Forum: HF, Funk und Felder Anfängerfrage: Ist eine (Amateur-?)Funkverbindung von Deutschland bis Albanien möglich?


von Geraldine K. (geraldine)


Lesenswert?

Eine Freundin von mir wohnt in Albanien, und sie hat öfter mal eine 
Internetstörung. Wenn man sich dann was schreiben möchte, muss es oft 
Stunden warten. SMS sind relativ teuer. (So wichtig sind unsere 
Nachrichten dann doch nicht. 😅) Aber wir haben beide elektrotechnisches 
Grundwissen aus der Schule und interessieren uns für Technik.

Deswegen die Frage: Ist es möglich von Deutschland bis Albanien eine 
Funkverbindung aufzubauen? Ich hab schon öfter von Amateur-Funk gehört.

Es muss auch kein Sprechfunk sein. Wenn die Datenrate ausreicht um 100 
Zeichen Text in 30 Minuten zu übertragen, wären wir schon begeistert 
sowas selbst hinbekommen zu haben.

Aber ist sowas überhaupt möglich? Oder fällt das eher in den Bereich 
"weit fortgeschritten" und kostet gleich Hunderte Euros? Oder gibt es da 
Relaisstationen die den Großteil der Strecke übernehmen? Oder andere 
Informationsübertragungswege die man nutzen könnte, an die ich jetzt gar 
nicht gedacht hab?

Vielen Dank schon mal für alle Antworten und Vorschläge! ❤️

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


Lesenswert?

Ja

aber    der technische  Aufwand  und  die  dafür  nötige  Prüfung 
dürften  die  Kosten  einer  Sim  Karte  o.ä.
 deutlich  überschreiten

von Markus W. (dl8mby)


Lesenswert?

Suche mal nach WSPR und ähnlichen.
https://www.wsprnet.org/drupal/
https://www.physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/wspr.html

Technisch ist Dein Vorhaben leicht realisierbar.
Einige hundert Euro könnte es aber trotzdem kosten.
(Rechner, Sendeempfänger, Antenne - auf beiden Seiten!)

Rechtlich ist aber eine Sendegenehmigung erforderlich.
Z.B. eine Amateurfunk Lizenz.

LG
Markus

von Tom (Gast)


Lesenswert?

Don't feed the trolls!

von Geraldine K. (geraldine)


Lesenswert?

Hans schrieb:
> aber der technische  Aufwand  und  die  dafür  nötige  Prüfung

Oha, eine Prüfung gibt's also auch? Was wäre denn der technische 
Aufwand? Ich denke mal, wir hätten da ja auch Spaß dran und würden was 
lernen.

Hans schrieb:
> Sim  Karte  o.ä.

Was wäre denn "o.ä."?

von Grossohrhase (Gast)


Lesenswert?

Und nicht vergessen, keine Verschlüsselung, alles muss von anderen 
mitlesbar sein, aka. Offene Sprache.
Oder man nimmt was kommerzielles. Da gibts doch was mit pactor.

Beitrag #6824460 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Geraldine K. (geraldine)


Lesenswert?

Markus W. schrieb:
> Suche mal nach WSPR und ähnlichen.
> https://www.wsprnet.org/drupal/
> https://www.physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/wspr.html

Oha, das sieht ja schon sehr professioell aus.

Markus W. schrieb:
> Einige hundert Euro könnte es aber trotzdem kosten.
> (Rechner, Sendeempfänger, Antenne - auf beiden Seiten!)

Hmm okay, schade. Wir hatten in der Schule mal so ein Projekt mit 
unserem Lehrer gemacht mit irgendeinem günstigen USB-Stick mit ganz 
kleiner Antenne und konnten Daten von einem Wettersatelliten empfangen. 
Ich dachte irgendwie, vielleicht hätte das hier auch so funktioniert.

Beitrag #6824464 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andre (Gast)


Lesenswert?

Kann man sich an irgendeinen offenen Funkdienst dran hängen, z.b. dieses 
lorawan?

Beitrag #6824477 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6824488 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Im Amateurfunk gäbe es vier Möglichkeiten für eine Weitverbindung:
1. Kurzwelle, das wurde mit WSPR schon genannt. Funktioniert meistens 
irgendwie, ist aber funkwetterabhängig.
2. Packet-Radio, da gab es in den Neunzigern ein europaweites Netz. 
Leider wurde das Internet immer schneller und gleichzeitig kostenlose 
Standorte für die Digipeater immer seltener. Besitzer von hochgelegenen 
Gebäuden vermieten lieber an Handy-Feststationen. Auch auf CB-Funk wurde 
Packet-Radio ausprobiert.
3. Satellitenfunk, da gibt es seit zwei Jahren sogar einen 
geostationären Satelliten, QO-100. Zum Reinhören: 
https://eshail.batc.org.uk/nb/
das deckt den halben Globus ab.
4. Erde-Mond-Erde. Ein recht aufwendiges Verfahren, den Mond als 
Reflektor zu benutzen. Auch hier gibt es langsame digitale 
Übertragungsverfahren wie WSPR.

Den Empfänger-USB-Stick findet man unter "RTL-SDR"

: Bearbeitet durch User
von Markus W. (dl8mby)


Lesenswert?

@Leit Zibbe
Schon was von QO100 gehört/gelesen.
Und von Kurzwellenausbreitung an der Ionosphäre?

@von Geraldine K.
schau mal da - was so geht - Über Satellit im geostationärem Orbit.

https://eshail.batc.org.uk/nb/

Markus

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Leit Zibbe schrieb im Beitrag #6824477:
> Internet geht nicht, gibts nicht.

Oh, das gibts sogar hier in Deutschland.

von Markus W. (dl8mby)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Nachtrag zum QO100,

Siehe Anhang!

Markus

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


Lesenswert?

Joa, Amateurfunk über Kurzwelle ist sicher das richtige Medium um 
Privatgespräche zu führen. Man muß dann halt damit leben daß 
irgendwelche alten Kerle dazwischengrätschen und mitlabern wollen.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Geraldine K. schrieb:
> konnten Daten von einem Wettersatelliten empfangen.
> Ich dachte irgendwie, vielleicht hätte das hier auch so funktioniert.

Empfangen darf Du alles. Das Problem ist das senden. ;-)
Da wirst Du (oder vielmehr: Ihr) um eine Amateurfunklizenz nicht herum 
kommen.

Klaus W. schrieb im Beitrag #6824488:
> Aus welchem Gehege bist du denn entlaufen?
Jungaffen, die nur eine Welt mit Internet kennen.

Beitrag #6824504 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Ich vergaß noch DMR und D-STAR
https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Mobile_Radio#DMR_im_Amateurfunk
https://de.wikipedia.org/wiki/D-STAR#DCS_(Digital_Call_Server)
zwei digitale Sprachverbindungs-Netze im Amateurfunk, die man mit 
kleinen Handsprechfunkgeräten erreicht.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6824510 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

von Geraldine K.  schrieb:
>Es muss auch kein Sprechfunk sein. Wenn die Datenrate ausreicht um 100
>Zeichen Text in 30 Minuten zu übertragen, wären wir schon begeistert
>sowas selbst hinbekommen zu haben.

Der geringste technische Aufwand und die geringsten Kosten
ist Morsetelegrafie. 60 Zeichen pro Minute ist da kein
großes Problem. Ist aber ohne eine Lizenz illegal.
Legal wäre noch CB-Funk, funktioniert aber nur im Sommer,
und daß auch nur manchmal, und scheitert meistens wegen
schlechter Funkdisziplin der CB-Funker, weil dann zu viele
CB-Funker gleichzeitig die Sprechtaste drücken.

von Erwim (Gast)


Lesenswert?

Gibt es kein Packet-Radio mehr im Amateurfunk?

Beitrag #6824540 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6824550 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6824559 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6824564 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Albanien und Afghanien ist ja fast dasselbe

>Gibt es kein Packet-Radio mehr
bis auf ein paar klägliche Reste...

Es gibt noch APRS und HAMNET
https://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Packet_Reporting_System
https://de.wikipedia.org/wiki/HAMNET

Beitrag #6824566 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6824586 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

OK, ich habe Albanien und Afghanistan verwechselt,
weil ich den Text zu schnell überflogen hab,
entschuldigung nochmal. Aber das technische Problem
ist nicht viel anders. Funkverbindung ist prinzipiell
möglich.

von Leit Zibbe (Gast)


Lesenswert?

Günter Lenz schrieb:
> Aber das technische Problem
> ist nicht viel anders.

Doch, bezüglich der Sprungweite und der Dämpfung ist es schon ein 
Unterschied ob man innerhalb Europas oder nach Zentralasien eine 
Verbindung über KW aufbaut. Siehe auch: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_Usable_Frequency

Distanz Hamburg - Kabul:  5000 km
Distanz Hamburg - Tirana: 1500 km

Und die Tag-Nachtgrenze macht eine Verbindung ins Paschtunenland auch 
nicht leichter im Vergleich zu Verbindungen innerhalb der gleichen 
Zeitzone (Sonnenstandabhängigkeit der Ionosphärenschichten).

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

inReach®-Satellitenkommunikation
SMS für 0,55€ + 14,99 €/Monat für einen Jahresvertrag

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Laut offizieller Starlink-Webseite wird der Dienst schon ab 2022 in 
Albanien eingegeführt. Man kann es schon jetzt buchen.

von Willi (Gast)


Lesenswert?

Schade, dass es quasi kein Packet-Radio mehr gibt. Habe es immer gern 
genutzt. Als Forum, als E-Mail und zum Dateitransfer. Die 
halbkommerziellen digitalen Sprachfunkdienste (D-Star, C4FM, DMR) sind 
kein Ersatz. Auch APRS nicht.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Andre schrieb:
> Kann man sich an irgendeinen offenen Funkdienst dran hängen, z.b. dieses
> lorawan?
Meshtastic nutzt LoRaWAN um bis 10 Kilometer zu überbrücken und die 
Nachrichten über ein vermaschtes Netzwerk (Mesh) ans Ziel zu leiten.
Karte der Knoten: https://canvis.app/meshtastic-map
Man verschickt Textnachrichten und GPS-Koordinaten über das ISM-Band 
(868MHz, 433MHz).
Die Hardware kostet ca. 30 € und hält mit einem kleinen Akku ein paar 
Tage.

Einführung: https://meshtastic.letstalkthis.com

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Joe G. schrieb:
> inReach®-Satellitenkommunikation
> SMS für 0,55€ + 14,99 €/Monat für einen Jahresvertrag

Eine SMS bei Vodafone kostet auch nur 0,55EUR.

von UdoR (Gast)


Lesenswert?

Albanien über Amateurfunk zu erreichen ist kein Problem, auf dem 20- und 
40- Meter Band ist das gut möglich. Die Ausbreitungsbedingungen kann man 
bei https://dr2w.de/dx-propagation/ angezeigt bekommen. Ihr braucht:

Lizenzprüfung. Der Stoff ist zu bewältigen, die Prüfung kostet Gebühren.

Sende-Empfänger, auch Transceiver genannt, 100 W Sendeleistung, ist auch 
gebraucht zu bekommen. Die Geräte können normalerweise Sprechfunk 
(Einseitenband), auch Datenübertragung ist möglich.

Antenne, 20m Draht, hoch aufgehängt, 8-10m wäre nicht schlecht.

Vielleicht erst einmal hineinhören, das Publikum ist ein wenig 
gewöhnungsbedürftig.
Viel Spaß
Udo

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

UdoR schrieb:
> Antenne, 20m Draht, hoch aufgehängt, 8-10m wäre nicht schlecht.

Das hinreichend lange Antennenkabel und die Blitzschutzeinrichtungen 
sind auch nicht zu vergessen. Wenn man die Antenne nämlich einfach zum 
höchsten in der Nähe befindlichen Baum spannt, schlägt ggf. der Blitz 
über das Antennenkabel direkt in die gemütliche Stube ein. Der Defekt 
des Funkgeräts wäre dabei noch der kleinste Schaden, aber das 
Antennenkabel und andere elektrischen Leitungen können die Bude 
anzünden.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

UdoR schrieb:
> lbanien über Amateurfunk zu erreichen ist kein Problem, auf dem 20- und
> 40- Meter Band ist das gut möglich. Die Ausbreitungsbedingungen kann man
> bei https://dr2w.de/dx-propagation/ angezeigt bekommen. Ihr braucht:
>
> Lizenzprüfung. Der Stoff ist zu bewältigen, die Prüfung kostet Gebühren.
>
> Sende-Empfänger, auch Transceiver genannt, 100 W Sendeleistung, ist auch
> gebraucht zu bekommen. Die Geräte können normalerweise Sprechfunk
> (Einseitenband), auch Datenübertragung ist möglich.

In welchem Himmel bist du?
Glaubst du wirklich, dass die Geraldine und ihre albanische Freundin so 
etwas bedienen kann?
Und sie nicht mal mit einem Smartphone umgehen können.
Vielleicht dort mal Duo probieren. O.ä.

von FraWa (Gast)


Lesenswert?

Und bei AFU gibt es auch noch Winlink.
Ist genau dafür gedacht. E-Mail senden/empfangen ohne Internet.
Ein Winlink Knoten ist von beiden Ländern praktisch immer erreichbar.

von Grossohrhase (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
>
> Empfangen darf Du alles. Das Problem ist das senden. ;-)
.
Nope. Flugfunk z.B.. Den kann man empfangen, aber das ist verboten, wenn 
du nicht gerade legaler Teilnehmer dieses Funkdienstes bist.

Können tut man alles, ob man es darf ist was anderes, und etwas ganz 
anderes ist sich erwischen zu lassen.

von Alf (Gast)


Lesenswert?

Grossohrhase schrieb:
> Nope. Flugfunk z.B.. Den kann man empfangen, aber das ist verboten, wenn
> du nicht gerade legaler Teilnehmer dieses Funkdienstes bist.
> Können tut man alles, ob man es darf ist was anderes, und etwas ganz
> anderes ist sich erwischen zu lassen.

Es ging um den Empfang von Amateurfunk, Herr Klugscheißer.

von Karl M. (Gast)


Lesenswert?

Markus W. schrieb:

> Rechtlich ist aber eine Sendegenehmigung erforderlich.

> Z.B. eine Amateurfunk Lizenz.

WICHTIG ! Eine Amateurfunklizenz ist keine Sendegenehmigung auf 
Amateurfunkfrequenzen! Das solltest Du wissen Markus, denn du schreibst 
ja selbst, du hast die Zulassung zum Amateurfunk und somit darfst du auf 
den a
Amateurfunkfrequenzen senden.

> LG
> Markus

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Karl M. schrieb:

> WICHTIG ! Eine Amateurfunklizenz ist keine Sendegenehmigung auf
> Amateurfunkfrequenzen!

Weder ist das korrekt, noch ist es komplett falsch, aber auf jeden Fall 
ist es für den TO völlig irrelevant, denn

Funken ist kein Ersatz für Internet und es ist auch nicht nötig das 
Internet/Telephonie in Europa mit irgendwas zu ersetzen. Insofern hätte 
diueser thread schon unmittelbar nach dem TO-Posting gesperrt gehört.

Wenn der TO tatsächlich an Amateurfunk interessiert ist, dann soll er es 
klar und ehrlich formulieren und nicht dem Fachforum hier so eine 
Seifenoper über - "Ich bin ein Mädchen und ihr müsst mir mit meiner 
albanischen freundin helfen" auftischen.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Fpgakuechle K. schrieb:
> Funken ist kein Ersatz für Internet und es ist auch nicht nötig das
> Internet/Telephonie in Europa mit irgendwas zu ersetzen.
Ok.
> Insofern hätte
> diueser thread schon unmittelbar nach dem TO-Posting gesperrt gehört.
Nein, denn dann hättest Du Deinen durchaus berechtigten Einwand nicht 
anbringen können.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Fpgakuechle K. schrieb:
> Funken ist kein Ersatz für Internet und es ist auch nicht nötig das
> Internet/Telephonie in Europa mit irgendwas zu ersetzen.

Hi,
Zitat aus Fragenkatalog:
"...Ein Zulassungsinhaber darf mit seiner Amateurfunkstelle jederzeit 
Nachrichten für und an Dritte übermitteln, die nicht den 
Amateurfunkdienst betreffen..."
Falsch.
Daraus geht eindeutig hervor, dass Amateurfunk nicht zum Telefonersatz 
wird.
Es war und ist illegal.
Offenbar denkt man in Albanien immer noch so, wie das die damals in den 
1990-er Jahren während des Krieges so gehandhabt wurde. Kann mich noch 
gut daran erinnern, wo die deutschen Amateurfunker damals akustisch aus 
der Seite kommend "niedergeknüppelt" worden sind, so dass es keiner mehr 
wagte, ein QSO zu führen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Hi,
> Zitat aus Fragenkatalog:
> "...Ein Zulassungsinhaber darf mit seiner Amateurfunkstelle jederzeit
> Nachrichten für und an Dritte übermitteln, die nicht den
> Amateurfunkdienst betreffen..."
> Falsch.
> Daraus geht eindeutig hervor, dass Amateurfunk nicht zum Telefonersatz
> wird.
> Es war und ist illegal.

Das ist so nicht richtig. Du kannst den Amateurfunkdienst beliebig zum 
Kaffeklatsch über beliebige Inhalte benutzen, solange Du Dich auf 
Unterhaltungen mit anderen Funkamateuren beschränkst und die allgemeinen 
Gesetze einhältst, also zB keine Volksverhetzung betreibst. Verboten ist 
aber jede Art von Telegraphendienst oä für Dritte, also insbesondere die 
Öffentlichkeit.

Strenggenommen wäre auch die Mitteilung "Schöne Grüße auch an die XYL" 
bzw "Die XYL lässt auch schön grüßen" schon illegal, aber das wird wohl 
niemand verfolgen.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Das ist so nicht richtig. Du kannst den Amateurfunkdienst beliebig zum
> Kaffeklatsch über beliebige Inhalte benutzen

Nein, eben nicht. Wenn es über die Technik hinausgeht und zum 
Telefonersatz wird. Allerdings ist die Grenze fließend.
Wenn man es einem erlauben würde, ginge es noch. Wenn man es einem 
erlaubt, muss man es auch anderen erlauben. Wenn es aber dann alle 
machen, ist das Chaos vorprogrammiert, und die Rangelei um die Kanäle 
wird handgreiflich. Dafür ist CB-Funk, Funk für jeden, auch ohne 
Lizenzierung das beste Beispiel. Da hatte man schnell herausgefunden, 
dass man mit der zulässigen Sendeleistung nicht mehr durchkam. Also 
Sendeleistungserhöhung. In der letzten CB-Jahren lief ohne 100 Watt 
Brenner nichts mehr, obwohl 4 Watt postalisch.
Zitat:
"...Als im Bremer Stadtteil Findorff kürzlich Mexi 2« einen Störer 
aufspürte, der mit einem Fernsteuersender »den Findorffer Hauskanal 
dichtmachte«, kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung: »Wenn du das 
Ding nicht abstellst«. drohte »Mexi«, »schmeiß ich dich ins Wasser« -- 
da ging er zu Boden, niedergeschossen von einem Unbekannten..."
"...In Lohhof bei München belagerten zwanzig Funkamateure ein Haus, in 
dem sie einen Schwarzsender ausgemacht hatten. Als der Besitzer eine 
Gaspistole zückte, mußte Polizei anrücken..."
/Zitat
Quelle:
https://www.spiegel.de/politik/der-absolute-volksfunk-ist-im-kommen-

Und so ginge das dann auch wieder von vorne los auf den AFU-Bändern. 
Wenn es erst einmal eingerissen ist.
Wir kennen ja unsere Pappenheimer.
Beim AFU soll definitionsgemäß die Technik im Vordergrund stehen, man 
befindet sich da oft auch an der physikalischen, empfangstechnischen 
Absolutgrenze. Das ist die Idee, die Möglichkeiten der Technik und 
Physik der hohen Atmosphäre auszuprobieren. Nicht der Kaffeeklatsch.
Sogar die DDR hatte trotz anfänglicher ideologischer Vorbehalte dem 
innerdeutschen AFU zugestimmt. Das wäre nie möglich gewesen, hätten sich 
die OMs nicht streng an die Regeln gehalten, wie man ein QSO richtig 
führt.

Geraldine K. schrieb:
> Aber ist sowas überhaupt möglich? Oder fällt das eher in den Bereich
> "weit fortgeschritten" und kostet gleich Hunderte Euros?

Einfacher geht es mit Telefon allemal. Guck Dir die Bilder im Fernsehen 
an. Da hat im absolut netzfreien Hindukusch jeder Taliban sein 
Satellitentelefon in der Hand. Und die Geräte haben keine 
Riesenantennen, die beim AFU nötig wären, was in der Stadt so wie so das 
größte Problem darstellen dürfte.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Flipp (Gast)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Nein, eben nicht. Wenn es über die Technik hinausgeht und zum
> Telefonersatz wird. Allerdings ist die Grenze fließend.

Wenn ich in die örtlichen Amateurfunkrunden reinhöre, dann hat nichts 
irgendwas mit Technik zu tun. Da geht es um  typische Rentnerthemen. 
Also ob Fritz Probleme mit dem Knie hat und das Hans neulich verstorben 
ist usw...

Ab und zu wird mal über den Klang vom neuen Mikrofon gesprochen und das 
es bei Mayer brummt und das es vermutlich am Netzteil liegt...

:P

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Das ist so nicht richtig. Du kannst den Amateurfunkdienst beliebig zum
>> Kaffeklatsch über beliebige Inhalte benutzen
>
> Nein, eben nicht. Wenn es über die Technik hinausgeht und zum
> Telefonersatz wird. Allerdings ist die Grenze fließend.

Das ist falsch.
§ 5 AFuG;
"(3) Der Funkamateur darf mit seiner Amateurfunkstelle nur auf den in § 
3 Abs. 5 genannten Frequenzen senden.
(4) Eine Amateurfunkstelle darf
1.
nicht zu gewerblich-wirtschaftlichen Zwecken und
2.
nicht zum Zwecke des geschäftsmäßigen Erbringens von 
Telekommunikationsdiensten
betrieben werden.
(5) Der Funkamateur darf nur mit anderen Amateurfunkstellen Funkverkehr 
abwickeln. Der Funkamateur darf Nachrichten, die nicht den 
Amateurfunkdienst betreffen, für und an Dritte nicht übermitteln. Satz 2 
gilt nicht in Not- und Katastrophenfällen."

Andere personelle und inhaltliche Beschränkungen bestehen nicht. Die 
offenbar inausrottbaren Fehlvorstellungen hinsichtlich inhaltlicher 
Beschränkung auf technische Aspekte stammen augenscheinlich aus Zeiten 
des Kalten Krieges.

Problematisch werden kann das Ganze erst, wenn die Sendungen 
rundfunkähnlichen Charakter annehmen.

von Achim B. (bobdylan)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Dafür ist CB-Funk, Funk für jeden, auch ohne
> Lizenzierung das beste Beispiel.

CB-Funker - die Nazis unter den Amateurfunk-Funkern...

von Thomas W. (twust)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> "...In Lohhof bei München belagerten zwanzig Funkamateure ein Haus, in
> dem sie einen Schwarzsender ausgemacht hatten. Als der Besitzer eine
> Gaspistole zückte,

Anders kann man den meist bornierten "Karl-Heinz-Rollatorfunkern" wohl 
auch nicht begegnen. Den offiziellen Weg wollen diese Typen ja auch gar 
nicht gehen, sondern sind grundsätzlich auf Selbstjustiz aus. Durch 
solche Aktionen bringen die alle anderen Teilnehme am Amateurfunk in 
Verruf und man muss sich nicht über das öffentliche Bild dieses Hobbys 
wundern.

von Klaus W. (mfgkw)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Einfacher geht es mit Telefon allemal. Guck Dir die Bilder im Fernsehen
> an. Da hat im absolut netzfreien Hindukusch jeder Taliban sein
> Satellitentelefon in der Hand.

Damit man ihm leichter eine Drohne schicken kann bzw. deren 
Handwerkszeug?

von dummschwaetzer (Gast)


Lesenswert?

>CB-Funker - die Nazis unter den Amateurfunk-Funkern...

CB-Funker sind im allgemeinen keine Amateurfunker / Funkamateure

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Die offenbar inausrottbaren Fehlvorstellungen hinsichtlich inhaltlicher
> Beschränkung auf technische Aspekte stammen augenscheinlich aus Zeiten
> des Kalten Krieges.

So ist es wohl. Damals wurde das sehr viel strikter gesehen, 
östlicherseits noch mehr als westlicherseits.

Wenn hier also A mit B im ländlichen Albanien "einfach nur quasseln" 
will, steht dem rechtlich jenseits der notwendigen 
Amateurfunkgenehmigung und Rufzeichenzuteilung nichts im Wege, sofern A 
und B damit leben können, dass sie das in offener Sprache abwickeln und 
ihnen jeder zuhören kann und darf. (Eine Abwicklung in albanischer 
Sprache wäre dabei noch keine "Verschlüsselung". :-) Allerdings wird es 
nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich sein, eine "59"-Verbindung 
zu haben, und dass die Ausrüstung allein mehr als ein paar hundert Euro 
kosten kann, wurde ja eingangs schon genannt. Nicht zu vergessen, dass 
man (ggf. inklusive Vermieter und Nachbarn) Willens und in der Lage sein 
muss, eine brauchbare Antenne zu installieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Nicht zu vergessen, dass
> man (ggf. inklusive Vermieter und Nachbarn) Willens und in der Lage sein
> muss, eine brauchbare Antenne zu installieren.

Hi,
und jeder kann im Internet nachlesen, wo wieder ein "böser" Funker 
lokalisiert ist, Standortbescheinigung sei dank.
Noch nicht einmal die olle CB-Funke ist an einer Groundplane ohne 
Standortbescheinigung "postalisch". So sieht es doch aus heute.
(Von wegen CB-Funker wären keine Amateurfunker nur ohne Lizenz.)
Zitat:
"...Ein standortbescheinigungspflichtige CB-Funkanlage darf nur mit 
einer gültigen Standortbescheinigung (StoB) betrieben werden. 
"WattWächterCB-Funk" kann Ihnen dabei helfen, mit einfachen Mitteln alle 
notwendigen Daten für das Antragsformular zu bestimmen. Die Beantragung 
einer Standortbescheinigung ist nach BEMFV gebührenpflichtig..."
/Zitat
Quelle:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/EMF/Standortbescheinigung/_functions/wattwaechter.html

ciao
gustav

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl B. schrieb:

> und jeder kann im Internet nachlesen, wo wieder ein "böser" Funker
> lokalisiert ist, Standortbescheinigung sei dank.

Funkamateure sind von der Verpflichtung zur Erlangung einer 
Standortbescheinigung ausgenommen. Sie dürfen die Einhaltung der 
entsprechenden Grenzwerte eigenständig nachweisen (sind allerdings bei 
Überschreitung von 10 W EIRP dazu dann verpflichtet).

Eine Verpflichtung zur Veröffentlichung der Adresse bei 
Rufzeichenzuteilung existiert mittlerweile auch nicht mehr (wenngleich 
viele Funkamateure daraus kein Geheimnis machen).

Wer aber mit seinen Nachbarn nicht zu reden in der Lage ist, der sollte 
eher keine große Antenne installieren. Hat aber eben auch was von "Wie 
man in den Wald hinein ruft".

von Name (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Wer aber mit seinen Nachbarn nicht zu reden in der Lage ist, der sollte
> eher keine große Antenne installieren. Hat aber eben auch was von "Wie
> man in den Wald hinein ruft".

Wer kein eigenes Haus mit eigenem Grundstück hat, hat in Deutschland 
meist pech gehabt. Und selbst wenn, ist es problematisch. Sich mit 
seinen Nachbarn zu verkrachen, ist eine schlechte Idee. Dann macht 
nämlich alles keinen Spaß mehr. In anderen Ländern interssiert es 
meisten keinen, welche Antennen jemand aufbaut. Da fällt ein 10m 
GFK-Mast und gespannte Drähte auf der Terasse dem Laien meist überhapt 
nicht auf und unter den zahlreichen TV-Antennen, die gar nicht mehr 
genutzt werden, fällt auch eine 2m Yagi nicht auf.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Name schrieb:
> Wer kein eigenes Haus mit eigenem Grundstück hat, hat in Deutschland
> meist pech gehabt.

Kann ich hier nicht bestätigen – obwohl der 40-m-Draht quer über den Hof 
natürlich auffällt.

von Harry (Gast)


Lesenswert?

Bei uns in der Stadt sind duzende Drähte über öffentliche Straßen 
gespannt. Ich glaube keiner weiß genau wofür. So in etwa 6-10m Höhe, bei 
einigen höheren Häusern auch höher.

von Fruchtgurke (Gast)


Lesenswert?

Harry schrieb:
> Ich glaube keiner weiß genau wofür.
Irgendwo müssen sich die Vögel ja auch ausruhen können 🐦

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Harry schrieb:
> Ich glaube keiner weiß genau wofür.

Das sollte schon jemand wissen, denn die brauchen normalerweise eine 
Genehmigung. Amateurfunkantennen werden das ganz gewiss keine sein. ;-)

(Hier gab's auch mal ein Kabel einer Kabelfernsehtruppe quer über die 
Straße, mit leicht zurück gesetzten Häusern dürften das schon 20 m 
gewesen sein. Ist mittlerweile einem Erdkabel gewichen.)

Reden einen diese Kabel wirklich mit "du" an? ;-) ("duzen")

von Harry (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Das sollte schon jemand wissen, denn die brauchen normalerweise eine
> Genehmigung. Amateurfunkantennen werden das ganz gewiss keine sein. ;-)

Nach Antennen sehen diese Drähte nicht aus, auch nicht nach 
irgendwelchen elektrischen Leitungen. Aber würde jemand eine Antenne 
dazu hängen, würde es vermutlich nicht auffallen. Das technische 
Verständnis der meisten Menschen ist eben sehr eingeschränkt.

Jörg W. schrieb:
> Reden einen diese Kabel wirklich mit "du" an? ;-) ("duzen")

Keine Ahnung. Zu mir hat noch kein Kabel gesprochen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:

>> Insofern hätte
>> diueser thread schon unmittelbar nach dem TO-Posting gesperrt gehört.
> Nein, denn dann hättest Du Deinen durchaus berechtigten Einwand nicht
> anbringen können.

Das ist dann halt der Unterschied zwischen den verschiedenen 
Personengruppen; manche sind geil drauf ihre 'Einwände' hier publiziert 
zu sehen und anderen wäre es lieber, wenn es dank Moderation ohne 
ständige Einwürfe aus dem Auditorium und Troll-Space rund und 
störungsfrei läuft.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Fpgakuechle K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>>> Insofern hätte
>>> diueser thread schon unmittelbar nach dem TO-Posting gesperrt gehört.
>>
>> Nein, denn dann hättest Du Deinen durchaus berechtigten Einwand nicht
>> anbringen können.
>
> Das ist dann halt der Unterschied zwischen den verschiedenen
> Personengruppen; manche sind geil drauf ihre 'Einwände' hier publiziert
> zu sehen und anderen wäre es lieber, wenn es dank Moderation ohne
> ständige Einwürfe aus dem Auditorium und Troll-Space rund und
> störungsfrei läuft.

Wieso siehst Du es als Störung an, wenn in einer Antwort eine 
offenkundige Fehlvorstellung des TE korrigiert sachlich wird?

Und warum beteiligst Du Dich an dieser "Störung"?

von Andreas (Gast)


Lesenswert?

Ich habe einen Tip für dich!

Es gibt im Amateurfunk ein LoRa-Modul. Entweder HamLoRa oder LoRaHam. 
Dieses Modul mit einem QO100 passenden 70cm Up- und Downconverter 
verwenden. Dann kannst du mit sehr wenig Signal dennoch über den 
Satellit gehen.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Fpgakuechle K. schrieb:
> Wenn der TO tatsächlich an Amateurfunk interessiert ist, dann soll er es
> klar und ehrlich formulieren und nicht dem Fachforum hier so eine
> Seifenoper über - "Ich bin ein Mädchen und ihr müsst mir mit meiner
> albanischen freundin helfen" auftischen.

Die TO*in hat, wie üblich, ein XY-Problem. Die eigentliche Frage lautet: 
Wie kann ich mit meirn Freundin in Albanien unbegrenzt kostenlos 
chatten/sprechen/kommunizieren. Mit Amaterufunk hat das rein gar nichts 
zu tun.

Oliver

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Andreas schrieb:
> Dieses Modul mit einem QO100 passenden 70cm Up- und Downconverter
> verwenden.

Für'n Appel und 'n Ei dürfte die 10-GHz-Technik aber auch nicht zu haben 
sein.

von Andreas (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Andreas schrieb:
>> Dieses Modul mit einem QO100 passenden 70cm Up- und Downconverter
>> verwenden.
>
> Für'n Appel und 'n Ei dürfte die 10-GHz-Technik aber auch nicht zu haben
> sein.

Aber dann hat sie eine "Standleitung". Der QO100 ist ja geostationär

von Milsat (Gast)


Lesenswert?

Guten Tag in die Runde!

Für solche Fälle eignen sich doch die FleetSatComs:

Beispiel: 255,555 Mhz... +- QRG. FM. Mal reinhören. Equipment ist 
billigst!

Hier prima zu empfangen.

duck und wech! :-)

Milsat

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Von diesen alten Satelliten der Navy hatten wir es ja neulich:
Beitrag "Re: Piraten auf US-Navy-Satelliten"

>Brasilianer, die mit ihrer italienischen Verwandtschaft kostenlose stundenlange 
Telefonate führten
Schon 2002, unter "Militärischer Emmentaler im Orbit"

QO-100 Empfang über Webradio war oben schon genannt, hier noch eine 
Linkliste dazu
https://www.mikrocontroller.net/articles/QO-100_der_erste_geostation%C3%A4re_Amateurfunkumsetzer#Erster_Einstieg_.C3.BCber_Webradio

: Bearbeitet durch User
von Spatzkanone (Gast)


Lesenswert?

Geraldine K. schrieb:
> Eine Freundin von mir wohnt in Albanien, und sie hat öfter mal eine
> Internetstörung.

Gute Besserung!

von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Wo in Albanien soll das denn sein. Ich war mehrere Male dort und es gibt 
sehr viele Glasfaser Anschlüsse und LTE ist auch gut verfügbar.

von Thomas R. (Gast)


Lesenswert?

Geraldine K. schrieb:
> Ist es möglich von Deutschland bis Albanien eine
> Funkverbindung aufzubauen? Ich hab schon öfter von Amateur-Funk gehört.

Amateurfunk funktioniert weltweit, sogar bis zum Mond - siehe 
EME-Verbindung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erde-Mond-Erde

Wer sowas dämliches wie du fragt, schafft niemals die Amateurfunklizenz.

Als aktiver Funkamateur braucht man eine Lizenz.
Um ein Auto zu fahren braucht man auch man auch einen Führerschein.

von Bernd (Gast)


Lesenswert?

Deutschland hat vermutlich das schlechteste Internet in Europa. Da wird 
es in Albanien sicher auch funktionieren. Eine WLAN-Richtfunkstecke zum 
nächsten Hotspot ist da in Albanien wohl am sinnvollsten. Ich vermute 
mal, dass das mit der maximal zulässigen Strahlungsleistung bedingt 
durch Richtantennen in Albanien nicht so eng gesehen wird.

von Bernd (Gast)


Lesenswert?

Milsat schrieb:
> Für solche Fälle eignen sich doch die FleetSatComs

Ich dachte, die sind nicht mehr in Betrieb?

von Content B. (Firma: Da) (contentblocker_da)


Lesenswert?

Geraldine K. schrieb:
> Eine Freundin von mir wohnt in Albanien, und sie hat öfter mal
> eine
> Internetstörung. Wenn man sich dann was schreiben möchte, muss es oft
> Stunden warten. SMS sind relativ teuer. (So wichtig sind unsere
> Nachrichten dann doch nicht. 😅) Aber wir haben beide elektrotechnisches
> Grundwissen aus der Schule und interessieren uns für Technik.
>
> Deswegen die Frage: Ist es möglich von Deutschland bis Albanien eine
> Funkverbindung aufzubauen? Ich hab schon öfter von Amateur-Funk gehört.

Genau dafür wurde der EsHail-2 Sattelit hochgeschossen. Kauf dir einfach 
passendes Zubehör und du kannst ohne weitere Kosten den Sat nutzen. Ich 
hab mir auch so eine kleine Station gebaut und spreche ab und zu mit 
Verwanten in Nischni Nowgorod (Нижний Новгород). Es gibt auch ein 
Funkmodul mit dem man Daten senden kann. Die Modulation muss ich 
raussuchen. Ist aber sehr robust bei Störungen und sehr empfindlich. Man 
benötigt aber ein Sendekonverter von 435 MHz und ein Empfangskonverter 
auf 435 MHz.

Danach ist das Ganze wie Chaten am PC :-D

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Content B. schrieb:
> enau dafür wurde der EsHail-2 Sattelit hochgeschossen. Kauf dir einfach
> passendes Zubehör und du kannst ohne weitere Kosten den Sat nutzen. Ich
> hab mir auch so eine kleine Station gebaut und spreche ab und zu mit
> Verwanten in Nischni Nowgorod (Нижний Новгород).

Dazu müssen beide  Partner eine Amateurfunklizenz besitzen. Ich hoffe 
das es in deinem Falle auch zutrifft. Außerdem ist der Satellit nicht 
als Telefonersatz gedacht, sondern dient experimentele Zwecken.

Es haben auch nicht beliebig viele Gespräche auf dm Satelliten 
gleichzeitig Platz. Wenn jeder jetzt so denkt, dann ist das Band ganz 
schnell überfüllt.

Zur Zeit hält sich die Bandbelegung noch in Grenzen, weil der technische 
Aufwand eben doch noch sehr hoch ist, und manchen Funkamateur noch davon 
abhält.

Nebenbei bemerkt ist sogar die Übertragung bewegter Bilder ( 
Amateuerfunkfernsehen ) möglich und auch vorgesehen. Aber hier ist der 
Aufwand noch höher.

Ralph Berres

von Content B. (Firma: Da) (contentblocker_da)


Lesenswert?

Ralph B. schrieb:
> Content B. schrieb:
>> enau dafür wurde der EsHail-2 Sattelit hochgeschossen. Kauf dir einfach
>> passendes Zubehör und du kannst ohne weitere Kosten den Sat nutzen. Ich
>> hab mir auch so eine kleine Station gebaut und spreche ab und zu mit
>> Verwanten in Nischni Nowgorod (Нижний Новгород).
>
> Dazu müssen beide  Partner eine Amateurfunklizenz besitzen. Ich hoffe
> das es in deinem Falle auch zutrifft. Außerdem ist der Satellit nicht
> als Telefonersatz gedacht, sondern dient experimentele Zwecken.

Ja, hoffe mal weiter xoxo
Wir experimentieren ja problemlos...

> Es haben auch nicht beliebig viele Gespräche auf dm Satelliten
> gleichzeitig Platz. Wenn jeder jetzt so denkt, dann ist das Band ganz
> schnell überfüllt.

Für zwei Personen ist es immer noch ausreichend.

> Zur Zeit hält sich die Bandbelegung noch in Grenzen, weil der technische
> Aufwand eben doch noch sehr hoch ist, und manchen Funkamateur noch davon
> abhält.
>
> Nebenbei bemerkt ist sogar die Übertragung bewegter Bilder (
> Amateuerfunkfernsehen ) möglich und auch vorgesehen. Aber hier ist der
> Aufwand noch höher.

Auch den Transponder kann man nutzen um Sprache digital zu senden. 
Passende Verschlüsselung und jeder denk es sei eine fehlerhafte 
Modulationsart. Das geht stundenlang ohne dass einer dazwischen funkt.

von FLTSTCOM (Gast)


Lesenswert?

Guten Tag!

@Bernd: Jau hast Du recht, die Nachfolger heissen UFO:UHF-F/O, Ultra 
High Frequency Follow-On und Mobile User Objective System, alles USA. 
Funktioniert aber noch prächtig, toll, CB-Funk über Militärsateliten.

Hör mal rein: 255,550+- FM(N), vermutlich geht auch AM oder SSB...

Grüße und danke für den Hinweis.
Nun, wäre ja eine Möglichkeit...

duckund: wech

Grüße FLTSTCOM

von Jens B. (dasjens)


Lesenswert?

Alf schrieb:
> Grossohrhase schrieb:
>> Nope. Flugfunk z.B.. Den kann man empfangen, aber das ist verboten, wenn
>> du nicht gerade legaler Teilnehmer dieses Funkdienstes bist.
>> Können tut man alles, ob man es darf ist was anderes, und etwas ganz
>> anderes ist sich erwischen zu lassen.
>
> Es ging um den Empfang von Amateurfunk, Herr Klugscheißer.

Ne, es ging um "Empfangen darfst Du alles" Und alles ist mehr als nur 
AFU. Lesen bildet.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Jens B. schrieb:
> Ne, es ging um "Empfangen darfst Du alles" Und alles ist mehr als nur
> AFU. Lesen bildet.

Du darfst aber weder die Tatsache noch den Inhalt einer Aussendung, die 
nicht für dich bestimmt ist, anderen mitteilen.

Zu gut Deutsch. Wenn du den BOS oder Flugfunk abhörst, must du das für 
dich behalten.

Ausgenommen sind z.B. Rundfunkdienst, Amateurfunk und die allgemein 
genehmigte Sprechfunkdienste wie CB-Funk Freenet usw.

Telefongespräche darfst du z.B. nicht abhören( falls dir das gelingen 
sollte ).

Ralph Berres

von Lotta  . (mercedes)


Lesenswert?

Ich würd ne "Mailbox" in Albanien etablieren, die dann
ne asyncrone Verbindung ermöglichen würde.
Wie sihts mit nem Satellitentelefon aus?

Geraldine finanziert das Ganze, ihre Freundin
dürfte das wegen der Umrechnungskurse nicht können.

Oder-- äußerst preiswert-- einfach mailen ? :-P
Hm.
Geraldine, die mit dem bewaldeten schwert... :-P

mfg

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6830446 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Geraldine K. schrieb:
> Ist es möglich von Deutschland bis Albanien eine Funkverbindung
> aufzubauen?

Möglich ist es.

Ist nur die Frage ob ihr euch Den Aufwand (Finanziell, Zeit) dafür 
machen wollt.

Amateurfunk bzw. Das Erlangen der Lizenz kostet auch etwas, zwar nicht 
mehr so viel wie vorher, jedoch ist man auch da bestimmt leicht bei 
100-150€
Lernmaterial, Prüfung, Anfahrt zb.
Dann noch das Funkgerät+Kabel+Mast+Antenne, ist man leicht bei einigen 
hundert oder auch gerne mal tausend €.
(Meine Anlage liegt finanziell so bei ca. 1500€ +/-. 900€ Alleine für 
das Funkgerät!)

Damit geht dann zwar die von dir gewünschte Kommunikation, nur eben auch 
nicht zu 100% immer stabil, es sei denn wie angesprochen über Sat.

Ihr solltet also eher nach anderen Lösungen suchen, das wird 
zuverlässiger funktionieren.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Geraldine K. schrieb:
>> Ist es möglich von Deutschland bis Albanien eine Funkverbindung
>> aufzubauen?
>
> Möglich ist es.

Der gesunde Menschenverstand sagt aber, Geraldine kann das nicht.

Und obwohl ich doch etwas Elektonik lernen durfte und auch paar 
Kenntnisse in HF vorliegen, auf so eine Furzidee würde ich heute niemals 
kommen.

Mein Cousin war so 1972 Funkamateur.
Ich wollte das damals auch werden. Aber in meiner Provinz war das nicht 
möglich.
Er wollte so eine Empfangskarte von Radio Tirana.
Er bekam sie auch und gleichzeitig eine persönliche Einladung (zu Envar 
Chodscha ?).
Damals war das noch was, aber heute?

Wer ein Handy nicht bedienen kann, sollte es lassen.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Der gesunde Menschenverstand sagt aber, Geraldine kann das nicht.

Das müsste sie eben lernen.

michael_ schrieb:
> Und obwohl ich doch etwas Elektonik lernen durfte und auch paar
> Kenntnisse in HF vorliegen, auf so eine Furzidee würde ich heute niemals
> kommen.

Nun, ich habe vor ca. 5 Jahren mit einem Kumpel im Spanienurlaub 
getestet was an meinem damaligen Standort (Bayern) so möglich ist.
Einfach so weil gerade die Möglichkeit zum testen da war.

Nur weil die idee für dich nicht gut ist heißt das ja nicht das andere 
an dieser Idee nicht doch etwas gut finden können.

Enver Hoxha meinst du?
Nuja, wenn der mich eingeladen hätte wäre ich hingefahren. 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Enver_Hoxha

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Enver Hoxha meinst du?

Die Schreibweise ist verschieden :-)

Radio Tirana war superstark und ich träume noch von dem Namen, dem 
verlängerten Arm von China in Europa.

Nicht alles, was theoretisch machbar ist, kann der Normalo-Bürger auch.
Du bist natürlich da ein Experte.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Nicht alles, was theoretisch machbar ist, kann der Normalo-Bürger auch.

Alles eine Frage des willens.

;-)

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Stimmt, ich will das nicht.
Ich würde da einfach ein Smartphone nehmen.

von Arben N. (Gast)


Lesenswert?

Miremengjes, vajzë e bukur!

Prinizpiell geht eine Funkverbindung zwischen Albanien und dem Rest der 
Welt über Kurzwelle sehr gut. Aber der Aufwand ist zu teuer!

Für die, die sich hier lustig machen man sei zu blöd ein Handy zu 
bedienen:
- Nuhr!
- Da Albanien kein EU Mitglied ist, gilt auch kein Roaming und die 
Verbindungen sind wirklich teuer. Könnt ja mal in eurem Handyvertrag 
nachlesen ;)

Internet mit LTE Anbindung ist in Albanien nicht teuer mit lokaler 
Simkarte und so könntet ihr über WhatsApp telefonieren. Oder jeden 
anderen Dienst.

Alternativ bliebe noch Briefe schreiben. Dauert zwar 2 Wochen bis die 
ankommen, aber man kann aus DL bis 50gr für 2,20€ versenden. Da passen 
etwa 5 Seiten Druckerpapier rein und wenn man eine kleine Schriftgröße 
wählt und die Seiten doppelseitig bedruckt, bekommt man schon viele 
Infos untergebracht.

Strom fällt häufig aus, das weiß ich. Aber Mobilfunk ist dort sehr 
stabil, wenn man nicht gerade in Theth wohnt, sondern nahe einer Stadt.

Viel Erfolg,
Arben

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Arben N. schrieb:
> Alternativ bliebe noch Briefe schreiben.

ganz alternativ Datenträger schicken.

da kann man dann soviel aufgezeichneten Funkverkehr (als Audiodateien)
darauf speichern, dass es sogar noch mehr ist als man
in der gleichen Zeit live mithören kann.

4TB Festplatte mit Audio in Telefonqualität...

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Arben N. schrieb:

> - Da Albanien kein EU Mitglied ist, gilt auch kein Roaming und die
> Verbindungen sind wirklich teuer.
>
> Internet mit LTE Anbindung ist in Albanien nicht teuer mit lokaler
> Simkarte und so könntet ihr über WhatsApp telefonieren.

Ja was denn nun?!
Wie teuer ist Internet bei den Skipetaren !? In Euro und cent!

Also wenn man mal kurz recherchiert, dann findet man bspw. "Vodafone 
tourist Pack":
https://www.vodafone.al/suport/eja-ne-vodafone/tourist-pack/

also 15GB in drei wochen für 1500 Skipetaren-Taler, umgerechnet 12,34 
Euro.

Schon diese Touristen-Beispielrechnung macht deutlich, das es nicht 
wirklich eine Alternative zu der Standard-Internetverbindung braucht.

von Arben N. (Gast)


Lesenswert?

●DesIntegrator ●. schrieb:
> 4TB Festplatte mit Audio in Telefonqualität...

Du Scherzkeks, ich schrieb doch, dass in Albanien wegen der schlechten 
Stromversorgung keiner Computer benutzt. ;)

Aber ich hab mal nachgerechnet. Telefonie wird bei mir in .amr 
aufgezeichnet bei einwandfreier Sprachqualität. Bitrate sind 32kBit/SEk, 
Mono. Platz = 1MB pro 10 Minuten.

Also passen auf eine 4TB Festplatte 400.000 Stunden Telefonie, was 
geteilt durch 8760 genau 45,66 Jahren entspricht. Ok, da kann man sich 
auch länger fassen ;)

Gruß, Arben

von Arben N. (Gast)


Lesenswert?

Fpgakuechle K. schrieb:
> also 15GB in drei wochen für 1500 Skipetaren-Taler, umgerechnet 12,34
> Euro.

Ja haste richtig verstanden. Internet ist billig, aber Telefonie und SMS 
kosten 1,55€ pro Minute bzw. 69ct/160 Zeichen.

Alles gut,
Arben ;)

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Arben N. schrieb:
> Ja haste richtig verstanden. Internet ist billig, aber Telefonie und SMS
> kosten 1,55€ pro Minute bzw. 69ct/160 Zeichen.

Da könnte man natürlich auf die Idee kommen, email zu benutzen ...

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

Geraldine K. schrieb:
> Ist es möglich von Deutschland bis Albanien eine Funkverbindung
> aufzubauen?

Ja ist es natürlich. Aber da Du Dich seit dem Eröffnungsthread nicht 
mehr gemeldet hast, denke ich, das Interesse ist gering?

Falls doch: schau mal in dem Parallelthread
Beitrag "KW/MW/LW-Empfang beim Neueinsteiger klappt nicht (richtig)"
insbesondere die Beiträge von gestern. Da steht einiges über 
'Funkwetter' und über die Ausbreitungsbedingungen von KW abhängig von 
Uhrzeit, Wetter, etc.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mohandes H. schrieb:
> Da steht einiges über 'Funkwetter' und über die Ausbreitungsbedingungen
> von KW abhängig von Uhrzeit, Wetter, etc.

Wobei natürlich gerade diese "mittellangen" Europa-Verbindungen auf 
Kurzwelle eine sehr hohe Funktionswahrscheinlichkeit haben – nicht jeden 
Tag zur gleichen Zeit auf der gleichen Frequenz, aber auf irgendeiner 
Frequenz wird man etwa 80 oder 90 % der Zeit eine Verbindung bekommen 
können.

Nur: ob zur gewünschten Zeit auch eine (gerade für Sprechfunk) freie 
Frequenz zu finden ist, steht gerade auf dem 40-m-Band natürlich in den 
Sternen. Der SSB-Bereich davon ist abends oft sehr gut gefüllt. Wenn man 
sich auf Funkfernschreiben mit PSK31 verlegt, stehen die Chancen besser. 
Das ist schmalbandig wie Telegrafie (Morsen), benötigt aber halt nur die 
Bedienung einer Tastatur als Fähigkeit statt das Aufnehmen von 
Morsezeichen.

Viel längere Verbindungen oder oft auch kurze Verbindungen innerhalb 
Deutschlands sind da schwieriger (die kurzen wegen der toten Zone, dem 
Bereich, in dem es gerade keine Ionosphärenreflektion gibt).

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> aber auf irgendeiner
> Frequenz wird man etwa 80 oder 90 % der Zeit eine Verbindung bekommen
> können.

also:
Anrufen und sich absprechen, auf welcher Frequenz...

:-]

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Mohandes H. schrieb:
>
>> Da steht einiges über 'Funkwetter' und über die Ausbreitungsbedingungen
>> von KW abhängig von Uhrzeit, Wetter, etc.
> ...
> zur gleichen Zeit auf der gleichen Frequenz, aber auf irgendeiner
> Frequenz wird man etwa 80 oder 90 % der Zeit eine Verbindung bekommen
> können

Hatte mich übrigens verschrieben, weil ich gedanklich noch beim 
'Funkwetter' war. Ich meinte in Abhängigkeit von Uhrzeit und Frequenz. 
Jahreszeit. Wobei das Wetter natürlich auch eine, schwerer zu 
kalkulierende, Rolle spielt.

Ich freunde mich gerade mit dem Gedanken an, doch mal die Afu-Lizenz zu 
machen. Die technischen Fragen sind ja übersichtlich, der Rest ist 
auswendig lernen. Oder unterschätze ich das?

Morsen konnte ich mal und weil ich ein musikalisches Gehör komme ich da 
mit Übung rein.

QRP. Gerade der Gedanke, mit kleinen Leistungen auf KW relativ große 
Entfernungen zu überbrücken reizt mich. Und der Selbstbau, scheint ja 
etwas aus der Mode zu sein? Habe ich auch schon mit experiment, aber als 
'Schwarzfunker' (was hier ja nicht gerne gehört wird, ich vermute jeder 
lizenzierte Funker hat so angefangen).

von Arben N. (Gast)


Lesenswert?

Mohandes H. schrieb:
> Die technischen Fragen sind ja übersichtlich, der Rest ist
> auswendig lernen. Oder unterschätze ich das?

Also ich traue dir zu, dass du das locker schaffst. Technik sowieso, nur 
Gesetze ist halt auswendig lernen, wenn man nicht grad Hobbyanwalt ist.

Ich gehörte damals (in den 1970ern) zu den wenigen Menschen, die wegen 
ihres Berufes Kontakte ins Ausland haben durften. Kleiner Hinweis: 
Albanien war bis 1991 das Nordkorea Europas, selbst die DDR war ein 
freies Land dagegen.

Allerdings durfte ich nie eine Funklizenz erwerben, denn private 
Kontakte in den Rest der Welt hätten ganz schnell fatal enden können. 
Für die ganze Familie (vgl. Sippenhaft oder Internierung).

Grüß dir,
Arben

von Bänz (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mohandes H. schrieb:
> Ich freunde mich gerade mit dem Gedanken an, doch mal die Afu-Lizenz zu
> machen. Die technischen Fragen sind ja übersichtlich, der Rest ist
> auswendig lernen. Oder unterschätze ich das?

Nö. Wenn man Interesse an der Materie hat, geht das eigentlich wie von 
selbst. Ich habe das damals als HF-Neuling innerhalb von wenigen Wochen 
gelernt und die CEPT-1 Prüfung fehlerfrei bestanden.
Es ist aber hilfreich, zuvor Praxiserfahrung zu sammeln, indem man viel 
zuhört.

Ich glaube zwar nicht, dass Amateurfunk eine angemessene Methode für das 
Unterfangen der Thread-Eröffnerin wäre. Aber realisierbar wäre es.

Anbei der Frequenzplan für Berlin <-> Tirana im September mit 100 W SSB.
(Anmerkung: Im 30m-Band / 10.1 MHz ist Sprechfunk nicht zulässig)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mohandes H. schrieb:

> Die technischen Fragen sind ja übersichtlich, der Rest ist
> auswendig lernen. Oder unterschätze ich das?

Nö, das unterschätzt du nicht.

Man muss ja auch nur um die 70 % richtig beantworten, in der Schule wär 
das 'ne 3 geworden.

> Morsen konnte ich mal und weil ich ein musikalisches Gehör komme ich da
> mit Übung rein.

Musst du ja heute nicht mehr prüfen lassen.

Wenn du das mal konntest, kommst du da aber sicher wieder rein.

> Und der Selbstbau, scheint ja
> etwas aus der Mode zu sein?

Naja, anders als vor Jahrzehnten muss man heute nicht alles selbst 
bauen, aber man darf natürlich.

Ich habe mich bspw. mehrmals an der Minimal Art Session beteiligt, 
vielleicht wär das ja auch für dich interessant?

> Habe ich auch schon mit experiment, aber als
> 'Schwarzfunker'

Irgendwelche illegalen Funkereien haben viele getrieben, auch zu Zeiten, 
als das noch eine Sttaftat war.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Bänz schrieb:
> Anmerkung: Im 30m-Band / 10.1 MHz ist Sprechfunk nicht zulässig

Wobei ja auch von 'chat' die Rede war, PSK31 dürfte man auf 30 m machen.

von Ex-Schwarzfunker (Gast)


Lesenswert?

>> Habe ich auch schon mit experiment, aber als 'Schwarzfunker'
> Irgendwelche illegalen Funkereien haben viele getrieben, auch zu Zeiten,
> als das noch eine Sttaftat war.

Wobei auch heutzutage der Betrieb eines nicht genehmigungsfähigen
Senders durchaus strafrechtlich geahndet werden kann:

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__201.html

von Arben N. (Gast)


Lesenswert?

Ex-Schwarzfunker schrieb:
> Wobei auch heutzutage der Betrieb eines nicht genehmigungsfähigen
> Senders durchaus strafrechtlich geahndet werden kann:

Jein, bei mir gab es einen grenzwertigen Fall: Ich habe bis heute ein 
Schnurlostelefon (also Festnetz, kein Mobilfunk) von Sony welches noch 
nach CT-1 Standard arbeitet. Sieht man auch an der Antenne, muss man 
rausziehen wie bei nem Radio. Irgendwann wurden die verboten, keine 
Ahnung so um 2008 herum? weil die Frequenzen neu vergeben wurden.

Also habe ich bei der Bundes-Netzagentur angerufen und mein Problem 
geschildert. Die sagten mir nur "so lange Sie keinen stören, können Sie 
ihr Telefon weiter nutzen" Aber es wurde mir die Umstellung auf DECT 
nahegelegt.

Das sind auch nur Menschen, mit denen kann man reden. UNd die sind auch 
wirklich nett (zumindest meine Erfahrung).

EDIT: Korrektur

von Theo K. (Gast)


Lesenswert?

Arben N. schrieb:
> Die sagten mir nur "so lange Sie keinen stören, können Sie
> ihr Telefon weiter nutzen" Aber es wurde mir die Umstellung auf DECT
> nahegelegt.

Aber wenn du jemanden damit störst, ist es halt blöd:
"Stellt der Funkmessdienst der Bundesnetzagentur bei der Eingrenzung
von Funkstörungen ein Schnurlostelefon ohne Zuteilung als Verursacher 
einer
Störung fest, so wird dem Verursacher der Aufwand für die Ermittlung der
Störungsursache in Rechnung gestellt. Dieser Sachverhalt stellt zudem 
eine
Ordnungswidrigkeit dar, die zur Zahlung eines Bußgelds führen kann."
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2008/080527CT1und2.html

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ex-Schwarzfunker schrieb:
> durchaus strafrechtlich geahndet werden

Och, nein, nicht schon wieder. Das hat doch nun rein gar nichts mit dem 
Thema "Schwarzfunken" zu tun. Völlig andere Baustelle, auch absolut 
nicht auf Funk beschränkt.

Außerdem war hier eh niemand, der hätte eine nicht genehmigte 
Funksendestelle betreiben wollen, sondern nur jemand, der sich überlegt 
hat, die Genehmigung zum Betrieb einer solchen zu erlangen.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Arben N. schrieb:

> Also habe ich bei der Bundes-Netzagentur angerufen und mein Problem
> geschildert. Die sagten mir nur "so lange Sie keinen stören, können Sie
> ihr Telefon weiter nutzen" Aber es wurde mir die Umstellung auf DECT
> nahegelegt.

Grundsätzlich darfst Du jegliche Form von HF-Erzeuger betreiben, sogar 
Schaltnetzteile und Poweline-Modems, solange Du sicherstellst, dass an 
Deiner Grundstücksgrenze die EMV-Grenzwerte nicht überschritten werden.

von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Arben N. schrieb:
> Da Albanien kein EU Mitglied ist, gilt auch kein Roaming und die
> Verbindungen sind wirklich teuer. Könnt ja mal in eurem Handyvertrag
> nachlesen

Ja leider nur nebenan in Montenegro ist es noch teurer!
Allerdings können viele Smartphones in Abhängigkeit vom Provider 
WLAN-call.
Telefon in den Flugmodus schalten und dann nur WLAN wieder aktivieren.
Man telefoniert dann per WLAN. Wenn man denn eins findet. In Albanien 
gibt's in nahezu jedem Cafe und Restaurant WLAN.
Die meisten benutzen aber heutzutage sowieso nur WhatsApp und anderes 
und brauchen nur WLAN, kein Telefon.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Ach was!
Der Arben hat neben seinem uralt Telefon auch noch kein Smartphone.
Nur einen alten Nokia-Knochen.
Wo spätestens am Jahresende die alte SIM-Karte nicht mehr funktioniert.

Arben N. schrieb:
> Das sind auch nur Menschen, mit denen kann man reden. UNd die sind auch
> wirklich nett (zumindest meine Erfahrung).

Ob du mit denen geredet hast, ist wurscht.

Oliver S. schrieb:
> Die meisten benutzen aber heutzutage sowieso nur WhatsApp und anderes
> und brauchen nur WLAN, kein Telefon.

Ich hatte oben ja schon DUO genannt.
Alle kommunizieren doch mit ihren Kindern in Mexico, Kanada, Australien, 
...
doch nur über das Internet.
Dazu noch in fast-Echtzeit.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Ich habe mich bspw. mehrmals an der Minimal Art Session beteiligt,
> vielleicht wär das ja auch für dich interessant?

Genau an so was hatte ich gedacht. Wie geschrieben, mich reizt die 
Kombination aus Funk und Selbstbau. Und minimalistische Schaltungen 
finde ich auch gut.

Werde ich jetzt doch mal ernsthaft ins Auge fassen die Lizenz zu machen. 
Es gibt auch einen Ortsverein in meiner Nähe. Ein Nachbar von mir hat 
auch eindeutige Antennen auf dem Dach. Mal schauen, wenn man die 
richtigen Leute kennenlernt dann ist der Weg viel leichter, auch wenn 
ich jetzt nicht der typischen 'Vereinsmeier' bin.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mohandes H. schrieb:
> auch wenn ich jetzt nicht der typischen 'Vereinsmeier' bin.

Musst du auch nicht sein. Funkamateure sind eh Einzelgänger und setzen 
sich normalerweise nicht in 10er-Gruppen vor die Transceiver. ;-)

von Content B. (Firma: Da) (contentblocker_da)


Lesenswert?

Ralph B. schrieb:
> Content B. schrieb:
>> enau dafür wurde der EsHail-2 Sattelit hochgeschossen. Kauf dir einfach
>> passendes Zubehör und du kannst ohne weitere Kosten den Sat nutzen. Ich
>> hab mir auch so eine kleine Station gebaut und spreche ab und zu mit
>> Verwanten in Nischni Nowgorod (Нижний Новгород).
>
> Dazu müssen beide  Partner eine Amateurfunklizenz besitzen. Ich hoffe
> das es in deinem Falle auch zutrifft. Außerdem ist der Satellit nicht
> als Telefonersatz gedacht, sondern dient experimentele Zwecken.

Nein, das geht auch ohne! Die geräte brauchen keine Simkarte und sind 
somit freigeschaltet.

Ich hab nachgesehen. Es ist ein LoRa-Modul von einem deutschen Anbieter. 
Mit Up/Downkonverter nach 2,5GHz und von 10GHz. Das Signal ist so 
schwach, das man es nicht einmal auf dem Wasserfalldiagram der BATC 
sieht. So bekommt niemand mit das wir da uns schreiben...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Wo findet man dazu Infos. Wäre ja mal ein nettes Spielzeug.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Content B. schrieb:
> Nein, das geht auch ohne! Die geräte brauchen keine Simkarte und sind
> somit freigeschaltet.

Das hat doch damit nichts zu tun!
Du darfst nur dann selbst Signale zum Satellit aussenden wenn du eine 
Zulassung zum Amateurfunk und ein gültiges von den Behörden 
ausgestelltes Rufzeichen hast!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Es%E2%80%99hail-2

Oder warum denkst du steht da "Nutzlast für den Amateurfunk"?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.