Hallo, ich repariere seit Jahren Röhrenradios, verstehe auch (so einigermaßen) wie sie Funktionieren. Im Moment einen SABA 581WK (1939) der natürlich nicht mehr viel zu empfangen hat. Da kam mir eine Idee, bei mir liegt schon seit Jahren ein ziemlich hochwertiges UKW Mischteil der Firma Görler rum, das 02131. Schaltplan kann man hier herunterladen: (ich kann ihn leider nicht zum Download anbieten weil ich ihn auch nur von da habe) https://www.radiomuseum.org/r/gorler_ukw_tuner_fm_teiler_mischer_mischteil_02131.html Bei Jogis Röhrenbude gibt es das UKW Projekt, der ZF Verstärker arbeitet mit 3 Röhren und kommt mit der kleineren Verstärkung aus dem Görler Mischer klar: http://www.jogis-roehrenbude.de/UKW-Projekt/ZF-Stufe/ZF-ohne_Endstufe.gif Ein AM Modulator soll noch mit in das Kästchen, dann kann man einen beliebigen UKW Sender durch die HF vom SABA schicken und hören wie das damals so (im Bestfall) geklungen haben kann: https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=13120 Vom UKW-Projekt habe ich nur die Ansteuerung des magischen Auges geändert sowie den NF Teil der die Deemphasis schon enthält. Die EAA91 gibt es bei mir nicht, stattdessen 2x 1N4148. Der Görler Mischer hat einen Dual Gate FET Eingang, (BF961) die AGC Spannung wird am zweiten Gate angelegt. So wie ich das verstehe lässt man den Pin unbeschaltet oder legt ihn auf Masse ist die AGC Deaktiviert. 1. Ich frage mich, was bringt mir die AGC überhaupt? Es ist doch gewünscht dass das ZF Signal Begrenzt wird, passiert das früh um so besser. Warum regelt man überhaupt, ich kann mir eigentlich nur vorstellen das Spiegelfrequenzen sonst Probleme machen? 2. Wie würdet Ihr die AGC integrieren? Ich habe die positive Spannung am Ratiodetektor (Messpunkt A) abgegriffen und mit einem Spannungsteiler auf den AGC Eingang des Mischers geführt, ist das so korrekt? Natürlich reagiert das alles durch C33/10uF recht träge, deshalb bin ich da nicht sicher. 3. Benötige ich die Begrenzerfunktion überhaupt? Die Verstärkung von V3 wird ja schon geregelt. Vielen Dank! Gruß, Jan
Jan K. schrieb: > Der Görler Mischer hat einen Dual Gate FET Eingang, (BF961) die AGC > Spannung wird am zweiten Gate angelegt. So wie ich das verstehe lässt > man den Pin unbeschaltet oder legt ihn auf Masse ist die AGC > Deaktiviert. > > 1. Ich frage mich, was bringt mir die AGC überhaupt? Es ist doch > gewünscht dass das ZF Signal Begrenzt wird, passiert das früh um so > besser. Warum regelt man überhaupt, ich kann mir eigentlich nur > vorstellen das Spiegelfrequenzen sonst Probleme machen? Es ist richtig, dass zur AM-Unterdrückung der in der ZF Begrenzung herrschen soll. Aber nicht schon in der Mischstufe! Ein UKW-Sender kommt selten allein, und wenn der Mischer übersteuert wird tritt ein Sammelsurium von Kreuzmodulationsprodukten auf, was zu heftigen Verzerrungen, evtl auch zum Umspringen der AFC führen kann. Auf einem Spektrumanalyzer kann man sehr schön sehen, wie bei Übersteuerung mit zunehmendem Pegel auf allen möglichen und unmögliche Frequenzen zwischen und abseits der eigentlichen Spektrallinien das Gras wächst.
Am Ausgang des Mischteiles ( also vor dem Eingang des ZF Teiles ) sollte eine AGC Spannung gewonnen werden, um damit das Gate2 des Eingangstransistors zu steuern. Es soll genau das Übersteuern des ersten Mischers verhindern. Das herabregeln setzt auch erst bei relativ hohen Eingangspegeln ein, um die Rauschzahl durch ein zu frühes herabregeln der Verstärkung nicht zu verschlechtern. Bei dem Görler Tunerbaustein mit dem Vierfachdrekondensator ist das genau so realisiert. Der ZF Verstärker hat idealerweise seine Hauptselektion am Eingang der ersten ZF Stufe. Der nachfolgende hinter der Hauptselektion Verstärker braucht nicht geregelt zu werden und sollte möglichst früh in die Begrenzung gehen. Ralph Berres
Dankeschön für Eure Antworten! Das es eine Begrenzung im Mischer geben muss ist nun verständlich, danke! Ich frage mich warum Görler das nicht gleich eingebaut hat. Den Görler Mischer mit 4-Fach Drehko konnte ich nicht finden, der Valvo FD11 hat aber eine AGC und die Eingangsstufe ist aufgebaut wie bei meinem Mischer: https://www.mikrocontroller.net/attachment/281888/FD1_A_-_FD11.pdf So wie ich das auf den ersten Blick sehe wird die Verstärkung über T2 beeinflusst, über D10/C17/C16/R14 wird die Schaltschwelle angepasst. Ich könnte mir vorstellen mit einem schnellen Komparator OPV + Tiefpass (R13/C16) das gleiche in einstellbar zu erreichen, Eingang OPV am ZF-Ausgang des Mischers. Man könnte die Schaltschwelle so einstellen das der Görler Baustein einen möglichst hohen Pegel ausspuckt ohne zu übersteuern. Die Schaltung mit dem Transistor braucht ja >2.8V^ um zu begrenzen, (Diodenstecke T2/D10 & kapazitiver Teiler) ob der Görler seinen Ausgang auch soweit aussteuern kann weiß ich nicht. Die FD11 Lösung werde ich nicht 1:1 übernehmen können. Gruß, Jan
Hallo, schau Dir mal den Tuner Typ7 an, dort wird die Regelspanung gleich im Tunergehäuse mit erzeugt. Gerade hier einen Thread gefunden: Beitrag "DDR RFT Tuner Typ7 / Typ 7 Eingangsstufe rauscht stark - Carat-S HIFI100" Gruß aus Berlin Michael
Jan K. schrieb: > Den Görler Mischer mit 4-Fach Drehko konnte ich nicht finden, siehe http://www.jogis-roehrenbude.de/UKW-Projekt/312-2433.pdf und als Varikap Version http://karljosefschneider.de/nostalgie/receiver/ Ralph Berres
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Bearbeitet durch User
Die Schaltungen sind ja praktisch identisch, ich habe jetzt 1:1 die Schaltung aus dem Valvo FD11 übernommen. Die Werte um den Dual-Gate-FET intern sind sich sehr ähnlich, das wird denke ich funktionieren. Vielen Dank nochmal, bin gespannt ob der Empfänger später läuft. (-: Gruß, Jan
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