Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Seltsamer Defekt an Gaslötkolben


von Manfred (Gast)


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Vieleicht kennt sich ja hier jemand mit Gaslötkolben aus.
Mein Pyropen Piezo hat kürzlich den Geist aufgegeben. Was genau schief 
läuft ist mir jedoch ein Rätsel.

Gas fliest, lässt sich jedoch nicht zünden. Der Piezozünder selbst 
scheint aber noch zu funktionieren (siehe Bild). Halte ich ein Feuerzeug 
an die Austrittsöffnung erhalte ich je nach Einstellung eine 
beeindruckend große Flamme, die aber außerhalb des Werkzeugs bleibt.

Zunächst hatte ich die Lötspitze (B) in Verdacht, diese enthält im 
Inneren eine Gitterstruktur von der ich annehme, dass es sich um einen 
Katalysator handelt. Tja, neue Spitze besorgt, keine Besserung.

Teil (C) scheint sich zerstörungsfrei nicht weiter zerlegen zu lassen. 
Das Metallteil im Inneren des Keramikkörpers kann einige Millimeter vor 
und zurück rutschen evtl. kann jemand mit baugleichem Lötkolben prüfen 
ob das normal ist. Bei komplettem Zusammenbau wackelt jedenfalls nichts 
mehr.

Teil (D) enthält einen gesinterten Filter, dieser sieht sauber aus. Ich 
hatte gelesen, dass dieser bei verwendung von minderwertigem Gas gerne 
mal verstopft, scheint hier nicht der Fall zu sein.

Bin auch für hintergründige Erklärungen zu den Teilen (C) und (D) 
dankbar.
Teil (C) müsste der Teil sein, der laut Anleitung beim Betrieb leuchtet, 
ich nehme an, dass heir normalerweise die Verbrennung stattfinden soll.
Die Querbohrungen in Teil (D) verstehe ich auch nicht ganz, könnte hier 
nicht Gas austreten?

von Teo D. (teoderix)


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Kenn das Teil nicht. Sieht aber so aus, als ob es zumindest möglich ist, 
das der Luft-Injector durch den Griff, zu wenig Luft bekommt.

von ACDC (Gast)


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sowas gibt es noch?

von Marc X. (marc_x)


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So ein Ding von Weller liegt hier auch noch irgendwo rum (vom Bekannten 
wenige male verwendet, danach nur eingestaubt), dachte auch das Teil 
wäre defekt, aber nach 20-30 Versuchen zündet es schon, woran das 
schlechte Anspringverhalten liegt kann ich nicht sagen, der Bekannte 
meinte aber das wäre schon immer so gewesen.

von Gerald K. (geku)


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lässt sich das Gas mit einem Streichholz anzünden?

von Wahlschweizer (Gast)


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Manfred schrieb:
> Halte ich ein Feuerzeug
> an die Austrittsöffnung erhalte ich je nach Einstellung eine
> beeindruckend große Flamme, die aber außerhalb des Werkzeugs bleibt.
>
> [...]
> Bin auch für hintergründige Erklärungen zu den Teilen (C) und (D)
> dankbar.
> Teil (C) müsste der Teil sein, der laut Anleitung beim Betrieb leuchtet,
> ich nehme an, dass heir normalerweise die Verbrennung stattfinden soll.
> Die Querbohrungen in Teil (D) verstehe ich auch nicht ganz, könnte hier
> nicht Gas austreten?

Ich hatte genau so einen in meinem Servicekoffer, ist aber auch schon 
wieder > acht Jahre her.
Ich musste mich auch nie tiefer damit beschäftigen, da es immer 
einwandfrei funktionierte. Ich kann deshalb auch nur Vermutungen 
abgeben.

Der Fehlerbeschreibung nach fehlt der Sauerstoff für die Verbrennung. 
Der (im Betrieb rotglühende) Kat ist in der Lötspitze selbst (das 
"Gitter") Wie gesagt, weis ich es nicht genau, ich denke, Teil D ist der 
Mischer der via Injektor Luft zum durchströmenden Gas mischt, Teil C 
könnte ein Flammrückschlagschutz sein.
Puste mal mit Druckluft das Teil D durch. Evtl. ist das was drin was die 
Luftbeimischung verhindert.

von Gerald K. (geku)


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Wahlschweizer schrieb:
> Der Fehlerbeschreibung nach fehlt der Sauerstoff für die Verbrennung

So dürfte es sein, wenn kein Gasluftgemisch austritt, sonst müsste sich 
die Verbrennung in die Lötkolbenspitze zurück ziehen. Aber was ist der 
Grund für den fehlende Sauerstoff in der Lötspitze? Falsch 
zusammengebaut?

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von Manfred (Gast)


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Marc X. schrieb:
>20-30 Versuche

ne, geht garnicht mehr. Kahm recht plötzlich.

Gerald K. schrieb:
> lässt sich das Gas mit einem Streichholz anzünden?

Ja, bleibt aber wie beschrieben außerhalb.

Wahlschweizer schrieb:
> Teil D ist der Mischer der via Injektor Luft zum durchströmenden Gas mischt

Wie funktioniert das? via Venturi effekt?
Vlt brauche ich ja doch einen schnelleren Gasstrom.

von Gerald K. (geku)


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Manfred schrieb:
> Wie funktioniert das? via Venturi effekt?
> Vlt brauche ich ja doch einen schnelleren Gasstrom.

Vielleicht sind Bohrungen im Teil D verlegt?

Wie kommt die Luft zu diesen Bohrungen?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Wie kommt die Luft zu diesen Bohrungen?

Durch Öffnungen in Teil A. Sind bei zusammengebautem Lötkolben frei und 
guz zu sehen.

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)



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Vielleicht hilfts

von Gerald K. (geku)


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Manfred schrieb:
> Durch Öffnungen in Teil A. Sind bei zusammengebautem Lötkolben frei und
> guz zu sehen.

Vielleicht gibt es bei der Gaszufuhr eine Undichtigkeit, sodass anstelle 
der Luft Gas vom Teil D angesaugt wird und so kein zündfähiges Gemisch 
entsteht.

von Manfred (Gast)


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@Ron-Hardy G.

Danke, ist mir bereis bekant, Leider aber spaarsam mit Beschreibungen 
und wohl auch ein älteres Modell mit geringfügig anderem Aufbau.

Gerald K. schrieb:
> Undichtigkeit, sodass anstelle der Luft Gas vom Teil D angesaugt wird
> und so kein zündfähiges Gemisch entsteht.

Würde Sinn ergeben. Was währe da ein geeigneter Test? Nen Lüfter 
draufblasen lassen um Gas drumrum zu verdrängen?

von Teo D. (teoderix)


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Manfred schrieb:
> Halte ich ein Feuerzeug
> an die Austrittsöffnung erhalte ich je nach Einstellung eine
> beeindruckend große Flamme, die aber außerhalb des Werkzeugs bleibt.

Da könnte auch die Düse des Gas-Injectors verschmutzt sein.
Der Gasstrahl wird zu weit aufgeweitet, trifft die Wandung des 
Trichters. Es wird mehr Gas als Luft zurück gedrückt.
Beim mechanischen reinigen sollte man deshalb vorsichtig sein. Sowas wie 
Zahnzwischenraumbürsten, könnten da gute Dienste leisten.

von Gerald K. (geku)


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Teo D. schrieb:
> Da könnte auch die Düse des Gas-Injectors verschmutzt sein

Vielleicht tritt zu viel Flüssiggas in den Gas-Injector (Teil D) und 
verlegt die Luftzutrittsbohrungen.

Wie wird der Lötkolben beim Anzünden gehalten?

Auf welche Erhitzungsstufe ist er eingestellt?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Ich konnte ein so halbscharfes Bild vom Inneren von Teil (D) aufnehmen. 
Was man sieht ist der gesinterte Filter durch eine verunstaltete 
Öffnung. Wenn da mal eine feine Düse war, dan ist die da jetzt 
nichtmehr.

Teo D. schrieb:
> Beim mechanischen reinigen sollte man deshalb vorsichtig sein.

Wohl wahr, Ich fürchte es handelt sich inzwischen um einen Fall von 
kaputrepariert.

Evtl. währe durchbohren und einsetzen eines kleinen Drehteils als 
"Ersatzdüse" ein Lösungsansatz. Drehbank und kleine Bohrer hab ich. Viel 
mehr als eine gerade Durchgangsbohrung werde ich an Düsengeometrie aber 
wohl nicht hinbekommen.

von manfred scheer (Gast)


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Falsches Gas von Putin ??????

von Gerald K. (geku)


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von Teo D. (teoderix)


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Gerald K. schrieb:
> Wird nur ein Ersatztei helfen.

Da gibts kein einziges Ersatzteil für Lötkolben jeglicher Art....
Massivelangestange

von Manfred (Gast)


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Teil D habe ich nun weiter zerlegt in den Grundkörper D1, Eine Dünne 
Platte mit Öffnung D2, einen O-Ring D3 und den Filter D4.

Bei der Reihenfolge von D2 und D3 bin ich mir nicht ganz sicher ob ich 
sie im Bild richtig dargestellt habe, andersrum würde wohl mehr Sinn 
ergeben.

D2 war wohl mal die Düse, warscheinlich war da mal ein kleines Loch 
drin, jetzt ist es etwas größer.

Spaßeshalber hab ich mir mal nen Ersatz für Teil D2 gemacht.
Alufolie mit nem Locher gestanzt und mit ner Nadel durchgestochen.
Jetzt bleibt die Flamme nicht mehr außen sondern wandert nach innen, 
leider weiter als gewünscht und züngelt dann aus den Seitlichen 
Bohrungen in D1.

Vielleicht kann ja jemand ein Bild von seinem Teil D machen. Das 
funktioniert ganz gut, wenn man mit ner Taschenlampe durch die Bohrungen 
leuchtet. Dan könnte ich abschätzen wie groß die Öffnung in D2 sein 
muss.

von Peter (Gast)


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Hallo Manfred,

ich habe zwar ein anderes Modell, vermutlich aber dasselbe Problem.
Gelegentlich hat der Lötkolben gezündet und selbst wenn nicht, war oft 
ein Zündfunke zu sehen. Allerdings sah dieser mMn schwächer aus als 
früher. Ähnliches beobachte ich an einem in die Jahre gekommenen 
Stabfeuerzeug, dessen Piezozünder nur gelegentlich zündet (sich aber 
problemlos extern zünden lässt).

Die meisten Aufsätze sind offenbar auf die korrekte Funktion des Zünders 
angewiesen. Externe Zündversuche führen nach meiner Erfahrung lediglich 
mit der Brennerdüse zum Erfolg. Diese soll eine Flamme vor der Spitze 
erzeugen und tut das auch bei externer Zündung.
Bei den anderen Aufsätze  (Lötspitzen, Heißluftdüse, etc.) ist dagegen 
eben keine Flamme außerhalb des Brennraums erwünscht. Ergo muss auch 
darin gezündet werden.

Mein Lötkolben lässt sich im entleerten Zustand gefahrlos zerlegen, 
leider wird der Zünder jedoch nicht als Ersatzteil angeboten. Beim 
Zerlegen desselbigen stellte ich fest, dass der winzige 
(höchstwahrcheinlich PZT) Kristall im Inneren gebrochen war, er kam mir 
in drei Teilen entgegen.
Bisher konnte ich leider keinen identischen Zünder finden. Die Zünder 
eines herkömmlichen Gasfeuerzeugs haben geringfügig größere Abmessungen. 
Ferner ließ sich dessen Kristall nicht zerstörungsfrei entnehmen, da er 
eingegossen/verklebt war.
Evtl. von Interesse: 
https://www.researchgate.net/figure/Spring-latch-mechanisms-for-repeatable-generation-of-high-voltage-pulses-a-i-Image_fig2_329869423 
- im Übrigen ist auch der abgebildete Kristall (Bild b ii) 
offensichtlich ein Fragment (im Ursprungszustand zylindrisch mit 
metallisch beschichteten Grundflächen).

Evtl. lässt sich Dein Zünder leichter ersetzen oder Du könntest 
versuchen testweise einen (guten) Zünder so zu verdrahten, dass er die 
Funktion des eingebauten übernimmt.

Grüße
Peter

von Manfred (Gast)


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Hallo Peter,

ich bin mir relativ sicher das wir eben nicht das selbe Problem haben. 
Wie aus einem der ersten Bilder dargestellt habe ich keinerlei Problem 
bei der Erzeugung des Zündfunkens.

Interessant währe für mich aber ein Bild von deiner Micherdüse wie ich 
es am  28.08.2022 um 09:54Uhr gepostet habe. Das könnte mir bei der 
Dimensionierung eines Ersatzteiles helfen. Bisher hatte ich damit 
nämlich wenig erfolg.

von Vergaser (Gast)


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Manfred schrieb:
> große Flamme, die aber außerhalb des Werkzeugs bleibt.

Du hast ein Physikwissensdefizit. Flamme einsperren, nicht aussperren:

https://www.youtube.com/watch?v=TQvUozD2Fgg

Sorg fürs richtige Gas, minderwertiges fungiert auch in Feuerzeugen 
nicht.

von Vergaser (Gast)


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Manfred schrieb:
> Teil D habe ich nun weiter zerlegt

An Dir ist ein Feuerzeugmechaniker kaputtgegangen, war bis zum 
Einwegfeuerzeug ein Lehrberuf.

Viel Glück!

von Harald G. (hallo_s)


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Altes Feuerzuggas wegschmeißen und neues Gas kaufen. Am besten das 
original von Weller. Dann den Gaslötkolben leerlaufen lassen und mit 
neuem Gas füllen. Danach sollte der Lötkolben wieder funktionieren.

Das Gas scheint sich zu altern bzw. das Gemisch scheint sich nach der 
Zeit sich zu verändert in dem manche Bestandteile sich verflüchtigen und 
das Gas schlechter brennt.

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