Hallo zusammen, an einer Einpressdiode brauche ich eine Lötöse. Durch diese Öse kommen zwei Drähte und werden dann fest gelötet. Die Frage ist nun, wie bekommt man die Lötöse am besten angeschweißt? Die Lötöse hat eine Dicke von 0,5mm. Punktschweißen? Laserschweißen (habe eine Firma vor Ort, die Laserschweißen kann)? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Wie wird dies in der Fabrik gemacht? Zusatzinfo: Da der Bauraum so schon sehr eng ist, brauche ich für die mechanische Befestigung eine Lötöse, durch die ich die Drähte durchstecken kann, um sie dann fest zu löten. Die Lötöse also einfach an der Diode festlöten geht nicht, da das Lot beim Löten wieder schmelzen würde. Und die Diode gibt es nicht mehr mit Lötöse, bin froh, dass ich überhaupt Ersatz gefunden habe (NOS Ware). Viele Grüße Chris
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Verschoben durch Moderator
Würde es nicht reichen ein Loch durch zu bohren? Dann kannst du dir die Öse sparen.
Christian S. schrieb: > Die Lötöse also einfach an der Diode festlöten geht nicht, da das Lot > beim Löten wieder schmelzen würde. Was spricht dagegen, den Zuleitungsdraht als Öse drum herum zu schlingen und alles zu verlöten? Mit Laserschweißen kenne ich mich nicht aus, aber wenn du jemanden hast, der sowas macht, dann frag doch einfach dort. Punktschweißen, käme auf den Versuch an. Funktioniert natürlich immer gut bei Stahl, der leitet die Wärme nicht so gut, sodass sich die Schweißstelle gut erhitzen kann. Ob das bei Kupfer oder Messing auch so gut geht?
Christian S. schrieb: > Die Frage ist nun, wie bekommt man die Lötöse am besten angeschweißt? Im Zweifelsfall: Mit WIG geht alles, wenn man genug Geduld und Übung hat. Hast Du denn die Lötöse aus dem passenden Material, oder ist das auch Teil Deiner Suche?
Sebastian schrieb: > Würde es nicht reichen ein Loch durch zu bohren? Dann kannst du dir die > Öse sparen. Ich brauche ein 2,5mm Loch und der Steg ist nur 3,4mm breit. Das ist mir ein wenig heikel. Drüber nachgedacht hatte ich aber auch schon. Jörg W. schrieb: > Was spricht dagegen, den Zuleitungsdraht als Öse drum herum zu schlingen > und alles zu verlöten? Das klappt bei dem Bauraum nicht. Ist alles sehr Eng. :-/ > Mit Laserschweißen kenne ich mich nicht aus, aber wenn du jemanden hast, > der sowas macht, dann frag doch einfach dort. > > Punktschweißen, käme auf den Versuch an. Funktioniert natürlich immer > gut bei Stahl, der leitet die Wärme nicht so gut, sodass sich die > Schweißstelle gut erhitzen kann. Ob das bei Kupfer oder Messing auch so > gut geht? Vielleicht äußert sich ja noch jemand mit Punktschweißerfahrung :)
Walter T. schrieb: > Christian S. schrieb: >> Die Frage ist nun, wie bekommt man die Lötöse am besten angeschweißt? > > Im Zweifelsfall: Mit WIG geht alles, wenn man genug Geduld und Übung > hat. > > Hast Du denn die Lötöse aus dem passenden Material, oder ist das auch > Teil Deiner Suche? Was das Material der Lötöse angeht bin ich recht flexibel. Hauptsache der Cu Draht lässt sich nachher dran löten. Habe mir die Ösen von Vogt ausgesucht (gibts bei Conrad) https://vogtshop.ch/index.cfm?content=productData&Language=2&TreeID=6E4B1FB7-B8D3-474E-B10D-D85DB67C8F20&sId=837F11F4-74D5-4D93-952D-51614B850138
Christian S. schrieb: > Vielleicht äußert sich ja noch jemand mit Punktschweißerfahrung :) Ich habe zwar einen kleinen Punkter, aber ich möchte ungern eine meiner Einpressdioden zum Ausprobieren opfern. ;-) Ah OK, habe eine alte SY170 in der Schrottkiste gefunden. Damit könnte ich das probieren.
An einem Halbleiter herumzuschweissen ist meistens keine gute Idee. Warum muss es unbedingt eine Lötöse sein? Draht(e) anlöten und fertig ist die Laube.
'nen unisolierten Ringschuh draufstecken und festcrimpen geht nicht? Sonst würde ich da eine 0.22 - 0.5qmm Litze abisolieren, drummtüdeln, festlöten und dort am anderen Ende der Litze dann die Lötöse als ringschuh ancrimpen oder eben die beiden anderen Drähte verlöten. Ohne Öse. EDIT: wie ist denn die Lötöse links befestigt? Ist das noch original?
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Sieht aus wie eine Lichtmaschine. Die vorkonfektionierten mit Riesenfahne, z.B. https://www.ebay.de/itm/302485312425 passen nicht?
Axel R. schrieb: > 'nen unisolierten Ringschuh draufstecken und festcrimpen geht nicht? > Sonst würde ich da eine 0.22 - 0.5qmm Litze abisolieren, drummtüdeln, > festlöten und dort am anderen Ende der Litze dann die Lötöse als > ringschuh ancrimpen oder eben die beiden anderen Drähte verlöten. Ohne > Öse. > > EDIT: > wie ist denn die Lötöse links befestigt? Ist das noch original? Das bringt mich auf die Idee erst anlöten und nachher nochmal was drüber crimpen. So hat man eine saubere, dauerhafte Verbindung. Die linke Diode hat die Diode werksseitig. Ich vermute, dass es angeschweißt ist, wobei ich keinerlei Schweißpunkte sehen kann. Aber mit dem Lötkolben und viel Temperatur löst sich da nichts. Auch nicht bei 450°C mit der JBC. Johannes W. schrieb: > Sieht aus wie eine Lichtmaschine. Die vorkonfektionierten mit > Riesenfahne, z.B. Ebay-Artikel Nr. 302485312425 passen nicht? Ist von einem 3~ Generator. Also etwas größer :) 35A/1500V habe ich nicht mit Lötfahne gefunden.
Christian S. schrieb: > Das bringt mich auf die Idee erst anlöten und nachher nochmal was drüber > crimpen. So hat man eine saubere, dauerhafte Verbindung. Eine Lötstelle nachträglich zu belasten, halte ich für nicht wünschenswert. Wenn Du in axialer Richtung Platz hast: Aderendhülse lose drauf, die zwei Drähte reinstecken und in einem Zug durchlöten. So ähnlich habe ich das bei Motorrad-Diodenplatten gemacht, da waren original Einpressdioden mit Draht verbaut.
Schukostecker schrieb: > An einem Halbleiter herumzuschweissen ist meistens keine gute Idee. Das ist jedenfalls besser als lange mit dem Klempnerlötkolben rumzubraten.
Keine Ahnung ob das geht, ist nur eine Idee: Wie wäre es denn mit zwei verschiedenen Loten? Also die Öse mit normalem Lot anlöten und dann eines mit niedrigerer Schmelztemperatur für die Drähte?
Ich würde die Abplattung im Schraubstock zurückformen und dann so eine Ringöse ankrimpen und zus. verlöten.
Jörg W. schrieb: > Ah OK, habe eine alte SY170 in der Schrottkiste gefunden. Damit könnte > ich das probieren. Probiert. Es hat – anders als bei Stahl sonst – heftig gepatscht, man sieht auch die Spuren der Verbrennungsrückstände. „Irgendwie“ hat es nach dem dritten Impuls dann auch gehalten, aber ein großer Teil des Messings ist einfach nur weggeschmolzen. Besonders vertrauenswürdig finde ich das Ergebnis nicht.
Das Glas scheint auch schon gerissen zu sein - drumwickeln und löten ist definitiv besser. Lg Egberto
Egberto schrieb: > Das Glas scheint auch schon gerissen zu sein Das ist kein Glas, das ist der Metallkörper. Der ist verrußt, und in der Rußschicht ist jetzt ein kleiner Kratzer.
Punktschweißen an einer Diode ist keine gute Idee. Auch wenn sie danach noch funktioniert, ist es gut möglich dass sie bereits Vorgeschädigt ist, und dann später im Betrieb den "Geist" aufgibt. Krimpen und danach mit Draht in einem Zug durchlöten, halte ich tatsächlich als die beste Lösung.
Jörg W. schrieb: > Der ist verrußt, ... weil beim Schweißversuch die Zinn-Blei-Oberfläche des Diodenbeines verbrannt ist?
Manfred schrieb: > ... weil beim Schweißversuch die Zinn-Blei-Oberfläche des Diodenbeines > verbrannt ist? Nein, weil massiv Messing verdampft und verbrannt ist. Vielleicht ist es auch kein Ruß, sondern abgelagerter Metalldampf. Spielt aber keine Rolle, es ist kein Riss im Glas. Die gesamte Erhitzung der Diode hält sich punktschweißmäßig durchaus in Grenzen, also davon ist sie ganz gewiss nicht vorgeschädigt (davon abgesehen, dass sie schon vorher kaputt war, stammt ja aus meiner Schrottkiste ;-).
Jörg W. schrieb: > Die gesamte Erhitzung der Diode hält sich punktschweißmäßig durchaus in > Grenzen, also davon ist sie ganz gewiss nicht vorgeschädigt (davon > abgesehen, dass sie schon vorher kaputt war, stammt ja aus meiner > Schrottkiste ;-). Ja da war es ja auch egal, schon verstanden. Die Schädigung, bezieht sich auch nicht auf die Hitze. Die Schädigung bezieht sich auf den Induzierten Strom. Der Anschlusspin welcher der TO kontaktieren will, ist gegenüber dem Gehäuse Isoliert, und kann dadurch sehr hohe Indiktionen auf dem "Die" haben. Diese Schädigen die Sperrschicht. (Dies sieht man bei Leucht-versuchen unseres Richis hier im Forum sehr gut). Danach kann zwar unter Umständen die Diode noch den Anschein haben "Heile zu sein" aber hat Diffusions-Schäden in der Sperrschicht, die früher oder Später zu ausfällen führen kann.
Schneid ein Gewinde rein, Nehme ne Schraube und gut ist. Notfalls mit nicht leitenden Unterlegscheiben ;) Wieso macht man alles so kompliziert. Bei einen 230 Volt Stecker schraube ich die Leitung auch fest.
Christian S. schrieb: > Ist von einem 3~ Generator. Also etwas größer :) 35A/1500V habe ich > nicht mit Lötfahne gefunden. vlt. haben sie ja noch ein Paar. https://www.hv-elektronik-steinach.de
Patrick L. schrieb: > Die Schädigung bezieht sich auf den Induzierten Strom. Huh? Da fließt natürlich ein Strom, der baut ein Magnetfeld auf, aber wo zum Geier sollen das Spannungen im Kilovoltbereich entstehen? Es gibt sicher genügend Gründe, warum das nicht das Mittel der Wahl ist (bspw. eben, dass das Messing verdampft), aber Induktionsspannungen sind kein Thema.
Aus welchem Material ist denn die Anschlussfahne der Diode? Wenn es etwas weiches ist, könnte man ein 1,5mm Loch rein bohren und dann mit einem spitz geschliffenen Dorn aufweiten. Oder die Anschlussfahre vorsichtig mit einem Hammer oder einem Splinttreiber etwas flacher und breiter kloppen.
Christian S. schrieb: > Ist von einem 3~ Generator. Also etwas größer :) 35A/1500V Warum nicht einfach anlöten? 35A sind ja nun wirklich nicht die Welt. Noch einen Schrumpschlauch drüber ziehen und alles wird gut.
Jörg W. schrieb: > (davon abgesehen, dass sie schon vorher kaputt war, > stammt ja aus meiner Schrottkiste ;-). Du sammelst defekte Dioden?
@DL8DTL: Mit "Punkter" war Widerstands-Punktschweißen ohne Schutzgas gemeint, oder?
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Bearbeitet durch User
Harald W. schrieb: >> (davon abgesehen, dass sie schon vorher kaputt war, >> stammt ja aus meiner Schrottkiste ;-). > > Du sammelst defekte Dioden? Nicht nur das, bislang habe ich alle in meinem Leben "selbst geschrotteten" Halbleiter in einer Kiste gesammelt. ;-) Walter T. schrieb: > Mit "Punkter" war Widerstands-Punktschweißen ohne Schutzgas gemeint, > oder? Ja, genauer gesagt, ein Kondensatorentladungs-Punktschweißgerät, maximal 600 J Impulsenergie (3 F @ 20 V).
SCNR Harald W. schrieb: an Jörg > Du sammelst defekte Dioden? Du etwa nicht??? Was man hat, das hat man! Ich sammle inzwischen sogar Spiegeleier und Pizzastücke! ...für den Fall der Quarantäne. Was anderes bekommt man nicht unter der Tür duchgeschoben.
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