Hallo zusammen, ich habe einen Abschluss als Elektroingenieur Fachrichtung Automation. Und arbeite auch in der Branche. Es kommt aber gelegentlich vor, dass ich gern "Eingriff" in die Elektroinstallation meines Hauses hätte und/oder einige Photovoltaikanlagen (als Insel) in Betrieb nehmen möchte. Da, in diesem übergeregelten Land, ich - trotz Studium - keine qualifizierte Fachkraft für den Staat bin, möchte ich mich gern weiterbilden und mich als Elektroinstallateur qualifizieren. Selbstverständlich werde ich am Ende der Ausbildung eine Prüfung bestehen müssen. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass es mittlerweile viele verschiedenen Fachrichtungen und Angeboten gibt. Daher bitte ich euch um Rat. Vielleicht hat ihr Erfahrungen und/oder habt selber so was gemacht. Im Internet konnte ich folgenden Kurs finden: https://www.sgd.de/kursseite/elektrofachkraft-gebaeudetechnik-veranstaltungstechnik.html was mir sehr zusagt. Ah! Aufgrund meiner beruflichen Situation müsste - bis auf ein paar Seminare - alles online sein. Danke!
Ich A. schrieb: > TREI und fertig. Super Danke! Nur eine kurze Frage: Mit "elektrischen Anlagen am Öffentlichen Netz" wie zum Beispiel hier: https://bbz.handwerk-owl.de/kurse/sachkundenachweis-fuer-den-anschluss-elektrischer-anlagen-an-das-niederspannungsnetz-trei-3351,0,coursedetail.html?id=111738&search-onr=3351 ist das öffentliche Netz oder auch den Sicherungskasten im Haus gemeint?
D. A. schrieb: > ist das öffentliche Netz oder auch den Sicherungskasten im Haus gemeint? Was ist bei Anlagen AM öffentlichennNetz so schwer zu verstehen ? War das ein Waldorf-Studium ?
D. A. schrieb: > Es kommt aber gelegentlich vor, dass ich gern "Eingriff" in die > Elektroinstallation meines Hauses hätte und/oder einige > Photovoltaikanlagen (als Insel) in Betrieb nehmen möchte. Mach einfach und lern dabei, dazu brauchst du keine extra Ausbildung, ist ja dein eigener Risikobereich. Anderenfalls wird deine Baustelle immens teuer, da lohnt es sich dann eher als Fremdvergabe an eine ELT-Fa.!
Ich A. schrieb: > TREI und fertig. und wie macht man das konkret? Ich behaupte einfach mal das nötige Fachwissen zu haben Geld spielt jetzt auch nicht so die Rolle, so ein Schein wäre oft nützlich Kann man da einfach so spasseshalber mal eine Prüfung mitmachen?
D. A. schrieb: > Im Internet konnte ich folgenden Kurs finden: > https://www.sgd.de/kursseite/elektrofachkraft-gebaeudetechnik-veranstaltungstechnik.html > > was mir sehr zusagt. vergiss es. Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ist sehr speziell. Du darfst dann nur genau das machen wofür du eine Einweisung hast. Das sind (sorry) dumme Küchenbauer ohne jegliche Ausbildung. Die dürfen dann leider eine Küche mit Herd anschließen und machen oft lebensgefährlichen Mist. Und DGUV Vorschrift 3 ist eigentlich nur die Prüfung von ortsveränderlichen Geräten. Heinz R. schrieb: > Ich behaupte einfach mal das nötige Fachwissen zu haben > > Geld spielt jetzt auch nicht so die Rolle, so ein Schein wäre oft > nützlich > > Kann man da einfach so spasseshalber mal eine Prüfung mitmachen? Du hast wohl das theoretische Hintergrundwissen, aber glaube nicht, dass du das einfach so bestehst. Hast du als Ingenieur kenntnisse über Verlegearten, Leitungstypen, Funktionsweise von RCDs und LSs? Kannst du eine Unterverteilung dimensionieren, weißt du wann man welchen Leitungsquerschnitt benutzt und wie man ein Gebäude erdet? Weißt du wie man eine Bilindstromkompensation macht? Also ich wusste das als Ingenieur nicht. Habe es mir auch angeeignet. Wenn du hier die Suchfunktion benutzt, findest du einiges über den TREI-Schein. Habe den TREI-Schein allerdings nicht, da ich nur im Eigenheim werkele und da ist alles mein Risiko.
Findest du es nicht langweilig schon wieder die gleiche dumme Frage zu stellen? Beitrag "Elektroingenieur mit Nebenjob als Elektriker?"
Heinz R. schrieb: > Kann man da einfach so spasseshalber mal eine Prüfung mitmachen? Ja, da du die Voraussetzung, eine Ausbildung im Bereich der Elektrik, hast. Aber ohne den Kurs wirst du auf Grund merkwürdiger Fragen durchfallen.
blah schrieb: > Hast du als Ingenieur kenntnisse über > Verlegearten, Leitungstypen, Funktionsweise von RCDs und LSs? Kannst du > eine Unterverteilung dimensionieren, weißt du wann man welchen > Leitungsquerschnitt benutzt und wie man ein Gebäude erdet? Weißt du wie > man eine Bilindstromkompensation macht? Also...als E-Ingenieur weiß man das alles, ja. Die Tabellen hat man vielleicht nicht unbedingt im Kopf, und im Gegensatz zu den Gelernten sieht man einer Adernedhülse vielleicht nicht direkt an ob sie auf eine 0,75²mm oder 1,5²mm-Leitung kommt, aber von allem da oben sollte man mindestens gehört haben.
Wühlhase schrieb: > aber von allem da oben sollte man mindestens gehört haben. Reicht aber nicht. während der Prüfung hast du kaum die Möglichkeiten und auch keine Zeit im Internet zu recherchieren und Tabellenbücher zu wälzen. Ohne Vorbereitung wird das nichts. So einfach wie eine Führerscheinprüfung ist es nicht. Du musst schon wissen was der Prüfer hören will. Viele Fachbegriffe sind Ingenieuren auch nicht geläufig.
Wühlhase schrieb: > blah schrieb: >> Hast du als Ingenieur kenntnisse über >> Verlegearten, Leitungstypen, Funktionsweise von RCDs und LSs? Kannst du >> eine Unterverteilung dimensionieren, weißt du wann man welchen >> Leitungsquerschnitt benutzt und wie man ein Gebäude erdet? Weißt du wie >> man eine Bilindstromkompensation macht? > > Also...als E-Ingenieur weiß man das alles, ja Ist der Bachelor schon so weit gesunken? Bei uns war ein Studium noch was ganz anderes als eine Berufsausbildung. Auch wenn die zugunde liegende Theorie gleich ist, sind die Unterschiede gewaltig. Frage einen Ingenieur etwas über VDE-Vorschriften, Auslösecharakteristika von LS-Schaltern und RCDs, dann erhälst du nur seltsame Blicke. Schon bei den durch die Normung vorgegebenen und sich oft ändernden Begriffen und teilweise auch Symbolen, muss der Ingenieur passen, wenn er sich nicht zufällig damit befasst hat. Inhalt des Studiums war das bei mir jedenfalls nie.
Mark schrieb: > Inhalt des Studiums war das bei mir > jedenfalls nie. Same. Habe eine Ausbildung zum EBT sowie ein Studium der Elektrotechnik - Nachrichtentechnik (Bachelor) erfolgreich absolviert. In der Ausbildung war dies Thema, in Studium nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass dies bei der Fachrichtung Automatisierungstechnik durchaus Thema am Anfang des Studiums sein könnte.
Heinz R. schrieb: > Ich A. schrieb: >> TREI und fertig. > > und wie macht man das konkret? > > Ich behaupte einfach mal das nötige Fachwissen zu haben > > Geld spielt jetzt auch nicht so die Rolle, so ein Schein wäre oft > nützlich > > Kann man da einfach so spasseshalber mal eine Prüfung mitmachen? Bin voll bei dir. Ich habe auch immer noch nicht ganz verstanden, wie man die Prüfung und/oder den Kurs ablegen kann. Nützlich ist es bestimmt. Ich würde mich auch sicherer fühlen. Also.. ich habe lange im Netz recherchiert aber diese TREI Kurse sind ziemlich schwer zu finden. Manche Links führen ins nichts. Ist TREI das richtige Stichwort?
D. A. schrieb: > ich habe lange im Netz recherchiert aber diese TREI Kurse sind ziemlich > schwer zu finden. https://www.ezm-bildung.de/kurs/sachkundenachweis-trei/
Hallo, wenn ich richtig verstanden habe, ist der TREI nur ein Sachkundenachweis. Über die Landesinnungsverbände kann man Vorbereitungskurse (nicht wirklich günstig) ablegen. Und für die Prüfung sind nur die Bundesverbände: ZVEH und BDEW zuständig. Ist es richtig? Es ist nicht ganz klar, wie die Eintragung ins Installateurverzeichnis erfolgt. Ich war ursprünglich davon ausgegangen, dass man Seminare und Kurse als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten beim zum Beispiel TÜV absolvieren muss, um als Ingenieur ins Installateurverzeichnis eingetragen zu werden. Wisst ihr, wie der TREI funktioniert? Hat einer von euch den Sachkundenachweis schon erlangt?
Mark schrieb: > Wühlhase schrieb: >> blah schrieb: >>> Hast du als Ingenieur kenntnisse über >>> Verlegearten, Leitungstypen, Funktionsweise von RCDs und LSs? Kannst du >>> eine Unterverteilung dimensionieren, weißt du wann man welchen >>> Leitungsquerschnitt benutzt und wie man ein Gebäude erdet? Weißt du wie >>> man eine Bilindstromkompensation macht? >> >> Also...als E-Ingenieur weiß man das alles, ja > > Ist der Bachelor schon so weit gesunken? Bei uns war ein Studium noch > was ganz anderes als eine Berufsausbildung. Auch wenn die zugunde > liegende Theorie gleich ist, sind die Unterschiede gewaltig. Frage einen > Ingenieur etwas über VDE-Vorschriften, Auslösecharakteristika von > LS-Schaltern und RCDs, dann erhälst du nur seltsame Blicke. Schon bei > den durch die Normung vorgegebenen und sich oft ändernden Begriffen und > teilweise auch Symbolen, muss der Ingenieur passen, wenn er sich nicht > zufällig damit befasst hat. Inhalt des Studiums war das bei mir > jedenfalls nie. Wieso tief gesunken? Es ist ja nicht so daß wir nur sowas hatten. Motorkompensation war eine beliebte Übungsfrage im ersten Semester. Und ja, den Rest den du da zitierst...alles mal gehört. Aber wir waren fachlich auch dicht an Energietechnik und Automatisierung. Eine Vorlesung beinhaltete eine komplette Planung einer E-Anlage (und bevor du fragst: die praktische Ausführung am Ende war nicht Teil der Prüfung). Aber in dem Bereich war ich nur als Werkstudent zwischendurch tätig...ich bin dann lieber im Hardwarebau gelandet. Ist doch toll daß man als E-Techniker einfach alles kann, hehe.
Ich habe in meinem Studium von all dem leider nie etwas gehört und finde das echt schade. Ich finde das gehört einfach dazu, auch für eine hauptsächlich theoretische Bildung. Klar kann und soll ein Studium kein Ersatz für eine Meisterschule sein, aber so die wichtigsten VDE-Vorschriften und die wichtigsten Betriebsmittel (Typen und Funktion verschiedener RCDs und LS,...) in der Hausinstallation sollten schon Thema sein. Finde das echt peinlich wenn ein Elektroingenieur davon noch nie gehört hat. Auch das Elektrikervokabular wie Spannungsfall, Körperschluss u.s.w. sollte ein Ingenieur kennen. Genauso wie Kenntnis von Elektriker-Schaltplänen mit deren Symbolik. Da ich auch praktisch orientiert bin, auch schon Bücher aus dem VDE-Verlag gelesen habe und zu Hause sehr viel selber mache, ist mir das alles ein Begriff. Aber aus meinem Studium kenne ich das nicht. Im ersten Semester Elektrotechnik gabs ja auch technisches Zeichenen für Maschinenbauer. Warum also nicht auch Grundlagen der Elektroinstallation mit zugehöriger Messtechnik?
Ralf schrieb: > Warum also nicht > auch Grundlagen der Elektroinstallation mit zugehöriger Messtechnik? Weil die Profs selber davon keine Ahnung haben, weil sie zu verkopft sind. Sie haben's selber nie gelernt und leben in ihrer Intellektuellen-Blase. Diese Erfahrung mit Realität und davon stark divergierender theoretischer Ausbildung kenne ich aus einem gänzlich anderen Studienfach auch und habe mich über die dreimal schief gewickelten Professorenhirne immer wieder gewundert.
Ich A. schrieb: > TREI und fertig. Hallo, wisst ihr, ob die Eintragung in die Handwerksrolle (Elektrotechniker-Handwerk) erforderlich ist, um die Prüfung zu absolvieren? Der Lehrgang kann von jedem besucht werden. Aber für die Prüfung ist mir nicht klar, ob ich ein Gewerbe zuerst anmelden muss. Danke!!!!
blah schrieb: > Und DGUV Vorschrift 3 ist eigentlich nur die Prüfung von > ortsveränderlichen Geräten. Das stimmt nicht! Aber das wolltest du bestimmt mit dem Wort "eigentlich" Aussagen (eigentlich = nein). Prüfungen nach DGUV V3 umfassen: 1. Elektrische Anlagen und ortsfeste elektrische Betriebsmitte1 2. Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel Wichtig sind dabei Umfang bei Erstprüfung und fristen sowie Umfang bei Wiederholungsprüfungen. Hätte jetzt aber auch ein Küchenmonteur erklären können ;)
Ralf schrieb: > Klar kann und soll ein Studium kein > Ersatz für eine Meisterschule sein, aber so die wichtigsten > VDE-Vorschriften und die wichtigsten Betriebsmittel (Typen und Funktion > verschiedener RCDs und LS,...) in der Hausinstallation sollten schon > Thema sein. In einem Studium lernt man in erster Linie sich Wissen selbst beizubringen. Was bringen einem da das auswendiglernen irgendwelcher Regeln und Tabellenwerke wenn die veraltet sind bis du nach dem Studium in den Job gehst. Als Ing solltest du eher Standards erarbeiten als sie auswendig zu lernen. Ist kein Hexenwerk, da steht z.B. schon viel davon drin: https://www.vde-verlag.de/buecher/484709/die-vorschriftsmaessige-elektroinstallation.html
Udo S. schrieb: > In einem Studium lernt man in erster Linie sich Wissen selbst > beizubringen. > Was bringen einem da das auswendiglernen irgendwelcher Regeln und > Tabellenwerke wenn die veraltet sind bis du nach dem Studium in den Job > gehst. > Als Ing solltest du eher Standards erarbeiten als sie auswendig zu > lernen. Sorry das ist dummes Geschwätz. Bei einer Einstellung zählt was man weiß und was man kann, nicht was man sich theoretisch noch aneignen kann. Kein Arbeitgeber will eine Einarbeitungszeit bezahlen. Kein Arbeitgeber will darauf vertrauen, dass ein Bewerber lernfähig ist. Ich habe selber studiert und mitlerweile genug Lebenserfahrung um zu sagen, dass ein Studium quasi nichts wert ist. Mitlerweile bin ich in der Position, dass ich nur Ingenieure einstelle, die auch eine Berufsausbildung haben.
Alf schrieb: > Ich habe selber > studiert und mitlerweile genug Lebenserfahrung um zu sagen, dass ein > Studium quasi nichts wert ist. Dann machst du wohl den Fehler von dir auf andere zu schliessen.
Udo S. schrieb: > Alf schrieb: >> Ich habe selber >> studiert und mitlerweile genug Lebenserfahrung um zu sagen, dass ein >> Studium quasi nichts wert ist. > > Dann machst du wohl den Fehler von dir auf andere zu schliessen. Den Fehler machen sehr viele Leute in diesem Forum und stellen dann ihre persönliche Situation als die Wahrheit dar. Bei uns in der Firma zählt ein Studium auch nichts. Gerade in der Softwarebranche und bei Elektroingenieuren ist das ja nicht so ungewöhnlich. Eine Führungskraft braucht bei uns auch kein Studium. Wozu auch?
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