nur eine Rotationsbewegung und suche für den Motor einen 
passenden Treiber.

Dieter D. schrieb:
> Wegen der 9s Pausen zwischen einem Schritt, wäre hier die einfachste
> Lösung eine mechanische Federspeicherbremse zu ergänzen, die über einen
> kleinen Magneten kurz abgehoben wird…

  Ich möchte keine mechanische Federspeicherbremse einsetzen, da bei 
einem Ausfall des     Antriebs kein Schaden entsteht, da er nur 
horizontal dreht.

Dieter D. schrieb:
> Im Forum hatte ich vor längerer Zeit ein Lösung gesehen, da wurde zur
> Stromersparnis und damit der Stepper weniger warm wird die
> Ausgangsbrücke für den Haltestrom mit PWM angesteuert zwischen den
> Schritten. Dadurch konnte dieser 5V oder auch eine Li-Zelle als direkte
> Versorgung verwenden.

  Das klingt interessant. Welche Konfiguration(Treiber) wurde hierbei 
denn eingesetzt?

: Bearbeitet durch User
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Wie genau musst du die 9 Sekunden pro Schritt denn einhalten? Bzw. die 
1h pro Umdrehung? Davon hängt ab, welche Lösungen zur Takterzeugung 
einsetzbar sind. Die Ansteuerung des Motors kann dann ein X-beliebiger 
Treiber übernehmen. Im Idealfall einer, der nach einer gewissen Zeit 
(z.B. 1 Sekunde) den Motorstrom absenkt um die Verluste gering zu 
halten.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Paul N. schrieb:
> Das klingt interessant. ...

Da müßte ich hier im Forum auch länger stöbern in der Hoffung den Thread 
wiederzufinden. Setze daher die Hoffnung auf die minus-klickenden 
Mitlesenden mit dem Link hier um die Ecke zu kommen.

Wenn Du den Motor bereits vor Dir liegend haben solltest, dann häng mal 
an eine Wicklung eine Zelle eines NiMH-Akkus (1.2V) und teste, ob das 
Haltemoment mehr als dicke ausreicht. Danach kannst Du zusätzlich noch 
eine Diode oder einen Vorwiderstand in Reihe schalten, ob es immer noch 
reicht.

: Bearbeitet durch User
von Drehwurm (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Ich habe nur eine Rotationsbewegung und suche für den Motor einen
> passenden Treiber.

Bevor Freitag ist, solltest du jetzt verraten, welche Kraft benötigt 
wird. Was soll denn gedreht werden?
Bei niedriger Spannung und niedriger Schrittfrequenz kann man auch 
direkt mit ein paar Transistoren (4 x PNP, 4 x NPN) und Vorwiderständen 
ansteuern. Stromabsenkung ginge auch, wenn man PWM nutzt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Beim kurzen Durchsehen zeigt sich, das die meisten Module ab 8V auf der 
Stepperspulenseite funktionieren. Ab und zu findet man noch welche ab 
5V.

Bei wirklich kleinen Spannungen ab 3.3V, gäbe es den Chip A4980 
Automotive Programmable Stepper Driver, der auch PWM zur Strombegrenzung 
kann, aber nur bis 1,x A zu treiben schafft.

von Michael B. (laberkopp)


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Drehwurm schrieb:
> Bevor Freitag ist, solltest du jetzt verraten, welche Kraft benötigt
> wird. Was soll denn gedreht werden?

Bitte keine Fakten, es spekuliert sich so viel schöner.

von Drehwurm (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Bitte keine Fakten, es spekuliert sich so viel schöner.

Tut mir Leid, da wir aber bald lockgedowned werden, werde ich schon ganz 
unruhig. Ostern ohne Coronieren macht doch keinen Spaß :-(

Ich spekuliere: es soll ein drehbares, beleuchtetes Ei als Minutenzeiger 
werden. Hoffentlich ist der Motor stark genug.

von Wolfgang (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Das klingt interessant. Welche Konfiguration(Treiber) wurde hierbei
> denn eingesetzt?

Bei vielen Treibern kann die Referenzspannung vorgeben und zum Halten 
eben abgesenkt werden. Auch hier lässt sich natürlich ein PWM-Signal 
verwenden, dass dann durch einen Tiefpass geglättet werden muss.

von Paul N. (paul_neuer)


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Ihr habt ja auch richtig gute Ideen :-) Um die Spannung aber noch etwas 
zu halten, verrate ich euch noch nicht genau was gedreht werden soll.
Es bleibt noch ungewiss, wie auch die Entwicklung der momentanen 
globalen Situation weiterhin verschleiert bleibt... :|
Okay, aber jetzt weiter zum Thema:
Es handelt sich jetzt um eine Drehung mit ca. 5 kg in vertikaler Achse 
(z-Achse). Und damit Ihr Bescheid wisst ca.0.5Nm Haltedrehmoment sollten 
hierfür ausreichen.

Drehwurm schrieb:
> Bei niedriger Spannung und niedriger Schrittfrequenz kann man auch
> direkt mit ein paar Transistoren (4 x PNP, 4 x NPN) und Vorwiderständen
> ansteuern. Stromabsenkung ginge auch, wenn man PWM nutzt.

Gäbe es hierzu bitte noch eine genauere Beschreibung oder einen Link?
Denn dies hört sich brauchbar an.

Wolfgang schrieb:
> Bei vielen Treibern kann die Referenzspannung vorgeben und zum Halten
> eben abgesenkt werden. Auch hier lässt sich natürlich ein PWM Signal
> verwenden, dass dann durch einen Tiefpass geglättet werden muss.

Das klingt auch optimal, könnte ich wissen, welche Treiber hierzu 
verwendet werden könnten?

: Bearbeitet durch User
von Drehwurm (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Gäbe es hierzu bitte noch eine genauere Beschreibung oder einen Link?
> Denn dies hört sich brauchbar an.

Gleich die erste Schaltung 
http://www.ecircuitcenter.com/Circuits/pushpull/pushpull.htm Ansteuerung 
dirket vom µC.
Oder für höhere Ströme alternativ mit MOSFETs als Inverter. Auch hier 
die erste Abbildung Beitrag "Astrofotografie Nachführung parallaktische Montierung Ausrichteeinheit selber bauen Eigenbau ATmega8"

Paul N. schrieb:
> Es handelt sich jetzt um eine Drehung mit ca. 5 kg in vertikaler Achse

Da kommt es darauf an, ob der Schrittmotor diese Last zulässt. 
Vielleicht hat Thosten dazu Erfahrungswerte.

von Drehwurm (Gast)


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Drehwurm schrieb:
> Paul N. schrieb:
>> Es handelt sich jetzt um eine Drehung mit ca. 5 kg in vertikaler Achse
>
> Da kommt es darauf an, ob der Schrittmotor diese Last zulässt.
> Vielleicht hat Thosten dazu Erfahrungswerte.

In (anderen) Datenblättern sind solche Schrittmotore mit 15 N Axiallast 
angegeben. Da mußt du wohl einen Drehteller bauen und diesen per Riemen 
antreiben.

von Thomas F. (igel)


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Paul N. schrieb:
> Das klingt auch optimal, könnte ich wissen, welche Treiber hierzu
> verwendet werden könnten?

Das kann eigentlich jede ordentliche Schrittmotor-Endstufe:

https://www.pollin.de/p/schrittmotortreiber-act-dm545-fuer-nema-23-24-schrittmotoren-24-48-v-310792

von Paul N. (paul_neuer)


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Drehwurm schrieb:
> Gleich die erste Schaltung
>> Da kommt es darauf an, ob der Schrittmotor diese Last zulässt.
>> Vielleicht hat Thosten dazu Erfahrungswerte.
>
> In (anderen) Datenblättern sind solche Schrittmotoren mit 15 N Axiallast
> angegeben. Da mußt du wohl einen Drehteller bauen und diesen per Riemen
> antreiben.

Okay, ich verstehe.
Ich gehe davon aus, das es sich hierbei auch um einen Nema23 Motor 
handelt?
Wo finde ich denn die Axiallast von Motoren?
Beispiel: ACT Nema23 Schrittmotor 23 HM 6620
Und nur um es zu verstehen, was passiert, wenn ich diese 15 N Axiallast 
bei Betrieb überschreite? Also die grob zulässigen 1,5 kg zusätzlich mit 
3,5 kg überschreite, wenn der Motor kaum Umdrehungen durchführt?

Okay, Leute, vielen Dank schon mal für die ganzen Informationen von 
Euch.

Gruß
Paul

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Paul,

zum Thema Nema-Flanschgrößen siehe [1]. Zu den Lagerlasten: Du weißt wie 
ein Kugellager [2] aufgebaut ist? Wenn nicht, sieh' es dir mal an. 
Kugellager können nur radiale Lasten aufnehmen. Um auch axiale Lasten 
aufnehmen zu können, wären zwei verspannte Schrägkugellager (in X- oder 
O-Anordnung) erforderlich. Diese Art der Lagerung macht man aber nicht 
im Antrieb, sondern nahe an der Last, die je nach Anwendung ja sehr 
unterschiedlich sein kann. Im Schrittmotor ist normalerweise vorne und 
hinten ein Kugellager verbaut. Dazu noch eine Federscheibe zum axialen 
Spielausgleich (hier zu sehen [3]). Wenn die Last der Federscheibe 
überschritten wird, wird der Rotor verschoben. Bricht die Scheibe, hast 
du Späne im Motor und der Motor ist hin.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

[1] 
http://www.schrittmotor-blog.de/nema-schrittmotor-was-ist-das-eigentlich/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4lzlager
[3] http://www.schrittmotor-blog.de/qualitaet-von-schrittmotoren/

von Paul N. (paul_neuer)


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Hallo zusammen,
Dankeschön für die nützlichen Informationen.
Ich verstehe, bei meiner Anwendung brauche ich ein Bauteil, welches die 
Axiallast über dem Motor stützt.

Drehwurm schrieb:
>In (anderen) Datenblättern sind solche Schrittmotoren mit 15 N Axiallast 
>angegeben.
>Da mußt du wohl einen Drehteller bauen und diesen per Riemen antreiben.

Die Verwendung einer Drehscheibe, die per Riemen angetrieben wird, kann 
ich in meiner Anwendung leider nicht verwenden,
da sich das Gewicht unmittelbar über dem Motor befinden muss.
Kennt Ihr zufällig eine Möglichkeit, wie diese vertikale Last direkt 
über der Drehachse des Motors gestützt werden kann, oder getragen wird?

Natürlich weiß ich, das dieses Forum nicht für mechanische Fragen 
erstellt wurde, aber hier befinden sich allwissende Experten, deshalb 
traue ich mich euch auch dies zu fragen.

Vielen Dank Thorsten, deine Beschreibungen sind hilfreich und dein 
Schrittmotoren-Blog ist auch top.

Thorsten O. schrieb:
> Diese Art der Lagerung macht man aber nicht
> im Antrieb, sondern nahe an der Last, die je nach Anwendung ja sehr
> unterschiedlich sein kann.
>…..Wenn die Last der Federscheibe überschritten wird, wird der Rotor >verschoben.
>Bricht die Scheibe, hast du Späne im Motor und der Motor ist hin.

Bei meiner Anwendung brauche ich eine Konstruktion, welche diese Last 
über dem Motor trägt/stützt.
Gibt es eine Art ≈KugellagerAxial-Kugellager/Drehscheibe≈ die für solche 
Anwendungen einfach geeignet wäre?
Ich bin froh, wenn Ihr mir hierzu Tipps geben könnt.

Ich bedanke mich im Voraus und wünsche euch ein schönes Wochenende
Gruß Paul

von Drehwurm (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Um die Spannung aber noch etwas
> zu halten, verrate ich euch noch nicht genau was gedreht werden soll.

Drehwurm schrieb:
> Bevor Freitag ist, solltest du jetzt verraten, welche Kraft benötigt
> wird. Was soll denn gedreht werden?

Du hast deine Chance nicht genutzt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Paul N. schrieb:
> Kennt Ihr zufällig eine Möglichkeit, wie diese vertikale Last direkt
> über der Drehachse des Motors gestützt werden kann, oder getragen wird?

Dann schaue Dir dazu an, wie es die Mikrowelle mit dem Drehteller macht, 
damit die Gewichtskraft nicht auf den Antrieb geht, sondern auf die 
Bodenplatte.

von Wolfgang (Gast)


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Paul N. schrieb:
> Kennt Ihr zufällig eine Möglichkeit, wie diese vertikale Last direkt
> über der Drehachse des Motors gestützt werden kann, oder getragen wird?

Warum über die Drehachse des Motors?

Diese Lösung ist vielleicht etwas überdimensioniert, aber wenn du nach 
"Lazy Susan" suchst, findet sich mehr.

https://www.ebeschlaege.de/produkte/mobelbeschlage/drehbeschlage/drehbeschlag-lazy-susan-200-350-kg.html

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