Hallo zusammen, ich plane ein relativ sinnfreies Bastelprojekt für den Einsatz im Sommer: Eine in etwa maßstabsgetreue Nachbildung eines Lkw-Anhängers im Maßstab 1:8, als funktionierender Kühlkoffer. Er kann nämlich in diesem Maßstab bei 20mm Isolierung stehend sowohl alte Bierflaschen als auch Euro-Flaschen stehend aufnehmen. Außen noch die Lackierung der Lieblings-Brauerei und fertig ist ein schöner Gag für sommerliche Modellbautreffen, wo es immer nur Limo gibt... Ein potentielles Zugfahrzeug ist vorhanden, das Fahrgestell des Anhängers und die Räder sind gar nicht so das Problem, und teilweise liegt schon alles in der Materialkiste. Aber beim eigentlichen Kühlkoffer kann ich mich nicht so recht entscheiden. Peltier ist ziemlich gesetzt. Ich hätte zwar sogar seit Urzeiten ein komplettes Waeco-Aggregat herumstehen samt Verdampfer, aber das ist schon ein ziemlicher Brocken und mit diesem recht sinnfreiem Gebastel wäre das teure Ding dann wohl verdorben, bzw. mindestens die Gasfüllung raus, wenn sie nicht ohnehin schon weg ist nach der langen Lagerzeit. Aber bei Peltier gibt es immer noch viele Spielarten der Kühlkörper und Wärmeübertragung. Zunächst ganz klassisch, wie bei den meisten käuflichen Peltier-Kühlboxen: Alu-Kühlkörper innen, Alu-Kühlkörper außen, beide natürlich aktiv belüftet. Da das Peltierelement nur gute 3mm dick ist, ergibt sich kaum Isolierung. Also muß ein zusätzlicher Wärmeleit-Klotz rein, vernünftigerweise auf der kalten Seite. Das ist schon wieder ein Wärmeübergang mehr. Der Kühlkörper außen sollte ein ziemlicher Brummer sein, da wird die Beschaffung als günstiges Bastelteil schwierig. Dann hätte ich aus dem Bereich der PC-Wasserkühlung einen Radiator für 2x 120mm-Lüfter hier liegen. Der Aufbau eines Wasserkreislaufs mit Pumpe und Vorratsbehälter würde mich nicht abschrecken, die zusätzliche Komplexität wäre für so ein Bastelprojekt nicht schlimm. Zudem hätte ich alle Freiheiten, die Peltiers und inneren Kühlkörper an der Innenwand zu platzieren, und die notwendige Wärmeabfuhr über die Wärmetauscherplatte und Schläuche durch die Isolierung dorthin zu bringen. Aber, Frage: Bringt so ein Radiator mehr oder wenigstens gleichviel Wärme weg? Die Zahlen: Der Radiator hat von Luft durchströmte Lamellen auf einer Fläche von 120x240mm. Ein konventioneller (noch zu beschaffender) Kühlkörper könnte sich auf ein Volumen von ca. 240x200x40mm erstrecken. Drittens, beim Kühlen von CPUs hat man sich wohl auf die Kombination aus Heatpipes und aufgepressten Alu-Blechen eingeschossen. Das werden die nicht umsonst so machen. Nach meinem Verständnis sorgen die Heatpipes erstmal dafür, die Wärme aus dem konzentrierten Fleck zu verteilen (eine CPU und ein 40x40mm Peltier kann man da ganz gut gleichsetzen). Aber wohl genauso wichtig ist ihre Funktion, wenn es darum geht, die Wärme möglichst weit verteilt in die Alu-Bleche einzubringen. Hier scheint mir nochmal eine Überlegenheit gegenüber dem konventionellen Kühlkörper mit seiner dicken Grundplatte zu sein. Und natürlich, daß die dünnen Alu-Bleche viel mehr Oberfläche haben, die sich natürlich nur mit aktiver Belüftung (erzwungener Konvektion) ausnutzen läßt. Das scheint mir, wenn es sich gut gestalten läßt, der Königsweg zu sein. Aber nur, WENN es sich gut gestalten läßt. Die Einbaulage dieser Kühlmonster ist ja wohl so gedacht, daß die CPU flach auf dem Mainboard sitzt, welches im PC-Gehäuse steht. Die Heatpipes arbeiten also schon nicht ideal mit "Wärmequelle unten, Wärmeabgabe oben". Die U-förmigen Heatpipes breiten sich eher seitlich wie ein Geweih aus. Für die Luftdurchströmung, wie ich sie in dem Modell vorhabe, wäre es aber eher so: Ein Zweig des Geweihs geht nach oben, einer nach unten. Da könnte es sein, daß ihre Wirkung nachläßt bis verschwindet. So weit meine Gedanken bisher. Was sind meine Fragen an Euch? Erstens, Eure Einschätzung zur Fähigkeit der verschiedenen Wärmeübertragungssysteme. Evtl sogar Zahlen? Ich habe mich schwer getan, belastbare Zahlen zu finden. Die Wärmewiderstands-Angaben zu klassischen Profilkühlkörpern beziehen sich wohl auf normale Konvektion, keine Ahnung, welche Verbesserung durch Zwangsbelüftung zu erreichen ist. Bei den CPU-Kühlern trifft man eher auf vollmundige verbale Aussagen denn auf Zahlen. Und zum Radiator habe ich gar nichts gefunden. Zweitens, vielleicht ganz andere Ideen? Zur Anregung mal zwei Screenshots aus dem CAD und eins von einem Vorbild. Das muß nicht sklavisch in jeder Einzelheit nachgebaut werden, nur so etwa plausibel. Das vorne dranhängende Kühlaggregat würde ich halt relativ groß gestalten und mit großen Luftgittern versehen, wie im CAD schon angedeutet. Der Modell-Kühlkoffer ist gute 300x300x800mm groß. Eine Möglichkeit wäre noch, die Luft vielleicht unterhalb des Kühlkoffers anzusaugen und die Öffnungen in der Aggregat-Attrappe nur zum Ausblasen zu nutzen. Der Kühlraum muß sich auch keineswegs auf die gesamte Länge erstrecken, man kann da vorne schon einigen Platz für die Kühltechnik verstecken. Oder im Fahrgestell-Rahmen ließe sich vielleicht der Radiator verstecken, dort sogar ein dreifach-Exemplar mit 360x120mm. Aber die Luftführung ist dann schwierig. Viele Grüße Tom.
Du machst dir irgendwie viel zu viel theoretische Überlegungen. Wenn du CPU Kühler hast nimm die und probiere es aus. Viel interessanter dürfte die Frage werden wo du die 1:1 Auto Batterie hinpackst um das Peltier Element mit seinem miesen Wirkungsgrad lange genug mit Strom zu versorgen dass es wirklich ein paar Flaschen Bier/Limo/Wasser kühlt.
Bei der Stromversorgung mache ich mir keine Illusionen. Netzteil. Obwohl man unter dem Koffer imitierte Staukästen anbringen könnte, die 4 Stück 12V 7Ah Bleiakkkus beherbergen können. Einen Versuch ist es mal wert, diese Akkus liegen auch da. Aber viel verspreche ich mir nicht davon.
Das taugt höchstens zum Kühl halten im Schatten und das auch nur bedingt. Nimm zu ~1/4 an Gewicht deiner Autobatterie Kühlakkus und mach das mit 30mm Styropor "dicht".
Ja, ich weiß, drum schrieb ich ja "sinnfrei". Der Koffer wird wohl an die 20 Flaschen aufnehmen können. Die halten sich, wenn vorher richtig kalt, schon alleine mit ihrer eigenen Wärmekapazität ganz gut. Ein gewisser Anteil tiefgefrorener Kühlakkus: Noch besser. Aber unter technik-affinen Modellbauern und bei mir selbst kommt natürlich sofort die Frage auf: Könnte man nicht aktiv echt kühlen? Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?
Ach ja, ich habe 20mm PU-Schaum besorgt. Ist noch etwas besser als Styropor. Aber so gewaltig auch nicht. Dicker wäre sicher besser, aber dann sieht der Innenraum, den ich auch originalgetreu nur über die Hecktüren zugänglich haben will, irgendwann lächerlich aus.
TomH schrieb: > Ja, ich weiß, drum schrieb ich ja "sinnfrei". Ubs, zu viel Text, ist mir durchgelutscht. Na dann nichts für ungut und viel Spass dabei. :) Wegen den Lüfter am KK, hatte ich auch mal gesucht und nicht wirklich was praktikables zu gefunden. :(
Peltier ist energetisch wirklich das schlechteste, dein Akku wird sehr schnell sehr leer sein. Versuch doch, aus einer Kompressorkühlbox das Aggregat auszubauen. Das wäre dann auch technisch dichter am Original.
TomH schrieb: > Da das Peltierelement nur gute 3mm dick ist, > ergibt sich kaum Isolierung. Also muß ein zusätzlicher Wärmeleit-Klotz > rein Die Dicke der Isolierung würde ich lieber nutzen, um mehrere Peltier zu stapeln (2 oder drei). Dann wird nämlich ihr Wirkungsgrad auch gleich etwas besser - das ist bei denen dringend nötig. (Daß Kompressor technisch sicher besser wäre, sehe ich auch so. Peltier ist aber halt einige Schuhrößen simpler, akzeptiert...)
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Statt Styropor würde ich Vakuumplatten verwenden. Eine 2cm dicke Platte isoliert wie 20cm Styropor. Diese Platten schauen aus wie Kaffeepackungen, nur statt dem Kaffee sind da porenoffene Kügelchen drinnen. Für sowas gibt es auch moderne Kühlschränke, die verbrauche nur den halben Strom. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumd%C3%A4mmplatte
Noch ne "gute" Idee. Heatpipes lassen sich recht einfach selbst herstellen!?
Thomas R. schrieb: > Statt Styropor würde ich Vakuumplatten verwenden. > Eine 2cm dicke Platte isoliert wie 20cm Styropor. Vakuumdämmplatten sind theoretisch gut aber für das Projekt praktisch nicht einsetzbar, weil man die nicht zuschneiden darf, müsste also genau in den richtigen Abmessungen verfügbar sein, siehe z.B. hier: https://ks-kentico-prod-cdn-endpoint.azureedge.net/netxstoreviews/assetOriginal/90902_Optim-R%20Flachdach%20Verarbeitungsrichtlinien.pdf In Stückzahlen wäre es sicher möglich eine Platte nach Maß anfertigen zu lassen aber für ein Einzelstück ist das wohl keine Option. Aerogel wäre auch noch eine Option, ist aber nur etwa um den Faktor 2 besser als Styropor. Klaus W. schrieb: > Die Dicke der Isolierung würde ich lieber nutzen, um mehrere Peltier zu > stapeln (2 oder drei). Man kann auch 20mm Isolierung machen und trotzdem nur ein 5mm dickes Peltier und dann direkt ein kleiner Kühlkörper mit Lüfter innen. Die 20mm Isolierung helfen trotzdem überall da wo kein Peltier ist. Klaus W. schrieb: > Dann wird nämlich ihr Wirkungsgrad auch gleich etwas besser - das ist > bei denen dringend nötig. So pauschal stimmt das nicht, mehrere Peltiers hintereinander sind sinnvoll wenn man eine besonders hohe Temperaturdifferenz will. Bei geringer Temperaturdifferenz führt das aber eher zu einem niedrigeren Wirkungsgrad. Stattdessen würde ich genau schauen welches Peltier man nimmt, gibt z.B. bei 40x40mm diverse Varianten mit unterschiedlicher Kühlleistung/Nennstrom, z.B. TEC1-12703 vs TEC1-12708. Gegebenenfalls ist eine Variante mit weniger Leistung besser weil da auch drastisch weniger Abwärme entsteht und die warme Seite sich weniger stark erwärmt. Teo D. schrieb: > Noch ne "gute" Idee. > Heatpipes lassen sich recht einfach selbst herstellen!? Heatpipes selbst herstellen ist nicht trivial, man braucht eine entsprechende Struktur mit Kapillarwirkung innen im Rohr und es darf keine Luft enthalten sein, nur Wasserdampf (und etwas flüssiges Wasser). Ich würde lieber fertige Heatpipes kaufen (gibt's relativ billig bei Aliexpress) und bei Bedarf in die richtige Form biegen, eine Biegefeder kann da hilfreich sein. Noch eine Idee zur Kühlung: Könnte man da nicht auch was auf der Unterseite machen, eventuell mit Profilkühlkörpern (kann man als 1m-Stange kaufen und passend zusägen) als "Unterfahrschutz". Zum Thema Stromversorgung: Das Ganze wird ja ein LKW-Anhänger und dementsprechend auch von einem LKW-Modell gezogen. Wenn das Ladevolumen des Zugfahrzeugs ähnlich groß wie das des Anhängers ist kann man da schon eine vernünftige Akkukapazität unterbringen, insbesondere wenn man LiFePo4 und nicht Blei verwendet.
Habs mir nicht durchgelesen, viel zu lang. Vorgekühltes Bier mit 5 Grad plus Eisakkus in einem Styropor Koffer hält LOCKER 10h sehr kalt, nicht nur "trinkbar". #Maitour Klaus.
Jakob L. schrieb: > Heatpipes selbst herstellen ist nicht trivial, man braucht eine > entsprechende Struktur mit Kapillarwirkung innen im Rohr und es darf > keine Luft enthalten sein Das arbeite auch nur mit Schwerkraft. Schränkt natürlich etwas ein. Die Luft verdrängt man einfach mit Wasserdampf. Das letzte Löcherl, halt erst zulöten, wenn etwas Wasserdampf ausgetreten ist.
Teo D. schrieb: > Jakob L. schrieb: >> Heatpipes selbst herstellen ist nicht trivial, man braucht eine >> entsprechende Struktur mit Kapillarwirkung innen im Rohr und es darf >> keine Luft enthalten sein > > Das arbeite auch nur mit Schwerkraft. Schränkt natürlich etwas ein. > Die Luft verdrängt man einfach mit Wasserdampf. Das letzte Löcherl, halt > erst zulöten, wenn etwas Wasserdampf ausgetreten ist. Kann man machen wenn die Einbaulage passt mit der Schwerkraft. Aber bei den Preisen hier würde ich mir die Arbeit sparen und einfach fertig kaufen, das Kupferrohr kostet ja auch Geld. https://de.aliexpress.com/item/4001214947498.html
Danke für die vielen Antworten, ich versuche mal zu reagieren/abzurunden/zu ergänzen. Sämtliche Aussagen, wie man grundsätzlich bei einer Sommerveranstaltung kaltes Bier vorhalten kann, und wie wenig zielführend die Verwendung von Peltierelementen dabei ist, sind natürlich valide. Dennoch ist die Grundidee nunmal die Nachbildung eines Kühlanhängers mit Aggregat, und erst durch irgendeine aktive Kühltechnik wird das ganze "sexy", sowohl für mich als Planer/Erbauer als auch für Zuschauer, Freunde, Leser einer Fachzeitschrift. Eine genannte Idee zur Platzausnutzung/Mechanik fand ich interessant: Den Platz, an dem der Unterfahrschutz oder fake Staukästen sind, nicht für Akkus, sondern für Radiatoren oder Kühlkörper nutzen. Das muß ich mir mal genauer anschauen, danke. Akkus auf Zugfahrzeug: Akkus und deren Unterbringung sind nicht die Hauptfrage, aber ja, auf der Pritsche des Zugfahrzeugs geht da auch was. Heatpipes selber bauen: Ich denke, das wäre schon machbar, insbesondere wenn man die Geometrie so wählt, daß die Schwerkraft mithilft. Aber die Anbindung an die Kühlbleche und die Ausgestaltung derselben stelle ich mir aufwendig vor. Wenn man da anfängt, dünne Alubleche in großer Stückzahl zurechtzuschneiden und zu lochen, bzw. so Durchzüge herstellen, dann wird der Schwanz schnell länger als der Hund. Isolationsmaterialien: Vakuumplatten wären super, aber wie schon beschrieben als "auf Maß produziert" unerreichbar. Ich glaube, die Platten aus PUR-Hartschaum sind schon ok, und ich habe sie schon hier liegen. Ich habe mal für die Geometrie des Koffers die Wärmelast bei 30° außen und 8° innen berechnet: 29 Watt. Das müßte zu schaffen sein, viel schlimmer wäre die Wärmekapazität, wenn man tatsächlich warmes Bier runterkühlen wollte. Da mach ich mir aber keine Illusionen. Peltiers stapeln: Glaube ich ganz schlechte Idee. Der Wirkungsgrad des einzelnen steigt zwar durch die geringere Temperaturdifferenz, aber das wird mehr als wettgemacht dadurch, daß jedes nachfolgende Peltier ja nicht nur die zu transportierende Wärme, sondern auch noch die Verlustleistung des vorangehenden pumpen muß. Macht, wie auch schon geschrieben, nur bei größeren Temperaturdifferenzen Sinn. Viele Grüße Tom.
TomH schrieb: > Bei der Stromversorgung mache ich mir keine Illusionen. > > Netzteil. > > Obwohl man unter dem Koffer imitierte Staukästen anbringen könnte, die 4 > Stück 12V 7Ah Bleiakkkus beherbergen können. Einen Versuch ist es mal > wert, diese Akkus liegen auch da. Aber viel verspreche ich mir nicht > davon. Wer nutzt heute noch primitive Bleiakkus in mobilen Anwendungen? LiFePO4 ist haushoch überlegen. Zum Thema an sich: Es gibt mittlerweile sehr kompakte Kompressorkühlanlagen. Praktischerweise schlachtest du da einen Weinkühlschrank aus. Vergiss Peltierelemente einfach grundsätzlich für solche Aufgaben. Neben PUR-Schaumplatten gibt es auch PVC-Schaumplatten.
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Hast du Platz für sowas? https://www.amazon.de/Dual-Core-Thermoelektrische-K%C3%BChler-Peltier-K%C3%BChlung/dp/B075JBNK9K
Jakob L. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Statt Styropor würde ich Vakuumplatten verwenden. >> Eine 2cm dicke Platte isoliert wie 20cm Styropor. > > Vakuumdämmplatten sind theoretisch gut aber für das Projekt praktisch > nicht einsetzbar, weil man die nicht zuschneiden darf va-q-tec bietet individuelle Kühlboxen an: eckig, rund usw. je nach Wunsch. So ist z.b. eine Rohrisolierung für eine oder mehrere Bierflaschen machbar. Damit bleibt das Bier tagelang kühl. Da brauchr man also nix zuschneiden. https://va-q-tec.com/
Mini Kompressor wäre realitätsnah - fancy auch ein Absorber mit kleinem Gastank. Klaus.
Fertige Kompressor-Kühlboxen fangen bei ca. 350€ an, bei Weinkühlschränken wird es nicht anders sein. Das liegt weit über dem Budget für diese Bastelei. Wie gesagt habe ich sogar ein Ensemble aus Waeco-Kompressor und Verdampfer hier liegen, würde aber damit lieber ein sinnvolleres Projekt machen oder das Ensemble verkaufen. Peter L. schrieb: > Hast du Platz für sowas? > https://www.amazon.de/Dual-Core-Thermoelektrische-K%C3%BChler-Peltier-K%C3%BChlung/dp/B075JBNK9K Genauso könnte das ganze aussehen, wobei ich das lieber selbst baue, dem äußeren Kühlkörper gerne mehr und filigrane Kühlrippen spendiere, und tendenziell die inneren Kühlkörper um 90° gegenüber der Darstellung drehen würde, so daß der kalte Luftstrom möglichst frei fließt. Und dann noch viel Isolierung ringsherum, nur eben die inneren Kühlkörper in einer Vertiefung aussparen. Kurzum, ich glaube, ich kann es selbst ein bißchen besser als das käufliche Ding, wenngleich es preislich nicht unmöglich wäre.
Thomas R. schrieb: > https://va-q-tec.com/ Sehr interessant, deutsche Firma, sie sagen sie seien die einzigen weltweit?! Wollte ich ein tolles Produkt bauen, das würde ich mir genauer ansehen, vor allem was das kostet. Aber seid mir nicht böse, das hier ist ein Bastelprojekt, ich will es gut machen und gerne tüfteln, aber ich werde in etwa das verwenden, was ich schon habe und nicht nach teuren maßgeschneiderten Spezialbauteilen suchen. Die PU-Schaum-Platten sind da, die Peltiers auch schon. Falls überhaupt Akkus verwendet werden, dann die herumstehenden, von Zeit zu Zeit nachgeladenen Bleiakkus. Wenn das nichts bringt, dann eben nicht. Werde keinen extra LiX-Akku dafür konfektionieren. Eher schnalle ich meinen 580Wh-Fahrradakku auf die Ladefläche des Zugfahrzeugs inkl. DC-DC-Wandler auf 12V.
Anbei meine selbst gebaute Thermobox, die ich nur für Sensortests verwende. Kaskadierte Peltierelemente haben immer einen besseren Wirkungsgrad als einzene Elemente aufgrund der geringeren Temperaturdifferenz. Jakob L. schrieb: > Bei geringer Temperaturdifferenz führt das aber eher zu einem niedrigeren > Wirkungsgrad. Das stimmt nicht, siehe: Thermoelectric Coolers Basics.pdf.
Komisch, daß es in mikrocontroller.net immer drauf rausläuft, daß sich welche über ein Detail streiten. Wobei, streiten will ich es nicht nennen, sagen wir mal vertiefen und ausarbeiten. Ich bin auch offen für neue Erkenntnisse. Also, natürlich hat ein Peltier bei geringerer Temperaturdifferenz einen besseren Wirkungsgrad. Aber kaskadierte Peltierelemente reichen ja nicht nur die zu pumpende Wärme weiter. Jedes Peltier in der Kaskade gibt ja seine Verlustleistung mit dazu. Und das nachfolgende Peltier muß die Wärme plus die Verlustleistung des vorhergehenden pumpen. Das erhöht den Energiebedarf in Summe enorm. Man müßte nun abwägen oder berechnen, ob der Gewinn an Wirkungsgrad diesen erhöhten Energiebedarf rechtfertigt. Welche Temperaturbereiche durchfährst Du mit Deiner Testbox? Wenn Du natürlich auf 0°C oder gar weit darunter willst, dann brauchst Du zwei Stufen. Bei der Kühlbox reden wir aber von ca. 20-25° Differenz (die man natürlich durch gutes Wärmeleit- und Wärmeabgabedesign auch so niedrig hinbekommen muß). Ich habe das erwähnte pdf durchgelesen, kann aber nirgends eine Abwägung oder Berechnung zum Thema einstufig-mehrstufig finden. Lediglich die wohlbekannten Diagramme mit der Abhängigkeit des COP von der Temperaturdifferenz, und Abhängigkeit des COP von der Stromauslastung. Wie gesagt, ganz klar hängt der maximal erreichbare COP von der Temperaturdifferenz ab. Und zwar stetig, ohne Maximum oder Optimum. Je weniger Temperaturdifferenz, desto besser der COP. Aber bei der Stromauslastung ist es nicht so einfach. Bei geringster oder gar keiner Temperaturdifferenz ist es einfach: Je weniger Strom, desto besser der COP. Aber bereits bei geringen Differenzen gilt dies nicht mehr. Warum? Weil der Peltier-Effekt gleichzeitig gegen den passiven Wärme-Rückfluß durch die Elemente kämpfen muß. Ohne Strom fließt Wärme zurück, bei einem gewissen Strom herrscht Gleichgewicht (COP ist hier 0), darüber wird langsam wirklich Wärme "hochgepumpt" und in Richtung hoher Ströme kommt dann wieder der COP-Abfall. Sehr schön sieht man das hier: https://www.meerstetter.ch/customer-center/compendium/71-peltier-element-efficiency Leider ist auch dort keine Abwägung zwischen einstufig/mehrstufig zu finden. Vielleicht kann man sich das aus den Diagrammen oder Gleichungen herleiten, aber mich wundert es, daß so eine Abwägung nicht irgendwo zu finden ist. Da haben sich doch bestimmt schon schlaue Köpfe damit beschäftigt.
Der Wirkungsgrad steigt um 1-2 Dekaden ! https://www.meerstetter.ch/de/kundencenter/kompendium/71-peltier-element-effizienz
Als Alternative sei noch Trockeneis erwähnt. Geht von fest direkt in gasförmigen Zustand über. https://de.wikipedia.org/wiki/Trockeneis
Cool schrieb: > Als Alternative sei noch Trockeneis erwähnt. Geht von fest direkt in > gasförmigen Zustand über. Und wo schließt man da den Akku an?! TomH schrieb: > Dennoch ist die Grundidee nunmal die Nachbildung eines Kühlanhängers mit > Aggregat, und erst durch irgendeine aktive Kühltechnik wird das ganze > "sexy", sowohl für mich als Planer/Erbauer als auch für Zuschauer, > Freunde, Leser einer Fachzeitschrift.
Jetzt mal angemeldet, aber gleicher Name... Die rechnerische Abschätzung, ob ein- oder mehrstufig, bleibe ich Euch noch eine Weile schuldig. Für den praktischen Teil habe ich gerade auf ebay CPU-Kühler geschossen, eher etwas kleinere mit 92mm-Lüfter: Xilence I1404T. Dafür würden drei nebeneinander hinpassen. Und das ebay-Angebot umfasste genau drei Stück und ging für gut 10€ her :-) Die Heatpipes schlängeln sich nur einseitig raus, da habe ich die Hoffnung, das um 90° zu einem "L" aufbiegen zu können, das Peltier steht dann senkrecht, der Kühlkörper waagrecht, der Luftstrom geht senkrecht durch. Damit wären gute Bedingungen für die Heatpipes geschaffen. Im Kühlkoffer würde ich dann heimliche Zuluftöffnungen auf der Unterseite machen und auch die Unterseite des "Aggregats" für eine Zuluftöffnung nutzen, während die Abluft im oberen Teil des "Aggregats" ausströmt. Damit wäre nicht die ganze Länge des Koffers (~800mm) als Kühlraum genutzt, das ist aber ok, erstens kann man eh schlecht so tief reinfassen, zweitens hilft es, wenn weniger Volumen zu kühlen ist und weniger Oberfläche für Wärmeeintrag vorhanden ist.
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