Forum: Platinen Deutsche Leiterplatten - Tschüss?


von J. V. (janvi)


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es scheint wohl einige alteingesessene deutschen Ätzer in letzter Zeit 
schlimm erwischt zu haben. Bei Multi-CB erfährt man nicht mehr wirklich 
woher das Zeugs kommt (von europäischen Partnern ha ha) und irgendwo in 
Südengland soll ein riesiger Laser Direktbelichter stehen wo viele 
Pooler drauf zugriff haben. Wo und wem der gehört habe ich noch nicht 
rausgekriegt.

Allerdings scheint es mit Fischer Leiterplatten auch vorbei zu sein. 
Zumindest die eigene Fertigung. Auf der Webseite merkt mans nicht so 
deutlich aber wenn man bislang immer große Nutzen bestellt hat schon 
weil es zu den alten Konditionen nix mehr gibt.

Straschu Leiterplatten macht da ganze Sachen: Nur noch 
Bestückungsdienstleistung und Elektrogroßhandel. Leiterplatten sind 
komplett verschwunden. Das ist ein ziemlich alter und einst auch 
riesengroßer Laden mit höchster Qualität. In Bastlerkreisen vielleicht 
nicht so arg bekannt aber es gab auch kleinere Flat Angebote nach Fläche 
und das Verschwinden hat mich ziemlich getroffen hat.

Brockstedt lässt sich auch nix anmerken:

https://www.brockstedt.de/de/willkommen.html

aber hier sieht man was los ist:

https://www.netbid.com/Auktionen/Online2/23060352-16354116-Gepflegte-Maschinen-zur-Herstellung-von-Leiterplatten/

Die Liste lässt sich (leider) fortsetzen und vielleicht sollte mal von 
einigen Insidern die Herstellerliste hier im Forum diesbezüglich 
akutalisiert werden ?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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J. V. schrieb:
> es scheint wohl einige alteingesessene deutschen Ätzer in letzter Zeit
> schlimm erwischt zu haben. Bei Multi-CB erfährt man nicht mehr wirklich
> woher das Zeugs kommt (von europäischen Partnern ha ha) und irgendwo in
> Südengland soll ein riesiger Laser Direktbelichter stehen wo viele
> Pooler drauf zugriff haben. Wo und wem der gehört habe ich noch nicht
> rausgekriegt.

Naja, für Privat sind die nicht konkurrenzfähig. Jetzt wo auch noch 
Bestückung für Bastler interessant wird, kommen die natürlich gar nicht 
mehr mit. In D sowieso nicht. Aber auch EU wird schwierig.


> Die Liste lässt sich (leider) fortsetzen und vielleicht sollte mal von
> einigen Insidern die Herstellerliste hier im Forum diesbezüglich
> akutalisiert werden ?

Das ist doch ein Wiki und sollte für jeden bearbeitbar sein.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Heute erwartet man eine vollautomatisierte Fertigung mit 
nachgeschalteter Bestückung, in der Einreichung der Fertigungsdaten, 
Nutzenerstellung, über Direktdruck von Resist, Lötstop und 
Bestückungsdruck, bis SMD Bestückung und Nutzentrennung, Verpackung, 
Versand und Rechnungsstellung so weit automatisiert sind, dass 
Lohnkosten keine Rolle mehr spielen.

Wer da noch ewiggestrig unterwegs ist und Stapel von Platinen von einem 
Gerät zum anderen schleppt, hat halt verloren. Deutsche sind gerne 
ewiggestrig.

Bei einer modernen Fabrik macht es auch keinen Unterschied ob sie in 
China oder Deutschland steht, schon wegen Kupferrückgewinnung braucht 
man geschlossene Kreisläufe und hat keinen Umweltmüll mehr. Aber man 
muss investieren, ein Job den deutsche BWL abgrundtief hassen, ruiniert 
es doch die nächste Quartalsbilanz und zahlt sich erst nach deren 
Ausscheiden aus, die reiten lieber alles zu Tode

von Cyblord -. (cyblord)


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J. V. schrieb:
> irgendwo in
> Südengland soll ein riesiger Laser Direktbelichter stehen wo viele
> Pooler drauf zugriff haben. Wo und wem der gehört habe ich noch nicht
> rausgekriegt.

UK ist doch sowieso raus. Wer bindet sich denn aktuell das Versand- und 
Zollrisiko durch den Brexit ans Bein?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> UK ist doch sowieso raus

Genau so raus wie China.

Von 194 Ländern sind 166 nicht in der EU.

Das stört den Handel keineswegs.

von Cyblord -. (cyblord)


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MaWin schrieb:
> Genau so raus wie China.
>
> Von 194 Ländern sind 166 nicht in der EU.

Aber nur bei UK gibt es aktuell massive Probleme.
China hat das Problem schon lange im Griff. Ich bestelle da einfach per 
DDP und alles wird erledigt.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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J. V. schrieb:
> Brockstedt lässt sich auch nix anmerken:
>
> https://www.brockstedt.de/de/willkommen.html

Derjenige, der neulich als Letzter das Licht ausgemacht hat, hat dabei 
vergessen, den Webserver auszuschalten.

> aber hier sieht man was los ist:
>
> 
https://www.netbid.com/Auktionen/Online2/23060352-16354116-Gepflegte-Maschinen-zur-Herstellung-von-Leiterplatten/

Oha, das erinnert ja doch wesentlich mehr an ein Industriemuseum als an 
ein modernes Industrieunternehmen. :-( Da wundert es mich nicht, dass 
sich keiner gefunden hat. Zwischenzeitlich war ich auch am überlegen, 
dort mal vorzufühlen.

Damals(tm), d.h. 1989, befand sich Brockstedt noch in Kronshaghen in 
einer ehemaligen Tankstelle schräg gegenüber meiner Studentenwohnung. 
Dort ließ ich mal eine Kleinserie SCSI-Controller für die Acorn 
Archimedes herstellen und war begeistert von der Qualität. Ende der 
1990er Jahre zog Brockstedt dann nach Kiel-Wellsee, und als ich dort mal 
dringend benötigte Leiterplatten selbst abholen wollte, erwies sich das 
als langwierige Suche, da die Clara-Immerwahr-Straße ganz neu und noch 
nicht im Stadtplan eingezeichnet war. Auch irgendwelche Anwohner und 
andere Leute, die in dem Gewerbegebiet herumliefen, kannten die Straße 
nicht. Irgendwann fragte ich einen Bauarbeiter, der sich daran 
erinnerte, in der vorherigen Woche eine neue Straße gepflastert zu 
haben. Volltreffer.

Einer der Zeitungsartikel der letzten Zeit über Brockstedt:

https://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Hans-Brockstedt-aus-Kiel-ist-insolvent-Firma-lieferte-Hightech-fuer-Mars-Mission

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich bestelle immer bei eurocircuits. Die sind schnell und zuverlaessig. 
Und fertigen in der EU.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Ich bestelle immer bei aisler.net die fertigen in DEUTSCHLAND und sind 
schnell und zuverlässig.

von Cyblord -. (cyblord)


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Zero V. schrieb:
> Ich bestelle immer bei aisler.net die fertigen in DEUTSCHLAND und sind
> schnell und zuverlässig.

Ist denn jetzt "Kauft nur bei Deutschen" wieder opportun?

von Thomas (Gast)


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In China bestellt, 40cent/Stück für 10 Stück. Fertigung+Versand 
insgesamt 14 Tage. 2-lagig 6mil Mindestbreite, in allen erdenklichen 
Farben ohne Aufpreis. Die können auch irgendeinen Trick mit dem Zoll, 
das Paket ist laut Etikett erst in der EU aufgegeben worden und ist 
demnach auch nicht beim Zoll aufgeschienen. Wie das genau funktioniert 
weiß ich aber nicht.
EU ist da einfach nicht konkurrenzfähig, da reden wir nicht von 50% 
Aufpreis sondern eher von 500%.

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas schrieb:
> Die können auch irgendeinen Trick mit dem Zoll,
> das Paket ist laut Etikett erst in der EU aufgegeben worden und ist
> demnach auch nicht beim Zoll aufgeschienen. Wie das genau funktioniert
> weiß ich aber nicht.

Das ist kein Trick. Die senden den Container, verzollen alles zusammen 
und verteilen dann innerhalb der EU.

> EU ist da einfach nicht konkurrenzfähig, da reden wir nicht von 50%
> Aufpreis sondern eher von 500%.

Richtig. Da geht es nicht um ein paar Euro. Da geht es um sein oder 
nicht sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> EU ist da einfach nicht konkurrenzfähig

Wenn du nur auf ein paar Cents und ein paar Platinen schaust, mag das 
stimmen. Wenn du nur eine oder drei Platinen haben willst, stimmt es 
schon weniger, aber das wäre eh nichts, wovon sich massiv LP-Hersteller 
über Wasser halten können.

Wenn du von irgendeiner Platine mal größere Loszahlen und dann 6lagig 
oder so herstellen lässt, dann sind die Unterschiede aber plötzlich gar 
nicht mehr so groß. Dann bekommst du nämlich ein 6-Lagen-Board, gar 
nicht mal so klein (natürlich keine "Eurokarte", aber sowas braucht in 
der Industrie auch kaum einer) für irgendwas um die 10 Euro, dazu noch 
eine gute Beratung inklusive bei Notwendigkeit direkter Absprache mit 
dem Bestücker (beispielsweise bezüglich des Nutzen-Aufbaus).

BTDT.

Das komplette Board war übrigens bei mehr als 100 Euro reine Boardkosten 
(PCB + Bauteile + Bestückung), 30 eingesparte Cents hätten da nicht 
interessiert. Mit Engineeringkosten (vor allem für die Software) und 
Gehäuse war es dann eher bei 500. Kleinserie halt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn du nur auf ein paar Cents und ein paar Platinen schaust, mag das
> stimmen. Wenn du nur eine oder drei Platinen haben willst, stimmt es
> schon weniger, aber das wäre eh nichts, wovon sich massiv LP-Hersteller
> über Wasser halten können.
>
> Wenn du von irgendeiner Platine mal größere Loszahlen und dann 6lagig
> oder so herstellen lässt, dann sind die Unterschiede aber plötzlich gar
> nicht mehr so groß.

Na also mit 6 lagig kann ich nicht dienen. Aber ich habe jetzt erst eine 
Bestellung PCBA laufen, 100 Platinen. Bestückt. Gerade geliefert und 
Kostenpunkt 260 EUR all-in. Versand, Einfuhr, Zoll usw. usw.

Zeige mir doch mal einen Lieferanten in Deutschland wo man das bekommt.

Ab welcher Stückzahl sind die Unterschiede nicht mehr gravierend? 100k? 
Gerade dann geht man doch nach China.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:

> Na also mit 6 lagig kann ich nicht dienen.

Eben, und UHF auch noch. Da trennt sich dann schnell mal die Spreu vom 
Weizen.

Es gibt ja auch einen Grund, warum es neben Netto und Aldi noch andere 
Läden gibt, in denen man was zu essen kaufen kann. Nicht jeder steht auf 
Preiskampf. Wer darauf steht, dem sei das ja unbenommen, aber es ist 
albern, dann allen anderen nur mit dem Preisschild winken müssen zu 
glauben.

von Uwe B. (uwebre)


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MaWin schrieb:

> Heute erwartet man eine vollautomatisierte Fertigung mit
> nachgeschalteter Bestückung, [...]so weit automatisiert sind, dass
> Lohnkosten keine Rolle mehr spielen.

Nein, ich nicht. Mir ist es völlig wumpe wie sich der 
Leiterplattenhersteller organisiert hat. Für meine kleinen Lose, meißt 
so zwischen 50 bis 200 Leiterplatten, kommt es mir auch nicht auf den 
Euro an. Das wird kein Konsumerschrott, das bezahlen meine Kunden am 
Ende auch gut. Die Qualität muß eben stimmen. Ich lege Wert auf 
Ansprechpartner mit denen ich kommunizieren kann, wenn es denn nötig 
sein sollte. Und ich freue mich wenn Know How lokal verfügbar ist und 
bleibt. Ich freue mich auch für die alleinerziehende Mutter zweier 
Kinder mit ohne zahlendem Vater welche dank des Halbtagsjobs in der 
Leiterplattenbude im Ort nebenan ihren Kindern ein etwas besseres Leben 
bieten kann. Meinetwegen duch hin und hertragen von 
Leiterplattenstapeln. (Ja, vermutlich gibt es auch in China 
allerinerziehende Mütter..)

Die Hersteller von Massenware müssen natürlich anders rechnen weil bei 
deren Kunden letzlich der Geiz geil ist. Das wird aber schon seit den 
80ern des letzten Jahrhunderts kaum mehr im europäischen Westen 
hergestellt.

> Deutsche sind gerne ewiggestrig.

Es soll Pillen geben welche gegen solche dunkelen Gedanken helfen.

> Aber man
> muss investieren, ein Job den deutsche BWL abgrundtief hassen, ruiniert
> es doch die nächste Quartalsbilanz

Das mag für einige Aktiengesellschaften stimmen, nicht aber für die 
Masse der mittelständigen (familingeführten) Betriebe. Diese sind auch, 
und grade, in Deutschland innovativ und international top im Geschäft.

Wo das hinläuft wenn wir uns von Lieferanten abhängig machen welche sich 
nicht die Bohne um die Befindlichkeiten unserer Wirtschaft scheren 
merken wir doch grade. Wir bekommen doch noch nichteinmal mehr einen 
Käfer auf die Straße.

Ach ja, die USA und die Chinesen wetzen ja aktuell die Säbel. Was wird 
da wohl als erstes passieren?
China hat sich längst alternative, sehr attraktive, Märkte erschlossen.
In Grünheide gehen dann die Lichter schnell wieder aus.

Uwe

von Anarchist (Gast)


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Wo sind bei Leiterplatten die Grenzen des Wachstums?
So mancher Leiterplattenhersteller hat sich auf Extrem-Anforderungen 
spezialisiert, andere auf Zusatzprodukte wie 3D-Druck usw..
Ich hätte schon viel früher eine Marktbereinigung erwartet...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Uwe B. schrieb:
> Wo das hinläuft wenn wir uns von Lieferanten abhängig machen welche sich
> nicht die Bohne um die Befindlichkeiten unserer Wirtschaft scheren
> merken wir doch grade. Wir bekommen doch noch nichteinmal mehr einen
> Käfer auf die Straße.

Einer der Gründe, aus denen sich die Halbleiterhersteller nicht mehr so 
sehr für die deutsche Automobilindustrie interessieren, besteht einfach 
in deren Arroganz und Selbstzentriertheit. Lieferanten wurden und werden 
getreten, aber niemand wagte es, Deutschlands heilige Kuch zu 
kritisieren. Doch damit ist es endlich vorbei.

> In Grünheide gehen dann die Lichter schnell wieder aus.

Tesla ist doch der einzige Hersteller, der nach wie vor beliefert wird, 
weil er sich eben gegen Lieferanten nicht so dermaßen danebenbenommen 
hat.

von MaWin (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> halten können.
> Wenn du von irgendeiner Platine mal größere Loszahlen und dann 6lagig
> oder so herstellen lässt, dann sind die Unterschiede aber plötzlich gar
> nicht mehr so groß

Supi, dann kann man in Deutschland eine PC Fertigung ohne Kostennachteil 
zu China aufziehen.

Bloss sind immer noch 50% aller Platinen lediglich einseitig.

Dass einem (deutsche) Platinenfertiger für eine simple LED Taschenlampe 
natürlich am liebsten buried vias in 16-lagigem Starrflex aufschwatzen 
wollen, weil für den BWL Hengst nicht die elegante Lösung sondern 
möglichst immenser Aufwand zählt, gilt wohl eher als Standortnachteil.

von Georg (Gast)


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MaWin schrieb:
> Bloss sind immer noch 50% aller Platinen lediglich einseitig.

Typischer MaWin, fern der Realität. Hauptsache rumstänkern.

Georg.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Bloss sind immer noch 50% aller Platinen lediglich einseitig.
>
> Typischer MaWin, fern der Realität. Hauptsache rumstänkern.

MaWins Schätzung ist nicht so fern der Realität, weil die Unmengen an 
einfachen Steckernetzteilen, LED-Vorschaltplatinchen usw. bei sehr 
vielen Geräten dabei sind. Und das ist auch heutzutage in den meinsten 
Fällen eben einseitige Presspappe. Da kommen gewaltige Stückzahlen 
zusammen.

Der Warenwert dieser Leiterplatten macht natürlich nicht 50% der 
produzierten Leiterplattenfläche oder gar des Warenwertes aus, sondern 
maximal 10%, eher noch weniger.

von Michael (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Oha, das erinnert ja doch wesentlich mehr an ein Industriemuseum als an
> ein modernes Industrieunternehmen. :-(

Genau der Gedanke kam mir auch beim Betrachten der Fotos.

Wenn man im Jahre 2021 noch CRT-Bildschirme einsetzt, kann man sich 
vorstellen, wie alt das ganze Zeug ist.

Wie heißt der Spruch? Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit...

von Martin (Gast)


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MaWin schrieb:

> Dass einem (deutsche) Platinenfertiger für eine simple LED Taschenlampe
> natürlich am liebsten buried vias in 16-lagigem Starrflex aufschwatzen
> wollen, weil für den BWL Hengst nicht die elegante Lösung sondern
> möglichst immenser Aufwand zählt, gilt wohl eher als Standortnachteil.

Hast Du den Beitrag mit den Pillen überlesen?

Beitrag "Re: Deutsche Leiterplatten - Tschüss?"

von Michael K. (mab)


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Michael schrieb:
> Wenn man im Jahre 2021 noch CRT-Bildschirme einsetzt, kann man sich
> vorstellen, wie alt das ganze Zeug ist.

Naja, auf der Seite des Versteigeres erkennt man das durchaus noch in 
2019 investiert wurde.

Interessant fände ich die Frage, ob Brockstedt tatsächlich pleite 
gegangen ist oder gegangen wurde.

Wäre nicht die erste Firma die sogenannten Heuschrecken in die Hände 
gefallen ist.
Hierzu:
https://die-deutsche-wirtschaft.de/auslands-unternehmen/hans-brockstedt-gmbh-kiel/

Wurden da vielleicht einfach nur die Kunden übernommen und der Rest in 
den Orkus gegeben?

von MaWin (Gast)


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Andreas S. schrieb im Beitrag #6868
> oder gar des Warenwertes aus, sondern
> maximal 10%, eher noch weniger

17.1%, um genau zu sein. FR1, FR2, FR3 sind halt billig.

"Paper and composite laminates represent 17.1 percent of the global 
laminate market in
value (Figure 2-2). These materials are used as the basic 
interconnecting material for
consumer applications. The materials are low in cost, and their material 
characteristics
are adequate for use in mainly low-end consumer products"

70% wird mit FR4 verdient, von einseitig bis zig-Layer.

" The workhorse laminate for the PCB industry is FR-4. In terms of 
value, approximately
70.4 percent of the material used in the industry is FR-4 glass-based 
laminatee"

So sind 50% der produzierten Platinenfläche einseitig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> MaWins Schätzung ist nicht so fern der Realität, weil die Unmengen an
> einfachen Steckernetzteilen, LED-Vorschaltplatinchen usw. bei sehr
> vielen Geräten dabei sind.

Selbst dann dürfte es bestenfalls stückzahlenmäßig "das meiste" sein, 
nicht einmal mehr flächenmäßig. Aber seit eben Netzwerke auch im 
Consumerbereich 1 Gbit/s und mehr machen und WLAN bei SHF angekommen 
ist, zieht sich die "Presspappe" eben selbst bei Consumerkrams immer 
mehr zurück.

Sicherlich werden deutsche Platinenhersteller eher nicht dort gefragt 
sein, wo $KUNDE nach der Geiz-ist-Geil-Mentalität aussucht, die uns eine 
Ladenkette vor einiger Zeit mal so besonders schmackhaft machen wollte.

von MaWin (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Selbst dann dürfte es bestenfalls stückzahlenmäßig "das meiste" sein,
> nicht einmal mehr flächenmäßig

Also die Zahl mit den 50% gilt flächenmässig.

Kein Wunder, wenn quasi jedes Gerät mit einer komplexen 
durchkontaktierten Platine eine ein Flachbildfernseher daneben im 
Gehäuse eine einseitige Platine vom Netzteil hat.

Ich denke zwar, dass chinesische Massenproduzenten die galvanische 
Durchkontaktierung derweil so gut im Griff haben, dass doppelseitig 
durchkontaktierte Platinen billiger sind als einseitige mit 
(automatenbestückten) Drahtbrücken wenn man deren Bestückungskosten 
mitzählt,

aber so lange noch hilflose Platinenproduzenten auf der Welt existieren 
für die Durchkontaktierung ein schwierig zu beherrschender Prozess ist 
den sie nur teuer anbieten, gibt es noch genug Gründe, einseitige 
Platinen zu layouten und zu kaufen. Braucht man keine Drahtbrücken, dann 
sowieso.

Besonders interessant wäre aber ein Durchkontaktierungsverfahren dass 
auch auf FR1, FR2, FR3, CEM1 funktioniert. Wer das erfindet, kann wohl 
satte Marktanteile ergattern.

von Wangoch (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Einer der Gründe, aus denen sich die Halbleiterhersteller nicht mehr so
> sehr für die deutsche Automobilindustrie interessieren, besteht einfach
> in deren Arroganz und Selbstzentriertheit. Lieferanten wurden und werden
> getreten, aber niemand wagte es, Deutschlands heilige Kuch zu
> kritisieren. Doch damit ist es endlich vorbei.

Sehr richtig ! Ich hatte das mal aus nächste Nähe mal mitbekommen ,
wo mir ein Kleiunternehmer sein Leid klagte. Bei dem waren immer wieder 
BWL Schnösel  aus  dem "M-Stern" Universum aufgetaucht die wollten von 
dem sogar wissen wie teuer er das Klopapier einkauft :-( kein Witz). Auf 
die Frage wieso - meinte er, die wollen seine Allgemeinkosten 
nachprüfen. Wenn man das so mitkriegt mit den Mangel - da kann man 
durchaus eine gewisse Schadensfrohheit verspüren.

Zero V. schrieb:
> Ich bestelle immer bei aisler.net die fertigen in DEUTSCHLAND und sind
> schnell und zuverlässig.

Und ich bestelle beim heiligen Geist , der kann sogar meine Gedanken 
lesen und liefert schnell und zuverlässig.
Im übrigen ist mM aisler nur ein "Kistenschieber" sonst gar nichts - da 
geht man doch gleich zum Schmied nach Shen-Zhen :-)

von MaWin (Gast)


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Wangoch schrieb:
> Im übrigen ist mM aisler nur ein "Kistenschieber" sonst gar nichts

Na ja, sie machen wohl die Frontend-Software und 
Auftragsdatenerstellung, das ist ja bei den notorisch schlecht 
softwareversorgten deutschen Leiterplattenherstellern auch was wert. 
Leider haben sie dadurch keine Zeit mehr für die Kundenreklamationen :-(

von Wangoch (Gast)


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MaWin schrieb:
> Leider haben sie dadurch keine Zeit mehr für die Kundenreklamationen :-(

Da lobe ich mir meine chinesischen Chat-Mäderls - immer schön freundlich 
zuvorkommend und fix in der Reaktion.
Man möchte sie  am liebsten mal zum kaffe einladen :-) ;-)

von Wangoch (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Ich lege Wert auf
> Ansprechpartner mit denen ich kommunizieren kann, wenn es denn nötig
> sein sollte. Und ich freue mich wenn Know How lokal verfügbar ist und
> bleibt.

Und wieso muss man kommunizieren ?
Weil eben nichts automatisiert ist, weshalb die ständig nachfragen
(muss jetzt das IC so oder so rum drauf ? Und zum teil liegt es auch an 
den Auftragsgebern selber die die Aufträge nicht richtig vorgekaut 
haben.
Für viele ist gefühlt der Gerberviewer ein Fremdwort das einen 
Feldstecher  meint, ganz zu schweigen von der POS Datei.

Uwe B. schrieb:
> Ich freue mich auch für die alleinerziehende Mutter zweier
> Kinder mit ohne zahlendem Vater welche dank des Halbtagsjobs in der
> Leiterplattenbude im Ort nebenan ihren Kindern ein etwas besseres Leben
> bieten kann.

Allen Respekt für deine Einstellung ! Aber wo fängt es an wo hört es auf 
?
Der nächste der dir begegnet , erzählt dir dann von seinen 20 Kindern 
die am verhungern sind wenn er den Auftrag nicht bekommt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Uwe B. schrieb:
> Ich lege Wert auf
> Ansprechpartner mit denen ich kommunizieren kann, wenn es denn nötig
> sein sollte.

OK Boomer.

Das sind die Gleichen Leute die Online Shoppen und dann alles per 
Telefon klären wollen. Und auf Überweisung bestehen. Ewig gestrige.

Wieso sollte ich denn das wollen? Die Daten sagen alles, sie definieren 
die Platine. Rückfragen kann es immer geben, dafür gibts E-Mail. Auch 
beim Billig Chinesen guckt da jemand drüber. Ein Mensch. Das 
funktioniert.
Bei JLC sieht man sogar alle Anpassungen welche dort vorgenommen werden. 
Manchmal werden Bauteile etwas geschoben o.ä. Das kann ich Online in 
meiner Bestellung angucken. Ohne Quatschen.

Aber wenn man für jede Platine einen Vor Ort Termin und anschließend 4 
Stunden Telefongespräche rechnet, dann werden die Preise in D langsam 
klar. Eigentlich macht das nur noch wer es nicht selbst bezahlen muss. 
Oder Leute die eben selbst keine Ahnung haben und deshalb auf das CAE 
Know How des PCB Herstellers angewiesen sind. Sowas gibt es auch öfters.

> Ich freue mich auch für die alleinerziehende Mutter zweier
> Kinder mit ohne zahlendem Vater welche dank des Halbtagsjobs in der
> Leiterplattenbude im Ort nebenan ihren Kindern ein etwas besseres Leben
> bieten kann.

Diese Diskussion hatten wir ja beim Online-Handel damals genau so. Am 
Ende bekommt man wohl eine Spendenbescheinigung wenn man lokal einkauft 
oder PCBs in D fertigen lässt?
So funktioniert Wirtschaft eben nicht.
Niemand kann erwarten dass jemand 500% Aufschlag zahlt, für das Gleiche 
Produkt oder die Gleiche Dienstleistung.
Oder dafür dass jemand Kisten von A nach B schiebt und einen 
Markenaufkleber raufklebt. Das ist vorbei. Das war noch nie richtig, das 
hat früher funktioniert weil man da lokal einkaufen MUSSTE. Nur der 
Handel und Großhandel hatte die Infrastruktur zum Import.
Das war eher eine Anomalie als der Normalfall. Diese Anomalie ist nun 
beseitigt.

Wer seinen Lebensunterhalt darauf aufbaut, etwas zu verkaufen was jeder 
Chinese zum 1/10 Preis verkaufen kann, der wird ein Problem haben oder 
hat es schon.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Manchmal werden Bauteile etwas geschoben o.ä.

Wer Layoutdaten liefert, bei denen so etwas nötig ist, sollte ernsthaft 
über einen Berufswechsel nachdenken.

Georg

von Cyblord -. (cyblord)


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Georg schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Manchmal werden Bauteile etwas geschoben o.ä.
>
> Wer Layoutdaten liefert, bei denen so etwas nötig ist, sollte ernsthaft
> über einen Berufswechsel nachdenken.

Unnötig. Mein Beruf ist nämlich nicht HW Entwickler. Aber danke für den 
Tipp. ;-)

von Uwe B. (uwebre)


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Cyblord -. schrieb:

> OK Boomer.

klar, auf Geschwätz auch von der Seite brauchten wir nicht lange warten.

> Wer seinen Lebensunterhalt darauf aufbaut, etwas zu verkaufen was jeder
> Chinese zum 1/10 Preis verkaufen kann, der wird ein Problem haben oder
> hat es schon.

Der Chinese liefert es aber nur wenn er Bock drauf hat und die Recourcen 
nicht selber benötigt. Frag mal die Aluminiumhersteller und deren 
Kunden.

Uwe

von Cyblord -. (cyblord)


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Uwe B. schrieb:
> Der Chinese liefert es aber nur wenn er Bock drauf hat und die Recourcen
> nicht selber benötigt. Frag mal die Aluminiumhersteller und deren
> Kunden.

Zum Glück bin ich kein Aluminiumhersteller. Ich gehe davon aus die 
können selber überlegen wo und warum sie bestellen und brauchen da 
keinen Uwe dazu.

Ich für meinen Teil wurde bisher immer beliefert und wenn man bedenkt 
was alles aus China kommt, der Rest der Welt wohl auch. Die Aktuelle 
Bauteil- und Rohstoffkrise ist global und nicht vom gutdünken der 
Chinesen verursacht.

Sollen DAS deine Argumente sein? Du bist ja völlig unbewaffnet wenn es 
um geistige Duelle geht. Armer Kerl!

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Die Aktuelle
> Bauteil- und Rohstoffkrise ist global und nicht vom gutdünken der
> Chinesen verursacht.

Im Gegenteil. Die freie westliche Welt hat vor einiger Zeit die 
Produktion von Magnesium eingestellt weil nicht lukrativ genug, nur die 
bösen Chinesen stellen weiter Magnesium her, weil sie das für 
strategisch wichtig halten. Das war schon bei den seltenen Erden so, da 
gibt es eigentlich genug auf der Erde, aber der freie Markt regelt hat 
alles - also werden sie ausserhalb Chinas nicht mehr abgebaut. Es lebe 
die neoliberale (Mangel-) Wirtschaft.

Georg

von uwe (Gast)


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Contag und ILFA

von MaWin (Gast)


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uwe schrieb:
> Contag und ILFA

Wie meinst du das, pleite ?

Glaub ich nicht.

ILFA wechselt zwar seit dem Verkauf an 'Finanzinvestoren' Geldgeber und 
Geschäftsführer wie andere Leute Socken und produziert Verluste, aber 
Contag scheint gut da zu stehen.

von Wangoch (Gast)


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Georg schrieb:

> Cyblord -. schrieb:
>> Manchmal werden Bauteile etwas geschoben o.ä.
>
> Wer Layoutdaten liefert, bei denen so etwas nötig ist, sollte ernsthaft
> über einen Berufswechsel nachdenken.
>
> Georg

Cyblord hat mit seiner Feststellung recht !

Und ? was ist daran falsch ? Es könnte ja sein das Bauteil nicht korrekt 
erzeugt wurde und deshalb die PP Position nicht mittig ist. Verlangst du 
deshalb dass man jedes Bauteil in der POS Datei auf Mittigkeit prüft :)

Und ? wie sieht es mit DEINEM Berufswechsel aus- schon in der 
Metamorphose zum Rentner ?  :-)

von uwe (Gast)


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Nein natürlich nicht, sondern hatte ILFA als recht innovativ in 
Erinnerung z.B. "ILFAcool". Hatte bis jetzt gedacht auch ILFA geht es 
recht gut (der Wechsel scheint an mir vorbeigegeangen zu sein).
Und ich meinte, daß es Contag auch recht gut geht...

von Georg (Gast)


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Wangoch schrieb:
> Verlangst du
> deshalb dass man jedes Bauteil in der POS Datei auf Mittigkeit prüft :)

Von POS-Daten hat cyblord nichts gesagt - und Bauteile auf der Platine 
verschieben verbitte ich mir prinzipiell. Das tut allerdings auch kein 
seriöser Fertiger.

Wangoch schrieb:
> Und ? was ist daran falsch ?

Das kannst du wohl einfach nicht beurteilen, mangels Qualifikation.

Wangoch schrieb:
> Und ? wie sieht es mit DEINEM Berufswechsel aus-

Selbst hundertjährige Rentner verstehen offensichtlich mehr von 
Leiterplatten als du.

Georg

von Cyblord -. (cyblord)


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Georg schrieb:
> Von POS-Daten hat cyblord nichts gesagt - und Bauteile auf der Platine
> verschieben verbitte ich mir prinzipiell. Das tut allerdings auch kein
> seriöser Fertiger.

Natürlich geht es um die P&P Daten der Bauteile. Niemand verschiebt die 
Footprints auf der Platine.

Denk halt mit.

: Bearbeitet durch User
von Wangoch (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Denk halt mit.

das würde eine höher Qualifikation voraussetzen - die anscheinend in 
nicht vorhanden ist :-(

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Cyblord -. schrieb:
> Zero V. schrieb:
>> Ich bestelle immer bei aisler.net die fertigen in DEUTSCHLAND und sind
>> schnell und zuverlässig.
>
> Ist denn jetzt "Kauft nur bei Deutschen" wieder opportun?

Ja. Wieso sollte ich einen kriminellen Staat unterstützen?

von F. M. (foxmulder)


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Cyblord -. schrieb:
> Wieso sollte ich denn das wollen? Die Daten sagen alles, sie definieren
> die Platine. Rückfragen kann es immer geben, dafür gibts E-Mail. Auch
> beim Billig Chinesen guckt da jemand drüber. Ein Mensch. Das
> funktioniert.
> Bei JLC sieht man sogar alle Anpassungen welche dort vorgenommen werden.
> Manchmal werden Bauteile etwas geschoben o.ä. Das kann ich Online in
> meiner Bestellung angucken. Ohne Quatschen.
>
> Aber wenn man für jede Platine einen Vor Ort Termin und anschließend 4
> Stunden Telefongespräche rechnet, dann werden die Preise in D langsam
> klar. Eigentlich macht das nur noch wer es nicht selbst bezahlen muss.
> Oder Leute die eben selbst keine Ahnung haben und deshalb auf das CAE
> Know How des PCB Herstellers angewiesen sind.

Simmt genau!
Warum sollte ich telefonieren wollen?
Ja, natürlich, bei Aufträgen mit Hundertausenden Platinen oder 
Spezialsachen  aber wenn es echt speziell wird, trifft man sich sowieso 
lieber persönlich oder per Videokonferenz.

Aber so Standardkram mit 4 Lagen und ein paar Bauteilen muss auch ohne 
telefonischer Belästigung gehen.
Email haben den Vorteil, dass man Bilder anhängen kann und alles 
schriftlich hat, wen interessiert ein Telefongespräch.
Es sind Leiterplatten, keine Bohrinseln.

Ich kann diese dumme Bauchpinselei und Zeitvergeudung nicht ab, liefert, 
oder ich bestell wo anders.

von meckerziege (Gast)


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F. M. schrieb:
> Aber so Standardkram mit 4 Lagen und ein paar Bauteilen muss auch ohne
> telefonischer Belästigung gehen.
> Email haben den Vorteil, dass man Bilder anhängen kann und alles
> schriftlich hat, wen interessiert ein Telefongespräch.
> Es sind Leiterplatten, keine Bohrinseln.

Manche LP Hersteller wollen auch nicht lesen. Für einen etwas 
spezielleren Prototypen habe ich bewusst Vias in Pads gelegt. Das Board 
wird handgelötet, das ist kein Problem.
Das habe ich auch dem LP Fertiger schriftlich mitgeteilt, dass dies 
Absicht ist und wir dies verarbeiten können.

DENNOCH kam eine Rückfrage, ihnen sei aufgefallen dass da Vias in Pads 
wären.
Tja, so gehen dann die Tage ins Land bis das Ding dann endlich kommt.

von F. M. (foxmulder)


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meckerziege schrieb:
> Manche LP Hersteller wollen auch nicht lesen.

Ja eben.
Da fühlt sich dann wieder irgendein Wichtigtuer berufen, mir Zeit zu 
stehlen.
"Oh nein, das haben wir so noch nie gemacht und überhaupt"

von Robert (Gast)


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pcb pool

von Maxe (Gast)


Angehängte Dateien:

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Cyblord -. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Ich lege Wert auf
>> Ansprechpartner mit denen ich kommunizieren kann, wenn es denn nötig
>> sein sollte.
>
> OK Boomer.
>
> Das sind die Gleichen Leute die Online Shoppen und dann alles per
> Telefon klären wollen. Und auf Überweisung bestehen. Ewig gestrige.
>
> [...]
> Bei JLC sieht man sogar alle Anpassungen welche dort vorgenommen werden.
> Manchmal werden Bauteile etwas geschoben o.ä. Das kann ich Online in
> meiner Bestellung angucken. Ohne Quatschen.

Also gerade JLC ist so ein "Boomerladen", die einen großen Wert auf 
Kundenservice legen. Live-Chat, Email mit sehr schneller Reaktionszeit 
usw. Natürlich kann man dort auch anrufen. Auf deren 
chinesischsprachigen Seite wird das noch deutlicher, siehe Anhang.

Der Cyblord kommt mir immer wie eine schlechte KI vor.

von Cyblord -. (cyblord)


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Maxe schrieb:
>
> Also gerade JLC ist so ein "Boomerladen", die einen großen Wert auf
> Kundenservice legen. Live-Chat, Email mit sehr schneller Reaktionszeit
> usw.

Und daran ist was genau schlecht?
Man MUSS aber eben nicht.

> Natürlich kann man dort auch anrufen. Auf deren
> chinesischsprachigen Seite wird das noch deutlicher, siehe Anhang.

Deine Kritik ist dass der Laden eine Telefonnummer hat? Ernsthaft?

von Wangoch (Gast)


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Maxe schrieb:
> Natürlich kann man dort auch anrufen. Auf deren
> chinesischsprachigen Seite wird das noch deutlicher, siehe Anhang.

Wie ist das zu verstehen?  kannst du keine chinesisch? ja da musst du 
was dagegen unternehmen, sonst wirst du irgendwann bei denen aussortiert 
:-) .

Also ich korrespondiere mit den Mädels dort schon lang auf chinesisch - 
geht wunderbar (Dank meiner Ki-Sekretärin Gina :-))

von Wangoch (Gast)


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Robert schrieb:
> pcb pool

Bei dir in der Schule, seit ihr da noch nicht soweit, 3 Wörter 
hintereinander zu schreiben ? Aber zählen bis 3 geht schon 🤓

von N. B. (charlie_russell)


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Georg schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Manchmal werden Bauteile etwas geschoben o.ä.
>
> Wer Layoutdaten liefert, bei denen so etwas nötig ist, sollte ernsthaft
> über einen Berufswechsel nachdenken.
>
> Georg

JLC passt recht gerne die Gerber Daten an. Letztens mal keinen Lötstop 
bei einem kleineren pinpitch deshalb gehabt.
Auch passen die im Hintergrund gerne ihre Prozesser an so schwankt die 
Qualität dann doch etwas dafür sind die aber auch mit die günstigsten 
bei kleinen Stückzahlen.
Auf der anderen Seite teilen die dir mit wenn mal was wirklich ernsthaft 
nicht stimmt (z.B. Export hat Fehler reingebaut, Lageanzahl im Gerber 
passt nicht zur Bestellung, etc.) und kein Problem plated 
Schraubenlöcher halbiert an der board edge zu haben (wird nicht sauber 
aber wen jucks).

von Wühlhase (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Zero V. schrieb:
>> Ich bestelle immer bei aisler.net die fertigen in DEUTSCHLAND und sind
>> schnell und zuverlässig.
>
> Ist denn jetzt "Kauft nur bei Deutschen" wieder opportun?

Naja, wieso nicht? Ich mag China einfach nicht. Ich kann zwar nicht 
vermeiden daß dort vieles hergestellt wird, auch vieles was ich benutze, 
aber ich muß an deren Exportvolumen nicht beteiligen wenn ich es 
vermeide kann.

Und bei mehr als zwei Lagen ist der Kostenvorteil schnell dahin, und ich 
habe schon lange keine zweilagige Platine mehr gemacht.

Und die Firma/Firmen, für die ich arbeite, sehen das alle ähnlich. 
Zumindest bestellen die lieber bei Würth und Leiton und früher sogar 
Raumfahrtzeugs bei Brockstedt.

von Maxe (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Maxe schrieb:
>>
>> Also gerade JLC ist so ein "Boomerladen", die einen großen Wert auf
>> Kundenservice legen. Live-Chat, Email mit sehr schneller Reaktionszeit
>> usw.
>
> Und daran ist was genau schlecht?
> Man MUSS aber eben nicht.
>
>> Natürlich kann man dort auch anrufen. Auf deren
>> chinesischsprachigen Seite wird das noch deutlicher, siehe Anhang.
>
> Deine Kritik ist dass der Laden eine Telefonnummer hat? Ernsthaft?

Oh Mann, jetzt ist die KI wieder abgeschmiert. Kann jemand den Cyblord 
bitte mal neu starten.

von Cyblord -. (cyblord)


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Wühlhase schrieb:
>> Ist denn jetzt "Kauft nur bei Deutschen" wieder opportun?
>
> Naja, wieso nicht?

Ich fragte ja nur. Danke für die Antwort.

Deutschland ist übrigens enorm vom EXPORT abhängig. Denk mal drüber 
nach.

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Ach, das hört nach und nach auf, denke ich. Fängt ja schon an...

von Cyblord -. (cyblord)


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Wühlhase schrieb:
> Ach, das hört nach und nach auf, denke ich. Fängt ja schon an...

Junge, wenn das aufhört, dann hören noch ganz anderen Dinge auf. Das 
merkst du dann schon. Dann gehen die Lichter aus. Wie naiv kann man 
eigentlich sein?

von Wangoch (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ach, das hört nach und nach auf, denke ich. Fängt ja schon an...

... und hört damit auf dass du dein ALTIUM einstampfen kannst , weil 
keiner was exportiert und von dir keine 16 Lagen Design's mehr braucht. 
Es wird nicht mehr lange dauern dann werden die Chinesen deinen Job auch 
noch Übernehmen und zwar mit KiCAD :-) . Was dir dann übrig bleibt ist 
das recyceln von Computerschrott was dir die Chinesen vor die Türe 
stellen. Klingt eine wenig krass aber es kommt so.

von Karius (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber ich habe jetzt erst eine Bestellung PCBA laufen

Kannst du diesen Anbieter verlinken? finde nix

von MM M. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Zero V. schrieb:
>> Ich bestelle immer bei aisler.net die fertigen in DEUTSCHLAND und sind
>> schnell und zuverlässig.
>
> Ist denn jetzt "Kauft nur bei Deutschen" wieder opportun?

Ich dachte die stellen in den Niederlanden her

von Christian B. (luckyfu)


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Cyblord -. schrieb:
> Natürlich geht es um die P&P Daten der Bauteile. Niemand verschiebt die
> Footprints auf der Platine.

Was interessieren die denn bitte den LP Fertiger? Der bekommt die P&P 
Daten ja nicht mal und wenn, werden sie einfach nur Archiviert, die 
schaut sich in der CAM Abteilung dort niemand an, da es keinerlei 
Informationen darin gibt die auch nur ein % für die 
Leiterplattenfertigung relevant sind. Was einem Fertiger auffallen kann 
ist, wenn da irgendwo Leitungen im Nichts enden oder Vias durch die 
Platine gehen und dann aber der Anschluss fehlt. Eine gute Cam kann dann 
schonmal nachfragen, da insbesondere bei Neuentwicklungen ab und an auch 
mal was schief gehen kann. Selbiges interessiert natürlich wiederum den 
Bestücker keinen Deut. Allerdings wird der sich ohne P&P Datei schwer 
tun. Wenn dort der Bauteilmittelpunkt nicht stimmt kann das schonmal zu 
Verwirrung führen. Ich hatte einen derartigen Fall ganz am Anfang meiner 
Karriere als Hardwareentwickler, frisch eingestiegen kam eine Platine 
auf meinen Tisch, wo mein Vorgänger mit einer neueren Eagle Version eine 
kleine Änderung gemacht hat, mit dem Effekt, dass alle Referenzen in X 
Richtung verschoben waren, unabhängig von der Drehrichtung der Bauteile. 
Das führte dann dazu, dass dieses Projekt das allererste war, was ich 
nach Altium konvertiert habe und dort dann eine Saubere Pick & Place 
Datei ausgeben konnte. Die Alternative wäre, dass sich beim Bestücker 
einer einen Tag hinstellt und alle Bauteilpositionen einzeln teacht. 
Kann man auch machen, muss man dann aber auch bezahlen, das macht 
nämlich keiner Freiwillig. Ich hab aber bis heute keine Ahnung, wie das 
überhaupt passieren konnte.

von Christian B. (luckyfu)


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meckerziege schrieb:
> DENNOCH kam eine Rückfrage, ihnen sei aufgefallen dass da Vias in Pads
> wären.
> Tja, so gehen dann die Tage ins Land bis das Ding dann endlich kommt.
Tja, ich hab so was ähnliches mal miterlebt: Da war der Bestückungsdruck 
über die Bauteilpins gelegt, was ja schon normal ist, aber es gab dabei 
einen Hinweis, dass der Druck nicht geändert werden darf. Natürlich 
haben wir da rückgefragt, ob er das ernsthaft so will. Er wollte. Also 
bekam er es so und was war das Ende vom Lied? Kurz nach der Lieferung 
kam ein Beschwerdeanruf, dass er die Platinen nicht vernünftig Löten 
kann weil der Bestückungsdruck beim löten nicht abgeht. Da war das: "Das 
haben wir ja gesagt, sie wollten es ausdrücklich so" halt auch Mist aber 
die einzig richtige Antwort. Viele Layouter haben wenig bis keine Ahnung 
um die Prozesse, die bei einer Leiterplattenfertigung anstehen und was 
weshalb wie gemacht wird. Mir hat meine 2 Jährige Zeit beim LP Fertiger 
sehr viel geholfen in meinem Berufsweg, da ich dieses Wissen eben habe. 
Viele neue Layouter fragen sich ja schon, weshalb eine Mehrlagige 
Platine immer Symmetrisch sein sollte. Ich habe aber in meiner Karriere 
auch schon Dinge erlebt... Als Layouter habe ich mal eine SBU Platine 
mit erstellt. Diese wurde von einem extern beauftragten Layouter des 
Kunden geprüft. Da kam dann die Aussage: Das kann gar nicht 
funktionieren, da sind mehrere Vias übereinander. Der hat noch nie von 
einem SBU Aufbau gehört und konnte sich nicht vorstellen, dass man 
Platinen auch mehrfach verpressen und Vias so isoliert übereinanader 
aufbauen kann und der war schon jahrzehnte Layouter. Deshalb bin ich 
lieber bei einem Hersteller der eine Rückfrage zu viel stellt als alles 
blind durchzuwinken.

Wangoch schrieb:
> ... und hört damit auf dass du dein ALTIUM einstampfen kannst , weil
> keiner was exportiert und von dir keine 16 Lagen Design's mehr braucht.
> Es wird nicht mehr lange dauern dann werden die Chinesen deinen Job auch
> noch Übernehmen und zwar mit KiCAD :-) . Was dir dann übrig bleibt ist
> das recyceln von Computerschrott was dir die Chinesen vor die Türe
> stellen. Klingt eine wenig krass aber es kommt so.

Das ist doch arg spezifisch. Es kommt sehr auf die Firma an. In einem 
Konzern: vermutlich. Bei einem Mittelständler? Unwahrscheinlich. Bei 
einem Kleineren Unternehmen: unmöglich. Da wird niemand durch einen 
Chinesen ersetzt, weil einfach niemand sich den Administrativen Aufwand 
das zu koordinieren ans Bein binden will und kann. Außerdem Tönt es 
schon seit dem Ersten Autorouter: Layouter sind entbehrlich, 
Hardwareentwicklung wird von Maschinen übernommen. Dann hat man 
festgestellt, dass Maschinen das auf absehbare Zeit nicht leisten können 
nun sind es eben die Chinesen oder Inder bei softies... Das Ende vom 
Lied ist: Je kleiner die Firma, desto unwahrscheinlicher ein Outsourcen 
über Landesgrenzen hinweg. Zumindest was FuE angeht.

: Bearbeitet durch User
von Brezensalzer (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Ist denn jetzt "Kauft nur bei Deutschen" wieder opportun?

Kein Theater mit dem Zoll, und gefertigt nach deutschen 
Umweltvorschriften. Dir mag es ja egal sein, wenn man den Planeten 
ruiniert, aber einige hier haben Kinder oder Enkel.
Wieder anderen ist es wichtig deutsche Arbeitsplätze zu erhalten.

von Wühlhase (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ach, das hört nach und nach auf, denke ich. Fängt ja schon an...
>
> Junge, wenn das aufhört, dann hören noch ganz anderen Dinge auf. Das
> merkst du dann schon. Dann gehen die Lichter aus. Wie naiv kann man
> eigentlich sein?

Sicher hören dann noch ganz andere Dinge auf, und natürlich ist das 
naiv. Naiv war, wie wir in den letzten 30 Jahren alles nach CN 
ausgelagert und bei uns alles mit Idioten besetzt haben.

Aber du befeuerst mit deinem Bestellverhalten genau diese Entwicklung - 
im Gegensatz zu mir. Und ob deine Arbeit nicht auch an einen Chinesen 
ausgelagert werden kann?


Wangoch schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ach, das hört nach und nach auf, denke ich. Fängt ja schon an...
>
> ... und hört damit auf dass du dein ALTIUM einstampfen kannst , weil
> keiner was exportiert und von dir keine 16 Lagen Design's mehr braucht.
> Es wird nicht mehr lange dauern dann werden die Chinesen deinen Job auch
> noch Übernehmen und zwar mit KiCAD :-) . Was dir dann übrig bleibt ist
> das recyceln von Computerschrott was dir die Chinesen vor die Türe
> stellen. Klingt eine wenig krass aber es kommt so.

Ach mein Lieber, wer sagt denn daß ich mir dieses Theatoer dann von 
innen ansehe? Mir ist schon länger klar, wohin die Reise gehen wird.

Aber ich staune daß die Chinesen mit KiCAD arbeiten werden...ich hätte 
denen zugetraut, daß die irgendwann selber den ganzen Softwaremarkt 
aufrollen werden. Hast du so wenig Vertrauen in die?

von MaWin (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Aber ich staune daß die Chinesen mit KiCAD arbeiten werden...ich hätte
> denen zugetraut, daß die irgendwann selber den ganzen Softwaremarkt
> aufrollen werden. Hast du so wenig Vertrauen in die?

Schau dir EasyEDA an.

von Cyblord -. (cyblord)


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Christian B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Natürlich geht es um die P&P Daten der Bauteile. Niemand verschiebt die
>> Footprints auf der Platine.
>
> Was interessieren die denn bitte den LP Fertiger?

Im Falle von JLCPCB ist PCB Fertiger und Bestücker eben die gleiche 
Bude. So ungewöhnlich ist das jetzt nicht.
Es handelt sich auch um einen Auftrag, eine Bestellung. PCB und 
Bestückung derselben. Darum geht das ja auch so billig.
Die Tatsache dass die normale Bestückbude in D sich das nicht mal 
vorstellen kann, begründet deren horrende Preise.
Bei JLC bekommt man eben alles aus einer Hand.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Maciek A. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Zero V. schrieb:
>>> Ich bestelle immer bei aisler.net die fertigen in DEUTSCHLAND und sind
>>> schnell und zuverlässig.
>>
>> Ist denn jetzt "Kauft nur bei Deutschen" wieder opportun?
>
> Ich dachte die stellen in den Niederlanden her

Ich denke für die meisten der "Kauft nur bei Deutschen" schreier gehören 
die Nachbarländer geistig schon zu ihrem herbeigesehnten 
Großdeutschland. Das würde mich nicht wundern.
In diesem fiktiven Land, können wir alles ohne alle anderen Länder. Vor 
allem ohne die kleinen Chinesen. Man muss nur alles fest im Land 
behalten und ein bisschen rassistisch auf Chinesen runterblicken. Dann 
läuft das.
Dass in der Realität Deutschland alleine gar nichts produzieren würde, 
und der Wohlstand dieser Subjekte durch EXPORT an die verhassten Anderen 
Länder erwirtschaftet wurde, ist den Gestalten egal.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Man muss nur alles fest im Land behalten und ein bisschen rassistisch
> auf Chinesen runterblicken.

Schön, dass du gleich mal die Rassismus-Keule ausgraben musst, wenn 
schon andere Argumente nicht interessieren.

Hast du im Gegenzug mal drüber nachgedacht, wie viele Transportwege auf 
diese Weise unsinnig verlängert werden?

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Man muss nur alles fest im Land behalten und ein bisschen rassistisch
>> auf Chinesen runterblicken.
>
> Schön, dass du gleich mal die Rassismus-Keule ausgraben musst, wenn
> schon andere Argumente nicht interessieren.

Da muss ich nichts ausgraben. Lies die Posts.

> Hast du im Gegenzug mal drüber nachgedacht, wie viele Transportwege auf
> diese Weise unsinnig verlängert werden?

Ja und? Ohne globale Wirtschaft läufts nichts. Der Traum vom 
innerdeutschen Selbstversorger ist eben auch nur genau das.

von Klaus W. (mfgkw)


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Das hat nichts mit Rassismus zu tun, wenn ich lieber hier meine 10€ 
ausgebe und in D und EU lasse, als nur 6€ auszugeben, die zur Hälfte in 
protektionistische Unrechtsstaten für die Fertigung gehen und zur 
anderen Hälfte in irgendwelche Öldiktaturen für den Transport.

Ich kaufe ja auch Kartoffeln und Eier vom Bauern ums Eck und nicht 
welche, die um die halbe Welt gekarrt werden, damit sie etwas billigier 
sind und hier die Landwirtschaft kaputt machen.

Und nein: ich habe nichts gegen Chinesen oder Muslime.
Aber trotzdem etwas gegen viele Staaten, in denen sie vielleicht leben.

Jemandem, der regionale Produkte von seinen Nachbarn kauft, Rassismus 
gegen Chinesen vorzuwerfen, ist schon ziemlich schlicht.
Insbesondere, wenn die Länder, die jetzt angeblich Opfer des Rassismus 
sind, sich derart benehmen wie sie es zur Zeit tun. Die kennen umgekehrt 
nämlich auch keine Opfer, siehe Uiguren, Tibet, Taiwan, ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus W. schrieb:
> die zur Hälfte in protektionistische Unrechtsstaten für die Fertigung
> gehen

Wenn du danach gehst, müsstest du allerdings von einer ganzen Reihe von 
Staaten und deren Bürgern grundsätzlich nichts mehr nehmen oder kaufen 
(inwiefern manche Berichterstattung dann noch einseitig solche wie die 
von dir genannten Dinge "bevorzugt", sei mal dahin gestellt). Das 
sprengt jetzt deutlich den Rahmen.

Cyblord -. schrieb:
> Ja und? Ohne globale Wirtschaft läufts nichts.

Dann sollte zumindest der Transportaufwand adäquat zu bezahlen sein, es 
müsste also deutlich unrentabler sein, 10 Platinen aus dem fernen China 
hierher zu transportieren (von denen am Ende vielleicht gleich nur eine 
benutzt wird und der Rest in den Müll wandert), als drei von mehr oder 
minder um die Ecke, egal ob nun Deutschland, Ungarn oder Niederlande.

Davon ist es aber aktuell halt weit entfernt.

von Klaus W. (mfgkw)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn du danach gehst, müsstest du allerdings von einer ganzen Reihe von
> Staaten und deren Bürgern grundsätzlich nichts mehr nehmen oder kaufen

Ja natürlich. Ganz genau genommen dürfte ich auch hier nichts mehr 
kaufen, weil D ja auch nicht immer den Engel spielt.
Ich wollte nur mal den Vorwurf von Rassismus kontern, nur weil man es 
wagt nicht jeden billigen Kram auf der anderen Seite der Erde zu kaufen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> Dann sollte zumindest der Transportaufwand adäquat zu bezahlen sein,

Du forderst Strafabgaben auf die absolute Grundlage unserer Wirtschaft 
und unseres Wohlstandes. Und warum? Aus Ideologie? Das ist Wahnsinn!

> Davon ist es aber aktuell halt weit entfernt.

Die Sahelzone oder der Südsudan ist da deutlich näher dran. Das ist dein 
Vorbild?

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Jörg W. schrieb:
> Dann sollte zumindest der Transportaufwand adäquat zu bezahlen sein, es
> müsste also deutlich unrentabler sein, 10 Platinen aus dem fernen China
> hierher zu transportieren (von denen am Ende vielleicht gleich nur eine
> benutzt wird und der Rest in den Müll wandert), als drei von mehr oder
> minder um die Ecke, egal ob nun Deutschland, Ungarn oder Niederlande.

Ja, Transport ist viel zu billig.
Ich hatte vor ein paar Jahren mal einem Bekannten geholfen, etliche 
Buchen flach zu legen und klein zu schneiden.
Die schönen Stämme sollten verkauft werden, der Rest zu Brennholz für 
uns.
Der Holzhändler, der die Stämme nehmen wollte, wollte nur genau 11m 
Länge haben, nicht mehr.
Wieso? Damit sie in Standarcontainer passen.
Wieso Standardcontainer? Weil die nach Japan gingen,
Das ist doch vollkommen gaga, Buchenstämme von D nach Japan zu schippern 
und dafür Öl in die Luft zu pusten, damit auf dem Rückweg billiger 
Plastiktand und Bambus für das Parkett im gemütlichen Eigenheim wieder 
mit Öl transportiert wird.
So wird das nichts mit Klimaschutz, auch wenn hier das Benzin absurd 
teuer wird.

von Klaus W. (mfgkw)


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Cyblord -. schrieb:
> Das ist Wahnsinn!

Ein und dasselbe kann von einem Bekloppten oder einem Vernünftigen als 
Wahnsinn oder Vernunft bezeichnet werden.
Wer von den beiden Recht hat, hängt davon ab wen von den beiden du 
fragst.

von Uwe B. (uwebre)


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Cyblord -. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Dann sollte zumindest der Transportaufwand adäquat zu bezahlen sein,
>
> Du forderst Strafabgaben auf die absolute Grundlage unserer Wirtschaft
> und unseres Wohlstandes. Und warum? Aus Ideologie? Das ist Wahnsinn!

Erweitere deinen Horizont um "Weltpostverein" und "Importzoll"

Uwe

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Du forderst Strafabgaben auf die absolute Grundlage unserer Wirtschaft
> und unseres Wohlstandes.

Nein, ich habe lediglich einen adäquaten Preis für die Transportleistung 
gefordert. Preis ist ja halt das einzige, was irgendwie hier als 
Regulatorium anerkannt ist.

Wenn du hier für ein DHL-Paket 6 Euro bezahlst, damit der Fahrer auch 
davon leben kann, dann bezahlst du davon wohl halt auch einen Euro 
dafür, dass man aus China das gleiche Paket über die viel längere 
Strecke für umgerechnet einen Bruchteil transportiert bekommt – obwohl 
es am Ende der gleiche DHL-Fahrer oder -Fahrerin austeilt, die hier 
ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen.

Wenn das DHL-Paket aus China 18 Euro kosten würde (so viel bezahlst du 
ja hier schon für den Versand in eins unserer Nachbarländer), dann würde 
sich so manches kleinteilige (wie eben einzelne Platinen) China-Geschäft 
bei weitem nicht mehr so lohnen wie aktuell. Dann würde man halt einen 
Hunderterpack zwar immer noch problemlos von da heran karren können, 
wenn man mit den sonstigen Randbedingungen zufrieden ist, aber die drei 
Prototypen vielleicht doch lieber wieder in den Niederlanden oder Ungarn 
oder eben auch Deutschland fertigen lassen.

von MaWin (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Hast du im Gegenzug mal drüber nachgedacht, wie viele Transportwege auf
> diese Weise unsinnig verlängert werden?

Wenn man nicht Mal in der Lage ist, ein Produkt hier herzustellen und 
anzubieten, was trotz der Einsparung der 'immensen Transportwege' und 
damit Transportkosten und CO2 Emissionen wenigstens NICHT TEURER ist, 
als das von weit hergereiste Teil, dann ist man unfähig, unfähig im 
Wettbewerb zu bestehen.

Und 3 x darf man raten: Auch die 'Made in Germany' Platine auf die du so 
stolz bist und die du patriotisch teuer gekauft hast, wird Basismaterial 
aus China von Kingtronics nutzen, denn der Fabrikbesitzer ist nicht so 
blöd und kauft teures deutsches Elektroisola, sondern lässt von China 
verschiffen weil das trotz ellenlangem Transportweg immer noch billiger 
ist.

Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass dein patriotischer Kauf auch nur 
1 Meter Transportweg eingespart hat. Dafür stammt möglicherweise das 
Epoxid der chinesischen Platinen von Leuna Harze aus Deutschland - und 
wurde vorher nach China verschifft.

Jede Region soll herstellen  was sie am Besten kann, bei Nahrungsmitteln 
machen Tomaten aus Finnland und Roggen aus Tunesien keinen Sinn. Und 
dann wird gehandelt, wie es seit jahrtausenden üblich ist. Auch in 
England findet man archäologische Artefakte aus der Türkei, in 
Griechenland aus China, Römer erfreuten sich an Bernstein der Ostsee.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> Nein, ich habe lediglich einen adäquaten Preis für die Transportleistung
> gefordert. Preis ist ja halt das einzige, was irgendwie hier als
> Regulatorium anerkannt ist.

Der Preis ist adäquat. Er ist tatsächlich mal durch den Markt und durch 
konkurrierende Unternehmen entstanden. Er passt dir nur nicht, deshalb 
willst du ihn künstlich erhöhen. Aus reiner Ideologie.
Ob davon jemand leben kann, hast du nicht zu entscheiden. Der 
Mindestlohn wurde schon erfunden und es herrscht freie Arbeitsplatzwahl.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Cyblord -. schrieb:

> Der Preis ist adäquat. Er ist tatsächlich mal durch den Markt und durch
> konkurrierende Unternehmen entstanden.

Ist er eben nicht. DHL subventioniert den Versand von Sendungen aus 
China weil China noch als Entwicklungsland gilt.
Vereinfacht für dich: Wenn ich einem Kunden ein Paket schicke übernehme 
ich einen Teil der realen Kosten deiner Geiz ist geil - Hobbyplatinen.
Muß ich das gut finden?


Uwe

von MaWin (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> DHL subventioniert den Versand von Sendungen aus China weil China noch
> als Entwicklungsland gilt.

Schon lange nicht mehr.

DHL subventioniert durch exorbitant hohe Preise bei privaten Paketen die 
Dumpingpreise zu denen Amazon und Zalando seine Waren liefern kann. 
DEREN Porto ist nicht kostendeckend, hingegen das private Paket in die 
USA mit 50 EUR produziert nicht mehr Kosten als das Inlandspaket für 
8.50, die restlichen 42 EUR sind Reingewinn die zur Querfinanzierung der 
Superniedrigpreise an Amazon verwendet werden.

Es ist DRINGENDST an der Zeit, dass auch in Deutschland 
Versandunternehmen zum Auslandsversand entstehen, denen man das Paket 
bringt bzw. zum Inlandsporto hinschickt, die es dann nach China oder in 
die USA verschiffen, und dort vom dortigen Postunternehmen wieder zum 
Inlandsporto austragen lassen. Das ist in der Summe erheblich billiger 
als es der Wucherpost zu übergeben.

So wie der Chinese im Bulkversand seine Waren vom deutschen Relay 
verteilen lässt.

Waum sollte nicht ein deutscher Versandhandel sich aus China leere Tüten 
schicken lassen, und bevor sie in Deutschland nach Zollabfertigung 
weiterverschickt werden mit seinen deutschen Waren füllen, zum 
chinesischen Porto ?

von Wendels B. (wendelsberg)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich denke für die meisten der "Kauft nur bei Deutschen" schreier gehören
> die Nachbarländer geistig schon zu ihrem herbeigesehnten
> Großdeutschland.
Nennt sich EU. Musst Du mal bei Wikipedia nachschauen.

Cyblord -. schrieb:
> Der Preis ist adäquat.
Ist er zumindest bei kostenlosem Versand aus China nicht, geht ja bei 
kostenlos prinzipiell nicht. Dieser Versand wird auch mit deutschem Geld 
satt subventioniert, wei China ja "Entwicklungsland" ist.
Das wurde Dir ja aber schon einige Male erlaeutert.

Eine echte KI eben.

wendelsberg

von Wangoch (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Ja, Transport ist viel zu billig.

Klaus W. schrieb:
> Der Holzhändler, der die Stämme nehmen wollte, wollte nur genau 11m
> Länge haben, nicht mehr.
> Wieso? Damit sie in Standarcontainer passen.
> Wieso Standardcontainer? Weil die nach Japan gingen,
> Das ist doch vollkommen gaga, Buchenstämme von D nach Japan zu schippern
> und dafür Öl in die Luft zu pusten

Man könnte jetzt sagen die bösen Japaner , aber ist es umgekehrt genau 
so.
Was glaubt ihr woher die schweren Granitsteine zum bau der schönen 
Häuser in Grünwald (Nobelviertel ,München) herkommen. Tja aus China, das 
ist eigentlich der aller größte Wahnsinn, wenn man bedenkt das Gewicht 
die Transportkosten ausmachen. Dabei ist der bayrische Wald voll von 
Granit Steinbrüchen - da tut sich schon lange  nichts mehr , da wachsen 
überall meterhoch die Stauden :-(
Da gehen die Transportkosten für die par "Platinsche" vollkommen im 
Rauschen unter.

von Uwe B. (uwebre)


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MaWin schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> DHL subventioniert den Versand von Sendungen aus China weil China noch
>> als Entwicklungsland gilt.
>
> Schon lange nicht mehr.
>

Seit wann nicht mehr?
Meiner Info nach wird das erst ab 2021 langsam abgebaut.
Neulich wollten die USA deswegen noch aus dem Weltpostverein austreten.

> DHL subventioniert durch exorbitant hohe Preise bei privaten Paketen die
> Dumpingpreise zu denen Amazon und Zalando seine Waren liefern kann.
> DEREN Porto ist nicht kostendeckend,

Ich vermute du hast Einblicke in die Kalkulationsbasis von DHL oder 
Quellen dazu. Würdest du uns teilhaben lassen?

Uwe

von Felix P. (Firma: AISLER B.V.) (aisler)


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MaWin schrieb:
> Na ja, sie machen wohl die Frontend-Software und
> Auftragsdatenerstellung, das ist ja bei den notorisch schlecht
> softwareversorgten deutschen Leiterplattenherstellern auch was wert.

Exakt! Wir übernehme in der Hinsicht das UCamco Geschäft und das läuft 
für uns sehr gut. Das teure bei einer Leiterplattenfertigung in der EU 
ist schließlich nicht die Fertigung sondern die teure Peripherie.

von Wangoch (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Das teure bei einer Leiterplattenfertigung in der EU
> ist schließlich nicht die Fertigung sondern die teure Peripherie.

Mit Peripherie ist wohl die Firma AISLER B.V. aus Holland gemeint ;-)
Also nichts für ungut wir z.B. bestellen unseren PCB Bedarf (incl. 
Hühnerfutter Bestückung) bei JLCPCB. Man fragt sich, wozu braucht es da 
überhaupt noch  ein "Man in the middle" ?

von Cyblord -. (cyblord)


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Uwe B. schrieb:

> Ist er eben nicht. DHL subventioniert den Versand von Sendungen aus
> China weil China noch als Entwicklungsland gilt.

Stimmt nicht mehr.

> Vereinfacht für dich: Wenn ich einem Kunden ein Paket schicke übernehme
> ich einen Teil der realen Kosten deiner Geiz ist geil - Hobbyplatinen.
> Muß ich das gut finden?

1.) Deine Aussage stimmt nicht.
2.) Mir egal wie du was findest.

von Felix P. (Firma: AISLER B.V.) (aisler)


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Wangoch schrieb:
> Also nichts für ungut wir z.B. bestellen unseren PCB Bedarf (incl.
> Hühnerfutter Bestückung) bei JLCPCB. Man fragt sich, wozu braucht es da
> überhaupt noch  ein "Man in the middle" ?
Das letzte mal hab ich mich 2019 mit JLC ausgetauscht und zu dem 
Zeitpunkt waren sie auch nur "Man in the middle". Übrigens finde ich das 
gar nicht negativ, es ergibt absolut Sinn die Fertigung von allem 
anderen zu trennen. Das würde einigen deutschen Herstellern auch mal gut 
tun aber hier wird immer noch viel Wert auf "ich rede sofort mit dem 
Hersteller" gelegt.

Übrigens gibt es in Deutschland noch einige gute Platinenfertiger, z.B. 
https://www.richter-leiterplatten.de/ Die haben ein ziemlich geiles Werk 
was ordentlich automatisiert ist.

von MaWin (Gast)


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Wangoch schrieb:
> Dabei ist der bayrische Wald voll von Granit Steinbrüchen - da tut sich
> schon lange  nichts mehr

Warum wohl, mal einen chinesischen Granitsbbau gesehen ?

Ein Granitfelsen, der seitlich aus einem Berg ragte, wird mit einer 
Seilsäge in Platten getrennt. Dazu läuft das über 1 Kilometer lange 
(hartmetall oder diamantbeschichtete) Stahlseil über mehr als 20 Rollen 
links und rechts des Berges umgelenkt also 20 mal gleichzeitig über den 
ca. 70m hohen Berg und schneidet ihn gleichzeitig in Platten, die dann 
jeweils vorne abgebrochen werden. Handarbeit Fehlanzeige, alles 
riesengrosse Maschinen, die Lastwagen transportieren 15m grosse Platten, 
die dann in der Fabrik wieder von riesigen diamantbestückten Kreissägen 
in unsere beliebten Küchenarbeitsplatten oder Gehwegsteine zerteilt 
werden. Menschen siehst du praktisch keine, aber offenkundig ein 
massiver finanzieller Einsatz für die gigantischen Maschinen.

Dagegen steckt der deutsche Steinbruch noch in der Steinzeit fest. 
Selbst Carrara in Italien, die auch Seilsägen und Bagger und Laster 
einsetzen, wirkt dagegen wie Kinderspielzeug.

Wer also grosszügig investiert, kann dann günstig produzieren und fegt 
dumme Anbieter die geizig keinen cent investieren vom Markt.

von MaWin (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Das teure bei einer Leiterplattenfertigung in der EU ist schließlich
> nicht die Fertigung sondern die teure Peripherie.

Dem würde ich nicht zustimmen, aber es erklärt die wuchermässig hohen 
deutschen Preise.

Die Kosten einer gefertigten Platine sollte nur Prozente über den Kosten 
des Basismaterials liegen.

Der Hersteller muss seine Chemie und Bohrer finanzieren können, und darf 
seine Technik über lange Zeit abschreiben.

Die Theorie "jeder Auftrag bringt uns einen neuen Porsche ein" hat, seit 
dem Chinesen zeigen wie man richtig kalkuliert, ein Ende.

von MaWin (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Ich vermute du hast Einblicke in die Kalkulationsbasis von DHL oder
> Quellen dazu. Würdest du uns teilhaben lassen?

http://www.dermarki.de/paketpreise_geschaeftskunden.php

von Cyblord -. (cyblord)


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MaWin schrieb:
> Die Theorie "jeder Auftrag bringt uns einen neuen Porsche ein" hat, seit
> dem Chinesen zeigen wie man richtig kalkuliert, ein Ende.

Das ist letztlich wie mit dem Einzelhandel. Jahrelange 
Alternativlosigkeit führten zu Arroganz. Jetzt schlägt das Pendel eben 
zurück. Die Alternativen sind da.
Und schon kommen die "1000 EUR Rüstkosten pro Auftrag vorher fangen wir 
gar nicht erst an" Buden in Bedrängnis. Weil natürlich auch viele 
Firmen, nicht nur Bastler, gerne günstig PCBAs bestellen wollen.

von Wangoch (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Die haben ein ziemlich geiles Werk
> was ordentlich automatisiert ist.

Damit mich das aber aufgeilt, müssten die  einen automatisierten 
Bestellprozess (inclusive Bestückung) alla JLCPCB haben.
Statt dessen bieten die "Beratung" an,  so eine Art Honigtopf um die 
Kunden einzulullen. Von Bestückungsservice keine Spur! Dabei könnte man 
da gutes Geld verdienen. Was machen hier die Schnarchzapfen in DE nichts 
- aber jammern und auf die Chinesen schimpfen. Was dann passiert sieht 
man am Einganspost.

von Uwe B. (uwebre)


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MaWin schrieb:

> http://www.dermarki.de/paketpreise_geschaeftskunden.php

Der Link war jetzt nicht dein Ernst oder?

Uwe

von Wangoch (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dagegen steckt der deutsche Steinbruch noch in der Steinzeit fest.

Das heißt ja auch "Steinbruch" und nicht "Neubruch" :-)

von Cyblord -. (cyblord)


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Felix P. schrieb:
> Übrigens gibt es in Deutschland noch einige gute Platinenfertiger, z.B.
> https://www.richter-leiterplatten.de/ Die haben ein ziemlich geiles Werk
> was ordentlich automatisiert ist.

Sowas scheint richtig zu sein für teure, spezielle Anforderungen. Es 
deckt eben genau niemals den viel größeren Bedarf an Standard.
Wo kann ich da mein Design hochladen, und bekomme einen Preis für 100 
Stück mit Bestückung
Genau, so was haben die gar nicht auf dem Radar. Was hilft mir da die 
modernste Ausstattung?
Alles was in Deutschland nicht Big Business ist, überlässt man gerne 
Anderen. Und dann beschwert man sich.
Kein großer deutsche Distri liefert an Privat. Digikey, Mouser, LCSC 
usw. tun das gerne. Man überlässt diesen nur zu gerne das Feld. Dann 
will ich aber auch von Gestalten wie Uwe keinen einzigen Ton hören.

: Bearbeitet durch User
von Felix P. (Firma: AISLER B.V.) (aisler)


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Wangoch schrieb:
> Felix P. schrieb:
>> Die haben ein ziemlich geiles Werk
>> was ordentlich automatisiert ist.
>
> Damit mich das aber aufgeilt, müssten die  einen automatisierten
> Bestellprozess (inclusive Bestückung) alla JLCPCB haben.
> Statt dessen bieten die "Beratung" an,  so eine Art Honigtopf um die
> Kunden einzulullen. Von Bestückungsservice keine Spur! Dabei könnte man
> da gutes Geld verdienen. Was machen hier die Schnarchzapfen in DE nichts
> - aber jammern und auf die Chinesen schimpfen. Was dann passiert sieht
> man am Einganspost.

Okay, du hast den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden ;) Übrigens 
wird bei uns nicht gejammert, gibt es auch gar keinen Grund zu.

Beitrag #6869860 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> Hast du im Gegenzug mal drüber nachgedacht, wie viele Transportwege auf
> diese Weise unsinnig verlängert werden?

Direkt hier bei mir sitzt ein Bosch Halbleiterwerk. Werde ich mal 
hingehen und ein paar Sensoren von denen kaufen oder?
Weißt du WO ich die herbekomme? Von einem Distri aus USA oder China.
Soviel zu deinen Transportwegen du Schlaule. Deine Ossi-Sozi-Träumereien 
bringen mit keinen Bauteile auf den Tisch. Und wenn der Versand 
verteuert wird, habe ich halt einfach NULL Bauteile. Bist du dann 
zufrieden?

: Bearbeitet durch User
von Wangoch (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Übrigens
> wird bei uns nicht gejammert, gibt es auch gar keinen Grund zu.

Stimmt, da gebe ich dir recht.
Ihr seit ja so gesehen,  die Retter der PCB Branche und auch deren 
Profiteure.
Die Frage ist aber wie lange.

von Klaus W. (mfgkw)


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Cyblord -. schrieb:
> Wo kann ich da mein Design hochladen, und bekomme einen Preis für 100
> Stück mit Bestückung
> Genau, so was haben die gar nicht auf dem Radar. Was hilft mir da die
> modernste Ausstattung?
> Alles was in Deutschland nicht Big Business ist, überlässt man gerne
> Anderen. Und dann beschwert man sich.
> Kein großer deutsche Distri liefert an Privat.

Über sowas kann man den ganzen Tag rumjammern.

Oder wie Aisler die Lücke erkennen und was draus machen.

Dann können die davon leben, während die anderen den ganzen Tag weiter 
in Foren rumjammern, wie schlecht alles ist.

von Felix P. (Firma: AISLER B.V.) (aisler)


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Wangoch schrieb:
> Die Frage ist aber wie lange.


Magst du das ein wenig ausführen? Der Gedanke würde mich interessieren.

von Wangoch (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Direkt hier bei mir sitzt ein Bosch Halbleiterwerk.

Lass mal raten: Reutlingen? oder gar Dresden ? (eher nicht, da ist der 
Jörg um die Ecke :-)

von Wangoch (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Magst du das ein wenig ausführen? Der Gedanke würde mich interessieren.

Ich denke das würde auf eine kostenpflichtige  Unternehmensberatung 
hinaus laufen. Aber ich halte dich für clever genug  um den PCB-Markt 
richtig einzuschätzen.

von Georg (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Kein großer deutsche Distri liefert an Privat

Das hat auch seine Gründe. Niemand braucht "Kunden", die für 3 Euro 
Bauteile bestellen, diese einlöten und wenn sie durchgeknallt sind wegen 
falscher Anschlüsse oder auch einfach nicht das richtige waren wird das 
Widerspruchsrecht in Anspruch genommen. Das ist der wesentliche 
Unterschied zwischen privat und geschäftlich, Gewerbeschein oder 
HR-Eintrag interessiert nicht wirklich.

Georg

von Cyblord -. (cyblord)


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Georg schrieb:
> Das hat auch seine Gründe. Niemand braucht "Kunden", die für 3 Euro
> Bauteile bestellen, diese einlöten und wenn sie durchgeknallt sind wegen
> falscher Anschlüsse oder auch einfach nicht das richtige waren wird das
> Widerspruchsrecht in Anspruch genommen. Das ist der wesentliche
> Unterschied zwischen privat und geschäftlich, Gewerbeschein oder
> HR-Eintrag interessiert nicht wirklich.

Eben. Arroganz. Sage ich ja. Ich akzeptiere das. Möchte dann aber nicht 
wegen Umwelt, Steuer, Löhnen oder Transportwegen dumm angemacht werden, 
wenn ich Zeug im Ausland bestelle.

Und weil man mit Endkunden und deren ach so schlimmen Rechten, keine 
Geschäfte machen kann, ist Bezos reicher als Gott. Passt!

: Bearbeitet durch User
von Wangoch (Gast)


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Georg schrieb:
> Das hat auch seine Gründe. Niemand braucht "Kunden", die für 3 Euro
> Bauteile bestellen, diese einlöten und wenn sie durchgeknallt sind wegen
> falscher Anschlüsse oder auch einfach nicht das richtige waren wird das
> Widerspruchsrecht in Anspruch genommen.

Aber genau das Läuft beim Amazonn gefühlt 100.000 mal am Tag.
Aber trotzdem scheinen die was richtig zu machen.
Die haben nämlich alles perfekt digitalisiert (inclusive KI Chat).
Übrigens bestellen wir schon lange alles beim Mouser.
Ab und zu auch noch beim Bürklin aber nur wenn es sich um mechanische 
Befestigunsteile dreht.
Distis die da nicht mitziehen (wie Farnell, die für Amerika-Ware 
Aufschläge verlangen) werden über kurz über lang aussortiert :-(

von Wendels B. (wendelsberg)


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Cyblord -. schrieb:
> Eben. Arroganz.

Tust Du nur so, oder ist Dir wirklich nicht klar, dass z.B. das 
Widerrufsrecht in die Kalkulation fliessen muesste und hoehere Preise 
fuer Privatkunden (abseits der MWst.) erzeugen wuerde? Ueber diese 
wuerde dann auch wieder lamentiert.
Und ja, ich persoenlich bin auch der Meinung, dass das 14 Tage 
Widerrufsrecht z.B. fuer elektronische Bauteile Unfug ist, aber die 
Juristen haben eben dafuer gesorgt, dass dieses im Handel mit 
Endverbrauchern nicht ausgeschlossen werden kann.

Im Uebrigen steht es jedem frei, sich als Freiberufler (der keine 
Gewerbeanmeldung braucht) zu bezeichnen.

wendelsberg

von Cyblord -. (cyblord)


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Wendels B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Eben. Arroganz.
>
> Tust Du nur so, oder ist Dir wirklich nicht klar, dass z.B. das
> Widerrufsrecht in die Kalkulation fliessen muesste und hoehere Preise
> fuer Privatkunden (abseits der MWst.) erzeugen wuerde? Ueber diese
> wuerde dann auch wieder lamentiert.

Ich muss nicht lamentieren, da ich genug Ausweichmöglichkeiten habe und 
dort bestellen kann. Es lamentieren aber die Leute die mir das 
vorwerfen.

Mich interessieren absolut keine Ausreden oder Beispielrechnungen die 
zeigen sollen welche schlimmen Kosten irgendwer hat. Als Kunde juckt 
mich das null komma null. Den Verkäufer jucken meine Ausgaben auch 
nicht.
Als Kunde kaufe ich da, wo Preis/Leistung/Service passt. Das ist weder 
im lokalen Handel noch bei Deutschen Leiterkartenherstellern. Amazon, 
Digikey, Mouser, LCSC, JLCPCB, Aliexpress usw. usw. bieten mir das aber.

> Im Uebrigen steht es jedem frei, sich als Freiberufler (der keine
> Gewerbeanmeldung braucht) zu bezeichnen.

Steht es nicht. Da Freie Berufe reglementiert sind.

: Bearbeitet durch User
von Wendels B. (wendelsberg)


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Cyblord -. schrieb:
> Steht es nicht. Da Freie Berufe reglementiert sind.

Deren Ausuebung ist reglementiert, nicht die Bezeichnung an sich.

Cyblord -. schrieb:
> Amazon,
> Digikey, Mouser, LCSC, JLCPCB, Aliexpress usw. usw. bieten mir das aber.

Ja klar, durch deren Sitz im Nicht-EU-Ausland greifen die Rechte nicht.
Ausser bei Amaz..., da fliegst Du aber raus, wenn Du zu viel 
zurueckschickst.
Aber mach mal.

wendelsberg

Beitrag #6870195 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


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Wendels B. schrieb:
> Ausser bei Amaz..., da fliegst Du aber raus, wenn Du zu viel
> zurueckschickst.
> Aber mach mal.

Mach ich schon seit es Amazon gibt. Was glaubst du Boomer mir da 
erzählen zu können?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6870217 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Maxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dagegen steckt der deutsche Steinbruch noch in der Steinzeit fest.

> Wer also grosszügig investiert, kann dann günstig produzieren und fegt
> dumme Anbieter die geizig keinen cent investieren vom Markt.

Der chinesische und der deutsche Markt für Leiterplatten ist halt schon 
arg unterschiedlich. Bei Stückpreisen im Deutlich-unter-Euro-Bereich 
muss man bei "großzügigen Investitionen" nicht Millionen-Stückzahlen 
fahren sondern Milliarden. Ein solcher Markt ist mit der ganzen 
Consumer-Fertigung in China gegeben, hier nicht. Die günstigen 
Prototypenstückzahlpreise sind m.E. eher ein Marketinginstrument, das 
nur in Verbindung mit der Massenproduktion funktioniert. (Wer die 
kleinen Aufträge bekommt, bekommt dann auch die großen).

Und genau deshalb ist es ja so wichtig, eine gewisse Grundausstattung an 
Industrie im Land vorzuhalten. Wenn ganze Branchen wegbrechen, dann 
fehlt auch die Infrastruktur für Innovation. Natürlich kann man dafür 
seine Platinen einfach im Ausland fertigen lassen, aber die Konditionen 
sind halt schlechter (preislich, organisatorisch, Versand etc.). Man 
sieht das an anderen (nichtchinesischen) ostasiatischen Ländern, die 
nicht richtig vom Fleck kommen. Weil ihnen die ganze Infrastruktur 
fehlt. Vom Lohngefüge her sollten sie ja deutlich günstiger anbieten 
können, an der Bildung fehlt es z.B. im Vietnam auch nicht.

von Wühlhase (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich muss nicht lamentieren, da ich genug Ausweichmöglichkeiten habe und
> dort bestellen kann. Es lamentieren aber die Leute die mir das
> vorwerfen.
>
> Mich interessieren absolut keine Ausreden oder Beispielrechnungen die
> zeigen sollen welche schlimmen Kosten irgendwer hat. Als Kunde juckt
> mich das null komma null. Den Verkäufer jucken meine Ausgaben auch
> nicht.

Wie du so schön feststellst: Die hiesigen Hersteller interessieren dich 
nicht, und die interessieren sich nicht für dich. Und das ist alles 
völlig in Ordnung so.


Cyblord -. schrieb:
> Mach ich schon seit es Amazon gibt. Was glaubst du Boomer mir da
> erzählen zu können?

Glaubst du, hier hat noch niemand sonst bei Amazon bestellt?

Am unerträglichsten an meiner Alterskohorte ist ja immernoch, daß es 
absolut keinen Grund für solche Arroganz gibt.

von MaWin (Gast)


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Maxe schrieb:
> Wer die kleinen Aufträge bekommt, bekommt dann auch die großen

Genau.

Und:

Wer die kleinen Stückzahlen im Griff hat, hat auch bei grossen 
Stückzahlen geringe Overhead-Kosten und ist in der Lage bei Industrie 
4.0 mitzuspielen wo kleine Fertigungslose mit immer leicht abweichenden 
Daten gefertigt werden müssen, und vor allem die Auftragsannahme, 
Fertigung durch IT ohne Mitarbeitereingriff laufen sollte.

Wir haben in Deutschland ja immerhin eine Autoproduktion mit 
individuellen Bestellungen, kein Auto gleicht dem nächsten produzierten, 
im Gegensatz zu den USA wo der Kunde einfach kauft was im Laden steht, 
aber bei anderen Branchen hat sich das offenbar noch nicht 
rumgesprochen.

Maxe schrieb:
> Ein solcher Markt ist mit der ganzen Consumer-Fertigung in China gegeben

Ach, wenn deutsche Leiterplattenproduzenten billiger wären, wurde der 
Export von Deutschland nach China schon klappen, denn auch in China ist 
man inzeressiert an geringen Kosten. Und wie gesagt, das Epoxidharz 
kommt zum Teil aus Deutschland, so wie bei den FFP2 Masken das Vliess. 
Aber irgendein BWL Depp hat gemeint, dass Chinesen das billiger 
zusammenschustern. Nun sitzen die Maskenmillionäre eben in China und der 
BWL Depp ist kein Millionär. Mit der passend investierten Fabrik würden 
Masken praktisch ohne Mitarbeiter produziert werden, vorne Rollenware 
rein, hinten FFP2 verpackt raus.

Beitrag #6870528 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber irgendein BWL Depp hat gemeint, dass Chinesen das billiger
> zusammenschustern.

Klar, das ist das Mantra der neoliberalen Globalisierung. Lässt man 
Berater wie McKinsey kommen, empfehlen die zuverlässig: 1.,2. und 3. 
Personal entlassen, 3.,4. und 5. alle Fertigung an den billigsten 
auslagern, 6. für den Rumpfbetrieb alles wie Schreibtische, Computer 
usw. mieten.

In dieser Logik wurde im Westen die Produktion von seltenen Erden und, 
aktuell, von Magnesium eingestellt. Leiterplatten sind demgegenüber 
nebensächlich.

Letzte Hoffung: wenn dann die BWLer nur noch unter sich sind fangen sie 
an darüber nachzudenken wie sie sich gegenseitig überflüssig machen 
können.

Georg

von Bernd (Gast)


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MaWin schrieb:
> Auch in
> England findet man archäologische Artefakte aus der Türkei, in
> Griechenland aus China, Römer erfreuten sich an Bernstein der Ostsee.
Immerhin haben die für den Transport kein Erdöl verwendet, was vor 400 
bis 100 Millionen Jahren entstanden ist. Damit dürfte der Transport und 
auch die Ware einen angemessenen Preis gehabt haben (wenn man davon 
absieht, das die Sklaven unter Deck keinen Mindestlohn bekommen 
haben...)

Die Transporte bzw. das Erdöl sind viel zu billig...

Cyblord -. schrieb:
> Deine Ossi-Sozi-Träumereien
> bringen mit keinen Bauteile auf den Tisch.
Behalte Deinen Rassismus einfach für Dich.

> Und wenn der Versand
> verteuert wird, habe ich halt einfach NULL Bauteile.
Ich heule gleich.

von mh (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
>
> Heute erwartet man eine vollautomatisierte Fertigung mit
> nachgeschalteter Bestückung, in der Einreichung der Fertigungsdaten,
> Nutzenerstellung, über Direktdruck von Resist, Lötstop und
> Bestückungsdruck, bis SMD Bestückung und Nutzentrennung, Verpackung,
> Versand und Rechnungsstellung so weit automatisiert sind, dass
> Lohnkosten keine Rolle mehr spielen.
>
> Wer da noch ewiggestrig unterwegs ist und Stapel von Platinen von einem
> Gerät zum anderen schleppt, hat halt verloren. Deutsche sind gerne
> ewiggestrig.
>
> Bei einer modernen Fabrik macht es auch keinen Unterschied ob sie in
> China oder Deutschland steht, schon wegen Kupferrückgewinnung braucht
> man geschlossene Kreisläufe und hat keinen Umweltmüll mehr. Aber man
> muss investieren, ein Job den deutsche BWL abgrundtief hassen, ruiniert
> es doch die nächste Quartalsbilanz und zahlt sich erst nach deren
> Ausscheiden aus, die reiten lieber alles zu Tode

Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass sich die Unternehmen, von 
denen vermutlich einige nicht komplett unfähig sind, genau überlegt 
haben, ob sich die Investition lohnt?

Und auch bei einer modernen Fabrik macht es immer noch einen großen 
Unterschied, ob sie in China oder Deutschland steht. Der Bedarf an 
Leiterplatten ist in China deutlich größer als in Deutschland. Wo baut 
man also die große neue Fabrik, die den Bedarf decken soll? Diese neue 
Fabrik kann dank "Economies of scale" deutlich günstiger Arbeiten als 
eine Fabrik in Deutschland, auch wenn die gleiche Technik einsetzen und 
das gleiche Produkt liefern. Die Erklärung mit den unfähigen deutschen 
Unternehmern ist natürlich deutlich besse...

von Felix P. (Firma: AISLER B.V.) (aisler)


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Eine kleine Anekdote zum Thema abgehobene deutsche 
Leiterplattenfertigern.

Am Anfang von Aisler standen ein paar Ziele die wir uns gesetzt hatten, 
u.A.
- Ein Schüler sollte sich für 10€ Taschengeld ein Arduino-Shield (das 
war 2016 eine gute Maßeinheit) all inclusive leisten können.
- Alle beteiligten sollten an der Platform fair partizipieren. Gerade 
Open-Source Anwendungen wie KiCad waren zu dem Zeitpunkt bei der 
Wertschöpfung beteiligt aber wurden eben nicht finanziell entlohnt.
- Möglichst geringer Umweltbelastung durch Minimierung von Ausschuss und 
Vermeidung langer Wege
- Eine Bestellung in 30 Sekunden aufzugeben

Mit diesen Wünschen, Anforderungen und Zielen waren wir nun Anfang 2016 
bei einem Leiterplattenfertiger im Schwarzwald zu Gast. Nach relativ 
kurzer Zeit haut der Chef-Vertriebler eine Bemerkung raus, die mir bis 
heute im Kopf geblieben ist:
"Für das Geld kann ich ja nicht mal in den Puff gehen"
Dies fand ich auf mehreren Ebenen unmöglich und wir haben die 
Zusammenarbeit auch nach einiger Zeit eingestellt.
Zum Glück gibt es aber einige andere deutsche Leiterplattenhersteller, 
welche ganz anders denken und mit denen wir sehr eng und sehr gut 
zusammenarbeiten können.

Als macht euch mal frei von Deutschland vs. EU vs. China. Ist cool in 
Schubladen zu denken, hilft aber wenig. Es gibt merkwürdige Firmen hier 
und dort, völlig unabhängig vom Land.

Schönes Wochenende!

von Wühlhase (Gast)


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Bernd schrieb:
> Die Transporte bzw. das Erdöl sind viel zu billig...

Nein, da muß ich Cyblord und MaWin mal Recht geben. Transporte oder 
Erdöl sind nicht viel zu billig, sondern sie sind exakt so teuer wie sie 
sein sollen.
Der Transportaufwand ist zwar gigantisch, aber dafür werden noch viel 
gigantischere Warenmengen bewältigt. Das unser ganzer 
Sozialstaatsschmonz, Bürokratieaufwand, usw., den wir uns hier leisten, 
immer noch um Größenordnungen teurer als der Transportaufwand ist, dafür 
kann weder die Energie- noch die Transportbranche irgendetwas.

Eine typische Argumentation woker Grüner, die nichts Gescheites gelernt 
haben, wenig Zeit fürs Nachdenken aufwenden und vieles (wenn nicht sogar 
alles) nur noch auf der Emotionalebene wahrnehmen, gepaart mit der 
(unbegründeten) Arroganz, als Einzige im Vollbesitz allen Wissens und 
aller Wahrheit zu sein und mit alldem ihre Gerechtigkeitsneurose voll 
ausleben und dafür dazu berufen sind, den Rest der Menschheit nach ihrem 
Gutdünken vor sich herzutreiben.

Eigentlich nichts anderes, was man von religiösen Fanatikern und 
Sektierern kennt.


Felix P. schrieb:
> Am Anfang von Aisler standen ein paar Ziele die wir uns gesetzt hatten,
> u.A.
> - Ein Schüler sollte sich für 10€ Taschengeld ein Arduino-Shield (das
> war 2016 eine gute Maßeinheit) all inclusive leisten können.
> - Alle beteiligten sollten an der Platform fair partizipieren. Gerade
> Open-Source Anwendungen wie KiCad waren zu dem Zeitpunkt bei der
> Wertschöpfung beteiligt aber wurden eben nicht finanziell entlohnt.
> - Möglichst geringer Umweltbelastung durch Minimierung von Ausschuss und
> Vermeidung langer Wege
> - Eine Bestellung in 30 Sekunden aufzugeben

Auch wenn ich noch nie bei Aisler bestellt habe - das gefällt mir. Ich 
hoffe, es gibt euch noch lange.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Wühlhase schrieb:
> Transporte oder
> Erdöl sind nicht viel zu billig, sondern sie sind exakt so teuer wie sie
> sein sollen.

Nein. Sonst wuerden bekl..... BWLer nicht auf die Idee kommen, 
Nordseekrabben zum Auspulen per LKW nach Algerien zu karren und dann 
wieder zurueck in deutsche Supermaerkte. Und das ist nur ein mieses 
Beispiel.
Die als Lager missbrauchten Autobahnen sind genau solch Unfug.
Oder die 25 LKWs taeglich von einem grossen Schrottplatz in Decin nach 
Riesa ins Stahlwerk, beide haben einen Hafen und Schrott ist bekanntlich 
nicht leichtverderblich.

Den Rest kommentiere ich mal lieber nicht, wenn ich die Worte gebrauche, 
die da als Antwort hingehoeren, werde ich gebannt.
Ausserdem schweifen wir dann zu sehr ab.

wendelsberg

von MaWin (Gast)


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mh schrieb:
> Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass sich die Unternehmen, von
> denen vermutlich einige nicht komplett unfähig sind, genau überlegt
> haben, ob sich die Investition lohnt?

Ja.

Laut BWL lohnt sich jede Investition nicht, die sich nicht noch in 
diesem Quartal gewinnsteigernd auswirkt.

Nach ihm die Sintflut.

So kommen wir z.B. zum groben Schwachsinn des leasens, weil das keine 
einmalige Ausgabe des Kaufs in den Büchern ist sondern eine geringe 
wiederkehrende Ausgabe die das Quartalsergebnis nicht versaut.

Klar muss der Leasinggeber das Ding auch kaufen, klar kommt das in Summe 
viel teurer.

BWLer handeln nach Spieltheorie: "das Gefangenendilemma". Wenn jeder 
egoistisch nur an sich denkt, kommt in der Summe das schlechteste bei 
raus.

Die westliche Welt folgt diesem Irrtum, China zeigt, wie es besser geht.

von Wühlhase (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Nein. Sonst wuerden bekl..... BWLer nicht auf die Idee kommen,
> Nordseekrabben zum Auspulen per LKW nach Algerien zu karren und dann
> wieder zurueck in deutsche Supermaerkte.

Dann würde ich mal lieber darüber nachdenken, warum sich das 
Krabbenpulen in Algerien lohnt, aber hier nicht mehr.

Im Prinzip tun wir nichts anderes, als einen Teil der Arbeit (und 
Schadstoffemissionen, Energieverbrauch, usw.) einfach in andere Länder 
auszulagern, ist ja bei der Platinenfertigung (um die es hier eigentlich 
geht) nicht anders..
So bekloppt ist der BWLer nicht. Würden die Krabben hier ausgepult 
werden, würde man sie nicht mehr verkauft bekommen da einfach zu teuer, 
ist ja bei der Platinenfertigung (um die es hier eigentlich geht) 
zumindest bei Privaten nicht anders..

Wir sind als Gesellschaft an dem Punkt, daß wir uns unsere eigene Arbeit 
nicht mehr leisten können. Aber das ist weniger die Verantwortung von 
BWLern, sondern von Politikern und Parteien, die wir uns selber 
jahrelang gewählt haben.

von Falk B. (falk)


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Wühlhase schrieb:
> Wir sind als Gesellschaft an dem Punkt, daß wir uns unsere eigene Arbeit
> nicht mehr leisten können. Aber das ist weniger die Verantwortung von
> BWLern, sondern von Politikern und Parteien, die wir uns selber
> jahrelang gewählt haben.

Sooo einfach ist das auch wieder nicht. Die Globalisierung mit ihren 
technischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen 
Veränderungen und Möglichkeiten hat da das Sagen.

von Wühlhase (Gast)


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Wer ist denn die Globalisierung sein, die da das Sagen haben soll?

Wer schreibt denn z.B. als Einzige (von einem Staat kann man bei der EU 
glücklicherweise noch nicht reden) Raumfahrtforschungskram weltweit aus? 
Jeder andere Staat, der über ein Raumfahrtprogramm verfügt, vergibt 
solche Aufträge ausschließlich an eigene Firmen und Behörden, die ESA 
ist die einzige Raumfahrtorganisation die solche Konkurrenz hat.

Und wer hat jahrzehntelang jede Protektion als 
"Wirtschaftsnationalismus" abgelehnt? Und wer hat es sich gefallen 
lassen? Wer legte z.B. ein sattes Förderprogramm für Solarzellen auf, 
von dem vorrangig chinesische Firmen profitiert hatten während die 
eigene Branche komplett vor die Hunde ging?

Airbus...eine dubiose Firma, in der die Regierungen mindestens von 
Deutschland und Frankreich erstaunliches Mitspracherecht haben, baut für 
China Werkskapazitäten auf und transferiert das Wissen zum Bau zumindest 
der kleineren Flieger dorthin - einfach so?

Globalisierung und deren Herausforderungen sind das eine. Sich blöd 
anstellen und sehenden Auges in offene Messer rennen ist etwas anderes, 
dafür ist niemand anderes verantwortlich als man selbst.

von Martin (Gast)


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@ Wühlhase

> ... eigene Branche ...

Du bist ziemlich borniert und wirst nie begreifen, wie einfach der 
Kapitalismus funktioniert. Hinweis: Unter 'normalen' Bedingungen ist er 
international, in der Krise ist eher national. In beiden Fällen ist es 
die Aufgabe der Regierung (aka politisches Personal) die dafür Sorge zu 
tragen hat, dass die Ausbeutung reibungslos läuft und die Profite 
stimmen.

von MaWin (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> So bekloppt ist der BWLer nicht. Würden die Krabben hier ausgepult
> werden, würde man sie nicht mehr verkauft bekommen da einfach zu teuer,

Aber der BWLer ist bekloppt, weil er die Mittel für eine 
Krabbenpulmaschine nicht locker macht, deren Entwicklung und Bau.

Die würde dann in Deutschland oder direkt auf dem Kutter die Krabben 
verkaufsfertig machen und man würde die Transportkosten und Arbeitslöhne 
sparen.

So ist er ewig auf der Suche nach einer Arbeitskraft die für NOCH 
WENIGER Lohn die Krabben pult.

Mit BWL ist halt kein Fortschritt zu machen. Es sind die Ewiggestrigen.

von mh (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> So bekloppt ist der BWLer nicht. Würden die Krabben hier ausgepult
>> werden, würde man sie nicht mehr verkauft bekommen da einfach zu teuer,
>
> Aber der BWLer ist bekloppt, weil er die Mittel für eine
> Krabbenpulmaschine nicht locker macht, deren Entwicklung und Bau.
>
> Die würde dann in Deutschland oder direkt auf dem Kutter die Krabben
> verkaufsfertig machen und man würde die Transportkosten und Arbeitslöhne
> sparen.
>
> So ist er ewig auf der Suche nach einer Arbeitskraft die für NOCH
> WENIGER Lohn die Krabben pult.
>
> Mit BWL ist halt kein Fortschritt zu machen. Es sind die Ewiggestrigen.

Du hast sicherlich nen Link auf ne Krabbenpulmaschinenpreisliste und 
einen Pulleistungsvergleich zwischen Maschine und Mensch griffbereit 
oder? Die Person, die die Entscheidung getroffen hat, hatte diese Daten 
sicher zur Verfügung ...

von Wühlhase (Gast)


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Martin schrieb:
> @ Wühlhase
>
>> ... eigene Branche ...
>
> Du bist ziemlich borniert und wirst nie begreifen, wie einfach der
> Kapitalismus funktioniert. Hinweis: Unter 'normalen' Bedingungen ist er
> international, in der Krise ist eher national. In beiden Fällen ist es
> die Aufgabe der Regierung (aka politisches Personal) die dafür Sorge zu
> tragen hat, dass die Ausbeutung reibungslos läuft und die Profite
> stimmen.

Nehmen wir um des Disputs willen einfach mal, es wäre so wie du es 
sagst: Wer hat die Regierung gewählt? Wer hat sein Kreuz hinter Parteien 
gemacht, die solche Leute aufstellen die so handeln? Wer hat gar nicht 
gewählt und damit alle anderen für sich mitwählen lassen?
Selbst in usnerer Demokratiesimulation ist das einfach nichts weiter als 
eine bescheuerte Ausrede für Leute, die nicht in der Lage sind, 
Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen tragen zu können oder 
wollen und stattdessen lieber irgendwas anderes dafür verantwortlich 
machen.

Und komme mir jetzt ja nicht mit Alternativlosigkeit - wir haben 
Parteien für jeden Scheiß in Deutschland. Sogar eine Partei mit dem 
einzigen Thema Medizinforschung. Eine (Mehrthemen-)Partei hatte auf 
einem Plakat den Spruch "Die Zukunft Deutschlands ist die neue 
Seidenstraße", sagt mir absolut nicht zu, aber offensichtlich anderen. 
Oder macht sein Kreuz bei der Tierschutzpartei oder sonstwas.


MaWin schrieb:
> Aber der BWLer ist bekloppt, weil er die Mittel für eine
> Krabbenpulmaschine nicht locker macht, deren Entwicklung und Bau.
>
> Die würde dann in Deutschland oder direkt auf dem Kutter die Krabben
> verkaufsfertig machen und man würde die Transportkosten und Arbeitslöhne
> sparen.

Ja, das ist ein valider Punkt, und ich habe mich auch schon oft über das 
Investitionsverhalten mancher Firmenführungen gewundert. Wobei ich mir 
aber zumindest bei Großinvestitionen wie bei deinem Krabbenbeispiel 
durchaus einige Szenarien vorstellen kann, die solche Invests 
verhindern. Z.B. die Anlage muß sich nach x Jahren rentieren weil dann 
wieder eine große Wartung ansteht, nicht genug Stückzahlen daß die 
Investitionen sich wieder auszahlen, o.ä.

Aber nun sind ja nicht alle Firmen so, es gibt auch welche wo das anders 
läuft. Gerade einige deutsche Traditionshersteller, die mal nach China 
ausgelagert haben und dann wieder zurückgekommen sind (z.B. Märklich, 
ich meine der Hersteller der Bobby Cars gehört auch dazu), machen das 
genauso.
Würth hat, nachdem ihnen eine Fertigungshalle in Europa abgebrannt ist, 
die Gelegenheit genutzt und die modernste Leiterkartenfertigung Europas 
gebaut, aber die Investitionskosten noch reinholen zu müssen.

Andere Firmen werden aber zurecht vom Markt abgeräumt, wenn sie zu lange 
glauen es werde ihnen bis in alle Ewigkeit gutgehen und sich in ihrer 
Arroganz suhlen. Sowas wie Graupner z.B.

von MaWin (Gast)


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mh schrieb:
> Du hast sicherlich nen Link auf ne Krabbenpulmaschinenpreisliste

Warum wohl schreibe ich Entwicklung.

Ja, so was muss erst erfunden werden, aber so lange die BWLer das nicht 
finanzieren, bekommen sie halt keine.

Kein technischer Fortschritt weil BWLer offenbar der Meinung sind, es 
gäbe nichts zu erfinden. Phantasielosigkeit von Sesselfurzern.

von Bernd (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Die Transporte bzw. das Erdöl sind viel zu billig...
>
> Nein, da muß ich Cyblord und MaWin mal Recht geben. Transporte oder
> Erdöl sind nicht viel zu billig, sondern sie sind exakt so teuer wie sie
> sein sollen.
Die Transporte sind so billig, weil das Erdöl zu billig ist.
Der Erdöl ist weit vor unserer Zeit entstanden und wir haben nichts 
besseres zu tun, als unsere Wirtschaftssysteme damit zu betreiben. Und 
das Öl, was verbrannt wurde lässt unser Klima kippen.
Im Preis des Erdöls (und der Kohle) fehlt der Betrag, um diese Stoffe 
wieder zu generieren. Letztendlich hat es Millionen Jahre gedauert, 
diese Stoffe indirekt aus Sonnenenergie zu erzeugen.
Unsere Nachkommen werden dafür bezahlen, das CO2-Gleichgewicht wieder 
herzustellen und sie werden mit den volkswirtschaftlichen Schäden des 
Klimawandels leben müssen.
Nur damit wir heute weiter solange billiges Erdöl verfeuern können, bis 
es endlich alle (und damit teurer) wird.

Wenn alle Transporte eines Tages mit regenerativen Energien (das was uns 
die Sonne tagtäglich schickt) durchgeführt werden und es sich dann immer 
noch lohnt alles dreimal um den Globus zu schicken, dann ist es für mich 
auch ökologisch vertretbar.

von mh (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ja, so was muss erst erfunden werden, aber so lange die BWLer das nicht
> finanzieren, bekommen sie halt keine.
>
> Kein technischer Fortschritt weil BWLer offenbar der Meinung sind, es
> gäbe nichts zu erfinden. Phantasielosigkeit von Sesselfurzern.

Was kostet denn die Entwicklung dieser Maschine? Wieviel günstiger wird 
das Pulen mit dieser Maschine? Und wieviele Krabben kann die Konkurrenz 
dafür quer durch Europa transportieren? Wieviel kostet es nochmal 1t 
Krabben von Hand zu pulen? Was kostet der Transport?

Du kannst ziemlich sicher keine der Fragen beantworten. Du hast also 0% 
der Informationen die nötig sind, um diese Entscheidung zu treffen. Und 
trotzdem beleidigst du die Personen, die die Informationen hatten, als 
sie die Entscheidung getroffen haben.

Beitrag #6871379 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6871400 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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Georg schrieb:
> Klar, das ist das Mantra der neoliberalen Globalisierung. Lässt man
> Berater wie McKinsey kommen, empfehlen die zuverlässig: 1.,2. und 3.
> Personal entlassen, 3.,4. und 5. alle Fertigung an den billigsten
> auslagern,

Natürlich, Entlassungen und Verlagerung ist in der Firma passiert, in 
der ich lange Jahre tätig war, mich hat es nicht direkt betroffen. Der 
international bekannte Elektronikfertiger liefert erheblich billiger als 
die vorherige Eigenfertigung in Niedersachsen.

Die (hochpreisigen) Geräte haben sehr viele Modellvarianten, die im 
hiesigen Werk bunt durcheinander kurzfristig gebaut wurden. Aus China 
gibt es mindestens eine Palette voll oder nichts, man hat gerne mal die 
tatsächlich nachgefragten Geräte nicht lieferbar und dafür andere am 
Lager, die der Kunde nicht will.

Dann gibt es so kleine Späße, z.B. machte ein Sicherungsring Ärger, der 
bei Böllhoff knapp einen cent kostet. Der Chinese antwortet kackfrech, 
dass der vorgegebene Werkstoff auf seinem Markt nicht handelsüblich sei 
und sie eben etwas anderes genommen hätten.

Es gibt Probleme mit Verklebungen ... "der vorgegebene Klebstoff ist bei 
uns nicht üblich, da haben wir ..."

Toll gelaufen: Die Geräte sind billig, die Kunden sind unzufrieden und 
die Kosten für Gewährleistung und Nacharbeit im lokalen Werk fressen den 
Preisvorteil im wesentlichen wieder auf.

Es traut sich aber niemand der Kaufleute, das Drama zu beenden und die 
Fertigung wieder lokal aufzubauen.

Aus meiner privaten Sicht kommt fast alles aus China, ich weiß nicht 
mehr, wann ich zuletzt irgendein Gerät gekauft habe, wo zumindest eine 
europäische Fertigung glaubhaft ist.

Für mich ist die Konsequenz, dass ich alles, wo es möglich ist, über 
Aliexpress bestelle. Für was soll ich deutsche Händler teuer bezahlen, 
die mir Ware aus chinesischer Fertigung zum mehrfachen Preis 
durchreichen und noch nicht mal den Ansatz einer Qualitätskontrolle 
erkennen lassen?

Ganz schlimm finde ich, dass die hiesigen großen Hersteller aus der 
aktuellen Problematik nichts lernen wollen - sie beklagen Engpässe an 
allen Ecken, aber verlagern weiter munter ins Ausland. Aus der aktuellen 
IGM-Zeitung, ich habe da drei Stellen markiert. Irgendwann steckt wieder 
ein Dampfer fest oder es mangelt an Containern und VW macht wieder 
Kurzarbeit, weil xxx fehlen, Teile, die man bislang in D fertigen 
konnte.

VW baut sein drittes Werk in China und will dort die Elektroplattform 
fertigen 
https://www.volkswagenag.com/de/news/2021/04/start-of-construction-of-new-electric-car-plant-in-china.html# 
, die Frechheit kommt aber danach 
https://ecomento.de/2021/11/01/vw-will-china-elektroauto-id-6-nach-deutschland-exportieren/ 
, die Karren aus China zu uns zu importieren.

--------

Felix P. schrieb:
> Zum Glück gibt es aber einige andere deutsche Leiterplattenhersteller,
> welche ganz anders denken und mit denen wir sehr eng und sehr gut
> zusammenarbeiten können.

Jetzt mal die Hose runter, wieviele Eurer Leiterplatten kommen 
tatsächlich aus Deutschland oder zumindest noch Europa?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ich denke, dass hier allmählich alles gesagt / geschrieben worden ist, 
vielleicht noch nicht von jedem. Auf dem Niveau müssen wir uns jetzt 
nicht weiter bewegen, mit "Platinen" hat das inzwischen nichts mehr zu 
tun.

Dank an Felix für seine Anekdote (und natürlich für die Initiative 
überhaupt). Ist irgendwie bezeichnend, zum Glück eben offenbar nicht 
überall so.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Jetzt mal die Hose runter

Nein, in der Position bist du hier als anonymer Poster ganz gewiss 
nicht, dass du irgendwelche Forderungen stellen kannst.

von Manfred (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Jetzt mal die Hose runter
>
> Nein, in der Position bist du hier als anonymer Poster ganz gewiss
> nicht, dass du irgendwelche Forderungen stellen kannst.

Würde es Dir helfen, wenn ich die Frage angemeldet wiederhole?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred schrieb:

>> Nein, in der Position bist du hier als anonymer Poster ganz gewiss
>> nicht, dass du irgendwelche Forderungen stellen kannst.
>
> Würde es Dir helfen, wenn ich die Frage angemeldet wiederhole?

Nein.

Inquisitorische Fragen stehen dir schlicht nicht zu.

Du befindest dich im Forum "Platinen". Es geht hier nicht um 
Weltpolitik, VW oder sonstwelchen Kram.

: Bearbeitet durch Moderator
von Wühlhase (Gast)


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Manfred schrieb:
> Jetzt mal die Hose runter, wieviele Eurer Leiterplatten kommen
> tatsächlich aus Deutschland oder zumindest noch Europa?

Leiton fertigt Leiterkarten für Schüler und Studenten auch schonmal 
umsonst.

Nicht daß ich Aisler hier Kunden abspenstig machen will, ich will nur 
zeigen daß es durchaus Firmen gibt die nicht ausschließlich an den 
nächsten Puffbesuch denken.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wühlhase schrieb:
> Leiton fertigt Leiterkarten für Schüler und Studenten auch schonmal
> umsonst.

Besser wäre es, sie würden sie kostenlos fertigen. ;-)

von Wühlhase (Gast)


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Recht hast du da...aber das tun sie auch, sogar vornehmlich. ;)

Mea culpa, es war schon spät gestern.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo J.V., MaWin, Wangoch und Manfred.

J. V. schrieb:
> es scheint wohl einige alteingesessene deutschen Ätzer in letzter Zeit
> schlimm erwischt zu haben.

In letzter Zeit? Das geht schon lange so. Eigentlich war vor über 10 
Jahren der Zug schon abgefahren.

Ich habe vor gut 10 Jahre einmal ein paar Monate über einen Verleier bei 
einem Leiterplattenhersteller in der Instandhaltung gearbeitet.
Das war eine der letzten kurzen "Boomphasen" in der Branche, als die 
Solardachförderung auslief, und ganz Deutschland unbedingt vorher noch 
Solaranlagen und die passenden Wechselrichter brauchte.

Die Fertigungshallen waren 90er bis pre zweiter Weltkrieg, die 
Fertigunsanlagen 80er, 90er. Einige Bereiche hätten sich gut als Setting 
für Horror- und Endzeitfilme geeignet. Die optischen Anlagen (Belichter 
ec.) waren aus Japanischer Fertigung, die Ätzanlagen aus 
Deutscher/Europäischer Fertigung, aber die Herstellerfirmen existierten 
zu einem großen Teil nicht mehr, was zu einem Ersatzteilproblem führte. 
Darum wurden gebrauchte Anlagen aufgekauft und als Ersatzteilspender 
eingelagert. Die neueste Ätzanlage war schon aus chinesischer Produktion 
und lief eigentlich auch am störungsfreiesten.

> erfährt man nicht mehr wirklich
> woher das Zeugs kommt (von europäischen Partnern ha ha) und irgendwo in
> Südengland soll ein riesiger Laser Direktbelichter stehen wo viele
> Pooler drauf zugriff haben. Wo und wem der gehört habe ich noch nicht
> rausgekriegt.

Oben beschriebenes Werk war damals schon in chinesischem Besitz. 
Großserien wurden aber hier in Deutschland gefertigt, nur die 
Kleinserien ließ man in China fertigen. Mittlerweile soll sich das 
herumgedreht haben. Kleinserien und vor allem kurzfristige Fertigung 
noch in Deutschland, Großserien lieber in China. Der Laden ist aber auch 
weitestgehend neu aufgebaut worden. Ich Vermute mal, die Verwaltung bzw. 
der Vertrieb wird nur schlecht sagen können, wo nun konkret welcher 
Auftrag bearbeitet wird, weil das je nach Art, Umfang und Auslastung 
durch die Produktionsplanung entschieden wird, und das noch 
möglicherweise sehr kurzfristig.

> aber hier sieht man was los ist:
>
> 
https://www.netbid.com/Auktionen/Online2/23060352-16354116-Gepflegte-Maschinen-zur-Herstellung-von-Leiterplatten/


 ;(   Asche zu Asche.... https://www.youtube.com/watch?v=DtJ0sX6X3eE


MaWin schrieb:

> Wer da noch ewiggestrig unterwegs ist und Stapel von Platinen von einem
> Gerät zum anderen schleppt, hat halt verloren. Deutsche sind gerne
> ewiggestrig.

Ich hatte in oben beschriebenem Werk viel mit Auf- und Abstaplern (von 
Kuttler) zu tun. Diese Stapler waren in ihren Freiheitsgraden 
beschränkte Industrieroboter, die Platinen von einem Transportwagen auf 
die Fertigungsstrasse legten bzw. umgekehrt am Ende der 
Fertigungsstrasse wieder auf einen Wagen stapelten. Der Hersteller 
existiert noch heute, aber die Geräte waren damals 10-20 Jahre alt. Es 
wurden keine neue gekauft, sondern aus Konkursmassen gebrauchte. 
Entweder für regulären Einsatz oder als Ersatzteilspender.

> Bei einer modernen Fabrik macht es auch keinen Unterschied ob sie in
> China oder Deutschland steht, schon wegen Kupferrückgewinnung braucht
> man geschlossene Kreisläufe und hat keinen Umweltmüll mehr.

Keine Ahnung, wie das heute ist. Aber zu einer Leiterplattenfabrik 
gehört immer eine Abwasseraufbereitung, die es in sich hat. Eine 
Leiterplattenfabrik hat ausser dutzenden von Kühl- und 
Heizwasserkreisläufen Leitungen für "VA-Wasser" (demineralisiert), 
"Stadtwasser" (normales Trinkwasser) und Brauchwasser (Brunnenwasser aus 
einem eigenen Tiefbrunnen). Die Abwässer wurden damals ebenso nach 
Chemiesmus der Anlagen getrennt geführt. Kupfer, Nickel oder Zinn bzw. 
Cyanid (für Gold) und ob das ganze basisch oder sauer stattfindet, 
bedarf unterschiedlicher Verfahren. Damals wurde solange aufbereitet 
hatte, bis man "sauberes" aber kochsalzbelastetes Wasser hatte, das 
langsam, damit die Salzkonzentration im Kanal nicht zu hoch wird, in die 
Kanalisation abgelassen wurde. Die Metallrückstände wurden zu einem 
erschreckend hohen Preis an eine Scheideanstalt verkauft.
Der Kreislauf war so gesehen jedenfalls nicht vor Ort "geschlossen", 
aber bei größeren Mengen könnte man auch das Salzwasser und die 
Metallrückstände noch vor Ort aufbereiten.

> Aber man
> muss investieren, ein Job den deutsche BWL abgrundtief hassen, ruiniert
> es doch die nächste Quartalsbilanz und zahlt sich erst nach deren
> Ausscheiden aus, die reiten lieber alles zu Tode

Das ist wohl etwas zu knapp gegriffen. Bei einer Investition muss man 
immer gut überlegen, ob und in welchen Zeitraum sie sich amortisiert und 
irgendwann Ertrag bringt. Für kleinere Firmen und deren Möglichkeiten 
wird es oft so sein, dass dieser Punkt nie oder zu spät erreicht wird. 
Dann ist es besser die Investition zu lassen und den Betrieb auslaufen 
zu lassen.

Für mich gilt, dass ich in meiner Leistungsklasse nicht mehr sinnvoll 
gegen Chinesen oder Inder antreten kann. Das gilt so für viele andere 
Leute auch, und eben auch nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für 
Unternehmen.

MaWin schrieb:

> Kein technischer Fortschritt weil BWLer offenbar der Meinung sind, es
> gäbe nichts zu erfinden. Phantasielosigkeit von Sesselfurzern.

Ich habe viele Ideen, was man alles bauen könnte, aber wenn ich darüber 
mit anderen Leuten spreche, höre ich nur immer das ich Spinne. :O) Und 
"diese Leute" sind ein Querschnitt, in dem BWLer eher unterrepräsentiert 
sind. Ein BWLer sieht sich an, ob es Bedarf gibt, und was man als Preis 
erwarten kann, und wenn er merkt, dass sich das nicht rechnet, dann 
lässt er es. Ein BWLer ist meist weit genug abgehoben, um nicht nur 
seine eigene Einschätzung von Bedarf zu nehmen, weil er weiss, dass er 
davon keine Ahnung hat, sondern er wird sich unter Fachleuten der 
Branche umtun.

Der meiste "technische Fortschritt" entpuppt sich sowieso als Mode, die, 
je nachdem, nach ein paar Jahren oder Jahrzehnten wieder verschwindet. 
Bestenfalls kann man von "vorübergehendem kulturellen Bedarf" sprechen.

Wangoch schrieb:

>> Ansprechpartner mit denen ich kommunizieren kann, wenn es denn nötig
>> sein sollte. Und ich freue mich wenn Know How lokal verfügbar ist und
>> bleibt.
>
> Und wieso muss man kommunizieren ?
> Weil eben nichts automatisiert ist, weshalb die ständig nachfragen
> (muss jetzt das IC so oder so rum drauf ? Und zum teil liegt es auch an
> den Auftragsgebern selber die die Aufträge nicht richtig vorgekaut
> haben.
> Für viele ist gefühlt der Gerberviewer ein Fremdwort das einen
> Feldstecher  meint, ganz zu schweigen von der POS Datei.

Ich habe, erfolglos. in einer anderen Leiterplattenfabrik mal im 
CAM-Input gearbeitet. Diese Fabrik bediente ausschliesslich gewerbliche 
Kunden und keine "Bastler" und ich bekam mit, dass auch viele der 
"professionellen" Leiterplattenentwickler wenig Ahnung von der Materie 
haben. Von daher ist diese Kommunikation schon wichtig, und Du 
übersiehst, das hier im Forum viele Bastler unterwegs sind, die 
technisch einen höheren Wissenstand haben als einige Profis. "Profi" 
bedeutet, dass man für Geld arbeitet, aber es bedeutet nicht das man es 
auch gut macht.

Der Kram muss sich eben verkaufen lassen, und solange die das 
hinkriegen, oder meinen, das hinzukriegen, ist es der 
Leiterplattenfabrik fast egal. Sie werden für Platinen bezahlt, und wenn 
der Besteller Mist gebaut hat, und seinen Kram nicht zum laufen kriegt, 
haben sie ja doch (hoffentlich) ihr Geld bekommen. Insofern ist 
"Kundenbetreuung" schon eine Nummer für die Kunden, die ahnen, dass sie 
nichts wissen, aber eben auch ein Kostenfaktor.

Für meine Person gilt, dass ich hier alleine in einer "komischen" 
Wohngegend wohne und berustätig bin. D.h. ich bin tagsüber nicht zu 
Hause um Post entgegenzunehmen, und vor der Tür ablegen führt zu oft zu 
einem geöffneten und geplünderten Packet. Ich muss also die Post an 
meine Verwandtschaft schicken lassen und hole sie mir dort eine oder 
zwei Wochen später ab, oder ich lasse sie an eine Postfiliale liefern 
(Packstation ist über 5km weg). Postfiliale oder Packstation kriegen nur 
leider viele Lieferer nicht hin, und Chinesen sind da eigentlich fast 
immer ein Problemfall *).

> Allen Respekt für deine Einstellung ! Aber wo fängt es an wo hört es auf
> ?
> Der nächste der dir begegnet , erzählt dir dann von seinen 20 Kindern
> die am verhungern sind wenn er den Auftrag nicht bekommt.

Zu Unternehmertum und Selbstständigkeit gehört halt immer auch ein 
gewisser Killserinstinkt und Vernichtungswille. Da ich den nicht habe, 
lass ich es besser.


Manfred schrieb:

> Die (hochpreisigen) Geräte haben sehr viele Modellvarianten, die im
> hiesigen Werk bunt durcheinander kurzfristig gebaut wurden.

Was den hohen Preis erklärt.....

> Dann gibt es so kleine Späße, z.B. machte ein Sicherungsring Ärger, der
> bei Böllhoff knapp einen cent kostet. Der Chinese antwortet kackfrech,
> dass der vorgegebene Werkstoff auf seinem Markt nicht handelsüblich sei
> und sie eben etwas anderes genommen hätten.
>
> Es gibt Probleme mit Verklebungen ... "der vorgegebene Klebstoff ist bei
> uns nicht üblich, da haben wir ..."

Das Problem hast Du hier mit deutschen Zulieferern und Mitarbeitern 
genauso, wenn Du welche gesucht hast, die "mitdenken" (wollen), aber wo 
das nicht so richtig klappt. ;O) Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von 
Chinesen. Ich war oft genug selber der, der erfolglos versucht hat, 
Mitzudenken. ;O)


> Toll gelaufen: Die Geräte sind billig, die Kunden sind unzufrieden und
> die Kosten für Gewährleistung und Nacharbeit im lokalen Werk fressen den
> Preisvorteil im wesentlichen wieder auf.

Naiv gewesen, oder Betriebsblind. Es ist eben nicht für jeden 
einsichtig, warum etwas wie mit einem bestimmten Material gemacht wird. 
Das gehört dokumentiert und wenn es eben kritisch ist, spezifiziert. Und 
das wird teurer als normal. In China und in Deutschland.

> Ganz schlimm finde ich, dass die hiesigen großen Hersteller aus der
> aktuellen Problematik nichts lernen wollen - sie beklagen Engpässe an
> allen Ecken, aber verlagern weiter munter ins Ausland.

Das wird sich erst wieder ändern, wenn sich die Standards auf der Welt 
angeglichen haben. Da es nicht opportun ist, alles auf unseren zu 
bringen, werden wir mit unserem herunter müssen.
An der Stelle, weil es immer noch passt, einen Hinweis auf die 
Todespirale der Leistungsgesellschaft: 
Beitrag "Re: Schmalspur Dr. rer. soc."


*) Gilt aber auch für deutsche. Ich wollte mir mal ein Paket 
Schuhcremtuben an eine Postfiliale schicken lassen. Was macht der 
(deutsche) Typ: Sendet es per Hermes an eine Postfiliale. Die haben aber 
die Annahme verweigert. Also habe ich ihm das näher erklärt, und dabei 
geschrieben, er könne es auch an eine örtliche Hermesfilliale senden, 
wenn ihm denn Hermes lieber ist. Der zweite Versuch endete damit, das er 
das Packet per DHL an die Hermesfiliale gesendet hat, die auch die 
Annahme verweigert hat. Ich habe das Geld in den Kamin geschrieben und 
die offensichtlich unmögliche Kommunikation abgebrochen. Es ist eben 
nicht alles für jeden einfach.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Bernd W. schrieb:

>> es scheint wohl einige alteingesessene deutschen Ätzer in letzter Zeit
>> schlimm erwischt zu haben.
>
> In letzter Zeit? Das geht schon lange so. Eigentlich war vor über 10
> Jahren der Zug schon abgefahren.
>
> Ich habe vor gut 10 Jahre einmal ein paar Monate über einen Verleier bei
> einem Leiterplattenhersteller in der Instandhaltung gearbeitet.

Klar, DU bist der Branchenkenner, weil du mal in einer Fabrikhalle EINES 
Herstellers rumgerannt bist! Mann O Mann!

google kruger dunning effect

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Falk.

Falk B. schrieb:

>> Ich habe vor gut 10 Jahre einmal ein paar Monate über einen Verleier bei
>> einem Leiterplattenhersteller in der Instandhaltung gearbeitet.
>
> Klar, DU bist der Branchenkenner, weil du mal in einer Fabrikhalle EINES
> Herstellers rumgerannt bist! Mann O Mann!
>


Du hast nicht wirklich gelesen. Ich habe bei zwei verschiedenen 
gearbeitet. ;O)

Davon abgesehen hatte ich vorher mit noch einigen mehr zu tun und 
besucht, und später habe ich noch ein paar mehr Besichtigt.

Und letztlich war mein Eindruck immer ähnlich, wenngleich mir einige 
besser gewartet schienen als andere, was aber wohl wenig mit deren 
wirtschaftlichem Erfolg zusammen hing.

> google kruger dunning effect

Trau keinem der schlauer ist als Du. Der legt Dich nur rein. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Felix P. (Firma: AISLER B.V.) (aisler)


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Manfred schrieb:
> Felix P. schrieb:
>> Zum Glück gibt es aber einige andere deutsche Leiterplattenhersteller,
>> welche ganz anders denken und mit denen wir sehr eng und sehr gut
>> zusammenarbeiten können.
>
> Jetzt mal die Hose runter, wieviele Eurer Leiterplatten kommen
> tatsächlich aus Deutschland oder zumindest noch Europa?
Mal kurz mein SQL Wissen bemühnen... Im Oktober waren es 72% aus 
Deutschland, der Rest Tschechien. ENIG lassen wir gerne dort machen, da 
die Galvanik im Haus ist und nicht extern.

Zum Thema Leiton. Die haben ihre Fertigung in Berlin auch aufgegeben. 
Ein andere deutscher Fertiger hat aber Direktbelichter und E-Tester 
übernommen was schon mal gut ist.

von Thomas H. (thomash2)


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Felix P. schrieb:
> Zum Thema Leiton. Die haben ihre Fertigung in Berlin auch aufgegeben.
> Ein andere deutscher Fertiger hat aber Direktbelichter und E-Tester
> übernommen was schon mal gut ist.

Wann hat denn Leiton die Fertigung in Berlin aufgegeben? Die haben das 
ja erst ausgebaut (ursprünglich war das Britze Leiterplatten oder so 
ähnlich - die haben aufgegeben und Leiton hat's übernommen).

Hab's gelesen 2019. Interessant. Bin da mal durchgegangen und hab vor 
hmm 5-6 Jahren keine Menschenseele in der Fertigung gesehen.

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Felix P. schrieb:
> Zum Thema Leiton. Die haben ihre Fertigung in Berlin auch aufgegeben.
> Ein andere deutscher Fertiger hat aber Direktbelichter und E-Tester
> übernommen was schon mal gut ist.

Echt? Ich wußte nur daß sie Großserien in einem eigenen Werk in China 
fertigen, Prototypenkleinkram aber hier in De machen. Und so steht es 
gerade jetzt auch auf deren Internetseite.

von Manfred (Gast)


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Felix P. schrieb:
>> Jetzt mal die Hose runter, wieviele Eurer Leiterplatten kommen
>> tatsächlich aus Deutschland oder zumindest noch Europa?
> Mal kurz mein SQL Wissen bemühnen... Im Oktober waren es 72% aus
> Deutschland, der Rest Tschechien.

Danke, das ist doch eine greifbare Angabe.

von Felix P. (Firma: AISLER B.V.) (aisler)


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Wühlhase schrieb:
> Felix P. schrieb:
>> Zum Thema Leiton. Die haben ihre Fertigung in Berlin auch aufgegeben.
>> Ein andere deutscher Fertiger hat aber Direktbelichter und E-Tester
>> übernommen was schon mal gut ist.
>
> Echt? Ich wußte nur daß sie Großserien in einem eigenen Werk in China
> fertigen, Prototypenkleinkram aber hier in De machen. Und so steht es
> gerade jetzt auch auf deren Internetseite.

Prototypen in Deutschland ist an sich auch richtig, nur eben nicht im 
eigenen Werk in Berlin. Mehr Infos dazu https://evertiq.de/news/24471

von John P. (brushlesspower)


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Felix P. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Felix P. schrieb:
>>> Zum Thema Leiton. Die haben ihre Fertigung in Berlin auch aufgegeben.
>>> Ein andere deutscher Fertiger hat aber Direktbelichter und E-Tester
>>> übernommen was schon mal gut ist.
>>
>> Echt? Ich wußte nur daß sie Großserien in einem eigenen Werk in China
>> fertigen, Prototypenkleinkram aber hier in De machen. Und so steht es
>> gerade jetzt auch auf deren Internetseite.
>
> Prototypen in Deutschland ist an sich auch richtig, nur eben nicht im
> eigenen Werk in Berlin. Mehr Infos dazu https://evertiq.de/news/24471

Kann ich nicht bestätigen. Meiner Meinung nach fertigt Leiton Prototypen 
ebenfalls in China.

So war es vor 2 Jahren, bei 10 bestellten Leiterplatten.
Da konnte LeitOn die Leiterplatten nicht liefern weil in China alle 
Werke stillstanden.

von Pille (Gast)


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>
> Nein, ich habe lediglich einen adäquaten Preis für die Transportleistung
> gefordert. Preis ist ja halt das einzige, was irgendwie hier als
> Regulatorium anerkannt ist.
>
> Wenn du hier für ein DHL-Paket 6 Euro bezahlst, damit der Fahrer auch
> davon leben kann, dann bezahlst du davon wohl halt auch einen Euro
> dafür, dass man aus China das gleiche Paket über die viel längere
> Strecke für umgerechnet einen Bruchteil transportiert bekommt – obwohl
> es am Ende der gleiche DHL-Fahrer oder -Fahrerin austeilt, die hier
> ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen.

Dann Ansatz ist zwar lieb zu den Zustellern, aber völlig daneben 
hinsichtlich der Idee da von Deinen Versandkosten ein nennenswerter 
Anteil bei diesen als Lohn landet. Das Gehalt dieser Leute ist ziemlich 
festgeschrieben: der Mindestlohn. Geld genehmigen sich da die höheren 
Etagen, von verdienen muß da aber nicht unbedingt die Rede sein. Die 
Post..(ja, gibts nicht mehr, ist jetzt DHL) hat mal weniger als die 
aktuellen Preise in DM genommen und hat damit Zusteller gut und außerdem 
Beamtenpensionen bezahlt. Der Laden müßte nun u.A. wegen Onlinehandel 
brummen wie verrückt, aber jedes Jahr steigen die Preise und man behält 
sich das Sonderrecht vor die Mehrwertsteuer nicht ausweisen zu müssen. 
Hast Du als Privater schon mal versucht bei denen was zu 
reklamieren?..mach mal and have Fun!

Die deutsche Industrie oder allgemeiner das Land zu schützen hätte Dir 
etwas eher einfallen sollen. Du bezahlst jetzt irgendwelche Heuschrecken 
und zwar exakt so viel für eine Leistung, das Du gerade noch nicht zur 
Konkurrenz abhaust. Gewissen ist Sowas von gestern..

Gruß,
Pille

von Pille (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>
>> Der Preis ist adäquat. Er ist tatsächlich mal durch den Markt und durch
>> konkurrierende Unternehmen entstanden.
>
> Ist er eben nicht. DHL subventioniert den Versand von Sendungen aus
> China weil China noch als Entwicklungsland gilt.
> Vereinfacht für dich: Wenn ich einem Kunden ein Paket schicke übernehme
> ich einen Teil der realen Kosten deiner Geiz ist geil - Hobbyplatinen.
> Muß ich das gut finden?
>
> Uwe

Nö, musse nich, mußt halt einen Carrier finden der China nicht 
subventioniert..und das ist eine Frage Deiner eigenen Intelligenz.

Wer wen hier wie subventioniert entscheidet übrigens der Weltpostverein 
un nicht DHL, auch wenn DHL da schon kräftig gestänkert hat, weils den 
Hals nicht voll kriegen kann.

Pille

von Pille (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Fahrer

Wendels B. schrieb:
>> Der Preis ist adäquat.
> Ist er zumindest bei kostenlosem Versand aus China nicht, geht ja bei
> kostenlos prinzipiell nicht. Dieser Versand wird auch mit deutschem Geld
> satt subventioniert, wei China ja "Entwicklungsland" ist.
> Das wurde Dir ja aber schon einige Male erlaeutert.
>
> Eine echte KI eben.
>
> wendelsberg

Mach Dich mal kundig welche Einzelfälle Deutschland nicht 
subventioniert.
Über die Versandkostensubventionen kannst Du anfangen nachzudenken wenn 
die deutschen Subventionen von PV Anlagen auf Moscheen in Marokko 
eingestellt wurden.

Pille

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Ich hatte in den letzten Wochen zwei Bestellungen für Leiterplatten aus 
deutschen Werken mit Lieferzeiten von über 100 Tagen ausgelöst. Und mit 
dem Vertriebler einer dritten hier produzierenden Firma gesprochen, der 
Anfragen über Stückzahlen bekommt, womit seine Bude für Monate 
ausgelastet wäre. Ich glaube so konkurrenzlos sind deutsche 
Leiterplattenfertiger nicht, wie hier an mancher Stelle dargelegt.

von Pille (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Wir sind als Gesellschaft an dem Punkt, daß wir uns unsere eigene Arbeit
> nicht mehr leisten können. Aber das ist weniger die Verantwortung von
> BWLern, sondern von Politikern und Parteien, die wir uns selber
> jahrelang gewählt haben.

Genau das ist der Punkt! Die Ursache dafür ist aber die viel zu hohe 
Staatsquote, die sich mehr als die Hälfte vom Einkommen jedes 
Erwerbstätigen abkneift und denkt es wäre ne gute Idee jetzt auch noch 
die Energie zu verteuern und Luft zu besteuern, dabei wird aber an "die 
Anderen" gedacht, nicht etwa an die Politik selbst die Millionen für nix 
in Afghanistan verheizt und 47km mit dem Privatjet fliegt.

In D wird genau an Elektronik eigentlich Nichts mehr produziert, 
jedenfalls Nichts was im Wohnzimmer landet. Ok, Steuergeräte für Autos 
oder Heizungen schon, wir wissen aber Alle wie man sich dabei den 
Aufwand eines Taschenradios vergolden läßt wenn man mal ein Ersatzteil 
benötigt.

Jörgs Idee die Versandkosten anzuheben wird sicherlich auf offene Ohren 
stoßen, mit dem Ergebnis das das Bestellen von Platinen für Bastler in 
China unerschwinglich wird, das aber ist natürlich kein Grund in D 
weniger zu verlangen, sondern die Preise steigen dann wieder. Da China 
nicht nur die Bastler in D als Kunden hat, werden die das verschmerzen 
können und Deutschland ist wieder einen Schritt näher am Abgrund weil 
sich hier sofort die Protagonisten für die weltweite Vorreiterrolle 
Deutschlands wohlwollend damit befassen werden.

Gruß,
Pille

Beitrag #6873141 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6873142 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karsten B. schrieb:
> Ich hatte in den letzten Wochen zwei Bestellungen für Leiterplatten aus
> deutschen Werken mit Lieferzeiten von über 100 Tagen ausgelöst.

Nur für die LP-Fertigung oder auch Bestückung?

von MaWin (Gast)


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Pille schrieb:
> Die Ursache dafür ist aber die viel zu hohe Staatsquote

So so.

Daher ist China so erfolgreich ?

Dort sind die Steuern aber fast identisch mit hier

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Steuersystem_in_China

Deine Argumentation ist also offensichtlich falsch.

Beitrag #6873176 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6873310 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Maxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Pille schrieb:
>> Die Ursache dafür ist aber die viel zu hohe Staatsquote
>
> So so.
>
> Daher ist China so erfolgreich ?
>
> Dort sind die Steuern aber fast identisch mit hier
>
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Steuersystem_in_China
>
> Deine Argumentation ist also offensichtlich falsch.

Wobei man berücksichtigen muss, dass das Durchschnittseinkommen dort 
niedriger ist und eine entsprechend niedrige Progression verursacht. 
Außerdem wird bei den Steuern allgemein sehr stark getrickst.
Allerdings gibt es mit den Grundstücksverkäufen (90 Jahre) noch so eine 
Art Grundsteuer, die es in sich hat.

Beitrag #6873380 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Manfred (Gast)


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Karsten B. schrieb:
> Ich hatte in den letzten Wochen zwei Bestellungen für Leiterplatten aus
> deutschen Werken mit Lieferzeiten von über 100 Tagen ausgelöst.

Zähneknirschend akzeptiert oder braucht ihr sie erst zu dem Zeitpunkt?

> Und mit
> dem Vertriebler einer dritten hier produzierenden Firma gesprochen, der
> Anfragen über Stückzahlen bekommt, womit seine Bude für Monate
> ausgelastet wäre.

Interessant wäre, ob das Neukunden sind. Die bestellen bei ihm, weil sie 
aus Fernost nicht mehr zuverlässig beliefert werden?

> Ich glaube so konkurrenzlos sind deutsche
> Leiterplattenfertiger nicht, wie hier an mancher Stelle dargelegt.

Das wird man in zwei Jahren neu bewerten müssen. Ich glaube einfach, 
dass Panikbestellungen erfolgen, der Deutsche quasi als Notnagel 
herhalten muß.

von MaWin (Gast)


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Maxe schrieb:
> Außerdem wird bei den Steuern allgemein sehr stark getrickst.

So so.

https://www.artax.com/fapiao-umsatzsteuer-vat-china/

Beitrag #6873483 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6873487 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6873490 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karsten B. (kastenhq2010)


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Manfred schrieb:
> Karsten B. schrieb:
>> Ich hatte in den letzten Wochen zwei Bestellungen für Leiterplatten aus
>> deutschen Werken mit Lieferzeiten von über 100 Tagen ausgelöst.
>
> Zähneknirschend akzeptiert oder braucht ihr sie erst zu dem Zeitpunkt?

War in beiden Fällen akzeptabel.

>> Und mit
>> dem Vertriebler einer dritten hier produzierenden Firma gesprochen, der
>> Anfragen über Stückzahlen bekommt, womit seine Bude für Monate
>> ausgelastet wäre.
>
> Interessant wäre, ob das Neukunden sind. Die bestellen bei ihm, weil sie
> aus Fernost nicht mehr zuverlässig beliefert werden?

Sowohl Neukunden, die in Asien nichts oder zu wenig erhalten, als auch 
Bestandskunden, die das vergangene Jahr wieder aufholen müssen. Klar, 
jeder versucht momentan sein Lager zu füllen und da werden viele 
Notnagel-Bestellungen dabei sein. Aber es scheint mir jetzt nicht so, 
dass die deutschen Fertiger um Welten schlechter als jene aus Fernost 
sind. Für die Kunden lohnt es sich offenbar noch, hier einzukaufen.

von Manfred (Gast)


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Karsten B. schrieb:
>> Interessant wäre, ob das Neukunden sind. Die bestellen bei ihm, weil sie
>> aus Fernost nicht mehr zuverlässig beliefert werden?
>
> Sowohl Neukunden, die in Asien nichts oder zu wenig erhalten, als auch
> Bestandskunden, die das vergangene Jahr wieder aufholen müssen. Klar,
> jeder versucht momentan sein Lager zu füllen und da werden viele
> Notnagel-Bestellungen dabei sein. Aber es scheint mir jetzt nicht so,
> dass die deutschen Fertiger um Welten schlechter als jene aus Fernost
> sind. Für die Kunden lohnt es sich offenbar noch, hier einzukaufen

Ich unterstelle nicht, dass deutsche Fertiger schlechter sind! Es geht 
um ein paar Cent oder gar Zehntel-cent, die Fernost billiger ist.

Trotz der aktuellen Krise scheinen die Kaufmannsvollidioten nicht in der 
Lage, die Notwendigkeit zuverlässiger Lieferketten zu erkennen. Die 
machen jetzt Panikkäufe und lassen die deutschen Fertiger, die ihnen aus 
der Klemme helfen, in ein paar Monaten wieder im Regen stehen.

Hast Du den Affenzirkus mit den FFP2-Masken verfolgt? Wir brauchen 
dringend eigene Fertigung in Europa und bezuschussen diese, ein paar 
Firmen haben eine Fertigung aufgezogen. Nachdem China wieder liefern 
kann, haben fast alle wieder zugemacht, die Bundesregierung geht mit 
schlechtem Beispiel voran und kauft wieder BILLIG in China anstatt die 
Struktur im eigenen Lande zu fördern. Ich schrieb es an anderer Stelle, 
VW, Bosch und Co. haben auch nichts gelernt, verlagern weiter nach 
Außereuropa.

von Maxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Außerdem wird bei den Steuern allgemein sehr stark getrickst.
>
> So so.
>
> https://www.artax.com/fapiao-umsatzsteuer-vat-china/

Panikmache von einer Anwaltskanzlei.

Die Situation in China ist dynamisch, aber erst vor Kurzem hab ich 
wieder gesehen, dass man bei manchen Taobao-Bestellungen für ein 
ordentliches Fapiao extra zahlen muss. Das Durchgehenlassen von 
Steuerhinterziehung hat Tradition und ist ein Machtinstrument, weil man 
so potentiell "jeden" schassen kann.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Maxe.

Maxe schrieb:

> Das Durchgehenlassen von
> Steuerhinterziehung hat Tradition und ist ein Machtinstrument, weil man
> so potentiell "jeden" schassen kann.

Richtig. Das kann man aber auch hier sehen. Wenn Steuerhinterziehung bei 
Unternehmen nur unzureichend verfolgt wird, wird die Nachlässigkeit zu 
einem Wirtschaftsfaktor, und die meisten Unternehmen müssen, um 
konkurenzfähig zu sein, mitmachen. Dass führt aber dazu, dass diese 
Unternehmen erpressbar durch die Beamten des Steueraparates werden, weil 
eigentlich klar ist, dass sie Steuer hinterziehen, und man kann relativ 
willkürlich bei einigen genauer hinsehen, und anderen nicht.

Das könnte auch hier eine Nummer sein:
Siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerfahnder-Aff%C3%A4re

Mit diesem Modell im Kopf sollte man sich auch einmal dazu Gedanken 
machen:
https://web.de/magazine/politik/aufregung-gruenen-vorstoss-meldeportal-steuerbetrug-steckt-36138998
Alles ein Indiz für unzureichende Verfolgung.

Genauso profitiert der Rotlichtbereich traditionell von strengen 
Gesetzten, die aber kaum Umgesetzt werden können. Unter diesen 
Gesichtspunkten sind dann weniger strenge Gesetzte, die dann aber 
konsequent Umgesetzt werden, wesentlich sinnvoller.

Mit freundlichen Grüßen: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Wangoch (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Genauso profitiert der Rotlichtbereich traditionell von strengen
> Gesetzten, die aber kaum Umgesetzt werden können. Unter diesen
> Gesichtspunkten sind dann weniger strenge Gesetzte, die dann aber
> konsequent Umgesetzt werden, wesentlich sinnvoller.

Ich bin da aber schon erstaunt wo du dich überall auskennst 😳
Bis jezt hatte ich dich nur als biederen, geduldigen und  ausgewiesenen 
KiCad-Kenner gehalten 🤓

von Wangoch (Gast)


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Karsten B. schrieb:
> Ich hatte in den letzten Wochen zwei Bestellungen für Leiterplatten aus
> deutschen Werken mit Lieferzeiten von über 100 Tagen ausgelöst.

Sind das Garagen-Buden ? sowas kannst du mir nicht erzählen !
Es sei denn Der Auftrag beinhaltet auch die Bestückung, aber das geht 
aus der Kundgebung nicht hervor.

von Cyblord -. (cyblord)


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Wangoch schrieb:
> Karsten B. schrieb:
>> Ich hatte in den letzten Wochen zwei Bestellungen für Leiterplatten aus
>> deutschen Werken mit Lieferzeiten von über 100 Tagen ausgelöst.
>
> Sind das Garagen-Buden ? sowas kannst du mir nicht erzählen !
> Es sei denn Der Auftrag beinhaltet auch die Bestückung, aber das geht
> aus der Kundgebung nicht hervor.

100 Tage sind doch aktuell keine Seltenheit. Egal für was.

von Wangoch (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> 100 Tage sind doch aktuell keine Seltenheit

Wie , was - hängt die Leiterplattenfertigung vom Chipmangel ab? Oder was 
gibt es sonst für Gründe ? Kommen die Afrikaner mit dem Recycling von 
Kupferdraht nicht voran was man hier  dringend zum laminieren benötigt. 
Aber wie ich dich einschätze hast du dafür bestimmt eine plausible 
Erklärung.

von Cyblord -. (cyblord)


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Wangoch schrieb:
> Wie , was - hängt die Leiterplattenfertigung vom Chipmangel ab? Oder was
> gibt es sonst für Gründe ?

Es ist eben nicht nur ein Chipmangel. Es mangelt im Moment an quasi 
allem.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Fertigung ausgelastet, man stellt sich hinten an.

von Wangoch (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Es ist eben nicht nur ein Chipmangel. Es mangelt im Moment an quasi
> allem.

O je, Leute kauft Klopapier ! 😆😉

von Manfred (Gast)


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Wangoch schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Es ist eben nicht nur ein Chipmangel. Es mangelt im Moment an quasi
>> allem.
> O je, Leute kauft Klopapier !

Klopapier war ein tolles Beispiel, wie man einen Markt manipulieren und 
aus dem Konzept werfen kann. Es war wirklich doof, als ich letztes Jahr 
welches brauchte und Meterweise die Regale leer waren.

Vor ein paar Monaten schrieb die Presse, dass es wegen der 
Rohstoffpreise teurer werden müsse. Es passierte erstmal garnichts, 
aufgrund in 2020 übertriebener Vorratshaltung der Kunden ist der 
aktuelle Bedarf eingebrochen - meine persönliche Vermutung.

Was war: Die Presse sagt hohe Preise voraus, Lidl haut ein ehrlich 
günstiges Sonderangebot raus und das Regal war voll damit. Das Zeug wird 
nicht schlecht, her damit, reicht mir bis Frühjahr 2022.

Jetzt zurück zum Topic: Es klemmt an Rohstoffen, Leiterplatten eher am 
Basiskunststoff als dem Kupfer, weil alle möglichen Fertiger panikartig 
ihre Lager gefüllt haben - meine Vermutung.

Die hohe Auslastung der Fertiger - ich vermute das gleiche, die 
Elektronikfertiger bunkern.

Das wird sich entspannen, wer das dickste Fell und genug Mut hat, kauft 
nächsten Sommer wieder zu normalen Preisen und regulären Lieferfristen 
ein.

von Christian B. (luckyfu)


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Karsten B. schrieb:
> Fertigung ausgelastet, man stellt sich hinten an.

Das nennt sich "Jahresendgeschäft" und ist jedes Jahr das selbe. Vor 
Jahresende will alle Welt noch schnell etwas erledigt haben, und Geld 
investieren, damit man nicht so viele Gewinnsteuern abführen muss. Also 
kauft man jetzt mehr Material als man eigentlich direkt bräuchte, was 
die Auftragsbücher von Lieferanten dicker werden lässt. Das hat weder 
mit Corona, noch mit dem Chipmangel zu tun, sondern ist vielmehr ein 
Jährlich wiederkehrendes Phänomen. Im Februar ist dafür regelmäßig ein 
Loch, wo du deine Bestellungen sehr schnell geliefert bekommst.

von Rente mit 76 (Gast)


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> damit man nicht so viele Gewinnsteuern abführen muss.
> Also kauft man jetzt mehr Material als man eigentlich direkt bräuchte,

Milchmädchenrechnung. Der eingekaufte Trödel belastet jetzt die 
Inventurliste statt des Kontos. Nur der Liquiditätsgrad hat sich 
verschlechtert. Von 1 auf 3. Dieses Verfahren klappt nur bei Software 
und GWG.

von Christian B. (luckyfu)


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Rente mit 76 schrieb:
> Milchmädchenrechnung.

Mag sein, dann gibt es möglicherweise eine andere, plausiblere 
Erklärung. Dass jedoch am Jahresende die Verkaufszahlen am höchsten sind 
ist definitiv so. Sowohl bei uns selbst mit dem Endprodukt als auch bei 
unseren Zulieferern ist jedes Jahr teilweise schon ab Oktober "Land 
unter". Prototypen in der Zeit zwischen September und Januar kann man 
zwar beauftragen aber man darf nicht erwarten, die zu einem festen 
Wunschtermin in dieser Zeit zu bekommen. Dieses Jahr wird das durch die 
Zulieferprobleme nur noch etwas verstärkt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Christian B. schrieb:
> Dass jedoch am Jahresende die Verkaufszahlen am höchsten sind
> ist definitiv so.

Das liegt schon dran weil jede Abteilung die Kohle raushauen will. Damit 
man nächstes Jahr wieder genug Kohle bekommt. Ist im Konzern ganz 
normal.
Mit Steuern hat das aber nichts zu tun.

von Georg (Gast)


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Manfred schrieb:
> Klopapier war ein tolles Beispiel, wie man einen Markt manipulieren

Und welche geheime Macht hat deiner Meinung nach den Klopapiermarkt 
manipuliert? Die Illuminaten? Freimaurer? Trump?

Ich glaube übrigens nicht dass jemand durch die Spekulation mit 
Klopapier reich geworden ist - das schafft man selbst mit einer ganzen 
Wagenladung nicht.

Georg

von Wendels B. (wendelsberg)


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Rente mit 76 schrieb:
> Milchmädchenrechnung

Natuerlich. Die, die solche Entscheidungen treffen, rechnen so.

von Manfred (Gast)


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Rente mit 76 schrieb:
>> Also kauft man jetzt mehr Material als man eigentlich direkt bräuchte,
> Milchmädchenrechnung. Der eingekaufte Trödel belastet jetzt die
> Inventurliste statt des Kontos.

Da bin ich genau Deiner Ansicht, zum Jahreswechsel schaut man, dass 
Lager möglichst leer zu haben.

Christian B. schrieb:
>> Milchmädchenrechnung.
> Mag sein, dann gibt es möglicherweise eine andere, plausiblere
> Erklärung. Dass jedoch am Jahresende die Verkaufszahlen am höchsten sind
> ist definitiv so.

Das hängt von der Art der Produkte / Systeme ab. Systeme im Bereich 
sechsstelliger Euro laufen im ersten Quartal schlecht, ab da halbwegs 
gleichmäßig. Da diese mehrere Monate für dem Aufbau benötigen, wird es 
zum Jahresende mit jenen eng, die erst im Herbst bestellt wurden. Wenn 
man sich kennt, können da auch mal Rechnungsstellungen erfolgen und 
bezahlt werden, obwohl das System noch nicht ganz fertig ist.

> Sowohl bei uns selbst mit dem Endprodukt als auch bei
> unseren Zulieferern ist jedes Jahr teilweise schon ab Oktober "Land
> unter".

Das betrifft eher Kleinkram, Einzelgeräte  Zubehör  Ersatzteile, die 
unabhängig großer Investitionen aus dem Jahresetat des Hausmeisters 
bezahlt werden.

Genau dieser, oder eher nur dieser 'Kleinkram', hat immer zum Jahresende 
erhöhte Umsatzmengen.

Das könnte Auswirkungen auf die Leiterplattenfertiger haben, man braucht 
etwas mehr. Auf der anderen Seite klingt das nach unfähiger Planung, 
dass der 31.12. droht, erfährt man ja erst 14 Tage vorher.

------

Georg schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Klopapier war ein tolles Beispiel, wie man einen Markt manipulieren
>
> Und welche geheime Macht hat deiner Meinung nach den Klopapiermarkt
> manipuliert? Die Illuminaten? Freimaurer? Trump?

"welche geheime Macht" kann ich Dir nicht beantworten. Ich denke da an 
die asozialen Medien wie Facebook und Co., irgendjemand muß der Masse 
eingeredet haben, dass ein Lieferengpass drohe. Einen objektiven Grund 
dafür gab es nie, auch unter Corona 2020 musste ich nicht öfter auf den 
Thron als vorher. Ich für mich habe nicht ansatzweise drüber 
nachgedacht, das war immer, wenn ich es brauchte, im Einzelhandel 
verfügbar.

> Ich glaube übrigens nicht dass jemand durch die Spekulation mit
> Klopapier reich geworden ist - das schafft man selbst mit einer ganzen
> Wagenladung nicht.

Im Gegenteil: Im Herbst 2020 berichtete das Radio, dass ein Kaufmann 
eine größere Menge Klopapier im Ausland geordert hatte und, als diese 
endlich geliefert wurde, es nicht mehr verkauft bekam - verspekuliert.

Die Hygienepapierhersteller haben 2020 mit Schichtbetrieb etc. die 
Produktionsmengen nach oben gefahren. Aktuell würde ich erwarten, dass 
sie die Lager voll haben und eher Kurzarbeit schieben - leider berichtet 
die Presse nichts mehr aus diesem Bereich.

Wie ich zuvor schon schrieb, erwarte ich eine Entspannung auch bei 
Leiterplatten und anderen Technikartikeln - die Paniklager sind bald 
voll, dann erfolgt ein kurzer Umsatzeinbruch und danach geht es weiter 
wie gehabt.

Gewinner sind die Kunden, die sich trauen, abzuwarten.

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