Ich frage mich gerade an welcher Stelle man bei einem Empfänger den Verstärker setzt. Vor den ersten Mischer oder danach. Bei Mischern soll ja das RF Signal schwach gegenüber dem LO Signal sein daher wäre meine Annahme, dass man das IF Signal verstärkt, was auch noch den Vorteil hätte, dass man nicht mehr so einen hochfrequenten Verstärker braucht.
Ein Empfänger besteht aus mehreren Verstärkern, besser gesagt, Verstärkerstufen. Die Antenne liefert nur ganz geringe Spannungen, meist im µV-Bereich. Ohne Vorverstärkung würden die Empfangssignale meist im Rauschen des Mischers untergehen. Deshalb haben die meisten Superhet-Empfänger erstmal eine Verstärker-Eingangsstufe. Nach dem Mischer folgt dann meist ein ZF-Verstärker und ganz zum Schluss ein NF-Verstärker. Es gibt natürlich auch eine Vielzahl von Sonderformen, wie Direktmischer u.ä., aber das ist eine andere Geschichte.
Julian S. schrieb: > Ich frage mich gerade an welcher Stelle man bei einem Empfänger den > Verstärker setzt. Die Frage hast du dir doch in deinem selbst vergebenen Thread-Titel schon beantwortet: Vor-Verstärker gehören vor und nicht nach den Mischer. Die Gesetzmäßigkeiten um das Kaskadieren von rauschenden Vierpolen führt dich zu Lösung. Google Stichwort: "Rauschzahl" und "Friis Formel"
Die Antwort ist nicht immer eindeutig und hängt vom konkreten Kontext ab, in dem der Empfänger betrieben wird. In den meisten Fällen haben es Empfänger mit schwachen Signalen zu tun. In dem Fall möchte man normalerweise die SNR maximieren. Dafür ist es nötig, den Vorverstärker so früh wie möglich im Signalpfad (dh direkt nach der Antenne und folglich vor dem Mischer) zu platzieren. Vorverstärker im klassischen Sinne arbeiten auf der RF Frequenz und nicht auf der IF. In der Praxis können aber (insbesondere bei breitbandigen Empfängern) Übersteuerung und Linearität einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn die Eingangssignale zu stark sind (dabei ist es egal ob es sich um ein Nutzsignal oder ungenügend gefilterte Interferenzen handelt), kann zuviel Verstärkung kontraproduktiv sein (Intermodulationseffekte etc.). In dem Fall macht es z.T Sinn, den Vorverstärker ganz wegzulassen und nur die IF zu verstärken. Bei einer solchen Anordnung verwendet man aber üblicherweise nicht den Begriff Vorverstärker.
Worum es konkret geht. Ich baue eine Messbrücke für die Reflektion eines Signals. Dazu wird über einen -10dB Koppler die Reflektion gemessen bei einem 0dBm Anregungsignal. Also maximal können so -10dBm vor dem Mischer anliegen (Eher weniger wenn man Leitungen und Stecker einbezieht). Das Anregungssignal kann aber auch durchaus schwächer sein. Ich habe also eine hohe erwartete Dynamik.
Deshalb macht man ja den Vorverstärker regelbar, mit ner automatischen Schwundregelung, Handregelung oder Beides. mfg
Kommt auf den Mischer auch an. Eine Gilbert Zelle hat Mischverstärkung,ein passiver Diodenringmischer Mischverluste von etwas 6db. Da sollte man einen Vorverstärker benutzen um diesen Mischverlust auszugleichen. Wenn man alles richtig machen will benutzt man dazu selektive Vorverstärker.
Den Vorverstärker regeln man in aller Regel nicht mit einer AGC, allenfalls mit einer Handregelung oder schaltbaren Verstärkungsstufen (10/20/30 db). Die Hauptverstärkung eines Superhet-Empfängers wird in der Zwischenfrequenz (ZF/IF) vorgenommen. Dort sind durchaus 60 bis 80 db Verstärkung die Regel und ein Regelumfang von mind. 60 db sollte über PIN-Dioden-Abschwächer oder bei DG-MOSFETs über das Gate 2 erfolgen. Die Gates vorzuspannen oder den Source hochzulegen erhöht den Regelumfang noch weiter. Die ZF sollte so gewählt werden, dass dort geeignete Filtermaßnahmen stattfinden können (Quarzfilter?). Trotzdem sollte ein Bandfilter vor dem Mischer und dem Vorverstärker vorgeschaltet werden, das den Frequenzbereich selektiert. Auch ein 3 db Dämpfungsglied zum impedanzrichtigen Abschluss des Mischers ist empfehlenswert. Es ist auch keine schlechte Idee den Vorverstärker ganz abschalten zu können und zusätzlich noch passive Eingangsabschwächer vorzusehen, ggf. auch wieder schaltbar ausgeführt. So kann man mit 3 Stufen Vorverstärker und 3 Stufen Abschwächer eine sehr hohe Empfängerdynamik erreichen, bei gleichzeitig überschaubarem Dynamikumfang in der ZF. Die meisten Handregler an Empfänger, die mit "RF-Gain" beschriftet sind, sollten eigentlich IF-Gain heißen, da sie in aller Regel nur die ZF-Verstärkung regeln und nicht die Vorstufe. Ein weiterer Aspekt sind hohe LO-Pegel am Mischer, um den Pegelunterschied auch bei starken Empfangssignalen sicherzustellen. Es gibt durchaus +17 dbm Mischer. Sven
Lotta . schrieb: > Deshalb macht man ja den Vorverstärker regelbar, > mit ner automatischen Schwundregelung, Handregelung > oder Beides. Professionelle Geräte verwenden so etwas nicht sondern schalten die Verstärkung ein/aus damit die Gesamtverstärkung im Signalpfad bekannt bleibt. Bei einer Regelung geht die Genauigkeit über die Verstärkung verloren. herbert schrieb: > passiver Diodenringmischer Mischverluste von etwas 6db. Von mindestens 6db. herbert schrieb: > Wenn man alles richtig machen will benutzt man dazu > selektive Vorverstärker. Wenn man alles falsch machen will benutzt man dazu selektive Vorverstärker. Weil man z.B. einen breiten Frequenzbereich abdecken will/muss.
uff basse schrieb: > Wenn man alles falsch machen will benutzt man dazu > selektive Vorverstärker. Für welchen Zweck richtet man sich bewusst ein "Scheunentor" am RX ein ? Wenn dieses "Scheunentor" Ziel der Arbeit ist , dann sind alle Selektion Anstrengungen kontraproduktiv....natürlich.
uff basse schrieb: > Weil man z.B. einen breiten Frequenzbereich abdecken will/muss. Kann man schaltbar realisieren ...beim normalen Anwendungsfall.
herbert schrieb: > Für welchen Zweck richtet man sich bewusst ein "Scheunentor" am RX ein ? Wenn der "RX" das Frontend eines VNAs oder eines breitbandigen Messempfängers sein soll. Die genaue Anwendung ist in diesem Thread (noch) nicht bekannt.
Hallo Julian, das hängt auch vom Frequenzbereich ab. Bei Frequenzen über 100MHz wird normalerweise ein rauscharmer VV (oft direkt an der Antenne - "Mastverstärker") eingesetzt. Bei KW-Empfängern wird (hinter entsprechenden Bandfiltern) meistens zwischen einem VV (g=8-12db), Kein VV und Abschwächer (10-20db) umgeschaltet, um besser auf die Stärke der Eingangssignale reagieren zu können. Bei passiven Schaltmischern DBM (egal ob mit Dioden, FETs oder Schalt-ICs) wird ein sehr rauscharmer, aber auch übersteuerungsfester NV benötigt, meist hinter einem Diplexer. Ist sowieso nötig, um die nachfolgenden ZF-Filter vom Mixer zu isolieren (sonst Verschlechterung des Mixer-Dynamikbereichs). Wie von ghz-nerd schon angesprochen, ist das immer ein Kompromiss zwischen Empfindlichkeit und Großsignalfestigkeit. Es gibt auch ein Programm "Cascade" (Bestandteil des LADPAC-Pakets auf der "EMRFD"-CD), das die Berechnung zur Optimierung solcher Stufen elegant erlaubt - siehe Bild. leider ist LADPAC nicht mehr im Inet als Download verfügbar. Eine Auswahl der unzähligen Beispiele solcher Konzepte kannst du hier finden: https://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/ukw-berichte/1986/page242/index.html oder hier https://www.bartelsos.de/empfaengerprojekte MfG, Horst
Wenn man so will ist es ein VNA ich will allerdings nur die Refkletion messen. Da auch vollreflektion am Ausgang sein kann wird bei -10dB Koppelung und +10dBm Ausgangsleistung durchaus mal 0dbm Leistung am Vorverstärker anliegen können, was ihn übersteuern kann. Vielleicht kann man einen step attentuator benutzen.
Na, wenn du das gleich gesagt hättest, hätten wir uns den ganzen Kram sparen können 8-). Ja, Generatorleistung einfach mit 20db-Pad auf -10dbm reduzieren - dann kann nichts passieren. MfG Horst
Julian S. schrieb: > Wenn man so will ist es ein VNA Wieder jemand dem man nach äußerst dürftigem Eingangspost, die Rosinen aus der Nase ziehen muß.
HST schrieb: > Na, wenn du das gleich gesagt hättest, hätten wir uns den ganzen > Kram > sparen können 8-). > Ja, Generatorleistung einfach mit 20db-Pad auf -10dbm reduzieren - dann > kann nichts passieren. > MfG Horst Ja nur will ich die Generatorleistung durchaus in einem Bereich von -20dBm bis +10dBm variieren können. Also kann am gekoppelten Port -30dBm bis 0dBm ankommen. Die Frage ist eigentlich wie die Verstärkerkaskade aussehen muss bevor der ADC kommt.
HST schrieb: > das hängt auch vom Frequenzbereich ab. Bei Frequenzen über 100MHz wird > normalerweise ein rauscharmer VV (oft direkt an der Antenne - > "Mastverstärker") eingesetzt. Bei KW-Empfängern wird (hinter > entsprechenden Bandfiltern) meistens zwischen einem VV (g=8-12db), Kein > VV und Abschwächer (10-20db) umgeschaltet, um besser auf die Stärke der > Eingangssignale reagieren zu können. Danke für die Ausführung. Es geht um einen Frequenzbereich von 100MHz bis 4.5GHz mit zwei Mischerstufen. Ich hatte mir das jetzt so überlegt. Direkt am Empfänger kommt ein PE43712B-Z als Step attentuator, damit ich maximale flexibilität bezüglich des Eingangspegels habe. Danach der erste vorverstärker TRF37A73 (Wobei ich nicht sicher bin, ob der reicht). Von dort aus geht es zum ersten Dodenmischer SYM-63LH+. Dann noch einmal ein Verstärker und filter für den nächsten Mischer.
Julian S. schrieb: > Ja nur will ich die Generatorleistung durchaus in einem Bereich von > -20dBm bis +10dBm variieren können. Also kann am gekoppelten Port -30dBm > bis 0dBm ankommen. Die Frage ist eigentlich wie die Verstärkerkaskade > aussehen muss bevor der ADC kommt. Bsp: Richtkoppler (-10dB), min. 10dB Dämpfungsglied, 7dBm Diodenringmischer, Diplexer, rauscharmer ZF-Verstärker, Tief- oder Bandpassfilter, ADC.
Warum eigentlich ein diplexer? Die meisten Mischer von minicircuits sind balanced.
Julian S. schrieb: > Warum eigentlich ein diplexer? Die meisten Mischer von minicircuits sind > balanced. Wo siehst du die Verbindung zwischen "Diplexer" und "balanciert"? Damit der RF Port des Mischers auch eine 50 Ohm Last für den Richtkoppler darstellt, muss der ZF-Port idealerweise von DC-6GHz mit 50 Ohm abgeschlossen sein. Entweder stellt das der ZF-Verstärker über die gesamte Bandbreite sicher oder aber ein Diplexer in Zusammenhang mit einem 50 Ohm ZF-Verstärker geringer Bandbreite.
Robert M. schrieb: > Damit der RF Port des Mischers auch eine 50 Ohm Last für den > Richtkoppler darstellt, muss der ZF-Port idealerweise von DC-6GHz mit 50 > Ohm abgeschlossen sein. Entweder stellt das der ZF-Verstärker über die > gesamte Bandbreite sicher oder aber ein Diplexer in Zusammenhang mit > einem 50 Ohm ZF-Verstärker geringer Bandbreite. Das ist hier mal ganz ohne Herleitung und Formeln dargestellt: https://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/qex/2001/05_06/page45/index.html Es gibt auch die Möglichkeit, ein schmales Quarzfilter direkt hinter dem Mischer breitbandig anzupassen. Dazu nimt man zwei gleiche Quarzfilter und teilt den Pfad über 90°-Koppler mit Abschlüssen am Differenzport. Die Koppler sind breitbandig und können in gewohnter Weise über Splitfilter angekoppelt werden. So umgeht man die Realisierung des inversen Verhaltens der Quarzfilter.
Robert M. schrieb: > Julian S. schrieb: >> Ja nur will ich die Generatorleistung durchaus in einem Bereich von >> -20dBm bis +10dBm variieren können. Also kann am gekoppelten Port -30dBm >> bis 0dBm ankommen. Die Frage ist eigentlich wie die Verstärkerkaskade >> aussehen muss bevor der ADC kommt. > > Bsp: Richtkoppler (-10dB), min. 10dB Dämpfungsglied, 7dBm > Diodenringmischer, Diplexer, rauscharmer ZF-Verstärker, Tief- oder > Bandpassfilter, ADC. Zu dem Diplexer vor dem ersten IF Verstärker habe ich eine Frage. Meine erste IF liegt bei 100MHz. Ich habe keinen fertigen gefunden, der mir 100MHz durchlässt und bis 6GHz geht um um über 100MHz alles mit 50Ohm abzuschließen, damit das LO Signal nicht an den Verstärker kommt.
Julian S. schrieb: > Zu dem Diplexer vor dem ersten IF Verstärker habe ich eine Frage. Meine > erste IF liegt bei 100MHz. Ich habe keinen fertigen gefunden, der mir > 100MHz durchlässt und bis 6GHz geht um um über 100MHz alles mit 50Ohm > abzuschließen, damit das LO Signal nicht an den Verstärker kommt. Der Diplexer stellt nur sicher ,dass der Mischer von DC - 500MHz (IE500) 50 Ohm sieht. Selektion kommt danach....auf 50 Ohm Schnittstellen Basis...
herbert schrieb: > Julian S. schrieb: >> Zu dem Diplexer vor dem ersten IF Verstärker habe ich eine Frage. Meine >> erste IF liegt bei 100MHz. Ich habe keinen fertigen gefunden, der mir >> 100MHz durchlässt und bis 6GHz geht um um über 100MHz alles mit 50Ohm >> abzuschließen, damit das LO Signal nicht an den Verstärker kommt. > > Der Diplexer stellt nur sicher ,dass der Mischer von DC - 500MHz (IE500) > 50 Ohm sieht. Selektion kommt danach....auf 50 Ohm Schnittstellen > Basis... Müsste er das nicht für den gesamten Frequenzbereich sicherstellen? Wenn meine LO Frequenz bis GHz gehen kann um herunterzumischen dann sind ja auch diese LO Anteile im IF Signal und dann brauche ich einen Diplexer am IF Anschluss, der einen Tiefpass bis 100MHz liefert, woran der IF Verstärker angeschlossen ist und einen Hochpass ab 100MHz bis zur maximalen Frequenz und mit 50 Ohm abschließt.
Julian S. schrieb: > Ich frage mich gerade an welcher Stelle man bei einem Empfänger > den > Verstärker setzt. Vor den ersten Mischer oder danach. Bei Mischern soll > ja das RF Signal schwach gegenüber dem LO Signal sein daher wäre meine > Annahme, dass man das IF Signal verstärkt, was auch noch den Vorteil > hätte, dass man nicht mehr so einen hochfrequenten Verstärker braucht. Vorverstärker ist vorn, das andere ist ein Nachverstärker. Klaro?
Ich habe das mal so gelesen, im Superhet verteilt sich die Verstärkung auf drei Ebenen, Empfangsfrequenz, Zwischenfrequenz und Niederfrequenz. Damit sinkt die Schwingneigung, weil die drei sich nicht rückkoppeln können. die gegenseitige Abschirmung kann dadurch geringer ausfallen. Verteilung der Verstärkung z.B. HF 20 dB, ZF 80dB und Nf nochmal 40 dB. Insgesamt muss man von z.B. 1 µV der Antenne auf ein paar V am Lautsprecher gelangen.
aufs Auge schrieb: > Julian S. schrieb: >> Ich frage mich gerade an welcher Stelle man bei einem Empfänger >> den >> Verstärker setzt. Vor den ersten Mischer oder danach. Bei Mischern soll >> ja das RF Signal schwach gegenüber dem LO Signal sein daher wäre meine >> Annahme, dass man das IF Signal verstärkt, was auch noch den Vorteil >> hätte, dass man nicht mehr so einen hochfrequenten Verstärker braucht. > > Vorverstärker ist vorn, das andere ist ein Nachverstärker. Klaro? Der Vorverstärker ist mir schon klar aber es geht gerade um den Nachverstärker mit Diplexer vorne angeschlossen. Vielleicht mache ich einen extra Thread dazu auf.
Julian S. schrieb: > Zu dem Diplexer vor dem ersten IF Verstärker habe ich eine Frage. Meine > erste IF liegt bei 100MHz. Ich habe keinen fertigen gefunden, der mir > 100MHz durchlässt und bis 6GHz geht um um über 100MHz alles mit 50Ohm > abzuschließen, damit das LO Signal nicht an den Verstärker kommt. Es wird schwer bis unmöglich so einen (käuflichen) Diplexer zu finden. Lösungen: 1. Verfügbarer Diplexer mit höherer Grenzfrequenz, ZF-Verstärker mittlerer Bandbreite, 3dB Dämpfung, 100MHz Tiefpass bzw. unsymmetrischer Diplexer. 2. Aktiver Diplexer in Form von 3dB Dämpfung, 6GHz Verstärker, 3dB Dämpfung und danach die Selektion bei 100MHz. 3. Aktiver (10GHz) Mischer: Beitrag "Re: Breitbandige Mischer 1MHz bis 10GHz" Aus welchem Grund muss die ZF bei 100MHz liegen? Warum nicht direkt auf einer ZF im ein- oder 2-stelligen Frequenzbereich mischen? Werden hohe ZF Bandbreiten benötigt?
Könnte man nicht einen diskret aufgebauten Hochpass und Tiefpass parallel schalten? Das wäre die naive Überlegung. Weswegen erst 100MHz: Ich will maximale Isolation und die Filter können dann etwas entspannter ausgeführt werden.
Julian S. schrieb: > auch diese LO Anteile im IF Signal und dann brauche ich einen Diplexer ES gibt es bei einem streng symetrischen Mischer und das sind diese Diodenmischer ja keine Signale des Lokaloszillaors am Mischerausgang, nur Mischprodukte plus minus LO und harmonische davon. FE und FO erscheinen nicht im Ausgangssignal.
herbert schrieb: > Julian S. schrieb: >> auch diese LO Anteile im IF Signal und dann brauche ich einen Diplexer > > ES gibt es bei einem streng symetrischen Mischer und das sind diese > Diodenmischer ja keine Signale des Lokaloszillaors am Mischerausgang, > nur Mischprodukte plus minus LO und harmonische davon. FE und FO > erscheinen nicht im Ausgangssignal. Datenblätter von so ziemlich allen Diodenmischer sagen aber etwas anderes. Da gibt es eine LO-IF Isolation und die kann auch gerne mal bei 20dB liegen. Verstehe ich das gerade völlig falsch? Wenn ja bitte erleuchtet mich.
Julian S. schrieb: > Wenn ja bitte erleuchtet mich. herbert spricht vom idealen Mischer aus der Theorie. Das ist der streng symmetrische Mischer. Den gibt es in der Realität aber nicht. herbert schrieb: > ES gibt es bei einem streng symetrischen Mischer ...... herbert schrieb: > FE und FO erscheinen nicht im Ausgangssignal. Nach dieser Sichtweise strahlt auch nieeeemals ein LO aus dem Empfängereingang heraus.
Julian S. schrieb: > Da gibt es eine LO-IF Isolation und die kann auch gerne mal bei > 20dB liegen. Eher 40 db bei doppelt balancierten Mischern ist so das normale...
herbert schrieb: > Julian S. schrieb: > >> Da gibt es eine LO-IF Isolation und die kann auch gerne mal bei >> 20dB liegen. > > Eher 40 db bei doppelt balancierten Mischern ist so das normale... 40dB ist ja eher besser.
Du meine Güte, das Ganze fährt mittlerweile auf einem falschen Dampfer. Liegt daran, dass die Anwendung (VNA) nicht klar war und deshalb viel über Empfängertechnik reingerutscht ist. Vielleicht erleichtert es die Diskussion etwas, wenn folgendes zur Klarstellung dient: Gute Empfänger (ganz speziell Spektrumanalysatoren) erfordern einen großen Aufwand, um jegliche Phantomsignale durch Intermodulation und Harmonischenmischung zu unterdrücken. Hier hat man es ja mit einer unbestimmbaren Anzahl und Amplitude gleichzeitig vorhandener Eingangssignale zu tun. Daher der Aufwand bezüglich eines breitbandig reellen Mixerabschlusses (wie Diplexer+Isolationsverstärker mit breitbandig reflexionsfreiem Eingang) und Oszillatoren mit extrem niedrigem Seitenbandrauschen. Außerdem muss die nutzbare Signalstärke weit unterhalb des 1db-Kompressionslevels liegen. Das ist alles bei einem VNA überhaupt nicht nötig. Hier haben wir es nur mit einem definierten Generatorsignal (bzw. den entstehenden S11 und S21 des DUT) zu tun. Wir brauchen uns daher überhaupt nicht um eventuelle reaktive Abschlüsse der Mixer zu kümmern, da ja keine Intermodulationsprodukte entstehen können. Hier ist nur von Bedeutung, dass keine Übersteuerung der Empfangsketten im VNA erfolgt. Diese Werte sind aus den Daten der Komponenten ersichtlich. Julian, vergiss den Diplexer. Ich würde den Mixer einfach mit einem Bandfilter mit geringer Einfügungsdämpfung vor dem ZF-Verstärker abschließen. Ansonsten reicht m.E. ein Pegelplan, der "von hinten", d.h. vom nutzbaren Ampltitudenfenster der ADCs ausgeht. Übrigens: der VNWA von DG8SAQ (bis 1300MHz) benutzt eine ZF von nur 2,4kHz(einstellbar) und simple 16bit Stereo-Audio-ADCs. Ach ja, zum Mixer (DBM et al): Wer schon einmal das Ausgangsspektrum eines DBMs mit einem Speki gemessen hat, weiß wovon ich rede: es entstehen praktisch unendlich viele Mischprodukte, natürlich mit fallender Amplitude bei höheren Harmonischen. Selbst bei einer Oszi-Unterdrückung von >40db entstehen die Mischprodukte mit fe und ihren eventuellen Harmonischen. Ein DBM hat grundsätzlich sehr starke Oszllatorharmonische (überwiegend ungeradzahlig). Nicht umsonst heißt die klassische Mixergleichung: fZF = (+/-n*fe +/-m*fo). Das war schon immer ein Riesenproblem mit den entstehenden ungewollten Pfeifstellen ("birdies") im Empfänger, wenn man die falschen Frequenzen bei der Konzeption gewählt hat. Diplexer werden auch in ihrer Wirkung überschätzt, da sie leider eine niedrige Betriebsgüte Qb (typisch 2-5) und damit einen recht breiten Durchlassbereich haben. Innerhalb diesem wird jede Impedanz eines schmaleren Filters an den Mixer praktisch ohne Dämpfung durchgereicht. Sie dienen hauptsächlich zur Entlastung eines nachfolgenden Isolationsverstärkers. Aber das wird schon etwas O.T. Jetzt reicht's aber - MfG, Horst
Julian S. schrieb: > herbert schrieb: >> Der Diplexer stellt nur sicher ,dass der Mischer von >> DC - 500MHz (IE500) 50 Ohm sieht. Selektion kommt >> danach....auf 50 Ohm Schnittstellen Basis... > > Müsste er das nicht für den gesamten Frequenzbereich > sicherstellen? Natürlich. > Wenn meine LO Frequenz bis GHz gehen kann um herunterzumischen > dann sind ja auch diese LO Anteile im IF Signal Richtig. Der Diplexer sollte mindestens bis zur höchsten Oszillator- frequenz arbeiten. f_ein + f_osz ist am IF-Port auch mit nennenswerter Amplitude vorhanden; ob es realistisch ist, dass der Diplexer bis f_ein_max + f_osz_max arbeitet, weiss ich nicht.
Julian S. schrieb: > Könnte man nicht einen diskret aufgebauten Hochpass > und Tiefpass parallel schalten? Ja; wenn man es richtig macht, müsste das gehen. "Müsste" deshalb, weil ich das nur mal für den Bereich unter 1GHz berechnet, aber nie aufgebaut habe. > Weswegen erst 100MHz: Ich will maximale Isolation Isolation wozwischen? > und die Filter können dann etwas entspannter > ausgeführt werden. Grundsätzlich richtiges Argument. Andererseits kommt es auch auf die konkrete Anwendung an. Bei Messtechnik spielt z.B. manchmal die Spiegelselektion keine große Rolle, das entspannt dann die Situation zusätzlich.
herbert schrieb: > Julian S. schrieb: >> auch diese LO Anteile im IF Signal und dann brauche >> ich einen Diplexer > > ES gibt es bei einem streng symetrischen Mischer Außerhalb des Elfenbeinturmes gibt es keine STRENG symmetrischen Mischer. > und das sind diese Diodenmischer Leider nicht. > ja keine Signale des Lokaloszillaors am Mischerausgang, > nur Mischprodukte plus minus LO und harmonische davon. In der Praxis gibt es außerdem den Oszillatordurchschlag, und der kann im GHz-Bereich schon mal -20dB des LO-Pegels sein. Bei einem 17dBm-Mischer sind das -3dBm! > FE und FO erscheinen nicht im Ausgangssignal. f_ein ist selten ein Problem, weil der Pegel deutlich geringer ist. f_osz kann ein Problem werden.
HST schrieb: > Diplexer werden auch in ihrer Wirkung überschätzt, da sie leider eine > niedrige Betriebsgüte Qb (typisch 2-5) und damit einen recht breiten > Durchlassbereich haben. Innerhalb diesem wird jede Impedanz eines > schmaleren Filters an den Mixer praktisch ohne Dämpfung durchgereicht. > Sie dienen hauptsächlich zur Entlastung eines nachfolgenden > Isolationsverstärkers. Aber das wird schon etwas O.T. Hatte ich weiter oben schon erwähnt: Zwei gleiche schmale Filter werden über einen 90°-Splitter mit terminiertem Differenz-Port parallel betrieben. Innerhalb einer etwa halben Oktave hat man so eine sehr gute Anpassung. Der Diplexer davor braucht dann nur diese halbe Oktave abzudecken.
Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber du hast es doch mit ordentlichen Signalpegeln zu tun und die Empfangsbandbreite ist schmal (einzelne Frequenz). Die SNR Limite ist nicht soo schnell erreicht. Deshalb würde ich ganz einfach einen Attenuator von 6-10 dB zwischen Mischer und Filter vorsehen... fertig ist die breitbandige und rückwirkungsfreie Anpassung. Allgemeiner Hinweis: Grundsätzlich haben in dem Frequenzbereich der mechanische Aufbau, Layout und Abschirmung der Schaltung schnell einmal den grösseren Einfluss auf die Performance als die theoretische Detail-Ausgestaltung des Signalpfades. Das sollte einfach nicht vergessen werden bevor zu viel Energie am falschen Ort investiert wird...
Hallo dflas, Richtig, aber das ist nur bei High-Level Empfängern nötig, wie ich oben explizit ausgeführt hatte. Bei einem VNA ist das völlig überflüssig. Mit dem Hybrid-Prinzip + H-Mode Mischer (nach G3SBI) hatten wir uns schon vor >25 Jahren herumgeschlagen (siehe z.B. "Technical Topics" Jan. 1994(!), RadCom der RSGB). Wie die Zeit vergeht.... Ist zwar hier völlig daneben, aber anbei zwei Simulationen von damals (9MHz-Diplexer+Filter ohne und mit Hybridschaltung). Man achte auf die blauen Kurven für S11. MfG, Horst
Phasenschieber S. schrieb: > Deshalb haben die meisten Superhet-Empfänger > erstmal eine Verstärker-Eingangsstufe. Nein. Die meisten sind lowbudget (Werbewegwerfkram), da wird an jeder Schraube gespart, Hauptsache der Ortssender ist zu hören.
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