Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Das Ende der Wertarbeit


von Nahatumanetepela (Gast)


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https://www.spiegel.de/start/welche-faehigkeiten-brauchen-bewerber-heute-muss-man-programmieren-koennen-a-e6f0b609-ed33-4bf3-a002-3fdc0f34593f

Hab heute morgen diesen Artikel gelesen und mich immer wieder gefragt, 
wer überhaupt die echte Arbeit bei diesen Unternehmen macht, wenn jeder 
nur die Socialmedia-Kanäle füllen soll oder permanent irgendein Meeting 
und Videocall ansteht und niemand mehr Hardskills braucht oder diese 
sowieso in zwei Monaten erlernbar sind, um z.B. ein selbstfahrendes (!) 
Auto zu "programmieren".
Andererseits wird auch bei einem Arbeitgeber "Lichtblick" gesagt, dass 
ihre jungen Mitarbeiter Idealisten sein sollen, die auch nicht den Fokus 
auf Profit haben sollten, also auch selbst wohl keine hohen monäteren 
Forderungen stellen sollten.

Könnte in Zukunft bedeuten, dass Socialmedia-Idealisten und echte 
Malocher mit Krümel abgespeist werden, während sich der alte weiße Mann 
nun grün anstreicht und nur noch am abkassieren ist?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nahatumanetepela schrieb:
> dass Socialmedia-Idealisten und echte Malocher mit Krümel abgespeist werden
Elegant. Ich hätte diese beiden Personengruppen niemals in einen Satz 
oder gar in den selben Topf unter einen gemeinsamen Deckel bekommen.

> niemand mehr Hardskills braucht oder diese sowieso in zwei Monaten
> erlernbar sind, um z.B. ein selbstfahrendes (!) Auto zu "programmieren".
Ja, ich kann das bestätigen, ich bin letzthin wieder in einem gefahren. 
Das fühlte sich genau so an, wie wenn das Ding in 2 Monaten den 
Führerschein gemacht hätte und dann bei 220 auf der Autobahn den Weg 
sucht. Spannend.

> wer überhaupt die echte Arbeit bei diesen Unternehmen macht
Bei vielen dieser Unternehmen wird keine "echte Arbeit" im Sinne von 
"hinterher steht da was da" gemacht. Es wird vorrangig heiße Luft 
produziert und als Fernwärme verkauft.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bob E. (embedded_bob)


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Nahatumanetepela schrieb:

> Hab heute morgen diesen Artikel gelesen und mich immer wieder gefragt,
> wer überhaupt die echte Arbeit bei diesen Unternehmen macht, wenn jeder
> nur die Socialmedia-Kanäle füllen soll oder permanent irgendein Meeting
> und Videocall ansteht und niemand mehr Hardskills braucht oder diese
> sowieso in zwei Monaten erlernbar sind, um z.B. ein selbstfahrendes (!)
> Auto zu "programmieren".


Die Zulieferer ;)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Das Problem ist, daß Personaler keine Ahnung haben was für einen Job 
wirklich gebraucht wird. Dann werfen sie halt mit den gewohnten Bullshit 
Bingo um sich und alle sind zufrieden.
Ähhm, die Abteilungen freuen sich über diese vorgefilterten Bewerber 
evtl. dann weniger. Aber das sind heutzutage nur Nebensächlichkeiten.

von Wühlhase (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es wird vorrangig heiße Luft
> produziert und als Fernwärme verkauft.

Ich lieg am Boden. :D

von Udo S. (urschmitt)


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Nahatumanetepela schrieb:
> Blablabla

Immerhin deutet dein Monolog mit deinen endlosen Bandwurmsätzen darauf 
hin dass du prima in diese neue Arbeitswelt zu passen scheinst.

von Mark S. (voltwide)


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Lothar M. schrieb:
> Es wird vorrangig heiße Luft
> produziert und als Fernwärme verkauft

Jepp, jetzt kann der Tag beginnen!

von MaWin (Gast)


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Nahatumanetepela schrieb:
> Könnte in Zukunft bedeuten, dass Socialmedia-Idealisten und echte
> Malocher mit Krümel abgespeist werden, während sich der alte weiße Mann
> nun grün anstreicht und nur noch am abkassieren ist?

Nein.

Wie schon jetzt wird die Arbeit (inkl. Entwicklungsarbeit) in China 
gemacht, hier wird nur noch am Handel verdient.

Heissluftquatscher mit social media Account sind genau die richtigen 
Typen in so einer Gesellschaft, die das Produzieren und Erfinden 
verlernt hat und meint, mit Pflichtenheften und Qualitätskontrolle voll 
beschäftigt zu sein.

Das Geld landet trotzdem in China, schon jetzt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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In dem Interview wird im Prinzip doch nichts Neues über den idealen 
Bewerber gesagt:

- Bereitschaft, sich in Neues einzuarbeiten
- hohe Motivation
- Pünktlichkeit
- immer erreichbar sein

Das galt schon vor zwanzig Jahren.

"Viele suchen nicht mehr nach Profitmaximierung, sondern nach dem 
Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Sie wollen schon in jungem Alter 
mitreden und mitgestalten. Das ist für uns sehr wichtig."

Ist doch ideal - so muss man wenig zahlen. Davon leben viele StartUps.

"De Haan: Hard Skills wie Programmieren sind gar nicht so entscheidend, 
denn ein grundsätzliches digitales Verständnis bringen die meisten 
Bewerber:innen sowieso mit. Durch die Tools und Kurse, die es heute 
gibt, kann man in zwei Monaten lernen, wie man ein selbstfahrendes Auto 
programmiert – in Zukunft werden sich die meisten Programme ohnehin von 
selbst schreiben."

Ja nee, is klar.

Lothars Geschäftsmodell dürfte gewinnbringend sein :-}

von Ben S. (bensch123)


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Die Welt besteht nur noch aus Bullshitjobs. Traurig. Aber irgendwie muss 
man ja die Miete "erwirtschaften". Länder wie Spanien haben zu Recht 
eine Jugendarbeitslosigkeit von > 50% - niemand braucht mehr in dieser 
automatisierten Welt so viele Arbeitskräfte. Aber durch unser marides 
Wirtschaftssystem muss jeder auf verderb arbeiten gehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Heissluftquatscher mit social media Account sind genau die richtigen
> Typen in so einer Gesellschaft, die das Produzieren und Erfinden
> verlernt hat und meint, mit Pflichtenheften und Qualitätskontrolle voll
> beschäftigt zu sein.

Das darf man nicht zu trostlos sehen. Es gibt in DE sehr, sehr viele 
Unternehmen, die weiterhin entwickeln und selbst produzieren (auch 
Elektronik, aber natürlich mehr Mechanisches). Allerdings dünnt sich das 
zu großen Unternehmen hin meiner Beobachtung nach immer mehr aus.

> Das Geld landet trotzdem in China, schon jetzt.

Dann ist es gut, wenn die zumindest uns hier einiges zurückgeben :-)

von Ja (Gast)


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Ist es das Ende der Wertarbeit oder der Wert der Endarbeit?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Zitat:
"Durch die Tools und Kurse, die es heute gibt, kann man in zwei Monaten 
lernen, wie man ein selbstfahrendes Auto programmiert – in Zukunft 
werden sich die meisten Programme ohnehin von selbst schreiben."
von Gerhard de Haan; Professor an der Freien Universität Berlin, Leiter 
Institut Futur.

von Stefan M. (derwisch)


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Lothar M. schrieb:
> Es wird vorrangig heiße Luft
> produziert und als Fernwärme verkauft.

Gut ausgedrückt.
Besonders seltsam ist, dass es anscheinend genug Kunden für diese 
Fernwärme gibt.
Ich gehöre nicht dazu...

von Konzernangestellter (Gast)


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Es ist natürlich übertrieben, aber in Tendenz ist es doch so, dass in 
Konzernen immer weniger gearbeitet und mehr und mehr verwaltet wird. 
Produzieren kann man in Ländern, die günstiger sind oder zur Not hat man 
Dienstleister und Zulieferer. Was man aber noch hier braucht sind Leute, 
die hier sozialisiert sind und deren Muttersprache deutsch ist, die am 
Puls der Zeit und vom Kunden sind um gezieltes Marketing zu betreiben, 
zB. über social media. Das macht man noch Inhouse. Technik und Physik 
sind weltweit überall gleich, aber social media Kanäle mit 
marketingrelevantem Content zu füllen, das bedarf landes- und 
kulturspezifische, soziale Fähigkeiten.

von A. S. (Gast)


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Eine emotionale Achterbahnfahrt:
Fpgakuechle K. schrieb:
> in Zukunft werden sich die meisten Programme ohnehin von selbst
> schreiben."
Bullshit eines jungen mediairgendwas Fuzzis
> von Gerhard de Haan;
>Professor an der ... Universität

Oh, aufmerksam ..., könnte da was dran sein?
> Berlin,
Ah, Erleichterung
> Leiter Institut Futur.
Jetzt passt alles zusammen

von Fpgakuechle K. (Gast)


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A. S. schrieb:

> Oh, aufmerksam ..., könnte da was dran sein?
>> Berlin,
> Ah, Erleichterung
>> Leiter Institut Futur.
> Jetzt passt alles zusammen

Der hat sogar einen Wikipedia-Eintrag: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_de_Haan

ist also ausgebildeter Erziehungswissenschaftler/Soziologe und hat mit 
71 Jahren das Greisenalter erreicht. Damit ist er natürlich der Experte 
für Informatik und Programmierung ... SCNR

von 900ss (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es wird vorrangig heiße Luft
> produziert und als Fernwärme verkauft.

LOL :) Danke, der war gut (aber leider auch zutreffend).

von Erich (Gast)


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Ich bin zufällig in der It eines großen Autobauers und kann euch sagen 
es ist alles noch viel viel schlimmer.
Ich bin eigentlich Softwareentwickler aber seit sicher 2 Jahren habe ich 
keine zeile code geschrieben. Wir haben täglich stundenlange Meetings 
mit verschiedenen Fachbereichen, Werken, Dienstleistern und versuchen 
international über alle Marken diverse Standards zu erarbeiten. Ziel ist 
es irgendwie Datenschnittellen zu standardisieren die meiner Meinung 
nach nicht zusammen Passen um künftig dinge einfacher vernetzen zu 
können die nicht vernetzt werden sollten.
Dann gibt es im Konzern noch immer viele Systeme die auf Mainframe und 
Systeme welche in Cobol geschrieben sind. Ersetzt werden diese nicht 
sondern immer nur neue Krücken gebaut um sie weiter nutzen zu können. 
Dann wird halt ein neues System gebastelt welche Daten aufnimmt 
übersetzt und an das alte System überträgt.
Viele dinge werden noch immer nur einmal Täglich zwischen irgendwelchen 
alten Systemen übertragen....
Jeder Fachbereich ist Gott seiner eigenen Daten und Systeme. Wenn jemand 
darauf zugreifen wollen würden wird das ein endloses Theater von das ist 
Technisch nicht möglich bis hin zu das darf ich nicht weil dann könntest 
du auch dinge sehen die du nicht sehen darfst oder ich kann nicht weil 
mein System ist schon so überlastet bis hin zu würde ich gerne aber es 
gibt niemanden mehr der dir diese schnitstelle einrichten könnte...

von Konzernangestellter (Gast)


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Erich schrieb:
> Ich bin zufällig in der It eines großen Autobauers und kann euch sagen
> es ist alles noch viel viel schlimmer.
> Ich bin eigentlich Softwareentwickler aber seit sicher 2 Jahren habe ich
> keine zeile code geschrieben. W

Das ist ganz normale Konzern IT! völlig normal was du beschreibst. Man 
macht so einen Job, weil er gut bezahlt ist. Während die Entwicklung zum 
Dienstleister wandert, sei es Near- oder Offshore, braucht man jemanden, 
der das ganze Theater vor Ort im Konzern verwaltet und die Dienstleister 
koordiniert. So läuft das, damit kann man gut verdienen und hat einen 
sicheren Job als der Entwickler. Ist man geschickt, macht es wie Senf D. 
und auch viele andere, kann man sich damit richtig ein Vermögen 
aufbauen.

von MaWin (Gast)


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Konzernangestellter schrieb:
> kann man sich damit richtig ein Vermögen aufbauen

Als Angestellter in einem Konzern ? Sicher nicht. Da gibt es genau genug 
Brosamen, damit du dabei bleibst, es reicht zum Überleben, mehr nicht.

Der normale Angestellte kann sich kaum mehr ein Haus zum Leben leisten, 
sondern füttert mit seiner Miete nur Vonoia Deutsche Wohnen.

Aber ebenso richtig ist, dass diejenigen, die die wirkliche Arbeit 
machen, die bekommen am wenigsten ab. Das hat sich seit Marx nicht 
geändert.

Immerhin, jeder hat die Chance reich zu werden wenn er selber was macht, 
da sind Musk, Gates, Bezos die besten Beispiele, alles nicht geerbt.

von Nicht alle Jungen sind doof. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Eine emotionale Achterbahnfahrt:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> in Zukunft werden sich die meisten Programme ohnehin von selbst
>> schreiben."
> Bullshit eines jungen mediairgendwas Fuzzis

Laut Wikipedia ist der gute Herr Baujahr 51, also um die 70 Jahre alt. 
Ich würde das nicht pauschal einen "jungen" Fuzzi nennen. Keine Ahnung 
zu haben, ist eine altersunabhängige Erscheinung. Ich kenne genug 
Menschen die das Gegenteil beweisen. Und (um auch mal die Klischeekiste 
auszupacken) die großen "Fernwärmeunternehmen", die die jungen 
Absolventen versauen, werden wohl eher noch von den Mit-50ern geleitet.

von Helge (Gast)


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MaWin schrieb:
> Als Angestellter in einem Konzern

.. wenn man dem guten Beispiel der Unternehmens-Chefs und der Politiker 
folgt, landet auch genug Bakschisch auf dem Konto. :-)

von klausi (Gast)


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Konzernangestellter schrieb:
> Erich schrieb:
>
>> Ich bin zufällig in der It eines großen Autobauers und kann euch sagen
>> es ist alles noch viel viel schlimmer.
>> Ich bin eigentlich Softwareentwickler aber seit sicher 2 Jahren habe ich
>> keine zeile code geschrieben. W
>
> Das ist ganz normale Konzern IT! völlig normal was du beschreibst. Man
> macht so einen Job, weil er gut bezahlt ist.
Absolut! Arbeite auch genau in so einer IT Konzern Abteilung!
Kommt mir vor als wärst du ein Kollege von mir und beschreibst wie der 
Tagesablauf in unsrer Abteilung aussieht!
Genau,  hier werden Cobol, Mainframes eingesetzt,  Alte, langjährig 
gediente Entwickler sind Götter über ihre Prozesse und Daten, die kennen 
jeden Flick z.B. XY-437 von vor 10 Jahren auswendig, an denen kommst du 
nicht vorbei. Die hüten das auch als ihr spezielles Wissen.
Dann wird versucht, über Uralt-Systeme einen darüber liegenden Daten- 
bzw. Visualisierungslayer inkl. neuer Schnittstelle  zu basteln. 
Mainframe ganz abschalten traut sich keiner,  der ist zentral und 
funktioniert.  Im Gegenteil es wird jeden Tag Neues munter drauf los 
gebastelt,  und gefixt.
Dafür unendlich viele Meetings,  ohne Agenda, ping pong mails, unklare 
Zusammenhänge und Zuständigkeiten, ungeplante Projekte aber sehr 
dringend, dazu noch Feuerwehrtasks, Politik und fertig ist der IT 
Konzernjob...

von Klaus B. (butzo)


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MaWin schrieb:

> Der normale Angestellte kann sich kaum mehr ein Haus zum Leben leisten,
> sondern füttert mit seiner Miete nur Vonoia Deutsche Wohnen.
...und da der norwegische Staatsfond und Blackrock dort große 
Aktienanteile halten finanziert er die norwegischen und US Rentner...


Butzo*aussen

von Udo S. (urschmitt)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> ist also ausgebildeter Erziehungswissenschaftler/Soziologe

Hatte eine Bekannte angefangen zu studieren. Wer ihr dann zu viel 
Gesabber. Ist umgestiegen auf Psychologie hat aber den Batchelor als 
Zweitstudium neben dem Psychologiestudium noch mitgemacht damit die Zeit 
nicht umsonst war.

Wer nur einen Hammer kennt, für den sieht jedes Problem wie ein Nagel 
aus.
So geht es diesem Prof, da er nur Gelaber kennt, meint er damit ließe 
sich jedes Problem lösen, auch ein selbstfahrendes Auto zu konstruieren.

von Erich (Gast)


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MaWin schrieb:
> Als Angestellter in einem Konzern ? Sicher nicht.

Für mich und meine Familie reicht es :) Meine Frau arbeitet kaum, Kinder 
sind glücklich und wir haben ein 250m² Haus mit Großem Garten nur 10km 
Vom Sitz dieses Autobauers im Grünen grade vor ein Paar Jahren gekauft. 
Also schon wie die Made im Speck. Glücklich macht mich die Arbeit aber 
nicht. Es ist ein Tägliches kotzen weil man einfach nix fertig bekommt 
und nix ordentlich ist. Aber ich sage gerne genau Deshalb bezahlt man 
uns da so gut. Das ist ein Schmerzensgeld für dieses leiden.

klausi schrieb:
> Absolut! Arbeite auch genau in so einer IT Konzern Abteilung!
> Kommt mir vor als wärst du ein Kollege von mir und beschreibst wie der
> Tagesablauf in unsrer Abteilung aussieht!

Wenn du auch bei einem Autobauer bist könnte das möglich sein ;)

von Andreas B. (bitverdreher)


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MaWin schrieb:
> Als Angestellter in einem Konzern ? Sicher nicht.
Sicher doch. Wenn Du dort nicht zu Geld kommst machst Du was falsch.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Andreas B. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Als Angestellter in einem Konzern ? Sicher nicht.
> Sicher doch. Wenn Du dort nicht zu Geld kommst machst Du was falsch.

Das sehe ich ganz genauso. Mit einem lukrativen Konzernjob muss man 
(selbst oder die Ehefrau) schon ganz gezielt das Haushaltseinkommen 
verprassen, wenn man nicht zu nennenswertem Vermögen kommen will. 
Ansonsten ist das fast schon ein Selbstläufer.

von Mladen G. (mgira)


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Nahatumanetepela schrieb:
> Könnte in Zukunft bedeuten, dass Socialmedia-Idealisten und echte
> Malocher mit Krümel abgespeist werden, während sich der alte weiße Mann
> nun grün anstreicht und nur noch am abkassieren ist?

Der Artikel liest sich für mich so:
Es ist wichtiger Team Player zu sein als nur Hard Skills zu haben.

Finde ich richtig, generell gesagt, geht mir sogar nicht weit genug, ist 
(wie so oft in D) an den Bedürfnissen der AG ausgerichtet ("was müssen 
Bewerber mitbringen etc.").

Mittlerweile gibt es mehr und mehr Technologie Firmen in D, zB. München 
(Apple, Google, usw.), die setzen mal ganz andere Massstäbe zum Thema 
"was eine Firma bieten sollte", da sehen viele Firmen in MUC schlecht 
aus dagegen.

Wenn es doch angeblich den Fachkräftemangel in D gibt, könnte man ja 
versuchen als AG Wettbewerbsfähig bei der Mitarbeiteranwerbung zu sein..

von Konzernangestellter (Gast)


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MaWin schrieb:
> Als Angestellter in einem Konzern ? Sicher nicht. Da gibt es genau genug
> Brosamen, damit du dabei bleibst, es reicht zum Überleben, mehr nicht.
>
> Der normale Angestellte kann sich kaum mehr ein Haus zum Leben leisten,
> sondern füttert mit seiner Miete nur Vonoia Deutsche Wohnen.

Sehe ich nicht so. Man muss ja nicht in der teuersten Region leben. 
Geschickte Wohnortwahl ist fast wichtiger als Karriere machen. Wir haben 
ein Haus und noch einige Immobilien zur Anlage, ganz ohne Erbschaft oder 
Schenkung, nach und nach gekauft in den letzten 15 Jahren. Aktien 
natürlich auch noch, u.a. Vonovia. Wer natürlich jetzt kaufen will, in 
den teuren Großstädten oder deren Umland, ja dann ist es schwer. Aber 
manchmal ist der Job wo es "nur" 90k gibt, dafür in einer günstigeren 
Stadt lukrativer, als der 100k Job in München.

Beitrag #6812689 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mark B. (markbrandis)


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Nahatumanetepela schrieb:
> und niemand mehr Hardskills braucht oder diese
> sowieso in zwei Monaten erlernbar sind, um z.B. ein selbstfahrendes (!)
> Auto zu "programmieren".

Der Typ, der das gesagt hat, ist von Haus aus Erziehungswissenschaftler. 
Natürlich hat der keinen blassen Schimmer von Informatik oder 
Elektrotechnik. Also ist auch klar, dass man Aussagen von ihm zu diesem 
Thema nicht ernst nehmen kann.

von Shorty (Gast)


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Ich finde es ja bedenktlich, dass es immer noch Leute gibt, die dieses 
neoliberale Wirtschaftsmagazin lesen.

Das ist nun der wievielte denkwürdige Artikel vom Spiegel, der hier in 
letzter Zeit aufgeschalgen ist?

Muss man sich zum Thema Programmieren wirklich die Meinung von einem 
ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTLER der FU BERLIN zu Herzen zu mehmen? Überholt 
der Spiegel jetzt den Postillion auf der rechten Spur?

Mit was kann man als nächstes rechnen? Bewerbungstipps von einem 
Islamgenderwissenschaftler?

von Joachim B. (jar)


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Shorty schrieb:
> Das ist nun der wievielte denkwürdige Artikel vom Spiegel, der hier in
> letzter Zeit aufgeschalgen ist?

der Zuvielte!

Wenn das gedruckte Geschreibsel niemand mehr liest muss es halt im Netz 
verteilt werdenn.

von klausi (Gast)


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Shorty schrieb:
> Mit was kann man als nächstes rechnen? Bewerbungstipps von einem
> Islamgenderwissenschaftler?

Ich tippe auf Erdöl Bohrungs-/Explorationstipps im Golf von Mexiko by 
Greta Thunberg (c)  😄

von Aja (Gast)


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Wurde zwar schon vieles gesagt, aber noch nicht von jedem. Und da "er" 
ja hier gern beliebt zitiert wird:

https://www.danisch.de/blog/2021/09/07/zeitgeist-programmieren-zu-koennen-ist-fuer-das-programmieren-gar-nicht-so-wichtig/

von icke (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Das Problem ist, daß Personaler keine Ahnung haben was für einen Job
> wirklich gebraucht wird. Dann werfen sie halt mit den gewohnten Bullshit
> Bingo um sich und alle sind zufrieden.
> Ähhm, die Abteilungen freuen sich über diese vorgefilterten Bewerber
> evtl. dann weniger. Aber das sind heutzutage nur Nebensächlichkeiten.

Yepp! Volle Zustimmung! Gerade selber erlebt! Ne Stellenausschreibung
für einen Ing. E-Technik las sich wie Bullshit-Bingo! Die wenigen 
Bewerbungen darauf entsprechen den Erwartungen…. Bullshit-Bingo kommt 
zurück! Na super! Und damit soll man nun arbeiten!

von Andreas B. (bitverdreher)


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icke schrieb:
> Und damit soll man nun arbeiten!
Ja, weil Eure Fa. nun beschlossen hat, hip zu sein.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Marktwirtschaft funktioniert eben wie Bitcoin-Mining. Die Miner sichern 
das Netzwerk ab. Sie erhalten die noch "unentdeckten" Bitcoins und die 
Transaktionsgebühren. Egal wie viel Rechenleistung eingebracht wird, es 
wird absolut gesehen nicht mehr, nur die Verteilung ändert sich. Das 
individuelle Einkommen ist proportional zum Anteil der eigenen 
Rechenleistung an der gesamten.

Bei allen anderen Bereichen der Wirtschaft ist es genauso. Eigentlich 
reichen 4 Stunden Arbeit pro Woche vollkommen aus, um ca. 90% des 
aktuellen Lebensstandards zu halten. Nur will halt jeder das größere 
Stück vom Kuchen ab haben. Statt 4 h pro Woche, arbeitet man halt 8 und 
hat damit doppelt so viel wie der Nachbar. Dieser entscheidet sich jetzt 
auch 8 h pro Woche zu arbeiten usw. Der Eine baut halt Virenscanner, der 
andere Viren. Der eine baut Spamfilter, der andere Spam. Der 
überwiegende Teil der Leistung geht in Werbung. Man muss halt lauter 
nerven als der Rest, damit man gehört wird.

von jipi (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es wird vorrangig heiße Luft
> produziert und als Fernwärme verkauft.

Bestens ausgedrückt!


MaWin schrieb:
> Wie schon jetzt wird die Arbeit (inkl. Entwicklungsarbeit) in China
> gemacht, hier wird nur noch am Handel verdient.

Richtig.
Es ist aber auch anstrengend, auf ein 1 Euro Teil ein so schweres 
Preisschild zu kleben Ironie

Ich würde manchen Händlern aber doch eine gewisse Qualitätskontrolle 
zugestehen. Lässt man den China-Mann ohne Aufsicht walten, kommt so was 
heraus

https://www.youtube.com/watch?v=GQOrqbNdtig

von Andreas B. (bitverdreher)


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jipi schrieb:
> Lässt man den China-Mann ohne Aufsicht walten, kommt so was
> heraus

Du bekommst in China genau das wofür Du auch bezahlst. Wie überall auf 
der Welt auch. Man kann dort auch super Qualitäten kaufen (ohne 
Aufsicht). Aber das kostet dann halt auch etwas. Wenn man halt eine 
Fabrik mit Wanderarbeitern hochzieht (die nur 1€/h kosten dürfen), ja 
dann braucht es Aufsicht.

von Joachim B. (jar)


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Andreas B. schrieb:
> Du bekommst in China genau das wofür Du auch bezahlst. Wie überall auf
> der Welt auch.

schönes Märchen, der Preis ist noch kein Garant für Qualität!
Man kann auch für Schrott viel bezahlen.

: Bearbeitet durch User
von malsehen (Gast)


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Stefan H. schrieb:
>

In Sätzen oder gar in Absätzen
muß man deinen Scheiß nicht lesen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:
> der Preis ist noch kein Garant für Qualität!
Das vielleicht nicht. Aber Voraussetzung.

> Man kann auch für Schrott viel bezahlen.
Betrüger gibt es ebenfalls überall auf der Welt, genauso wie 
ineffiziente Firmen.

von DoS (Gast)


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Fakt ist doch, dass es neben Kirchhoff und Fourie als Basiswissen in der 
Elektrotechnik vieles gibt, was sich ständig verändert. Manche Bereiche 
verändern sich langsam, andere schnell. Lebenslanges Lernen ist da keine 
Forderung, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Was ein Widerspruch in der Industrie ist, ist, dass man als 
Mitarbeitender einerseits zu "allen" Themen immer aktuell sein soll, 
andereseits, weil man so "teuer" ist zu 100% zur Gewinnmaximierung durch 
das Tagesgeschäft bei tragen soll, also gar keinen Freiraum bekommt, 
neues zu lernen oder innovative Risiken ein zu gehen.
Und ja, es gibt auch Berufsanfänger in der Elektrotechnik, die den Beruf 
als Broterwerb sehen, und mit dem Lernen sehr sparsam um gehen.
So verkehrt ist der Artikel nicht. Allerdings ist es problematisch, aus 
einem Interview eines Menschen in einer Branche eine generelle Richtung 
der Jobentwicklung abzuleiten und darüber einen Artikel zu schreiben. 
Aber so ist es eben auch beim Spiegel: hauptsache Buchstaben auf dem 
Papier, die Tiefe der Recherche so flach wie möglich und so tief wie 
nötig. Kommt doch bekannt vor oder?

von Dr. Jürgen Schmidt (Gast)


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DoS schrieb:
> Berufsanfänger

Berufsanfänger:in

von MaWin (Gast)


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Dr. Jürgen Schmidt schrieb:
> Berufsanfänger:in

Du hast es gut auf den Doppelpunkt gebracht.

Mit solchem Doppelpunktunsinn beschäftigt man sich in Deutschland, 
während man in China mit moderner Technologie noch einen Fortschritt in 
der Produktion sucht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan H. schrieb:
> Eigentlich reichen 4 Stunden Arbeit pro Woche vollkommen aus,
> um ca. 90% des aktuellen Lebensstandards zu halten.
Wenn das bei einer konkreten Arbeitsstelle so ist, dann dehalb, weil 
dort nicht wirklich was "geschafft" wird.
Denn wenn ich diesen Satz mal z.B. einem Bauern vorlege (also 
grundlegend einem wo man leicht sieht, ob eine Arbeit getan oder nicht 
getan wurde), dann wird der nur den Kopf schütteln. Er kann sich leicht 
vorstellen, dass sein Lebensstandard deutlich sinken würde, wenn er 
nur 4 Stunden in der Woche arbeiten würde.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Aha, dann geht es hier weiter, wenn dieser Thread geschlossen wird?
Beitrag "die Soldatin, der Soldaton, das Soldat [Endet 9.9.]"

von Ph.D. (Gast)


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Dr. Jürgen Schmidt schrieb:
> DoS schrieb:
>> Berufsanfänger
>
> Berufsanfänger:in


Also wenn gendern, dann richtig: Berufsanfänger*innen oder 
Berufsanfänger:innen

von Xaver M. (priapos)


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klausi schrieb:
> Dafür unendlich viele Meetings,  ohne Agenda, ping pong mails, unklare
> Zusammenhänge und Zuständigkeiten, ungeplante Projekte aber sehr
> dringend, dazu noch Feuerwehrtasks, Politik und fertig ist der IT
> Konzernjob...

Das kommt mir bekannt vor, auch wenn es nicht in der IT war, so hatte 
ich doch in Summe 2 meiner Arbeitstage nur Besprechungen.
Mich hat es immer gewundert wieviel da "besprochen werden musste", und 
Protokoll geführt wurde ... und die unendlichen Diskussionen mit anderen 
Fachbateilungen ... ich kam mir vor wie in der Politik, nur gelaber, 
dafür stand in jedem Besprechungsraum eine "Agenda", kurz halten, nur 
zum Thema Äußern, nur die Punkte der Agenda abarbeiten ... hat nur 
keinen interessiert.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Xaver M. schrieb:
> Das kommt mir bekannt vor, auch wenn es nicht in der IT war, so hatte
> ich doch in Summe 2 meiner Arbeitstage nur Besprechungen.

Was hast du gegen Meetings? Das ist doch super leicht verdientes Geld, 
wo man größtenteils nur zuhören muss und dabei gemütlich Kaffee trinken 
kann. Entspannter kann "Arbeit" kaum sein. Im Home Office kann man 
nebenbei sogar noch andere Dinge erledigen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Lothar M. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>
>> Eigentlich reichen 4 Stunden Arbeit pro Woche vollkommen aus,
>> um ca. 90% des aktuellen Lebensstandards zu halten.
>
> Wenn das bei einer konkreten Arbeitsstelle so ist, dann dehalb, weil
> dort nicht wirklich was "geschafft" wird.
> Denn wenn ich diesen Satz mal z.B. einem Bauern vorlege (also
> grundlegend einem wo man leicht sieht, ob eine Arbeit getan oder nicht
> getan wurde), dann wird der nur den Kopf schütteln. Er kann sich leicht
> vorstellen, dass sein Lebensstandard deutlich sinken würde, wenn er nur
> 4 Stunden in der Woche arbeiten würde.

Individuell liegst Du sicherlich richtig,  gesamtgesellschaftlich 
betrachtet kommt Stefan der Wahrheit näher: Die Gesamtproduktion und 
-distribution, die hierzulande erbracht wird, dürfte gerade einmal 
ausreichen, um vielleicht 40 % der Berufstätigen zu beschäftigen. Die 
"restlichen" 60 % sind arbeitslos, unterbeschäftigt oder gehen 
sinnfreien Scheinbeschäftigungen nach. Was priduziert Alexander Zverew? 
Wem nützt Alexander Bommes? Welchen Beitrag zum Lebensstandard leisten 
Pokemonkarten und Diddlmäuse? Wofür sind BMX-Räder oder mp3-Player 
zwingend erforderlich?

4 Stunden pro Woche dürften allerdings etwas überpointiert sein, pro Tag 
käme es aber locker hin.

: Bearbeitet durch User
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