Forum: FPGA, VHDL & Co. HWD-XP2-USB für Digitale Systeme mit FPGAS entwickeln


von Christian P. (flenst)


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Moin, da wollte ich mal schlau sein. In der Textprobe des Buchs 
'Digitale Systeme mit FPGAS entwickeln' sah man, dass es hierfür eine 
Platine gibt, auf der man die Projekte nachvollziehen kann. Also habe 
ich das Buch Weihnachten gekauft, geschaut welches Board da genutzt 
wird, Webseite aufgerufen und festgestellt: De givt dat nich mehr (Gibts 
nicht mehr). Leider konnte der Verlag mir auch nicht helfen. Also das 
Board ist das HWD-XP2-USB. Falls jemand es verkaufen möchte, würde mich 
das freuen oder aber, es gibt jemand, der mir ein alternatives Board, 
das nahe an den Beispielen ist, vorschlagen kann. Oder aber jemand kennt 
ein Buch, für das man ein Board bis ca. 100 Euro kaufen kann, mit dem 
man arbeiten kann. Ich habe bereits einen DE-10 NANO und einen ARDUINO 
VIDOR 4000. Falls jemand dafür gute Tutorials oder Bücher kennt, die 
sich auf eines dieser Boards beziehen, auch gut!

von Gustl B. (-gb-)


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Was willst du denn lernen? Such dir was raus und steck dir dann Ziele in 
Form von kleinen Projekten die du nacheinander abarbeitest.

Noch wichtiger als echte Hardware ist aber die Simulation. Zwar kann man 
am Anfang viele Fehler noch einfach an der Hardware debuggen, aber je 
komplexer das irgendwann wird, umso schwerer wird das auch. Du wirst 
also sowieso irgendwann viel simulieren, also solltest du dir das gleich 
zu Beginn angewöhnen. Und zwar mit Modelsim, das gibt es auch gratis.

Code schreiben, in der Simulation überprüfen, und erst danach auf die 
Hardware damit.

Wenn du Projektideen brauchst, dann helfe ich gerne. Und Beispiele aus 
dem Buch lassen sich auch einfach auf andere FPGA-Board umziehen. 7 
Segment Anzeigen, Taster und Schalter haben viele Boards.

Christian P. schrieb:
> DE-10 NANO

Das ist kein reiner FPGA, sondern ein SoC, da sind CPU Kerne mit 
drinnen. Ich weiß nicht ob man das auch ohne CPU rein als FPGA betreiben 
kann.

Christian P. schrieb:
> ARDUINO VIDOR 4000

Zu dem habe ich gelesen, dass die Konfiguration vom FPGA recht 
umständlich ist. Weiß ich aber nicht genauer.
Edith hat es hier 
https://docs.arduino.cc/tutorials/mkr-vidor-4000/VidorGSVHDL gefunden. 
Also der uC auf dem Board spricht dann JTAG mit dem FPGA, aber man kann 
den Cyclone10 samt Flash wohl nicht direkt über Quartus bespaßen. Schade 
eigentlich ...

Das hier https://www.ebay.de/itm/373851491364 bietet recht 
einsteigerfreundliche Hardware und einen modernen FPGA der von aktueller 
Herstellersoftware unterstützt wird.

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Entscheident ist, wie du mit der Riesen-Paket an Entwicklungswerkzeugen 
zurecht kommst, da wird das konkrete Board schnell zu nebensache. Also 
einfach mal die beiden Haupttools (Xilinx Vivado, intel-Quartus) 
installieren und rumprobieren und anschliessend Tutorials durchspielen. 
und wie erwähnt gibt es fürs debugging durch simulation noch extra 
toolhersteller.
Aber das würde hier schon mehrmals durchgekaut, einfach mal google 
richtig benutzen:
Beitrag "Re: XC6SLX16 Spartan 6 Entwicklungsboard"
https://www.google.com/search?q=FPGA+einsteigen+site%3Amikrocontroller.net

Ein Board kann man sich auch gemeinsam kaufen, da wird die finazielle 
Belastung nicht zu hoch. Oder von Uni's ausleihen. Und oft ist das Board 
nicht die einzige Hardware die man braucht neben mglw JTAG-programmer 
und Kabelsätze für Monitor, Kamera etc. pp.

Der Max 10 hat (das für Einsteiger eher unwichtige) Problem, das er 
meist (lösbare?) Problem mit schnellen DDR-Speicher macht.Und aus meiner 
Sicht ist die zugehörige Entwicklungssoftware zu restriktiv und bricht 
mit Error ab wo höchstens eine Warning angebracht ist (das aber eher bei 
eigenen Boards mit eigenen Pining das eben nicht, am mangelhaft 
dokumierten, Optimal-layout ist).
Auch das wurde hier schon durchgekaut:
Beitrag "Info: intel MAX10 und speedgrade -6"
Beitrag "MAX10 DDR3 Timing Violations (Arrow DECA)"
Beitrag "Ebedded Probleme MAX10"

von Markus F. (mfro)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Der Max 10 hat (das für Einsteiger eher unwichtige) Problem, das er
> meist (lösbare?) Problem mit schnellen DDR-Speicher macht.

Falls noch nicht gesehen: hier: 
https://github.com/BrianHGinc/BrianHG-DDR3-Controller gibt's einen 
freien (und sehr flexiblen) DDR3 Memory Controller, der (im Gegensatz 
zum Terasic-Beispiel) das DDR3 Memory am MAX10 mit les- und verstehbarem 
SystemVerilog und 400 MHz (auf dem DECA Board auch mit 500) bespielt.

Im Vergleich: Das Terasic-Beispiel für das DECA-Board (UniPHY-basierend) 
trifft auch bei nur 300 MHz das Timing nicht immer.

von Nick (Gast)


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Das ARTY35 hat einen modernen FPGA, ist verfügbar und man kann direkt 
einen Arduino drauf setzen.

von Christoph Z. (christophz)


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Da du das Buch ja schon hast und es für den XP2 wohl Beispiele Anhand 
von Lattice Diamond zeigt, wäre es wohl gut, wenn du ein Board hättest, 
wo wenigstens die Beschreibung der Software noch stimmt.

Für den XP2 habe ich gerade nichts nettes als Ersatz gefunden aber für 
den neueren aber sehr stark Verwandten MachXO2 gibt es günstige Boards 
die Verfügbar sind oder wieder sehr bald sein sollten:

https://shop.trenz-electronic.de/en/TEL0001-02-LXO2000-with-Lattice-XO2-4000-On-Board-USB/JTAG-2.5-x-6.15-cm

https://www.tindie.com/products/evoinmotion/fpga-development-board-step-mxo2/

Alternativ für etwas mehr Geld würde sich ein Board mit ECP5 anbieten. 
Vorteil da ist, dass du später, falls es dich interessiert, auch die 
Open Source Toolchain ausprobieren kannst.

Die ice40 FPGAs von Lattice nutzen eine andere Software, passen also 
eher nicht zusammen mit deinem Buch.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Christoph Z. schrieb:
> MachXO2 gibt es günstige Boards
> die Verfügbar sind

Ich plädiere diesbezüglich auch zu den gängigen wund weit verbreiteten 
FPGAs. Bei den Trenz-BRD hat man einen Vorteil, nämlich dass sie eine 
road map publizieren und man weis, wie lange man ein board noch bekommt. 
Da das relativ lange ist, wird es auch bei neuen boards sehr schnell 
eine breite user Schicht geben.

von Spatzenhirn (Gast)


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> man kann direkt einen Arduino drauf setzen

FPGA meets Spatzenhirn.

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