Forum: Haus & Smart Home Merkwürdiger FI Fehler


von Reiner (Gast)


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Hallo
Ich werde des öfteren zu meinem Sicherungskasten gerufen weil der FI 
ausgelöst hat.
Das Problem es passiert selten maximal einmal am Tag in clustern dann zb 
3 tage nacheinander jeden Tag und dann für Wochen nicht.
Auffällig ist dabei das es immer nur abends passiert und scheinbar immer 
zur vollen stunde.
Die letzten drei Events 22.00, 21.00 und 0.00 Uhr.
An dem FI hängt etwas Netzwerk zeug, ein paar Lampen welche immer aus 
waren und eine Klimaanlage und Steckdosen welche ich schon ausgezogen 
habe.

Mein Verdacht liegt auf der Klimaanlage welche im Heizungsbetrieb läuft. 
Was mich aber wundert sind die Auslösungen zur vollen stunde.
Das einzige was zur vollen stunde oft Passiert sind ja kleine 
Frequenzsprünge durch den Energiehandel oder so. Kann ein 
Frequenzumrichter (Der Klimakompressor ist geregelt) durch plötzliches 
ändern der Netzfrequenz den FI auslösen? Irgendwie kann ich mir das 
nicht vorstellen.

Wie könnte man so einen Fehler finden?

: Verschoben durch Moderator
von Thomas R. (r3tr0)


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Ich sag mal so, wenn die Klimaanlage Y-Kondensatoren verbaut hat, welche 
zwischen L/N und PE angebunden ist und eine Frequenzänderung vorliegt, 
kann dies schon passieren.

Bei Wechselspannung verhält sich der Kondensator wie ein 
frequenzabhängiger Widerstand. Diese Ersatzableitströme können schon 
einmal dafür sorgen, dass der FI fliegt. Jedoch denke ich nicht, dass 
die Frequenz (50Hz) groß schwanken wird.

von Paul (Gast)


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Reiner schrieb:
> Kann ein
> Frequenzumrichter (Der Klimakompressor ist geregelt) durch plötzliches
> ändern der Netzfrequenz den FI auslösen?

Ein FU kann durch den Gleichstromanteil alles mögliche mit einem 
einfachen FI anstellen. Darum muß der gegen einen FI Typ B getauscht 
werden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Reiner schrieb:
> weil der FI ausgelöst hat
Welche Abschaltcharakteristik hat denn der?

: Bearbeitet durch Moderator
von Reiner (Gast)


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Sorry Es ist ein 0,03A
Eaton PXF 40/4/003-A

von Rüdiger B. (rbruns)


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Einen separaten FI für die Klimaanlage.

von H. H. (Gast)


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Reiner schrieb:
> Wie könnte man so einen Fehler finden?

Zunächst den FI prüfen.

von Sasgard (Gast)


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Die Netzfrequenz kann man ausschliessen. Die Übergänge treten zwar schon 
zur vollen Stunde auf, aber sie geschehen verhältnismässig recht 
langsam. Und es sind sehr kleine Beträge, weniger als 0.1 Hz in den 
meisten Fällen.

Aber an vielen Orten werden aber zur vollen Stunde Rundsteuersignale 
(einige hundert Hz bis wenige kHz) auf die Stromleitung gespeist.
Das kann an sich zu höheren Leckströmen führen.
Oder es kann Verbraucher schalten, die Leckströme haben.

von Reiner (Gast)


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Also wenn der Leckstrom eh schon an der Grenze liegt könnten Rundstreu 
Signale das Fass zum überlaufen bringen?

von H. H. (Gast)


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Nicht spekulieren! Messen!

von Rüdiger B. (rbruns)


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Natürlich, auch spannungsschwankungen können den Leckstrom verändern. 
wenn Platz ist einen 2.ten FI sonst in den teuren Apfel beissen und 
einen FI/LS in LS Breite kaufen. Dann natürlich den N-Leiter passend 
aufteilen.

von Reiner (Gast)


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So ein Umbau ist möglich und werde ich wohl auch machen lassen das 
zumindest das Netzwerkzeug einen eigenen bekommt. Aber dennoch würde ich 
gerne wissen was da passiert und warum.

Gäbe es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?

von Rüdiger B. (rbruns)


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Aus dem KNX Forum:
Zumindest für die Steckdosen gibt es eine Norm: DIN VDE 0100-410, 
veröffentlicht am 01.06.2007.

Wenn wir uns da nicht mit Übergangsregelungen und einigen Ausnahmen 
aufhalten steht da sinngemäss drin: Steckdosenstromkreise bis 20A die 
für die Benutzung durch Laien oder zur allgemeinen Verwendung vorgesehen 
sind sind mit einem RCD kleinergleich 30 mA zu schützen.

Analog Steckdosen im Aussenbereich bzw. Steckdosen für im Aussenbereich 
betriebene Geräte bis 32 A -> RCD kleinergleich 30 mA erforderlich.

"Lichstromkreise" soweit wir von fest installierten oder angeschlossenen 
Leuchten reden (nicht Omas Stehlampe mit Stecker) fallen nicht unter 
diese Regelung. Herd, Backofen & Co. soweit fest angeschlossen auch 
nicht.

Andererseits kosten RCDs nicht die Welt und es ist nicht verboten, 
Lichtstromkreise oder Stromkreise für Geräte mit Festanschluss mit einem 
RCD zu schützen.
oder:
„Bei einigen Geräten wie Waschmaschine oder Wärmepumpe ist der 
herkömmliche FI-Schutzschalter übrigens nicht ausreichend“, erklärt der 
ELEKTRO+-Experte. Grund dafür sind die einphasigen Frequenzumrichter, 
die in den Geräten verbaut sind. Kommt es zu einem Defekt, können 
Fehlerströme mit Mischfrequenzen entstehen.

von Bad U. (bad_urban)


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Rüdiger B. schrieb:
> Zumindest für die Steckdosen gibt es eine Norm: DIN VDE 0100-410,
> veröffentlicht am 01.06.2007.

Die 0100-410 wurde aber 2018 geändert. Was alles kann ich nicht genau 
sagen. IHMO fällt die Begrenzung auf 20A weg und beim Überspannungschutz 
wurde etwas geändert. Evtl. auch noch mehr.

von Sasgard (Gast)


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Reiner schrieb:
>
> Gäbe es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?

Den Strom auf den einzelnen PE Leitungen messen.

von H. H. (Gast)


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Rüdiger B. schrieb:
> veröffentlicht am 01.06.2007.

Schon lange nicht mehr aktuell!

von H. H. (Gast)


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Sasgard schrieb:
> Reiner schrieb:
>>
>> Gäbe es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?
>
> Den Strom auf den einzelnen PE Leitungen messen.

Nichts für Laien!

von H. H. (Gast)


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Reiner schrieb:
> Gäbe es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?

Nein.

von Paul (Gast)


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Sasgard schrieb:
> Reiner schrieb:
>>
>> Gäbe es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?
>
> Den Strom auf den einzelnen PE Leitungen messen.

Die notwendige Leckstromzange hat auch der ambitionierte Bastler nicht 
in der Werkzeugkiste. Also messen lassen.

von E34 L. (nostalgiker)


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Hatte mal ein ähnliches Problem, allerdings nicht an die Uhrzeit 
gekoppelt:

Beitrag "Werden FI/RCD bzw. GFCI mit der Zeit empfindlicher?"

Neuen FI bekommen und seitdem Ruhe.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Du hast 2 Möglichkeiten:
1:FI ist defekt --> neuen kaufen.
2:FI ist OK --> 2.FI kaufen und Stromkreise aufteilen.

am einfachsten zuerst 1 und dann 2 ausführen.

von Helge (Gast)


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Bei großartig verteilten Kreisen, gelegentlich seltenem Auslösen und 
vielen Verbrauchern setze ich einen FI-LS und lege da nacheinander die 
einzelnen Kreise drauf. Meist ists irgendein Y-Kondensator oder ein 
Motorkondensator, die die Störung auslösen. Kann natürlich auch die 
No-Frost-Heizung im Kühlschrank sein oder so.

von Armin X. (werweiswas)


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Ist irgendwo ein Anschluss nach außen dran? Wenn ja zu allererst dort 
suchen beginnen. Abends gibt es mitunter Kondenswasser welches dann zu 
Problemen führen kann.

von Walter K. (walter_k488)


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Armin X. schrieb:
> …Abends gibt es mitunter Kondenswasser welches dann zu
> Problemen führen kann.

Klar, immer zur vollen Stunde, wenn die Kirchturmuhr schlägt ;-)

von Pippo (Gast)


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Sasgard schrieb:
> Reiner schrieb:
>>
>> Gäbe es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?
>
> Den Strom auf den einzelnen PE Leitungen messen.

Kann man mit 30 mA Birnchen optisch anzeigen lassen.

von H. H. (Gast)


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Pippo schrieb:
> Sasgard schrieb:
>> Reiner schrieb:
>>>
>>> Gäbe es Möglichkeiten das mit Hausmitteln zu messen?
>>
>> Den Strom auf den einzelnen PE Leitungen messen.
>
> Kann man mit 30 mA Birnchen optisch anzeigen lassen.

Nicht nachmachen!

von Pippo (Gast)


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Warum?

von Chris K. (kathe)


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Schon arg am Limit mit 30 mA mit den heute vielen Schaltnetzteilen.
Da nicht bekannt ist was alles dahinter hängt ist das nur Raten.

Irgendein feuchter Heizstab der Stündlich einschaltet und nach längerer 
Zeit im Betrieb länger trocken bleibt?

PE / N nicht sauber verklemmt - Offene Kabel wirken wie eine  gute 
Antenne.
Hatte das Problem während des Hausbaus nachdem alles angeschlossen war 
war Ruhe.

von oszi40 (Gast)


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Ein Laie wird nach dem Ausschlussprinzip einige Verbraucher abschalten, 
um den Übeltäter einzukreisen. Wenn der FI natürlich krank ist, hilft 
nur der fachkundige Elektriker bei der weiteren Fehlersuche. Wunderlich 
ist natürlich das Fehlerverhalten immer zur vollen Stunde.
Eine "Überdosis"/kranke Enstörkondensatoren sind natürlich auch möglich? 
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

von Gerd E. (robberknight)


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Die Klimaanlage ist ein fest installiertes Split-Gerät, nicht so ein 
mobiles Ding was man in die Steckdose steckt, korrekt?

Hat die Klimaanlage ihre eigene Sicherung? Wenn ja, warum hängt die dann 
mit am FI? Wenn die fest installiert ist und ihre eigene Sicherung hat 
(an der nicht noch irgendwelche Steckdosen oder sonstwas mit dranhängen) 
dann braucht die keinen FI. Und ein normaler FI ist bei einem Gerät mit 
integriertem FU problematisch.

Probier mal die Sicherung zur Klimaanlage auszuschalten. Tritt dann das 
Problem mit dem FI noch auf?

von edik (Gast)


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Hallo,
wie bereits der Gerd geschrieben hat: Ausschlussverfahren
Sicherung vom vermuteten Übeltäter aus, dann Zeitlang beobachten, 
Sicherung/Stromkreis anderer Verbraucher aus, dann diese beobachten..usw 
bis man wenigstens Stomkreis an diesem FI/RCD eingegrenzt hast.

Die paar Lampen wo "aus waren" während der Störung..auch im 
Ausgeschalteten Zustand können diese einen FI auslösen..wieso? weil die 
Phase (L) abgeschaltet wird..der N aber nicht..wenn man aber eine 
direkte N-PE verbindung an einem verbraucher herstellt (obwohl aus) kann 
der FI durch "bessere Erde" den ableitstrom durch den N ableiten..und ab 
bestimmten Strom würde dann der FI kommen. Völlig normales verhalten 
einer PEN brücke innerhalb einem FI-Kreis.

übrigens..30mA Fi's lösen bereits zwischen 20-24 mA aus.

also..erstmal den übeltäter einkreisen wo womöglich den FI bereits mit 
19mA oderso belastet..und wie davor schon geschrieben wurde dass es 
durch Netzstörung der Ersatzableitstrom den einen Tropfen zum überlaufen 
bringt und somit deinen FI zur vollen Stunde auslöst..wäre die 
Erklärung..

erstmal suchen..oder suchen lassen/messen lassen..und dann erst kann man 
weiterdenken mit Tausch oder FI-Kreis Splitten

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