Forum: HF, Funk und Felder Resonatortest und ZF Filterabgleich AM und FM *ohne* Wobbler?


von Filtertester (Gast)


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Angehängt werden Kommentarbeiträge unten, also zum Vor-hang oben:

Ziel: Filtertester und ZF-Nachabstimmung AM und FM ohne Wobbler.

Quellen der Testschaltungen:
http://www.tompolk.com/inventions/455_KHz_Oscillator/455_KHz_Oscillator.html
http://electronics-alfiemalfie.blogspot.com/p/455khz-intermediate-frequency-generator.html

gute Infoseite zu Filter und Resonatoren:
http://earmark.net/gesr/cf.htm

Frage an die ZF-Experten:

Schwingt die untere Schaltung auch gut auf 10,7 MHz und ginge damit auch 
ein einfacher FM-ZF-Abgleich?

von Arne B. (vulpine)


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Filtertester schrieb:
> Schwingt die untere Schaltung auch gut auf 10,7 MHz und ginge damit auch
> ein einfacher FM-ZF-Abgleich?

Für 10,7 Mhz dürften die Kapazität der Kondensatoren C4/C5 zu hoch sein, 
und die Schwingungen quasi gegen Masse kurzschließen.
Wenn man die Kapazitäten anhand des Blindwiderstandes umrechnet, würden 
sich für C4/C5 Standardwerte von  2,2pF bis 4,7pF anbieten - 
ausprobieren.
Der Transistor Q3 2N2222A sollte bei 10,7Mhz auch noch ohne Probleme 
anschwingen.

Für einen einfachen Abgleich auf ZF-Maximum würde die Schaltung wohl 
gehen, für FM (insbesondere bei Stereoempfang) ist aber nicht nur 
Maximumabgleich sondern auch die Form der Durchlasskurve wichtig, dafür 
nimmt man üblicherweise Wobbelgeneratoren.

MfG
Arne

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Ich lese hier gerne mit weil ich immer noch auf der Suche nach einem 
einfachen Signalgenerator für 10,7MHz bin. Ich wüsste allerdings nicht 
woher man einen 10,7MHz Keramikfilter nehmen sollte. Für 455kHz ist die 
Idee mit dem Ausschlachten einer FB jedenfalls genial.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Filtertester schrieb:
> Schwingt die untere Schaltung auch gut auf 10,7 MHz und ginge damit auch
> ein einfacher FM-ZF-Abgleich?

Mit Sicherheit schwingt die Schaltung auchnoch auf 10,7MHz, ohne ein 
Bauteil zu verändern.

Aber zum Abgleich einer ZF-Durchlaßkurve taugt das Ding nur bedingt.

Siehe diese richtige Antwort:
Arne B. schrieb:
> ist aber nicht nur
> Maximumabgleich sondern auch die Form der Durchlasskurve wichtig,

Wobbelgenerator ist mittlerweile ein antikes Gerät geworden, besser wäre 
ein NanoVNA (Vektornetzwerkanalysator).

Der macht zwar auch so etwas ähnliches wie wobbeln, aber mit deutlich 
mehr Informationen.

Nebenbei, den Multivibrator kannst du dabei ganz weg lassen, der nutzt 
garnichts.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn wir vorrangig bei den alten Röhrengeräten bleiben, spielt doch 
vieles garkeine praktische Rolle.

Phasenschieber S. schrieb:
> Wobbelgenerator ist mittlerweile ein antikes Gerät geworden, besser wäre
> ein NanoVNA (Vektornetzwerkanalysator).
>
> Der macht zwar auch so etwas ähnliches wie wobbeln, aber mit deutlich
> mehr Informationen.

Informationen, die ihm bei der Reparatur genau garnichts bringen.

Phasenschieber S. schrieb:
> Nebenbei, den Multivibrator kannst du dabei ganz weg lassen, der nutzt
> garnichts.

Naja, er moduliert den AM-Träger, ist viel besser den Ton zu hören beim 
Abstimmen als den unmodulierten Träger...

Gruß aus Berlin
Michael

von Phasenschieber S. (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Naja, er moduliert den AM-Träger, ist viel besser den Ton zu hören beim
> Abstimmen als den unmodulierten Träger...

Da hängt man normalerweise an die Demodulationsdiode, sofern es sich um 
AM handelt, was hier bei 10,7MHz eher nicht der Fall ist, ein Voltmeter 
dran, dann hat man eine ganz genaue Peak-Abstimmung.

Michael U. schrieb:
> Informationen, die ihm bei der Reparatur genau garnichts bringen.

Doch, nämlich genau das was schon angesprochen wurde und auch sehr 
wichtig ist: Die Durchlaßkurve.

Wenn da einfach nur unkoordiniert an den ZF-Kreisen herum gedreht wird 
und auf Maximum abgestimmt wird, kann das, speziell bei 10,7MHz, zu 
einem schlechten Ergebnis führen, in Form von Verzerrungen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Phasenschieber S. schrieb:
> Doch, nämlich genau das was schon angesprochen wurde und auch sehr
> wichtig ist: Die Durchlaßkurve.

Ich will doch diese Überlegungen garnicht in Frage stellen. Mich stört 
es trotzdem etwas, wenn immer so argumentiert qwird, als könne man 
Radios aus den 50er/60er Jahren nur mit Mitteln aus den 2000ern 
reparieren.
Durchlaßkurven usw. waren in den Aerviceanleitungen in der 
Vor-Stereozeit meist nichtmal angegeben. Beim Ratiodetektor waren 
Nulldurchgang und AM-Unterdrückung einstellbar, selbst die Symmetrie der 
Ratiokuve mußte eben passen. Für heutige Verhältnisse waren die Geräte 
auch recht unempfindlich, der Einbaudipol reichte eben nur für den 
Ortssender. Ob mal die Geräte heute unbedingt für Fernempfang nutzen 
will, wage ich auch etwas zu vezweifeln.

Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn da einfach nur unkoordiniert an den ZF-Kreisen herum gedreht wird
> und auf Maximum abgestimmt wird, kann das, speziell bei 10,7MHz, zu
> einem schlechten Ergebnis führen, in Form von Verzerrungen.

Das Problem Verzerrungen hat man heute mit den Geräten sowieso, die 
waren nicht darauf ausgelegt, den FM-Frequenzhub so auszureizen, wie es 
heute üblich ist.

Gruß aus Berlin
Michael

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hallo Michael,

prinzipiell gebe ich dir recht, das sehe ich auch so.

Aber die Frage war:
Filtertester schrieb:
> Schwingt die untere Schaltung auch gut auf 10,7 MHz und ginge damit auch
> ein einfacher FM-ZF-Abgleich?

Wozu einen Quarzoszillator, der mittels Multivibrator AM-moduliert wird?
Eventuell ist auch ein bißchen FM mit dabei (Mischmodulation).
Das taugt dazu überhauptnicht, außer daß man irgendwie mitbekommt, daß 
da irgendetwas "durchkommt".

Man kann eben nicht mit nur einem Schraubendreher ein Auto reparieren.

Natürlich kommt es auch auf die Erfahrung an, man kann auch mit einem 
nassen Finger den Durchgang prüfen.
Hab´ ich alles schon gemacht :-)

Jedoch so wie die Frage gestellt wurde, bezweifele ich, daß der TO damit 
zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommt.

von Filtertester (Gast)


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Arne B. schrieb:
> Für einen einfachen Abgleich auf ZF-Maximum würde die Schaltung wohl
> gehen.

OK, wird gebaut.

Thomas R. schrieb:
> Ich lese hier gerne mit weil ich immer noch auf der Suche nach einem
> einfachen Signalgenerator für 10,7MHz bin. Ich wüsste allerdings nicht
> woher man einen 10,7MHz Keramikfilter nehmen sollte.

Ich pflückte Murata-10,7 und andere Zwei- und Dreibeiner aus Defekten, 
gibts aber noch im Handel:

https://www.ebay.com/itm/324130580105

64 ct + VK kosten wie alle zehne oben, lohnt nur als Beikauf. Und vorher 
unbedingt nachfragen, die haben ein Bilderchaos aufm server:

https://www.reichelt.de/de/de/keramik-zf-filter-10-7mhz-30khz-sfecv-10-7-p89695.html?r=1

https://www.reichelt.de/keramik-zf-filter-4-5-mhz-sfe-4-5-p17489.html?r=1

Michael U. schrieb:
> Naja, er moduliert den AM-Träger, ist viel besser den Ton zu hören beim
> Abstimmen als den unmodulierten Träger...

Fazit vorm Überschlafen: Filter umsteckbar und Modulator abschaltbar.

von Filtertester (Gast)


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Nachtrag: Der Pierce Vor-Hang ist nur ein Beispiel, wo die 
grundsätzliche Funktion erklärt wird, das wird nicht gebaut, ich will 
Sinus.

Quelle:
https://www.wikiwand.com/de/Pierce-Schaltung

von Mark S. (voltwide)


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Vor langer Zeit habe ich einen UKW-FM Stereotuner gebaut. Zum Wobbeln 
benutzte ich einen Görler UKW-Tuner mit Diodenabstimmung. Das 
Modulationssignal wurde auf den AFC-Eingang gekoppelt. Und dann folgte 
die Messung mit einem Oszilloskop im X-Y-Betrieb (Ratio-Detektor vs 
Modulationssignal): Da sah man direkt die Durchlaßkurve. Das Ergebnis 
der Messung an den üblichen Keramikfiltern war ernüchternd und bewog 
mich von Stund' an fertig abgeglichene Spulenfilter ein zu setzen.

von Filtertester (Gast)


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VNachtrag: Vorsicht, FAKE-Angebot, NICHT kaufen! Verkäufer vorher 
kontaktieren:

Filtertester schrieb:
> Ich pflückte Murata-10,7 und andere Zwei- und Dreibeiner aus Defekten,
> gibts aber noch im Handel:
>
> https://www.ebay.com/itm/324130580105

10x org. Murata 10,7 MHz SFE 10.7MS2GKY RED ROT 3 Pin NOS E10.7MS R

Murata rot = ! 10,70 !
Murata schwarz = 10,67
Murata orange = 10,73 - im Bild von eBay 10,73 = orange

http://earmark.net/gesr/cf.htm

von Filtertester (Gast)


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Höllisch aufpassen, egal ob Reichelt oder Chinaimporter, im Zweifel bei 
Amidon kaufen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich habe mit Sicherheit noch Filter rumliegen. Wenn ich da basteln 
wollte, würde ich wohl ein FM-Filter mißbrauchen, C-Diode dazu für FM.
Einen 10,7MHz Quarzoscillator als abschaltbare Referenz. Der Rest sind 2 
Potis für Mittenfrequenz und FM-Hub. Vorher mit dem Quarz auf 
Schwebungs-Null, die erreichbare Kurzzeitstabilität reicht da mit 
Sicherheit aus.
Wäre eine lustige Analog-Bastelei. :)
Ich schaue nachher mal, wo sich mein China-Modul mit dem Si5351 
rumtriebt.
Leider nur die Si5351A Version, da wird Modulation schwierig. Ein Modul 
mit dem Si5351B ist schwierig beschaffbar und relativ teuer. Der hat 
aber einen VCO mit drin, damit wäre FM kein Problem.
Ich glaube, ich mache mir da mal eine nette Abgleichschachtel genau für 
meine paar "Museumsradios" zurecht. AVR o.ä. dran, LC-Display, Drehgeber 
usw. dran.
Dämpfungsgleider usw. gibt es vom Chinesen da auch preiswert. Muß eben 
alles in eine Blechschachtel, damit möglichste nur rauskommt, was soll.
Ich habe da einen Bekannten, der hat Zugriff auf passende Meßtechnik, 
wäre also ein durchaus sinnvolles und Projekt genau auf diesen Zweck 
zugeschnitten. AM/FM-ZF, Wobbelfunktion, L/M/k und UKW, wahlweise 
Festfrequnten anwählbar für die Bereichsgrenzen.
Mal schauen...

Geräte wie sowas
https://www.amazon.de/Signalgeneratorz%C3%A4hler-TSG-17-Hochfrequenzsignalgenerator-HF-Signalgenerator-EU-Stecker/dp/B08XY4XKKY
gehen zwar für den Zweck in die richtige Richtung, taugen aber nichts, 
kein FM, Ausgangspegle nicht einstellbar, Bereichsaufteilung ungünstig 
usw.
Da will ich eben AM-ZF, FM-ZF, L-M-K-UKW als Bereiche, Modulaton 
Ein/Aus, Hub/Modulationsgrad und Ausgangspegel. Alles so gut wie nötig 
für genau diesen Zweck.

Gruß aus Berlin
Michael

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hier hat doch jemand vor nicht allzu langer Zeit diesen Grid-Dipper mit 
digitalem Frequenzzähler gepostet. Der war nicht teuer und doch auf alle 
nötigen Frequenzen einzustellen. Da muss man sich nicht auf die 
Genauigkeit von Keramikfiltern einlassen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Das Problem mit den Keramikfiltern war/ist, daß die Ein-und 
Ausgangsimpedanz, bei meinen waren es damals 330Ω, ziemlich genau 
eingehalten werden musste, andernfalls war die Durchlasskurve stark 
verbogen.

Das sollte man bei einer Messung berücksichtigen.

von Mario M. (thelonging)


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Filtertester schrieb:
> Vorsicht, FAKE-Angebot

Du erzählst Stuss, im Gegensatz zu Reichelt und Amidon passt das Bild 
aus dem Ebay-Angebot genau zur Beschreibung. Auf den Filtern steht 
E10.7S, der rote Punkt ist links, genau wie im Murata-Katalog.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Michael U. schrieb:
> ich mache mir da mal eine nette Abgleichschachtel ...

Da sind bestimmt einige interessiert, vielleicht hast Du Lust dazu einen 
neuen Thread aufzumachen? So als Ideen- & Brainstorm-Thread.

von Martin L. (makersting)


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Filtertester schrieb:
> Höllisch aufpassen, egal ob Reichelt oder Chinaimporter, im Zweifel bei
> Amidon kaufen.

Die Farbe des Punktes gibt nur die Mittenfrequenz an, die Lage des 
Punktes die Durchlassbreite (diese und der Insertion Loss wird aber noch 
durch andere Markierungen codiert). Die Lage des Punktes ist also kein 
Hinweis auf Fake.

Die Dokumentation zur Gehäusecodierung der ZF-Filter ist bei Murata 
recht dürftig und nicht ganz leicht zu durchschauen.

: Bearbeitet durch User
von Filtertester (Gast)


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Mario M. schrieb:
> Du erzählst Stuss,

Danke für die Blumen, aber diese Antwort ist schlicht defizitär.

Filtertester schrieb:
> VNachtrag: Vorsicht, FAKE-Angebot, NICHT kaufen! Verkäufer vorher
> kontaktieren:

Was bitte haben Sie an den Worten "Vorsicht" und "Verkäufer vorher 
kontaktieren" nicht verstanden? Das klärt doch Missverständnisse, falls 
es welche im Vorfeld gibt. Und Vorsicht ist ein Gefahrenhinweis. Es 
bedeutet, daß etwas unbeabsichtigtes sein könnte und nicht, dass etwas 
definitiv so sein muss. Welchen Sinn hätte es denn sonst, den Verkäufer 
zu kontaktieren wenn im vorhinein etwas definitiv feststeht?

Phasenschieber S. schrieb:
> Das Problem mit den Keramikfiltern war/ist, daß die Ein-und
> Ausgangsimpedanz, bei meinen waren es damals 330Ω, ziemlich genau
> eingehalten werden musste, andernfalls war die Durchlasskurve stark
> verbogen.

IMHO spielt Kurve und Impedanz keine Rolle, der Resonator wird hier 
nicht als ZF-Filter verwendet, sondern bestimmt die 
Oszillatorfrequenz, wo ist das Problem?

von michael_ (Gast)


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Und die zweite Stelle hinter dem Komma ist bei alten UKW-Geräten in 
diskreter Technik auch wurscht.

von Filtertester (Gast)


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michael_ schrieb:
> Und die zweite Stelle hinter dem Komma ist bei alten UKW-Geräten in
> diskreter Technik auch wurscht.

Japp, die verstimmten 30 kHz lassen sich locker kapazitiv ziehen.

von michael_ (Gast)


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Ich meinte, wenn so ein ZF-Verstärker etwas daneben liegt, wird er auch 
funktionieren.

von Martin L. (makersting)


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Filtertester schrieb:
>Filtertester schrieb:
>> Vorsicht, FAKE-Angebot, NICHT kaufen! Verkäufer vorher
>> kontaktieren:
>
> Was bitte haben Sie an den Worten "Vorsicht" und "Verkäufer vorher
> kontaktieren" nicht verstanden?

Warum stellt man sich selbst Fragen, und warum siezt man sich selbst?

von Löterich (Gast)


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[Trollolo-Beitrag kann gerne ignoriert werden, ich gebe auch gern Senf 
;)

Martin L. schrieb:
> Warum stellt man sich selbst Fragen, und warum siezt man sich selbst?

Oje, wer richtig lesen und zitieren kann kann ist normalerweise im 
Vorteil.

Sie können das auch nicht - ist aber auch egal, da was jetzt noch kommt 
nichts mehr zur Verbesserung beiträgt.

von Hp M. (nachtmix)


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michael_ schrieb:
> Und die zweite Stelle hinter dem Komma ist bei alten UKW-Geräten in
> diskreter Technik auch wurscht.

Wenn sie aus Japan waren, bestimmt. Hier galten andere Maßstäbe.

Mein Vater hat Anfang der 1950er bei Opta in Heerdt noch Radios (und 
Geräte für das bevorstehende Fernsehen) entwickelt. Die 10,7 Filter hat 
man nicht einfach nach dem Motto "passt scho" mit dem Wobbler 
zusammengeschustert, sondern die Entwicklungsmuster Punkt für Punkt 
vermessen: Spulen linksrum gewickelt, Spulen rechtsrum gewickelt, kaltes 
Ende unten, kaltes Ende oben,... Und da für die dortige Serienfertigung 
entwickelt wurde, hat man sicherlich auch Exemplare mit grenzwertigen 
Bauteilen angefertigt und vermessen.
Viel Arbeit, selbst für ein Küchenradio.

von michael_ (Gast)


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Die 10,7MHz sind ein willkürlicher Wert.
Wenn der ZF-Strang auf 10MHz abgeglichen ist, funktioniert das Radio 
genau so.

Deshalb sind Prüfaufbauten mit Quarz oder Piezo nur bedingt für 
Reparaturen brauchbar.
Man sollte da erst die vorhandene Frequenz abtasten.
455 - 468KHz, alles ist möglich.

von Josef L. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Die 10,7MHz sind ein willkürlicher Wert.
> Wenn der ZF-Strang auf 10MHz abgeglichen ist, funktioniert das Radio
> genau so.
>
> Deshalb sind Prüfaufbauten mit Quarz oder Piezo nur bedingt für
> Reparaturen brauchbar.
> Man sollte da erst die vorhandene Frequenz abtasten.
> 455 - 468KHz, alles ist möglich.

siehe meinen Beitrag 
Beitrag "Re: Messender für Radioreparatur gesucht"

In diesem Fall Besteht das ZF-Filter aus zwei Bandfiltern und dazwischen 
einem einzelnen 3-Beinchen-Keramikresonator. Die Bandfilter müssen auf 
die Frequenz und Bandbreite des Resonators abgestimmt werden.

Abgesehen davon, wenn ich Spulenfilter auf 10,0 statt 10,7 MHz 
abgleiche, geht die Skala um 0,7 MHz falsch. Das ist sicher auch nicht 
gewünscht.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Josef L. schrieb:
> In diesem Fall Besteht das ZF-Filter aus zwei Bandfiltern und dazwischen
> einem einzelnen 3-Beinchen-Keramikresonator. Die Bandfilter müssen auf
> die Frequenz und Bandbreite des Resonators abgestimmt werden.

zeige mir doch bitte ein Röhrengerät mit Keramik-Filter...
Ich bleibe bei meiner Meinug "so genau wie nötig". Dazu zählt für mich 
auch, daß ich in den Grenzen dessen bleiben kann, was die zugehörige 
Technologie zur Entwicklungszeit hergab.

Hp M. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Und die zweite Stelle hinter dem Komma ist bei alten UKW-Geräten in
>> diskreter Technik auch wurscht.
>
> Wenn sie aus Japan waren, bestimmt. Hier galten andere Maßstäbe.

Japan hat nie Röhren und Röhrengeräte entwickelt. Die dort hergestellten 
waren Nachbauten der US-"all american five" Standardschaltung.

Hp M. schrieb:
> Und da für die dortige Serienfertigung
> entwickelt wurde, hat man sicherlich auch Exemplare mit grenzwertigen
> Bauteilen angefertigt und vermessen.
> Viel Arbeit, selbst für ein Küchenradio.
In die Entwicklung wurde da fast immer viel Aufwand gesteckt. Ging 
ganicht anders wenn für eine Serienfertigung oder Spezialfälle ging.
Es mußte mit der vorhandenen Technologie zuverlässig gefertigt werden 
können und wenig bis keinen Abgleich erfordern. Genau das konnten die 
Ingenieure auch sehr gut.
Natürlich kann man beliebige aktuelle Technik für Reparatur und Abgleich 
auch eines alten Röhrengerätes nutzen, wenn schon vorhanden. Wenn nicht, 
kann man aber auch mit den damals üblichen Mitteln auskommen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Volker S. (sjv)


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Michael U. schrieb:
> wenn wir vorrangig bei den alten Röhrengeräten bleiben, spielt doch
> vieles garkeine praktische Rolle.

Die hatten damals noch 460,468,470,473 kHz als ZF, da wird man mit 455 
Khz nichts, außer man gleicht die auf 455kHz um.

von Volker S. (sjv)


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Michael U. schrieb:
> Japan hat nie Röhren und Röhrengeräte entwickelt. Die dort hergestellten
> waren Nachbauten der US-"all american five" Standardschaltung.

Röhren haben sie zumindest gefertigt, Bei HiFi Stereo Receivern anfang 
der 60er Jahre sahen viele deutsche Geräte gegenüber den Japanern doch 
eher popelig aus: Pioneer SX82

http://www.hifimuseum.de/2148.html

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Volker S. schrieb:
> Die hatten damals noch 460,468,470,473 kHz als ZF, da wird man mit 455
> Khz nichts, außer man gleicht die auf 455kHz um.

468kHz ist mir sehr oft begegnet. Ich würde die auch auf der 
Original-Frequenz lassen, konstruktiv hatte das jeweils schon seinen 
Sinn, die Kopplung war meist nur induktiv und die Stellung der 
Abgleichkerne damit eingeplant. 455kHz ist mir eigentlich erst von den 
Transistorradios in Erinnerung, warum auch immer. Bei den 10,7MHz der 
FM-ZF gab es wohl auch Absprachen, daß man da keine starken KW-Sender 
betrieb.

Gruß aus Berlin
Michael

von Josef L. (Gast)


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Michael U. schrieb:
> zeige mir doch bitte ein Röhrengerät mit Keramik-Filter...

Es ging doch allein ums Prinzip! Nämlich dass man mit einem nanoVNA den 
Abgleich ebenso durchführen kann wie mit den in der Abgleichvorschrift 
genannten Geräten. Ich hatte grade kein anderes Testobjekt zum 
Aufschrauben da.

Man besorgt sich doch nicht eigens 60 Jahre alte Messgeräte, wenn man 
modernere hat, nur weil's im Rezept steht. Und ja, ein nanoVNA ist kein 
(amtlich geeichter) Meßsender und -empfänger, aber Empfindlichkeit und 
Genauigkeit sind mindestens genausogut wie die der damals empfohlenen 
Geräte. Aber es steht jedem frei, sich einen Meßpark von damals 
zuzulegen um es so authentisch wie möglich zu machen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Josef L. schrieb:
> Es ging doch allein ums Prinzip! Nämlich dass man mit einem nanoVNA den
> Abgleich ebenso durchführen kann wie mit den in der Abgleichvorschrift
> genannten Geräten. Ich hatte grade kein anderes Testobjekt zum
> Aufschrauben da.

wenn ein Keramikfilter im Signalweg liegt. bestimmt das sowieo die 
Mittenfrequenz. Die abstimmbaren Kreise müssen das Dach so halbwegs 
gerade bekommen. Ein im nötigen Bereich durchstimmbarer Signalgenerator 
und ein Meßgerät an der Richtspannung erledigt das auch zuverlässig. 
Wichtiger ist es, den Eingangspegel bei FM klein genug halten zu können, 
damit der ZF-Verstärker nicht in die Begrenzung geht. Das hat aber mit 
den IC-Geräten usw. wenig zu tun.

Gruß aus Berlin
Michael

von Josef L. (Gast)


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Michael U. schrieb:
> ZF-Verstärker nicht in die Begrenzung geht

Und ich dachte immer, alle FM-ZF-Verstärker wären Begrenzerverstärker, 
damit keine AM durchkommt, also das, was auf LW-MW-KW zB Schwund ist!

von Michael M. (michaelm)


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Josef L. schrieb:
> ...Und ich dachte immer, alle FM-ZF-Verstärker wären Begrenzerverstärker,...

Das sind sie prinzipiell, nur stört es beim Abgleich.

Michael

von OMG (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> zeige mir doch bitte ein Röhrengerät mit Keramik-Filter...
>
> Es ging doch allein ums Prinzip! Nämlich dass man mit einem nanoVNA den
> Abgleich ebenso durchführen kann wie mit den in der Abgleichvorschrift
> genannten Geräten. Ich hatte grade kein anderes Testobjekt zum
> Aufschrauben da.

Warum muss er denn überall und immer wieder mit seinem nanoVNA anfangen.
Das Nervt einfach nur noch diese ständige Erwähnung und ist nicht mehr 
als unangebrachte Werbung.

von OMG (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Man besorgt sich doch nicht eigens 60 Jahre alte Messgeräte, wenn man
> modernere hat,

Naja daran erkennt man ja mal wieder genau das der OM nicht weiß worüber 
er spricht und es nur Werbung ist. Hatte man ja auch schon mehrfach an 
den lustigen Messaufbauten gesehen.

von michael_ (Gast)


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Michael U. schrieb:
> wenn ein Keramikfilter im Signalweg liegt. bestimmt das sowieo die
> Mittenfrequenz. Die abstimmbaren Kreise müssen das Dach so halbwegs
> gerade bekommen.

Das war nur bei wenigen Geräten so.
Dann kamen die ZF-Verstärker mit IC.
Da hatte man dann das Keramikfilter und eine Spule.
Die wurde auf Max. abgeglichen und das war es dann auch.

Michael U. schrieb:
> Volker S. schrieb:
>> Die hatten damals noch 460,468,470,473 kHz als ZF, da wird man mit 455
>> Khz nichts, außer man gleicht die auf 455kHz um.
>
> 468kHz ist mir sehr oft begegnet. Ich würde die auch auf der
> Original-Frequenz lassen, konstruktiv hatte das jeweils schon seinen
> Sinn, die Kopplung war meist nur induktiv und die Stellung der
> Abgleichkerne damit eingeplant. 455kHz ist mir eigentlich erst von den
> Transistorradios in Erinnerung, warum auch immer.

Nicht nur das.
Die 468KHz waren an 2x500pF gebunden.
Bei einer Umstellung wurde die Skaleneinstellung nicht mehr passen.
Außerdem waren die Bereiche nach dem alten Wellenplan leicht anders.
455KHz kenne ich nur von 385pF Drehkos.

von BC107 (Gast)


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OMG schrieb:
> Josef L. schrieb:
>
>> Man besorgt sich doch nicht eigens 60 Jahre alte Messgeräte, wenn man
>> modernere hat,
>
> Naja daran erkennt man ja mal wieder genau das der OM nicht weiß worüber
> er spricht und es nur Werbung ist.

Woran erkennt man das?
Ich finde der "OM" Josef hat vollkommen Recht und hat dies sachlich 
begründet.

Dagegen ist OMG auf der untersten  Schiene des Diskussions-Niveaus 
angekommen.  Mangels Sachargumenten verzweifelt Zuflucht in persönlichen 
Herabwürdigungen zu suchen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

michael_ schrieb:
> Dann kamen die ZF-Verstärker mit IC.
> Da hatte man dann das Keramikfilter und eine Spule.
> Die wurde auf Max. abgeglichen und das war es dann auch.

gut, eigentlich müssen wir wohl da noch weiter unterscheiden.
Bei AM kenne ich diskrete ZF-Verstärker mit Keramikfilter, auch mit 
mehreren zwischen den Stufen zusammen mit Spulenfiltern. Einmal zur 
Anpassung der Filter und wegen störenden Nebenresonanzen. Bei FM eher 
die konzentrierte Selektion mit 1 oder 2 Keramkikfiltern direkt nach dem 
Tuner. Hängt sicher auch damit zusammen, daß die ZF ja begrenzen sollte 
ohne die Durchlaßkurve zu versauen.

michael_ schrieb:
> Die 468KHz waren an 2x500pF gebunden.
> Bei einer Umstellung wurde die Skaleneinstellung nicht mehr passen.
> Außerdem waren die Bereiche nach dem alten Wellenplan leicht anders.
> 455KHz kenne ich nur von 385pF Drehkos
Da kamen sicher auch Fertigungsprobleme dazu, früher war es einfacher, 
identische Plattenpakete für die Drehkos zu bauen. Außerdem änderten 
sich die Plattenschnitte über die Jahre um den Gleichlauf zu verbessern.
"Großsuper" hatten da früher gern einen 3-Punkt-Abgleich auf MW um die 
Empfindlichkeit über den ganzen Bereich zu gewährleisten.
Da ist über die Jahrzehnte viel Entwicklung gemacht worden.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Bei AM kenne ich diskrete ZF-Verstärker mit Keramikfilter, auch mit
> mehreren zwischen den Stufen zusammen mit Spulenfiltern.

Dasselbe wird aber auch in einem Datenblatt zum TDA1083 für FM 
empfohlen:
https://datasheetspdf.com/pdf-file/377985/TEMICSemiconductors/TDA1083/1
Da ist sowohl für AM als auch FM je ein Keramikresonator eingesetzt (vor 
der 1. ZF-Stufe), und innerhalb des ZF-Verstärkers für FM nochmal ein 
Bandfilter, kapazitiv hochpunktgekoppelt mit 3,9pF, Kreiskapazität 
jeweils 180pF, 2. Kreis zusätzlich mit 8,2k Ohm bedämpft. Die 
Keramikfilter haben ja nur wenig Weitabselektion und oft grausige 
Nebenresonanzen, das kann man mit einem einfachen Bandfilter gut 
kompensieren.

von Elektrofan (Gast)


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In vielen älteren, aber nicht ganz alten UKW-Radios sitzen bereits
Keramikfilter.
Die sind natürlich nicht abstimmbar, daher ist ein Abgleich
oft ohne Wobbler o.ä. möglich:
Eben die restlichen Spulenfilter auf "Maximum" trimmen;
dieses "Max." wird auch z.T. in den Abgleichanleitungen vorgesehen;
nur die Ratiodektorspule wird ggf. auf Null Volt am Ausgang
eingestellt.

"Kreativ" die (hierfür leider eher zu viel) vorhandenen
Rundfunksender bzw. den Oszillator eines zweiten UKW-Radios zu nutzen,
kann helfen. =>

Ursprungsstellungen aller Elemente festhalten, nicht einfach drauflos
drehen
UND ggf. bei Ferritkernen aufpassen, dass die nicht brechen!

von Josef L. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> "Kreativ" die (hierfür leider eher zu viel) vorhandenen
> Rundfunksender bzw. den Oszillator eines zweiten UKW-Radios zu nutzen,
> kann helfen.

Die Sender sind FM-moduliert, der Oszillator des 2. Radios nicht! 
Unterschied?

> Ursprungsstellungen aller Elemente festhalten, nicht einfach drauflos
> drehen UND ggf. bei Ferritkernen aufpassen, dass die nicht brechen!

Für Anfänger sicher ein guter Hinweis (jeder kennt sicher die 
Markierungen der Parkraumüber'wach:er:end/inn:en) - aber wenn der Kern 
schon gebrochen ist  - ich hätte da einige :-((

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Josef L. schrieb:
> Die Sender sind FM-moduliert, der Oszillator des 2. Radios nicht!
> Unterschied?

Ich brauche eine Felstärkeanzeige am Empfänger oder er darf keine 
Rauschunterdrückung/Stummschaltung haben. Dann ist die Empfangsstelle 
problemlos zu identifizieren.
Beides trifft gerade auf die alten Geräte zu, das Magische Auge reicht 
dazu.
Und nun?

Gruß aus Berlin
Michael

von Michael M. (michaelm)


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Josef L. schrieb:
> Parkraumüber'wach:er:end/inn:en

Watt issn dat für Quatsch?? :-(

von Josef L. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Watt issn dat für Quatsch?? :-(

Lieber Mitlesender, noch nie was von gendern gehört? Aber um beim 
(Unter-)Thema "gebrochener Abgleichkern" zu bleiben - was tun bei einem 
eingelöteten 10- oder 7mm-Bandfilter, wenn es schon geknackt hat und 
sich nichts mehr drehen lässt? Hilft nur auslöten und Kern mit 
Sekundenkleber kitten, wenn kein Ersatz da wäre, oder ist diese Idee 
Bockmist?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Josef L. schrieb:
> Hilft nur auslöten und Kern mit Sekundenkleber kitten, wenn kein Ersatz
> da wäre, oder ist diese Idee Bockmist?

Ja, geht. Einen anderen Kern eindrehen ist keine gute Idee, da müßte man 
schon genau das Material kennen.

von Elektrofan (Gast)


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>> Rundfunksender bzw. den Oszillator eines zweiten UKW-Radios zu nutzen,
>> kann helfen.

> Die Sender sind FM-moduliert, der Oszillator des 2. Radios nicht!
> Unterschied?

Ich hab' doch geschrieben: "KANN"!

Pfiffikusse könnten doch (theoretisch) den Oszillator
(d.h. das andere Radio ) aus einer Quelle mit überlagerter Brummspannung
speisen; oder das einzustellende Radio hat eine Signalstärkeanzeige?!

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