Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil für Röhrenversuche


von Helmut H. (65sc02)


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Hallo!

Ich habe mir ein Netzteil für Röhrenversuche gebaut und dachte mir, dass 
die Baubeschreibung vielleicht für den Einen oder Anderen aus der 
kleinen Gruppe der Röhrenbastler hilfreich sein könnte, denn ich hatte 
selbst nach einem Bauvorschlag gesucht, aber nichts Passendes gefunden:

http://heller.dyndns1.de/~heller/Roehrennetzteil/Roehrennetzteil.html

Viel Spaß und vorsichtig mit den hohen Spannungen umgehen!

Helmut

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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So etwas sollte ich mir auch mal bauen. Man hat halt immer wieder das 
Problem der Spannungsversorgung, wenn man mal was mit Röhren machen 
will. Am Ende läßt man mangels passenden Netzteil die Testung der 
Schaltung weg und baut es gleich so auf wie es im Endstadium sein soll - 
mit allen Nachteilen die es bei diesem Verfahren gibt.
Ich sollte wirklich mal schauen ob ich in meinem Fundus nicht doch noch 
einen passenden Trafo für ein Röhrenexperimentiernetzteil finde.

Habe mir mal die Schaltung auf Deiner Webseite angeschaut. Die 300mA 
Konstantstromversorgung ist erst mal ne gute Idee. Mit max. 30V aber 
schon etwas knapp bemessen, mehr wie 2 Röhren (vor allem wenn irgend 
etwas mit L dabei ist) sind da wohl nicht drin. Aber am Ende ist es aber 
immer besser wie gar nichts.

Die Anzeigen würde ich mit der Frontplatte bündig machen, das beugt 
Beschädigungen vor und sieht zudem noch besser aus. Einfach zwischen 
Frontplatte und Befestigungslasche noch passende Hülsen einfügen oder 
passende Distanzhülsen mit Gewinde verwenden.
Kann man die Anzeigen etwas dimmen? Die sind ja tierisch hell - aber 
vielleicht wirkt es ja nur auf den Fotos so.

Noch ne Frage zu den Amperemetern: Die zeigen doch keine A an, sondern 
eher 100mA.

von Helmut H. (65sc02)


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Hallo Zeno!
Gebe Dir in allen Punkten recht! Hinterher weiss man mehr ;-)

Bei einigen Dingen musste ich Kompromisse eingehen. Etwa bei den 300mA 
Konstantstrom: ich hatte einfach keinen passenden Trafo und wie ich 
schon schrieb, war es ein "afterthought", eine Idee, die mir erst 
während des Aufbaus eingefallen ist. Ganz Deiner Meinung: besser so als 
garnicht.

Ja, die hervorstehenden Anzeigen sind mir auch schon ins Auge gestochen, 
wenn man es erst mal so sieht. Ich denke, ich werde vorsichtig damit 
umgehen, aber ein Zurückversetzen wäre nicht viel Arbeit, stimmt schon.

Sie sind nicht wirklich dimmbar. Ich hatte extra die Grünen genommen, 
weil die am hellsten sind -- hatte nicht gedacht, dass sie so hell 
sind.Und die Kamera tut ein Übriges.  Bei einem Nachbau würde ich 
vielleicht eher die Roten empfehlen.

Ja, die Ammeter sind 100mA. Die Skala war schon so und umlabeln ist 
nicht so meine Fertigkeit. Aber es kommt noch ein Aufkleber drauf mit 
100mA, dann ist es klar. Original haben sie 10mA, ich habe also einen 
passenden shunt eingebaut (steht auch so im Text).

von Christian M. (likeme)


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Wenn der Strom nicht so teuer sein würde hätte ich gern eine Version mit 
Röhre in der Linearregelung gehabt ;-)

von Helmut H. (65sc02)


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Da könntest Du die beiden Radio RIM Bauvorschläge, die im Text verlinkt 
sind, nachbauen ;-)

Es ist aber nicht nur der Strom einschneidend teuer, auch die dort 
verwendeten EL34 sind heutzutage alles andere als billig. Daher habe ich 
für einen 2SC4142 votiert, den ich aus einem PC Schaltnetzteil ausgebaut 
hatte. Kostenlos ist einfach unschlagbar. ;-)

Und schon damals hatten sie für die Röhren, die alle auf 
unterschiedlichem Potential liegen, Probleme mit den vielen 
Heizwicklungen, die dann gebraucht werden (trotz indirekter Heizung und 
damit galvanischer Trennung von Kathode und Heizfaden).

Neee, man muss es nicht übertreiben ;-)

hh

von Christian M. (likeme)


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Aber der Strom aus Röhren ist viel wärmer und räumlicher ;-)

Ja du hast recht, zu viel Retro ist auch nicht gut und vor allem hatte 
man damals einen recht bescheidenen Regelbreich und eine 
Spannungsstabilität von "+/- unterallersau".

von Dieter (Gast)


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Spruch fuer Nichttechniker:
Wenn Du in die Röhre schaust, brauchst Du kein Netzteil.

von Lotta  . (mercedes)


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Helmut H. Meinte:

Geil!!!
> Es ist aber nicht nur der Strom einschneidend teuer, auch die dort
> verwendeten EL34 sind heutzutage alles andere als billig. Daher habe ich
> für einen 2SC4142 votiert, den ich aus einem PC Schaltnetzteil ausgebaut
> hatte. Kostenlos ist einfach unschlagbar. ;-)

Hast Du mal probiert, ob Deine Regelung einen Kurzschluß der
Anodenspannung aushält? Wie sicherst Du das Ganze ab?
Ich hätte Angst, das der Transistor sich mit nem Knall in Rauch auflöst.

Deshalb hab ich erst ne PL504 als Längsröhre genommen, deren Heizung
ein Platz Problem war, und bin jetzt bei ner EC360 als Längsröhre
angekommen, die durch ne Bleistiftriode angesteuert wird.
Als Referenz dient ein kleiner 6-mA-Stabi.

mfg

von Helmut H. (65sc02)


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Das NT ist definitiv nicht Dauerlast kurzschlussfest, dafür ist trotz 
Fan der Kühlkörper zu klein. Bei einem Experimentiernetzteil passt man 
schon auf, dass man keinen dauernden Kurzschluss hat. Einen 
versehentlichen Kurzschluss sollte es m.E. aushalten. Der 2SC4142 
(https://alltransistors.com/transistor.php?transistor=15838) ist "beefy" 
mit 50W und 5A. Der LR8N ist stromlimitiert auf ca. 20mA. Die 
Stromverstärkung des 2SC4142 liegt bei mageren 16-fach (gemessen, nicht 
aus dem Datenblatt), also sehe ich da maximal 320 mA fliessen. 
Vielleicht etwas mehr, aber sicher nicht mehr als 5A.

Nein, noch habe ich keinen Kurzschlusstest gemacht. Das lasse ich mal 
drauf ankommen.

Absicherung ist die Primärsicherung (siehe Schaltplan). Aber das ist nur 
ein "last resort". Der Trafo wird in die Knie gehen, wenn viel Strom 
gezogen wird. Nein, Trafo-Übertemperatursicherung gibt es auch keine.

Die Idee hinter diesem Netzteil ist, dass der Experimentator alles 
überwacht, zwar nicht im sub-Sekunden Bereich (das sollte es auch 
aushalten) aber doch im Bereich einiger Sekunden Reaktionszeit. Das ist 
alles nicht bullet proof, wie es vielleicht ein NT für Schüler im 
Praktikum sein sollte, aber für den erfahrenen Bastler sollte es 
ausreichend abgesichert sein.

Röhren sind natürlich immer gutmütiger (sprich überlastbarer) als 
Transistoren, aber warum machst Du Dir Sorgen um den Längstransistor?

von Polka (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> ich hatte
> selbst nach einem Bauvorschlag gesucht

Schau mal bitte da:
http://werkstattnetzteil.blogspot.com/2015/01/blog-post.html

von Helmut H. (65sc02)


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Polka schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> ich hatte
>> selbst nach einem Bauvorschlag gesucht
>
> Schau mal bitte da:
> http://werkstattnetzteil.blogspot.com/2015/01/blog-post.html

Yup, sehr ähnlich zu den Radio RIM Netzteilen. Aber halt mit Röhren. 
Schön, entspricht der Röhrenära, ja, aber halt teuer (EL34!, 
Stromverbrauch!), aufwändig (schau mal wie viele separate 6.3V 
Heizwicklungen er benötigt!) und voluminös. Wie ich schon schrieb, 
wollte ich soweit nicht gehen, sondern lieber Halbleiter verwenden.

von Held der Scheine (Gast)


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Was spricht gegen eine oder mehrere GU50 als Längsröhre?

von Helmut H. (65sc02)


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Held der Scheine schrieb:
> Was spricht gegen eine oder mehrere GU50 als Längsröhre?

Die bereits genannten Gründe:
* Aufwand für Heizung und deren Potentialtrennung (viele 12V bzw. 6.3V 
Wicklungen auf dem Trafo)
* Stromverbrauch (Heizung auch in Ruhe und bei geringer Belastung)
* hoher minimaler Spannungsabfall über der Röhre: für hohe 
Ausgangsspannungen braucht man halt dann noch höhere Eingangsspannungen
* voluminös, vor allem wenn mehrere Röhren parallel geschaltet werden

Aber prinzipiell sicher verwendbar. Und der Preis ist mit ca. 10€ kein 
Thema (plus Fassung). Ich vermute mal, dass das keine schlechte Wahl 
wäre.

von Zeno (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Gebe Dir in allen Punkten recht! Hinterher weiss man mehr ;-)
Ja das ist meistens so. Am Ende muß es für Dich passen.

Ich selbst bin gerade dabei den uTracer 6 
(https://www.dos4ever.com/uTracer3/uTracer3_pag0.html) aufzubauen und da 
muß man auch Kompromisse eingehen. Wollte dort für den Heizkreis so ein 
kombinierte Volt-/Amperemeter für Schalttafeleinbau (so eines wie Du 
auch vorschlägst) einbauen, geht aber nicht da die Heizspannung per PWM 
erzeugt wird, da muß es True RMS können. Habe jetzt zwar was passendes 
gefunden aber das kostet dann halt auch 80€.

Helmut H. schrieb:
> a, die hervorstehenden Anzeigen sind mir auch schon ins Auge gestochen,
> wenn man es erst mal so sieht. Ich denke, ich werde vorsichtig damit
> umgehen, aber ein Zurückversetzen wäre nicht viel Arbeit, stimmt schon.
Da gibt es bei Reichelt welche aus Kunststoff 
(https://www.reichelt.de/distanzhuelsen-kunststoff-8mm-vt-dk-8mm-p231495.html?&trstct=pol_9&nbc=1) 
8mm lang, die dürften passen und sind auch nicht teuer. Gibt es auch 
noch in 10mm und etwas kürzer.

Christian M. schrieb:
> Wenn der Strom nicht so teuer sein würde hätte ich gern eine Version mit
> Röhre in der Linearregelung gehabt ;-)
Da das Ding ja nicht im Dauerbetrieb läuft, würden Dich die 
Energiekosten ganz sicher nicht umbringen. KOmmt halt darauf an, was so 
noch rumfliegen hat. Die Röhre ist es ja nicht alleine, man braucht dann 
halt auch noch einen passenden Heiztrafo. Als Längsröhre wäre auch ne 
EL12 geeignet. Ist zwar nicht ganz so potent wie die EL34, aber dafür 
deutlich günstiger zu bekommen - bei Reichelt z.Z. für 12€

Christian M. schrieb:
> Spannungsstabilität von "+/- unterallersau"
Ist bei den meisten Röhrenschaltungen aber nicht so wild.

Held der Scheine schrieb:
> Was spricht gegen eine oder mehrere GU50 als Längsröhre?
Helmut hat's schon begründet, warum das nicht so dolle ist.

Lotta  . schrieb:
> und bin jetzt bei ner EC360 als Längsröhre
> angekommen,
Dir ist aber schon klar das die EC360 eigentlich als Stromregelröhre 
gedacht ist. Die kann zwar 200mA aber dafür nur 50V Anodenspannung.
Spannungsregelung macht man normalerweise mit Pentoden. Gängige 
kommerzielle Netzteile verwenden da i.d.R. EL34 oder auch PL500. Es gibt 
auch recht brauchbare Schaltungen mit EL86 
(http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Roehren-Netzteile/EL86-Netzteile.pdf). 
Mit 2xEL86 kommt man da auf 150mA, das sollte für die meisten 
Schaltungen ausreichend sein.

von Helmut H. (65sc02)


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Zeno schrieb:
> Ich selbst bin gerade dabei den uTracer 6
> (https://www.dos4ever.com/uTracer3/uTracer3_pag0.html) aufzubauen und da
> muß man auch Kompromisse eingehen. Wollte dort für den Heizkreis so ein
> kombinierte Volt-/Amperemeter für Schalttafeleinbau (so eines wie Du
> auch vorschlägst) einbauen, geht aber nicht da die Heizspannung per PWM
> erzeugt wird, da muß es True RMS können. Habe jetzt zwar was passendes
> gefunden aber das kostet dann halt auch 80€.

Ich hab vor einigen Jahren den µTracer 3 aufgebaut und seither in 
Betrieb :-)

von Zeno (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Ich hab vor einigen Jahren den µTracer 3 aufgebaut und seither in
> Betrieb :-)
Und bist Du zufrieden damit? Die Materialzusammenstellung und die 
Aufbauanleitung waren ja der Hammer - das Beste was ich in dieser 
Hinsicht je gesehen habe.

Die LP ist bei mir fertig bestückt und abgeglichen. Jetzt bin ich grad 
an der Mechanik dran. Das Rohgehäuse ist schon da, jetzt müssen da halt 
noch die ganzen Durchbrüche gemacht werden.
Ich habe für das Teil einen Kreuzschienenverteiler aus Klinkenbuchsen 
vorgesehen, so daß man da auch Mehrfachröhren (max. 3 Systeme) prüfen 
kann. Umschaltung zwischen den Systemen erfolgt über eine kleine 
Relaisplatte.
Ich habe mich dazu hinreißen lassen die Bedien-SW neu zu machen. Die 
steuert dann auch die Relais entsprechend an. In der SW ist dann eine 
Röhrendatenbank vorhanden, die zu jeder Röhre auch alle möglichen 
Testszenarien speichert, so daß man jederzeit die Testungen unter 
gleichen Bedingungen wiederholen kann. Die GUI von der SW ist fast 
fertig. Bis sie komplett ist wird's wohl noch ne Weile dauern, da ich 
auch noch anderweitig beschäftigt bin.

von Volker S. (sjv)


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Man kann auch fertig kaufen,atatt selber zu bauen:

https://www.ebay.de/itm/284987725925

Hat man einen Stell-Trenntrafo, kann man den mit Gleichrichter und 
Siebkette ergänzen, das reicht dann bis ca 350V=
Für höhere Spannungen kann man eine Verdopplerschaltung (Delon) 
verwenden.

von Helmut H. (65sc02)


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Zeno schrieb:
> Und bist Du zufrieden damit?

Absolut! :-)

Dieses Gehäuse habe ich aus Holz gebaut (leider zu dicke Bretter 
verwendet, funktional aber nicht schön) und das war es dann auch, warum 
ich beim Netzteil kein Holz verwendet habe ;-) Ich hatte auf EBay eine 
Frontplatte mit einigen Röhrenfassungen billig bekommen, die hab ich 
verwendet und noch um moderne Fassungen ergänzt. Mit zwei 
mini-Buchsen-Leisten kann man manuell jeden Pol der Fassung mit jedem 
Funktionspol verbinden. Nicht so schön wie Relais, aber geht auch.

Mit dem ESP32 (der macht dann eine Webseite auf) gibt es auch ein 
anderes Frontend, das noch aktiv entwickelt wird. Hast Du das gesehen? 
Aber das kann Deine Relais natürlich nicht ansteuern.

Viel Erfolg und Spaß damit!!

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Volker S. schrieb:
> Man kann auch fertig kaufen,atatt selber zu bauen:

Hatte ich auch abgesucht, aber die Verkaufspreise waren dann doch immer 
zu hoch. Mal schauen, wie hoch dieses noch steigt. Und: es erfüllt halt 
nicht alle meine Wünsche: zwei Hochspannungen für Schirm und Anode mit 
getrennter Strommessung, g1 Vorspannungserzeugung bis +/- 50V, nur 6.3V 
AC Heizung (geht nicht für Batterieröhren aus der D-Serie). Aber um den 
aktuellen Preis wäre es auf alle Fälle nett :-)

> Hat man einen Stell-Trenntrafo, kann man den mit Gleichrichter und
> Siebkette ergänzen, das reicht dann bis ca 350V=
> Für höhere Spannungen kann man eine Verdopplerschaltung (Delon)
> verwenden.

Stimmt, so hatte ich es bisher gemacht. Geht, ist aber halt nicht 
wirklich komfortabel. Wieder keine zwei getrennt einstellbaren 
Hochspannungen, überhaupt keine Spannungsregelung, keine Heizspannungen, 
keine (negative) Gittervorspannung. Anzeige des Stroms mit DMM, das man 
dann anderweitig nicht mehr zum Messen verwenden kann. Ich hatte 
Gleichrichter und Siebung jedes mal fliegend mit Krokobandl aufgebaut, 
das macht schon beim zweiten Mal nicht mehr wirklich Spaß.

Geht zur Not, aber hat mir nicht mehr gereicht.

von Zeno (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Hast Du das gesehen?
Ja!

Wie gesagt ich habe an der SW bestimmt noch ne Weile zu tun. Wenn die 
fertig ist werde ich die über Ronald, wenn er mag, der Allgemeinheit zur 
Verfügung stellen. Wird aber noch etwas dauern, derzeit muß ich mich 
erst mal um meinen kleinen Welpen kümmern - der Bursche muß erst mal was 
lernen.

Helmut H. schrieb:
> Aber das kann Deine Relais natürlich nicht ansteuern.
Das ist klar, da meine Lösung ja meine eigene Kreation ist. Ich hab das 
so glöst das ich die Relais manuell oder auch per SW steuern kann. Für's 
erste muß manuell reichen, den Rest kann man ja mit Ronalds SW machen - 
die funktioniert ja. Im wesentlichen will ich es ja ergänzen und die 
Messszenarien mit einem konkreten Röhrentyp verbinden.
Ich stell mal bei Gelegenheit einen Screenshot rein - heute aber nicht 
mehr, da müßte ich meinen anderen PC hochfahren.

von Michael B. (laberkopp)


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Helmut H. schrieb:
> habe mir ein Netzteil für Röhrenversuche gebaut

Hübsch, aber mit Frontplattenbeschriftung wäre es bedienbarer, selbst 
wenn man sie mit Filzstift drauf malt.

von Helmut H. (65sc02)


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Drum habe ich ja auch geschrieben, dass es FAST fertig ist: die 
Beschriftung fehlt noch und kommt auch noch.

von Lotta  . (mercedes)


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Und ich werd mal ein paar Experimente mit Halbleitern machen.
Ich hab in meiner zukünftigen Netzanode nämlich dann wenig Platz,
da sie in ein Gehäuse einer ehemaligen ESER-DFÜ eingebaut werden soll
und ich dann das Gehäuse als Kühlung nehmen könnte.

Bis jetzt hat die EC360, die quasi wie ein veränderlicher
Vorwiderstand genommen wird, auf meiner "Brettschaltung"  durchgehalten.

Meine Geräte sind WAF "kommerziell" mäßig konstruiert, mit
sorgfältig ausgebundenem Kabelbaum, anständiger Lackierung,
Apparateklemmen  u.s.w. ;-P

mfg

von Zeno (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Meine Geräte sind WAF "kommerziell" mäßig konstruiert, mit
> sorgfältig ausgebundenem Kabelbaum, anständiger Lackierung,
> Apparateklemmen  u.s.w. ;-P
So gehört sich das ja auch. Ich bin in dieser Hinsicht auch recht 
penibel, manchmal vielleicht auch zu penibel, aber man möchte sich ja am 
Ende an seinem Werk erfreuen und im Reparaturfall ist ein ordentlich 
aufgebautes Gerät auch schon die halbe Miete. Abbinden der Kabelbäume 
mit Perfolfaden, obwohl ich den noch habe und es auch kann, mache ich 
heute eher selten, da nehme ich dann auch schon ganz gern die Segnungen 
der Neuzeit (kleine Kabelbinder und Klebeschellen). Bei uns in der Firma 
wurden früher die gebundenen Kabelbäume noch mit Kunststoffband 
umwickelt. Das sah schon schick aus.
Bei kleineren Geräten binde ich die Kabel neuerdings auch gern in 
geeigneten Abständen mit einem dickeren Zwirn zusammen, was nicht so 
aufträgt wie ein Kabelbinder. Der Knoten wird dann noch mit etwas 
farblosen Nagellack gesichert.

von Helmut H. (65sc02)


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Lotta  . schrieb:
> Meine Geräte sind WAF "kommerziell" mäßig konstruiert

Helft mir mal, was ist denn WAF?

Wife Acceptance Factor?
Web Application Firewall?
Woman Approval Factor?

Ich steh auf dem Schlauch!

von Zeno (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Helft mir mal, was ist denn WAF?
Ja habe ich mich auch schon gefragt - hab's bei meiner Antwort einfach 
überlesen. Aber mit 1. oder 3. könntest Du Recht haben.

von Lotta  . (mercedes)


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Ts...

WAF ist der Woman Acceptance Factor:
Die Werigkeit Deiner Bastelei in den Augen deiner Freundin / Frau.

Was sagt die zum Beispiel, wenn Du deine selbsthergestellte,
das Familienkonto hochbelastete HIFI-Anlage ihr auf nem Brennholzscheit
ausgenagelt vorstellst? ;-P

mfg

von Helmut H. (65sc02)


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Lotta  . schrieb:
> Was sagt die zum Beispiel, wenn Du deine selbsthergestellte,
> das Familienkonto hochbelastete HIFI-Anlage ihr auf nem Brennholzscheit
> ausgenagelt vorstellst? ;-P

Aha! Nun, da hab ich vorgesorgt, indem meine bessere Hälfte mitgebastelt 
hat. Sie half beim Kleben der Gehäuseteile, beim Aufbringen des 
Kupfer-Geschenkpapiers, beim Lüftungsgitter und wird auch bei der 
Beschriftung helfen. Halt überall, wo es schön aussehen soll oder es auf 
fummelige Feinarbeit ankommt. Ausserdem steht das Teil nachher in meiner 
Werkstatt und nicht im Wohnzimmer (wie eine HiFi Anlage), sodass der WAF 
nicht wirklich relevant ist.

von ergo (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Wenn der Strom nicht so teuer sein würde hätte ich gern eine
> Version mit Röhre in der Linearregelung gehabt ;-)

Am Besten mit EC360 und Ansteuerung mit ECL86

von Helmut H. (65sc02)


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Volker S. schrieb:
> Man kann auch fertig kaufen,atatt selber zu bauen:
>
> https://www.ebay.de/itm/284987725925

So, jetzt ist die Auktion zu Ende. Was am Anfang mit um die 30€ nach 
einem Schnäppchen aussah, ging dann 13 Gebote später für 167,63€ über 
den Tisch. Und das wär mir halt dann doch wieder zu teuer, zumal es ja 
nur Heizung und Anodenspannung liefert, aber nicht eine separat 
einstellbare Schirmgitterspannung und keine g1-Vorspannung. So gesehen 
ist das zwar ähnlich zu meinen Anforderungen, aber halt doch nicht genau 
passend und dann doch recht teuer.

Ja, man kann für viel Geld viel kaufen. Aber darum geht es doch 
garnicht. Wir sind Bastler und Geizhälse, oder? ;-)

Jetzt habe ich gebastelt und da die meisten Teile (Trafos, Transistoren, 
Kühlkörper, etc.) schon rumlagen bzw. ausgeschlachtet wurden, hat es 
mich nur sehr wenig gekostet (vielleicht 10€ bis 20€ oder so für die 
Anzeigen, PLA, etc.). Und das Entwerfen und Aufbauen hat viel Spaß 
gemacht (daher ist die Zeit nicht als monetärer Faktor zu 
veranschlagen).

Ich habe jetzt begonnen, damit erste Röhrenversuche mit einer E88CC zu 
machen und es ist die reine Freude, damit zu arbeiten! Es macht sooo 
viel Spaß!! Ich kann den Arbeitspunkt der Röhre (g1 Vorspannung) 
beliebig einstellen, die Anodenspannung (für jedes System separat!) 
variieren, etc. So erfühlt man sich richtig, wie sich die Röhre verhält, 
was geht und was nichts bringt, etc. Ich werde das in einem anderen 
Bericht näher beschreiben. Da alles aus einem kleinen Würfel kommt, ist 
der Verdrahtungs- und Anschlussaufwand minimal und alles bleibt auf dem 
Basteltisch übersichtlich. Die Anodenspannung ist super stabil (15mA bis 
20mA bisher gebraucht), die 6.3V Heizung ist belastbar und der 
Entbrummer hat sich bereits bezahlt gemacht und zeigt starke Wirkung! 
Die reine Freude!
hh

von Christian M. (likeme)


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wollte mal bei einem Wandel Goltermann "NT" oder so mitbieten und bin 
dann bei 300 Euro ausgestiegen. Wahnsinn eigentlich.

von Peter D. (peda)


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Helmut H. schrieb:
> also sehe ich da maximal 320 mA fliessen.

Und was sagt die SOAR-Kennlinie des Transistors dazu?
Er ist auch zu alt, um noch ein Datenblatt zu finden.

Z.B. ein IPA50R500CE kann bei DC und 400V bis zu 60mA ab.

von Christian M. (likeme)


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Christian M. schrieb:
> wollte mal bei einem Wandel Goltermann "NT" oder so mitbieten und bin
> dann bei 300 Euro ausgestiegen. Wahnsinn eigentlich.

https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-201306/20734

von Helmut H. (65sc02)


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Peter D. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> also sehe ich da maximal 320 mA fliessen.
>
> Und was sagt die SOAR-Kennlinie des Transistors dazu?
> Er ist auch zu alt, um noch ein Datenblatt zu finden.
>
> Z.B. ein IPA50R500CE kann bei DC und 400V bis zu 60mA ab.

Ja, ist ausserhalb der safe operating region. Wie schon gesagt, das NT 
ist sicher nicht dauerkurzschlussfest. Aber da wird der Trafo schon 
deutlich in die Knie gehen (was den Transistor entlastet) und in der 
Nähe dieser Leistung brennt dann auch die Primärsicherung durch, 
insbesondere wenn noch weitere Verbraucher wie Röhrenheizung, Fan, 
Elektronik etc. Strom ziehen.

Wer weiß, wenn erst mal der erste Transistor gestorben ist, rüste ich 
vielleicht noch eine Strombegrenzung nach ;-)

hh

von Peter D. (peda)


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Helmut H. schrieb:
> in der
> Nähe dieser Leistung brennt dann auch die Primärsicherung durch

Die nächste Kurve über DC ist typisch bei 100ms, da ist noch keine 
Sicherung durchgebrannt.

von Helmut H. (65sc02)


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Peter D. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> in der
>> Nähe dieser Leistung brennt dann auch die Primärsicherung durch
>
> Die nächste Kurve über DC ist typisch bei 100ms, da ist noch keine
> Sicherung durchgebrannt.

Ja, so schnell geht das mit der Sicherung nicht. Aber so schnell wird 
auch der Transistor nicht überhitzen. Aber, hier bewege ich mich auf 
dünnem Eis, Mutmassungen, keine Fakten, kein Wissen. Aber experimentell 
ermitteln möchte ich das jetzt auch nicht ;-)

von Lotta  . (mercedes)


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helmut meinte:

> Ich habe jetzt begonnen, damit erste Röhrenversuche mit einer E88CC zu
> machen und es ist die reine Freude, damit zu arbeiten! Es macht sooo
> viel Spaß!! Ich kann den Arbeitspunkt der Röhre (g1 Vorspannung)
> beliebig einstellen, die Anodenspannung (für jedes System separat!)
> variieren, etc. So erfühlt man sich richtig, wie sich die Röhre verhält,
> was geht und was nichts bringt, etc. Ich werde das in einem anderen
> Bericht näher beschreiben. Da alles aus einem kleinen Würfel kommt, ist
> der Verdrahtungs- und Anschlussaufwand minimal und alles bleibt auf dem
> Basteltisch übersichtlich. Die Anodenspannung ist super stabil (15mA bis
> 20mA bisher gebraucht), die 6.3V Heizung ist belastbar und der
> Entbrummer hat sich bereits bezahlt gemacht und zeigt starke Wirkung!
> Die reine Freude!
> hh

Oh, ja, absolut geil!
Röhrentechnik riecht anders, ich find sie besser als Transistoren.
Röhren verhalten sich bei Überlastung "menschlicher", erst glüht
die Anode auf, dann beult sich das Glas in der Mitte der Röhre ein
und erst dann zieht sie Luft mit bläulichen Lichterschinungen.
Man kann einer Röhre bei ihrer Qual richtug zusehen.
Und wenn man dies nicht will, baut man ne Sicherung ein, die dann
garantiert durchbrennt, ohne die Röhre ernsthaft zu gefährden.

Ein Transistor dagegen brennt knallend durch, viel schneller als die
Sicherung, die ihn schützen sollte. :-((


mfg

von Helmut H. (65sc02)


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Helmut H. schrieb:
> Wer weiß, wenn erst mal der erste Transistor gestorben ist, rüste ich
> vielleicht noch eine Strombegrenzung nach ;-)

Nun ist es tatsächlich passiert: ein ungewollter Kurzschluss hat 
gezeigt, dass das NT nicht kurzschlussfest war. Die Warner hier im 
Thread hatten recht!

Ich habe mein Lehrgeld bezahlt und jetzt eine Strombegrenzung 
nachgerüstet. Der Schaltplan ist angepasst, aber die Reparatur noch 
nicht abgeschlossen.

von Peter D. (peda)


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Helmut H. schrieb:
> Ich habe mein Lehrgeld bezahlt und jetzt eine Strombegrenzung
> nachgerüstet.

Und überlebt er damit auch den Kurzschluß?

Warum nimmst Du nicht einen MOSFET, der garantiert im SOAR ist.
Z.B. der IPP50R380CE verträgt bei 400V noch 140mA (siehe Bild).
Für 1,58€ + Mwst ist er auch nicht teuer.
https://www.mouser.de/ProductDetail/Infineon-Technologies/IPP50R380CE?qs=LxJ0xX%2FWJR7kaAeS9YUUeA%3D%3D

Will man es richtig gut machen, kann man noch mit einem Thermoschalter 
den Kühlkörper überwachen und abschalten.
https://de.farnell.com/cantherm/f20a070053600060/thermostat-nc-70-c-tht-to-220/dp/2887242?ost=2887242

von Helmut H. (65sc02)


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Den 2SC4242 (ich hatte falsch abgelesen: nicht 2SC4142!) habe ich halt 
gerade da. Und auf http://www.unisonic.com.tw/datasheet/2SC4242.pdf 
findet sich auch die SOAR. Könnte knapp werden:

I = const = 140mA
C = 150µF
U = 360V

C = Q/U = I*t/U
==> t = C*U/I = 385ms mit 140mA

Aber da könnte die Schmelzsicherung (ich habe jetzt noch jeweils 100mA 
flink nach dem Kondensator aber vor der Regelung vorgesehen) dann schon 
vorher ausgelöst haben. Aber, ja, der Transistor scheint nicht 
ausreichend dimensioniert zu sein.

Ja, man kann noch viel einbauen (Thermoschalter ist sicher nicht 
schwierig zu machen, das stimmt schon). Vielleicht, wenn deshalb nochmal 
ein Transistor stirbt. Danke für den Hinweis, das wäre wirklich nicht 
viel Aufwand -- obwohl der mit 12.80€ unverschämt teuer ist. Aber ein 
Thermoschalter aus einer Kaffeemaschine oder ähnlichem könnte billiger 
sein und auch reichen.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Du wirst mit dem 2sc4242 sehr viel Mühe haben,
Dein Netzteil robust und Kurzschluss sicher zu machen.

Ich habe es nach langer Lernphase mit derartigen bipolar Transistoren 
aufgegeben,

da mosfet in diesem Spannungsbereich deutlich einfacher zu handhaben 
sind.
Ich versuche hier nächste Woche Mal meine Version der Röhren Netzteil 
Einzustellen,
Dann kann man das ein oder andere Detail diskutieren.

von Helmut H. (65sc02)


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Nachdem das NT nach der Reparatur nach ca. 1 Stunde Experimentieren 
schon wieder den Geist aufgegeben hat (Genaueres dazu findet man hier 
http://heller.dyndns1.de/~heller/Roehrennetzteil/Roehrennetzteil.html) 
bin ich nun tatsächlich auf MOSFETs umgestiegen. Die aktuelle Version 
des Schaltplans ist anbei.

Dabei ist eine Frage aufgetaucht, zu der vielleicht jemand hier eine 
Idee beisteuern kann:
Ich habe auf dem Steckbrett tagelang versucht, die feeback-loop des LR8 
nicht von dessen Ausgang sondern vom Emitter/Source des Transistors zu 
schliessen, um ein besseres Regelverhalten zu bekommen. Leider ohne 
Erfolg -- die Regelung funktioniert dann nicht mehr. Ich habe auch das 
Gate um 3V mit einer Z-Diode und einem pull-up Widerstand angehoben, um 
die ca. 3V Schaltschwelle des MOSFETs auszugleichen, aber es hat einfach 
nicht funktioniert. Warum es nicht geht, kann ich mir nicht so recht 
erklären. Hat jemand Ideen? Anbei das Schaltbild vom Testaufbau, damit 
man besser darüber reden kann.

von T. K. (Firma: keine) (t-k)


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Ich habe ein Gerät wie auf dem Bild übrig.
Spannung präzise einstellbar, Strombegrenzung fein regelbar, 
Heizspannung
großzügig vorhanden, extrem stabil aufgebaut.
Sämtliche Röhren sind neu, Elkos alle neu und mit Parallelwiderständen
(neu) beschalten. Allerdings recht schwer, Versand daher nicht im 
Sonderangebot. Wer es möchte schreibt eine Mail an: mail-an-tillk bei 
web in de. Unter 200€ gebe ich es aber nicht her.

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