Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator gesucht


von Schleimbeutelentzündungsvermeider (Gast)


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Hi, ich möchte die Lebensdauer einer nicht mehr so leicht erhältlichen 
Glühbirne durch eine Spannungsabsenkung um 10% deutlich verlängern.
Dazu möchte ich einen Kondensator in Reihe mit der Glühbirne schalten. 
Die Glühbirne hat 230V und 100W. Als Kondensatorwert habe ich mit 
Pythagoras 12uF ausgerechnet. Dabei fallen am Kondensator 103V ab.
Könnte ich, um das ganze preiswert und klein zu halten zwei 22uF 250V 
Elkos antiseriell geschaltet verwenden? Oder geht da nur ein Öl 
gefüllter Motoranlaufkondensator im gehobenen Preissegment?

von Mani W. (e-doc)


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Schleimbeutelentzündungsvermeider schrieb:
> Könnte ich, um das ganze preiswert und klein zu halten zwei 22uF 250V
> Elkos antiseriell geschaltet verwenden?

Bei Netzspannung würde ich das nicht tun, nimm einen entsprechenden
Kondensator, der für die 50 Hz geeignet ist, mit ausreichender
Spannungsfestigkeit...

von Hp M. (nachtmix)


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Schleimbeutelentzündungsvermeider schrieb:
> Könnte ich, um das ganze preiswert und klein zu halten zwei 22uF 250V
> Elkos antiseriell geschaltet verwenden?

Wahrscheinlich halten handelsübliche Elkos im Dauerbetrieb die 
Wechselstrombelastung nicht aus. Der zulässige Maximalwert steht im 
Datenblatt.

Für klein und preisgünstig würde ich an einen (festeingestellten) Dimmer 
mit Triac denken.

von Mani W. (e-doc)


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Hp M. schrieb:
> Für klein und preisgünstig würde ich an einen (festeingestellten) Dimmer
> mit Triac denken.

Eine gute Möglichkeit auf alle Fälle!

von Harald W. (wilhelms)


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Schleimbeutelentzündungsvermeider schrieb:

> Hi, ich möchte die Lebensdauer einer nicht mehr so leicht erhältlichen
> Glühbirne durch eine Spannungsabsenkung um 10% deutlich verlängern.

Und Dir ist auch klar, das Du damit den ohnehin schlechten
Wirkungsgrad nochmal deutlich verschlechterst? Ausserdem
verhindert ein Vorkondensator nicht den Einschschaltstrom-
stoss, bei dem die meisten Glühlampen sterben.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Harald W. schrieb:
> Ausserdem
> verhindert ein Vorkondensator nicht den Einschschaltstrom-
> stoss, bei dem die meisten Glühlampen sterben.

Nimm doch einfach 4 Stück parallel geschaltete  220 Ohm / 4 Watt 
Widerstände und schalte sie in Serie zur 100W Glühbirne. Die Widerstände 
werden dann jeweils mit etwa 2,5W belastet. Damit hast du sowohl 
effektiv den Einschaltstrom begrenzt, als auch dauerhaft die 
Versorgungsspannung um 10% reduziert. Die Leistung der Glühbirne 
entspricht jetzt etwa den gewünschten 80W. Hinzu kommt, dass das 
Gesamtsystem nur noch 90W benötigt (10 Watt eingespart). Es werden also 
gleich 3 Wünsche auf einmal erfüllt.

https://youtu.be/vt2lWFa1ZZ4

von Volker S. (sjv)


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Schleimbeutelentzündungsvermeider schrieb:
> ich möchte die Lebensdauer einer nicht mehr so leicht erhältlichen
> Glühbirne

Und in China gibt es die auch nicht?

von Phasenschieber S. (Gast)


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von Werner H. (werner45)


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Vorkondensator geht gut, Reihenschaltung von C und R. Der maximale Strom 
ist durch den Blindwiderstand Xc gegeben. Das schont die kalte Birne.
Bei Nennleistung: Rbirne = Unetz / I = (Unetz)² / Pbirne.
Gewünschte verminderte Leistung sei Pv, der Strom Iv ist dann
Wurzel(Pv / Rbirne) [Wurzel wegen der Phasenverschiebung des C].
Die Impedanz ist dann Z = Unetz / Iv.
Nötiger Scheinwiderstand des C: Xc = Wurzel( Z² - Rbirne²).
Kondensator: C in µF = 3180 / Xc  [3180 = 1000000/2 Pi f (50Hz)]

Der Kondensator muß ein MP-Typ mit >350 Vac sein, dann lebt er ewig.
Die Formel ist auch für den C eines Led-Kondensatornetzteils gültig.
Für 20 mA und 1 Led etwa 27,5 nF.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ist das in der Leistungsklasse überhaupt erlaubt, ohne Kompensation?

von Wolfgang (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Damit hast du sowohl effektiv den Einschaltstrom begrenzt, als auch
> dauerhaft die Versorgungsspannung um 10% reduziert. Die Leistung der
> Glühbirne entspricht jetzt etwa den gewünschten 80W.

Da hast du die Rechnung ohne die Glühbirne gemacht. Wenn man die 
Spannung um 10% absenkt, wird dir der Strom nicht den Gefallen tun, auch 
um 10% abzunehmen. Rechne mal eher mit 4 bis 5%. Entsprechend weniger 
nimmt die aufgenommene Leistung ab.
Was erheblich stärker absackt, ist der Lichtstrom.

von Dieter (Gast)


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Drossel und NTC wäre im Vergleich zum Kondensator "verschleißfrei".

von Fedot D. (fedot_d)


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Schleimbeutelentzündungsvermeider schrieb:
> einen Kondensator in Reihe mit der Glühbirne schalten

Keine gute Idee (siehe Anhang).
oder irre ich mich

von MaWin (Gast)


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Schleimbeutelentzündungsvermeider schrieb:
> Oder geht da nur ein Öl gefüllter Motoranlaufkondensator im gehobenen
> Preissegment?

Ja, fliessen immerhin 0.5A, und nichtmal damit. Selbst der gute 
Motor-Betriebskondensator wird vor der Lampe kaputt sein.

von Werner H. (werner45)


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Bei mir lief die C-Lampen-Kombination über 30 Jahre problemlos in der 
Hausnummernbeleuchtung (60-W-Birne), bis es brauchbare 230-V-Leds gab.
Der C wird über 470 kOhm entladen, wie beim Led-Netzteil.
Da gibt es keine Überspannung. Induktive Ausschaltspitzen (C-Motor) sind 
da kritischer, und sogar da funktioniert das millionenfach. Der 
Kondensator frißt nur Blindstrom und bleibt kalt, im Gegensatz zu einer 
TL-Drossel, die wird warm.

von Manfred (Gast)


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