Forum: Haus & Smart Home Systematische Fehlersuche: Pluggit Avent P300


von Dieter G. (grodi153)


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In diesem Forum gibt es bereits eine Menge hilfreicher Beiträge zur 
Reparatur oder Erweiterung der Belüftungsanlage Pluggit Avent P300 (oder 
ähnlich) für den versierten Bastler. Besten Dank für alle Beiträge dazu!

Aber wo und wie fängt man an, wenn die Anlage ausgefallen ist?
Aufbauend auf den bisherigen Beiträgen möchte ich hier meine Erfahrungen 
darstellen und würde mich sehr freuen, wenn sich andere angesprochen 
fühlen und dieses Thema mit eigenen Beiträgen ergänzen würden.

Nach einen Ausfall der Belüftungsanlage Pluggit Avent P300 und 
erfolglosen Wiederanfahren (Filterreinigung, etc.) empfielt es sich, 
zunächst die Anlage in den Notbetrieb zu schalten (Besten Dank an Daniel 
F. für den Tipp dazu, siehe: 
Beitrag "Eigenentwicklung Ersatzplatine Drucksensorboard für Pluggit" und 
Beitrag "Pluggit P300: Lüfter-PWM-Signal immer Vollast").

Um die Ventilatoren im Notbetrieb anzuschließen, kann man zwei 
220k-Widerstände jeweils zwischen 10V und PWM stecken (Stecker J4, 
jeweils zwischen rot [+10V] und gelb [PWM, 0-10V]). Der Stecker ist nur 
am Lüfter eingesteckt und bleibt von der Platine (J4) abgesteckt. Dann 
sollten beide Ventilatoren unabhängig von der Platine mit kleiner 
Drehzahl laufen.

Ich habe weitere Widerstandswerte getestet:

220 kOhm, ca. 30 Watt Leistungsaufnahme der Anlage, geringe Drehzahl 
(weniger als Stufe 1 gemäß Pluggit-Fernbedienung);

180 kOhm, ca. 37 Watt, noch geringe Drehzahl (Stufe 1);

120 kOhm, ca. 60 Watt, mäßig hohe Drehzahl (etwa Stufe 2).

Pinbelegung Stecker J4 (Ventilatorkontrolle):
1. Tacho 1
2. PWM-Steuerspannung 1
3. 10 V (von Ventilator 1)
4. 0 V
5. Tacho 2
6. PWM-Steuerspannung 2
7. 10 V (von Ventilator 2)
8. 0 V

Mit der hier beschriebenen Maßnahme werden die Lüfter direkt 
angesteuert, ohne Auswertung der Drucksensoren und der Lüfterdrehzahl. 
Die Fernbedienung  ist ohne Funktion. Laufen die Lüfter, können diese 
als Fehlerquelle ausgeschlossen werden!

: Verschoben durch Moderator
von Dieter G. (grodi153)



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In meiner Lüftungsanlage verwendet Pluggit für den Betrieb der 
Ventilatoren Pabst-Motoren (ebmpabst R3G225-AE19-12 230V~, siehe Foto) 
mit 230V~ sowie 10V-, 0-10V und PWM-Signal (?) zur Drehzahlregelung an 
der Steckerleiste J4.

Die Farben der Leitungen am Stecker J4 sind:

weiß: TACHO (PWM-Signal?)
gelb: 0-10V (Gleichspannnung zur Drehzahlregelung?)
rot: 10V (Betriebsspannung für die Regelungschaltung im Motor selbst)
blau: Masse

Diskussionen mit Anleitungen zur Reparatur dieser Motoren gibt es z.B. 
hier:

Beitrag "Lüftung- Pluggit AP310 - Ventilatoren-Platine defekt - Hall-IC / Hall-Sensor"

Beitrag "Ventilatoren Platine defekt - Hall-IC/Hall-Sensor S41 625 - Lüftung Pluggit AP310"

Beitrag "Pluggit P300: Lüfter-PWM-Signal immer Vollast"

Kann jemand nähere Angaben zur Drehzahlregelung machen?

: Bearbeitet durch User
von Dieter G. (grodi153)


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Falls die Belüftungsanlage trotz Filterreinigung und fehlerfreier Lüfter 
weiterhin Störungen meldet, sollte die Funktion der Drucksensorplatine 
bei der Fehlersuche in Betracht gezogen werden.
Die Drucksensorplatine wird mit 12V betrieben. Über die beiden 
Differenzdrucksensoren werden Steuersignale an den Platinenanschlüssen 
S1 und S2 bereit gestellt. Im Ruhezustand sollten dies jeweils 2,0V 
sein.

Mit einer ganz einfachen Schaltung können die 2,0V bereit gestellt 
werden. Diese Schaltung wird einfach auf den Stecker, der zur 
Drucksensorplatine führt, gesteckt (siehe: 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/536360/Bild1_Testschaltung_20211115_152424.jpg).

Bauteile-Liste für die Testschaltung (siehe Schaltbild):
1. Widerstände (4 x): 330 Ohm
   (es können auch 2x 680 Ohm sein, dann aber min. 1/4Watt!)
2. Widerstandstrimmer (2 x): 1 kOhm
3. Dioden (6 x): 1N4148 (Universaldiode)
4. Etwas Klingeldraht, Isolier-Schläuche

Diese Schaltung stellt lediglich die erforderlichen 2,0V für die 
Hauptplatine in der Lüftungsanlage zur Verfügung, d.h. die Drucksensoren 
werden simuliert, wennauch für den statischen Fall (keine 
Druckänderungen).
Leider hat dies bei meiner Anlage weiterhin zu Fehlermeldungen geführt.

Hat jemand ähnliche Tests durchgeführt und kann hier seine Erfahrungen 
mitteilen?

von Dieter G. (grodi153)



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In der oben genannten Testschaltung werden an den Dioden jeweils 3 mal 
0,7V = 2,1V erzeugt, wenn ausreichend Strom hindurch fließt. Die beiden 
1kOhm-Trimmer ermöglichen den genauen Abgleich der gewünschten 2,0V.

Folgende Rechnung dazu:

12V (Betriebspannung) = 2.1V (Dioden) + 9,9V (an den Widerständen)

Diodenstrom: ca. 15mA

Widerstand [Ohm] = Spannung [Volt] / Strom [A] = 9,9V / 0,015A = 660 Ohm

 Frage: Welche Leistung muss der Widerstand verarbeiten können?

Leistung [W] = Spannung [V] x Strom [A] = 9,9V x 0,015A = 0,1485W = 
148,5mW

Da hierbei ein 1/8-Watt-Widerstand zu ziemlich an seine Leistungsgrenze 
kommt, habe ich mich dazu entschlossen, zwei 330Ohm-Widerstände in Reihe 
einzubauen.

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