Forum: HF, Funk und Felder Diodenmischer RF Pegel


von Heinz F. (Gast)


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Aufgrund mangelnder Verfügbarkeit musste ich mich für einen Level 13 
Double Balanced Diodenmischer entscheiden. Daher die Frage was denn der 
maximale Eingangspegel für so einen Mischer ist. Kann ich da auch noch 
mit 5dBm am RF Port reingehen und welche Effekte hat das?

von HST (Gast)


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Erscheint mir schon zuviel, nur 8db Differenz zwischen LO und Eingang.
Guckst du hier:
https://www.minicircuits.com/app/AN00-009.pdf
Hier findest du alle notwendigen Infos, abhängig von der Anwendung:
https://www.minicircuits.com/WebStore/dashboard.html?model=ADE-1MH%2B
MfG,  Horst

von Ralph B. (rberres)


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Bei einen +13dbm Mischer hast du bei einen Eingangspegel von etwa -30dbm 
einen Intermodulationsabstand von etwa 80db.

Bei -20dbm Eingangspegel 60db IM3 Abstand usw.

+13dbm ist dann der Oszillatorpegel.

Vorrausgesetzt das alle drein Ports für alle am Mischer vorkommende 
Frequenzen reell mit 50 Ohm abgeschlossen sind.

Ralph Berres

von Heinz F. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Bei einen +13dbm Mischer hast du bei einen Eingangspegel von etwa
> -30dbm
> einen Intermodulationsabstand von etwa 80db.
>
> Bei -20dbm Eingangspegel 60db IM3 Abstand usw.
>
> +13dbm ist dann der Oszillatorpegel.
>
> Vorrausgesetzt das alle drein Ports für alle am Mischer vorkommende
> Frequenzen reell mit 50 Ohm abgeschlossen sind.
>
> Ralph Berres

Ok das sollte passen. Wie schafft man aber immer 50Ohm, wenn ich am ZF 
Ausgang noch Tiefpassfilter habe, die eine Reflektion ab der 
Grenzfrequenz erzeugen? Das müsste ja für alle Frequenzen 50Ohm sein. 
Also wenn mein RF Signal 3GHz ist und ich das auf 2MHz heruntermische 
brauche ich ja auch einen Filter, der im Sperrbereich ab 5MHz absorbiert 
und nicht reflektiert. Wie stellt man das an?

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Heinz F. schrieb:
> Wie schafft man aber immer 50Ohm, wenn ich am ZF
> Ausgang noch Tiefpassfilter habe, die eine Reflektion ab der
> Grenzfrequenz erzeugen?

Das hatten wir erst kürzlich hier: 
Beitrag "Re: ADE-42MH+ IF terminierung". Wenn es sehr 
breitbandig sein soll (3 GHz), wird man wohl eine Kombination von 
Maßnahmen vorsehen müssen.

Die andere Frage ist, wie großsignalfest der Mischer bei so hohen 
Frequenzen überhaupt sein muss. Das kann man ohne weitere Details nicht 
beurteilen.

von Heinz F. (Gast)


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Wie entwirft man Filter, die absorbieren über einen großen 
rrequenzbereich?

von Ralph B. (rberres)


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Heinz F. schrieb:
> Wie schafft man aber immer 50Ohm, wenn ich am ZF
> Ausgang noch Tiefpassfilter habe, die eine Reflektion ab der
> Grenzfrequenz erzeugen? Das müsste ja für alle Frequenzen 50Ohm sein.
> Also wenn mein RF Signal 3GHz ist und ich das auf 2MHz heruntermische
> brauche ich ja auch einen Filter, der im Sperrbereich ab 5MHz absorbiert
> und nicht reflektiert. Wie stellt man das an?

sowas nennt man diplexer

Ralph Berres

von Entkoppler (Gast)


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Wir wäre es mit einem Pufferverstärker mit geringer Verstärkung, der 
primär dem Ziel dient Isolation zu schaffen?

Beispiel MAR-4+ mit 8dB Gain mit S12 = -15dB
https://www.minicircuits.com/pdfs/MAR-4+.pdf

Passt für diese sehr niedrige ZF nicht gut, da baut man sich einen 
Pufferverstärker besser selbst. Oder je nach Pegelplan genügt vielleicht 
ein kleines Dämpfungsglied von wenigen dB?

von HST (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
eine Info über die Eigenschaften/Berechnung eines BP-Diplexers findest 
du hier:
Beitrag "Re: ADE-42MH+ IF terminierung"

Bei einer ZF von 2MHz und einer Betriebsgüte des Diplexers von z.B. Qb=4 
hast du bei 5MHz schon eine sehr gute Reflexionsdämpfung. Voraussetzung 
ist, dass im Durchlassbereich (hier ca. 1,5 bis 3MHz) ein 
reflexionsfreier Abschluss mit der Systemimpedanz erfolgt. Hab's mal 
simuliert.

MfG, Horst

von Ralph B. (rberres)


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Heinz F. schrieb:
> Also wenn mein RF Signal 3GHz ist und ich das auf 2MHz heruntermische
> brauche ich ja auch einen Filter, der im Sperrbereich ab 5MHz absorbiert
> und nicht reflektiert. Wie stellt man das an?

Hast du dir mal Gedanken gemacht über die Spiegelfrequenzprodukte?

Wenn du 2MHz ZF nimmst, dann hast du eine Empfangsstelle bei 3GHz -2MHz 
und 3GHz + 2MHz. Wie willst du die voneinander trennen?

In der Praxis macht man das nicht so, sondern setzt erst auf eine hohe 
ZF um, welche  so 50MHz bis 100MHz höher ist als die höchste 
interessierende Eingangsfrequenz. z.B. in diesen Fall 3,1GHz.
Diese kann man mit einen 20MHz breiten Filter filtern. Am Eingang ist 
dann nur ein Tiefpass für 3GHz notwendig.

Diese ZF setzt man nun um in ca 500MHz  um nicht auf der zweiten Zf 
Spiegelfrequenzprobleme zu bekommen. Die 3 ZF wäre dann z.B. 21,4 MHz 
und die 4 ZF deine 2MHz.

Alternativ könnte man nicht auf eine ZF von 2MHz umsetzen sondern mit 
zwei Mischern einen IQ Mischer direkt ins Basisband mischen. Dazu 
benötigt man zwei LOs welche exakt 90° Phasenverschiebung untereinander 
haben.

So wie du es machen willst funktioniert das vermutlich nicht.

Ralph Berres

von Nils D. (Gast)


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Heinz hat uns noch nicht gesagt was er damit vor hat. Wenn es ein VNA 
sein sollte, dann braucht man keine 4 zwischenfrequenzen oder irre ich 
mich da? Dann kann mir doch egal sein wie viele Spiegelfrequenzen ich da 
mit reinmische weil das anregende Signal bekannt ist und eh alles 
rauskalibriert wird.

von Heinz F. (Gast)


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Es geht tatsächlich um einen VNA.

von HST (Gast)


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Bei einem VNA kann man den Mischer durchaus höher aussteuern, bis ca. 
20db unterhalb der LO-Amplitude. Hier gibt's ja keine IM, da nur ein 
definiertes Signal vorhanden ist.

Eine Spiegelfrequenz ist zwar theoretisch vorhanden, ist aber in der 
Praxis völlig unkritisch. Ein Beispiel:

ZF=1MHz, Signalfrequenz 1000MHz - 2000MHz, -->LO-Frequenz 
1001MHZ-2001MHz.

Das ergibt 1MHz und 2001 - 4001MHz als Spiegel. Die weitaus schwächeren 
Produkte durch LO-Oberwellen spielen auch keine Rolle, da hier kein 
Tracking vorhanden ist. Es reicht also sogar ein Tiefpass aus, 
allerdings ist ein BP-Diplexer noch besser.

Wie schon von mir in einem anderen Threads erwähnt, besitzt der VNWA von 
DQ8SAQ (0,1-1300MHz) sogar eine ZF im unteren Audiobereich (2,4kHz) mit 
einem 16bit Stereo-Audio ADC (Version 3 zwei ADCs zur gleichzeitigen 
Messung von S11 und S21).

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