Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Chip-Design sinnvoll?


von Absolvent (Gast)


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Hallo,

nach meinem Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Mikroelektronik 
habe ich verschiedene Einstiegsmöglichkeiten. Eine davon wäre, an einem 
Lehrstuhl im Bereich Chip-Design einzusteigen.

Jetzt frage ich mich, ob sich dieses Thema in Deutschland noch rentiert 
oder eh schon alles in Fernost entwickelt wird?

Viele Grüße

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Absolvent schrieb:
> Jetzt frage ich mich, ob sich dieses Thema in Deutschland noch rentiert
> oder eh schon alles in Fernost entwickelt wird?

Chipdesign wird hierzulande an einigen Stellen gemacht. Allerdings 
solltest du dich dann in einer Gegend ansiedeln, wo es auch Halbleiterei 
gibt.

Anders als früher braucht man heutzutage für Chipdesign halt keine 
eigene Fertigung hinten dran, insofern wird sowas auch schon mal in 
kleineren Buden für spezielle Chips gemacht.

Wenn du das ernsthaft vorhast, solltest du dich nach Praktika in 
einschlägigen Firmen umsehen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Absolvent schrieb:

> Jetzt frage ich mich, ob sich dieses Thema in Deutschland noch rentiert
> oder eh schon alles in Fernost entwickelt wird?

Das Thema
ist schon x-mal durchgekaut worden, benutz das Archiv:
Beitrag "Zukunft als IC-Designer - wo studieren?"
Beitrag "Voraussetzungen für das Chipdesign Studium."
Beitrag "Welcher Studiengang als Prozessorarchitekt?"

Ansonsten solltest du dir mal ne Liste von Chip-Herstellern in .de 
besorgen und dort nach Förderungsmöglichkeiten als Werksstudent 
nachfragen.

Siehe beispielsweise diesen thread:
Beitrag "Deutsche Halbleiter/Prozessor-Industrie?"

Und natürlich könntest du auch so helle in Birne sein, selber 
draufzukommen, das man diese Frage am Besten an den Lehrstuhl stellt, 
bei dem man angeblich einsteigen will.

von Elektroniker (Gast)


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Man wundert sich, wie viele Firmen Chips entwickeln. Es wird immer mehr 
integriert. Gerade im HF-Bereich kommt man nicht besonders weit, wenn 
man alles diskret aufbauen will.
Nachteil ist natürlich, dass es wohl noch nicht flächendeckend Jobs in 
diesem Bereich gibt. Sollte man mal arbeitslos werden, kann das schnell 
mal einen Umzug bedeuten.

von MaWin (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Hallo,
> nach meinem Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Mikroelektronik
> habe ich verschiedene Einstiegsmöglichkeiten. Eine davon wäre, an einem
> Lehrstuhl im Bereich Chip-Design einzusteigen.
> Jetzt frage ich mich, ob sich dieses Thema in Deutschland noch rentiert
> oder eh schon alles in Fernost entwickelt wird?

Man kann heute fabless eine Chipbude aufmachen, in China entsteht jede 
Woche ein Halbleiterunternehmen (und vermutlich verschwindet jeden Monat 
eins).

Wenn du HIER Chipdesign lernst, wird es die meisten Jobs in China geben.

Aber man kann sogar als Einzelkämpfer bestehen, wenn du die Chips 
designst, die die Leute brauchen können.

Siehe hier was es in Deutschland gibt:

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.7.4

ab

"und wenn es statt VHDL echte Chips sein sollen..."

Vermutlich werden von 1000 Leuten die an der Uni solche Kurse besuchen 
(hab ich auch) nur 1 wirklich Chipdesigner.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Elektroniker schrieb:
> Nachteil ist natürlich, dass es wohl noch nicht flächendeckend Jobs in
> diesem Bereich gibt. Sollte man mal arbeitslos werden, kann das schnell
> mal einen Umzug bedeuten.

Mumpitz, grad wenn es flächendeckend verteilt wäre, wäre Umzug an der 
Tagesordnung. Aber die Halbleiterei ist gut in Süddeutschland 
konzentriert, so dass man sich dort gut durchhangeln kann. Ansonsten ist 
Chip-design wie PCB-design auch ein Job den man auch gut remote (als 
Freibrufler) abarbeiten kann.

von Matthias D. (matthiasdi)


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Absolvent schrieb:
> Hallo,
>
> nach meinem Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Mikroelektronik
> habe ich verschiedene Einstiegsmöglichkeiten. Eine davon wäre, an einem
> Lehrstuhl im Bereich Chip-Design einzusteigen.
>
> Jetzt frage ich mich, ob sich dieses Thema in Deutschland noch rentiert
> oder eh schon alles in Fernost entwickelt wird?
>
> Viele Grüße


Hallo, wenn es dir um konkrete Firmen geht. Es gibt schon einige in 
Deutschland.

Richtiges ASIC-Design teilweise mit eigenen Fabs in Deutschland im Jahr 
2021:
* NXP (diverse Produktkategorien)
* Infineon(diverse Produktkategorien)
* Bosch (hauptsächlich Sensoren, Automotive)
* Continental (Sensoren, Automotive)
* Intel (Modem und RF heute, früher auch mal Prozessoren, aktuell 
Fab-Investionen in Europa im Gespräch, evtl. auch Deutschland)
* GlobalFoundries (nur Fab)


FPGA-Design machen deutlich mehr Firmen (klein bis groß).
Alle Branchen in denen es hohe Datenmengen und Echtzeitanforderungen 
gibt:
* Automotive
* Luft -und Raumfahrt
* Life Science, Health Science
* Mobilfunk
* Defence
* Automatisierungstechnik


Im akademischer Bereich hat eigentlich jede Universität und Hochschule 
Institute in den Bereichen:
* Mikroelektronik, Nanoelektronik
* Halbleitermaterialen, Material Science
* Embedded Systems

Jeweils mit etwas anderen Schwerpunkten. Sie haben dann auch oft Kontakt 
zu den obigen.

Es wurde auch schon viel in den alten Threads kommentiert dazu.

: Bearbeitet durch User
von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Absolvent schrieb:
> schon alles in Fernost entwickelt wird?

Silicon Saxony ist zwar Ostdeutschland, aber nicht Fernost :-)

von Matthias D. (matthiasdi)


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Korrektur: Intel macht auch Modem und RF nicht mehr in Deutschland. Aber 
sie sind noch ansässig mit Engineering.

von Jens P. (picler)


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Zero V. schrieb:
> Silicon Saxony ist zwar Ostdeutschland, aber nicht Fernost :-)

Für manche Leute, insbesondere einen Politiker aus dem Erzgebirge schon.

Zum Thema. Oben wurden nur die größeren genannt, es gibt aber allein im 
"Osten" noch einige kleinere Firmen, welche eigene Chips herstellen oder 
Auftragsfertigung machen. ZMD oder XFAB zum Beispiel. Oder ELMOS in 
Dortmund.

Also aktiv werden und die grauen Zellen benutzen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens P. schrieb:
> XFAB

Ich dachte, das ist auch "nur" 'ne Fab?

von Jens P. (picler)


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Jörg W. schrieb:
> Ich dachte, das ist auch "nur" 'ne Fab?

Das sind Bosch und GF in DD quasi auch. Selbst bei IFX wird ein großer 
Teil in Bayern entwickelt. Trotzdem haben die meisten Firmen Ingenieure 
vor Ort, welche bei Problemen im Prozess mit den Designern Lösungen 
suchen müssen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens P. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Ich dachte, das ist auch "nur" 'ne Fab?
>
> Das sind Bosch und GF in DD quasi auch.

Ja, Global Foundries sowieso (die waren auch zuvor praktisch nur die Fab 
für AMD, das Design Center wurde irgendwann wieder eingestampft, und das 
CPU-Design haben sie zumindest damals gar nicht aus den USA raus 
gelassen), und sofern du dich bei Bosch auf die Fab beziehst, ist das 
natürlich genauso.

> Trotzdem haben die meisten Firmen Ingenieure
> vor Ort, welche bei Problemen im Prozess mit den Designern Lösungen
> suchen müssen.

Ja, aber eher keine Chipdesigner.

Die gibt's natürlich in Dresden trotzdem in größerer Zahl. ;-)

von Peter (Gast)


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Ich würde eher davon abraten.

Chipdesign mag zwar fachlich interessant sein, ist aber keine gute Wahl 
was Jobsicherheit und Kaufkraft angeht.

Es gibt in dem Bereich nur sehr wenige Firmen und wenn du mal den Job 
verlierst und die anderen 2-3 Firmen gerade niemanden brauchen hast du 
ein großes Problem.
Da in der Branche alles auf Englisch stattfindet, kannst du auch 
leichter durch billigere Ausländer ersetzt werden.
Dazu sind die meisten Jobs in München, wo die Miete dein Gehalt 
auffrisst und du niemals auch nur eine kleine Wohnung kaufen kannst.

von MaWin (Gast)


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Peter schrieb:
> Chipdesign mag zwar fachlich interessant sein, ist aber keine gute Wahl
> was Jobsicherheit und Kaufkraft angeht.

Der Mann will am Lehrstuhl einsteigen. Also Forschung und Lehre.

Zwar wird Forschung immer schwieriger, wenn man nicht direkt in einer 
Fabrik sitzt die über den neuesten Stand der Technik verfügt sondern den 
Stand nur vom hörensagen kennt und mit veraltetem Gerät rumspielen muss.

Aber so arbeitet Deutschland seit Jahrzehnten. Forschung und Lehre - 
Sackgassen wie akademisch verquastes VHDL (das 'Algol' der 
Hatdwarebeschreibung) statt vom Rest der Welt verwendetes produktives 
Verilog (das 'C' der Hardwarebeschreibung) inbegriffen.

Raus kommen die technisch weniger anspruchsvollen aber vom Prozess 
abweichenden Teile wie Sensoren und Polymerelektronik und 
Photolithographie für nicht-elektronisches.

Mit Quantencomputern kann es Einsatzzwecke für solche Technik geben. 
Leider wird hier viel Geld in Spielzeugforschung gesteckt und dann nicht 
in Produkte ungesetzt. Man erinnere sich an OLED, bei Philips erforscht, 
von LG zum kommerziellen Erfolg geführt so dass Philips OLED Fernseher 
heute auf Panels von LG basieren.

von Alexander S. (alesi)


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Matthias D. schrieb:
> Richtiges ASIC-Design teilweise mit eigenen Fabs in Deutschland im Jahr
> 2021:
> * NXP (diverse Produktkategorien)
> * Infineon(diverse Produktkategorien)
> * Bosch (hauptsächlich Sensoren, Automotive)
> * Continental (Sensoren, Automotive)
> * Intel (Modem und RF heute, früher auch mal Prozessoren, aktuell
> Fab-Investionen in Europa im Gespräch, evtl. auch Deutschland)
> * GlobalFoundries (nur Fab)

Da fehlt noch PREMA (PRäzisions-Elektronik MAinz)
https://www.prema.com/index.php/de/

Das sind die, die früher DMMs gebaut haben.

von Vorname N. (mcu32)


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Ich würde es lassen (bzw. habe es gelassen).

Ich war ein Semester eingeschrieben in Embedded Systems (Master), >95% 
Inder und Chinesen.
Und genau da wird die Musik auch in Zukunft spielen.

Es ist jetzt schon verdammt schwierig, überhaupt einen Job zu finden der 
beispielsweise etwas mit echter Entwicklung auf Hardwareebene 
(klassische µC) zu tun hat was über den Aufbau einer Spielerei in Form 
von fertigen Boards etc. geht (meiner Meinung nach).
Und ich rede hier nicht von irgendwelchen "Ingenieurbüros" etc. sondern 
ner festen Anstellung in dem Bereich.

Meiner Meinung nach ist das Risiko viel zu groß, jederzeit von irgend 
einem motivierten Pakistani ersetzt werden zu können, der es für ein 
Drittel deines Gehaltes gerne macht.

von atoyot (Gast)


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Vorname N. schrieb:
> Meiner Meinung nach ist das Risiko viel zu groß, jederzeit von irgend
> einem motivierten Pakistani ersetzt werden zu können, der es für ein
> Drittel deines Gehaltes gerne macht.

Der motivierten "Pakistani" bekommt ein drittel mehr Gehalt
als der Durchnittsing. in D, nur solche demotivierenten Jammerlappen
wie du bekommen nur das Drittel welches sie verdienen!

Vorname N. schrieb:
> Es ist jetzt schon verdammt schwierig, überhaupt einen Job zu finden der ...
Selten solchen Stuss gelesen, klar wenn in D nur noch solche Pfeiffen
wie du rumlaufen geht die ASIC Entwicklung bald raus ganz in Auslang!

Im Moment hat Chipdesign super Jobchancen!

von Vorname N. (mcu32)


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atoyot schrieb:
> Im Moment hat Chipdesign super Jobchancen!

Und mir Stuss unterstellen....sorry, aber du hast ganz offensichtlich 
keinerlei Ahnung wie es im richtigen Arbeitsleben ausschaut.

atoyot schrieb:
> Der motivierten "Pakistani" bekommt ein drittel mehr Gehalt
> als der Durchnittsing. in D

Na sicher doch :) Wo lebst du? TakaTuka Land? Als nächstes behauptest du 
wahrscheinlich, dass DE es in Zukunft locker mit den großen Fabs wie 
TSCM und Co. aufnehmen kann, lol.

von Gustl B. (gustl_b)


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TSMC

von Vorname N. (mcu32)


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Gustl B. schrieb:
> TSMC

Ja sry.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Vorname N. schrieb:
> dass DE es in Zukunft locker mit den großen Fabs wie TSCM und Co.
> aufnehmen kann

Was zum Geier™ hat Chipdesign mit den Fabs zu tun? TSMC hat meines 
Wissens nie eigenes Chipdesign gemacht.

Und klar, natürlich werden nicht überall auf der Welt eigene MCUs 
designt. Dass man mit einem eigenen MCU-Entwurf in diesem Markt 
einsteigen kann, ist ein Glückstreffer, zur richtigen Zeit mit den 
richtigen Neuerungen an der richtigen Stelle. Das hat AVR vor 25 Jahren 
mal geschafft, MSP430 schon nicht mehr so richtig.

Aber es gibt halt deutlich mehr Chipdesign als nur MCUs.

: Bearbeitet durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Aber es gibt halt deutlich mehr Chipdesign als nur MCUs.

Die meisten kommen inzwischen aber aus China/Taiwan.

Dort sitzen die motivierten Jungingenieure, die meinen sie könnten auch 
mal, wie die USA es vorgemacht haben, Halbleitertechnik verstehen und 
Chips entwerfen. Klappt offenbar gut, die Hürde liegt inzwischen extrem 
niedrig, vieles ist open source, man kann so für 10000 EUR im MPW seinen 
ersten eigenen uC entwickeln und fertigen lassen, das schaffen sogar 
Einzelkämpfer.

Man muss halt nur 'motivierter Pakistani' statt depressivr Loser sein.

von Prokrastinator (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Lehrstuhl im Bereich Chip-Design

Also direkt nach dem Studium eine Professur für Chipdesign?
Schwer vorstellbar.
Eher bist Du dann die studentische Hilfskraft für den Professor, mit der 
mehr oder minder wackeligen Chance Dich dort dauerhaft zu etablieren.
Normalerweise kicken die Leute wie Dich dann raus, wenn die teuer 
werden.

Von einem Professor erwarte ich eigentlich, das der richtig 
Praxiserfahrung vorzuweisen hat.

Was soll ausserdem die Frage nach der Zukunftsfähigkeit?
Bei einem Lehrstuhl kann es Dir vollkommen Wurst sein ob das in DE 
keiner macht.
Wichtig ist doch nur, das Mutti Staat die Uni finanziert damit die 
genügend Chipdesigner ausbilden, das die sich gegenseitig so die Preise 
versauen, das die Industrie sich dann die mit dem besten Preis / 
Leistungsverhältniss raussuchen kann.

Da man nur gut in etwas ist das man auch gerne tut und Vorhersagen sich 
stehts als schwierig erwiesen haben, gerade wenn sie die Zukunft 
betreffen, mach doch einfach das was Dir liegt.
Es braucht keinen riesen Markt um Dich zu ernähren.
Du must nur besser als der Durchschnitt sein und Dich verkaufen können.
Dann wird es für Dich schon reichen.

Also wenn zukünftige Entwicklungen logisch verlaufen würden, was sie ja 
oft nicht tun, müsste man an der derzeitigen Situation eigentlich 
erkennen das wir eigene Chip Kapazitäten brauchen.
Design Software, eigene Chip Designer und Profis unterschiedlichster 
Spezialisierungen eine Fab aufzubauen, zu erhalten, zu verbessern und 
mit Designs zu versorgen.

Der Markt erscheint mir potentiel eher riesig aber derzeit dramatisch 
unterentwickelt in DE.
Klopf Deiner Uni mal auf die Pfoten was der Wechsel in den Lehrstuhl für 
Dich konkret bedeutet und welche Art Arbeitsvertrag Du bekommst.
Ich rate mal wild: Niedriges Gehalt, befristeter Vertrag, viele blumige 
Zukunfstoptionen ohne Garantie.
Dann schaust Du Dir an wie viele Stellen dort mit Leuten besetzt sind 
die so angefangen haben wie Du und die nach vielen Jahren immer noch da 
sind und anständig verdienen.

In ein paar Jahren ist Deine wilde Freude am machbaren der Ernüchterung 
gewichen was eine Familie und ein anständiges Leben so kosten und 
Freizeit hat einen ganz anderen Sellenwert.
Da willst Du nicht 50% Deiner Zeit krampfhaft versuchen das nächste 
Forschungsprojekt zu ergattern, um deine Planstelle zu erhalten.

von Gustl B. (gustl_b)


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Prokrastinator schrieb:
> Also direkt nach dem Studium eine Professur für Chipdesign?
> Schwer vorstellbar.
> Eher bist Du dann die studentische Hilfskraft für den Professor, mit der
> mehr oder minder wackeligen Chance Dich dort dauerhaft zu etablieren.
> Normalerweise kicken die Leute wie Dich dann raus, wenn die teuer
> werden.

Noch nie eine Uni von innen gesehen?

Klar gibt es studentische Hilfskräfte, aber das sind Studierende. Wenn 
Jemand mit dem Studium fertig ist und an einen Lehrstuhl geht, dann als 
Postdoc oder Hilfswissenschaftler.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Aber es gibt halt deutlich mehr Chipdesign als nur MCUs.
>
> Die meisten kommen inzwischen aber aus China/Taiwan.

Das ist erstmal nur 'ne MaWin-Behauptung.

Aber es ist auch völlig egal, ob irgendwas "die meisten" sind. Die 
Gehaltskosten spielen bei Chipdesign auch nicht so die große Geige, und 
nein, die wirklichen Tools sind da auch alles andere als Opensource.

von Inselpinsel (Gast)


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MaWin schrieb:
> Zwar wird Forschung immer schwieriger, wenn man nicht direkt in einer
> Fabrik sitzt die über den neuesten Stand der Technik verfügt ....

Es muss nur irgendwo der Begriff Klimawandel oder Globale Erwärmung 
vorkommen, dann kann man sich vor Forschungsgeldern nicht mehr retten.

von Russe (Gast)


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iC-Haus ist eine gute Adresse

von Prokrastinator (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Postdoc oder Hilfswissenschaftler.

Also eine bessere Studentische Hilfskraft.
Wortklauberei.

Nein, ich war tatsächlich nie auf einer Uni.
Ich kenne aber einige, die in anderen Fachbereichen den Weg des TO 
eingeschlagen haben und den ganzen Tag den Dreck machen müssen auf die 
der Prof keine Lust hat.

Geld verdienen die keines, trotz Dr. Titel.
Also nichts was ich als Geld verdienen bezeichnen würde, gerade nicht 
wenn man die reale Arbeitszeit betrachtet die dabei rumkommt.
Dafür jede Menge Versprechungen das die Zukunft golden sein wird, wenn 
man nur durchhält.
Aber es bleibt immer die Zukunft und wird nie zur Gegenwart.

Ein alter Biologe hat mit das Uni System und wie man durch permanentes 
Einwerben von Forschungsaufträgen seinen Job erhält, mal detailiert 
erklärt.
Der ist seit >30J dabei und hat mittlerweile realisiert das er es nie 
zum ordentlichen Prof. schaffen wird.
Sein Job ist nur sicher, wenn er vor Ablauf des einen Projektes schon 
das nächste hat, das ihn finanziert.
Sein Job besteht im wesentliche aus Forschungsanträge formulieren und 
Forschungsgelder abrechnen.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber ich würde immer den Weg 
gehen eine Arbeit zu machen, mit der jemand so viel Geld verdient, das 
er mich gerne gut dafür bezahlt.
Öffentliche Finanzierungen schlagen wild hin und her, je nach momentan 
gehypten Schlagwort und politischer Willensbekundung.

'Wir' haben Forschungsanträge gezielt so geschrieben das 'CO2 
Einsparung' darin vorkam, weil nur das gerade sicher gefördert wird.
Auch wenn das ganze Projekt vollkommen sinnlos war, nur dem Abgreifen 
von Geldern diente und man für die 'CO2 Einsparung' schon sehr schräg um 
drei Ecken argumentieren musste.
Meiner meinung nach ist das Betrug, aber solange die öffentliche Hand 
Probleme hat die Unsummen an bewilligten Geldern auch zu vergeben, sind 
die regelrecht dankbar, das die Privatwirtschaft durch betrügerische 
mehrfach Abrechnung und sinnfreie Projekte Steuergelder veruntreut.

Der TO sollte sich eben gut überlegen wie viele in seiner Situation es 
tatsächlich zu einem stabilen Einkommen gebracht haben, wenn si sich für 
den lehrstuhl entschieden haben.

Mein Eindruck ist der, das es nur wenige sind, die sich von eine Heer 
der jungen motivierten den Arsch nachtragen lassen und dabei gutes Geld 
machen.

von MaWin (Gast)


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Prokrastinator schrieb:
> Mein Eindruck ist der, das es nur wenige sind, die sich von eine Heer
> der jungen motivierten den Arsch nachtragen lassen und dabei gutes Geld
> machen.

Mein Eindruck ist, dass nur wenige sich die Mühe machen, ihren Arsch 
irgendwohin zu tragen, sondern die meisten heute im ewigen Kinderzimmer 
der Computerzockerei sitzen und noch von Mami irgendwohin getragen 
werden wollen.

von Prokrastinator (Gast)


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MaWin schrieb:
> Mein Eindruck ist, dass nur wenige sich die Mühe machen, ihren Arsch
> irgendwohin zu tragen, sondern die meisten heute im ewigen Kinderzimmer
> der Computerzockerei sitzen und noch von Mami irgendwohin getragen
> werden wollen.

😂🤣😂
Wenn wir von >80 Millionen Bundesbürgern reden und von der geringen 
Anzahl derer, die mehr sind als Konsumenten mit kleinen Jobs die ihnen 
den Konsum finanzieren, hast Du sicher recht.

98% der Weltbevölkerung sind sicherlich nicht Systemrelevant was die 
Entwicklung der Menschheit angeht.
Aber bedenke wie viele Jobs die im Halbleiterbereich und der 
Spieleindustrie schaffen. Tiefkühlpizza, Cola und Fritten nicht 
vergessen.

Jeder ist zu etwas gut.
Manche eben nur als mahnendes Beispiel und als Konsument der Erzeugnisse 
anderer. 😉

Aber wenn alle nur gierig, dumm und faul wären, wie man nach lesen 
Deiner Post vermuten könnte, wären wir nicht dort wo wir sind.
Ohne Gier, Dummheit und Faulheit allerdings auch nicht.
Also von beidem was dabei.

von Inselpinsel (Gast)


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Prokrastinator schrieb:
> 98% der Weltbevölkerung sind sicherlich nicht Systemrelevant was die
> Entwicklung der Menschheit angeht.

Das war schon immer so. Die große gemeine Masse ist für den Erhalt der 
Menschheit zuständig. Aber das kleine Häuflein der Genies treibt die 
Weiterentwicklung voran.

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