Forum: Fahrzeugelektronik Batterie-Überwachung Motorboot


von Flo K. (gasfisher)


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Hallo ihr,
ich hatte mich vor etwas mehr als einem Jahr schonmal an euch gewandt 
(Beitrag "wie voll ist mein "Tank"? Elektroboot"). Leider bin ich seit dem 
nicht so richtig weiter gekommen und wende mich daher nochmal 
hilfesuchend an euch.

kurz zum Hintergrund:
es geht um das Boot meines Schwiegervaters. Er hat es auf 
Elektro-Antrieb umgebaut. Dafür wurden 4 AGM Batterien mit 200AH in 
Serie (48V) geschaltet. Der E-Motor leistet 10kW maximal. Jedoch wird 
der von uns nie in Max gefahren. Gefühlt (am Gashebel) eher so mit 
10-20% der Leistung. Höchstens beim "Einparken" kann mal für wenige 
Sekunden bis ca. 50% "Gas" gegeben werden.

Das große Problem ist, dass wir eigentlich seither immer im Blindflug 
unterwegs sind und nie wirklich wissen wie voll oder leer unser "Tank" 
noch ist. Es gibt zwar eine Anzeige der Spannung, aber die zeigt auch 
sehr unterschiedliche Werte je nach dem ob man gerade fährt oder den 
Motor ein paar Minuten abgestellt hat.

Wir sind daher auf der Suche nach einer Lösung um zu wissen wie viel 
Saft noch in den Batterien ist. Eine Art Batterie-Überwacher, der auf 
einfache und verständliche Weise anzeigt wie viel noch drin ist, wäre 
wünschenswert.

In dem Thread vor einem Jahr wurde von Shunt-Messgeräten und von 
Hall-Sensoren geschrieben und von einem Gerät Namens Victron Engery BMV 
700/702 (was glaub ich auch über einen Shunt läuft).

Da ich selbst mich nicht gut genug auskenne, brauche ich eure Hilfe um 
eine passende Lösung zu finden.

Vielleicht nochmal kurz zur Shaltung/Verkabelung der Batterien (ich 
hänge auch eine Skizze an). Geladen werden die Batterien hauptsächlich 
über ein 48V/30A Ladegerät. Sowie über zwei Solarzellen (wenn unterwegs) 
mit 2x125W die mit 12V an einer der vier Batterien angeschlossen sind. 
Dann gibt es noch einen Equalizer der mit allen 4 Plus- und 4 
Minus-Polen der Batterien verbunden ist und die Ladung "verteilen" soll 
(Verkabelung in der Skizze nicht eingezeichnet).

Wenn man jetzt wissen will wieviel Ladung man hat, müsste man doch 
eigentlich den Strom am Ausgang (Motor) und an beiden Eingängen 
(Ladegerät und Solarzellen) messen oder nicht?

Oder gibt es eine einfachere Methode das zu messen?
Habt ihr vielleicht Ideen oder Tips für mich?!
Ich wäre euch wirklich sehr dankbar! :)

Viele Grüße!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Man kann direkt am Akku positiven wie negativen Strom messen und 
entsprechend die Ladung berechnen, kleiner Totbereich in der Mitte, 
evtl. 10% Akkuverluste abziehen. Ab und an muß sich das Gerät neu auf 
den Akku einstellen, so daß z.B. bei 14,4V (bzw. 57,6V) und wenig Strom 
100% Ladung angenommen wird und bei sagen wir 11V (bzw. 44V) 
Entladeschlusspannung 0%.

Grundlegend mußt Du halt die geladene und entnommene Energiemenge 
messen, beispielsweise in Wattstunden. Der Rest bleibt sowieso immer ein 
wenig Stochern im Nebel, absolute Genauigkeit erreicht man da nicht.

von Mani W. (e-doc)


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Ich würde einen Amperestundenzähler verwenden, der ab einer
vollgeladenen Batterie die aufgebrauchten Ah zählt, bei der
nächsten Vollladung den Zähler wieder auf Null stellen...

Und immer etwas Reserve lassen, also nicht bis nix mehr geht fahren...

von Axel R. (axlr)


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Ich würde an jede Batterie so einen kleinen Spannungsanzeiger 
anschließen und die vier Teile im Cockpit an passender Stelle anbringen.
Dann sieht man sehr schön, wie die Spannung jeder einzelnen Batterie 
unter Last einbricht. Je stärker das tendenziell passiert, um so leerer 
sind die Batterien. Das hat man nach einiger Zeit schon im Gefühl, dann.
https://www.ebay.de/itm/333861653086

Strom rein/raus messen wäre zwar richtiger und eine "Ertragsanzeige" 
viel schöner, aber mit dem Solarpanel kommt man da richtig 
durcheinander, denk' ich. Eben weil das Solarpanel keine 50V bringt, 
sondern die Ladung "gleichmässig auf die Batterien verteilt". (Wie immer 
das da im einzelnen gelöst wurde) Andererseits kann ich mir kaum 
vorstellen, dass die Solarpanele viel zum Ladezustand beitragen. Aber: 
ich kenn' mich da nicht so aus.

von MaWin (Gast)


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Flo K. schrieb:
> Wir sind daher auf der Suche nach einer Lösung um zu wissen wie viel
> Saft noch in den Batterien ist.

Gibt es nicht.

Ein Akku, zuletzt voll geladen, hat am Ende des Winters vielleicht kaum 
noch was drin, sogar wenn er dann wieder voll geladen wurde, kann seine 
Kapazität durch Alterung 'Sulfatierung' so gesunken sein, dass du nicht 
mehr weit kommst. Und Zyklen fahren zur Kapazitätsermittlung macht man 
bei Blei eher ungern, selbst wenn es zyklenfeste Traktionsbatterien 
statt ausgelutschter Autoakkus sein sollten.


Dein Voltmeter und dessen Beobachtung ist das Beste was man tun kann.

Flo K. schrieb:
> Dann gibt es noch einen Equalizer

Bau ihn ab  er schadet bei Blei mehr als dass er nützt, zieht auch gute 
Akkus auf den Zustand des schlechtesten runter.

von Flo K. (gasfisher)


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Hallo ihr,

lieben Dank für eure Antworten soweit!
Es scheint ja durchaus unterschiedliche Ansichten zu geben, wie bzw. ob 
man die Problematik lösen kann.

Mani W. schrieb:
> Ich würde einen Amperestundenzähler verwenden, der ab einer
> vollgeladenen Batterie die aufgebrauchten Ah zählt, bei der
> nächsten Vollladung den Zähler wieder auf Null stellen...
>
> Und immer etwas Reserve lassen, also nicht bis nix mehr geht fahren...

Ich vermute so ein Zähler währe im Grunde ähnlich wie der "Stromzähler" 
den man unten im Keller hängen hat?
Das klingt erstmal nach einer praktikablen Lösung. Da das Boot sowieso 
99% des Jahres am Netz hängt.

Allerdings sind gerade die kurzen Fahrten in der Nähe des Heimathafens 
nicht wirklich das Problem. Bei diesen gehen wir quasi davon aus, dass 
der Akku reicht.
Die grob gesagt 1x 1 Woche im Jahr in der mein Schwiegervater etwas 
weiter weg tuckert (bzw. surrt) und er zwischendurch mit Solar oder 
vielleicht mal eine Nacht mit dem Stromgenerator lädt sind eigentlich 
das große Ungewisse!

MaWin schrieb:
> Ein Akku, zuletzt voll geladen, hat am Ende des Winters vielleicht kaum
> noch was drin, sogar wenn er dann wieder voll geladen wurde, kann seine
> Kapazität durch Alterung 'Sulfatierung' so gesunken sein, dass du nicht
> mehr weit kommst. Und Zyklen fahren zur Kapazitätsermittlung macht man
> bei Blei eher ungern, selbst wenn es zyklenfeste Traktionsbatterien
> statt ausgelutschter Autoakkus sein sollten.

Also es sind keine Autobatterien verbaut. Anbei mal ein Bild. Ich glaube 
jede Batterie wiegt über 60kg. Und die Batterien sind außer bei 
Ausfahrten das ganze Jahr am Strom.

Ben B. schrieb:
> Man kann direkt am Akku positiven wie negativen Strom messen und
> entsprechend die Ladung berechnen, kleiner Totbereich in der Mitte,
> evtl. 10% Akkuverluste abziehen. Ab und an muß sich das Gerät neu auf
> den Akku einstellen, so daß z.B. bei 14,4V (bzw. 57,6V) und wenig Strom
> 100% Ladung angenommen wird und bei sagen wir 11V (bzw. 44V)
> Entladeschlusspannung 0%.

Mit was für einem Gerät würdest du das machen?
Kannst du vielleicht einen beispielhaften Produktlink posten? Das wäre 
sehr hilfreich für mich.

Vielen Dank euch schonmal für die Beteiligung! :)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich weiß nicht ob es sowas fertig zu kaufen gibt. Das geht in die 
Kategorie Batteriemanagement-Systeme. Ich würde mir sowas mit einem 
Stromwandler selber bauen wenn ich im Leben jemals sowas brauchen würde.

: Bearbeitet durch User
von Flo K. (gasfisher)


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MaWin schrieb:
> Dein Voltmeter und dessen Beobachtung ist das Beste was man tun kann.

Ist das so??
mhm.. das wäre ja sehr ernüchternd.
ich weiß zum Beispiel immer nicht, ob ich den Wert während des Betriebs 
ablesen soll, oder ob ich zum messen den Motor abstellen muss? Die 
Spannung ist dann natürlich viel höher.

Hat vielleicht noch jemand einen Vorschlag, wie ich die Ladung in den 
Batterien in Erfahrung bringen kann??

Danke euch!

von Gerald K. (geku)


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Vielleicht hilft folgender Link weiter:

https://campofant.com/autobatterie-spannung-ladezustand/

Ladezustand anhand der Säuredichte messen

von Oliver S. (oliverso)


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Flo K. schrieb:
> Hat vielleicht noch jemand einen Vorschlag, wie ich die Ladung in den
> Batterien in Erfahrung bringen kann??

An den Tipps aus dem letzten Thread hat sich nichts geändert:

Flo K. schrieb:
> In dem Thread vor einem Jahr wurde von Shunt-Messgeräten und von
> Hall-Sensoren geschrieben und von einem Gerät Namens Victron Engery BMV
> 700/702 (was glaub ich auch über einen Shunt läuft).

Es gibt für diese Anwendungen Geräte, die die zugeführte und entnommene 
Energiemenge ziemlich genau messen können. Nennt sich z.B 
Batteriemonitor, google weiß Bescheid.

Das Problem, welches MaWin dir zu vermitteln versucht, ist, daß niemand 
genau sagen kann, wieviel Energie deine Batterien tatsächlich speichern 
können. Da steht zwar 200Ah drauf, aber ob das jetzt tatsächlich 200Ah, 
oder doch nur 100Ah nutzbare Kapazität ergibt, weißt du nicht. Mit etwas 
Erfahrung lässt sich da ein Wert schätzen, aber genau ist das eben nie.

Oliver

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Flo K. schrieb:
> Hat vielleicht noch jemand einen Vorschlag, wie ich die Ladung in den
> Batterien in Erfahrung bringen kann??

Betrachte den Abfall des Voltmeters unter Last (d.h. Motor Läuft/Läuft 
nicht)

Klar ist die Beste Lösung ein Stromzähler, aber der kann dir die 
Alterung der Batterien nicht mitberechnen.

Wenn du zum Voltmeter ein Amperemeter hättest, könntest du aber auf ca 
1% genau sagen wie viel "Saft" noch in deinen Batterien ist.
Dazu würde ich dann ein Kleiner MCU verwenden, der das Misst und 
auswertet.

Nur durch erstellen einer so genanter "U/I" Kurve könntest du das dann 
sehr genau abschätzen.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Flo K. schrieb:
> oder
> vielleicht mal eine Nacht mit dem Stromgenerator lädt

Wenn eh schon Sprit an Bod ist, wäre ein einfacher 5PS Aussenborder die 
Lösung für den Fall der Fälle.

Oliver

von Flo K. (gasfisher)


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Oliver S. schrieb:
> Es gibt für diese Anwendungen Geräte, die die zugeführte und entnommene
> Energiemenge ziemlich genau messen können. Nennt sich z.B
> Batteriemonitor, google weiß Bescheid.

beziehst du dich auf das Ding von Victron Energy (BMV)?
Würde es damit sicher funktionieren?
Mein Schwiegervater ist sicher bereit das Geld zu investieren, wenn es 
denn auch wirklich die Ladung anzeigen kann!
Geht das mit dem Gerät und der in obiger Skizze dargestellten 
Verschaltung (Parallele Ladung mit Solarzelle)?

Oliver S. schrieb:
> Das Problem, welches MaWin dir zu vermitteln versucht, ist, daß niemand
> genau sagen kann, wieviel Energie deine Batterien tatsächlich speichern
> können. Da steht zwar 200Ah drauf, aber ob das jetzt tatsächlich 200Ah,
> oder doch nur 100Ah nutzbare Kapazität ergibt, weißt du nicht. Mit etwas
> Erfahrung lässt sich da ein Wert schätzen, aber genau ist das eben nie.

Ok! ich verstehe. Irgendwann sind die halt alt und kaputt.

von Udo S. (urschmitt)


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Wie die Vorredner schon gesagt haben, es ist nicht trivial den 
Ladezustand eines Bleiakkus zu bestimmen.
Man weiss erst mal nur dass er bei 14,2 - 15V voll ist, abhängig von der 
Temperatur und der Akkutechnologie (Calzium / Antimon, AGM, ...)
Ausgehend von dem Vollständig geladen Zustand kann ein Batterie 
Management System den abgegebenen und aufgenommenen Strom summieren und 
so einen Ladezustand ermitteln.
Leer ist der Akku dann bei seiner Entladeschlussspannung

In den modernen KFZ BMS "lernt" das System über die zusätzlich gemessene 
Akkuspannung wie der Akku altert.

Das Ganze ist nicht trivial lösbar.

von Oliver S. (oliverso)


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Flo K. schrieb:
> beziehst du dich auf das Ding von Victron Energy (BMV)?
> Würde es damit sicher funktionieren?

Schau halt selber nach
https://www.victronenergy.de/battery-monitors/bmv-700#datasheet

Vergleichbare Geräte gibt es auch noch andere am Markt.

Oliver

von Gerald K. (geku)


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von Udo S. (urschmitt)


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Flo K. schrieb:
> Sowie über zwei Solarzellen (wenn unterwegs)
> mit 2x125W die mit 12V an einer der vier Batterien angeschlossen sind.

Dieser Mist geht an jedem Batterie Management System vorbei und kann 
daher nicht erfasst werden.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Wie schon Geschrieben, das Verhältnis von Volt und Ampere, in Bezug auf 
die Sollleistung des Bleiakkumulator gibt sehr genaue werte über Zustand 
und Ladung.
Wir bauen solche fast KI-mäßigen Anlagen für die Solar-Industrie, den da 
muss sehr genau bekannt sein was "noch" an Leistung verfügbar ist.

Dazu erstellen wir eine Tabelle der "Soll-U/I Kurve" und vergleichen die 
in der Software mit der "Ist-U/I Kurve" das Ergebnis ist eine sehr 
genaue Vorhersage, über Zustand und Ladung der Bleiakkumulatoren. (Ja es 
sind sehr viele Anlagen mit Bleiakkumulatoren in Betrieb) aber auch 
andere Akkumulatoren lassen sich so sehr genau analysieren.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Patrick L. schrieb:
> das Verhältnis von Volt und Ampere, in Bezug auf
> die Sollleistung des Bleiakkumulator gibt sehr genaue werte über Zustand
> und Ladung.

Ist das eine verklausulierte Form eines auf die Kapazität normierten 
Innenwiderstands?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Udo S. schrieb:
> Ist das eine verklausulierte Form eines auf die Kapazität normierten
> Innenwiderstands?

Nein ein Versuch es Verständlicher zu erklären ;-)
Deshalb auch die restliche Erklärung welche du nicht Mitzitiert hast. 
;-)

Der TO scheint nicht diese "Gesetzgebung von Akkumulatoren" zu kennen.

Sprich Verhältnis von Innenwiderstand, Ladung, Leistung. usw.

: Bearbeitet durch User
von Flo K. (gasfisher)


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Patrick L. schrieb:
> Dazu erstellen wir eine Tabelle der "Soll-U/I Kurve" und vergleichen die
> in der Software mit der "Ist-U/I Kurve" das Ergebnis ist eine sehr
> genaue Vorhersage, über Zustand und Ladung der Bleiakkumulatoren. (Ja es
> sind sehr viele Anlagen mit Bleiakkumulatoren in Betrieb) aber auch
> andere Akkumulatoren lassen sich so sehr genau analysieren.

Das hört sich jetzt nicht so an, als könnten mein Schwiegervater und ich 
das einfach selber machen. :(
Dazu gibt es ja nicht irgendwelche Geräte zu kaufen, die das dann 
einfach können, nehme ich an.

Oliver S. schrieb:
> Schau halt selber nach
> https://www.victronenergy.de/battery-monitors/bmv-700#datasheet
>
> Vergleichbare Geräte gibt es auch noch andere am Markt.

Ja, da steht es geht.
Aber ob das stimmt, kann ich nicht einschätzen, da ich sehr wenig 
Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik habe. :(



Udo S. schrieb:
> In den modernen KFZ BMS "lernt" das System über die zusätzlich gemessene
> Akkuspannung wie der Akku altert.
>
> Das Ganze ist nicht trivial lösbar.

Lernt denn das Ding von Victron Energy wie der Akku altert?


Ich tendiere jetzt dazu einfach diese Lösung von Victron Energy zu 
kaufen. Da ich alles andere nicht verstehe bzw. nicht selber umsetzen 
kann.

Oder gibt es aus eurer Sicht etwas, was gegen diese Lösung spricht?

von Oliver S. (oliverso)


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Flo K. schrieb:
> Lernt denn das Ding von Victron Energy wie der Akku altert?

Nee. Das müsst ihr selber lernen. Also das Ding einbauen, den Quatsch 
mit der Solaranlage sein lassen, Batterien vollladen, dann ganz 
leerfahren, und schauen, wie viel dabei rauskam. Dann wieder vollladen, 
und schauen, wie viel dabei reingeht.

Damit hast du Startwerte für die aktuelle Kapazität.

Oliver

von Oliver S. (oliverso)


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Patrick L. schrieb:
> Dazu erstellen wir eine Tabelle der "Soll-U/I Kurve" und vergleichen die
> in der Software mit der "Ist-U/I Kurve"

Nur belasten die Solarakkuanlagen die Batterien bei weitem nicht in 
solch einem Maß und in der Bandbreite wie der TO.

Oliver

von MaWin (Gast)


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Flo K. schrieb:
> Hat vielleicht noch jemand einen Vorschlag, wie ich die Ladung in den
> Batterien in Erfahrung bringen kann??

Gar nicht.

Du kannst zwar prozentual anhand der Säuredichte, Leerlaufspannung oder 
Elektrolytleitfähigkeit  messen, aber nicht absolut in Wh.

Flo K. schrieb:
> ich weiß zum Beispiel immer nicht, ob ich den Wert während des Betriebs
> ablesen soll, oder ob ich zum messen den Motor abstellen muss

Beides ,:-)

Die Leerlaufspannung nach 1 Tag der Nichtbenutzung sagt was über den 
prozentualen Ladezustand (sie solle aber immer voll sein, nach der Tour 
wird gleich geladen) und ob einzelne Zellen kaputt sind.

Aber während der Fahrt muss du wissen, welche Spannung üblich ist bei 
stehendem Motor, beim cruisen oder Vollgas, und wie sie im Laufe der 
Entladung absinkt.

Das alles ist alterungs- und temperaturabhängig, sind also noch 
Erfahrungswerte die man stets nachkorrigieren muss

Wenn beim Gasgeben die Spannung stark absinkt, ist der Innenwiderstand 
hoch, nimm dickere Kabel und bessere Polklemmen und miss die Spannung 
nicht am Motor, sondern mit 2 Extra Kabeln angeschlossen direkt an der 
Batterie.

von Flo K. (gasfisher)


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MaWin schrieb:
> Die Leerlaufspannung nach 1 Tag der Nichtbenutzung sagt was über den
> prozentualen Ladezustand (sie solle aber immer voll sein, nach der Tour
> wird gleich geladen) und ob einzelne Zellen kaputt sind.
>
> Aber während der Fahrt muss du wissen, welche Spannung üblich ist bei
> stehendem Motor, beim cruisen oder Vollgas, und wie sie im Laufe der
> Entladung absinkt.
>
> Das alles ist alterungs- und temperaturabhängig, sind also noch
> Erfahrungswerte die man stets nachkorrigieren muss

puhh... wie soll man das in der Realität umsetzen können?! Das hängt ja 
dann auch noch davon ab wie stark der Gegenwind ist und alles...  :D

oh man. ich glaube ich muss das Projekt leider aufgeben. :(

von Roland E. (roland0815)


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Flo K. schrieb:
> Hallo ihr,
> ich hatte mich vor etwas mehr als einem Jahr schonmal an euch gewandt
> (Beitrag "wie voll ist mein "Tank"? Elektroboot"). Leider bin ich seit dem
> nicht so richtig weiter gekommen und wende mich daher nochmal
> hilfesuchend an euch.
>
> kurz zum Hintergrund:
> es geht um das Boot meines Schwiegervaters. Er hat es auf
> Elektro-Antrieb umgebaut. Dafür wurden 4 AGM Batterien mit 200AH in
> Serie (48V) geschaltet. ...

Ich würde mit einem 4xUM für jede Batterie ein Voltmeter draufsetzen. 
Die Anzeige unter Last (bei laufendem Motor) ist hinreichend genug, um 
die Restkapazität der Batterien abzuschätzen. In den U-Booten gabe es 
früher nix anderes, dort war auf der Skala dann nur Ah aufgedruckt, 
statt Volt. Wenn es Zeigerinstrumente sind, kann man mit einem 
Tuschestift selber Markierungen setzen, welche die "Restlaufzeit" 
angeben. Das Ganze sieht im Armaturenbrett des Bootes sogar noch sauber 
aus, wenn richtig gemacht.

Der Schalter deshalb, damit die Voltmeter getrennt werden können, wenn 
das Boot nicht verwendet wird und nicht geladen wird. Dann würde ich für 
jede Batterie unter dem VM eine Anschlussbuchse vorsehen 
(KFZ-Standard-Verbraucherbuchse oä), die mit dem Voltmeter geschaltet 
ist. Dort kann man bei Bedarf ein KFZ-Ladegerät anhängen, um einen 
einzelne Batterie nachzuladen, wenn sie zu weit von den Anderen nach 
unten abweicht. einen Balancer draufzusetzen sehe ich als overkill an, 
auch wenn es (noch) welche für Blei/Gel gibt.

: Bearbeitet durch User
von Vic Tron (Gast)


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Nimm das Victron BMV712, hab ich selbst auch. Alles andere ist Gefrickel 
und du bekommst das beste am Markt erhältliche Batterieschätzeisen.
Montage: 500A Shunt anschrauben, Kabel an Shunt und Batterie 
anschliessen - fertig.
Geht schneller als sich den ganzen Quatsch hier reinzuziehen.

von Flo K. (gasfisher)


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mhm... für mich sieht das auch nach der besten und einfachsten Lösung 
aus.

Ich hab nur Sorge davor, dass das Ding am Ende aus irgendeinem Grund mit 
unsere Verschaltung der Batterien nicht klar kommt. Oder die Werte zu 
ungenau sind und mir das ganze also gar nichts nützt...

:(

von Dieter (Gast)


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Flo K. schrieb:
> Da ich selbst mich nicht gut genug auskenne, brauche ich eure Hilfe um
> eine passende Lösung zu finden.

Da die Lösung auch seewasserfest sein sollte, kannst Du auch kein 
billiges gefriemel verbauen.

Vic Tron schrieb:
> Nimm das Victron BMV712, hab ich selbst auch.

Im Prinzip vermutlich für Dein elektrotechnisches Können die passende 
Lösung, aber aus der BMV-700er Serie hat er Dir hier den unpassenden 
Subtyp genannt.

von Flo K. (gasfisher)


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Roland E. schrieb:
> einen Balancer draufzusetzen sehe ich als overkill an,
> auch wenn es (noch) welche für Blei/Gel gibt.

hier wollte ich nochmal nachhaken. Was meinst du mit Overkill?
Ist das schlecht für die Batterien?

Bei uns ist dieser hier verbaut:

https://www.amazon.com/Balancer-Equalizer-Lead-acid-Batteries-Regulators/dp/B07WCTY3S7

von Flo K. (gasfisher)


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Dieter schrieb:
> aber aus der BMV-700er Serie hat er Dir hier den unpassenden
> Subtyp genannt.

weißt du zufällig welcher für meinen Anwendungsfall der richtige ist??

von Dieter (Gast)


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Flo K. schrieb:
> mit unsere Verschaltung der Batterien nicht klar kommt.

Zum Beispiel mit der Solarzelle, wenn Deine Beschreibung stimmen sollte.

Was ist das für ein Balancer den Ihr verwendet.
Ist dieser passiv oder aktiv?

von Vic Tron (Gast)


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Warum unpassend? Das erklär mal bitte...

von Flo K. (gasfisher)


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Dieter schrieb:
> Zum Beispiel mit der Solarzelle, wenn Deine Beschreibung stimmen sollte.

Es sind zwei Solarplatten a 125W über einen Laderegler angeschlossen. 
Dieser (12V) ist an den zwei Polen der vierten Batterien angeschlossen.

Wieso meinst du "wenn deine Beschreibung stimmen sollte"?

Dieter schrieb:
> Was ist das für ein Balancer den Ihr verwendet.
> Ist dieser passiv oder aktiv?

Es ist ein "Battery Equalizer Model HA02" verbaut.
denke das ist dieser: 
https://www.amazon.com/Balancer-Equalizer-Lead-acid-Batteries-Regulators/dp/B07WCTY3S7
anbei noch ein Foto.

Roland hatte oben geschrieben, dass ein Equalizer "Overkill" sein.
Ich verstehe leider nicht was damit meint. Hat jemand ne Erklärung?

von Roland E. (roland0815)


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Flo K. schrieb:
> ...
>
> Es ist ein "Battery Equalizer Model HA02" verbaut.
> denke das ist dieser:
> 
https://www.amazon.com/Balancer-Equalizer-Lead-acid-Batteries-Regulators/dp/B07WCTY3S7
> anbei noch ein Foto.
>
> Roland hatte oben geschrieben, dass ein Equalizer "Overkill" sein.
> Ich verstehe leider nicht was damit meint. Hat jemand ne Erklärung?

Wenn du schon einen Balancer hast, ist das OK. Wenn der für vier Blöcke 
ist, noch besser. Dann reicht auch ein Voltmeter über alle vier 
Batterien.

Mit Overkill meinte ich: Extra einen Anschaffen, bei der oben 
beschriebenen gelegentlichen Verwendung. Die Blöcke einzeln Messen und 
von Hand nachladen täte es da auch.

von Axel R. (axlr)


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Flo K. schrieb:
> Es ist ein "Battery Equalizer Model HA02" verbaut.
> denke das ist dieser:
> 
https://www.amazon.com/Balancer-Equalizer-Lead-acid-Batteries-Regulators/dp/B07WCTY3S7
> anbei noch ein Foto.

Da würde mich jetzt aber doch mal interessieren, was da (auf 12 x 6cm) 
drin sein soll, um die dicken 200Ah Batterien zu balancieren?
der Vcitron Equalizer geht für zwei 12V-Batterien und kann der jeweils 
volleren bis zu 1A Ladestrom vorbeiführen, um die Ladungen anzugleichen, 
so das Handbuch.

von Roland E. (roland0815)


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Zum Balancieren reichen ein paar zwei oder dreistellige mA aus. Da der 
aktiv und permanent balanciert.

Für LiIon kenne ich den ETA3000, der zwei Zellen aktiv balanciert. Für 
Blei ist es der erste Aktive, den ich sehe..

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Flo K. schrieb:
> ...
> Wir sind daher auf der Suche nach einer Lösung um zu wissen wie viel
> Saft noch in den Batterien ist. Eine Art Batterie-Überwacher, der auf
> einfache und verständliche Weise anzeigt wie viel noch drin ist, wäre
> wünschenswert.

Die Überwachung einer solchen Batteriebank ist keine Kleinigkeit, 
vielleicht solltest du dich, bevor du da jetzt Unmengen an Zeit 
aufwendest, mal mit Leuten unterhalten die solche Systeme herstellen:

https://www.philippi-online.de/de/batteriemonitor-batteriewaechter-boot-yacht.html

rhf

: Bearbeitet durch User
von Flo K. (gasfisher)


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Danke für den Link!
habe denen gerade mal eine Mail geschickt!

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Flo K. schrieb:
> Danke für den Link!
> habe denen gerade mal eine Mail geschickt!

Gern geschehen.
Noch ein Tipp: Philippi hat in der Vergangenheit immer auf der Boot in 
Düsseldorf ausgestellt. Sollte die Boot 2022 stattfinden und du nicht zu 
weit weg wohnst, wäre ein Besuch am Philippi-Stand eine Möglichkeit sich 
die entsprechenden Systeme mal in Natura anzusehen.

rhf

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ich versuch' nochmal zu erklären, warum das so mit den Solarzellen blöd 
ist. (Es klang ja in etlichen Beiträgen schon durch, ich bin mir aber 
nicht sicher ob der TO das verstanden hat)

Die Batterien sind in Serie. Durch alle fließt der selbe Strom, und weil 
alle gleich groß sind, sind deswegen auch immer alle ungefähr gleich 
voll.

Wenn jetzt ein Akku minimal anders ist gibt es kleine Ungleichheiten. 
Der Balancer hat jetzt die Aufgabe, diese beim Laden und ggf. auch beim 
Entladen auszugleichen. Er versucht, alle 4 Akkus auf der gleichen 
Spannung zu halten in dem er einen einen geringen Strom (etliche 100mA) 
an einzelnen Akkus vorbei leitet.

Der Solar-Laderegler, nur an einem der 4 Akkus angschlossen, stört 
dieses Gleichgewicht erheblich. Deutlich stärker, als der Balancer das 
ausgleichen kann.

Folgen:
Beim normalen Laden wird dieser Akku überladen, Er altert deswegen 
schneller.
Beim entladen sind die anderen Akkus zuerst leer und gehen schon in die 
Tiefentladung, während der eine noch Energie hat.

Es gibt für dieses Problem 2 Lösungen:
a) weg damit!
b) ein relativ aufwendiger Laderegler, der die Spannung auf 48V 
hochtransformiert. (Ob es sowas zu kaufen gibt weiß ich nicht, es wäre 
aber definitiv unüblich)

Und natürlich wäre es auch möglich, mit mehr oder anderen Solarzellen 
eine größere Spannung zu erzeugen und dann einen normalen 
48V-MPP-Laderegler zu verwenden.

von Oliver S. (oliverso)


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Tilo R. schrieb:
> Deutlich stärker, als der Balancer das
> ausgleichen kann.

Der schafft (angeblich) 10A. Das ist deutlich stärker als das, was die 
Solaranlage liefert.

Oliver

von Oliver S. (oliverso)


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Roland F. schrieb:
> Philippi hat in der Vergangenheit immer auf der Boot in
> Düsseldorf ausgestellt. Sollte die Boot 2022 stattfinden und du nicht zu
> weit weg wohnst, wäre ein Besuch am Philippi-Stand eine Möglichkeit sich
> die entsprechenden Systeme mal in Natura anzusehen.

Man kann zwar fehlende Kenntnisse in einem Gebiet durch Geld 
ausgleichen, aber wenn der Preis für die Akkuüberwachung den des Bootes 
bei weitem Übersteigt, ist die Sinnhaftigkeitsschwelle irgendwann 
überschritten.

Oliver

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> Tilo R. schrieb:
>> Deutlich stärker, als der Balancer das
>> ausgleichen kann.
>
> Der schafft (angeblich) 10A. Das ist deutlich stärker als das, was die
> Solaranlage liefert.
>
> Oliver

wenn das wirklich so ist will ich nichts gesagt haben :)

von Axel R. (axlr)


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Ja, aber der Balancer aus dem Amazon Link "verteilt" nicht etwa den 
Ladestrom auf alle Akkus gleichmäßig, wie das wünschenswert wäre.
Die Solarzelle lädt Akku1 und schaltet den anderen Akkus, die gar nicht 
geladen werden, einen Lastwiderstand parallel, WENN deren Spannungen 
größer werden würden, als die vom Akku1. Können sie doch aber nicht, 
weil Akku2, 3 und 4 ja garnich geladen werden. Die Solarzelle hängt am 
ersten Akku. Nur dort. Der Balancer wird andererseits feststellen, dass 
Akku1 die höchste Spannung in der Reihenschaltung hat und zusätzlich zur 
Einspeisung durch die Solarzelle auch noch einen Parallelwiderstand 
hinzuschalten, um zu versuchen, die Spannungslage vom Akku1 nicht über 
die der anderen Akkus steigen zu lassen.
Ich würde es auch gut finden, wenn der kleine schwarze Kasten die 
bereitgestellte Ladung durch die Solarzellen "halbwegs gleichmäßig" über 
alle vier Batterien verteilen würde. Macht er aber nicht. Auch nicht, 
wenn er *75€* kostet.
Daher meine (diesmal wirklich ernstgemeinte) Frage, was da drinnen ist, 
in dem kleinen schwarzen Kasten?
Vier Referenzelemente alá TL431, Komparator und einen geschalteten 
Leistungswiderstand. Das ganze vier mal. Mehr nicht. Funktioniert. Aber 
eben nur, wenn man die komplette Serienschaltung (hier 48V) lädt, NICHT 
einen einzelnen Akku. Dazu müsste der Equalizer "Ladestromverteiler" 
heißen, oder sowas von der Wortschöpfung her und nur den Akku laden, der 
am 'leersten' ist oder meinethalben 4 galvanisch getrennte, evtl. 
strombegrenzte 14.xV Ausgänge zur Verfügung stellen.
BTW: es handelt sich hier um zwei Solarzellen mit je 125Watt? Damit 
sollen 4Batterien á 200A geladen werden? Wie lange soll das dauern?
48V Nennspannung und 200A(h) macht 9.600Wh?
9.600Wh / 250Watt = 38.4 Stunden, also knapp zwei Tage.
Wenn alles passt (Spannung und Sonne) und der Akku komplett tot war (ist 
er ja nicht, es muss ja nur die Differenz hineingeladen werden).
Aber in der jetzigen Verschaltung wird nur Akku1 geladen. 12V*200A. Der 
könnte tatsächlich in 8 -10 Stunden voll werden, wenn die Sonne schön 
scheint und der Akku nicht total leer ist.
Also das Akku-Solar-Lade-Ding würde ich mir, zusätzlich zur (für jeden 
Akku separaten) Spannungsanzeige, als nächstes ansehen.

Vielleicht lassen sich die AkkuSpannungen auch grafisch im Rollmodus 
aufbereiten. Dann kann man schön sehen, wie die einzelnen Spannungen 
unter Last einbrechen. Nach 'ner Woche Erfahrung sieht man das dann ganz 
gut, wie es um den Ladezustand bestellt ist.
Spannendes Thema, viel Spaß und Erfolg!
AxelR.

von Udo S. (urschmitt)


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Oliver S. schrieb:
> Der schafft (angeblich) 10A. Das ist deutlich stärker als das, was die
> Solaranlage liefert.

Das lese ich anders:

Flo K. schrieb:
> mit 2x125W die mit 12V an einer der vier Batterien angeschlossen sind.

250W Peak wären bei 12,5V 20A.

von Oliver S. (oliverso)


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Axel R. schrieb:
> Die Solarzelle lädt Akku1 und schaltet den anderen Akkus, die gar nicht
> geladen werden, einen Lastwiderstand parallel, WENN deren Spannungen
> größer werden würden, als die vom Akku1.

Nun ja, laut im Internet aufzufindenden Beschreibungen lädt der auch 
schwache Batterien aus den stärkeren. Obs stimmt, wissen die nur die 
Chinesischen Götter.

Udo S. schrieb:
> 250W Peak wären bei 12,5V 20A.

Stimmt auch wieder.

Oliver

von Axel R. (axlr)


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Oliver S. schrieb:
> Nun ja, laut im Internet aufzufindenden Beschreibungen lädt der auch
> schwache Batterien aus den stärkeren. Obs stimmt, wissen die nur die
> Chinesischen Götter.

in der Tat, steht da so. Kann ja aber, schon Aufgrund der Verbindungen 
zwischen den Akkus, so nicht funktionieren ... Dazu müssten ALLE Akkus 
GLEICHZEITIG in ihrer Serienschaltung mit hier 48V mit Ladestrom 
beaufschlagt werden.
https://ae01.alicdn.com/kf/HTB1tRB.aLjsK1Rjy1Xaq6zispXal.jpg

Na, ist ja auch egal. Vielleicht lässt sich die Plastikschachtel einfach 
öffnen? kann man mal reinsehen?

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Axel R. schrieb:
> Ja, aber der Balancer...

Zumal sich hier grundsätzlich der Sinn nach dem Einsatzes eines 
Balancers stellt, da er hier nur die einzelnen Akkus "balanciert". 
Richtiger wäre es aber die einzelnen Zellen zu balancieren und das wären 
immerhin 24 an der Zahl. Schwierig.
Nach meiner Erfahrung reicht es aus Akkus aus einer Charge zu verwenden 
und durch ein vernünftiges Batteriemanagmentsystem überwachen zu lassen.

> BTW: es handelt sich hier um zwei Solarzellen mit je 125Watt? Damit
> sollen 4Batterien á 200A geladen werden? Wie lange soll das dauern?
> 48V Nennspannung und 200A(h) macht 9.600Wh?
> 9.600Wh / 250Watt = 38.4 Stunden, also knapp zwei Tage.

Aber nur wenn die Sonne die Solarzellen auch Nachts mit maximaler 
Intensität optimal beleuchtet. Bei einer in unseren Breiten angenommenen 
Sonnenscheindauer von 8h/Tag wären für eine Vollladung dann schon eher 6 
Tage nötig.
Und das auch nur bei 100% Wirkungsgrad der dahinter hängenden 
Ladeelektronik.
Und auch nur wenn während der Ladezeit keine anderen Verbraucher 
eingeschaltet sind.
Die reale Ladezeit dürfte deshalb eher 1 Woche bis 10 Tagen betragen. 
Schwierig.

rhf

von Udo S. (urschmitt)


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Das Thema war schon in dem ersten Thread diskutiert worden.
Nur wenn er die Solarzellen dranlässt und ein Batteriemanagementsystem 
einbauen will, dann macht das meines Erachtens nur Sinn wenn mit den 
Solarzellen über das Managementsystem lädt, und nicht die seltsame Mimik 
mit den Zellen an einem Akku, und einen Balancer, der das auf die 
anderen 3 Akkus verteilen soll.

von Axel R. (axlr)


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Ich will jetzt wissen, was in dem 75€ Balancer drin ist. Menno :)

von Dieter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Vermutlich ist so ein Balancer in dem Modul.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Victron BMV-712 ist die Ausführung mit Bluetooth und wurde von mir 
schon in einigen Elektrobooten verbaut. Braucht man kein Bluetooth, tuts 
auch einer der kleineren aus der BMV-700 Serie, wie den BMV-700 oder den 
BMV-701, wenn man noch einen Aux Eingang braucht:
https://www.victronenergy.com/blog/2019/08/27/battery-monitors-and-monitoring-solutions/
Das funktioniert sehr zuverlässig und kann auch die Restkapazität der 
Versorgung anzeigen.

Als kleinen Spass kann man sich auch so ein kleines chinesisches Dings 
verbauen:
https://www.amazon.de/Batteriekapazität-Spannung-Messgerät-Temperatur-Batterieanzeige/dp/B08QRJC2P9/

Trifft bei AGM nicht ganz, kostet dafür aber auch nix. Die 
Temperaturanzeige ist aber sinnlos, da das Gerät im Gehäuse des Displays 
misst, das sich im Betrieb aufwärmt.

: Bearbeitet durch User
von Flo K. (gasfisher)


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Sorry Leute, dass ich mich erst jetzt wieder melde. War ziemlich busy 
die letzten zwei Tage...

Vielen lieben Dank für eure ganzen Erklärungen und Hinweise!
Das ist wirklich toll!

Tilo R. schrieb:
> Ich versuch' nochmal zu erklären, warum das so mit den Solarzellen blöd
> ist. (Es klang ja in etlichen Beiträgen schon durch, ich bin mir aber
> nicht sicher ob der TO das verstanden hat)

das ist lieb und hilft sehr! Danke!

Tilo R. schrieb:
> Der Solar-Laderegler, nur an einem der 4 Akkus angschlossen, stört
> dieses Gleichgewicht erheblich. Deutlich stärker, als der Balancer das
> ausgleichen kann.
>
> Folgen:
> Beim normalen Laden wird dieser Akku überladen, Er altert deswegen
> schneller.
> Beim entladen sind die anderen Akkus zuerst leer und gehen schon in die
> Tiefentladung, während der eine noch Energie hat.

Axel R. schrieb:
> Ich würde es auch gut finden, wenn der kleine schwarze Kasten die
> bereitgestellte Ladung durch die Solarzellen "halbwegs gleichmäßig" über
> alle vier Batterien verteilen würde. Macht er aber nicht.

Ok, auch wenn ich nicht alle technischen Feinheiten bis ins Detail 
durchsteige (bin einfach wirklich nicht vom Fach), so schließe ich aus 
euren Antworten, dass die angeschlossenen Solarzellen zum einen sinnlos 
sind (da sie kaum zu Ladung beitragen) und zum andern eher das System 
aus dem Gleichgewicht bringen und somit die Akkus schädigen können. Sehe 
ich das richtig?

Wenn ihr das nochmal bestätigt, dann werde ich meine Schwiegervater 
raten, die Solarmodule abzubauen. Oder meinetwegen zur Ladung der 
Bord-Strom-Batterien (Kühlschrank, Lampen, etc.) zu verwenden (da hängt 
schon eine, drei sind dann vielleicht etwas viel?).

Udo S. schrieb:
> dann macht das meines Erachtens nur Sinn wenn mit den
> Solarzellen über das Managementsystem lädt, und nicht die seltsame Mimik
> mit den Zellen an einem Akku, und einen Balancer, der das auf die
> anderen 3 Akkus verteilen soll.

geht das denn?
Kann man an so einem Victron BMV die Solarzellen anschließen (so dass 
diese die gesamte Bank laden?)?

von Dieter (Gast)


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Flo K. schrieb:
> Wenn ihr das nochmal bestätigt, dann werde ich meine Schwiegervater
> raten, die Solarmodule abzubauen.

Auch das ist keine wirklich gute Loesung. Du Wuerdest fuer die 
Solarzellen einen Aufwaertswandler benoetigen um alle vier Akkus zu 
Laden.

Zum Beispiel so etwas:
http://agelektronik.de/step-up-step-down/9503-400w-dc-dc-step-up-boost-modul-10-60v-150-khz.html

von Axel R. (axlr)


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Dieter schrieb:
> Vermutlich ist so ein Balancer in dem Modul.
https://www.mikrocontroller.net/attachment/527897/Screenshot_20210819-152416.png

Schön wär's. Dann ginge das halbwegs. Sag ich ja. galvanisch getrennte 
Ausgänge, die am Ende auch taugen, die Akku(Batterien(!)) unabhängig zu 
laden. Das wäre dann sicher a) anders verpackt und b) würde es beim Ali 
nicht für 39€ verkauft werden, oder für 75€ im Zubehör.

Einen Step-up an eine Stromquelle anzuschließen, soll schwierig sein, 
weil der Eingangs'widerstand' des Stepup ("Aufwärtssteller" oderso?) 
eher negativ ist. Soll heißen, fällt die Eingangsspannung, steigt der 
Strombedarf durch die Regelung. Das zwingt die Solarzellen in die Knie, 
um es mal so auszudrücken. Aber prinzipiell müsste man schon die solaren 
12 Volt auf die Systemspannung bringen. Dann kann man auch den 
Akku-Balangzer drannlassen. Aber eben nicht an die 12V vom ersten Akku, 
sondern 'über alles' anklemmen.

von Dieter (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Einen Step-up an eine Stromquelle anzuschließen, soll schwierig sein,

Oftmals gehen die Wandler aus, wenn die Eingangsspannung unter 9V fällt 
und beginnen wieder zu arbeiten ab 12V. Darauf kann man sich aber nicht 
verlasssen.

Im Prinzip müßten die Zellen auf einen Elko von 10...47mF speisen. Eine 
kleine Zusatzschaltung schaltet den Wandler am Inhibit (On/Off) Eingang 
bei Eingangsspannung von unter 12...13V aus und über 14...15V wieder 
ein.

von Oliver S. (oliverso)


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Flo K. schrieb:
> so schließe ich aus
> euren Antworten, dass die angeschlossenen Solarzellen zum einen sinnlos
> sind (da sie kaum zu Ladung beitragen) und zum andern eher das System
> aus dem Gleichgewicht bringen und somit die Akkus schädigen können. Sehe
> ich das richtig?

Das wissen wir nicht. Wenn der Balancer tatsächlich wie vom Chinesen 
behauptet die Ladung der einen Batterie auf die anderen verteilt, dann 
kann man die Batteriebank auf dieses Weise laden. Nicht viel, aber doch.

Wenn der Balancer entgegen der Beschreibung, aber entsprechend der 
Erwartungen, nur die Batterien mit den höheren Spannungen entlädt, bis 
die das Niveau der niedrigsten erreicht haben, dann ist das Laden nur 
einer Batterie mit dem Solarmodulen sinnlos und eventuell sogar 
schädlich.

Also gib deinem Schwiegervater das nächste mal ein Multimeter mit, der 
soll nachmessen. Spannungen aller 4 Batterien messen, aufschreiben. 
Solarmodul anklemmen, eine (ganze) Weile damit laden, Solarmodul 
abklemmen, wieder messen. Sind die Spannungen aller 4 Batterien in 
gleichen Maße gestiegen, ist alles prima, steigt nur die erste, oder 
passiert gar nichts, vergiß das mit den Solarmodulen.

Wenn die Sonne nicht scheint, könnt ihr auch einfach an die eine 
Batterie ein an Stelle der Solarmodule ein Batterieladegerät 
anschließen. Um die Funktion des Balancers zu testen, reicht das aus.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Vollkommen einfach waere mit Doppelkippschalter jeweils eine der beiden 
Panels an eine von zwei Akkus zu legen. Nach Gefuehl der halben 
Tagesfahrt wird umgeschaltet.

von Dieter (Gast)


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Dieter schrieb:
> Vollkommen einfach waere mit

Vergaß noch zu erwaehnen, jener hatte noch vier Spannunganzeige mit LCD 
Display fuer den Zigarettenanzuenderanschluss fuer jeden Akku hierfuer 
zweckentfremdet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die US Firma Vanner produziert seit Jahrzehnten solche Equalizer:
https://vanner.com/battery-equalizers/
Das ist allerdings eher schwere Ware im  Vergleich zu anderen 
Equalizern. Vllt. steht ja in einer Anleitung bei Vanner, was das Dings 
kann und was es nicht kann.
Hier gibt es eine 120A Version eines Vanner, der auf der 12V Anzapfung 
eines 24V Blocks sitzt. Das scheint zumindest beim Entladen zu spielen.

von Flo K. (gasfisher)


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Moin ihr!

ich wollte mich nochmal melden....
erstmal ganz lieben Dank für eure ganzen Kommentare und Anregungen!
das freut mich sehr und hilft mir auch wirklich weiter! :)

Wir waren gestern Abend beim Boot und sind ne Runde zum Angeln raus 
gefahren. Nach euren Anregungen wollte ich natürlich unbedingt die 
Spannungen der Batterien auch messen. Hier nun das Ergebnis.

Also, das Boot lag ca. 1 Woche an der Bücke und war dauerhaft mit 
Ladestrom von Land versorgt. Die letzten Tage waren ziemlich sonnig, die 
Batterien haben also sicher auch Strom über die Solarzellen bekommen.

Wir waren leider spät dran... sodass ich nicht vor der Fahrt messen 
konnte. Dafür nach der Fahrt. Wir sind etwa 2,5h gefahren, davon ca. die 
Hälfte mit der gewöhnlichen "Höchstgeschwindigkeit" von 2,5-3 Knoten und 
die andere Hälfte der Zeit (während des Angelns) mit 1,5kt.

Etwa 15 Minuten nach dem Anlegen habe ich an den Batterien 2, 3 und 4 
die  Spannung gemessen. Batterie 1 sitzt unter den anderen, sodass ich 
da nicht einfach ran komme.
Batterie 2 zeigte: 13,01V
Batterie 3 zeigte: 13,01-13,02V (schwankte hin und her)
Batterie 4 (das ist die mit den Solarzellen dran): 13,01V

Für mich macht das erstmal einen guten Eindruck. Zumindest existiert 
kein größeres Ungleichgewicht.

Den Umbau des Bootes haben wir im Sommer 2018 gemacht. Ich glaube die 
Solarzellen kamen erst im Frühjahr 2019 drauf. Das ist jetzt also das 
dritte Jahr in dem die Anlage so läuft.

Bin gespannt was ihr dazu sagt!
Viele Grüße, Flo.

von Joachim B. (jar)


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Flo K. schrieb:
> von einem Gerät Namens Victron Engery

das sollte ein Batteriemonitor von denen doch leisten, die Ah zählen die 
reingehen und rausgehen!

Flo K. schrieb:
> Dafür wurden 4 AGM Batterien mit 200AH in
> Serie (48V) geschaltet. Der E-Motor leistet 10kW maximal

also 10kW max / 50V wären ja 200A

also weisst du doch schon alles
https://www.amazon.de/Victron-BMV-700-Batteriemonitor-500-12/dp/B07S8BNMY6

Flo K. schrieb:
> Victron Engery BMV
> 700

von Dieter (Gast)


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Was auch Sinn machen wuerde, das waere wahrend des Ladens ueber die 
Solarzellen die Stroeme mit einer Stromzange zu messen, die auch DC 
messen kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Joachim B. schrieb:
>> von einem Gerät Namens Victron Engery
>
> das sollte ein Batteriemonitor von denen doch leisten, die Ah zählen die
> reingehen und rausgehen!

Das ist sogar der Hauptjob dieser Geräte. Das BMV-700 wird auf die 
Kapazität der verbauten Akkus eingestellt und bilanziert dann rein- und 
rausgehende Ampere. Man muss den Shunt nur an die richtige Stelle 
verbauen, aber das steht in der Anleitung und ist auch logisch.
Shunt und Messgerät werden mit einem RJ45 Kabel verbunden und wenn man 
den Shunt richtig verdrahtet, klappt das auf Anhieb. Am besten lädt man 
den Akkusatz vorher voll.
Wie gesagt, habe ich die mit- und ohne Bluetooth Version schon in 
mehreren Elektrobooten verbaut.
Um den Akkusatz gleichmässig zu belasten, verbaue ich DC/DC Wandler von 
48V auf 12V für Positionslampen, Navi, Kühlbox und was die Leute sonst 
so auf ihren Booten haben.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias S. schrieb:
> verbaue ich DC/DC Wandler von
> 48V auf 12V für Positionslampen, Navi, Kühlbox und was die Leute sonst
> so auf ihren Booten haben.

Eins noch. Die Ausnahme bildet hier die Bilgepumpe, da die 
sicherheitsrelevant sein kann. Deswegen hat die ihren eigenen Stromkreis 
und wird von der untersten 12V Batterie der 48V Kette gespeist.

von Flo K. (gasfisher)


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Hi ihr,
danke für eure Antworten.

In unserem Boot haben wir die Antriebsversorgung und die restliche 
Bordelektrik- bzw. Geräte von eiander unabhängig gestaltet. d.h. Motro 
und die vier fetten Batterien bilden eine Einheit. Alles andere, wie 
Kühlschrank, Lichter, Positionslampen, Bilgepumpe, GPS,... hängt an zwei 
Autobatterien und wird über ein separates 12V-Ladegrät bzw. Solarpanel 
geladen.

Evtl. wäre es eine Überlegung wert das BMV 702 einzubauen. Habe gelesen, 
dass dieses einen weiteren Anschluss für so ein zweites System hat - 
wenn ich mich nicht täusche. Ist da dann ein zweiter Shunt dabei? weiß 
das zufällig jemand?


Ich wollte nochmal auf diese Sache mit den Balancierer/Equalizer 
eingehen: Ihr hattet ja geschrieben, dass der vermutlich nicht in der 
Lage sei die Ladung vom Solarpanel das nur an einer Batterie hängt auf 
die anderen BAtterien zu verteilen... und dass es dadurch zu einem 
Ungleichgewicht kommen kann/wird.

Wie ich im letzten Post beschrieben habe, hatten ja alle drei gemessenen 
Batterien 13,01V. Was sagt ihr dazu? Kann man daraus schließen, dass der 
Aufbau - so wie er jetzt ist - doch ganz gut funktioniert? Hätte man 
nicht definitiv einen Unterschied sehen müssen?
Oder kann man denken: Da die Batterien ja allesamt am Ladegerät hingen 
waren sie alle voll. und voll ist voll, da macht dann auch das 
Solarpanel nichts mehr aus/kaputt/übervoll?

Ich frage nur, weil ich mir nicht so sicher bin, wie ich die Messung 
interpretieren kann. ob das ein gutes Zeichen ist oder man daraus gar 
nichts lesen kann.

Würde mich freuen eure Meinung dazu zu hören!
Liebe Grüße, Flo

von Dieter (Gast)


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Schau Dir mal das Dashboard an dieses Threads:
Beitrag "Re: Anzeige für parallel geschaltete Batterien"

von Oliver S. (oliverso)


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Flo K. schrieb:
> Wie ich im letzten Post beschrieben habe, hatten ja alle drei gemessenen
> Batterien 13,01V. Was sagt ihr dazu? Kann man daraus schließen, dass der
> Aufbau - so wie er jetzt ist - doch ganz gut funktioniert?

Sicher weißt du das erst, wenn du da mal eine Batterie einzeln richtig 
lädst. Wenn dann die Spannung an allen Batterien steigt, ist alles gut, 
wenn nur die der einen steigt, nicht.

Oliver

von jo (Gast)


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Flo K. schrieb:
> es geht um das Boot meines Schwiegervaters. Er hat es auf
> Elektro-Antrieb umgebaut. Dafür wurden 4 AGM Batterien mit 200AH in
> Serie (48V) geschaltet. Der E-Motor leistet 10kW maximal. [...]
> Das große Problem ist, dass wir eigentlich seither immer im Blindflug
> unterwegs sind und nie wirklich wissen wie voll oder leer unser "Tank"
> noch ist.

> Patrick L. schrieb:
>> Dazu erstellen wir eine Tabelle der "Soll-U/I Kurve" und vergleichen die
>> in der Software mit der "Ist-U/I Kurve" das Ergebnis ist eine sehr
>> genaue Vorhersage, über Zustand und Ladung ...

Und das Ganze für eine sicherheitsrelevante Einrichtung auf einem 
Wasserfahrzeug. Mich würde wirklich interessieren, in welchem Revier man 
so was zugelassen bekommt ...

Etwas amtlichere Wasserfahrzeuge haben als "Flautenschieber" z.B. einen 
20PS+ Schiffs-Diesel (Volvo Penta, Yanmar, ...) verbaut, 
Verbraucherbatterie plus extra Starterbatterie (über NATO-Knochen 
abgekoppelt) und „Handkurbel“ - falls alle Stricke reißen ...

Dazu 150l Diesel-Tank (mit Anzeige) plus Reservekanister.

Etwas Geringerem würde ich mein Leben nicht anvertraue. Und ich mach das 
nun schon 1/2 Jahrhundert ...

von Flo K. (gasfisher)


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jo schrieb:
> sicherheitsrelevante Einrichtung auf einem
> Wasserfahrzeug. Mich würde wirklich interessieren, in welchem Revier man
> so was zugelassen bekommt ...

Das Boot liegt am Vättern-See. Knapp vier-Mal so groß wie der Bodensee.

Es gibt durchaus ein paar bemerkenswerte Widersprüche in der 
schwedischen "Sicherheits"-Politik (im Sinne von Unfallverhütung etc.). 
In vielen Bereichen sind die Schweden extrem auf Sicherheit bedacht. 
Hier fährt zum Beispiel kaum einer Fahrrad oder Motorrad ohne ne gelbe 
Warnweste an zu haben. Oft tragen auch Spaziergänger am helllichten Tag 
diese. Im Straßenverkehr gelten sehr neidrige Tempolimits und es gibt 
hohe Bußgelder. Und es gibt überall Sicherheitshinweise in Form von 
Aufklebern. zb. am Bahnof findet man Sticker, dass Luftballons verboten 
sind....

Aber andererseits braucht man zum Führen eines Motorboots oder einer 
Yacht nicht mal einen Führerschein. (Zulassung für Boote, auch nicht. 
nehme ich zumindest an. sonst hätte mein Schwiegervater das sicher 
gemacht.) Es gibt nichtmal ein Alkoholverbot beim Fahren von Booten. Man 
sieht im Sommer etliche besoffene Schweden die mit fetten Motor-Yachten 
durch den See oder die Schären heizen!

Ein weiteres Beispiel:
Mit meinem 70 Jahre alten Volvo muss war ich noch nie beim Tüv. da Autos 
älter als 30 Jahre nicht mehr zum Tüv müssen. Alle anderen dafür 
jährlich!

eine andere Anekdote zum Thema Kontrollverlust auf Booten:
das einzige Mal, dass wir tatsächlich manövrierunfähig wurden, war als 
es letztes Jahr eine Algen-Pest gab. Und sich einmal bei einer 
Kanalfahrt eine ganze Menge dieser Schling-Algen in der Schiffschraube 
verfangen hatte. Da half nur ein Sprung ins kühle Nass und tauchen!

Viele Grüße!

: Bearbeitet durch User
von jo (Gast)


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Angesichts der Größe des Vättern würde ich mich nie ausschließlich auf 
einen Satz Batterien verlassen. Aber das hatte ich ja schon 
geschrieben...

Als einfache Lösung (frei nach dem KISS-Motto: Keep It Small and Simple) 
würde ich das Logbuch genau führen, um aus der gefahrenen Strecke (+ 
Strom + Wind) auf die Restkapazität schließen zu können.

Aber ich denke, dein Schwiegerpapa macht das eh schon so. Wenigstens 
kenne ich die Skandinavier als mit die besten Skipper - auch ohne (oder 
gerade wegen des ‚fehlenden‘) amtlichen Führerschein.

Zur Sicherheit würde ich mir einen kleinen, möglichst einfachen 
Flautenschieber besorgen (ca. 5 PS, 2-Takt, Handstart). Lange Sorgleine 
dran, sonst musst du tauchen. Woher ich das wohl weiß?

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