Forum: HF, Funk und Felder Kann man einen Empfänger detektieren


von Protykon (Gast)


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Hallo Ihr lieben,

kann man einen Funkempfänger detektieren, z.B.
mit einem Detektor o.ä, wenn ja könnte man auch die Frequenz feststellen 
auf welchem der Empfänger horcht ?

Vielen Dank.

VG,
Protykon

von Teo D. (teoderix)


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Wenn das Ding miserabel abgeschirmt ist ja.
Bei ollen CRT Monitore, konnte man sogar das Bild rekonstruieren. Ob 
"leserlich" --- kA.

von Resident MSc. (Gast)


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Bei einem Software Defined Radio mit direct sampling: Nein

von Plejaden (Gast)


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Resident MSc. schrieb:
> Bei einem Software Defined Radio mit direct sampling: Nein

Im Umkehrschluss bedeutet das, das es bei indirect Sampling funktioneren 
würde ?

von Helmut -. (dc3yc)


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Protykon schrieb:
> kann man einen Funkempfänger detektieren, z.B.
> mit einem Detektor o.ä, wenn ja könnte man auch die Frequenz feststellen
> auf welchem der Empfänger horcht ?

Nein.

: Bearbeitet durch User
von Offline (Gast)


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Plejaden schrieb:
> Resident MSc. schrieb:
>> Bei einem Software Defined Radio mit direct sampling: Nein
>
> Im Umkehrschluss bedeutet das, das es bei indirect Sampling funktioneren
> würde ?

Umkehrschlüsse sind nicht pauschal zulässig.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Der LO an dem Mischer strahlt natürlich mit der Enpfangsfrequenz +- ZF 
etwas ab, ob das für eine Auswertung ausreichend ist ?

von Helmut -. (dc3yc)


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Rüdiger B. schrieb:
> Der LO an dem Mischer strahlt natürlich mit der Enpfangsfrequenz +- ZF
> etwas ab, ob das für eine Auswertung ausreichend ist ?

Dann weiss man aber nicht, ob das der LO eines Empfängers ist oder ein 
Sender oder was auch immer. Also gilt immer noch die Antwort, dass man 
einen reinen Empfänger nicht detektieren kann.

von Thomas W (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Rüdiger B. schrieb:
>
>> Der LO an dem Mischer strahlt natürlich mit der Enpfangsfrequenz +- ZF
>> etwas ab, ob das für eine Auswertung ausreichend ist ?
>
> Dann weiss man aber nicht, ob das der LO eines Empfängers ist oder ein
> Sender oder was auch immer. Also gilt immer noch die Antwort, dass man
> einen reinen Empfänger nicht detektieren kann.

Wenn man etwas rechnet und auf dem Spektrumanalyzer schaut, sieht man 
sehr wohl was da Sache ist und welcher Sender empfangen wird. Bei alten 
Röhrengeräten aus meiner Sammlung geht das in der Entfernung sehr weit. 
Hat die Post damals zur Röhrenzeiten nicht auch so die Schwarzseher 
verortet? Bei Transistorgeräten muss man schon im gleichen Raum sein, 
bei SDRs halt nur wenn ein Mischer im Frontend ist.

von oszi40 (Gast)


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Ob der Superhet 20cm oder 200km entfernt liegt ist schon ein 
Unterschied. Bei 20 cm könnte man evtl. den Oszillator finden. Die 
Störstrahlung eines Schaltnetzteils evtl. auch. Zu 99% wird man jedoch 
keinen Erfolg haben weil alles im Störnebel untergeht.

von Offline (Gast)


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In der Nazizeit haben die Behörden so angeblich herausgefunden, wer 
verbotenerweise BBC hört.

von Cylord (Gast)


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Offline schrieb:
> In der Nazizeit haben die Behörden so angeblich herausgefunden,
> wer verbotenerweise BBC hört.

Das ist bullshit.

von Dieter (Gast)


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Cylord schrieb:
> Offline schrieb:
>> In der Nazizeit haben die Behörden so angeblich herausgefunden,
>> wer verbotenerweise BBC hört.
>
> Das ist bullshit.

Nein, das ist richtig. Der Schwingkreis des Empfängers war dann zum 
Beispiel statt auf 900 khz auf 1100 kHz abgestimmt. Das konnte gemessen 
werden. Die Ausbeute war auf Grund der langwierigen Suche und Ortung 
klein.
Verräterischer waren die Superhetempfänger, weil die Störstrahlung des 
Oszillators zu empfangen war. Das ging in wesentlich größerer Entfernung 
als obige Ortung.

von G. H. (schufti)


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die Schwarzseher wurden meist über die Zeilenfrequenz geortet, das 
Magnetfeld war ausreichend ausgeprägt. Wäre ev. auch über die 1.ZF 
(38.9MHz) möglich gewesen, lief meist ungeschirmt durch den TV.

von MaWin (Gast)


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Protykon schrieb:
> kann man einen Funkempfänger detektieren, z.B.
> mit einem Detektor


Manche.

> wenn ja könnte man auch die Frequenz feststellen
> auf welchem der Empfänger horcht ?

Auch manche.

Pendelaudios kann man gut detektieren, das sind ja fast Sender auf der 
Empfangsfrequenz.

Superhet kann man durch die schwache Abstrahlung der Mischerfrequenz 
detektieren, auf welcher Frequenz sie empfangen errechnen.

SDR Empfänger kann man wohl nicht detektieren.

Empfänger zu Detektionszwecken sind heute dermassen empfindlich und 
richtungsstark, dass z.B. Echelon aus Holland das Mobilfunknetz in der 
Ukraine abhört. Aber das sind Sender, Superhet-Empfänger sind 
schwieriger zu detektieren.

von Thomas R. (thomasr)


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Na klar geht das!

Eine der besten Schaltungsaufbauten mit dem KOSMOS Elektronikbaukasten 
war ein Empfänger für die 455kHz ZF von Superhetradios. Damit bin ich im 
Haus herumspaziert und habe die Radios abgehört.

Simpelste Schaltungstechnik. Mit heutigen Mitteln sollte das noch 
erheblich einfacher sein. Allerdings ist heute auch viel mehr „Müll“ im 
Äther.

von Baku M. (baku)


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MaWin schrieb:
>[...]
> Empfänger zu Detektionszwecken sind heute dermassen empfindlich und
> richtungsstark, dass z.B. Echelon aus Holland das Mobilfunknetz in der
> Ukraine abhört [...]

Und die Quelle zu dieser Räuberpistole ist natürlich so hoch geheim, 
dass du sie uns nicht mitteilen magst, weil du uns dann alle erschiessen 
müsstest...

grübelt
Baku

von Sebastion B. (brinkmann)


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Thomas W schrieb:
> Hat die Post damals zur Röhrenzeiten nicht auch so die Schwarzseher
> verortet?

LOL. Nein. Das war verarsche damit ängstlichen die TV gebühren zahlen.

von HAM (Gast)


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Dieter schrieb:
> Verräterischer waren die Superhetempfänger, weil die Störstrahlung des
> Oszillators zu empfangen war.

Ja genau!
Darum waren auf den Kriegsschiffen auch durchweg Superhets im Einsatz. 
Sowohl bei den Alliierten, Nazis und Japanern.

von michael_ (Gast)


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Im 2.WK wurde auf U-Booten zeitweise auch der Empfang verboten.
Die Engländer hatten die Position geortet.

Militär/Geheimdienst kriegt sowieso alles mit. Alles!
Auch von kleinen Sündern, die mal ein Senderchen probieren.

Nur haben die ein Prinzip, es kommt nie eine Rückmeldung.
Im Ernstfall platzt dann mal eine Bombe.

Resident MSc. schrieb:
> Bei einem Software Defined Radio mit direct sampling: Nein

Wäre ich mir nicht so sicher.
Das ist digital und hinterlässt Störungen.

von michael_ (Gast)


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G. H. schrieb:
> die Schwarzseher wurden meist über die Zeilenfrequenz geortet, das
> Magnetfeld war ausreichend ausgeprägt.

Das geht auch heute noch viel einfacher.
Ohne Funk.
Man braucht nur die Helligkeitsschwankungen am Fenster aufzeichnen und 
mit den Sendern zu einer bestimmten Zeit vergleichen.

von Resident MSc. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Empfänger zu Detektionszwecken sind heute dermassen empfindlich und
> richtungsstark, dass z.B. Echelon aus Holland das Mobilfunknetz in der
> Ukraine abhört.

Nicht direkt. Die HF Signale im Zielgebiet werden mit Flugzeugen bzw. 
Drohnen vor Ort oder im Grenzgebiet erfasst und via Satellit an diese 
Stationen weitergeleitet. Hier ist das anschaulich zusammengefasst, 
incl. das Global Hawk Drohnen direkt im Ukrainischen Luftraum operieren:

https://breakingdefense.com/2022/02/a-prototype-spy-plane-is-tracking-russian-force-movements-for-the-us-army/

von Sebastion B. (brinkmann)


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michael_ schrieb:
> Im 2.WK wurde auf U-Booten zeitweise auch der Empfang verboten.
> Die Engländer hatten die Position geortet.

Aber nicht mittels empfängerortung, das ist schwachsinn. Die hatten den 
enigma code geknackt.

von michael_ (Gast)


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War aber so.
Auch wenn es in deine Gehirnwindungen nicht reinpasst.

von Resident MSc. (Gast)


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Sebastion B. schrieb:
> Aber nicht mittels empfängerortung, das ist schwachsinn. Die hatten den
> enigma code geknackt.

Das mit der Empfängerortung glaubte die Admiralität anfangs auch. Dann 
wurde über Holland ein alliiertes Flugzeug mit installiertem 10cm Radar 
abgeschossen und geborgen. Daraufhin wurden die U-Boote mit dem 
Funkmessbeobachtungsgerät (FuMB) 7 Naxos ausgerüstet. Mit Radar konnten 
die aufgetauchten U-Boote feingeortet werden. Die geknackten Enigma 
Codes lieferten den Alliierten schon mal das ungefähre Operationsgebiet.

http://www.ww2technik.de/dsub_vert.htm

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Einen Empfänger kann man nur dann orten, wenn er einen Oszillator 
enthält. Bedient sich der Empfänger nur resonierenden Bauteilen, wird 
die von diesen abgestrahlte Leistung so niedrig sein, daß höchstens auf 
dem Tisch oder im selben Zimmer eine Ortung mit empfindlichem Gerät 
möglich sein könnte und zwar auf genau seiner Empfangsfrequenz.

mfg

von Sebastion B. (brinkmann)


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Christian S. schrieb:
> Einen Empfänger kann man nur dann orten, wenn er einen Oszillator
> enthält.

Wenn man sich ein link budget dieses schwachen abgestrahlten signals und 
der damals verfügbaren empfänger erstellt sieht man schnell dass diese 
art von empfänger orten ziemlicher unsinn ist. Das konnten die 
gez-abkassierer damals im 50m bereich nicht und im WW2 die briten über 
kilometer schon gar nicht.

Das ist volksverscheisserung pur. Wie dieser virus auch.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Das Ortungsprinzip ist auch gut im Zimmerexperiment nachzuvollziehen. 
Man baue sich einen kleinen Sender mit Richtantenne und Messe die 
Antennenimpedanz. Im Richtkegel wird ein abstimmbarer Empfänger 
aufgestellt und die Impedanzänderungen beim Bereichsdurchdrehen 
gemessen.  Auf UKW liegt dabei die Trennschärfe bei rund 1MHz. D.h. Wenn 
die Hauptsender bei 98,4 und die anderen bei 98,8 und 98,0 lagen, dann 
war es mit der Feststellung, was gehört wird natürlich vereitelt.

In der Stadt, als es noch nicht so viel Stahlbeton gab, war der Effekt 
im Fernsehturm messbar. Allerdings war dieser Effekt nur Abfallprodukt 
von Antennenwiderstandsmessungen um Informationen über die 
Luftverhältnisse der Stadt zu bekommen.

Übrigens Sebastion bezieht sich auf den Behördentrojaner (Virus) für 
digitale Empfangsgeräte mit Internetverbindung.

von Teo D. (teoderix)


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Christian S. schrieb:
> Einen Empfänger kann man nur dann orten, wenn er einen Oszillator
> enthält. Bedient sich der Empfänger nur resonierenden Bauteilen, wird
> die von diesen abgestrahlte Leistung so niedrig sein, daß höchstens auf
> dem Tisch oder im selben Zimmer eine Ortung mit empfindlichem Gerät
> möglich sein könnte und zwar auf genau seiner Empfangsfrequenz.

Das mit der bildrekonstruktion, wegen Werks-Spionage, wurde mal im 
ZDF/ARD in den 90er demonstriert. Das war aber auch nur von Raum zu 
Raum. Das es mit geeigneter Antenne, auch durch die Fenster bis zum 
gegenüberliegenden Haus reicht, wurde nur postuliert.

Das Gerücht, es würde nach Schwarzsehern gefahndet, kam von ganz alleine 
auf. Das Fahrzeug um Stör- und Piraten-Sender zu orten, hat den 
Schwarzsehen nur Feuer unterm Arsch gemacht. Manche haben da sogar Ihre 
Fernseher in Alufolie gewickelt oder das Gehäuse innen mit 
Abschirmsprays beschichtet. :D

von Blockwart (Gast)


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Wenn man 2 "normale" Radios nebeneinander stellt, beide den Gleichen 
Sender einstellt und dann einen leicht verstellt, dann verschwindet im 
anderen der Empfang. ( wenn ich mich recht entsinne)
Warum? Keine Ahnung.

Wenn man sieht, was Snowden so aufgedeckt hat, was rawhammer kann etc., 
dann sollte man mit "geht nicht" sehr vorsichtig sein.

von Thomas W. (twust)


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Blockwart schrieb:
> Wenn man 2 "normale" Radios nebeneinander stellt, beide den Gleichen
> Sender einstellt und dann einen leicht verstellt, dann verschwindet im
> anderen der Empfang. ( wenn ich mich recht entsinne)
> Warum? Keine Ahnung.
>

Nicht ein bisschen verstimmt, sondern um den Betrag der Zwischenfrequenz 
(meist 455 kHz, 10 MHz, ...).  Das ist das "arme Bastler" - Prüfzeug ob 
der Lo in einem Radio noch schwingt oder ob Oszillatorausfall vorliegt. 
Bei Transistorgeräten geht das von der Reichweite locker über den 
Schreibtisch oder durchs Bastelzimmer. Bei Röhrengeräten kann man so 
etwas auch mal über 1-2 Etagen oder vor dem Haus noch messen.   Zu 
NS-Zeiten waren die meisten Empfänger noch Audione, die konnte man 
entdecken, wenn einer die Rückkopplung so anzieht, dass der Empfänger 
selbst zum Sender wird. Da man die Rückkopplung praktisch immer beim 
Abstimmen des Senders im Radio mit bedient hat, wäre es zumindest nicht 
ganz abwegig, wenn man mal solche Funde auf der verhassten BBC-Frequenz 
hätte schwingen hören können. Reichweite gar nicht mal so gering, da 
solche Geräte auch an passend langen Antennen hingen und gut abstrahlen 
konnten.

Technisch also möglich so Empfänger aus relativ kurzer Entfernung zu 
finden, ob das praktisch bei SS, Wehrmacht, Post, Putin+Bidens dieser 
Welt so gemacht wird? Keine Ahnung. Ich kenne persönlich nur die 
Lokalisierung von "Störquellen" und Funkfeuern und da reicht uns ein 
Signal von ein paar ms aus um Richtungsangaben zur Quelle zu sehen.

: Bearbeitet durch User
von GEZ (Gast)


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von Zeno (Gast)


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Sebastion B. schrieb:
> Aber nicht mittels empfängerortung, das ist schwachsinn. Die hatten den
> enigma code geknackt.
Die Empfängerortung, wenn sie denn wirklich möglich war, diente da eher 
nicht dem Abhorchen, d.h. es ist völlig Rille ob da was verschlüsselt 
war oder nicht. Da ging es eher darum die Position des U-Bootes zu 
orten, um dann da was drauf zu hauen, was dem U-Boot wenig bekömmlich 
ist.
Zum Abhören des Funkverkehrs hat man schlichtweg das Sendesignal 
ausgewertet, das war viel stärker und klarer zu empfangen als irgend 
etwas das durch den Empfänger abgestahlt wurde.

von Edi M. (edi-mv)


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Natürlich kann man Empfänger detektieren, die einen Oszillator 
enthalten, dessen Schwingung nicht genügend vom Antenneneingang 
fergehalten wird. Oder auch eine andere, erst im Gerät erzeugte 
Zwischen- oder Hilfs- Frequenz, Videosignal, usw.

Darum gab es noch lange nach dem Durchbruch des Superhets  noch 
vielkreisige, aufwendige  Geradeausempfänger, und zwar im militärischen 
Bereich, die keinen Oszillator besitzen, und deren Rückkopplung, wenn 
man sie überhaupt zum Schwingen "anzog", was man besser tunlichst 
vermied, hinter 1 oder mehreren Vorstufen nicht mehr genug an den 
Eingang zurückgab.

Vor allem für U- Boote, aber auch für Agenten, war das Vermeiden 
detektierbarer Empfänger- Oszillatoren/ Schwingungen eine 
Lebensversicherung.

Solche militärischen Geräte sind z. B. Lorenz Lo6K39 und der Telefunken 
"Brotkasten" E381, beides 6-Kreis- Geradeausempfänger

von Simulant (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Natürlich kann man Empfänger detektieren, die einen Oszillator
> enthalten, dessen Schwingung nicht genügend vom Antenneneingang
> fergehalten wird.

Ja, aber man sollte auf die Zahlenwerte schauen.

Nehmen wir einen hohen LO-Pegel von +10dBm an, einen typischen 
Diodenringmischer mit typ 40dB LO-RF Isolation und einen Vorverstärker 
mit pessimistischen 10dB Rückwärtsisolation. Dann haben wir 10-40-10 dBm 
= -40 dBm also 0,1 µW Leistung die rückwärts zur Antenne abgestrahlt 
werden. Das schränkt den möglichen Empfangsradius schon sehr ein.

Und wer ein Herauslecken des LO aktiv vermeiden möchte kann diese 
Isolation noch deutlich erhöhen.

von Edi M. (edi-mv)


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Simulant schrieb:
> also 0,1 µW Leistung die rückwärts zur Antenne abgestrahlt
> werden. Das schränkt den möglichen Empfangsradius schon sehr ein.

Aber auch eine winzige Leitung kann man detektieren !
Rechnen Sie mal aus, welche "Leistung" auf einer -mehrere Fußballfelder 
großen- Fläche dieses Planeten noch von den "Voyager"- Sonden ankommt, 
die inzwischen ja unser Sonnensystem verlassen haben, aber noch 
empfangen werden, und noch einige Jahre sendefähig sind !

Mit entsprechendem Aufwand kann man einen Empfänger "dicht genug" 
machen.

Dennoch sind nur wenige Empfänger und Geräte dermaßen dicht, was ja 
Militär und Geheimdienste nutzen.

von Jens G. (jensig)


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Helmut -. schrieb:
> Rüdiger B. schrieb:
>> Der LO an dem Mischer strahlt natürlich mit der Enpfangsfrequenz +- ZF
>> etwas ab, ob das für eine Auswertung ausreichend ist ?
>
> Dann weiss man aber nicht, ob das der LO eines Empfängers ist oder ein
> Sender oder was auch immer. Also gilt immer noch die Antwort, dass man
> einen reinen Empfänger nicht detektieren kann.

Es ging nicht darum, ob man die Ergebnisse richtig interpretieren kann, 
sondern einfach darum, ob man ihn detektieren kann. Wenn Du noch die 
genaueren Umstände herausfinden willst, dann musste eben deutlich mehr 
Aufwand treiben.

Einfache Radios haben/hatten selbstschwingende Mischstufen, deren f 
durch die FM des Empfangssignals leicht mitgezogen wurden, bzw. bei AM 
eben deren Amplitude. Da konnte man auf der Oszillatorfrequenz Radio 
mithören ...

von Simulant (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Simulant schrieb:
>> also 0,1 µW Leistung die rückwärts zur Antenne abgestrahlt
>> werden. Das schränkt den möglichen Empfangsradius schon sehr ein.
>
> Aber auch eine winzige Leitung kann man detektieren !

Ja, das wollte ich gar nicht bestreiten.

Rechnen wir nochmal: Bei 1km Entfernung und 100MHz liegt die 
Streckendämpfung mit 0dBi Antennen bei 72dB. Unser -40dBm LO-Lecksignal 
würde dann mit -112dBm empfangen. So einen Pegel hatte ich kürzlich noch 
beim Test eines Amateurfunkgerätes, der Träger war schwach aber hörbar.

(Ist jetzt etwas ideal gerechnet ohne Kabeldämpfungen usw.)

von Lauscher (Gast)


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> Bei ollen CRT Monitore, konnte man sogar das Bild rekonstruieren. Ob
> "leserlich" --- kA.

Dies nutzten Nachrichtendienste sehr erfolgreich bereits vor vielen
Jahren:

https://de.wikipedia.org/wiki/Van-Eck-Phreaking    siehe auch:

https://en.wikipedia.org/wiki/Tempest_(codename)

von Michael M. (do7tla)


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Jens G. schrieb:
> Einfache Radios haben/hatten selbstschwingende Mischstufen, deren f
> durch die FM des Empfangssignals leicht mitgezogen wurden, bzw. bei AM
> eben deren Amplitude. Da konnte man auf der Oszillatorfrequenz Radio
> mithören ...

Und das oft genau 10,7MHz oberhalb oder unterhalb der eingestellten 
Empfangsfrequenz bei UKW.
Bei den AM Bänder das Gleiche mit 455KHz.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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TV-Zeilenfrequenz geht sehr gut, wie ich mit der Schaltung aus dem 
Philips-Experimentierkasten vor vielen Jahren ausprobiert habe. Mit 
Flachbildschirm geht das so nicht mehr.
http://ee.old.no/library/EE2004-de.pdf

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich das jetzt so lese, habt Ihr 2 verschieden Themen.

1.Ein schlecht abgeschirmter Oszillator eines Superhetempfänger kann 
etwas strahlen, wird aber heute bald im Störnebel aller möglichen 
Schaltnetzteile untergehen. 
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberlagerungsempf%C3%A4nger

2.Die alten CRT-Monitore haben reichlich abgestrahlt. Das hat mancher 
zufällig im Nachbarzimmer noch auf dem TV gesehen. Für spezielle Fälle 
war deswegen noch eine schöne Blechkiste zur Abschirmung drin und die 
Zuleitungen mit Ferritkernen zur Dämpfung.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Protykon schrieb:
> Hallo Ihr lieben,
>
> kann man einen Funkempfänger detektieren, z.B.
> mit einem Detektor o.ä, wenn ja könnte man auch die Frequenz feststellen
> auf welchem der Empfänger horcht ?

ja, beispielsweise wurden so z.Z. des Dritten Reiches diejenigen 
ermittelt die "Feindsender" abhörten. Da funktionierte wohl über das 
Einpeilen der ZF die direkt abhängig von eingestellten sender ist.

Schon in den Zwanzigern hat man 'Schwarzhörer' verfolgt: 
https://www.radiotechnik.de/119-1-kapitel-die-radiogeschichte-der-zwanziger-jahre-1923-1929/989-1-3-berlin-und-die-goldenen-zwanziger-das-radio-gehoerte-dazu.html

ich hab da mal vor Jahrzehnten im Zusammenhang mit einem KZ gelesen 
eventuell Buchenwald. Frag nicht welches Buch, damals (Achtziger) hat 
man alles gelesen was man an halbwegs technischer Literatur in die 
Finger bekam.

Siehe auch:
Beitrag "Aufspüren von illegalen Empfänger"

von oszi40 (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Schon in den Zwanzigern hat man 'Schwarzhörer' verfolgt:

Da liest man u.a.:
"„Anpeilen“ konnte man den Schwarzhörer allerdings nur, wenn er mit der 
Rückkopplung unvorsichtig war." (Audion dürfte heute selten sein).

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Seitenkanalattacken über die EM-Abstrahlung (TEMPEST) wäre auch eine 
Möglichkeit, allerdings dürfte da die Frequenzfeststellung schwieriger 
sein.

und unabhängig vom Technik-Klimbim gibt es die Traditionellen Methoden 
der Spionageabwehr Fingierte Informationen auf dem Kanal legen, wer 
diese dann verteilt muss sich diese durch illeaglles Abhören beschafft 
haben.

Nach einem ähnlichen Verfahren hat man schon Raubkopierer dingfest 
gemacht.
https://www.computerwoche.de/a/suche-nach-raubkopien-macht-softwarehauser-erfinderisch,1136104

Und wenn man doch lieber Technik-Klimbin lesen will, schaut man sich 
Docs zu Opeartion RAFTER an: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_RAFTER

von Pepe T. (honkler)


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Thomas W. schrieb:
> Ich kenne persönlich nur die
> Lokalisierung von "Störquellen" und Funkfeuern und da reicht uns ein
> Signal von ein paar ms aus um Richtungsangaben zur Quelle zu sehen.

Die mehrantennen phasenvergleichstechnik gab es damals noch nicht.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Sebastion B. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Im 2.WK wurde auf U-Booten zeitweise auch der Empfang verboten.
>> Die Engländer hatten die Position geortet.
>
> Aber nicht mittels empfängerortung, das ist schwachsinn. Die hatten den
> enigma code geknackt.

nein, die Tauch-boote wurde nicht durch den zeitweilig geknackten Code 
geortet sondern durch Sonar oder radar oder indem man einfach schaut wo 
ein U-Boot aus dem Wasser ragt.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> ja, beispielsweise wurden so z.Z. des Dritten Reiches diejenigen
> ermittelt die "Feindsender" abhörten. Da funktionierte wohl über das
> Einpeilen der ZF die direkt abhängig von eingestellten sender ist.

Nein. Mehrere Millionen Volksempfänger VE301 sowie der DKE waren 
Geradeausempfänger ohne jede Zwischenfrequenz (ZF). Was nicht ist, kann 
man auch nicht "einpeilen".

von Volker S. (sjv)


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HAM schrieb:
> Ja genau!
> Darum waren auf den Kriegsschiffen auch durchweg Superhets im Einsatz.
> Sowohl bei den Alliierten, Nazis und Japanern.

Nein, die Kriegsmarine bevorzugte Geradeausempfänger mit bis zu 6 
Kreisen wie Lo6K39, Lo6L39, E437S u.a.

von N.N. (Gast)


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So als Zusatz, wurde beim Thema Superhet am Rande angeschnitten:

Bei einem Mischer kann man unter Umständen die Zwischenfrequenzen der 
Mischstufen mithören.

ca 100MHz, dort hört man UKW.

Bei Doppelsuperhets ist es Wimre so: Es wird in der ersten Stufe 
runtergemischt mit 10MHz, in der zweiten Stufe mit 455kHz,und dann erst 
purzelt der Ton im Audiospektrum raus.

Wenn man also wissen will, ob jemand gerade den Sender 101.5 Mhz hört, 
sucht man, ob im verdächtigten Gebiet Ausstrahlungen von 111.5MHz 
und/oder 91.5MHz zu finden sind, die zum Signal auf 101.5Mhz passen.

Das gilt hier nur für klassische UKW doppel Superhets.

Nur mal so, um OP's Frage zu bedienen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:

> Nein. Mehrere Millionen Volksempfänger VE301 sowie der DKE waren
> Geradeausempfänger ohne jede Zwischenfrequenz (ZF). Was nicht ist, kann
> man auch nicht "einpeilen".

Du weisst selber, das nicht jeder Radioempfänger ein Volksempfänger war. 
Und natürlich wurde auch damals schon viel gebastelt um die reichweite 
zu erhöhen. Was ja auch Voraussetzung ist um 'Feinsender' zu empfangen. 
Was nutzt ein Radioempfänger der grad mal die Ortssender im Umkreis 50 
km reinkriegt?!

Und auch unter der 'Make Volksempfänger' finden sich einige Audions mit 
Rückkopplung (VE301W - https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/559253).

Ein Draht mit HF drauf wird eben prinzipbedingt zum Sender, da muss man 
schon sehr Demodulieren, was nicht unbedingt der Senderselektivität 
zuträglich ist.

Bei den 'Gobbelsschnauzen bediente man sich der traditionellen Methode 
des Versiegelns um den Abhörern von Feindsendern ihre Tat nachzuweisen.

In den Goebbelsschnauzen waren Filter, die die Träger von Feindsendern 
direkt gegen Masse ableiteten und die Rückwand des Gerätes war 
versiegelt. Man musste also das Siegel brechen und den Filter ausbauen 
um BBC zu hören. Da musste man schon viel Erklären wenn das Siegel 
gebrochen war. Wenn man Glück hatte, erfuhr man vorher von der 
Inspektion und baute wenigstens das Filter ein. Dann hat man eben aus 
anderen Gründen den gehäusedeckel entfernt.

--
Zu DDR Zeiten machte man die Westfernsehgucker anhand der Antenne auf 
dem Dach und deren Ausrichtung aus. Lag die Antenne untern dach auf dem 
Spitzboden bedurfte es eben der jährlichen 'Brandinspektion' durch die 
Feuerwehr um beispielsweise 'Ochsenkopf'-Antennen zu identifizieren.

von HAM (Gast)


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Welcher (Consumer)-Empfänger für UKW-FM ist ein Doppelsuper und wo liegt 
die zweite ZF?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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HAM schrieb:
> Welcher (Consumer)-Empfänger für UKW-FM ist ein Doppelsuper und wo liegt
> die zweite ZF?

Schau doch einfach selbst mit dem richtigen Equipment nach was da lles 
abstrahlt, bspw:
https://scdn.rohde-schwarz.com/ur/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/PR200_bro_en_5216-4540-12_v0700.pdf

von HAM (Gast)


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Bitte beantworten Sie meine Frage.

von Edi (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> In den Goebbelsschnauzen waren Filter, die die Träger von Feindsendern
> direkt gegen Masse ableiteten und die Rückwand des Gerätes war
> versiegelt. Man musste also das Siegel brechen und den Filter ausbauen
> um BBC zu hören. Da musste man schon viel Erklären wenn das Siegel
> gebrochen war. Wenn man Glück hatte, erfuhr man vorher von der
> Inspektion und baute wenigstens das Filter ein. Dann hat man eben aus
> anderen Gründen den gehäusedeckel entfernt.

NEIN !
In den Volksempfängern gab es original KEINE FILTER.
Es gab Sperrkreise zum Kaufen und Ranstecken, vielleicht auch 
nachgesetzte an der Rückwand.

Jeder Volksempfänger war übrigens fernempfangstüchtig, aber eine lange 
Antenne war dann nötig.
Adolfs Techniker wurden zwar beauftragt, feindliche Sender unempfangbar 
zu mache3n, die wußten aber, daß das technisch unmöglich ist- so gibt es 
nur einige wenige Empfänger mit FESTSENDEREINSTELLUNG, die nur 
regimetreue Sender empfangen konnten- und da konnte man das natürlich 
nachstimmen- da wäre evtl. das Brechen von siegeln der Schwingkreise 
möglich und durch Kontrolleure erkennbar.

Einen feindlichen Sender kann man zwar durch einen fest abgestimmten 
Sperrkreis "aussperren", eine solche Maßnahme kenne ich bei 
Volksempfänger VE301 und DKE- Geräten nicht, und ich hatte schon 
hunderte dieser Volksempfänger vor mir.
Das könnte es aber in bestimmten Bereichen gegeben haben- Ministérien, 
Schulen, öffentliche Gebäude.

In den Kriegsjahren war das Serren mittels Sperrkreis sowieso sinnlos, 
weil die Sender der Alliierten die Frequenz wechselten. Es war Krieg, 
und um Adolfs Gesetze und Geblöke kümmerten die sich nicht.

> Zu DDR Zeiten machte man die Westfernsehgucker anhand der Antenne auf
> dem Dach und deren Ausrichtung aus. Lag die Antenne untern dach auf dem
> Spitzboden bedurfte es eben der jährlichen 'Brandinspektion' durch die
> Feuerwehr um beispielsweise 'Ochsenkopf'-Antennen zu identifizieren.

Es gab eine Zeit in den 50ern/60ern, da wurden von "FDJlern" 
(Jugendlichen der DDR- Jugendorganisation FDJ) die Antennen, die in 
Richtung Westen zeigten, abgerissen, oder in Richtung DDR- Sendetürme 
gedreht.
Strafbar war es NICHT, "Westsender" zu hören oder zu sehen, nur 
unerwünscht.
Übrigens haben hier auf dem Lande die FDJler gelegentlich Kloppe 
gekriegt, wenn die auf die Dächer kraxelten, um die Antennen zu drehen. 
Die Bauern waren da nicht fein, und legten sich da auch mal mit denen 
an- es war ja auch keine von der Regierung befohlene Maßnahme, das waren 
Idioten mit "vorauseilendem Gehorsam", wenn auch viele, und verbreitet.
Weiß ich von Leuten hier (in M-VP)-ich war da noch nicht geboren, oder 
rannte mit der Trommel um den Weihnachtsbaum.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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HAM schrieb:
> Bitte beantworten Sie meine Frage.

Bitte suchen Sie sich den richtigen Ansprechpartern (der der alle 
"(Consumer)-Empfänger für UKW-FM" kennt).

Oder messen Sie wie vorgeschlagen selbst nach. Ansonsten wurde die 
grundsätzliche Antwort auf die thread-Frage bereits gegeben - Ja, auch 
Empfänger sind grundsätzlich detektierbar. Für eine genaue Einschätzung 
der passenden Detektionsmethode sollte der Typ des Empfängers genannt 
werden.

Sollte es um rechtliche Aspekte gehen, sei darauf hingewiesen, das in 
manchen Fällen und unter bestimmten Voraussetzungen bereits der Besitz 
eines speziellen  Empfängers strafbar sein kann, nicht erst der Betrieb.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Edi schrieb:
> Wenn man Glück hatte, erfuhr man vorher von der
>> Inspektion und baute wenigstens das Filter ein. Dann hat man eben aus
>> anderen Gründen den gehäusedeckel entfernt.
>
> NEIN !
> In den Volksempfängern gab es original KEINE FILTER.
> Es gab Sperrkreise zum Kaufen und Ranstecken, vielleicht auch
> nachgesetzte an der Rückwand.

> so gibt es
> nur einige wenige Empfänger mit FESTSENDEREINSTELLUNG, die nur
> regimetreue Sender empfangen konnten- und da konnte man das natürlich
> nachstimmen- da wäre evtl. das Brechen von siegeln der Schwingkreise
> möglich und durch Kontrolleure erkennbar.

Warum schreibt man 'NEIN' wenn man dann doch 'ja' meint ?!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich hab früher mit einem Röhrenradio auf 40m und 20m den Funkern und 
anderen Dingen neben den normalen Radiobändern zugehört.

Das ging, indem ich ein zweites Radio,
Kassettenrecorder mit Kurzwellenteil daneben stehen hatte.
Beim Durchstimmen des zweiten Radios liess sich durch dessen Abstrahlung
des Oszillators (ZF +/- Empfangsfrequenz)
im ersten Radio eine gewisse "SSB-Tauglicheit" erreichen.
Quasi Zumischen des Trägers.

Das geht auch auf UKW.
Muddern hörte früher in der Küche NDR2 auf 87,6MHz
und wenn ich in meiner Bude den selbigen Kassettendreher
auf UKW durchgestimmt hatte, gab es einen Punkt (um die ZF höher)
wo "ihr" Radiosender völlig übergebügelt war.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Dieter schrieb:
> Verräterischer waren die Superhetempfänger, weil die Störstrahlung des
> Oszillators zu empfangen war.

Damals (WW2) wurden teilweise Geradeausempfänger verwendet, weil diese 
grundsätzlich nicht zu orten sind. Bei einem Superhet besteht zumindest 
die Möglichkeit diesen über die ZF oder den LO zu orten.

von Dirk K. (knobikocher)


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Protykon schrieb:
> kann man einen Funkempfänger detektieren, z.B.
> mit einem Detektor o.ä, wenn ja könnte man auch die Frequenz feststellen
> auf welchem der Empfänger horcht ?

Jeder Empfänger stellt eine Energiesenke dar. Wenn der Sender nur 
empfindlich genug ist, dann geht das - theoretisch. Praktisch eher 
nicht.
Praktisch wird kein Sender empfindlich genug sein zum Einen, zum Anderen 
wird man einen gewollten Funkempfänger nicht von einem ungewollten 
(langer Draht, Zaun, irgendwas in der richtigen Länge entsprechend der 
Wellenlänge) Empfänger unterscheiden können.

Induktives Laden nutzt dies meines Wissens gezielt zur bidirektionalen 
Kommunikation. Da ist die Reichweite aber wenige cm. Der Sender hat 
einen bekannten Innenwiderstand. Der Empfänger beinhaltet eine, auf die 
Frequenz des Senders abgestimmt, Energiesenke. Durch gezieltes an/aus 
schalten wird der Stromfluss im Sender in der Amplitude moduliert und 
stellt somit einen Rückweg der Kommunikation dar. Hinweg kann das 
wiederum einfaches FSK sein.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Dirk K. schrieb:
> Jeder Empfänger stellt eine Energiesenke dar.

Bedeutet das, daß direkt neben dem Empfänger eine geringere Feldstärke 
zu messen ist? Dann wären ja prinzipiell alle Empfänger ortbar. 
Zumindest theoretisch.

von Axel R. (axlr)


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Naja, die selbstgebastelten UHF-VHF-Konverter, die mit ner 
selbstschwingenden Mischstufe gearbeitet hatten; da konnte man schon 
sehen, ob der Nachbar Kanal25 oder Kanal33 geschaut hat. Das war in den 
70ern, als meine Vater mir das mal demonstriert hatte. Kann ich mich 
noch gut drann erinnern.
Ich hab ja gern AFN gesehen, glaube auf UHF29 und ein Stern-Camping 
Kofferradio daneben gestellt, um den unterschiedlichen Bild-Ton-Abstand 
zu errichen. Hier weiss ich aber nicht, wie das genau funktioinerte. 
Ging aber. Hat mir auch mein Vater gezeigt gehabt.
Gruß, Axel
DG1RTO

von Volker S. (sjv)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> HAM schrieb:
>> Welcher (Consumer)-Empfänger für UKW-FM ist ein Doppelsuper und wo liegt
>> die zweite ZF?

Wegen der benötigten Bandbreite von 250 kHz ist ein Doppelsuper für 
UKW-FM
sinnlos, der macht nur Sinn bei schmalbandigen Funkempfängern für 4m, 
2m, 70cm u.a. Bändern.

Die Radiowerkstätten waren während des Krieges angewiesen, bei Geräten 
mit KW-Bereich diesen stillzulegen bzw. zu entfernen. Das Saba 
Spitzengerät(680WLK?) hatte eine Motorabstimmung, die während der 
Anheizphase wilde Abstimmvorgänge durchführte, damit der Besitzer nicht 
zufällig Feindsender hörte, wurde bei diesen Geräten der Motor 
ausgebaut.

von Joachim B. (jar)


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Mohandes H. schrieb:
> Bedeutet das, daß direkt neben dem Empfänger eine geringere Feldstärke
> zu messen ist? Dann wären ja prinzipiell alle Empfänger ortbar.
> Zumindest theoretisch.

so ist das, ich wunderte mich die ganze Zeit, warum das verneint wurde.
Fast jedes Gerät strahlt ab, jeder Oszillator sowieso. Ohne aktive 
Verstärkung bekommt man ja nur gedämpfte Schwingungen. Jeder kennt die 
Bedingung von Oszillatoren, V>1, Rückkopplung als Mitkopplung, 
Phasenlage 360°.

100% Schirmung wäre ein Traum der nie erfüllt wird!

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Da gabs doch mal die Erkenntnis,
dass man die Bildinhalte von Computermonitoren durch deren Abstrahlungen 
rekonstruieren konnte.

wurde so nicht auch mal das Natohauptquartier "abgehorcht"?

https://de.wikipedia.org/wiki/Van-Eck-Phreaking

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Joachim B. schrieb:
> Fast jedes Gerät strahlt ab, jeder Oszillator sowieso. Ohne aktive
> Verstärkung bekommt man ja nur gedämpfte Schwingungen.

Also auch ein (rein passiver, also ohne einen Oszillator) 
Geradeausempfänger!?

Oder ist dies das Prinzip(?), daß sich neben einem Empfänger die 
Feldlinien ändern (ohne daß der Empfänger selber abstrahlt) und dies 
detektiert werden kann:

Dirk K. schrieb:
> Jeder Empfänger stellt eine Energiesenke dar.

Dies ist eine rein theoretische, prinzipielle Frage. Was in der Praxis 
möglich ist, steht auf einem anderen Blatt.

von oszi40 (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Da gabs doch mal die Erkenntnis,

Lies nochmals gründlicher von oben! Es gibt Empfänger und strahlende 
CRT-Monitore (und es gab weniger bekannte Rechner-Netzteile, die nach 
Hause funkten).

Fpgakuechle K. schrieb:
> selbst mit dem richtigen Equipment nach was da alles
> abstrahlt, bspw: Link
Kostenpunkt des R+S PR200 ca. 17k€ Das wird wohl eher nix für 
Ottonormalverbraucher?

von Hermann S. (diphtong)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Da gabs doch mal die Erkenntnis,
> dass man die Bildinhalte von Computermonitoren durch deren Abstrahlungen
> rekonstruieren konnte.
>
> wurde so nicht auch mal das Natohauptquartier "abgehorcht"?
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Van-Eck-Phreaking

Ah da fällt mir gleich wieder das hier ein:
https://www.bloomberg.com/news/features/2018-10-04/the-big-hack-how-china-used-a-tiny-chip-to-infiltrate-america-s-top-companies

von Joachim B. (jar)


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Mohandes H. schrieb:
> Also auch ein (rein passiver, also ohne einen Oszillator)
> Geradeausempfänger!?

muss die Empfangsfrequenz auf die Sendefrequenz abgestimmt sein?
Ja
wird bei deinem Geradeausempfänger eine Induktivität benutzt?
Ja
Hat eine Induktivität mit Kondensator in Resonanz ein wechselndes 
Magnetfeld?
Ja

Begegnen uns in allen Schwingkreisen, RC LC LR mit Mitkopplung also 360° 
Phasenlage nicht immer Wechselfelder, elektrisch oder magnetisch?

Wie war deine Frage?

z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=PtbJ9Vbs8d0

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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was ich zuletzt schrieb war zu Zeiten,
in denen China wirtschaftlich noch keine Rolle spielte.

von Edi M. (edi-mv)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Warum schreibt man 'NEIN' wenn man dann doch 'ja' meint ?!

Weil da keine "festeingestellten Filter" sind, die etwas ausfiltern 
resp. "aussperren".
Original gab es das nicht.
Festsendertasten- Einsteller genannter Geräte, die sowieso nicht für den 
Besitzer zugänglich waren, zu versiegeln, ist was anderes.
Das könnte man übrigens noch heute mit Festsender- Geräten machen, etwa 
mechanisch die Tasten sperren.

Entspr. auf Anregung/ Anweisung gebaute Sonderkonstruktionen mag es ja 
vielleicht gegeben haben- wer sowas hat, möge es zeigen, ist ja durchaus 
interessant.

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Oder ist dies das Prinzip(?), daß sich neben einem Empfänger die
> Feldlinien ändern (ohne daß der Empfänger selber abstrahlt) und dies
> detektiert werden kann:
>
> Dirk K. schrieb:
>> Jeder Empfänger stellt eine Energiesenke dar.
>
> Dies ist eine rein theoretische, prinzipielle Frage. Was in der Praxis
> möglich ist, steht auf einem anderen Blatt.

Das hatten wir doch schon mal !

Mache bitte, wer schlau werden will, ein Experiment:

Benötigt wird ein Sender/ Oszillator, am besten mit Anzeige der 
Ausgangsspannung (direkt am Ausgang !!!). Dazu ein Schwingkreis 1, und 
noch ein Schwingkreis 2 mit Detektor und Meßequipment hinter. Alle auf 
die gleiche Frequenz eingestellt.
Sender arbeitet, Schwingkreis 2 steht in einem Abstand, daß er noch 
deutlich meßbare Anzeige der vom Sender empfangenen Energie liefert.

Nun geht man mit Schwingkreis 1 herum, vor, hinter, neben den Sender, 
vor, hinter, neben Schwingkreis 2, in verschiedenen Abständen, dreht ihn 
dabei aus der Resonanz, und wieder rauf.
Wenn die Anzeige zu schwach wird, hilft man mit einer Antenne nach.

Was werden die Anzeigen zeigen ?
Was ist daraus zu schließen ?

Ich vermute, es wird keiner real ausführen...

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> Benötigt wird ein Sender/ Oszillator, am besten mit Anzeige der
> Ausgangsspannung (direkt am Ausgang !!!). Dazu ein Schwingkreis 1, und
> noch ein Schwingkreis 2 mit Detektor und Meßequipment hinter. Alle auf
> die gleiche Frequenz eingestellt.
> Sender arbeitet, Schwingkreis 2 steht in einem Abstand, daß er noch
> deutlich meßbare Anzeige der vom Sender empfangenen Energie liefert.

Ein (Grid-) Dipmeter.

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Ein (Grid-) Dipmeter.

Ja, das wäre ideal, so ein Gerät war vor kurzem Thema.
Das Prinzip des GDM ist eigentlich auch genau das hier gefragte Thema.

von Edi M. (edi-mv)


Angehängte Dateien:

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Hier was zum Grübeln- oder testen.

Ein Sender sendet.
2 Schwingkreise, Drehko mit Rahmenspulen, einer mit Detektor und 
Voltmeter.

Jetzt die Fragen:
Skizze 1:
Bewirken die Schwingkreise am Senderausgang eine Änderung der Anzeige ?
Wo stehen die Schwingkreise dabei, welche Richtung haben sie ?

Kann der SK 1 (ohne Voltmeter) die Spannung an SK2 beeinflussen ?
Wo stehen die Schwingkreise dabei, welche Richtung haben sie ?

Können SK1 oder 2 die Anzeige am Sender beeinflussen ?
Wo stehen die Schwingkreise dabei, welche Richtung haben sie ?

Skizze 2 (Sender mit Richtwirkung):
Bewirken die Schwingkreise am Senderausgang eine Änderung der Anzeige ?
Wo stehen die Schwingkreise dabei, welche Richtung haben sie ?
Wenn Wirkung, dann:
Kann der Sender den Schwingkreis "sehen" ?
Kann der Sender den empfangenden Schwingkreis anpeilen ?
Ist also ein Sender in der Lage, einen Empfänger, der auf "seine" 
Frequenz abgestimmt ist, zu detektieren ?

Ist ein anderes Gerät in der Lage, einen Empfänger, der auf eine 
Frequenz eines Senders abgestimmt ist, zu detektieren ?
Ist es überhaupt möglich, einen Schwingkreis im Eingang eines Empfängers 
zu detektieren ?

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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WIll keiner probieren ?
Na, dann hilft Edi:
Alle "können- Fragen": Ja.
Ist doch toll, nicht wahr ?

Aber nun die letzte Ffrage:
Edi liegt bei Peking am schwarzen Meer, Sonnenbrille, Liegestuhl, 
Kabeltrommel und ein Radio, ein Körting 85W, eingestellt auf die 
Deutsche Welle. "Bandfilter- EIngang" = 2 Schwingkreise, die glatt die 
Antenne leersaugen, Bei Resonanz sieht man Beulen im Lambda- halbe- 
Abstand durchs Antennenkabel wandern.
Und in Köln klopfen die Sender- Techniker verzweifelt auf die Meßwerke, 
weil sie keinen mehr hochkriegen. (Meßwerks- Zeiger natürlich !).

Ist da was dran ? Ok- nur Edis alte Kiste... ist vielleicht etwas wenig.
Wenn jetzt ein Haufen Leute weltweit ihre Ghettoblaster auf dieser 
Frequenz anwerfen- wäre das am Sender denn feststellbar ?
Da könnte man doch glatt das Ausgangsleistungs- Meßwerk in Anzahl 
Zuhörer eichen...

von Joachim B. (jar)


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Edi M. schrieb:
> Ist da was dran ? Ok- nur Edis alte Kiste... ist vielleicht etwas wenig.
> Wenn jetzt ein Haufen Leute weltweit ihre Ghettoblaster auf dieser
> Frequenz anwerfen- wäre das am Sender denn feststellbar ?

ja, denn als der Radio Sendeturm in einer nahen Kleingartenkolonie 
aufgestellt wurden wunderten sich die Techniker wo die Sendeleistung 
geblieben ist!
Die beleuchtete Kleingärten, aus den Kochplatten kam Radiomusik, 
übrigens jedes induktive Laden von Smartphones funktioniert so, sogar 
bei meinem Philipsrasierer!

aber was natürlich nicht funktioniert ist in Europa das Kurzwellenradio 
auf den Malediven anzupeilen, die Feldstärke dürfte zu gering sein!

von Edi M. (edi-mv)



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Joachim B. schrieb:
> ja, denn als der Radio Sendeturm in einer nahen Kleingartenkolonie
> aufgestellt wurden wunderten sich die Techniker wo die Sendeleistung
> geblieben ist!

Der Sendeturm war nah bei einer Kleingartenkolonie, richtig.
Das war in den 30er Jahren, ein Sender auf MW, 900 Khz, Hamburg- 
Billwerder.
Und die Kleingärtner klauten dem Sender tatsächlich den Saft vor Ort.
Und beleuchteten kostenlos ihre Lauben mit zahllosen bunten Lämpchen.

Dazu die Illustration aus Eduard Rhein: "Du und die Elektrizität", 1939

Und wurden vor den Kadi zitiert.
Seidem ist Senderenergie NUR zum Empfang zulässig.
Allerdings kann man Senderenergie gleichrichten, und das Radio mit der 
Energie betreiben- das ist dadurch zulässig- es dient ja dem Empfang.
Dazu gibt es im Internet zahllose Schaltungen

Also: Wenn man nicht weiter aufdrehen kann, geklaute Senderenergie 
auszugleichen, und dem Sender die Puste ausgeht- ja klar, ist er in 
China nicht mehr zu hören.

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (knobikocher)


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Joachim B. schrieb:
> Die beleuchtete Kleingärten, aus den Kochplatten kam Radiomusik,
> übrigens jedes induktive Laden von Smartphones funktioniert so, sogar
> bei meinem Philipsrasierer!

Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Energieuebertragung.svg

Beachtung auf den V/I-Sense Teil rechts in der Ladestation. Der Sender 
detektiert von außen eingekoppelte Stromänderung in der Sendespule. 
Durch die gute Kopplung ist dies möglich. So zumindest meinem 
Verständnis nach. Ich hatte da mal eine Application Note von Würth 
bezüglich der WPCC Ladespulen.

Joachim B. schrieb:
> aber was natürlich nicht funktioniert ist in Europa das Kurzwellenradio
> auf den Malediven anzupeilen, die Feldstärke dürfte zu gering sein!

Hier ist die Kopplung quasi nicht existent. Insofern ist der Empfänger 
nicht detektierbar.

von Edi M. (edi-mv)


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Joachim B. schrieb:
> aber was natürlich nicht funktioniert ist in Europa das Kurzwellenradio
> auf den Malediven anzupeilen, die Feldstärke dürfte zu gering sein!

Eben- der Sender sendet 100 Kilowatt in alle Richtungen, 
halbkugelförmig, am Empfangsort sind Leistungen im Bereich von Pikowatt 
und weniger.

Dirk K. schrieb:
> Hier ist die Kopplung quasi nicht existent. Insofern ist der Empfänger
> nicht detektierbar.

Aber wenn der Meßgerätezeiger dünn genug ist, wackelt er, wenn auf den 
Malediven einer seine Kofferheule auf Resonanz dreht...

:-|

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> dann hilft Edi:
> Alle "können- Fragen": Ja.
> Ist doch toll, nicht wahr ?

Viele Fragen, langer Text, auch noch geplenkt, keine Antworten - ganz 
toll. Nicht wahr?

Dann antwortete ich mal in einem Satz: der Schwingkreis tritt in 
Wechselwirkung mit dem umgebenden Feld, also entzieht der Schwingkreis 
dem Feld Energie und dies kann detektiert werden.

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Viele Fragen, langer Text, auch noch geplenkt, keine Antworten - ganz
toll. Nicht wahr?

Doch. 1 Antwort:
>> Alle "können- Fragen": Ja.
Sorry, daß ich das nicht einzeln begründe. Aber es fragt auch keiner.

Typisch, aber traurig:  für Bemerkungen übers Plenken reicht's-  aber zu 
den (Einzel-) Fragen eine Antwort geben, offensichtlich nicht.

Mohandes H. schrieb:
> Dann antwortete ich mal in einem Satz: der Schwingkreis tritt in
> Wechselwirkung mit dem umgebenden Feld, also entzieht der Schwingkreis
> dem Feld Energie und dies kann detektiert werden.

Na ja... wenigstens das ist fachlich richtig.

von Thomas U. (charley10)


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Edi M. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Warum schreibt man 'NEIN' wenn man dann doch 'ja' meint ?!
>
> Weil da keine "festeingestellten Filter" sind, die etwas ausfiltern
> resp. "aussperren".
> Original gab es das nicht.
> Festsendertasten- Einsteller genannter Geräte, die sowieso nicht für den
> Besitzer zugänglich waren, zu versiegeln, ist was anderes.
> Das könnte man übrigens noch heute mit Festsender- Geräten machen, etwa
> mechanisch die Tasten sperren.

Du meinst die ELA70?
https://www.ddr-museum.de/de/blog/archive/schlager-revue-unterm-nva-stahlhelm-radio-design-fuers-militaer
Das Blechgehäuse hält bei mir seit vielen Jahren mein Eigenbau-LNG 
zusammen...
>
> Entspr. auf Anregung/ Anweisung gebaute Sonderkonstruktionen mag es ja
> vielleicht gegeben haben- wer sowas hat, möge es zeigen, ist ja durchaus
> interessant.

von Edi M. (edi-mv)


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Thomas U. schrieb:
> Du meinst die ELA70?
> 
https://www.ddr-museum.de/de/blog/archive/schlager-revue-unterm-nva-stahlhelm-radio-design-fuers-militaer
> Das Blechgehäuse hält bei mir seit vielen Jahren mein Eigenbau-LNG
> zusammen...
>>
>> Entspr. auf Anregung/ Anweisung gebaute Sonderkonstruktionen mag es ja
>> vielleicht gegeben haben- wer sowas hat, möge es zeigen, ist ja durchaus
>> interessant.

Wow- ja, genau sowas.

"Dieser ELA 70 war ein Blechgehäuse für den „Innendienst“, das 
versiegelt wurde, nachdem im Empfangsteil 4 Festsender eingestellt waren 
– natürlich solche des DDR-Rundfunks. Heinz Quermanns Schlager-Revue 
blieb hier also ganz unangefochten ohne ideologische Feindberührung."

Die DDR kümmerte sich auch um die ideologische Sicherheit der Arbeiter 
im Waffenrock.

von oszi40 (Gast)


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Edi M. schrieb:
> nachdem im Empfangsteil 4 Festsender eingestellt waren

OT: Ein Trick war mehrere Tasten gleichzeitig zu drücken, um Westsender 
zu empfangen, da die Spannung an den Kapazitätsdioden dann eine andere 
war.

Mohandes H. schrieb:
> Dann antwortete ich mal in einem Satz: der (eine)Schwingkreis tritt in
> Wechselwirkung mit dem umgebenden Feld, also entzieht der Schwingkreis
> dem Feld Energie und dies kann detektiert werden.

Kommt ganz auf die Entfernung an. Wahrscheinlich geht das bei der 
Anzahl der Geräte bald im Rauschen unter.

von Hp M. (nachtmix)


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Edi M. schrieb:
> Wenn jetzt ein Haufen Leute weltweit ihre Ghettoblaster auf dieser
> Frequenz anwerfen- wäre das am Sender denn feststellbar ?

Nöö, die Sender sind doch längst verschrottet, die Antennenmasten 
gesprengt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Jetzt wo die Frage nach der Detektierbarkeit mit Ja beantwortet ist, 
folgt die nächste Frage wie man damit umgeht.

https://www.focus.de/perspektiven/putins-propaganda-aushebeln-unzensierte-nachrichten-fuer-russische-buerger-mit-kurzwellen-gegen-lange-nasen_id_87273785.html 
( 9670khz u. 13600kHz)

https://www.golem.de/news/ukraine-krieg-bbc-reaktiviert-kurzwellen-radio-fuer-hoerer-in-der-ukraine-2203-163599.html 
( 15.735 kHz u. 5.875 kHz)

Natürlich kann man dem Neo-Sowjetbürger, der unkontrolliert 
Auslandsnachrichten hören will, die gleichen Tipps geben wie damals die 
Westhörer in der Sowjetzone:

-unter Kopfhörern oder Betddecke hören
-batteriebetriebenes Gerät benutzen (keine Abstrahlung über 
Netzzuleitung)
-Empfangsgerät auch für einen 'legalen' Zweck benutzen oder Gründe 
anführen können (CW-Listener Lizenz o.ä.)
-sendereinstellung nach gebrauch wieder umstimmen, ebenfalls 
Richtantenne neu ausrichten
-keine oder nur ungefährliche Mitschnitte/Aufzeichnungen anfertigen oder 
weitergeben

--

Edi M. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Warum schreibt man 'NEIN' wenn man dann doch 'ja' meint ?!
>
> Weil da keine "festeingestellten Filter" sind, die etwas ausfiltern
> resp. "aussperren".
> Original gab es das nicht.

> Entspr. auf Anregung/ Anweisung gebaute Sonderkonstruktionen mag es ja
> vielleicht gegeben haben- wer sowas hat, möge es zeigen, ist ja durchaus
> interessant.

Zeigen nicht, ist mir aber glaubhaft von einem Zeitzeugen berichtet 
worden. Also irgend ein verplombter Radioempfänger bei dem 
Bandsperre/Sperrkreis für BBC eingebaut war. Zeit wohl 44/45, Ort: 
Irgendwo in Deutschland, also auch Ostpreußen, Schlesien, Ostmark, ... . 
Bezeichnet wurde das Gerät vom Zeitzeugen als "Goebbelsschnauze", muss 
jetzt aber nicht der erwähnte Volksempfänger Typ xyz gewesen sein. Gabs 
es da nicht hunderte subventierte Eigenkonstruktionen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Volksempf%C3%A4nger#Weitere_Produkte/Hersteller
--

Und hinsichtlich Empfindlichkeit, sei darauf hingewiesen, das man auch 
die Rückstrahlung/Schatten von Stealth-Fliegern detektieren kann, auch 
dasAusmachen einer Empfänger-senke nicht praktisch unmöglich ist.
Beitrag "Datenübertragung mittels Radar"

von Edi M. (edi-mv)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Bezeichnet wurde das Gerät vom Zeitzeugen als "Goebbelsschnauze", muss
> jetzt aber nicht der erwähnte Volksempfänger Typ xyz gewesen sein. Gabs
> es da nicht hunderte subventierte Eigenkonstruktionen?

Dere Begriff "Volksempfänger" wurde von den Nazionalsozialisten für ihre 
Konstruktion in Anspruch genommen, tatsächlich gab es den Begriff schon 
vorher, etwa in der Werbung für Huth E82W 
(https://turbine3.files.wordpress.com/2011/12/p62700162.jpg), Loewe 
OE333, Nora B3 
(https://www.welt-der-alten-radios.de/files/nora-volks-1.jpg)

Heute verwendet man den Begriff "Volksempfänger" für die Radios des 
Dritten Reichs fürs die große Masse- die liebevoll so genannten 
"Goebbelsschnauzen", VE301 in Varianten und DKE38.

> Und hinsichtlich Empfindlichkeit, sei darauf hingewiesen, das man auch
> die Rückstrahlung/Schatten von Stealth-Fliegern detektieren kann,

Da ist ja tatsächlich eine Leistung abgegeben wurden, und ein -sehr 
geringer Teil- kehrt zurück- eine Aussendung detektieren ist natürlich 
möglich.

> auch das Ausmachen einer Empfänger-senke nicht praktisch unmöglich ist.
> Beitrag "Datenübertragung mittels Radar"

Es wundert zwar, daß da niemand Einspruch erhebt- das "das Ausmachen 
einer Empfänger- Senke" -also eines passiven Empfängereingangs mit 
Schwingkreis(en)- hat Grenzen- aber für geringere Entfernungen ist es 
möglich. Nutzbar für eine Auspeilung war/ ist es wohl eher nicht.
Aber es ging ja nur um die grundsätzliche Möglichkeit.

Edit: Genutzt wird es im Prinzip: Beim Grid- Dip- Meter- eben auf sehr 
geringe Entfernung.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> Es wundert zwar, daß da niemand Einspruch erhebt- das "das Ausmachen
> einer Empfänger- Senke" -also eines passiven Empfängereingangs mit
> Schwingkreis(en)- hat Grenzen- aber für geringere Entfernungen ist es
> möglich.

Es ging ja nur um die prinzipielle Möglichkeit. Wenn der Sender in 
Berlin steht und der Empfänger in Turkmenistan, dann ist theoretisch ein 
Effekt meßbar, praktisch geht der natürlich im Rauschen unter.

Es gab hier mal einen Thread, wo diskutiert wurde, ob ein 
(verschwundenes) Flugzeug so viel Spuren im 'Äther' hinterläßt, daß es 
anhand aufgezeichneter Signaturen gefunden werden kann. Nein, geht 
nicht.

Beim Dipper, praktisches Beispiel, funktioniert die Messung ja auch nur 
in unmittelbarer Nähe des Schwingkreises.

von Thomas U. (charley10)


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Fpgakuechle K. schrieb:
...
...
>
> -unter Kopfhörern oder Betddecke hören
> -batteriebetriebenes Gerät benutzen (keine Abstrahlung über
> Netzzuleitung)
> -Empfangsgerät auch für einen 'legalen' Zweck benutzen oder Gründe
> anführen können (CW-Listener Lizenz o.ä.)
> -sendereinstellung nach gebrauch wieder umstimmen, ebenfalls
> Richtantenne neu ausrichten

Der Tipp mit dem 'Umstimmen nach Gebrauch' lies mich aus eigenem Erleben 
schmunzeln! Laaange her. Mig21 U600. Zur Flugvorbereitung kam regelmäßig 
auch der Trupp 'Funk' an jede Maschine und überprüfte die Ausrüstung. 
U.A. auch den Funkkompass. Dieser war ein MW-Empfänger mit 
Stationstasten bekannter Sender, deren Richtung angezeigt wurde und 
gemeinsam mit dem Magnetkompass der Navigation diente. Allerdings hat so 
ein Funker während dieser Überprüfung den Empfänger umgestimmt und 
'Feindradio' gehört. Sein Pech, dass anschliesend der 
Geschwaderkommandeur diese Maschine flog und plötzlich den nicht so 
koscheren Sender im Kopfhörer hatte und Richtung Westen sollte. Als 
Techniker hatte ich zum Glück mit Funk nix zu tun...

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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> Es gab hier mal einen Thread, wo diskutiert wurde, ob ein
> (verschwundenes) Flugzeug so viel Spuren im 'Äther' hinterläßt, daß es
> anhand aufgezeichneter Signaturen gefunden werden kann. Nein, geht
> nicht.

Hier ist er:
Beitrag "Suche nach MH370 mit WSPR"

von Zeno (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Natürlich kann man dem Neo-Sowjetbürger, der unkontrolliert
> Auslandsnachrichten hören will, die gleichen Tipps geben wie damals die
> Westhörer in der Sowjetzone:
>
> -unter Kopfhörern oder Betddecke hören
> -batteriebetriebenes Gerät benutzen (keine Abstrahlung über
> Netzzuleitung)
> -Empfangsgerät auch für einen 'legalen' Zweck benutzen oder Gründe
> anführen können (CW-Listener Lizenz o.ä.)
> -sendereinstellung nach gebrauch wieder umstimmen, ebenfalls
> Richtantenne neu ausrichten
> -keine oder nur ungefährliche Mitschnitte/Aufzeichnungen anfertigen oder
> weitergeben
Wie kann man nur so viel gequirlte Scheiße schreiben. "Feindsender" 
hören war in der DDR weder mit verboten, noch mit irgendwelchen Strafen 
belegt. Es war lediglich unerwünscht.
"Feindmusik" durfte sogar in öffentlichen Tanzveranstaltungen abgespielt 
werden. ES sollte da lediglich ein Verhältnis vo 60/40 eingehalten 
werden.
In Deiner Vorstellung sind die Russen in der "Zone" wahrscheinlich auch 
mit einem Messer im Mund und ner Axt in der Hand rum gerannt.
Wenn man das so hört, was Du hier los läßt, dann muß es in der 
"Westzone" schon schlimme Gehirnwäsche gegeben haben.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Zeno schrieb:
> dann muß es in der "Westzone" schon schlimme Gehirnwäsche gegeben haben.

Nein, das kann ich als Bürger der Westzone behaupten.

Dumme und indoktriniert hat es West wie Ost gegeben. Und gibt es auch 
heute - ich wundere mich immer wieder, wie bei manchen Zeitgenossen, 
mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall, solche Kategorien wie Ost und West 
in den Köpfen gepflegt werden.

Edi M. schrieb:
>> Stealth-Flieger
> Da ist ja tatsächlich eine Leistung abgegeben wurden ...

Das ist der Punkt. Ob Stealth-Flieger oder Schwingkreise: es wird 
Energie an die Umgebung abgegeben und die kann nicht einfach 'weg' sein. 
Und diese Energie kann detektiert werden.

Energie ist eine Erhaltungsgröße (Energieerhaltungssatz) und auch wenn 
jeder denkt, er wüßte was Energie ist, in Wirklichkeit ist die 
physikalische Definition sehr schwammig ('Energie kann Arbeit 
verrichten'). Bei der damit verknüpften Entropie wird es dann noch 
schwieriger.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zeno schrieb:
> Wie kann man nur so viel gequirlte Scheiße schreiben. "Feindsender"
> hören war in der DDR weder mit verboten, noch mit irgendwelchen Strafen
> belegt. Es war lediglich unerwünscht.
> "Feindmusik" durfte sogar in öffentlichen Tanzveranstaltungen abgespielt
> werden. ES sollte da lediglich ein Verhältnis vo 60/40 eingehalten
> werden.
> In Deiner Vorstellung sind die Russen in der "Zone" wahrscheinlich auch
> mit einem Messer im Mund und ner Axt in der Hand rum gerannt.
> Wenn man das so hört, was Du hier los läßt, dann muß es in der
> "Westzone" schon schlimme Gehirnwäsche gegeben haben.

Danke, Zeno.

Ich habs mir so ähnlich gedacht. Weiter oben verlinkt er auf einen 
schwachen Artikel, um dem VE zu attestieren, er wäre für Fernempfang 
NICHT geeignet gewesen, was solle man mit einem Empfänger für 50km 
Radius.

Natürlich nonsense. Sein verlinkter Artikel berichtet denn auch selbst 
von der sich hartnäckig haltenden Legende, Fernempfang sei 
(fälschlicherweise!) nicht möglich gewesen.

Auf Argumente, der VE wie der DKE seien Geradeausempfänger ohne jede ZF 
gewesen, geht er sachlich gar nicht ein. Die ZF muss peilbar sein, 
basta!

"Die Goebbelsschnauzen enthielten Filter, die Feindsender direkt nach 
Masse ableiteten".

Nein, enthielten sie nicht.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ganz bitter wird es für den Küchle, als er sich raushängen lässt, die 
"Ma.ke Volksempfänger", da seien "...auch...Empfänger mit Rückkopplung 
dabei (Audion)".

Potz-Blitz, der Mann hat echt Ahnung, ach echt?

Jeder der insgesamt etwa 20 Mio VE und DKE war, na sowas aber auch, ein 
... ...

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Goebbelsschnauzen

Natürlich war mit den Volksempfängern auch Fernempfang möglich. Auf 
Mittelwelle. Technisch gesehen gab es nichts, was das nicht möglich 
gemacht hätte. Alles andere sind immer wieder aufgeköchelte Gerüchte.

Vom politischen mal abgesehen (das Radio als Propagandainstrument): der 
Volksempfänger war das erste erschwingliche Radio für die Massen. Ein 
einfacher Geradeausempfänger. Wenn man dabei die Rückkopplung zu stark 
anzieht, dann wird ein Sender daraus.

von Geradlinig in alle Richtungen (Gast)


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Zeno schrieb:
> "Feindsender"
> hören war in der DDR weder mit verboten,

Doch, mindestens einigen Gruppen in der DDR war der Empfang von 
Westmedien verboten resp. untersagt:
https://de.alt.folklore.ddr.narkive.com/qWLuh9SN/westfernsehen-fur-funktionstrager:i.2.1.full

> noch mit irgendwelchen Strafen
> belegt.

Doch, da gab es genügend 'Gummiparagraphen' um einen wegen 
'Staatsgefährdung' oder 'Ehrbeschmutzung' zu belangen. Ist natürlich 
Ansichssache des gerichts was darunter fäält und was nicht. Bspw. §215 
Rowdytum, oder hier insbesonders §219 "Ungesetzliche 
Verbindungsaufnahme“. Beliebt auch §106 "staatsfeindliche Hetze".

Da zum Nachlesen:
http://www.verfassungen.de/ddr/strafgesetzbuch74.htm

> Wie kann man nur so viel gequirlte Scheiße schreiben.
Danke, gleichfalls.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Protykon schrieb:
> Hallo Ihr lieben,
>
> kann man einen Funkempfänger detektieren, z.B.

Immer wieder erstaunlich, wie doch aus einer sooooo einfachen Frage eine 
derartig ausschweifende und umfangreiche Diskussion werden kann, in der 
Rundfunk-/ Radioempfang bis in seine Anfangszeiten betrachtet wird, als 
die Leute noch mit dem Pferd unterwegs waren.

Mit dem Zweikreiser habe ich früher oft Radio Tirana hören können. Ihn 
schalte ich nur noch selten ein, wenn ich seine Museumsruhe unterbrechen 
möchte.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Christian S. schrieb:
> in der Rundfunk-/ Radioempfang bis in seine Anfangszeiten betrachtet
> wird, als die Leute noch mit dem Pferd unterwegs waren.

Und, haben sich die physikalischen Gesetze geändert seitdem?

Die Frage als solche finde ich schon sehr interessant. Und so eine 
Diskussion bringt eben viele Facetten ans Licht der Wahrheit.

von Thomas U. (charley10)


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oszi40 schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> nachdem im Empfangsteil 4 Festsender eingestellt waren
>
> OT: Ein Trick war mehrere Tasten gleichzeitig zu drücken, um Westsender
> zu empfangen, da die Spannung an den Kapazitätsdioden dann eine andere
> war.
>
Das halte ich für ein Gerücht! Der Empfang war auf den Bereich von 
100-105MHz ausgelegt, in dem es damals keine Sender 'on air' gab in 
ausreichender Feldstärke.
Beim Drücken mehrerer Tasten ging die Abstimmspannung in die Knie und es 
wäre purer Zufall, wenn es einen 'Feindsender' gegeben hätte, der in das 
Kabelnetz in ausreichender Feldstärke eingestrahlt hätte!
Zu diesem System gehörte noch die Kopfstation 'KSU' als Umsetzer in 
diesen Bereich. Der hatte noch einen Einschub als Kommandodurchspruch, 
der alle Sender auf den Rundruf des Kommandeurs schaltete und den 
Empfänger auch aufweckte.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Mohandes H. schrieb:
> Und, haben sich die physikalischen Gesetze geändert seitdem?

Nein, ich lese hier mit Interesse mit und Amüsiere mich köstlich.

mfg

von Joachim B. (jar)


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Mohandes H. schrieb:
> Und, haben sich die physikalischen Gesetze geändert seitdem?

nein

Mohandes H. schrieb:
> Die Frage als solche finde ich schon sehr interessant.

und deswegen war die Frage überflüssig!

Klar kann man das detektieren, die Möglichkeiten sind stetig erweitert 
worden, früher hatte fast keiner einen Spektrumanalysator, heute gibt es 
die sehr viel günstiger oder es wird Software genutzt mit einem USB RF 
Stick. SDR
https://www.rtl-sdr.com/tag/spectrum-analyzer-2/
https://www.youtube.com/watch?v=DSFIgjnkaf4

: Bearbeitet durch User
von eric (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Mit dem Zweikreiser habe ich früher oft Radmio Tirana hören können.

Konnte man mit jedem Rückkopplungs-Einkreiser, nicht nur Tirana
sondern auch London, selbst im entfernten Königsberg.
Meine Eltern hatten seinerzeit einen VE301 und ich erinnere mich
gut an das bekannte Londoner Pausenzeichen.
Für den Abstimmknopf gab es damals aufsteckbare Papierschildchen:
Das Abhören von Feindsendern ...
Verraten werden konnte nur, wer aus Dummheit
- die Tatsache des Abhörens anderen erzählte
- die 'Feindinformationen' weitergab
- das Radio so laut einstellte, dass Nachbarn mithörten
- das Radio nach dem Abschalten so eingestellt liess,
  so dass beim Wiedereinschalten sogleich London ertönte.
Um den entfernten Feindsender gut zu hören, musste die
Rückkopplung sorgfältig angezogen werden, wobei es zwangsläufig
zu kurzzeitigem Sendepfeifen kam, das aber nur hören konnte,
wer auf die gleiche Frequenz eingestellt war. Anpeilen des
'Feindhörers' war dadurch in der Praxis nicht möglich.

Von einem bekannten Radioingenieur der 30er Jahre wird die
Geschichte erzählt, dass er einmal dem Herrn Goebbels
vorgeführt hat, wie leicht man mit einem Volksempfänger
Radio London empfangen konnte.

Sperr- oder Ableitkreise zur Unterdrückung unerwünschter
(normalerweise zu starker Ort-)Sender konnte man in jedem
Radioladen kaufen und die konnte man auch auf die Frequenz
London einstellen, aber auch genau so leicht wieder verstellen,
so dass sie zur Unterdrückung des Feindhörens kaum sinnvoll waren.

Anpeilen eines Empfängers durch Messen der lokalen Energie-
abnahme ist theoretisch denkbar, aber aufwendig, weil dafür
der Gradient des Feldes festgestellt werden muss. Viel einfacher
ist es, die Tatsache auszunutzen, dass jede Antenne die Hälfte
der empfangenen Energie wieder abstrahlt. Dazu reicht eine
Richtantenne, z.B. Loop oder Yagi. Das funktioniert aber auch
nur in der Nähe und wird durch jedes andere Stückchen Draht
gestört.

Über die im WK2 angewandten Verfahren vielleicht in einem
anderen Post

von Lauscher (Gast)


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> "Feindsender"
> hören war in der DDR weder mit verboten, noch mit irgendwelchen Strafen
> belegt. Es war lediglich unerwünscht.

Trotzdem unterband man durch technische Massnahmen den Empfang
von Westradios im UKW-Bereich. Vielerorts wurden kleine Störsender
betrieben, die meist versteckt auf unzugänglichen Dachböden
installiert waren.

Die geringe Sendeleistung von nur einigen Watt HF konnte sicherlich
die ganze Umgebung "verseuchen". Sie verursachten aber keine Störungen
im Westen, was sonst nämlich heftige Probleme für Dunkeldeutschland
bedeutet hätte.

von Zeno (Gast)


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Lauscher schrieb:
> Trotzdem unterband man durch technische Massnahmen den Empfang
> von Westradios im UKW-Bereich. Vielerorts wurden kleine Störsender
> betrieben, die meist versteckt auf unzugänglichen Dachböden
> installiert waren.
>
> Die geringe Sendeleistung von nur einigen Watt HF konnte sicherlich
> die ganze Umgebung "verseuchen". Sie verursachten aber keine Störungen
> im Westen, was sonst nämlich heftige Probleme für Dunkeldeutschland
> bedeutet hätte.
Wo haste denn denn das her? Man hat gar nichts unterbunden. Mit allen 
Röhrenradios mit UKW konnte man selbsverständlich Westradio hören. Mit 
den Transistorradios ebenso. Der UKW-Bereich ging von 87,5 bis 108Mhz, 
so wie heute auch noch. Vor 1980 (da will ich mich aber nicht festlegen) 
ging der UKW alledings nur bis etwa 100MHz oder nur etwas darüber. 
Dennoch war der Empfang von RIAS, BR, HR und NDR in meiner Region kein 
Problem. Da hockten wir vor den Radios und haben Westmusik aufgenommen. 
Sehr beliebt war da der RIAS-Treffpunkt Samstag 16Uhr.
Da war nichts eingeschränkt bei den Fernsehgeräten ebenfalls nicht. 
Allenfalls mit Aufkommen des Farbfernsehens waren wir erst mal außen vor 
und konnten weiterhin Westfernsehen nur in schwarz/weiß sehen, da man in 
der DDR auf die SECAM-Norm gesetzt hatte. Hat aber nicht lange gedauert 
bis sich die Leute die ein Farbgerät ihr Eigen nannten einen passen 
Decoder beschafft hatten.
Meinst Du die Leute haben sich große Antennenanlagen auf's Dach gebaut 
nur weil sie Lust und Laune hatten? Nee nee dafür waren die viel zu 
teuer. Für den Ostempfang wäre das meist nicht erforderlich gewesen, da 
hat schon ein feuchter Bindfaden gereicht. Viele alte Radios hatten 
damals noch ne eingebaute Dipolantenne und selbst damit war Westempfang 
möglich.
Lass mich raten wo Du her kommst: Ganz sicher aus dem tiefsten 
"Helldeutschland". Wahscheinlich auch niemals vor dem Fall der Mauer in 
der Zone gewesen, aber ganz genau wissen wollen wie es war.

Mohandes H. schrieb:
> Nein, das kann ich als Bürger der Westzone behaupten.
Ich denke mal Du hast mich da schon verstanden, wie ich das meine.

Mohandes H. schrieb:
> Dumme und indoktriniert hat es West wie Ost gegeben. Und gibt es auch
> heute - ich wundere mich immer wieder, wie bei manchen Zeitgenossen,
> mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall, solche Kategorien wie Ost und West
> in den Köpfen gepflegt werden.
Wundert mich eigentlich nicht wirklich. 40 Jahre Trennung kann man nicht 
so einfach weg wischen.

Geradlinig in alle Richtungen schrieb:
>> "Feindsender"
>> hören war in der DDR weder mit verboten,
>
> Doch, mindestens einigen Gruppen in der DDR war der Empfang von
> Westmedien verboten resp. untersagt:
> 
https://de.alt.folklore.ddr.narkive.com/qWLuh9SN/westfernsehen-fur-funktionstrager:i.2.1.full
Und Du meinst die haben sich alle daran gehalten? Natürlich war das bei 
solchen Leuten unerwünscht. Die haben genauso Westradio gehört oder 
Westfernsehen gesehen, wenn das mit einer einfachen Zimmerantenne 
möglich war. Man mußte dann halt darauf achten, das man sich nicht 
verquatscht. Auch wenn man Kinder hatte mußte man schon ein bischen 
Aufpassen, da es in der Schule eine beliebte Frage gab: "Wie sieht denn 
die Uhr bei den Nachrichten aus?".
Ja man hat das eine oder andere versucht aber wirklich funktioniert hat 
das nie. Ab Ende der 70'ziger hat man das dann auch größtenteils sein 
lassen, dennoch wurde in öffentlichen Einrichtungen auch weiterhin kein 
Westradio gespielt.

Geradlinig in alle Richtungen schrieb:
> Beliebt auch §106 "staatsfeindliche Hetze"
Und Du meinst das ist heutzutage anders? Träum weiter! Wenn man meint 
das Deine Organisation, Verein oder whate ever eine Gefahr für die 
freiheitlich demokratische Grundordnung darstellen könnte, dann bist Du 
sehr wohl erst mal auf dem Schirm Verfassungsschutzes. Les einfach mal 
auf den SEiten des BMI - Du wirst erstaunt sein was bei uns alles 
möglich ist.

von eric (Gast)


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Gegnerortung durch Funkpeilen
spielte im 2.WK hauptsächlich bei der U-Boot-Bekämpfung eine Rolle.
Aus unbekannten Gründen glaubten die Marineleitungen - bekannt sind
mir DE und USA - , dass die Oszillatoren von Superhetempfängern
anpeilbar seien und forderten deshalb Geradeausempfänger.
So entstanden aufwendige Geräte in DE von Lorenz und Telefunken,
in USA von RCA und National mit bis zu 6-Kreisen, die teilweise
mehr kosteten als ein Auto. (Die Brotkiste Tfk E381 gehört nicht
dazu. Das ist ein einfacher 2-Kreiser aus den 30er-Jahren.)
Merkwürdigerweise war schon in den 20er Jahren der Tropadyn-Mischer
bekannt, bei dem durch eine Brückenschaltung die Oszillatorabstrahlung
unterdrückt wurde. (Im den Nachkriegsjahren war dieses Prinzip in
UKW-Eingangsschaltungen mit den Röhren ECF80 u.ä. Standard, später
auch mit Transistoren.)

Tatsächlich war die Peilung der Oszillatorstrahlung in der Praxis
gar nicht notwendig, weil die deutschen U-Boote sich durch rege
Funktätigkeit auf Längst- und Kurzwellen selbst verrieten.
Man war in DE der festen Überzeugung, dass KW-Peilung auf Schiffen
zu ungenau sei. Die Engländer hatten aber das Antennensystem
High Frequency Direction Finding HF/DF, genannt Huff-Duff
entwickelt, das diese Schwierigkeiten beseitigte und auf den
Konvoi-Begleitschiffen eingesetzt wurde. Sogar die Standard-
Funkfrequenzen der U-Boote waren den Engländern genau bekannt

Natürlich waren die deutschen Funksprüche verschlüsselt und konnten
deshalb nur in der geheimen Entschlüsselungszentrale Bletchley-Park
gelesen werden, mal in Stunden, mal in Tagen, oft gar nicht.
Aber den Konvoi-Begleitern genügte es zu wissen, in welcher
Richtung die U-Boote standen.

Ausführliche Beschreibung zum Thema findet man in:
Arthur O. Bauer, Funkpeilung als alliierte Waffe gegen deutsche
U-Boote 1939 - 1945, Selbstverlag 1997, ISBN 3-00-002142-6
323 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Quellenangaben

von oszi40 (Gast)


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OT:Zeno schrieb:
> Mit allen Röhrenradios mit UKW konnte man selbsverständlich Westradio hören.
Ganz so einfach war es nicht, da absichtlich viele Sender auf dem 
Nachbarkanal sendeten. Auf Mittelwelle wurde nachweislich der Rias 
gestört. Ein Störsender befand sich irgendwo bei Holzhausen und die 
Mannschaft dazu wurde an der Messe mit einem blauen Barkas täglich 
abgeholt wurde mir berichtet. Sonstige 
https://www.radiomuseum.org/forum/rias_berlin_und_seine_stoersender.html

Zurück zur Frage die Empfänger detektieren!

von Zeno (Gast)


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oszi40 schrieb:
>> Mit allen Röhrenradios mit UKW konnte man selbsverständlich Westradio hören.
> Ganz so einfach war es nicht, da absichtlich viele Sender auf dem
> Nachbarkanal sendeten.
Natürlich war es einfach. Man brauchte den Empfänger nur einzuschalten 
und die Trennschärfe der Radios war völlig ausreichend. Meine Eltern 
hatten einen Rochlitz Juwel2 , da habe ich in Thüringen völlig 
problemlos RIAS und alle Sender des BR auf UKW empfangen können. In 
Chemnitz war das auch kein Problem.
Dresden war halt eher Essig aber das war ja bekannt.
In Süd- und Westthüringen waren BR unHR sehr gut empfangbar.

von Zeno (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Auf Mittelwelle wurde nachweislich der Rias
> gestört.
Richtig die Störsender waren auf Mittel- bzw. Langwelle aktiv.
Ich habe aber von UKW gesprochen und da wurde nicht gestört. Da waren 
manche Regionen einfach auf Grund der Ausbreitungseigenschaften 
abgeschalten - da mußte man nicht stören.

Wenn den FEind auf AM hören wollte brauchte man halt einen guten 
AM-Empfänger möglichst mit Bandspreizung. Da gab es recht gute Geräte 
aus der befreundeten Sowjetunion, mit denen man sehr gut AM-Radio hören 
konnte. Z.B der KOfferempfänger "Salut" mit 1xUKW, 8xKW, 2xMW und 1xLW. 
Das Radio habe ich heute noch.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Es macht schon Sinn auch hier die Empfänger nach Klassen einzuteilen. 
Empfänger von digitalen Signalen auf festen Kanälen wie ADS-B oder GPS 
sind sicher weniger 'verräterisch' als der KW-Empfänger eines Iwans in 
Jakutien der mal ne europäische Alternative zu Wladi's Staatsfunk hören 
will. Der lebt da exponierter als der Dreikäsehoch neben dem Frankfurter 
Airport der aus lauter Langeweile das Airband durchkurbelt.

Aber auch wenn man den HF-Teil aufs nötige Minimum runterbremst 
(breitbandiges SDR wurde ja schon als Hinweis gegeben) ist das nicht die 
ultimative Tarnkappe. Die Bullerei soll ja auch mit auf Elektronikgeruch 
trainierten Hunden ankommen ... 
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/elektronik-spuerhund-artus-findet-smartphones-und-usb-sticks

--
> Der Tipp mit dem 'Umstimmen nach Gebrauch' lies mich aus eigenem Erleben
> schmunzeln! Laaange her. Mig21 U600

Rothenburg? Also bei der Flugsicherung konnte man sich schon mit 
"Abstimmung der Richtantenne durch Nutzung einer fernen Bake" rausreden, 
der Kommandeur wollte ja nicht noch dümmer dastehen als er ohnehin war. 
Und manche Uffze checkten selber beim Wachwechsel wo der Skalenzeiger 
stand um nichtden Anschiss vom OvD abzufangen ..

--
Nichtverzweifelter schrieb:
> Zeno schrieb:

>> Wie kann man nur so viel gequirlte Scheiße schreiben.
>> In Deiner Vorstellung sind die Russen in der "Zone" wahrscheinlich auch
>> mit einem Messer im Mund und ner Axt in der Hand rum gerannt.
>> Wenn man das so hört, was Du hier los läßt, dann muß es in der
>> "Westzone" schon schlimme Gehirnwäsche gegeben haben.

> Ich habs mir so ähnlich gedacht. Weiter oben verlinkt er auf einen
> schwachen Artikel, um dem VE zu attestieren, er wäre für Fernempfang
> NICHT geeignet gewesen, was solle man mit einem Empfänger für 50km
> Radius.
>
> Natürlich nonsense. Sein verlinkter Artikel berichtet denn auch selbst
> von der sich hartnäckig haltenden Legende, Fernempfang sei
> (fälschlicherweise!) nicht möglich gewesen.
>
> Auf Argumente, der VE wie der DKE seien Geradeausempfänger ohne jede ZF
> gewesen, geht er sachlich gar nicht ein. Die ZF muss peilbar sein,
> basta!

Für so ein Hohlbirnengekreisch ist "Ignorieren" schon zuviel 
Aufmerksamkeit.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ja, Küchle, halt einfach Deine dumme Klappe. Es kommr eh nur Müll raus: 
Die anpeilbare ZF-Ausstrahlung von Geradeausempfängern, oder die 
blöd-Legende, mit dem VE sei kein Fernempfang möglich. Alles Müll.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> wurde auch damals schon viel gebastelt um die reichweite zu erhöhen. Was
> ja auch Voraussetzung ist um 'Feinsender' zu empfangen. Was nutzt ein
> Radioempfänger der grad mal die Ortssender im Umkreis 50 km reinkriegt?!

Nein, weder mussten die zusammen mehr als 20 Millionen VE und DKE 
verbastelt werden, noch war deren "Reichweite" auf 50km Umkreis 
beschränkt.

Einfach nur Kücherle-Käse. Du erfindest geradezu idiotische 
Zusammenhänge.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Gerät vom Zeitzeugen als "Goebbelsschnauze", muss jetzt aber nicht der
> erwähnte Volksempfänger Typ xyz gewesen sein. Gabs es da nicht hunderte
> subventierte Eigenkonstruktionen?

Elender Schwätzer!

von Nichtverzweifelter (Gast)


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"Die Legende, dass mit dem Volksempfänger keine ausländischen Sender 
empfangen werden konnten, hält sich bis heute hartnäckig. Berichte aus 
der zeitgenössischen Literatur zeigen [aber], dass mit dem 
Volksempfänger die wichtigsten ausländischen Sender empfangen werden 
konnten"

Aus Deinem selber verlinkten Artikel, Kücherle.
Jetzt musst Du nur noch lesen lernen.

von mIstA (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Aber nun die letzte Ffrage:
> Edi liegt bei Peking am schwarzen Meer, Sonnenbrille,
> Liegestuhl, Kabeltrommel und ein Radio, ein Körting 85W,
> …
> Ist da was dran ?

Seit wann liegt Peking am schwarzen Meer? - Also ein klares:
Nein! - Da ist nix dran.

von Edi M. (edi-mv)


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mIstA schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> Aber nun die letzte Ffrage:
>> Edi liegt bei Peking am schwarzen Meer, Sonnenbrille,
>> Liegestuhl, Kabeltrommel und ein Radio, ein Körting 85W,
>> …
>> Ist da was dran?
>
> Seit wann liegt Peking am schwarzen Meer? - Also ein klares:
> Nein! - Da ist nix dran.


Wow--- da hat einer geschaltet, spät, aber... RICHTIG!
:-)

Am Schwarzen Meer liegt Peking nicht. Dessen Name ist groß geschrieben, 
weil Eigenname.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Meer
Wie auch das Asowsche Meer.

Peking liegt eher am gelben Meer, na ja, nicht direkt, jedenfalls nicht 
weit davon.
Und bei dem, was die Chinesen dort alles verklappen, dürfte es 
vielleicht schwarz sein.
Das war von mir mal so "künstlerische Freiheit". Darum schwarz klein 
geschrieben.

Gut aufgepaßt.
Eins, setzen!

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Nein, weder mussten die zusammen mehr als 20 Millionen VE und DKE
> verbastelt werden, noch war deren "Reichweite" auf 50km Umkreis
> beschränkt.

Da hat der Nichtverzweifelte absolut recht.
Leider werden immer wieder Märchen über die Volksempfänger verbreitet.

Fernempfang war immer möglich, mit einer möglichst langen und hohen 
Langdrahtantenne und den angezapten Eingangsspulen des VE310 ging immer 
was, und selbst der billig gebaute DKE mit seinem "Antennenkoppler" 
(eine Bauart des Variometers) konnte Fernempfang.

Die "Volksempfänger" waren nicht die Überflieger, aber sie waren kaum 
schlechter als andere Einkreis- Geradeausempfänger.

Im Gegenteil- es gab -nach den in Modulbauweise aufgebauten "Radio- D- 
Zügen" der 20er Jahre- nie wieder für einen Empfängertyp so viel 
Zubehör!

So gab es Sperrkreise als Zubehör, um starke Sender "auszusperren", die 
benachbarte schwache Sender sonst "zudröhnten".
 Etwa der bekannte "Membra- Sperrkreis SK1", der in die Buchsenleiste an 
der Seite gesteckt wurde.
- Es gab als Zubehör einen abstimmbare HF- Vorstufe, etwa "Columbus 55" 
von Brandt, mit einer Röhre, die bohrte den VE richtig auf, ich kenne 
das Gerät selbst, da war abends die VE- Skale voll mit Sendern, der VE 
"hörte in China die Flöhe husten".
- Und Körtings "Super- Vorsatz" VS1220W machte den VE301 dann endgültig 
zum Superhet.

Alle Empfangsverbesserer waren frei für jeden Bürger käuflich, also auch 
hier: Märchen vom Unterbinden der Fernempfangsfähigkeit der 
Volksempfänger.

Was natürlich nicht ausschließt, daß zwar Fernempfang an sich geduldet, 
der "Empfang von Feindsendern", speziell Deutschlands Kriegsgegnern, 
verfolgt und bestraft wurde.

Hier eine Auswahl an ZUbehör- es gibt noch weit mehr:
http://www.imperatorrex.de/ve301zubeh.htm

von Thomas U. (charley10)


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Lauscher schrieb:
>> "Feindsender"
>> hören war in der DDR weder mit verboten, noch mit irgendwelchen Strafen
>> belegt. Es war lediglich unerwünscht.
>
> Trotzdem unterband man durch technische Massnahmen den Empfang
> von Westradios im UKW-Bereich. Vielerorts wurden kleine Störsender
> betrieben, die meist versteckt auf unzugänglichen Dachböden
> installiert waren.
>
> Die geringe Sendeleistung von nur einigen Watt HF konnte sicherlich
> die ganze Umgebung "verseuchen". Sie verursachten aber keine Störungen
> im Westen, was sonst nämlich heftige Probleme für Dunkeldeutschland
> bedeutet hätte.

Direkte Störungen kenne ich nicht. Allerdings war die Frequenzplanung 
(auch in der DDR international abgestimmt) so ausgelegt, dass es 
regional maximale Beeinträchtigung gab!
Beispiele gefällig?
1.) ZDF K23 HOF war in Westsachsen außer DD einigermaßen empfangbar. 
Allerdings gab es dabei regional Probleme. Leipzig war so eines. Mit dem 
Sender Leipzig auf ebenfalls K22 sollte dort der Empfang verhindert 
werden. Dem konnte nur mit Gruppenantennen und speziellen Sperrkreisen 
auf K22 begegnet werden (3* -10dB auf TT K22 und 2* -15dB auf BT K22)
2.) ZDF K23 HOF wurde nach Inbetriebnahme des Sender CALAU auf ebenfalls 
K23 schwierig. Kurz danach war SAT-Empfang möglich und die Störungen 
waren WEG! Spiegel waren Eigenbau und die LNBs 'fielen' von der 
Transitstrecke...
3.) 'Ochsenkopf' auf K4 war durch UKW der CSSR (OIRT) gestört oder durch 
Sender der Russentruppen verunmöglicht. Allerdings gab es dafür als 
Lösung den 'Russentot'...

von Edi M. (edi-mv)


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Thomas U. schrieb:
> Direkte Störungen kenne ich nicht. Allerdings war die Frequenzplanung
> (auch in der DDR international abgestimmt) so ausgelegt, dass es
> regional maximale Beeinträchtigung gab!

Auf der hier verlinkten Seite können Sie die direkte Störung hören (mit 
einem originalen Störsender nachgestellt)- hier die Störung des Senders 
RIAS im damaligen Berlin- West, auf Mittelwelle:
https://www.radiomuseum.org/audio/pausenzeichen/Rias_Berlin_stoersender.mp3

Die erste Störung (Sekunde 8- 14) war ein niederfrequenzes Wobbeln eines 
NF- Bereichs, und wurde direkt in Berlin ausgesendet. Ich wohnte zu der 
Zeit in Berlin, und kenne dieses sirenenartige Störgeräusch im 
Hintergrund. Der RIAS war aber noch gut empfangbar,
"Onkel Tobias und die RIAS- Kinder", später "Evergreens a gogo", 
"Schlager der Woche" und andere Sendungen hat das nie vermiest.

Die Sendungen kann man noch heute hören- erstaunlich, wie viele 
Mitschnitte inzwischen auftauchten:
http://www.rias1.de/rias2.htm

Die zweite Störung (Sekunde 14 bis Ende) war ein Dauerton, und war 
außerhalb Berlins empfangbar, ich ging einige Jahre in M-V zur Schule, 
und bastelte damals schon mit Radios, da hörte es sich genau so an.
Die Modulation war außerhalb nur noch schwach hörbar, aber als Berliner 
wollte man seine Lieblingssendungen hören, und nahm das hin.

Ob  RIAS auf UKW gestört wurde, weiß ich nicht... lange her.
Aber 1989, um die Zeit der "Wende", wurde definitiv der Sender "100,6" 
auf UKW -zeitweise !- gestört, da war dann nur lautes Rauschen zu hören.

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> 1.) ZDF K23 HOF war in Westsachsen außer DD einigermaßen empfangbar.
> Allerdings gab es dabei regional Probleme. Leipzig war so eines. Mit dem
> Sender Leipzig auf ebenfalls K22 sollte dort der Empfang verhindert
> werden. Dem konnte nur mit Gruppenantennen und speziellen Sperrkreisen
> auf K22 begegnet werden (3* -10dB auf TT K22 und 2* -15dB auf BT K22)
> 2.) ZDF K23 HOF wurde nach Inbetriebnahme des Sender CALAU auf ebenfalls
> K23 schwierig. Kurz danach war SAT-Empfang möglich und die Störungen
> waren WEG! Spiegel waren Eigenbau und die LNBs 'fielen' von der
> Transitstrecke...
> 3.) 'Ochsenkopf' auf K4 war durch UKW der CSSR (OIRT) gestört oder durch
> Sender der Russentruppen verunmöglicht. Allerdings gab es dafür als
> Lösung den 'Russentot'...
Wovon Du hier redest ist Fernsehen es ging aber wohl um Radio.

Für Fernsehen hast Du recht. In Gera z.B hat ab und an mal der Russe 
gestört - nicht immer. Die tschechichen Sender haben bei uns eher keine 
Rolle gespielt, in Chemnitz hingegen war es manchmal übel.

Beitrag #7076966 wurde vom Autor gelöscht.
von Rudolf M. (rudolfm)


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Ich hatte mal einen nicht detektierbaren Empfänger🙂
Mit hilfe meines Opas der zu den ersten Radiohörern gehörte hab ich mal 
mit einem Germanium Kristall und einem Kristallohrhörer ein 
funktionierendes Radio gebastelt.
Der Kristallkopfhörer ist wie ein damaliger Tonabnehmer ohne Magnet und 
Spule, da wird wirklich nichts gesendet.

Der Kristallohrhörer ist übrigens mein top Diagnose Werkzeug für analoge 
Audiogeräte. Wegen der extremen hochohmigkeit kann man einfach einen 
Anschluss mit den Fingern halten (Erde) und mit dem anderen und einer 
Messspitze "rumstochern". Man sollte, etwa im Verstärker, dann an jedem 
Transistor an jeweils einem der drei Beinchen Lautes,leises und kein 
Signal/Musik hören. Man kann die heute noch kaufen.

Soweit ich weiss war der Volksempfänger um eine Röhre einzusparen 
Rückgekoppelt. Hat der dann nicht auch gesendet?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rudolf M. schrieb:
> Soweit ich weiss war der Volksempfänger um eine Röhre einzusparen
> Rückgekoppelt. Hat der dann nicht auch gesendet?

war bei dem dann egal,
der konnte eh nur staatskonforme Sender empfangen

von swl (Gast)


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Rudolf M. schrieb:
> Soweit ich weiss war der Volksempfänger um eine Röhre einzusparen
> Rückgekoppelt. Hat der dann nicht auch gesendet?

Der Volksempfänger war ein Rückkopplungsaudion. Mit überzogener 
Rückkopplung wurde er wie jedes Rückkoplungsaudion ohne trennende 
Vorstufe zum Sender.

von swl (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Rudolf M. schrieb:
>> Soweit ich weiss war der Volksempfänger um eine Röhre einzusparen
>> Rückgekoppelt. Hat der dann nicht auch gesendet?
>
> war bei dem dann egal,
> der konnte eh nur staatskonforme Sender empfangen

Man unterschätze die Empfindlichkeit eines rückgekoppelten Audions 
nicht. Ich konnte mit einem VE301 mit einem ca 40m langen Draht am Tage 
hunderte Kilometer weit entfernte Sender empfangen. Bei Nacht war der 
Fernempfang ausländischer Sender damals also überhaupt kein Problem.

von AM Fan (3k rpm) (Gast)


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Da OT jetzt das neue Thema ist.
Ich fand es cool mit dem Elektrobaukasten (k.A. wie der hies) der DDR 
Radio Malta zu empfangen, in Moritzburg.

Könnte man nicht einen neuen Thread aufmachen mit den letzen 
Disskussionen?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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swl schrieb:
> Ich konnte mit einem VE301 mit einem ca 40m langen Draht am Tage
> hunderte Kilometer weit entfernte Sender empfangen.

Solch einen Draht kann man allerdings kaum versteckt anbringen.

von swl (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Solch einen Draht kann man allerdings kaum versteckt anbringen
???

Wozu sollte man den Draht versteckt anbringen? Alle Radios aus dieser 
Zeit erforderten Erdanschluss und eine lange Drahtantenne, "Hochantenne" 
genannt. So steht es auch offiziell in der Betriebsanleitung: Zitat: 
"Für den Empfang aller größerer Sender genügt eine Freiantenne von 20 
bis 30 m Länge..."

https://nat.museum-digital.de/singleimage?imagenr=193275

Und eine solche Drahtantenne strahlte bei einem geradeaus 
Rückkopplungsempfänger mit überzogener Rückopplung, der in 
Selbsterregung geriet, ein Oszillatorsignal ab, dessen Frequenz leicht 
zu detektieren war. Diese unerwünschten Aussendungen über die 
Drahtantenne störten auch den Empfang anderer Empfänger in der 
Nachbarschaft.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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swl schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Solch einen Draht kann man allerdings kaum versteckt anbringen
> ???
>
> Wozu sollte man den Draht versteckt anbringen?

tcha... was waren das wohl für Zeiten damals?

Beitrag #7149818 wurde von einem Moderator gelöscht.
von swl (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> tcha... was waren das wohl für Zeiten damals?

Da liegst du wohl falsch. Auch "damals", hatten in Deutschland die 
einfachen Audion Empfänger idelaerweise lange freihängende 
Drahtantennen, die man auch nicht verstecken musste. Anderweitig wäre 
auch kein Empfang der staatstragenden Sender am Tage möglich gewesen.

Es war zwar ab 1939 im Großdeutschen Reich das Abhören aller 
ausländischen Radiosender und die Verbreitung von Nachrichten 
ausländischer Sender mit Freiheitsstrafe bedroht, aber es gab nie eine 
Antenneverbot oder die Notwendigkeit eine Antenne zu verstecken.

Ein Rückkopplungsaudion, das durch überzogene Rückkopplung in 
Selbsterregung geriet war naturgemäß einfach zu detektieren und damit 
auch die Frequenz, auf die das der Empfänger abgestimmt war.

von Lotta  . (mercedes)


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Die Zeichengabe mit angezogener Rückkopplung war aber
nach dem damaligen Radiobastelbuch von von Hans Wiessmann
verboten und wurde verfolgt.
Sogar Messsender mussten bei der Reichspost angemeldet werden,
die Erlaunis dazu wurde streng gehandhabt.

mfg

von Dieter (Gast)


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Großvater war Radiotechniker in der Zeit. Er hatte dafür einen 
Messsender um festzustellen auf welcher Frequenz an der Antenne 
angeschlossener Radio eingestellt ist.

Die Antenne ging damals direkt auf den ersten Eingangsschwingkreis der 
natürlich mit dem Drehkondensator auf Resonanzfrequenz abgestimmt wurde. 
Es reichte daher die Antenne anzuzapfen oder parallel über eine Antenne 
einzukoppeln und zu messen.

von eric (Gast)


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Da jede Antenne die Hälfte der empfangenen Energie wieder abstrahlt,
lässt sich theoretisch jeder Empfänger anpeilen - mit entsprechendem
Aufwand und weil dieser zumindest früher zu hoch war, wurde es praktisch
nicht gemacht. Das Audion braucht dafür gar nicht zu schwingen.

Der Herr Propagandaminister Goebbels wusste übrigends ganz genau,
dass man sogar mit dem billigen Deutschen Kleinempfänger leicht
England empfangen konnte. Ein damals sehr bekannter Radiofachmann
hat ihm das vorgeführt.
Es war nur gefährlich, das bekannte Londoner Pausenzeichen so laut
zu stellen, dass die Nachbarn es hören konnten oder Dinge zu
erzählen, die man nur aus London erfahren haben konnte oder zu
vergessen, das Radio nach Beendigung des Hörens wieder auf den
deutschen Ortssender zu schalten.

Das Vorhandensein einer Hochantenne besagte gar nichts, denn die
wurden meist noch in Friedenszeiten installiert und im Krieg nicht
abgebaut.

von Josef L. (Gast)


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eric schrieb:
> Da jede Antenne die Hälfte der empfangenen Energie wieder abstrahlt

Ist das wirklich über den ganzen Bereich so? Oder nur bei der 
Resonanzfrequenz des Schwingkreises, also der Empfangsfrequenz? Oder 
grade bei der nicht, weil die geschluckt wird? Es muss doch einen 
Unterschied zwischen Gerdadeausempfänger mit und ohne Rückkopplung, 
Pendelaudion, Superhet und SDR geben ;-)  ?

eric, wie ich dich kenne kannst du deinen letzten Satz sicher etwas 
klarer formulieren!

von eric (Gast)


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Josef L. schrieb:
>
> eric, wie ich dich kenne kannst du deinen letzten Satz sicher etwas klarer 
formulieren!

Mein letzter Satz lautete:   Das Vorhandensein einer Hochantenne ....
Was ist daran unklar ?

von Kilo S. (kilo_s)


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eric schrieb:
> Da jede Antenne die Hälfte der empfangenen Energie wieder abstrahlt

Da stellt sich mir jetzt eine Frage: Wieso nur die Hälfte?

Klar, eine Antenne ist nie Verlustfrei (Widerstand des Material zb.) 
Allerdings würde eine Antenne aus einem Stück gut leitenden Material 
(CU, Alu) gefertigt ohne weitere Übergänge ja theoretisch auch nur einen 
geringen Widerstand haben.
Also wieso ist das abgestrahlte Signal um die Hälfte schwächer und nicht 
nur um den Betrag des Widerstand+Freiraumdämpfung?

Oder macht eben die Freiraumdämpfung genau das aus?

von Josef L. (Gast)


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eric schrieb:
> Was ist daran unklar ?

Sorry, sollte lauten: "1. Satz deines letzten Beitrags" und entspricht 
daher der Frage von kilo_s von 11:55

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Kilo S. schrieb:
> Da stellt sich mir jetzt eine Frage: Wieso nur die Hälfte?

(Genau) die Hälfte erschließt sich mir auch nicht. Und dazu (meine) 
nächste Frage, anschließend an die von Josef: Welche Rolle spielt dabei 
der angeschlossene Empfänger?

Angenommen dieser hat eine aperiodische Vorstufe. Das macht doch einen 
Unterschied zu einem abgestimmten Eingangskreis. Mal abgesehen ob 
Geradeausempfänger, Audion, Superhet.

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Mohandes H. schrieb:
> (Genau) die Hälfte erschließt sich mir auch nicht.

Ja, wenn man nun von einer nicht exakt angepassten Antenne ausgeht.. so 
könnte man sagen:"Blindkomponente".

Wenn man allerdings von einer angepassten Antenne mit 50Ohm+/-j0 
ausgeht... So bleiben ja nur noch der Widerstand des Material und die 
Freiraumdämpfung.

Wenn nun noch hinzu kommt daß der Empfänger einen Teil braucht, müsste 
man entweder bei weniger oder wenn der Empfänger besonders empfindlich 
ist bei mehr als 50% rauskommen was von der Antenne wieder abgestrahlt 
wird.

von Lotta  . (mercedes)


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Ein interessanter Thread!

Alle Radios damals brauchten eine große Außenantenne.
Das war ganz normal. Der einzige, aber sehr störungsanfällige
Ersatz war die sogenannte Lichtantenne.
Da war die Antennenbuchse über nen spannungsfesten Kondensator
mit der Phase der Lichtleitung verbunden.

Wenn der Eingangskreis des Radios abgestimmt ist,
kann mann durch Messung der Resonanz (Antennenstrom) feststellen
auf welchen Sender das Radio eingestellt ist. Ganz klar.

Wie ists aber bei ner aperiodischen Vorstufe?
Koppelt die das Radio wirklich so gut von der Antenne ab,
das man da nichts mehr merkt?

@Edi, du bist der Super-Fachmann hier, kannst Du mal nen Versuch
machen?

Leider ist mein Pendler noch nicht fertig, (hatte inzwischen Corona
mit allen Schikanen :-((( ), sonst würd ich das machen.

mfg

von Kilo S. (kilo_s)


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Lotta  . schrieb:
> Leider ist mein Pendler noch nicht fertig, (hatte inzwischen Corona
> mit allen Schikanen :-((( ), sonst würd ich das machen.

Uh, ich hoffe ohne Langzeitfolgen.

Lotta  . schrieb:
> Alle Radios damals brauchten eine große Außenantenne.
> Das war ganz normal. Der einzige, aber sehr störungsanfällige
> Ersatz war die sogenannte Lichtantenne.

Ich habmal die weniger gefährliche Variante ausprobiert. Kaputte 
Glühbirne mit Alufolie um den Glaskolben. (Größerer Abstand, bessere 
Isolation)

Es ging, aber nicht ohne ordentlich QRM.

von Dieter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Kilo S. schrieb:
> Uh, ich hoffe ohne Langzeitfolgen.

Das hoffe ich ebenfalls. Habe es auch gerade hinter mir. Nach 10 Tagen, 
dann noch Nebenhöhlen obwohl der Test bereits negativ wurde, 
Schweißausbrüche auch Kopf/Gesicht, einseitige Halsdrüsenanschwellung 
für einen Tag. Das Ding hatte sich versteckt. Ausgelöst durch Abends 
eine ganze ausgepresste Zitrone, inhalieren ätherischer Öle, kleine 
Schleimlösertabletten hat es nun ganz vertrieben. Für leichten 
Blutverdünner ist es jetzt zu spät da der zum Beginn mit 
Gliederschmerzen genommen werden sollte.


Wodurch sich der Empfänger verrät ist gut an dem Schaltbild (Jogis 
Röhrenbude) zu erkennen. Bei dieser Schaltung kann von der Antenne aus 
die Resonanzfrequenz des Schwingkreises gemessen werden mit einem 
kleinen schwachen Wobbelsender.

von Dieter (Gast)


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Ein Stichwort fehlt noch bei dieser Schaltung induktiv gekoppelte 
Schwingkreise. Es treten hier zwei Resonanzfrequenzen und eine Schwebung 
auf. Darum ist in der Schaltung C7 mit 200pF drin.

https://www.forphys.de/Website/elekt/elmreso.html
https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/elektromagnetische-schwingungen/versuche/induktive-kopplung

von Säugling (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Einen Empfänger kann man nur dann orten, wenn er einen Oszillator
> enthält.

IMHO

Der Aufwand ist beträchtlich, in der Praxis eher nicht, aber nicht 
prinzipiell unmöglich.

Auch ein passiver Saugkreis entzieht Energie ~ verformt das Nahfeld.

Leiseste Deformationen des elektromagnetischen Spektrums sind 
analysierbar über die

https://de.wikipedia.org/wiki/EMF-Messung#Isotropische_Abweichung

von Säugling (Gast)


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HAM schrieb:
> Bitte beantworten Sie meine Frage.

HAM schrieb:
> Welcher (Consumer)-Empfänger für UKW-FM ist ein Doppelsuper und wo liegt
> die zweite ZF?

Consumer aka Citizen dt. Ottonormal Verbraucher bzw. Jedermann
zigtausendfach verkauft:

nach "Dual Conversion FM" suchen

z.B.
https://hobbyking.com/en_us/atrxd01-40mhz-dual-conversion-fm-receiver.html?___store=en_us

mit Wechselquarzen
https://www.rotor.sg/servos-servo-accessories/2385-689--fpcc0014rxd-futaba-crystal-for-receiver-35mhz-fm-dual-conversion-for-r149dp-receiver-use.html

ein Chip zum Basteln:
https://www.mos-electronic-shop.de/3362-power-dual-conversion-receiver-p-968.html

von Edi mobil (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Wie ists aber bei ner aperiodischen Vorstufe?
> Koppelt die das Radio wirklich so gut von der Antenne ab,
> das man da nichts mehr merkt?

Entsprechender Aufbau vorausgesetzt, kommt so wenig raus, daß es nnicht 
mehr auf nennenswerte Entfernung nachweisbar ist.
Das... ist aber eben doch schon aufwendig.
Ein normales Gerät mit kompletter Schirmung und Verblockung wäre kaum 
bezahlbar. Alle alten Geräte, die ich habe, lassen nachweisbar was raus, 
eben weil sie nicht darauf ausgelegt sind, ansolut strahlungsfrei zu 
sein. Dazu brauche ich nr 2 Geräte nebeneinanderstellen.

Was anderes sind militärische und kommerzielle Geräte. Aber das dürfte 
klar sein.
Transistorgeräte lassen sehr wenig raus- nicht Null, aber wenig.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Säugling schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/EMF-Messung#Isotropische_Abweichung

Gut. Bestreite ivh nicht. Das dürfte aber eine Aufgabe fürs Labor sein.

Was Wohnen und extra-laborale Umgebungen angeht, dürfte in einem Abstand 
von > 5m kaum noch mit diesen speziellen Sonden etwas aus zu machen 
sein.

Beweise des Gegenteils seien willkommen.

mfg

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Säugling schrieb:
> Welcher (Consumer)-Empfänger für UKW-FM ist ein Doppelsuper und wo liegt

Säugling schrieb:
> z.B.
> 
https://hobbyking.com/en_us/atrxd01-40mhz-dual-conversion-fm-receiver.html?___store=en_us
>
> mit Wechselquarzen
> 
https://www.rotor.sg/servos-servo-accessories/2385-689--fpcc0014rxd-futaba-crystal-for-receiver-35mhz-fm-dual-conversion-for-r149dp-receiver-use.html

Thema verfehlt. Die Frage zielte auf UKW bei so etwa 90 bis 100 MHz ab. 
Fernsteuerempfänger waren da nicht dabei.

Also nochmals links und rechts, dann abwechselnd saugen und über sich 
hinaus wachsen.

mfg

von Edi M. (edi-mv)


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Lotta  . schrieb:
> Wie ists aber bei ner aperiodischen Vorstufe?
> Koppelt die das Radio wirklich so gut von der Antenne ab,
> das man da nichts mehr merkt?
>
> @Edi, du bist der Super-Fachmann hier, kannst Du mal nen Versuch
> machen?

Schönstes Wetter heute früh, MW störungsfrei und nahezu leer, da habe 
ich mal 6 Geräte getestet, 2 Uralt- Röhren- Großsuper, Anfang/ Mitte 
30er Jahre, 1 Großsuper 1939, 1 Großsuper 1950, ein Großsuper 1961, 1 
Transistor- Koffergerät, 80er Jahre.

Antenne der Probanden nur etwa 1,5m Draht, die Länge der Antennen zum 
Antennenverteiler der Hochantenne.

ALLE Probanden waren mit einem normalen Kofferradio (80er Jahre) 
"ortbar", eins der Uralt-  Geräte immerhin auf 20 Meter !

Mit etwas Übung geht das Peilen ganz gut nach Richtung, der Koffersuper 
hat Ferritantenne.

Und das war nur die Peilung mit einem 0815- Koffersuper- ein 
empfindlicher, selektiver Empfänger, der noch Signale unterhalb 1µV 
detektieren kann, würde das auf noch größere Distanz können.
So ein Gerät habe ich, auch Batterie- betrieben, aber... das Gerät 
allein wiegt 37 Kg.

Wenn man das mit der Suche nach einem U- Boot vergleicht: Auf See gibt 
es sehr wenig Störungen, und da könnte ein aus dem Superhet- Empfänger 
austretende Oszillatorfrequenz tatsächlich diesen Empfänger in der Nähe 
eines Zerstörers verraten.

Die Oszillatorleistung ist schon im 2- 3- stelligen Milliwatt- Bereich, 
dennoch sind die Uralt- Geräte eigentlich top geschirmt, und trotzdem 
dringt Oszillator- Energie nach außen, weniger über die Antenne, als 
über die Zuleitung und die Leitungen zu Lautsprechern, etc.

Wie geschrieben- das sind alles Zivilgeräte, und nicht dafür gebaut, 
spurlos zu empfangen.

Bei Interesse stelle ich die Videos dazu ein.

von MaWin (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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machen wir doch mal einen Zirkelbezug
Beitrag "Kann man einen Funk Empfänger detektieren?"

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