Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Motorola HC07 bzw. HC705 programmieren


von Martin T. (martinteves)


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Ich habe etliche ca. 25 Jahre alte Platinen, mit einem Motorola 68HC705, 
bei denen ein paar Bytes im EPROM geändert werden müssen. Wenn ich die 
Dinger auslöte kann ich sie programmieren.

Laut der technischen Unterlagen hat diese Platine einen 
Programmieranschluss und laut Unterlagen kann über zwei SCI-Leitungen 
der EPROM Inhalt programmiert werden über Standardtools von Motorola. 
Leider ist dafür kein Programmer mehr vorhanden.

Kennt jemand dafür einen Programmer, der das kann? Darf auch ein paar 
Euros kosten.
Am besten sollte die Programmiersoftware, auf heutigen Computern laufen, 
da ich keinen Computer besitze, auf dem ich noch ein DOS zum laufen 
bekomme.

Kennt sich jemand mit den alten Dingern aus?

von Dieter (Gast)


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Das ist eine HC05 CPU, hier wurde schon mal darüber
diskutiert:

Beitrag "Compiler und Programmierschaltung für MC68705U3S"

(Compiler und Programmierschaltung für MC68705U3S)

Und wenn man hier im Forum nach "68HC705" sucht findet
noch einiges mehr dazu, vielleicht gibt es da ja bereits
eine Lösung.

von Stefan (Gast)


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Hallo,

Martin T. schrieb:
> Wenn ich die
> Dinger auslöte kann ich sie programmieren.

Woher weisst du das?

Ich habe in meinem Berufsleben viel mit den MC68HC705 gearbeitet.
Alle, mit denen ich zu tun hatte, hatten aber nur ein sogenanntes 
OTP-ROM (One Time Programmable).
Waren also nur einmal programmierbar. Für Änderungen musste ein neuer 
benutzt werden. Eben nicht änderbar!

Besorg dir unbedingt ein exaktes Datenblatt deines ICs.

Gruß

von Martin T. (martinteves)


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Ich habe mich nicht korrekt ausgedrückt.

Ich will nicht das EPROM sondern das EEPROM ändern. Beim restlichen 
Speicher handelt es sich wahrscheinlich um ein einen OTP oder noch 
wahrscheinlicher um eine ROM-MASKE. Die genaue Typbezeichnung ist leider 
nicht ablesbar, möglicherweise absichtlich.

Bei ausgelöteten Bausteinen habe ich die Programmierung ausprobiert. 
Wenn man ihn als 68HC705 angibt funktioniert das. Leider ist das 
Auslöten und wieder Einlöten recht umständlich. Es geht auf einer sehr 
teuren Programmierstation, die aber nicht bei mir steht.

Laut Entwicklungunterlagen wurden die EEPROM früher mit einem 
Adapterkabel und einer Software geändert. Beides ist nicht mehr 
vorhanden.

Nachdem ich die Suche auch Google mit HC05 statt HC07 verwendet habe, 
weiß ich, dass ein Programmer nur TTL-Pegel braucht. Dafür den 
vorherigen Schreibern schon einmal Dank. Dafür ist natürlich ein Adapter 
für eine serielle Schnittstelle vorhanden.

Jetzt bräuchte ich nur eine Software, die den EEPROM-Inhalt ausliest und 
ihn  auch wieder über diese SCI-Pins reinschieben kann.

Ich habe jetzt sogar im Internet ein Programm gefunden, was PROG7 heißt, 
weiß aber nicht genau, was das Programm kann. Scheint aber ein echtes 
MS-DOS und eine alte RS232-Schnittstelle zu benötigen, die im MS-DOS 
über Speicherstellen programmiert werden kann. Parallel versuch ich 
jetzt einen solchen Computer zu besorgen.

von Dieter (Gast)


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Martin T. schrieb:
>
> Ich will nicht das EPROM sondern das EEPROM ändern. Beim restlichen
> Speicher handelt es sich wahrscheinlich um ein einen OTP oder noch
> wahrscheinlicher um eine ROM-MASKE. Die genaue Typbezeichnung ist leider
> nicht ablesbar, möglicherweise absichtlich.

Falls es ein MC68HC705E6 ist (der hat zusätzlich 160 Byte EEPROM)
dann könnte eventuell XPROG weiterhelfen. XPROG kann wohl den
EEPROM des MC68HC05E6 lesen und schreiben (der MC68HC05E6 ist
die ROM Version des MC68HC705E6). Dabei muss man ein paar Kabel
an den Chip löten, das geht im Prinzip ohne den Chip auszulöten.

Mehr dazu findet man wenn man nach MC68HC05E6 und XPROG sucht.

von Manfred (Gast)


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Dieter schrieb:
> Falls es ein MC68HC705E6 ist (der hat zusätzlich 160 Byte EEPROM)
> dann könnte eventuell XPROG weiterhelfen. XPROG kann wohl den
> EEPROM des MC68HC05E6 lesen und schreiben (der MC68HC05E6 ist
> die ROM Version des MC68HC705E6).

Wir hatten früher den MC68HC805B6 in Seriengeräten, dessen 
Programmspeicher war EEPROM und mehrfach umprogrammierbar. Am anderer 
Stelle den MC68HC705B16, der war OTP und hatte ein abweichendes 
Adressmapping.

Ich selbst habe den 805 in Prüfmitteln eingesetzt, das war mein 
damaliger Arduino, aber eben Assembler und außerhalb der Platine 
programmiert.

In der Schublade liegen hier noch ein paar mit Glasfenster = EPROM, da 
kann ich leider keine Typennummer lesen.

Ein kleines EEPROM, welches sich aus dem laufendem Programm heraus 
umschreiben ließ, haben sowohl 805 als auch 705.

Hier liegen noch Assembler-Sourcecodes von 1993 auf dem PC, große 
Schande, ich blicke da nicht mehr durch, nach gerade mal 25 Jahren. Und 
mal gestochert, irgendwelche Programmiersoftware finde ich leider nicht.

Aus der Erinnerung heraus war es unter DOS möglich, dies Steine mit 
simpler Eigenbauhardware zu programmieren - müsste im Datenbuch 
beschrieben sein.

von Lotta  . (mercedes)


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Ist der Unterschied zwischen den HC07 und HC08 sehr groß?

mfg

von Dieter (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Ist der Unterschied zwischen den HC07 und HC08 sehr groß?
>

Die Bezeichnungen "HC07" und "HC08" sagen wenig aus. Die
CPU bei diesen Chips heisst HC05, die andere Ziffern und
insbesondere die am Ende stehenden Buchstaben bestimmem
die Unterschiede (z.B. OTP oder ROM, Speichergröße, Peripherie)

von Lotta  . (mercedes)


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Ach!

Ich hab nämlich Zugriff auf das Buch "HC6808 Microcontroller
erfolgreich anwenden" von Franzis, da ist unter Anderem die Schaltung
des seiellen Kabels / Schnittstelle drinne, außerdem Links
zur Software und ne CD mit Software dabei.

Soll ich morgen mal querlesen, und sehen was auf der CD ist?

mfg

von Dieter (Gast)


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Eine "HC07" CPU von Motorola gibt es meines Wissens nicht,
darauf bezog sich meine Antwort weiter oben.

Die HC08 CPU im 68HC08 ist der aufwärtskompatible Nachfolger
der HC05 CPU, siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/68HC08

Bei den Bezeichnungen muss man ein wenig aufpassen, ein
MC68HC805C4 ist z.B. immer noch ein HC05.

Der Inhalt der CD aus dem Franzis Buch wäre interessant, ist aber
vermutlich zu groß als Anhang hier im Forum.

von Martin T. (martinteves)


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Es handelt sich nicht um einen HC07 sondern um einen HC05. Speziell ist 
es wohl ein HC705 oder HC805. Das war ein Fehler von mir. Die erste 
Antwort von Dieter hat schon geholfen, weil mit der Suche unter HC05 
findet man schon einige Informationen

Interface an sich ist kein Problem, das scheint ja nur ein TTL-Pegel zu 
sein. Programmiertool für In-Circuit ist schon eher ein Problem.

Ich habe jetzt ein Programm von Motorola PROG7.com. Damit soll man die 
HC05 Familie lesen und schreiben können. Dabei müssen aber scheinbar 
neben den beiden Kommunikationspins noch weitere Pins auf High gelegt 
werden.

Ich weiß leider nicht, um welchen Typ von HC05 es sich genau handelt.

Der Tipp mit XPROG sieht recht interessant aus. Nur bei ebay scheinen 
mir die XPROG-Tools alles irgendwelche Raubkopien/illegale Nachbauten zu 
sein.

Die Firma ELDB auf einer litauischen Webseite behauptet XPROG, soll nur 
original von ihnen sein. Leider ist die Beschreibung über das Tool dünn 
1100€ kostet es dort. Das wäre ok, wenn es wirklich das macht, was ich 
brauche.

Vorerst werde ich wahrscheinlich aber weiter die Prozessoren auslöten 
und das EEPROM in der großen Station ändern.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Martin T. schrieb:
> Der Tipp mit XPROG sieht recht interessant aus. Nur bei ebay scheinen
> mir die XPROG-Tools alles irgendwelche Raubkopien/illegale Nachbauten zu
> sein.

XPROG wird hauptsächlich in der automotive Szene benutzt, die Angebote
auf der bekannten Versteigerungsplatform sind Klone. Die funktionieren
aber durchaus und die V5.6 sollte für den HC05 ausreichen.

Aber solange nicht klar ist welcher M68HC705 genau es in Deinem Fall ist
könnte es sein dass XPROG den nicht kennt.

Stell doch mal das "PROG7.com" als Anhang hier rein, so groß ist es ja
vermutlich nicht. Ich gehe davon aus dass XPROG es auch nicht viel
anderst macht als das "PROG7.com", falls es tatsächlich funktioniert.

Bei XPROG findet man die Anschlussbelegung der Pins auch ohne das
Programm zu kaufen. Nur hilft das nicht viel weiter wenn man die
Kommunikation zum Lesen/Schreiben des EEPROM nicht kennt.

von Dieter (Gast)


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Nochmal zu dem "PROG7.COM", ich nehme an Du hast das Programm
von hier?

http://www.midondesign.com/PROG05/PROG05.html

Das Programm würde zum Programmieren des EEPROM nicht weiterhelfen.
Du brauchst vermutlich den "Serial Bootstrap Mode", damit kann man
Code über die serielle Schnittstelle in den RAM laden und ausführen.
Dierser Code kann dann z.B. den EEPROM lesen oder schreiben.

Das kann man ziemlich sicher auch selber implementieren, aber
ohne zu wissen welcher MC68HC705 Chip genau bei Dir verbaut ist
kann man nur raten.

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