Hallo, wie dimensioniert man die Widerstände der gegebenen Emitterschaltung? Und wie geht man bei dieser Aufgabe am besten vor? Ich habe leider keinen Ansatz und tue mich schwer... Ist es auch möglich, die Schaltung als Kleinsignal-Ersatzschaltbild umzuzeichnen? Zur Steilheit: Diese ist ja I_c / U_T U_T kann man berechnen, das sind bei mir 25,4 mV Nur wie kommt man auf I_c? Und auch für die Strom- bzw. Spannungsverstärkung braucht man doch den Arbeitspunkt. Wie kann man diesen ermitteln ohne weitere Angaben?
Jon. A. schrieb: > wie dimensioniert man die Widerstände der gegebenen Emitterschaltung? Man folgt der Anleitung im Buch. > Ich habe leider keinen Ansatz und tue mich schwer... Pro-Tip: Buch lesen > Ist es auch möglich, die Schaltung als Kleinsignal-Ersatzschaltbild > umzuzeichnen? Sicher ist das möglich. Steht auch im Buch. > Nur wie kommt man auf I_c? Und auch für die Strom- bzw. > Spannungsverstärkung braucht man doch den Arbeitspunkt. Wie kann man > diesen ermitteln ohne weitere Angaben? <Kopfschüttelnd> Machst du auch was selbst? Das ist absoluter Standardkram. In gefühlt 1000 Büchern über Grundlagen der Schaltungtechnik sehr detailliert, mit Herleitungen usw. aufgeschrieben. Du mußt es nur lesen. Wenn du dazu zu faul bist, ist der Beruf vielleicht nicht das Richtige für dich. Siehe auch: Beitrag "Einheitlicher Umgang mit faulen Schülern etc.?"
Jon. A. schrieb: > wie dimensioniert man die Widerstände der gegebenen Emitterschaltung? Passend zu gewünschten bzw. benötigten Ein- und Ausgangsimpedanz und wenn die Anforderungen von der simplen einstufigen Verstärkerschaltung nicht erfüllt werden können, braucht man halt mehrere Stufen hintereinander. Sie hängen also vom Umfeld ab, in der Schaltung selbst kann man ihre Werte in weitem Bereich (Belastbarkeit und Stromverstärkung des Transistors, Qualität der Übertragung aka Klirrfaktor) variieren.
Jon. A. schrieb: > Nur wie kommt man auf I_c? Und auch für die Strom- bzw. > Spannungsverstärkung braucht man doch den Arbeitspunkt. Wie kann man > diesen ermitteln ohne weitere Angaben? Den Arbeitspunkt - und damit den Gleichstrom Ic gibt man sich vor. Man wählt ihn also - passend zu den jeweiligen Randbedingungen (zumeist wenige mA) wie Spannungsversorgung, gewünschte Spannungsverstärkung. Grad der DC-Gegenkopplung (Emitterwiderstand), Eingangswiderstand,...
Da ja fast nichts gegeben ist, hat man viele Freiheiten. Und offensichtlich kommt es bei der Aufgabe auf die Steilheit an, denn die Umgebungstemperatur ist gegeben. Ich würde einfach einen Kollektorstrom von Ic = 1 mA annehmen. Und dann Rc mit 13V/2, Re mit 1V, die Stromverstärkung dem Diagramm entnehmen, daraus den Iq, dann folgt R1 & R2. Verstärkung über S=Ic/Ut bei -26°C. Kleinersatzschaltbild geht natürlich auch (rbe aus der Steilheit, rce >> Rc). Ich hoffe, das reicht dir als Ansatz.
Wozu denn das Kleinsignal-Ersatzschaltbild? Das hilft Dir eigentlich doch überhaupt nicht.....Das ist doch weiter nichts als die Visualisierung der Formeln für Verstärkung und Eingangswiderstand - und wenn man die kennt..... Noch was: Dass in Deinem Fall sogar Eingangs- und Steuerkennlinie Ic=f(Ube) gegeben sind, ist normalerweise in der Praxis nicht möglich, weil es dabei extrem große Toleranzen, Unsicherheiten gibt. Genau DAS ist nämlich der Hauptgrund für die Existenz des Emitterwiderstandes, da die durch ihn verursachte Gegenkopplung den Arbeitspunkt (also Ic) ziemlich unabhängig von den toleranzbehafteten Transistordaten macht.
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Lutz V. schrieb: > normalerweise in der Praxis Diese Aufgabe ist ja auch alles andere als praxisorientiert: -26 °C und Ub = 13V. Ich vermute, der Dozent möchte einfach sehen, wie der Proband sich so durchschlägt, kreativen Umgang mit den spärlichen Angaben zeigt.
Hier noch die gesuchten Werte... ich komme wirklich nicht weiter mit dem Ansatz....
Du sollst also die Widerstände angeben - schön und gut. im Prinzip kein Problem. ABER: Was sind denn die Anforderungen? Nix vorgegeben außer der Versorgung und der Temperatur? Beliebige Spannungsverstärkung? Dafür gibts dann doch unendlich viele "Lösungen" - ist eigentlich ja gar keine "Lösung", da es keine Anforderungen gibt.
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Jon. A. schrieb: > wie dimensioniert man die Widerstände der gegebenen Emitterschaltung? Je nach dem.
Lutz V. schrieb: > Nix vorgegeben außer der Versorgung und der Temperatur? (Und die Stromverstärkung). Gerade das läßt viel Freiraum. Vielleicht ist es Zweck der Aufgabe zu schauen, wie der Prüfling sich da durchkämpft. Wie gesagt, ich würde einfach einen typ. Kollektorstrom (z.B. 1 mA) annehmen. Mit dem Ic als Basis lassen sich alle weiteren Parameter berechnen, incl. Ein- & Ausgangsimpedanz, Spg.-Verstärkung und alle Widerstände.
Damit man erst einmal ein paar Dimensionen für die Vorstellungskraft hat: Verstärkung v = 4 bis 5 Die Spannung am Kollektor sollte sich bei etwa 7 Volt einpendeln. Die Größe der Koppelkondensatoren hängt von der niedrigsten zu übertragenden Frequenz ab.
Mohandes H. schrieb: > Lutz V. schrieb: >> Nix vorgegeben außer der Versorgung und der Temperatur? > > (Und die Stromverstärkung). > > Gerade das läßt viel Freiraum. Vielleicht ist es Zweck der Aufgabe zu > schauen, wie der Prüfling sich da durchkämpft. > > Wie gesagt, ich würde einfach einen typ. Kollektorstrom (z.B. 1 mA) > annehmen. Mit dem Ic als Basis lassen sich alle weiteren Parameter > berechnen, incl. Ein- & Ausgangsimpedanz, Spg.-Verstärkung und alle > Widerstände. Ja, stimme ich ich zu; wobei der Fragesteller wissen muss, dass er immer noch etwas zusätzlich wählen muss - nämlich das Widerstands-Niveau des Basis-Spannungsteilers. Da gibt es allenfalls eine "Daumenformel" (Strom dadurch etwa 10mal Basisstrom)
Mohandes H. schrieb: > Wie gesagt, ich würde einfach einen typ. Kollektorstrom (z.B. 1 mA) > annehmen. Mit dem Ic als Basis lassen sich alle weiteren Parameter > berechnen, incl. Ein- & Ausgangsimpedanz, Spg.-Verstärkung und alle > Widerstände. Das ist für die gegebene "Aufgabenstellung" eher nicht zu empfehlen. Laut den Diagrammen ist die Flußspannung der BE-Strecke ab etwa 760mV halbwegs linear ansteigend und hier fließt dann schon ein Strom von 300µA in der Basis der mir dann einen Strom von 60mA im Kollektor produziert. Aus den Diagrammen kannst du keinen Kollektorstrom von 1mA herauslesen. Bei der gegebenen Schaltung hätte zumindest einmal die gewünschte Spannungsverstärkung gegeben sein sollen die dann so im Ansatz Vu ~ Rc/Re entpricht. Für den Arbeitspunkt ist dann hier zu beachten, dass bei komplett durchgesteuertem Transistor zum einen die U_ce_sat und zum Anderen durch den Stromfluß durch den Re erzeugten Spannungsfall U_Re in Summe nicht unterschreitbar ist. Der Arbeitspunkt liegt dann bei:
1 | U_AP = ((Ucc - U_ce_sat - U_Re) / 2) + U_ce_sat + U_Re |
Über das thermische Verhalten geben die Diagramme gar keine Auskunft und ich denke, dass hier dann wohl idealisiert angenommen werden kann, dass der Transistor von der Umgebung so gekühlt wird, dass es kein Weglaufen der Kennlinien durch Eigenerwärmnung gibt. Für die Aufgabenstellung hätte also zumindest der Kollektorstrom und die Spannungsverstärkung der Schaltung gegeben sein sollen (oder R_ce und Spannungsverstärkung). Der TO tut mir dann mit dieser Aufgabe leid, die aus meiner Sicht der Dinge nicht lösbar ist
Ralph S. schrieb: > Das ist für die gegebene "Aufgabenstellung" eher nicht zu empfehlen. > Laut den Diagrammen ist die Flußspannung der BE-Strecke ab etwa 760mV > halbwegs linear ansteigend und hier fließt dann schon ein Strom von > 300µA in der Basis der mir dann einen Strom von 60mA im Kollektor > produziert. Aus den Diagrammen kannst du keinen Kollektorstrom von 1mA > herauslesen. So exakt läßt sich das eh nicht berechnen. Aber warum sollte ich nicht einen Ic von 1 mA ansetzen können (60 mA ist unrealistisch)? Aus den Diagrammen ergibt sich grob eine Stromverstärkung von etwa B=200. Dies würde ich als B bei der Berechnung nehmen. Daß die Stromverstärkung in der Praxis in einem sehr weiten Bereich liegt, durch Temperatur, Exemplarstreuungen und auch abhängig von Ic, ist klar. Aber irgendwo muß man ja anfangen bei so wenig gegeben Parametern. Entweder der TO hat uns Angaben vorenthalten, oder es geht eben genau darum zu schauen, wie er so eine Aufgabe angeht.
Mohandes H. schrieb: > Entweder der TO hat uns Angaben vorenthalten..... Ja, möglicherweise. Andere Frage: Wie kommt es eigentlich zu der Abkürzung TO? Ist mir jetzt erst ein-/aufgefallen.
LTspice laden und Schaltung simulieren ... :-) Beitrag "Re: Dimensionierung Emitterschaltung" und in diesem Beitrag wird es mit Ltspice durchgeführt . https://blog.goediy.com/?p=690
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Lutz V. schrieb: > Andere Frage: Wie kommt es eigentlich zu der Abkürzung TO? TO: Thread Opener Weniger grammatikalisch korrekt (da deutsch/englisch Mischmasch): TE: Thread Ersteller
erklehr behr schrieb: > Weniger grammatikalisch korrekt (da deutsch/englisch Mischmasch): > TE: Thread Ersteller Immer noch Mischmasch. Reines deutsch wäre: Thema Ersteller Anglizismen in der Deutschen Sprache ist für mich ein absolutes No-Go. 😄
Michael M. schrieb: > Immer noch Mischmasch. Sach ich dochchchch. Noch'n büschen Mischmasch? Backshop
Mohandes H. schrieb: > So exakt läßt sich das eh nicht berechnen. Aber warum sollte ich nicht > einen Ic von 1 mA ansetzen können (60 mA ist unrealistisch)? Aus den > Diagrammen ergibt sich grob eine Stromverstärkung von etwa B=200. Dies > würde ich als B bei der Berechnung nehmen. ... weil du für einen angenommenen Ic von 1mA aus den Diagrammen keine Uf für U_be ablesen kannst. Natürlich kannst du jetzt annehmen, dass der Transistor bei Ib= 100µA einen Ic von 20mA und bei Ib= 200µA einen Ic von 40mA produziert und das entspricht einem B von 200. Ein kleinerer Ic wird dann wohl auch einen B von 200 haben, aber welche Ube hat sich da dann eingestellt? Natürlich kannst du da jetzt so grob abschätzen, dass das Teil dann einen U_be von ca. 0.65V hat. Allerdings kommt hier wohl zum tragen, sollte das ein Kleinleistungstransistor sein, dass dann die U_ce_sat doch deutlich kleiner als 0,77V sein sollte. Hinzu kommt, einfach eine U_RE annehmen (in deinem von dir vorgeschlagenen Falle von 1V wäre Re dann 1 kOhm) geht dann mit der Wahl des AP's, bei dem man dann eine positive und negative Halbwelle gleichermaßen aussteuern kann von AP = 7,3V eine "Willkür" des Bearbeitenden einher. Hier wäre dann U_rc 5,7V und damit dann die von dir angenommenen 1mA fließen der Rc = 5,7 kOhm, was wiederum eine Spannungsverstärkung der Schaltung von in etwa 5,7 entspricht. Nirgendwo steht irgendwas geschrieben, wie hoch die Spannungsverstärkung sein soll.
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