Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heizstrahler Schalterkontakt brennt fest


von Daniel S. (supernova01)


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Hi,

ich habe einen 2000 Watt Heizstarhler über einen Aufputzschalter 
angechlossen.
Das lief nun auch lange gut, doch nun ging es nicht mehr auszuschalten.

Habe den Schalter geöffnet, Kontakt fest gebrannt.

Schalter AC 230V / 16A angabe.

Heizstrahler ist eine beschichtete Halogenröhre. Ich schätze sie hat 
einen einschaltstrom wie eben auch eine Glühlampe, ca. 10-Fach im ersten 
Moment.

Was kann ich machen damit mir der Schalter nicht wieder fest brennt? 
Einschaltstrombegrenzung, fällt mir ein, aber gibt es da vielleicht eine 
einfache Lösung ohne viel drum rum?

Danke
DS

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Softstarter nehmen, oder spezielle Schalter die das abkönnen.

von Stefan F. (Gast)


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Ich würde da nicht lange zögern und einfach den Schalter erneuern. Was 
kosten die, 8 Euro?

Alles andere wird teurer und aufwändiger.

von Harald W. (wilhelms)


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Dennis S. schrieb:

> Schalter AC 230V / 16A angabe.
>
> Heizstrahler ist eine beschichtete Halogenröhre. Ich schätze sie hat
> einen einschaltstrom wie eben auch eine Glühlampe, ca. 10-Fach im ersten
> Moment.

Der Einschaltstrom liegt also eindeutig deutlich höher als für
den Schalter zulässig. Verwende einen passenden Schalter.

von Thomas S. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Der Einschaltstrom liegt also eindeutig deutlich höher als für
> den Schalter zulässig. Verwende einen passenden Schalter.

eindeutig ... oder ... deutlich?

Das ein Schalter kaputt geht, ist normal. Und wie schon oben, 8,- 
Euronen sind vertretbar für x-Schaltspiele.

von Nanu? (Gast)


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Eigentlich sollte jeder Lichtschalter doch so gebaut sein, dass er jeden 
Einschaltstrom verträgt, bei dem der Leitungsschutzschalter noch nicht 
auslöst?

Wieso brennt der Schalter überhaupt fest?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Lichtbogen bei zu hoher last.
Funktioniert wie ein Elektrisches Schweissgerät ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Kleines Halbleiterrelais wenn man für sowas Platz findet, und dieses mit 
dem Schalter schalten.

von Harald W. (wilhelms)


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Ben B. schrieb:

> Kleines Halbleiterrelais wenn man für sowas Platz findet, und dieses mit
> dem Schalter schalten.

Der muss dann aber auch für den Stossstrom von 100A geeignet sein.

von Stefan F. (Gast)


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Nanu? schrieb:
> Eigentlich sollte jeder Lichtschalter doch so gebaut sein, dass er jeden
> Einschaltstrom verträgt, bei dem der Leitungsschutzschalter noch nicht
> auslöst?

Andererseits hat kein normaler Mensch Lampen mit 3500 Watt an der Decke 
hängen. Wenn Material-Sparen den Profit steigert, dann wird gespart.

Ich meine: Du kaufst dir ja auch nicht einen Linienbus für die Familie, 
wenn ein PKW genügt.

von Harald W. (wilhelms)


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Nanu? schrieb:

> Eigentlich sollte jeder Lichtschalter doch so gebaut sein, dass er jeden
> Einschaltstrom verträgt, bei dem der Leitungsschutzschalter noch nicht
> auslöst?

Dann müssten die Schalter aber deutlich grösser werden. Schau Dir
mal im Netz 100A-Schalter an.

von Daniel S. (supernova01)


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Hi,

danke für die Antworten. Der Schalter hat rund 10 bis 15 Schaltspiele 
gehalten. Also 2x im Jahr den Schalter wechseln ist keine Lösung.
Knapp 100A sind natürlich eine heiße Kiste.

Muss ich wohl doch basteln, ich könnte ggf. ein Schütz nehmen, aus der 
Bastelkiste. Lieber wäre mir etwas dass in eine kleine Abzweigdose 
passt.

https://www.amazon.de/Unitec-41748-uniTEC-Einschaltstrombegrenzer/dp/B003BIEQIU#

Viel ist ja nicht drauf:

https://www.tubeland.de/product_info.php?products_id=76

Gruß
DS

von Nanu? (Gast)


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Interessant...

ein LS-Schutzschalter verträgt für 10 Sekunden den 10 Fachen Nennstrom. 
Ein Lichtschalter geht dann nach 10 Schaltspielen kaputt.

Das sind doch alles DIN-Normen. Warum sprechen sich die Leute, die 
Normen für Sicherungen und Normen für Lichtschalter zusammen stellen 
nicht ab?

von Daniel S. (supernova01)


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Nanu? schrieb:
> LS-Schutzschalter verträgt für 10 Sekunden

hier gucken:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwi7pvH1-PnxAhUDg_0HHW_pCXIQFjAMegQIKxAD&url=https%3A%2F%2Fwww.hager.de%2Ffiles%2Fdownload%2F0%2F24101272_1%2F0%2FDE_20DE0001_TECHNIK_LEITUNGSSCHUTZSCHALTER.PDF&usg=AOvVaw1p52gHp42k9OW5ZDe-Z_PK

Ist keine Pauschale, hängt von dem LS ab.

So wie ich das sehe komme ich nicht um einen Anlaufschutz rum, wenn ich 
kein Schütz verbauen möchte.

Hat jemand einen Tip/Empfehlung für mich.

Danke

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Kleines Halbleiterrelais wenn man für sowas Platz findet, und dieses mit
> dem Schalter schalten.

Das ist aber nicht VDE, bzw GS konform. Es muss ein mechanicher 
Schaltkontakt vorhanden sein, der den Strom zuverlässig trennt.
Ein Halbleiter /SSD allein isz nicht zulässig.

von Hobbybastler (Gast)


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Hmmm...

Ein Bekannter macht Trockenbau. Der hat einen 2000 Watt Scheinwerfer. 
Angeblich als Beleuchtung, aber in Wirklichkeit ist das seine Heizung.

Der benutzt keine Lichtschalter. Sein Mammutscheinwerfer hat einen 
eigenen Schalter.

von Daniel S. (supernova01)


Angehängte Dateien:

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LS-Charakteristik

von Manfred (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Das ist aber nicht VDE, bzw GS konform. Es muss ein mechanicher
> Schaltkontakt vorhanden sein, der den Strom zuverlässig trennt.

Bla bla bla, von dieser "Vorschrift" wissen viele Gerätehersteller 
nichts.

Dennis S. schrieb:
> Hat jemand einen Tip/Empfehlung für mich.

Ich hätte da eine Idee ins Unreine: In Reihe zum Netzschalter kommt ein 
SSR. Die Ansteuerung wird um 100ms verzögert. Also Schalter an, aber das 
SSR legt die Last erst drauf, wenn der Kontakt bereits ein paar ms 
geschlossen ist.

von Daniel S. (supernova01)


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Manfred schrieb:
> Ich hätte da eine Idee ins Unreine:

Ich habe nur leider kein passendes SSR da.

Ich denke damit könnte es klappen. Nur der NTC (SL32-10015) fehlt mir.

https://www.tubeland.de/product_info.php?products_id=76

geht ja auch mit Widerständen.

https://www.tubeland.de/product_info.php?products_id=3

DS

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Ich hätte da eine Idee ins Unreine: In Reihe zum Netzschalter kommt ein
> SSR.

Und was hab ich geschrieben?!!!!

Bla, bla , bla

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dennis S. schrieb:
> Ich schätze sie hat einen einschaltstrom wie eben auch eine Glühlampe,
> ca. 10-Fach im ersten Moment.
Den Kalt-Widerstand kann man ganz einfach messen. Und daraus den 
Anlaufstrom berechnen. Dann spart man sich das Schätzen. Und man weiß 
genau, was man so braucht...

: Bearbeitet durch Moderator
von Sebastian S. (amateur)


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Ich denke es ist am sinnvollsten einfach den Schalter zu tauschen. 
Vielleicht nicht gerade den Billigsten (hächel 16A) nehmen.
Natürlich kannst Du eine Menge anderer Lösungen finden, eins haben die 
aber gemeinsam: Es wird viiiiiel teurer. Ein einfacher Ersatzschalter 
fällt dazu verglichen, in die Kategorie: Kost' fast nix.

von Harald W. (wilhelms)


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Dennis S. schrieb:

> Muss ich wohl doch basteln, ich könnte ggf. ein Schütz nehmen, aus der
> Bastelkiste. Lieber wäre mir etwas dass in eine kleine Abzweigdose
> passt.

Es gibt Kartenrelais "For high inrush current", die mit den 100A
Einschaltstrom zurechtkommen, z.B. von Finder.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Man könnte ja auch einen Schalter mit Vorkontakten benutzen, oder falls 
es nur um den Einschaltstrom geht reicht ein einfacher Schalter. Damit 
macht man die galvanische Trennung falls gefordert und den eigentlichen 
Laststrom schaltet ein Halbleiterrelais kurz zeitverzögert oder (dann 
mit Vorkontakt) beim Abschalten kurz vor dem Öffnen der mechanischen 
Kontakte. Dadurch würde der Schalter immer nur lastlos betätigt.

Beitrag #6767251 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Wenn der Heizstrahler wie üblich mehrere Heizelemente hat, könnte man 
sie einzeln schalten, um die Last auf mehrere Schalter zu verteilen.

von Daniel S. (supernova01)


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Lothar M. schrieb:
> Den Kalt-Widerstand kann man ganz einfach messen.

2,9 Ohm, wenns hilft.

Ben B. schrieb:
> Man könnte ja auch einen Schalter mit Vorkontakten benutzen

Ich würde gern bei der schalterreihe bleiben, da alles lange montiert 
ist, und zusammen passt. Da würde ich doch eher ein Schütz nehmen.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn der Heizstrahler wie üblich mehrere Heizelemente hat

leider nicht :-)

Gruß
DS

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich würde erwägen, einen anderen Heizstrahler zu installieren, den du in 
mehreren Stufen schalten kannst.

von Daniel S. (supernova01)


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https://www.amazon.de/gp/product/B01KZFS09C/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich würde erwägen, einen anderen Heizstrahler zu installieren, den
> du in
> mehreren Stufen schalten kannst.

Alles montiert :-)

Gruß
DS

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja, die eierlegende Wollmilchsau gibt's leider noch nicht,
dadurch kann Dir leider nicht geholfen werden.

Viel Spaß mit dem Bummskasten wenn Du da ein Schütz einbaust.

von Daniel S. (supernova01)


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Ben B. schrieb:
> Tja, die eierlegende Wollmilchsau gibt's leider noch nicht

? Das verstehe ich nicht.

Ich habe für mich zwei Lösungen die funktionieren würden hier 
mitgenommen:

A) Schütz
B) Anlaufsteuerung, Widerstand nach kurzer Zeit brücken

ohne etwas am Strahler oder am Schalter verändern zu müssen.

Und ich weiß nun dass ich, wenn ich Schalter und Strahler behalten 
möchte, eine der beiden wohl benötige. Schaue mich gerade schon um was 
ich schneller untergebracht bekomme in dem Abzweigkasten.

Gruß
DS

von ge-nka (Gast)


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3 Lösung, industrieller Haupttrennschalter.
z.B. Hier:
https://www.reichelt.de/not-aus-hauptschalter-3p-690v-16a-vcf01ge-p296589.html?&trstct=pol_9&nbc=1
Für 32€ und 16A Nennstrom, ist laut Datenblatt:
 "Nennkurzzeitstrom Icw 300 A bei 400 V Dauer: 1 s"

von Stefan F. (Gast)


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ge-nka schrieb:
> 3 Lösung, industrieller Haupttrennschalter.

Kostet halt fast so viel wie ein Heizstrahler.

Als nächstes kommt dann ein Austausch des Sicherungsautomaten - ich ahne 
es schon.

von Karl B. (gustav)


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Dennis S. schrieb:
> Was kann ich machen damit mir der Schalter nicht wieder fest brennt?

Hi,
es ist nicht der richtige Schalter.
Nimm einen dafür geeigneten. Oder mach es so:

https://www.elektro.net/praxisprobleme/einschaltstrom-eines-infrarotheizstrahlers/

ciao
gustav

von Daniel S. (supernova01)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Als nächstes kommt dann ein Austausch des Sicherungsautomaten

3x C16A mit außen FI. Warum immer gleich so negativ? Läuft doch alles 
schon lange. Nur der Schalter leidet eben. Seit jetzt nicht mehr. Nun 
mit Schütz, schnellste und einfachste Lösung.

ge-nka schrieb:
> Für 32€ und 16A Nennstrom, ist laut Datenblatt:

Hässlich :-), aber danke für den Tip. :-)

Gruß
DS

von Karl B. (gustav)


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Hi,
sowas in der Art hatte ich mal für eine Waschmaschine montiert, bei der 
in regelmäßigen Abständen die Steckdose und der Stecker ankokelten.
Wenn schon Aufputz dann "stilecht".
https://industry-electronics.de/elektra-tailfingen/00046439-et-twg-16-wendeschalter-guss-46439-lieske_377297.htm

ciao
gustav

von Daniel S. (supernova01)


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:-)

Ich habe ein Hager ESC227 genommen.

https://www.hager.de/modulargeraete/schalt-und-meldegeraete/installationsschuetze/esc227/983683.htm

Nennstrom 25A / 1s-kurzzeitig 375A - rein in den Abzweigkasten - fertig. 
Läuft. Ich hoffe lange.

Danke und Gruß
DS

: Bearbeitet durch User
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