Forum: HF, Funk und Felder Dämpfungsmaterial zuhause?


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was gibt es denn an Hausmitteln für den Gebrauch als Dämpfungsmaterial 
zur Abschirmung und Resonanzverhinderung in Gehäusen im unteren GHz 
Bereich, was man so zuhause finden könnte?

Zinkspray, Kupferspray, Kork, nasse Kaffeebohnen🤣
stark kohlenstoffhaltiges thermisches Isomaterial...
Holzplättchen?

Irgendwelche Ideen?

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (alex998)


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Kalksandstein. Das passende Werkzeug um diesen zu gewinnen findest du 
hier: Beitrag "Bohrhammer..welcher ist empfehlenswert?"

SCNR

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es geht um kleine Gehäuse 😄

Dänisches Buttergebäck

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Ich vermute mit einer Mischung von leitfähigem Material mit einem 
Klebstoff kommt man am einfachsten hin. Also z.B. Asche + Epoxy-Kleber. 
Oder Eisenstaub (Grober Schmirgelaufsatz auf nen Oszillatorwerkzeug, 
dann an irgendwelche sonst nicht mehr benötigten Eisenteile ranhalten. 
Staub absaugen und in nem Filter auffangen).

von Alexander S. (alex998)


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Alufliegengitter mehrlagig & geerdet in Lehmputz eingearbeitet?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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In einem WLAN-Verstärker hatte ich ein Türmchen aus einem elastischen 
Spezialmaterial entdeckt.

von Alexander S. (alex998)


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Alexander S. schrieb:
> Lehmputz

oder Gips/Uniflott.

von Dämpfer Fachmann (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Es geht um kleine Gehäuse

Ach so. Dann sind die Abmessungen ja klar.

von Flip B. (frickelfreak)


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Toastbrot ordentlich auf dem grill verkohlen lassen. Ergibt praktisches 
plattenmaterial

von Wolfgang (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Was gibt es denn an Hausmitteln für den Gebrauch als Dämpfungsmaterial
> zur Abschirmung und Resonanzverhinderung in Gehäusen im unteren GHz
> Bereich, was man so zuhause finden könnte?

Elektrisch leitfähiger, statisch-dissipativer Schaumstoff, wie er als 
ESD-Schutz verwendet wird.
Kommt auf die zu vernichtende Leistung an. Sonderlich warm werden darf 
der sicher nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, sowas gab's früher bei IC-Bestellungen dazu. Schon lange nicht mehr 
gesehen.

von Wolfgang (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ja, sowas gab's früher bei IC-Bestellungen dazu. Schon lange nicht mehr
> gesehen.

Jeder Arduino (Original) kommt damit daher und bei Ebay wirst du damit 
zugeschmissen.
https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2380057.m570.l1313&_nkw=schaumstoff+leitf%C3%A4hig&_sacat=0

Kommt halt ein bisschen drauf an, welche Größe du brauchst. Wenn du 
allerdings richtige Absorptionspyramiden brauchst, wird es ein bisschen 
mühseliger.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hab so meine Zweifel ob dieser Foam effektiv ist. Vielleicht kommen ja 
noch paar Erfahrungen rein.

von Hp M. (nachtmix)


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Abdul K. schrieb:
> Hab so meine Zweifel ob dieser Foam effektiv ist.

Was immer das heissen soll.
Wenn du keine Zahlen nennen kannst, wirst du verschiedene Dinge 
ausprobieren müssen.
Resonante Bleistiftminen evtl.
Beim ESD-Verpackungsmaterial habe ich allerdings Bedenken hinsichtlich 
der Langzeitbeständigkeit. Nicht jede Schaltung verträgt es, wenn nach 
ein paar Jahren leitfähige Krümel in der Schachtel umherfliegen.

Ein Keil aus Buchenholz ist übrigens ein in der Literatur gelegentlich 
genannter reflexionsarmer Abschluss von Hohlleitern.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Also doch Holz👍

von HF-Werkler (Gast)


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Das häufig verwendete ESD-Material (schwarzer Schaumstoff) ist nach 
meiner Erfahrung nur bedingt geeignet, da es zu wenig Leitfähigkeit 
besitzt. Für ESD reicht es ja, wenn das Zeug im 100 Kiloohmbereich 
zwischen den Beinchen des IC leitet. Für eine gute Dämpfung wäre eher 
etwas in 100 Ohm Bereich sinnvoll. Einfach mal mit dem Multimeter die 
Spitzen draufhalten und "messen".

Nicht nur leitfähige, auch nichtleitende Stoffe könenn je nach Frequenz 
hinreichend verlustbehaftet sein, um eine Gehäuseresonanz zu 
unterdrücken. Im unteren GHz-Bereich ist das aber schwieriger. Man kann 
auch ein Material nutzen, das auf die magnetische Komponente abzielt (je 
nach Freuqenz).

Manchmal reicht es schon, die Resonanz im Gehäuse durch dielektrische 
Verfüllung zu verschieben (teilweise Auskleidung mit Kunststoff).

@TE:
Die richtige Massnahme hängt von dem konkreten Aufbau ab.
Was kannst du dazu schreiben?
Von welchen Frequenzen sprechen wir hier genau?
Wie sind die Abmasse des Gehäuses?
Kann durch konstruktive Massnahmen eine Verkleinerung des Volumens durch 
Aufteilung erfolgen?
Wieviel Leistung soll absorbiert werden?
Warum brauchst du die Dämpfung, bzw. kann das Problem anderst gelöst 
werden?

von Volker M. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Hab so meine Zweifel ob dieser Foam effektiv ist. Vielleicht
> kommen ja
> noch paar Erfahrungen rein.

Ich habe ESD-Schaum in einem 24 GHz-Projekt erfolgreich gegen 
Gehäuseresonanzen benutzt. Bei niedrigen Frequenzen habe ich es nicht 
getestet.

Von der Langzeitstabilität war das kein Problem, die Geräte sind 
inzwischen 20 Jahre alt und am ESD-Schaum gibt's keine Veränderung, der 
ist nicht bröselig. Es war eine Sorte die etwas fester ist, also nicht 
das ganze weiche Material. Typ/Hersteller kann ich nach so langer Zeit 
leider nicht mehr nennen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Offenbar war kein Weichmacher drin. Der vermutete Kohlenstoffanteil 
(schwarze Farbe) ist bestimmt im unteren GHz Bereich nicht so wirksam. 
Ich kann's ja probieren. Mich interessiert vor allem 2,4GHz.

von Wolfgang (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Hab so meine Zweifel ob dieser Foam effektiv ist.

Da wird jeder Hersteller sein eigenes (unspezifiziertes) Süppchen 
kochen, d.h. es wird kräftige Unterschiede geben.

von Stefan M. (derwisch)


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Abdul K. schrieb:
> Hab so meine Zweifel ob dieser Foam effektiv ist. Vielleicht
> kommen ja
> noch paar Erfahrungen rein.

Erfahrungen mit ESD Schaumstoff habe ich für das 23cm Band und 13cm 
Band.
Es funktioniert.
Damit habe ich einen selbsgebauten 13cm ATV Sender "ruhig" bekommen.
Es gab im Weißblechgehäuse Resonanzerscheinungen.
In beide Weißblech-Gehäusedeckel (oben und unten) habe ich passgenau den 
Schaumstoff eingeklebt und dann war Ruhe....

Es gibt verschiedene Sorten von diesem Zeug.
Die Sorte, die ich verwendet habe, war die etwas härtere, fast schon 
bröselige Version (recht grobporig).

von Michael D. (sirs)


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Graphitstaub (zum Schmieren im Baumarkt erhältlich) in Farbe oder Kleber 
reinmischen und auf den Gehäusedeckel innen schmieren.
Metallspray geht wahrscheinlich schlecht, das reflektiert Wellen eher 
als sie in Wärme umzuwandeln.
Alte Ferrite zerkloppen und einkleben? Bin mir nicht sicher ob das bei 
der Frequenz noch geht...

von Flip B. (frickelfreak)


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Sehr feine Stahlwolle sollte auch wundervoll Gehen. Bei Holz und Stein 
ist die Feuchtigkeit wichtig und variabel, ansonsten braucht man da 
große schichtstärken.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Es geht um kleine Gehäuse 😄
>
> Dänisches Buttergebäck

weissblech schirmt ganz gut.
Musst den Deckel nur verlöten.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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An den ESD-Schaum habe ich auch zuerst gedacht. Der wird für 
UHF-Schaltungen schon lange zur Vermeidung des "Deckeleffekts" 
empfohlen. (offen - Schaltung funktioniert, geschlossen - wildes 
Schwingen)
Reichelt "ESD PE-MOS 300" ESD PE-Steckschaum, hart, 300 x 6 x 300 mm 
1,71€

https://shop.warmbier.com/de/polyethylen-schaumstoff-pe-fuer-lagerbehaelter.html
der angegebene "Hersteller" hat leider auch keine Angaben zu 
HF-Eigenschaften.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Stahlwolle müßte man einpacken, sonst wäre das irgendwann der 
Horror.

Ich bekomme eh Armaflex für ein Hausprojekt, daß probier ich mal.

von Manfred K. (4for)


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Abdul K. schrieb:
> Armaflex

..taugt dafür nix

von Silvio K. (exh)


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Kohle (Holz- oder Aktiv-) + Gips. (+ Wasser, Gießen und Trocknen), Je 
nach Mischungsverhältnis wäre meine Idee.
Oder irgendwas mit Kohlefaser. Kohlefaserschnitzel + Epoxid.

: Bearbeitet durch User
von Henrik V. (henrik_v)


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Grillkohlestücke ?
Die Eierkohlen paasend sägen und mit 2K-Epoxi+Sägestaub an den Deckel 
kleben?


Als Student im HF Labor mit GTEM-Zelle die Dämpfung eines Toast bzgl 
Trocknungs und bräunungs/schwärze Grades zu messen ... schönes Thema für 
den Science-Slam :D
Dann noch etwas Salamitaktik äh taktische Salami dazu ;)

Schönes Wochenende
Henrik

von Ronny (Gast)


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Welches S_11 hat denn nun so ne Toastscheibe? ;-)

von HF-Werkler (Gast)


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Zur Aufgabenstellung in einer potentiellen Studienarbeit:
Bei welchem Bräunungsgrad einer Toastscheibe ist die beste Dämpfung 
zwischen 1 und 10GHz zu erwarten?
Welche maximale Leistungsdichte verträgt dieses neuartige 
Dämpfungsmaterial?
Und für die Materialkundler:
Wie mache ich das Dämpfungsmaterial Langzeitstabil?

Wenn schon denn schon... SCNR

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gute Ideen. Wenn schon, dann ne Monstera drin wachsen lassen.

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