Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Voltcraft DSO-1062D Power Supply defekt :-(


von Nummer E. (ritaripp)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mein DSO1062 ist durchgeknallt wie im Beitrag
Beitrag "Voltcraft DSO-1062D Power Supply defekt :-("
Den geplatzten TOP habe ich gewechselt und Bumm.
Beim durchmessen der Primärseite scheint alles OK zu sein(R,C,D).

Da Schaltnetzteile nicht mein Spezialgebiet sind  was tun ???

Der Trafo an der Primärseite 1+3 hat nur ca. 0,5 Ohm . Ist das Normal ?

Mein Plan:
Eine VD4 SR1100 ist bestellt.
Kann ich die VD2 HER7 testweise durch eine 1N4007 ersetzen.
Ich brauche einen Vorschlag die nächsten TOPs für weitere Versuche zu 
schützen ?
Danke für Vorschläge

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Nummer E. schrieb:
> Kann ich die VD2 HER7 testweise durch eine 1N4007 ersetzen.

Viel zu langsam!

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Ist das Schatregler IC noch in Ordnung? Wenn zwischen Pin 4 und 7 ein 
Kurzschluss ist, dann ist das Teil hin.
Optokoppler werden auch gerne taub.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Nummer E. schrieb:
> Der Trafo an der Primärseite 1+3 hat nur ca. 0,5 Ohm . Ist das Normal ?

Ja.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Zuerst einmal: so etwas schaltet man zuerst mit einer Glühbirne als 
Vorwiderstand ans Netz, da dann kein Bumm sondern nur Leucht entsteht.

Oft liegts an einem Kondensator des Eingangsfilters, der einen 
Kurzschluss geschaffen hat. (C2)

Den geplatzten TOP auslöten, wenn dann beim Einschalten die Glühbirne 
dunkel bleibt und an 1 bzw 3 die 325V von C6 anstehen, ist der 
einfachste Fehlerbereich als OK abgearbeitet, die Erzeugung der 325V.

Danach die Sekundärseite des Trafo auf Kurzschluss überprüfen:
Die sekundärseitigen Dioden prüfen (geht eingelötet, mit Diodenbereich 
des Multimeters). Dann an den DC-Seiten der Dioden (12V oder 5V , je 
nach Nennspannung dieses Teils bzw. aus Labornetzteil mit passend 
eingestellter Spannung.) Fremdspannung anlegen und damit auf Kurzschluss 
prüfen. Auch sekundärseitig können Cs defekt sein.

Die rot umrandete Gegend (Abfangen von Überspannungsspitzen an Pin 7) 
erst mal spannungslos durchmessen.

Dann den  TOP einlöten.

Wenn man einen Trafo mit 110V-Wicklung hat, aus dieser das Gerät 
versorgen. Die meistens SNTs laufen auch mit 110 V an.

Wenn dann  an der Sekundärseite des SNT-Trafos noch ein Kurzschluss 
besteht, überlebt der TOP weil die Lampe das Meiste der Leistung 
auffängt.
Wenn man jetzt den Fehler noch nicht gefunden hat sollte man aufgeben.

Wenn das Netzteil dann pumpt, sollte man den bereich der 
"Selbstversorgung" um VD4 herum untersuchen.
btw: stimmt die Schaltung zwischen D4 und Opto-Transistor so?

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> da dann kein Bumm sondern nur Leucht entsteht.
Stimmt nicht, ein gut geladener Zwischenkreiskondensator reicht für den 
Bumm, das Leucht kommt erst danach.

von Nummer E. (ritaripp)


Lesenswert?

Hallo,
hatte doch noch eine alte 40W Glühbirne und siehe da der neue TOP
regelt mit 5,8 Volt . Habe meine Trenntrafo neu eingestellt auf 200V
und siehe da, Lüfter,  Display springen an.
Mein Netz hat 234V (effektiv) und ich schätze mal auf der Primärseite
hat das DSO einen Überspannungs-Knacks. Ich betreibe es erst mal mit 
Trenntrafo.

Danke für die Tips !

<Oft liegts an einem Kondensator des Eingangsfilters, der einen
Kurzschluss geschaffen hat. (C2)>
Warum sollte der TOP  Hop gehen wenn C2 wackelt ?
Ich dachte der TOP testet die ersten 10 ms die Regelung und schaltet bei 
Fehler ab ?

<btw: stimmt die Schaltung zwischen D4 und Opto-Transistor so?> Ja.
Nur auf der Photodioden-Seite fehlt ein 2.ter 100 Ohm Widerstand.
(Platine DSO5000 Ver1.00.2 )

 <Stimmt nicht, ein gut geladener Zwischenkreiskondensator reicht für 
den
Bumm, das Leucht kommt erst danach.>
Der TOP  entlädt jetzt die Cs wenn ich ausschalte.  Allerdings begann 
das Maleur als ich "kurzzeitig" aus geschaltet hatte !

Gruß und Danke

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Glückwunsch, sei erstmal froh, dass das Netzteil wieder läuft.

Der Pessimist prüft, wenn er kann, auch noch weiter:

Es könnte so sein, dass einer der Elkos auf der Sekundärseite einen 
Knacks hatte, die Lampe hat dabei den Einschaltstrom begrenzt und auf 
diese Weise  einen Sanftanlauf verursacht. Dabei hat sich der Elko 
"erholt".

andre Vermutung: Die Beschaltung an Pin 7 des TOP fängt ja 
Spannungsspitzen ab, die durch die Streuinduktivität des Trafo 
verursacht werden. Da bräuchte man ein Scope mit passendem Tastkopf 
(10:1) um die Spannungsspitzen an Pin 7 zu kontrollieren.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Von den TOP und TYN und wie sie alle heißen, die sterben auch gerne, 
wenn die Elkos Kapazität verlieren. Erst steigt die Taktfrequenz, damit 
geht ein verminderter Wirkungsgrad einher und irgendwann sterben sie den 
thermischen Tod.

von Nummer E. (ritaripp)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

<Da bräuchte man ein Scope mit passendem Tastkopf
(10:1) um die Spannungsspitzen an Pin 7 zu kontrollieren.>

Das Bild zeigt die Trafo Spannung Pin3 gegen Pin1 also Plus von C6 als
"Gnd" . Skalierung 100V
(Ich habe mich nicht getraut die Masseleitung zu benutzen 
dh.Differenzmessung)

Demnach begrenzt VD2 das überschwingen auf 60V. Ist das ok oder muss die 
VD2
getauscht werden?

Wie kann die Trafo Spannung Pin3 gegen Pin1 ca. 370Vss betragen wenn ich
über C6 nur =263V ~1,5V messe . Ist das ein Messfehler ?

Der TOP Duty Cycle liegt bei 2/9 also bei 20% und scheint kaum 
gefordert.

Na gut ,die Kiste ist wieder verschraubt bis zum nächsten Knall.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Nummer E. schrieb:
> Wie kann die Trafo Spannung Pin3 gegen Pin1 ca. 370Vss betragen wenn ich
> über C6 nur =263V ~1,5V messe . Ist das ein Messfehler ?

kein Messfehler, das ist echt so.

Das ist für den Sperrwandler typisch. In der EIN-Phase des MOSFET liegen 
die 263 V von C6 an der Primärwicklung und der Trafo wird aufgeladen.
Dann wird die Primarwickling von Pin 7 weggeschaltet. Die Spannung 1-3 
polt sich um und steigt an, bis die Diode auf der Sekundärseite öffnet 
und Spannung des Ladekondensaturs + Durchgangsspannung der Diode (12,7V) 
an die Sekundärwicklung schaltet. Dann bleibt hier die Spannung an der 
Primärwicklung auf ca 110V begrenzt.

die 370V Uss entstehen also aus den 260V des C6  und den 110 V, 
entstanden aus den 12,7V auf der Sekundärseite des Trafo mit ü=110/12,7.

Der Schalter hinter Pin7 muss Spannung von C6 plus Spannung von 12,7Vx 
110/12,7 aushalten. Deshalb haben die MOSFETs von Schaltnetzteilen fast 
immer eine recht hohe UDS auszuhalten, die ungefähr das doppelte der 
Spannung an C6 beträgt.

von Nummer E. (ritaripp)


Lesenswert?

Interessant!

<die 370V Uss entstehen also aus den 260V des C6  und den 110 V,
entstanden aus den 12,7V auf der Sekundärseite des Trafo mit ü=110/12,7. 
>

Du meinst nicht etwa das die Sekundärseite wieder Energie (110V) an die
Primärseite abgibt ?

<Dann bleibt hier die Spannung an der Primärwicklung auf ca 110V 
begrenzt.>

Die Primärseite habe ich jetzt fast verstanden . Die Induktionsspannung 
packt nochmal 110V dazu aber nicht mehr weil ;

1) VD2 und R19 das verhindern
oder
2) Der TOP wieder einschaltet (Sekundärseitige Regelung )
                ???

<bis die Diode auf der Sekundärseite öffnet>

Welche Sekundärseite, welche Diode meinst du ?

Ich sehe zwei Sekundärspulen. Trafo 5+6 liefert wohl die Spannung
und Trafo 8+7 regelt diese zum TOP ?

< + Durchgangsspannung der Diode (12,7V) >

Ich verstehe den Begriff der Dioden-Durchgangsspannung als
Forward Voltage ca.0,7V ?

von Nummer E. (ritaripp)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ergänzung siehe Anhang

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Nummer E. schrieb:
> Du meinst nicht etwa das die Sekundärseite wieder Energie (110V) an die
> Primärseite abgibt ?
In der Sperrphase an Pin7 gibt der Trafo die Energie seines Magnetfeldes 
an die Sekundärwicklungen ab. (die 12V sind nur ein Beispiel, es werden 
eigentlich alle Last-Cs über die Dioden der sek-seite leitfähig.
Nur eine Spannung wird geregelt, die andren entstehen durch die 
Windungsverhältnisse.

Nummer E. schrieb:
> Die Primärseite habe ich jetzt fast verstanden . Die Induktionsspannung
> packt nochmal 110V dazu aber nicht mehr weil ;
>
> 1) VD2 und R19 das verhindern
> oder
> 2) Der TOP wieder einschaltet (Sekundärseitige Regelung )
>                 ???

innerhalb des  TOP wird die Aufladezeit des TRafo (Ein-Zeit an Pin7) 
verstellt. TOP ist das Stellglied und enthält den Regelverstärker.
Der Soll-Ist-Wert wird am TL341 verglichen und per Optokoppler zum TOP 
gebracht.

Nummer E. schrieb:
> Ich verstehe den Begriff der Dioden-Durchgangsspannung als
> Forward Voltage ca.0,7V ?

Bei den Si-Dioden ja, bei den unteren Schottky ist es etwa 0,2..0,3V

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Nummer E. schrieb:
> Interessant!
Zitieren geht hier übrigens einfach mit einem Dreizack '>' am 
Zeilenanfang. Das passende Highlighting gibts dann kostenlos dazu:
1
>>>> vier
2
>>> drei
3
>> zwei
4
> eins
5
null
wird zu:
>>>> vier
>>> drei
>> zwei
> eins
null

: Bearbeitet durch Moderator
von Nummer E. (ritaripp)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke für deine Erklärung !

Wäre es in meinem Fall sinnvoll den TOP stärker vor Überspannung zu 
schützen
mit einer Schutzdiode P6KE170 (Quelle TOP246YN Spez. Figure 44. 60 W 
Multiple Output Power Supply using TOP246) ?

Also einfach parallel zu R19 47K (DSO_1062_Bild2.png) ?

von Olli Z. (z80freak)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Muss mich hier leider einreihen, auch mein DSO hat heute die "Grätsche" 
gemacht. Nach ein paar Wochen Betriebsruhe (ich nutze es nur für 
Messungen im Auto) heute, eingesteckt, nichts, nach einer Weile 
"Elektrikduft". Aufgeschraubt und Platine untersucht. Ganz 
offensichtlich hat es die Diode VD9 zersägt (20-200V 1A Shottky)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Kurzschluss an PSU15 ausgeschlossen?

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

C18, C25 und C27 ohne Schluss?
Wenn die Diode ausgelötet ist, mach mal einen Durchgangstest. Ein kurzer 
"Piep", bis die Kondensatoren geladen sind, ist okay, danach muß der 
Widerstand gegen unendlich gehen.

von Olli Z. (z80freak)


Lesenswert?

In der Zwischenzeit hatte ich die Kondensatoren ausgelötet und 
nachgemssen. C25 war auf 0uF/0 Ohm. Gerald hatte auch den richtigen 
Riecher ;-)
Nur die Frage warum? Äußerlich sieht der voll ok aus. Die Sekundärseiten 
auf der DSO Platine haben keinen niedrigen Innenwiderstand.
Jetzt brauch ich noch Ersatz für diese Schottky, eine SR1100 hab ich 
leider nicht da, nur Surpressor-Schottkys (BA, PKE6, usw). Muss ich also 
bestellen.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Olli Z. schrieb:
> Jetzt brauch ich noch Ersatz für diese Schottky, eine SR1100 hab ich
> leider nicht da,

Da wirds auch eine UF400x tun, oder ähnliche sehr schnelle Dioden.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Olli Z. schrieb:
> C25 war auf 0uF/0 Ohm.
> Nur die Frage warum?

Hersteller und Serie?

von Olli Z. (z80freak)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Da wirds auch eine UF400x tun, oder ähnliche sehr schnelle Dioden.

Habe ich auch nicht da. Ich bestelle jetzt ein paar, kosten ja nur 5 
Cent pro Stück.

von Olli Z. (z80freak)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Hersteller und Serie?

Hilft das was?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Tausch die TFcon allesamt aus!

Nicht ohne Grund wechselt dieser Hersteller alle Nase lang seinen Namen.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Tausch die TFcon allesamt aus!
>
> Nicht ohne Grund wechselt dieser Hersteller alle Nase lang seinen Namen.

Unter welchen Namen ist die Bude denn schon in Erscheinung getreten? 
Wäre ja mal gut zu wissen :-)

von Olli Z. (z80freak)


Lesenswert?

Habe die bestellten SR1100 erhalten, eine eingelötet und getestet. 
Funktioniert einwandfrei. Restwelligkeit auf den Spannungen ist ok.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.