Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren


von Harry R. (harryr)


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Hallo zusammen,

ich habe in meinem Amp (Golden Tone VT30) die vier Endstufenröhren
ersetzt vier gematchte (EL84) Röhren von Tube-Town.

Nach dem Austausch brummt der Amp ein wenig im unteren Lautstärkebereich 
(des Mastervolumes). Ich kann mit dem Mastervolume einen Sweetspot 
finden, bei dem es nur noch minimal brummt. Natürlich muss ich dann die 
Volumes der beiden Kanäle entsprechend runterdrehen, sonst wird es laut 
:-)

Das Ganze ist natürlich nicht optimal, ich habe ja extra gematchte
Röhren bestellt, um mir zu ersparen, dass ich irgendwo "nachjustieren" 
muss.

Im zugehörigen Schaltplan des Amps finde ich im Netzteil einen 
Spannungszweig
"Bias Voltage supply to all 6B5 (=EL84) Control Grids". Der Nominalwert 
dieser Spannung liegt laut Schaltplan bei -14VDC.

Da gibt es einen Trimmer (25k), der wäre ein Kandidat für's 
nachjustieren.

Was ist eure Meinung ?

Viele Grüße
Harry

von Monk (roehrmond)


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Wo ist denn der Schaltplan zu dem wir etwas sagen sollen?

von Harry R. (harryr)


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Steve van de Grens schrieb:
> Wo ist denn der Schaltplan zu dem wir etwas sagen sollen?
Ups, da habe ich wohl was vergessen :-)

VG

von Monk (roehrmond)


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Harry R. schrieb:
> ps, da habe ich wohl was vergessen :-)

Kann passieren. Ich habe keine Ahnung von Röhrentechnik, wollte nur 
drauf hinweisen. Mit Plan bekommst du schneller Hilfe von den 
Fachleuten.

von Karl B. (gustav)


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Harry R. schrieb:
> "Bias Voltage supply to all 6B5 (=EL84) Control Grids". Der Nominalwert
> dieser Spannung liegt laut Schaltplan bei -14VDC.

Hi,
finde den Schaltplan nicht im Netz.
Kann daher nur auf meine Selbstbau-Röhrenverstärker-Erfahrungen 
zurückgreifen. Da habe ich viel rumgebastelt.
Mit der "negativen Spannung" wird der Arbeitspunkt der Röhre 
eingestellt.
Normalerweise brummt es nicht, da sich die noch vorhandene 
Rest-Brummspannung im Ausgangsübertrager gegenphasig auslöscht.
Wenn es stärker brummt, liegt es an Asymmmetrien.
Bei mir war es in der Tat ein defekter Katodenwiderstand in einem Zweig, 
so dass sich bei einer Röhre der Arbeitspunkt massiv verstellte.
Sonst brummt da von Hause aus nichts.
Wenn es brummt, ist es mangelnde Abschirmung in der NF-Zuführung 
gewesen.

Da das Brummen hier erst nach dem Röhrenwechsel auffiel, liegt nahe, 
dass die neuen Röhren tatsächlich noch streuen. Hatte selber Quads, aber 
die haben auch noch kleine Unterschiede, es gibt da keine 100% 
Übereinstimmungen in allen Parametern. Ein Nachjustieren des 
Arbeitspunktes jeder Röhre wäre erst einmal ein Vorschlag.
Da sollte man aber sehr umsichtig machen.

Dass das Brummen von Seiten der Anodenspannung derartig stark ist, kann 
ich mir eigentlich kaum vorstellen.
Vielleicht liegt da nur ein Kontaktierungsproblem an den Röhrenfassungen 
vor.

ciao
gustav

von Manfred K. (4for)


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Harry R. schrieb:
> Da gibt es einen Trimmer (25k), der wäre ein Kandidat für's
> nachjustieren.

Nö, das ist nur die BiasSpannung bzw Ruhestrom für die Endstufe.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Gematchte Röhren heißen ja nicht daß bei neuen Röhren nicht der Bias neu 
eingestellt werden muß, je nachdem welche EL84/6B5 vorher drin waren. 
Gematchte Röhren sind auf ähnliche Kennlinien selektiert.

Allerdings bringt ein falscher Bias eher Verzerrungen als Brummen. Ist 
der Brumm 50/100 Hz?

Gibt es vielleicht ein Poti 'Hum Balance'? Damit wird die Heizung der 
Röhren symmetriert.

: Bearbeitet durch User
von Manfred K. (4for)


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Harry R. schrieb:
> ich habe in meinem Amp (Golden Tone VT30) die vier Endstufenröhren
> ersetzt

waren die alten defekt? wenn nicht nochmal zurücktauschen ob es vorher 
wirklich nicht oder weniger gebrummt hat..

ansonsten die neuen Röhren mal gegeneinander durchtauschen, evtl passt 
eine andere Kombination besser.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Oha,
jetzt sehe ich den Plan auch.
Da kann mann ja nicht für jeden Zweig separat was nachjustieren.
Alle über einen Leisten geschlagen 220 kOhm.
Bei mir hat jeder Zweig ein Poti für Bias extra.

Und dann noch zwei Röhren parallel. Hmmm.
Also, jetzt bloß nicht auf die Idee kommen, eine der 
parallelgeschalteten Röhren testweise zu ziehen,
denn dann geht die Anodenspannung rauf, weil ja nicht stabilisiert.

ciao
gustav

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Mohandes H. schrieb:
> Poti 'Hum Balance'? Damit wird die Heizung der Röhren symmetriert.

Gibt es nach Schaltplan nicht. Die Heizung der Röhren (jeweils die 12AX7 
= UF und die EL84 = Uf) sind in Reihe geschaltet.

von Manfred K. (4for)


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Mohandes H. schrieb:
> Gibt es vielleicht ein Poti 'Hum Balance'?

im Schaltplan zumindest nicht.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Mohandes H. schrieb:
> Gibt es vielleicht ein Poti 'Hum Balance'? Damit wird die Heizung der
> Röhren symmetriert.

Hier zwei Beispiele.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> Gibt es vielleicht ein Poti 'Hum Balance'? Damit wird die Heizung der
> Röhren symmetriert.

Man kann das nachrüsten mit 100 Ohm Widerständen. Und separate 
Heizwicklngen am Netztrafo für Vor- und Endstufe.

ciao
gustav

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn die neuen Röhren zu viel Strom ziehen, weil sie zuwenig Bias 
bekommen, belasten sie das Netzteil stärker und die Siebkette fängt an 
zu brummen. Bias also mal negativer stellen, um die Röhren ein wenig 
mehr abzuschnüren.
Gibt ja leider keinen Messpunkt für Anodenstrom.
Und über die bescheuerte Heizung reden wir mal besser nicht. So kann man 
auch sparen.

Karl B. schrieb:
> Also, jetzt bloß nicht auf die Idee kommen, eine der
> parallelgeschalteten Röhren testweise zu ziehen,

Doch kannste hier sogar machen, weil dann sofort die Heizung ausfällt. 
Sind ja alle in Serie. Deswegen wirds hier auch schwer mit einem 
Symmetrieregler für die Heizung.

: Bearbeitet durch User
von Günni (Gast)


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Eventuell hat eine der Röhren einen Feinschluss zwischen Heizfaden und 
Kathode. Zuerst könnte man im kalten Zustand messen, ob der Heizfaden 
von der Kathode getrennt ist. Manchmal tritt ein Feinschluss erst auf, 
wenn die Röhre geheizt wird. Dann kann man das am besten mit einem 
Oszillographen herausfinden. Spannungsmessungen geben nur selten 
Hinweise auf solche Fehler.

von Karl B. (gustav)


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Matthias S. schrieb:
> belasten sie das Netzteil stärker und die Siebkette fängt an
> zu brummen.

Hi,
der Geübte kann schon an der Qualität des Brummens erkennen, ob es
der 100 Hz Rest-Ripple von der Anodenspannung oder irgendeine 
Brummeinstreuung mangels Abschirmung ist.

Wenn es schon hörbar auf der Anodenspannung brummt, ist aber schon was 
gewaltig verjustiert.
Bei Messungen bei mir war Spannungsfall auf Katodenwiderstand einmal 7 V
und auf dem anderen Zweig 15 V. (Und es sirrte mehr.)
Wie gesagt, einer der Katodenwiderstände war Ursache.

Also, schließe mich dem Tipp an:
Matthias S. schrieb:
> Bias also mal negativer stellen, um die Röhren ein wenig
> mehr abzuschnüren.

BTW:
Und ob 2x 47 µF als Ladekondensatoren ausreichen?
(Bei mir sind da 220 µF Lade- und 220µF Siebkondensatoren drin.)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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An der Biasscpannung liegt das wohl eher nicht, da diese nur den 
Arbeitspunkt einstellt. Wenn dieser daneben liegt, dann kommt es eher zu 
Verzerrungen, wie schon einige hier geschrieben haben.

Warum hast Du die Röhren ersetzt? Waren die kaputt? Hat es mit den alten 
Röhren funktioniert? Würde es wieder funktionieren, wenn Du die alten 
Röhren einsetzt?

Brummen speziell Netzbrumm kommt wohl eher von Unsymmetrien im 
Heizkreis. Die Schaltung der Heizkreise dieses Verstärker ist schon 
etwas speziell. Alle Röhren in Serie ist bei diesen Röhrentypen eher 
nicht üblich - ich habe das so zumindest noch nicht gesehen.

Messe doch mal an jeder Endröhre die Heizspannung. Theoretisch müßte die 
an jeder Röhre gleich groß sein. Wird sie aber vermutlich nicht sein, da 
die Heizfäden ganz bestimmt nicht gematcht sind. Ich würde als erstes 
versuchen in das Ganze etwas "Symmetrie" rein zu bringen. Also die 
Röhren so stecken das die Heizspannungen V4+V5 und V6+V7 in etwa gleich 
sind. Zudem sollten die (Heiz) Spannungen an V4 und V7 in etwa gleich 
sein. Ob das was bringt vermag ich natürlich nicht zu sagen. Einen 
Versuch wäre es aber wert.

Von der Vorstufe sollte bezüglich Brumm da allerdings nichts kommen, da 
diese mit Gleichspannung geheizt werden. Um das aber auszuschließen kann 
man ja mal die Röhre V3 ziehen und so den Heizkreis unterbrechen. Da man 
mit dieser Röhre auch gleich die Ansteuerung für die Endststufen 
entfernt, sollte jetzt eigentlich Ruhe sein. Wenn's immer noch brummt 
kann man C32/C35 mal einseitig ablöten (da wo's zu V3 geht) und auf 
Masse legen. Wenn's immer noch brumm wäre die Schirmgitterspannung der 
nächste Kandidat, den man untersuchen müßte. Dazu mal am Punkt UB die 
Restwelligkeit prüfen.

von Zeno (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Und ob 2x 47 µF als Ladekondensatoren ausreichen?
Ja das waren früher aber durchaus mal übliche Größen von 
Ladekondensatoren. Durch die Parallelschaltung sind das ja knapp 100µF. 
Mit den µF war man da früher deutlich sparsamer. In meinen 
Kölledaverstärkern sind da meist nur um 25µF drin. Mehr geben die 
Gleichrichterröhren schon nicht her. Allerdings hat man dort auch 
Siebdrosseln benutzt.
Ich habe noch einen alten Kölleda aus den 50'zigern mit 2xEL12N und 
Trafokopplung, da sind ga keine Elkos drin. Der Ladekonensator hat dort 
8µF (MP) und das Ding brummt nicht wirklich. Da fragt man sich wie die 
das damals gemacht haben.

von Peter D. (peda)


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Matthias S. schrieb:
> Und über die bescheuerte Heizung reden wir mal besser nicht. So kann man
> auch sparen.

E-Röhren soll man nicht in Reihe heizen (Ausnahme die mit 300mA). Die 
sind auf Spannung gematcht (6,3V), aber nicht auf gleichen Strom.
Daher parallel heizen und beide Leitungen schön eng verdrillt. Ich hab 
auch schon gesehen, verdrillt und zusätzlich Schirmgeflecht.

Du kannst in J5 einen Kurzschlußstecker stecken, ob das Brummen in der 
Endstufe entsteht oder schon weiter vorne.

Beitrag #7228322 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas R. (thomasr)


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Die Serienschaltung der EL84 Heizungen wird Absicht sein um eine 
Überlast bei Ausfall/Ziehen einer einzelnen Röhre zu vermeiden.

Was würde es bringen, die Heizung auf DC umzustellen? Ein GL, ein 
Siebelko und ein Regler für 25,2Volt (plus Abblockkondensatoren etc.) 
ist ja heutzutage nicht die Welt.

von Zeno (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Die Serienschaltung der EL84 Heizungen wird Absicht sein um eine
> Überlast bei Ausfall/Ziehen einer einzelnen Röhre zu vermeiden.
Das könnte schon ein Grund sein, dennoch sind diese Röhren nicht für 
Serienheizung konzipiert. Soll heißen die Heizströme (Widerstände der 
Heizfäden) der Röhren können (werden) unterschiedlich sein. Dies 
bedeutet im Umkehrschluß, daß bei großen Unterschieden die eine Röhre 
unter- während die andere Röhre überheizt wird.

Thomas R. schrieb:
> Was würde es bringen, die Heizung auf DC umzustellen?
Ja sicher würde das gehen, aber es löst das Grundproblem nicht, das die 
Röhren eben nicht für Serienheizung vorgesehen sind.
Zum anderen vor dem Röhrentausch muß es ja funktioniert haben.

Der TO bleibt uns ja immer noch ne Antwort schuldig warum er überhaupt 
die Röhren getauscht hat.

von Karl B. (gustav)


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Oh Mann,
die EL34 ziehen im Kaltzustand ca. 5A an Heizungsstrom, habe ich mal 
gemessen.
Sind die Röhren nicht gleich, zefetzt es den Heizfaden der "schächeren" 
Röhre bei Reihenschaltung der Fäden regelrecht.

https://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=17910.0

ciao
gustav

Beitrag #7228544 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl B. (gustav)


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Schlag nach statt zu! schrieb im Beitrag #7228544:
> Macht ja nichts. Weil: Es sind EL84 drin.

Yep,
immer derselbe Verwechslungs-Fehler.;-)
Nun ja,
trotzdem 760 mA (heiß) sind auch nicht von Pappe.

ciao
gustav

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Naja, in Fernsehgeräten der 60er Jahre sind P- und E-Röhren lustig 
hintereinandergeschaltet worden. Die E-Röhren hatten dabei "zufällig" 
einen Heizstrom von 0,3 A bei 6,3 V. Das passte und das konnten die 
E-Röhren schon ab, auch wenn sie im Heizkreis für Parallelbetrieb 
vorgesehen waren.

Grundsätzlich trotzdem den Heizkreis der EL 84's mal im Betrieb 
unterbrechen und hören, ob der Brumm weggeht. Ist aber vermutlich schon 
vorgeschlagen worden...

von Dieter (Gast)


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Karl B. schrieb:
> der Geübte kann schon an der Qualität des Brummens erkennen, ob es
> der 100 Hz Rest-Ripple von der Anodenspannung oder irgendeine

Schmeiss mal auf Dein Smartphone eine Strometer-App drauf. Zum Beispiel 
Spectroid, Carl Reinke:
https://play.google.com/store/apps/details?id=org.intoorbit.spectrum&hl=de&gl=US

Erzeuge ein paar Screenshots um hier ein paar weitere Anhaltspunkte 
beizusteuern.

von Zeno (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Grundsätzlich trotzdem den Heizkreis der EL 84's mal im Betrieb
> unterbrechen und hören, ob der Brumm weggeht. Ist aber vermutlich schon
> vorgeschlagen worden...
Ja klar wenn ich den Heizkreis der EL84 unterbreche ist der Brumm 
garantiert weg, weil dann Ausgangssignal weg.

Rainer Z. schrieb:
> Naja, in Fernsehgeräten der 60er Jahre sind P- und E-Röhren lustig
> hintereinandergeschaltet worden. Die E-Röhren hatten dabei "zufällig"
> einen Heizstrom von 0,3 A bei 6,3 V.
Naja, das war meistens die ECC82 (meist im Amplitudensieb), die EF80, 
EF183 oder EF184 (ZF), also allesamt Vorstufenröhren mit geringerer 
Heizleistung. Ich könnte mir vorstellen das bei diesen Röhren, obwohl 
für "Konstantspannung" konstruiert die Toleranzen der Heizfäden so 
gering waren, daß man sie auch im Serienbetrieb einsetzen konnte. Bei 
Röhren die Leistung umsetzen sollen sieht das schon etwas anders aus. Da 
wurden in den Fersehern dann auch P-Röhren mit einer entsprechend hohen 
Heizspannung eingesetzt um auf die nötige Heizleistung zu kommen. Bei 
den E Röhren mußte dann halt der Heizstrom höher, also der Widerstand 
der Heizung kleiner sein, um auf die erforderliche Heizlestung zu 
kommen. Wenn man sich mal die Datenblätter anschaut, dann haben die 
meisten Endröhren Heizwiderstände unter 10Ohm (EL84 um die 8, EL34 um 
die 4Ohm). Ich könnte mir vorstellen das die Toleranzen bei den 
niederohmigen Heizfäden schwieriger einzuhalten sind.

von oszi40 (Gast)


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Wenn das Brummen sich erst nach dem Röhrentausch der 4x EL84 
verschlimmbessert hat (und Masseprobleme ausgeschlossen sind?), würde 
ich auch mal die Spannungen an der Kathode messen, ob diese überall 
gleich sind. Evtl. fließt nun auch ein höherer Anodenstrom, der mit den 
alten, vertrockneten Elkos nicht mehr ausreichend geglättet wird? Ein 
Foto von der Kiste wäre bestimmt nützlich. Evtl. fällt schon jemanden 
was auf?

von Zeno (Gast)


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oszi40 schrieb:
> würde
> ich auch mal die Spannungen an der Kathode messen, ob diese überall
> gleich sind.
Das würde ich mir schenken, da lt. Schaltplan alle Kathoden direkt auf 
GND liegen und somit vermutlich auf dem gleichen Potential liegen, 
nämlich ziemlich genau 0V.

oszi40 schrieb:
> Ein
> Foto von der Kiste wäre bestimmt nützlich.
Wozu? Willst Du 7 Röhren leuchten sehen. Viel nützlicher als ein Foto 
wäre, wenn der TO mal sagen würde warum er überhaupt die Röhren 
getauscht hat.

oszi40 schrieb:
> der mit den
> alten, vertrockneten Elkos nicht mehr ausreichend geglättet wird?
Der Schaltplan ist aus dem Jahr 2008, d.h. das Teil ist maximal 14 Jahre 
und da sollte noch kein Elko ausgetrocknet sein.

von oszi40 (Gast)


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Sorry, bin von einfacher EL84-Schaltung ausgegangen, die ich noch in 
Erinnerung hatte. Hier sieht die Welt natürlich anders aus. Die 
Gitterpannung kommt über den meinen roten Pfeil. Wenn die nicht stimmt, 
wird der Anodenstrom bei neuen Röhren evtl. etwas höher sein?

von Joachim B. (jar)


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Zeno schrieb:
> aber es löst das Grundproblem nicht, das die
> Röhren eben nicht für Serienheizung vorgesehen sind.

pauschal falsch, denn es gab E-Röhren die nicht nur 6,3V wollten sondern 
dabei auch genau 300mA Strom zogen was eine gemischte Bestückung 
erlaubte.

Rainer Z. schrieb:
> Naja, in Fernsehgeräten der 60er Jahre sind P- und E-Röhren lustig
> hintereinandergeschaltet worden. Die E-Röhren hatten dabei "zufällig"
> einen Heizstrom von 0,3 A bei 6,3 V.

und nicht vergessen

Günni schrieb:
> Eventuell hat eine der Röhren einen Feinschluss zwischen Heizfaden und
> Kathode.

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> aber es löst das Grundproblem nicht, das die
>> Röhren eben nicht für Serienheizung vorgesehen sind.
>
> pauschal falsch, denn es gab E-Röhren die nicht nur 6,3V wollten sondern
> dabei auch genau 300mA Strom zogen was eine gemischte Bestückung
> erlaubte.
Es ging um die Endröhren, also EL84 und die ziehen pro Röhre nun mal 
760mA.
Zu den E-Röhren mit den 300mA hatte ich mich ja wohl auch ausreichend 
geäußert. Die Exemplarstreuungen bezüglich des Widerstandes des 
Heizfadens dürften sich bei Endröhren deutlicher als bei den 
Vorstufenröhren auswirken. Einige Hersteller (z.B. Philips) schreiben in 
ihren Datenblatt ausdrücklich Parallelbetrieb für die Heizung vor und 
die werden ihre GRünde haben warum sie das tun.

von Joachim B. (jar)


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Zeno schrieb:
> Es ging um die Endröhren, also EL84 und die ziehen pro Röhre nun mal
> 760mA.

dann schreib das doch!
Ich habe jetzt nicht das Datenblatt gesucht und sonst stehe ich zu 
meinen Aussagen wenn sie auch nicht zur EL84 passt!

Zeno schrieb:
> Das könnte schon ein Grund sein, dennoch sind diese Röhren nicht für
> Serienheizung konzipiert.

nur weil sie mit E beginnen ist das nicht richtig!
Wenn du genau die EL84 meinst warum schreibst du dann "diese Röhren"?

von oszi40 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> genau 300mA Strom zogen was eine gemischte Bestückung erlaubte.

Ganz so einfach war es nicht. Die Isolation zwischen Heizfaden und 
indirekt geheizter Kathode sollte das auch aushalten. Deswegen ist 
Günnis Hinweis auf Feinschluss nicht grundlos.
Bei Jogis Röhrenbude sich bestimmt noch mehr Hinweise zu finden. Aktuell 
sind wohl einige Lieferprobleme. http://www.jogis-roehrenbude.de/

von Joachim B. (jar)


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oszi40 schrieb:
> Ganz so einfach war es nicht. Die Isolation zwischen Heizfaden und
> indirekt geheizter Kathode sollte das auch aushalten.

Es ist wie immer, man muss als Entwickler alle Parameter beachten, ich 
schrieb nie das es einfach ist!

Soweit ich mich erinnere wurden einige Röhren auch gerade wegen der 
Isolation in der Nähe von GND plaziert.

oszi40 schrieb:
> Deswegen ist
> Günnis Hinweis auf Feinschluss nicht grundlos.

ist mir auch meiner RFS Zeit bekannt und bestritt ich auch nicht!

: Bearbeitet durch User
von Harry R. (harryr)


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Hallo zusammen,

danke für die vielen Beiträge.

Zuerst beantworte ich mal die Frage nach de Grund des Röhrentauschs.

Ich habe "Wartungsarbeiten" am Amp gemacht und dabei die EL84 
herausgezogen. Eine davon war danach kaputt (obwohl ich gaaanz 
vorsichtig gezogen habe). Sie hat Luft gezogen, da war kein metallischer 
Glanz mehr,
sondern milchige Trübe :-(

Mehrheitlich ist man ja hier der Meinung, dass der Heizstrom (wg. 
serieller Schaltung) die Ursache sein könnte. Ich habe deshalb mal die 
EL84 zyklisch getauscht und so alle Möglichkeiten der Paarbildung 
getestet. Leider kein wirklicher Unterschied.

Ich werde heute dann mal den Return-Eingang kurzschließen um 
festzustellen, ob es brummt oder nicht.

Testweise habe ich mal die V3 gezogen, da war es mucksmäuschen still,
kann ich daraus schließen, dass es nicht die Endstufe ist ?

Vielleicht hat das Austauschen der Endröhren (und die mechanische 
Belastung der ganzen Aktion) ja an anderer Stelle etwas ausgelöst ?

Was mich irgendwie total irritiert ist, dass das Brummen weniger wird, 
wenn man die Lautstärke am Mastervolume erhöht.

Das Brummen ist übrigens ein 50Hz Brummen, das kenne und hasse ich seit 
Jahrzehnten (sicher auch mit den entsprechenden harmonischen , also 
100Hz etc).

Das Thema Symmetriesierung brauchen wir ja wg. der seriellen Schaltung 
der beiden Heizkreise nicht mehr besprechen :-)

Ach so, was ich natürlich unbedingt erwähnen sollte, ist, dass ich die 
Leitung hinter D8 aufgetrennt habe und dann an dieser Stelle eine fette 
Drossel eingebaut habe. Eigentlich zur Brummminimierung. Das sollte aber 
wohl (hoffentlich) nicht zu mehr Brummen führen ...

So, ich bin weiterhin offen für alle Ideen, die das Brummen beseitigen.

Grüße Harry

von Harry R. (harryr)


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By the way, ich verstehe eine Stelle in der Schaltung überhaupt nicht.
Das ist das Konstrukt von C36 rüber zum Ausgangsübertrager.
Soll das eine negative Rückkopplung sein ?

Der Schaltplan zeigt übrigens eine modifizierte Schaltung des VT30 von 
L.Grohmann, die vorgeschlagenen Optimierungen habe ich schon vor Jahren 
erfolgreich durchgeführt. Nur die Entfernung des 3. Relais (im 
Schaltplan nicht mehr drinnen) habe ich nicht gemacht, da ich (mangels 
Originalschaltplan) nicht erkennen konnte warum das gemacht werden soll.

Wenn also jemand den Originalplan hat ....

Grüße Harry

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harry R. schrieb:
> Das Brummen ist übrigens ein 50Hz Brummen

Dann wirds wohl über den Signalweg kommen und nicht über das Netzteil. 
Das Ziehen einer Vorstufenröhre übrigens unterbricht die Heizung zu 
allen Vorstufen, denn auch diese Heizfäden sind in Reihe geschaltet. Und 
warum sie bei V3 auch eine 12AX7 und nicht die 12AU7 benutzt haben, 
weiss nur der Konstrukteur.
Was ist denn bei Mastervolume (VR8) = 0? Brummts dann auch? Wenn ja, 
muss es ja in V3 einstreuen.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Harry R. schrieb:
> das Konstrukt von C36 rüber zum Ausgangsübertrager.
> Soll das eine negative Rückkopplung sein ?

Ja, das ist die Rückkopplung. Nicht über alles sondern nur bis zur 
Treiberstufe V3a/b.

Durch Ziehen einzelner Röhren wirst du der Sache nicht auf den Grund 
kommen, denn wie schon oben geschrieben werden alle Röhren durch 
Unterbrechung der Heizung tot gelegt.

Du könntest mal schauen, ob an J4 'Effects Send' das Brummen auftaucht.

Matthias S. schrieb:
> Und warum sie bei V3 auch eine 12AX7 und nicht die 12AU7 benutzt haben,
> weiss nur der Konstrukteur.

Was spricht gegen die 12AX7? Die ist auch bei Fender die 
Standard-Treiberröhre. Wie überhaupt die gesamte Schaltung bis auf die 
Endstufe den Fender-Amps sehr ähnlich ist (was kein Nachteil ist).

Die max. zulässige U_fk ist hier übrigens kein Problem wie oben 
vermutet. Bei den paar Volt durch die Reihenheizung macht das nichts. 
Ist nur relevant bei Kascode- oder SRPP-Schaltungen, wenn etwa die halbe 
Betriebsspannung an Uf anliegt (und dann wird die Heizung einseitig hoch 
gelegt).

Warum überhaupt Reihenheizung ist mir nicht klar. Eine Wicklung für die 
Anodenspannung, eine für 6,3V und eine dritte für den Bias. Egal, steht 
hier nicht zur Debatte.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Mohandes H. schrieb:
> Warum überhaupt Reihenheizung ist mir nicht klar. Eine Wicklung für die
> Anodenspannung, eine für 6,3V und eine dritte für den Bias. Egal, steht
> hier nicht zur Debatte.

Gut, dass Du es so sagst, mir als Amateur ist es erst recht nicht klar. 
Meine einzige Vermutung ist, dass eine Gleichrichtung und Glättung mit 
höherer Spannung, dafür nur mit 300 mA Belastung, einfacher - jedenfalls 
aber billiger - zu realisieren ist als mit 6,3 V und mehreren Ampère.

Das gilt hier freilich nur für alle 12AX7, nicht hingegen für die 
Endstufe mit ihren EL84. Irgendwie auch inkonsequent, aber es ist 
hierfür eine gesonderte 6,3 V Wicklung gespart worden und diese Röhren 
sind ebenfalls in Reihe geschaltet worden, allerdings mit 
Wechselspannung.

von Zeno (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> dann schreib das doch!
Ja wenn Du nicht lesen kannst, ist nicht meine Schuld. Ich hatte auf 
diesen Post 
(Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren") 
geantwortet und da ging es darum den Heizkeis der Endröhren auf 
Gleichstromspeisung umzustellen.

Joachim B. schrieb:
> sonst stehe ich zu
> meinen Aussagen
Du kannst stehen wozu Du willst - ist Deine Sache.

Joachim B. schrieb:
> wenn sie auch nicht zur EL84 passt!
Sie passt auch nicht zur EL34  und zu anderen Endröhren der E-Serie die 
Heizleistung benötigen auch nicht. Das ist schlichtweg in den 
Fertigungstoleranzen begründet, die sich bei den niederohmigen Heizfäden 
schwieriger einhalten lassen.
Eine 2. Sache ist in dem Anheizverhalten begründet (Kaltleiter).
Es hat schon einen Grund weshalb es Röhren für Serien- bzw. 
Parallelheizung gibt und dder Röhrenhersteller dies auch vorschreibt. 
Das es da, speziell bei der E-Serie, Ausnahmen gibt, die beide 
Betriebsarten erlauben, habe ich ja auch nicht bestritten.

Und es gibt noch einen dritten Punkt, weshalb Serienheizung bei E-Röhren 
problematisch werden kann. Oszi40 hat's hier 
Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren" 
geschrieben. Dazu muß man sich nur mal die Position der E-Röhren in der 
Heizkette eines alten Fernsehgerätes ansehen.
Die zulässige Spannung zwischen Heizfaden und Kathode liegt bei P-Röhren 
i.d.R. deutlich höher als bei E-Röhren. Beispiel: El84 100V / PL84 200V 
(lt. Datenblatt Philips).

Harry R. schrieb:
> Testweise habe ich mal die V3 gezogen, da war es mucksmäuschen still,
> kann ich daraus schließen, dass es nicht die Endstufe ist ?
Ja.

Harry R. schrieb:
> Was mich irgendwie total irritiert ist, dass das Brummen weniger wird,
> wenn man die Lautstärke am Mastervolume erhöht.
Das deutet darauf hin das entweder dieser Regler (VR8) oder die Röhre 
V3a einen Schuß weg haben.
Wie schaut's denn aus, wenn Du den Verbindungspunkt C8/J5 auf Masse 
legst? Ist dann das Brummen weg? Wenn ja, dann kontrolliere den den 
Schaltkontakt von J5 ob der sauber schließt.
Ich tippe allerdigs auf den Regler VR8, der wohl nicht mehr sauber 
Kontakt zwischen Schleifer und Widerstandsbahn hat. Bei unterbrochenem 
KOntakt hast Du quasi ein offenes Gitter, was extrem hochohmig ist und 
alle Störungen einfängt.

von Zeno (Gast)


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Zeno schrieb:
> Wenn ja, dann

Korrektur: Wenn nein, ..

von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> Warum überhaupt Reihenheizung ist mir nicht klar. Eine Wicklung für die
> Anodenspannung, eine für 6,3V und eine dritte für den Bias. Egal, steht
> hier nicht zur Debatte.

Hi,
ich halt mich da lieber raus.
Mein Trafo hat sogar eine Schirmwicklung zwischen Primär- und 
Sekundären.
Man sollte nicht an falscher Stelle sparen.
Jedenfalls brummt da nichts, auch wenn ich den Netzstecker andersrum 
pole.;-)

Und Röhren parallel schalten, hmmm.
Wieso nicht gleich jeweils eine Röhre mit mehr "Wumms".
P.S.: Hab auch EL84-er drin.
4 Stück. (Ultralinearschaltung)
2 x rechter Kanal
2 x linker Kanal

Zeno schrieb:
> Ich tippe allerdigs auf den Regler VR8, der wohl nicht mehr sauber
> Kontakt zwischen Schleifer und Widerstandsbahn hat. Bei unterbrochenem
> KOntakt hast Du quasi ein offenes Gitter, was extrem hochohmig ist und
> alle Störungen einfängt.

SCNR Ist eben Murks die Schaltung.
Wird in allen möglichen Bauanleitungen schon berücksichtigt. Zumindest 
ein
"Angstwiderstand" noch übers Poti oder so wie im angehängten Plan.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Harry R. (harryr)


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Hallo zusammen,

hier meine Kommentare zu den eurigen:

o Über die Sinnhaftigkeit der Schaltung kann man verschiedener Meinung 
sein, sie ist wie sie ist und der Amp klingt (im Moment leider nicht 
100 %) sehr gut (für meinen Geschmack).

o Wenn Mastervolume (VR8) == 0 brummt es, so wie auf dem ganzen 
Regelweg,
unter Umständen sogar mehr als wenn >= 0, aber das ist subjektiv ..
Irgendwie kristallisiert sich der VR8 als möglichster Kandidat heraus
Was (und wo) wäre denn ein möglicher "Angstwiderstand" noch übers Poti 
(VR8) legbar ? Von Masse zu Schleifer oder von Masse zu Signal ?


o C39&C40 sind mit 47µF recht klein, aber bisher hat es funktioniert. 
Ich hätte noch einen passenden 100µF, ob sich der Austausch zu dann ~ 
150µF lohnen würde, was meint ihr (auch unabhängig vom Brummen) ?

o Ich werde (nächste Woche) mal das Signal an J5 auf Masse legen, mal 
schauen, was passiert. Ebenso werde ich testen, ob an J4 'Effects Send' 
das Brummen auftaucht. Ist ja schnell gemacht.

o
> Matthias S. schrieb:
> Und warum sie bei V3 auch eine 12AX7 und nicht die 12AU7 benutzt haben,
> weiss nur der Konstrukteur.
Wo liegt denn der Unterschied, ob man eine ECC83 oder eine ECC82  als V3 
verwendet ?(ich habe das mal "eingedeutscht").
In der Vorstufe ist mir das klar, da geht es um mehr oder weniger 
Verstärkung/Verzerrung, also um die Klangbildung.
Ich habe hier alle ECC8X "herumliegen",sogar von Philipps und von Valvo 
- vor etlichen Jahren habe ich als Kind gerne beim Sperrmüll Röhren 
gesammelt :-)
Ein Austausch wäre möglich, wenn es Sinn hat.

Danke bis hierher, ich finde die Diskussionsbeiträge zu meinen 
Forumsfragen immer sehr hilf- und lehrreich !

Viele Grüße
Harry

von Karl B. (gustav)


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Dieter schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> der Geübte kann schon an der Qualität des Brummens erkennen, ob es
>> der 100 Hz Rest-Ripple von der Anodenspannung oder irgendeine
>

> Erzeuge ein paar Screenshots um hier ein paar weitere Anhaltspunkte
> beizusteuern.
Am Anfang ein offener NF-Eingang.
Nach Sekunde 2 hört man den 100 Hz Anteil sehr deutlich.
Und das ist der Restbrumm plus Rauschen auf der Anodenspannung selbst.

ciao
gustav

von novize (Gast)


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Leg mal einen zusätzlichen Widerstand von 1Meg vom Gitter der V3A an 
Masse. (Vermutung: Poti hat nicht 100% Kontakt, dann fehlt der 
Gitterableitwiderstand und die Vorröhre ist außerhalb des erwarteten 
Arbeitspunkts) Wenn dann noch Probleme bestehen miss mal die Spannung 
der Anode und der Kathode von V3A und berichte.

von Karl B. (gustav)


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Harry R. schrieb:
> Wo liegt denn der Unterschied, ob man eine ECC83 oder eine ECC82

Die 82-er hat mehr "Wumms".
Gerade wo zwei Endröhren damit angesteuert werden, kann es bei einer 
83-er knapp werden.
ECC83:
Typical Characteristics:
Ua = 250 V
Ug = -2 V
Ia = 1,2 mA
S = 1,6 mA/V
Ri = 62,5 kΩ
µ = 100


ECC82:
Typical Characteristics:
Ua = 250 V
Ug = -8,5 V
Ia = 10,5 mA
S = 2,2 mA/V
Ri = 7,7 kΩ
µ = 17

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von novize (Gast)


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Harry R. schrieb:
> Ach so, was ich natürlich unbedingt erwähnen sollte, ist, dass ich die
> Leitung hinter D8 aufgetrennt habe und dann an dieser Stelle eine fette
> Drossel eingebaut habe. Eigentlich zur Brummminimierung. Das sollte aber
> wohl (hoffentlich) nicht zu mehr Brummen führen ...

Wenn du schon eine Drossel einbaust, dann zwischen c39 und c40 und 
aufpassen, dass die Drossel kein Brummen einfängt.

von novize (Gast)


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Harry R. schrieb:
> By the way, ich verstehe eine Stelle in der Schaltung überhaupt nicht.
> Das ist das Konstrukt von C36 rüber zum Ausgangsübertrager.
> Soll das eine negative Rückkopplung sein ?

Ja, das ist der Rückkopplungszweig mit "FG-Korrektur"

von Karl B. (gustav)


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novize schrieb:
> Harry R. schrieb:
>> By the way, ich verstehe eine Stelle in der Schaltung überhaupt nicht.
>> Das ist das Konstrukt von C36 rüber zum Ausgangsübertrager.
>> Soll das eine negative Rückkopplung sein ?
>
> Ja, das ist der Rückkopplungszweig mit "FG-Korrektur"

Hi,
da stichst Du wieder in ein Wespennest.
Viele Röhrenverstärkerfans stehen der Gegenkopplung oder auf gut 
Neudeutsch
Negative-Feedback-Schaltung kritisch gegenüber.
(Ich zum Beispiel hab keine eingebaut.)
Da kann folgendes passieren:
Verpole ich den Anschluss am Ausgang des Ausgangsübertragers, dann wird
man am Pfeifen schon merken, dass aus einer Gegenkopplung eine 
Rückkopplung geworden ist.
Also, eine einmal vom Hersteller festgelegte Dimensionierung der 
Gegenkopplung würde ich keinesfalls verändern wollen.
Aber mit sowas wird man wohl erst konfrontiert, wenn ein AÜ ausgetauscht 
werden muss.

Wozu überhaupt?: Weil damit angeblich oder tatsächlich Verzerrungen 
vermindert werden. OK. Bei Röhrenradios in Eintaktschaltung war das so 
üblich.
Wenn das Oszillogramm des Ausgangssignal vielleicht so wie im Bild 
aussieht, dann stimmt was nicht mit der Gegenkopplung.
Es muss auf jeden Fall verhindert werden, dass die Phasendrehung so ist, 
dass aus einer Gegenkopplung eine Mitkopplung wird. Und das für den 
gesamten Übertragungsbereich.

ciao
gustav

P.S.: Was mir mehr Kopfschmerzen bereitet, ist, wieso haben V5 und V6 
keine Schirmgitterwiderstände von jeweils 100 Ohm?
Der Strom über Schirmgitter kann auch röhrenzerstörerische Werte 
annehmen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Karl B. schrieb:
> wieso haben V5 und V6
> keine Schirmgitterwiderstände von jeweils 100 Ohm?

Gut gesehen, das kann eigentlich nur ein Fehler im Schaltplan sein.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Zum Tausch der 12AX7/ECC83 zu ECC81 oder ECC82: Sollte man beim 
HiFi-Verstärker nicht machen, weil sich dann der Arbeitspunkt der Stufe 
verschiebt. Aber da das ein Gitarrenverstärker (= Effektgerät) ist, soll 
ja eine gewisse Verzerrung erreicht werden. Vorzugsweise in der 2. oder 
3. Stufe.

Es geht aber auch, wenn man den Kathodenwiderstand ändert. Statt 1k5 
z.B. 2k7 oder sogar 4k7, dann zerrt die Stufe mehr. 680 Ohm geht auch, 
anderer Effekt (Gitterstromeinsatz statt Anodensättigung). Sollte man 
aber mit Maß machen.

novize schrieb:
> Leg mal einen zusätzlichen Widerstand von 1Meg vom Gitter der V3A an
> Masse. (Vermutung: Poti hat nicht 100% Kontakt, dann fehlt der
> Gitterableitwiderstand ...

Guter Tipp!

von Zeno (Gast)


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Harry R. schrieb:
> o Wenn Mastervolume (VR8) == 0 brummt es, so wie auf dem ganzen
> Regelweg,
> unter Umständen sogar mehr als wenn >= 0, aber das ist subjektiv ..
> Irgendwie kristallisiert sich der VR8 als möglichster Kandidat heraus
> Was (und wo) wäre denn ein möglicher "Angstwiderstand" noch übers Poti
> (VR8) legbar ? Von Masse zu Schleifer oder von Masse zu Signal ?
Wenn so ein "Angstwiderstand" dann zwischen Schleifer und Masse.
Wie ist es, wenn Du den Schleifer nach Masse brückst? Hört dann das 
Brummen auf? Wenn ja, dann tausche das Poti aus.

Harry R. schrieb:
> o C39&C40 sind mit 47µF recht klein, aber bisher hat es funktioniert.
> Ich hätte noch einen passenden 100µF, ob sich der Austausch zu dann ~
> 150µF lohnen würde, was meint ihr (auch unabhängig vom Brummen) ?
Wenn es vorher so funktioniert hat wird es auch weiterhin funktionieren.

Karl B. schrieb:
> Was mir mehr Kopfschmerzen bereitet, ist, wieso haben V5 und V6
> keine Schirmgitterwiderstände von jeweils 100 Ohm?
Ja das ist mir auch noch nicht aufgefallen. Könnte ein Zeichnungsfehler 
sein, befürchte aber das das ein Feature ist, so wie alle Besonderheiten 
des Verstärkers. Vermutlich war es so geplant das die Schirmgitter von 
V4/5 und V6/7 je einen Widerstand bekommen.

von Zeno (Gast)


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novize schrieb:
> Harry R. schrieb:
>> Ach so, was ich natürlich unbedingt erwähnen sollte, ist, dass ich die
>> Leitung hinter D8 aufgetrennt habe und dann an dieser Stelle eine fette
>> Drossel eingebaut habe. Eigentlich zur Brummminimierung. Das sollte aber
>> wohl (hoffentlich) nicht zu mehr Brummen führen ...
>
> Wenn du schon eine Drossel einbaust, dann zwischen c39 und c40 und
> aufpassen, dass die Drossel kein Brummen einfängt.
Nicht das Du Dir mit der Drossel einen Bärendienst erwiesen hast. Wenn 
Du diese ungünstig angeordnet hast, dann koppelst Du ein Brummen über 
den AÜ ein. Punkt 2 eine Siebdrossel kommt zwischen Lade- und Siebelko, 
so wie es novice geschrieben hat.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mohandes H. schrieb:
> Warum überhaupt Reihenheizung ist mir nicht klar.
Sie benutzen die Heizwicklung ja auch für den OpAmp Kram. Sieht mir 
schon etwas windig aus :-P
Karl B. schrieb:
> ECC82:
> Typical Characteristics:
> Ua = 250 V
> Ug = -8,5 V
> Ia = 10,5 mA
> S = 2,2 mA/V
> Ri = 7,7 kΩ
> µ = 17

Man sieht deutlich, das die ECC82 viel mehr Anodenstrom kann und damit 
auch mit niedrigen Arbeitswiderständen arbeiten kann. Das sie lange 
nicht so steil ist wie die ECC83, ist bei der Phasenumkehrstufe egal und 
bei der Stufe davor nicht wichtig. In Karls Endstufe mit 2 x EL503 
(hehehe) sieht man, wie das aussehen kann. Da arbeitet sie auf 2 x 33k.

von Karl B. (gustav)


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Zeno schrieb:
> Wenn so ein "Angstwiderstand" dann zwischen Schleifer und Masse.
> Wie ist es, wenn Du den Schleifer nach Masse brückst? Hört dann das
> Brummen auf? Wenn ja, dann tausche das Poti aus.

Hi,
die Sache mit dem maximalen Gitterableitwiderstand bei der EL84:
Der parasitäre Gitterstrom bedingt durch die Konstruktion der Röhre 
selber wirkt dem von außen zugeführten negativen Strom 
(Bias-Einstellung) entgegen, so dass bei zu hohem Ableitwiderstand, die 
Röhre instabil wird und immer mehr Anoden/Schirmgitterstrom zieht.
Da hier nicht "Autobiasing" durch Katoden(gegenkoppel-)widerstand 
vorliegt,
die Katode direkt am Schaltungsnullpunkt, gilt die Herstellerempfehlung,
nicht über 300 kOhm zu gehen.
Weniger geht, mehr nicht. Und überhaupt keiner killt die Röhre.
Also, die Schaltung im Bild wende ich an.
Poti wird quasi überbrückt. (Bei mir ein Mix aus Auto- und 
Fixed-Biasing, just for fun.)

ciao
gustav

von Harry R. (harryr)


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Hallo zusammen,

ich gebe mal wieder eine Antwort auf alles, was seit meinen letzten 
Bemerkungen geschrieben wurde.

o Karl B. (gustav):
"Mein" Brumm ist deutlich weniger nervig :-)

o
>> Harry R. schrieb:
> Wo liegt denn der Unterschied, ob man eine ECC83 oder eine ECC82

Die 82-er hat mehr "Wumms".
Welche Art von Wumms meinst du, das µ der ECC83 ist doch deutlich höher 
!?

o novize (Gast)
> Wenn du schon eine Drossel einbaust, dann zwischen c39 und c40 und
> aufpassen, dass die Drossel kein Brummen einfängt.
Okay, mal sehen ob das evtl. ginge. Das Layout der Platine an dieser 
Stelle
ist  - sagen wir mal - sehr unübersichtlich und zu allem Übel ist die 
Platine auch noch doppelseitig beschichtet .. grr :-(

o novize :
> Negative-Feedback-Schaltung kritisch gegenüber
Da werde ich nichts ändern. Klingt okay ich bin zufrieden (bis auf den 
Brumm).

>P.S.: Was mir mehr Kopfschmerzen bereitet, ist, wieso haben V5 und V6
>keine Schirmgitterwiderstände von jeweils 100 Ohm?
>Der Strom über Schirmgitter kann auch röhrenzerstörerische Werte
>annehmen.

Das hat mich auch sehr gewundert, ich gehe mal von einem Fehler im 
Schaltplan aus, alles andere wäre unlogisch.
Ich werde mir das mal im Amp genau anschauen. Ich hoffe ich komme da gut 
ran, noch so ein etwas unglückliches Layout (der Endverstärker hat eine 
Extra-Platine).

o Zeno (Gast):
> Nicht das Du Dir mit der Drossel einen Bärendienst erwiesen hast. Wenn
> Du diese ungünstig angeordnet hast, dann koppelst Du ein Brummen über
> den AÜ ein.
Das wäre tatsächlich ein Bärendienst, ist aber, wenn es so wäre 
reversibel.

Am Montag werde ich alle eure Vorschläge zum Brumm, der Drossel mal in 
sinnvoller Reihenfolge am Amp testen/prüfen/oder sogar ändern.
Hauptsache der Brumm verschwindet.

Allgemein zum Thema Gitarrenamp. Leo Fender hat damals im Grunde 
genommen auch mehr oder weniger mit einem Schätzholz geplant und gebaut. 
Nachdem es funktioniert hat, nicht gefährlich war und gut klang war das 
Ding fertig.
Mehr hat ihn (und den Nutzer allgemein) nicht interessiert.

Viele Verstärker werden heute noch so gebaut, dass der Klang eines 
Fender-Amps herauskommt, wobei das natürlich am einfachsten ist, wenn 
man die ursprüngliche Schaltung kopiert. Dazu kommt natürlich, dass man 
mit Halbleitern an der einen oder anderen Stelle "mehr" herausholen kann 
(Gleichrichtung !).

Ich/wir sind Spezialfälle von Menschen (ich bin eher Musiker mit 
Elektronik-Ambitionen), die hinter die Kulissen schauen und vieles 
anders machen würden oder dann auch ändern. Priorität hat bei mir aber 
weiterhin
das Leo-Prinzip.

Grüßle Harry

von Karl B. (gustav)


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Harry R. schrieb:
> Die 82-er hat mehr "Wumms".
> Welche Art von Wumms meinst du, das µ der ECC83 ist doch deutlich höher
> !?

Matthias S. schrieb:
> Man sieht deutlich, das die ECC82 viel mehr Anodenstrom kann und damit
> auch mit niedrigen Arbeitswiderständen arbeiten kann.

Darauf hebt man hier ab, zumal da doch noch zwei Endröhren angesteuert 
werden.
Oder anders herum, die Endstufe wird unter Umständen bei Verwendung der 
ECC83 nicht voll ausgereizt.

ciao
gustav

von novize (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Oder anders herum, die Endstufe wird unter Umständen bei Verwendung der
> ECC83 nicht voll ausgereizt.

Das denke ich nicht. Die Endröhren werden hier in Penthodenschaltung 
betrieben, wobei dann die Eingangskapazität gering bleibt. Zudem werden 
bei einem Gitarrenverstärker keine all zu hohe Endfrequenzen gefordert. 
An deiner Stelle würde ich die Finger vom Tuberolling lassen. Wenn du es 
dennoch machen willst, musst du bedenken, dass dann die NFB Schaltng an 
die neue Röhre anzupassen wäre. Der Nutzen der z.B. durch eine ECC82 
erwartet wird erschließt sich mir nicht. Wenn du mit dem Sound zufrieden 
bist, ist doch alles ok.
Der "Arbeitsauftrag" war doch das Brummen soll weg oder?

von Willi (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Die 82-er hat mehr "Wumms".
> Gerade wo zwei Endröhren damit angesteuert werden, kann es bei einer
> 83-er knapp werden.
Für zwei oder vier EL84 reicht das eigentlich bequem, auch für EL34. Mit 
ECC83 bekommt man auch enorm große Ausgangsspannungen hin, wie sie in 
größeren Leistungsverstärkern benötigt werden. Dann wird man aufgrund 
der zumeist geringeren Gitterableitwiderstände eine leistungsfähigere 
Stufe zwischen ECC83 und Endröhren schalten (im Böthner LV75 hatte man 
eine EL84 als Katodynstufe vor zwei SRS552).

von Zeno (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Wenn so ein "Angstwiderstand" dann zwischen Schleifer und Masse.
>> Wie ist es, wenn Du den Schleifer nach Masse brückst? Hört dann das
>> Brummen auf? Wenn ja, dann tausche das Poti aus.
>
> Hi,
> die Sache mit dem maximalen Gitterableitwiderstand bei der EL84:
Mit dem Ableitwiderstand sind wir nicht bei der EL84, sondern bei der 
Vorstufe (V3a)

von Harry R. (harryr)


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novize schrieb:

> Das denke ich nicht. Die Endröhren werden hier in Penthodenschaltung
> betrieben, wobei dann die Eingangskapazität gering bleibt. Zudem werden
> bei einem Gitarrenverstärker keine all zu hohe Endfrequenzen gefordert.
> An deiner Stelle würde ich die Finger vom Tuberolling lassen. Wenn du es
> dennoch machen willst, musst du bedenken, dass dann die NFB Schaltng an
> die neue Röhre anzupassen wäre. Der Nutzen der z.B. durch eine ECC82
> erwartet wird erschließt sich mir nicht. Wenn du mit dem Sound zufrieden
> bist, ist doch alles ok.
> Der "Arbeitsauftrag" war doch das Brummen soll weg oder?
Du hast recht, es geht natürlich primär darum das Brummen ins Nirvana zu 
schicken :-)

von Helmut Berger (Gast)


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Ich habe mir den Schaltplan angeschaut. Gefällt mir überhaupt nicht. Es 
gibt keine Möglichkeit den Ruhestrom der 4 Endröhren einzeln zu messen 
und einzeln einzustellen. Ich würde zu diesem Zweck jeweils einen 10 Ohm 
Widerstand zwischen Masse und Kathode der Endröhre schalten. Dann einen 
Umschalter mit 2 x 4 Positionen und ein schickes "Steampunk" Panelmeter 
auf der Frontplatte. Die zweite Ebene des Umschalters wählt die Zahlen 
1-4 einer Nixieanzeigeröhre.

Es gibt kein "Entbrummpotentiometer".

von michael_ (Gast)


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Bei deinem Meßwerk solltest du erst mal den Nullpunkt einstellen!

Und
"Die Röhre EL84 darf nur mit automatischer bzw. halbautomatischer 
Gittervorspannung betrieben werden".

Sagt mein Datenblatt.
Schirmgitterwiderstand 100Ohm und Gitterwiderstand 1000Ohm.

Aber die Entwickler der Röhre waren sowas von blöd!

von Helmut Berger (Gast)


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michael_ schrieb:
> Bei deinem Meßwerk solltest du erst mal den Nullpunkt einstellen!
> Und
> "Die Röhre EL84 darf nur mit automatischer bzw. halbautomatischer
> Gittervorspannung betrieben werden".
> Sagt mein Datenblatt.
> Schirmgitterwiderstand 100Ohm und Gitterwiderstand 1000Ohm.
> Aber die Entwickler der Röhre waren sowas von blöd!

Es ist bei Gitarrenverstärkern durchaus gängige Praxis diese im Class B 
Betrieb zu bauen. Bei Peavy holt man aus 4 Stück 6L6 beachtliche 120W 
heraus!

Bin nicht der Besitzer des Steampunk Meßwerkes. Ich suchte nur schnell 
im www eine Illustriation um meine Idee zu verdeutlichen.

Beitrag #7229857 wurde vom Autor gelöscht.
von Zeno (Gast)


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Helmut Berger schrieb:
> Ich würde zu diesem Zweck jeweils einen 10 Ohm
> Widerstand zwischen Masse und Kathode der Endröhre schalten. Dann einen
> Umschalter mit 2 x 4 Positionen und ein schickes "Steampunk" Panelmeter
> auf der Frontplatte. Die zweite Ebene des Umschalters wählt die Zahlen
> 1-4 einer Nixieanzeigeröhre.
Deshalb kann man immer noch nicht den Ruhestrom für jede Röhre einzeln 
einstellen.
Unabhängig davon hat das Ding mit genau dieser Konfiguration mal 
funktioniert und der TO hat gematchte Röhren gekauft die bei identischer 
Ug1 auch annähernd gleichen Anodenstrom haben - zumindest sind die 
Unterschiede so gering das sie keine Rolle mehr spielen.

Helmut Berger schrieb:
> Es gibt kein "Entbrummpotentiometer".
Was bei dieser Schaltung des Heizkreises auch sinnfrei wäre.

von Old (Gast)


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Harry R. schrieb:
> …
> Ich habe "Wartungsarbeiten" am Amp gemacht …
> Ach so, was ich natürlich unbedingt erwähnen sollte, ist, dass ich die
> Leitung hinter D8 aufgetrennt habe und dann an dieser Stelle eine fette
> Drossel eingebaut habe. Eigentlich zur Brummminimierung. Das sollte aber
> wohl (hoffentlich) nicht zu mehr Brummen führen ...
>
> So, ich bin weiterhin offen für alle Ideen, die das Brummen beseitigen.
>
> Grüße Harry

Damit hast du die Anodenspannungserzeugung von einfacher 
Ladeelkoschaltung vollkommen verändert. Drossel mit hoher Induktivität 
vor dem Ladeelko (C39 und C40) führt unweigerlich zu niedriger Spannung 
am Ladeelko und niedriger Anodenspannung aller Stufen verändert. Dafür 
verbessert sich der Innenwiderstand der Gleichrichterschaltung, so dass 
die Spannung am Ladeelko nicht so sehr Lastabhängig ist.

Gruß

Old (ein alter Röhrenbastler)

von novize (Gast)


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Old schrieb:

> Damit hast du die Anodenspannungserzeugung von einfacher
> Ladeelkoschaltung vollkommen verändert. Drossel mit hoher Induktivität
> vor dem Ladeelko (C39 und C40) führt unweigerlich zu niedriger Spannung
> am Ladeelko und niedriger Anodenspannung aller Stufen verändert. Dafür
> verbessert sich der Innenwiderstand der Gleichrichterschaltung, so dass
> die Spannung am Ladeelko nicht so sehr Lastabhängig ist.
>
> Gruß
>
> Old (ein alter Röhrenbastler)


Sachlich richtig lieber Darius, aber am Thema. Der Arbeitsauftrag heißt 
entbrummen, auch wenn man hier schnell ob der verschiedenen Antworten 
durcheinander kommen kann.
Was ist denn deine fachlich hochgeschätzte Meinung hierzu, wo vermutest 
du die Brummursache?

von Karl B. (gustav)


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Nur der Vollständigkeit halber, nicht dass ein falscher Eindruck 
entsteht.
Gelegentlich hört man nämlich die Meinung, dass Röhrengeräte immer einen 
schlechteren Geräuschabstand hätten, oder immer brummen würden,
was man in Kauf zu nehmen hätte.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/574286/Netzbrummen_.mp3
BTW:
Das stammte nicht von meinem DYI Röhrenverstärker, sondern vom AEG 1052 
WU
mit neuem Netztrafo und Gleichrichter.
Trotzdem ist bei gerade diesen Eintaktschaltungen ein Restbrumm 
unvermeidlich. Bei den neueren Verstärkern aber nicht.
War ehrlich gesagt auch überrascht.
Hier noch UKW über denselben Empfänger mit eingebauter Antenne.
Garnicht so übel.;-)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von novize (Gast)


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Helmut Berger schrieb:
> ein schickes "Steampunk" Panelmeter
> auf der Frontplatte.

Bevor "Steampunk" in Mode kam, nannten wir es schlicht 
Drehspulinstrument.

von A-Freak (Gast)


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Ich werfe mal eines ein, bei Gitarrenverstärkern ist es oft erwünscht 
daß die Anodenspannung weich ist und beim Anzupfen der Saiten in die 
Knie geht, dynamische Kompression

Daher also keine Drossel, dafür ehr noch ein bißchen Vorwiderstand vor 
den Gleichrichter

von novize (Gast)


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Zeno schrieb:
> Deshalb kann man immer noch nicht den Ruhestrom für jede Röhre einzeln
> einstellen.

Das ist bei einem Gitarrenverstärker auch nicht zwingend erforderlich, 
jedenfalls wenn es halbwegs symmetrisch ist, wovon man bei gematchten 
neuen Röhren erstmal ausgehen kann.

Zur Überprüfung des Ruhestroms kann man Anodenseitig über dem AÜ messen. 
Im Schaltplan sind 2 * 70 Ohm Gleichstromwiderstand angegeben. Beide 
Seiten müssten, wenn es Symmetrisch ist, den gleichen Spannungsabfall 
aufweisen.

Bei UA 300V in Klasse B sind hier 7,5 + 0,8 mA angegeben: 
https://tube-data.com/sheets/127/6/6BQ5.pdf

2 ( 7,5 + 0,8 mA ) * 70 Ohm = 1,162 V

Wenn auf beiden Seite, also zwischen weiß und braun sowie weiß und blau 
am AÜ die gleiche Spannung zu messen ist (+-5%) ist die Welt in Ordnung 
und die irreführende Ruhestromdebatte kann beendet werden.

von novize (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Ich werfe mal eines ein, bei Gitarrenverstärkern ist es oft
> erwünscht
> daß die Anodenspannung weich ist und beim Anzupfen der Saiten in die
> Knie geht, dynamische Kompression
>
> Daher also keine Drossel, dafür ehr noch ein bißchen Vorwiderstand vor
> den Gleichrichter

Auf den Vorwiderstand würde ich zwar verzichten, aber im Wesentlichen 
schließe ich mich deiner Meinung an.

von Dieter (Gast)


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Die alten Röhren waren gealtert und hatten insgesamt auch einen 
niedrigeren Anodenstrom. Da fiel das nicht auf. Die neuen Röhren ziehen 
mehr. Da wird es bemerkbarer, dass da noch Ripple drauf sind.

Durchaus möglich, dass die Kathode etwas anders aufgebaut wurde und 
somit stärkere Streuungen der Kapazität zwischen Heizwendel und Kathode 
vorhanden sind.

von Old (Gast)


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novize schrieb:
> Old schrieb:
>
>> Damit hast du die Anodenspannungserzeugung von einfacher
>> Ladeelkoschaltung vollkommen verändert. Drossel mit hoher Induktivität
>> vor dem Ladeelko (C39 und C40) führt unweigerlich zu niedriger Spannung
>> am Ladeelko und niedriger Anodenspannung aller Stufen verändert. Dafür
>> verbessert sich der Innenwiderstand der Gleichrichterschaltung, so dass
>> die Spannung am Ladeelko nicht so sehr Lastabhängig ist.
>>
>> Gruß
>>
>> Old (ein alter Röhrenbastler)
>
> Sachlich richtig lieber Darius, aber am Thema. Der Arbeitsauftrag heißt
> entbrummen, auch wenn man hier schnell ob der verschiedenen Antworten
> durcheinander kommen kann.
> Was ist denn deine fachlich hochgeschätzte Meinung hierzu, wo vermutest
> du die Brummursache?

Nee, ich bin wirklich nicht Darius. Auch wenn ich einige seiner 
Meinungen kenne, bin ich da auch eher selten(er) seiner Meinung.

Wenn das Brummen nur durch den Röhrentausch verursacht wurde, würde das 
bei einer Gegentaktendstufe auf Röhren mit sehr unterschiedlichen 
Kennlinien deuten.

Deshalb eher meine Vermutung, dass gleichzeitig mit dem Röhrentausch die 
Drossel miteingebaut wurde und ich dazu was geschrieben habe. Ob die 
damit veränderte Anodenbetriebsspannung aller Stufen dann das Brummen 
verursachen könnte, kann ich auch nicht sagen. Hab dazu keine Erfahrung, 
d.h. noch nie sowas mal gebastelt.

Faden-Kathoden-Widerstand ist in der Schaltung des Verstärkers 
auszuschließen, weil die Kathoden direkt auf Masse liegen.

Gruß

Old

von Zeno (Gast)


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novize schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Deshalb kann man immer noch nicht den Ruhestrom für jede Röhre einzeln
>> einstellen.
>
> Das ist bei einem Gitarrenverstärker auch nicht zwingend erforderlich, ...
Mein Statement bezog sich auf den Post von Helmut, der meinte 4 10Ohm 
Widerstände und ein Messwerk einbauen zu müssen.

Zwingend ist erst mal gar nichts, unabhängig davon ob es ein 
Gitarrenverstärker ist oder nicht - notfalls muß man halt mit den 
Konsequenzen leben.

von Gerald K. (geku)


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Michael M. schrieb:
> Mohandes H. schrieb:
>
>> Gibt es vielleicht ein Poti 'Hum Balance'? Damit wird die Heizung der
>> Röhren symmetriert.
>
> Hier zwei Beispiele.

Ich vermute auch, dass das mit der Wechselstromheizung der 
Endstufenröhren zusammen hängt. Diese wurden auch auf eine andere Type 
getauscht.

Um dies auszuschließen würde ich die Heizung zur Probe mit einem 
Labornetzteil durchführen.

von Old (Gast)


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Wenn das Brummen als Ursache die Heizwechselspannung haben sollte, dann 
weil die Heizwechselspannung durch die Kathode, die mit Maße verbunden 
ist, bis zum Steuergitter „durchschlägt“. Ist zwar sehr 
unwahrscheinlich, aber nicht ganz bei den neuen Röhrenproduktionen 
auszuschließen.

Gruß

Old

von Gerald K. (geku)


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Old schrieb:
> Wenn das Brummen als Ursache die Heizwechselspannung haben sollte,
> dann weil die Heizwechselspannung durch die Kathode, die mit Maße
> verbunden ist, bis zum Steuergitter „durchschlägt“. Ist zwar sehr
> unwahrscheinlich, aber nicht ganz bei den neuen Röhrenproduktionen
> auszuschließen.
> Gruß
> Old

Durch die Serienschaltung der Heizfäden der vier Röhren ist die Spannung 
an diesen hoch und auch ungleich verteilt. Da hilft auch die 
Balancierung der Heizspannung nichts.

: Bearbeitet durch User
von novize (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Durch die Serienschaltung der Heizfäden der vier Röhren ist die Spannung
> an diesen hoch und auch ungleich verteilt. Da hilft auch die
> Balancierung der Heizspannung nichts.

Bin doch immer wieder erstaunt mit was für "qualifizierten" Äußerungen 
sich hier die Röhrenkenner zu Wort meldet. Ein Blick ins Datenblatt gäbe 
in windeseile Aufschluss, jedenfalls, wenn man weiß wonach zu schauen 
ist. Kann zum Glück noch nachgeholt werden z.B. hier 
https://tube-data.com/sheets/127/6/6BQ5.pdf

von Gerald K. (geku)


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novize schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>
>> Durch die Serienschaltung der Heizfäden der vier Röhren ist die Spannung
>> an diesen hoch und auch ungleich verteilt. Da hilft auch die
>> Balancierung der Heizspannung nichts.
>
> Bin doch immer wieder erstaunt mit was für "qualifizierten" Äußerungen
> sich hier die Röhrenkenner zu Wort meldet. Ein Blick ins Datenblatt gäbe
> in windeseile Aufschluss, jedenfalls, wenn man weiß wonach zu schauen
> ist. Kann zum Glück noch nachgeholt werden z.B. hier
> https://tube-data.com/sheets/127/6/6BQ5.pdf

Die Kopplung zwischen Heizung und Gitter ist sehr klein (0,25pf).
Wenn die Kathode direkt an Masse liegt, dann ist die Kopplung zwischen 
Heizfaden und Gitter sehr klein.

von Dieter (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Die Kopplung zwischen Heizung und Gitter ist sehr klein (0,25pf).

In dem Falle ist die Kopplung Heizung und Kathode gemeint.

Bevor die Suche groß losgeht, mal noch eine ganz einfache Frage, ob die 
Verbindung Schaltungsmasse mit dem Heizungsstromkreis vorhanden ist 
bereits geprüft wurde. Bei dem Fehlerbild entspricht das so wie, wenn 
man die LED-Lampe nach Fehlern auseinander nimmt, aber nicht geguckt 
hat, ob der Kabelschalter überhaupt noch geht.

von Gerald K. (geku)


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Dieter schrieb:
> In dem Falle ist die Kopplung Heizung und Kathode gemeint.

Im Datenblatt ist die Kapazität zwischen Grid #1 und Heater gemeint.

von Peter D. (peda)


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Schon erstaunlich, mit welcher Vehemenz ein Problem in der Endstufe 
vermutet wird. Das Testergebnis mit Kurzschluß J5 wurde ja immer noch 
nicht berichtet.

Ich hab selbst als A-Endstufe der EL84 kein Brummen entlocken können, 
dazu ist die Signalspannung am Steuergitter viel zu hoch. Angesteuert 
habe ich sie mit einen 80V Transistor SF128 als Emitterfolger.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
das Gitter der EL84 ist aber für den, der mit der Röhrentechnik nicht so 
vertraut ist, verhältnismäßig empfindlich.
Das konnte ich bei meinen Basteleien schon feststellen.
Bereits im Abstand von ein paar Millimetern mit dem Schraubenzieher 
(Spannungsprüfer), und es brummt schon leise.
Direkt dranhalten, das würde ich im Interesse der Lautsprecher tunlichst 
unterlassen.
Die Messungen der Gitterspannung möglichst nur "indirekt".
Das nur als wohlgemeinte Empfehlung.
Die Leitungsführung:
Ferritperle und Gridstopper R vom Fassungspin so nah wie möglich ans 
Chassis.
Aber das wird ja nicht der Grund des Brummens hier im vorliegenden Fall 
sein. Irgendwo hat sich vielleicht eine "Masse" GND Verbindung 
gelockert.

ciao
gustav

von Manfred K. (4for)


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Harry R. schrieb:
> Testweise habe ich mal die V3 gezogen, da war es mucksmäuschen still,
> kann ich daraus schließen, dass es nicht die Endstufe ist ?

wenn die V3 raus ist und dann der Brumm weg ist, dann versteh ich nicht 
warum "alle" weiterhin was von der Endstufe labern..

von novize (Gast)


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Manfred K. schrieb:
> wenn die V3 raus ist und dann der Brumm weg ist, dann versteh ich nicht
> warum "alle" weiterhin was von der Endstufe labern..

Ganz meine Rede! Ich bin wirklich erschrocken, wie viele sich zu diesem 
Thema zu Wort melden um vermeintlich eine mögliche "Lösung" zu 
präsentieren, in Wirklichkeit aber keine (hinreichende) Ahnung vom Thema 
haben. Dunning-Kruger lässt grüßen.
Erschwerend kommt hinzu, dass man es offensichtlich nicht mal hin 
bekommt, einfach zum angefragten Thema zu antworten.

Beitrag #7231151 wurde von einem Moderator gelöscht.
von novize (Gast)


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Kleine Korrektur zum gerade gemachten Post (kann als Gast nicht 
editieren. Das Zitat vom Vorredner ist leider zu lang ausgefallen, meine 
Einlassung bezieht sich auf "dann versteh ich nicht warum "alle" 
weiterhin was von der Endstufe labern.."
Der Rest ist leider nicht zutreffend, denn ohne V3 kann die Endstufe 
auch nicht funktionieren.

von novize (Gast)


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Ampli-Feier schrieb im Beitrag #7231151:
> Zieh von den 4 EL's 2
> ist das Brummen dann vorbei?

Schön gedichtet, aber der Vorschlag geht fehl. Die Heizung ist in Serie 
geschalten, da reicht es schon eine Röhre zu ziehen, dann ist der Brumm 
auch weg ;-)

von Zeno (Gast)


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Manfred K. schrieb:
> wenn die V3 raus ist und dann der Brumm weg ist, dann versteh ich nicht
> warum "alle" weiterhin was von der Endstufe labern..
Guten Morgen! Wir (ich) sind (bin) schon seit einer Ewigkeit beim Regler 
VR8 bzw. der Vorstufenröhre:
Zeno schrieb:
> Harry R. schrieb:
>> Was mich irgendwie total irritiert ist, dass das Brummen weniger wird,
>> wenn man die Lautstärke am Mastervolume erhöht.
> Das deutet darauf hin das entweder dieser Regler (VR8) oder die Röhre
> V3a einen Schuß weg haben.
Meine Preferenz liegt dabei eher auf dem VR8 als auf der Röhre - wurde 
aber alles schon geschrieben.

von Ampli-Feier (Gast)


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novize schrieb:
> Schön gedichtet, aber der Vorschlag geht fehl. Die Heizung ist in Serie
> geschalten, da reicht es schon eine Röhre zu ziehen, dann ist der Brumm
> auch weg ;-)

Das hab' ich erst jetzt gesehn,
na, dann wird es so nicht geh'n

Brumm, brumm, brumm
Verstärker summt herum.

Wenn man nur in Serie heizt,
weil man mit dem Trafo geizt...

Brumm, brumm, brumm
Verstärker summt herum.

von Zeno (Gast)


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Ampli-Feier schrieb im Beitrag #7231151:
> Zieh von den 4 EL's 2
> ist das Brummen dann vorbei?
Noch so ein Schlauberger der nicht lesen kann. Endstufe - sprich ELxx - 
ist schon lang vorbei. Die Schaltung hat er ganz offensichtlich sich 
auch nicht angesehen, denn dann wüßte er, das das Ziehen einer 
Endstufenröhre bereit die gesamte Endstufe ausklinkt. Das aber nur so 
nebenbei, denn das Thema Endstufe ist eigentlich schon seit einigen 
Posts abgehakt.

von Ampli-Feier (Gast)


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Zeno schrieb:
> Noch so ein Schlauberger der nicht lesen kann.

Dich kann ich in die Fresse schlagen,
dann hast Du kaum noch was zu sagen!

Brumm, brumm, brumm
Verstärker summt herum.

Du bist mir schon oft aufgefallen,
mitttenmang nur reinzulallen!

Brumm, brumm, brumm
Verstärker summt herum.

von Peter N. (alv)


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Ist eine der alten ELs nicht mit Luft geflutet?
Dann könnte man die doch reinstecken und sie Heizung funktioniert 
wieder...

von Zeno (Gast)


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Ampli-Feier schrieb:
> Dich kann ich in die Fresse schlagen,
> dann hast Du kaum noch was zu sagen!
Ja, wenn man sonst nix kann und man nix zu sagen hat, dann fährt man 
halt diese Schiene - war nicht anders zu erwarten.

von novize (Gast)


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Ampli-Feier schrieb:
> Dich kann ich in die Fresse schlagen,
> dann hast Du kaum noch was zu sagen!

Da ist die Grenze des schlechten Geschmacks eindeutig überschritten. Das 
ist nicht lustig!

von Dieter (Gast)


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Das ist ein Anti#fa% - Song. Nur ein Wort wurde da durch Verstärker 
ersetzt.

von novize (Gast)


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Gibt es hier noch ein Rückmeldung?

von Harry R. (harryr)


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novize schrieb:
> Gibt es hier noch ein Rückmeldung?
Ich resümiere morgen, wenn ich etwas Zeit übrig habe.

VG Harry

von Old (Gast)


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Gut Ding will Weile haben.

von Harry R. (harryr)


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Old schrieb:
> Gut Ding will Weile haben.
Genau, so war es dann auch :-)

Zusammenfassung:

Problem: hörbares Brummen (50/10Hz) in jeder Stellung des Mastervolumes.

Ein am Return (J5)  eingespeistes Signal war ohne Brumm, daher musste 
die Ursache davor liegen. Da die Ursache analytisch nicht zu finden war, 
habe ich mir die Platine mit der Lupe angesehen und Lötpunkte, die ich 
für nicht optimal hielt, nochmal nachverzinnt. Relativ schnell waren die 
Lötpunkte des Tonstacks als Brummursache gefunden, denn nach deren 
Nachverzinnung war der Brumm weg. Ich vermute mal, dass die zweiseitige 
Bestückung und durchkontaktierte Leitungswege ihr Übriges getan haben, 
denn bei einigen Lötpunkten ist beidseitiger Kontakt notwendig. 
Weiterhin vermute ich, dass sich durch den Aus/Einbau der Platine (bei 
der Installation der Drossel, s.u.) ein brüchiger Kontakt gebildet oder 
endgültig verabschiedet hat (oder hochohmig wurde).
Man muss dazu wissen, dass die Platine komplett durch die Potis am 
Gehäuse befestigt ist und dadurch immer eine mechanische Belastung der 
Poti-Lötpunkte vorhanden ist. Ich weiß jetzt also, dass es einer oder 
mehrere Kontakte der Potis rund um den Tonstack die Ursache war.

Was noch alles diskutiert wurde:

Ursprünglich hatte ich ja den Amp nur wg. dem Einbau einer Drossel im 
Hochspannungszweig hinter D8 "geöffnet". Nach dem Hinweis, dass die 
Drossel eigentlich zwischen  C39 & C40 gehört, habe ich mich dazu 
entschlossen
direkt vor der Drossel (hinter D8) einen weiteren Elko (100µF) 
einzubauen,
sodass sich die Drossel jetzt zwischen Lade- und Siebelko befindet. Nach 
den Diskussionen um das Thema kam ich zu der Ansicht, dass die Erhöhung 
der Kapazitäten dort keine negativen Auswirkungen hat und so ist es. Die 
gesamte Maßnahme mit der Drossel war erfolgreich, da jetzt wirklich 
jeglicher Restbrumm weg ist.
Ich rede dabei von einem "kleinem" Brummen, nicht von dem "großen" 
Brummen, um das es in diesem Thread ging. Die Drossel fängt sich also 
auch kein Brummen ein, wie befürchtet wurde.

Die ebenfalls diskutierte ungewöhnliche Implementierung der 
Röhrenheizungen (seriell) hat ebenfalls keinen spürbar/hörbaren 
negativen Einfluss und war keine Brummursache, was ich mir auch gedacht 
habe, denn das hat ja jahrelang gut funktioniert.

Zu den Widerständen R43/53:
Da ich keine Lust mehr auf weitere Basteleien hatte, habe ich die 
Platine mit der Endstufe nur mit der Lupe von der Bestückungsseite aus 
betrachtet, ob die beidseitig bestückt ist, weiß ich nicht. Es sieht 
aber so aus, als ob es bei V5/V6 keine Pendants zu R43/53 gibt, ob die 
Röhrenpaare sich evtl. irgendwie R43/53 teilen weiß ich nicht, 
merkwürdig ist dieser Teil der Schaltung schon, aber voilà es 
funktioniert.

So, falls es noch Fragen gibt, einfach melden.

Ansonsten schließe ich den Thread und danke für die (manchmal etwas 
ausschweifende) Diskussion, die mir letztendlich bei der erfolgreichen 
Fehlersuche geholfen hat.

Grüßle Harry

von novize (Gast)


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Schirmgitterwiderstände haben im wesentlichen zwei mir bekannte 
Aufgaben. Zum einen zur Leistungsbegrenzung und zum anderen 
Schwingneigung zu unterdrücken.
Die EL84 kann bei Aussteuerung mit bis zu 4,4W belastet werden 
https://tube-data.com/sheets/190/e/E84L.pdf
Daher ist aus diesem Grund kein Schirmgitterwiderstand zwingend 
erforderlich.
Nachteilig am Schirmgitterwiderstand ist, das es dadurch zu einer 
Schirmgittermodulation kommt und sich der Klirrfaktor erhöht.
Viele berühmt EL84 Verstärker nutzen auch keine Schirmgitterwiderstände 
wie z.B. Leak Stereo 20 oder Grundig NF2.
Daher steht zu vermuten, dass bei deinem Verstärker die 
Schirmgitterwiderstände aufgrund einer Schwingneigung verwendet wurden.
Der Ausgangsübertrager scheint hier nicht von besonderer Güte zu sein. 
Die Bastelei im Rückkopplungspfad könnte auch dieser Vermutung 
geschuldet sein.
Grundsätzlich wäre es hinreichend, wenn, wie in deinem Fall, nur eine 
Seite mit Schirmgitterwiderständen behandelt wird, um die Schwingneigung 
wirkungsvoll zu unterdrücken.

von Willi (Gast)


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Bei 100 Ohm Schirmgitterwiderstand passiert nichts Nachteiliges. Davon 
abgesehen sollen die Schirmgitterwiderstände Schwingungen im UKW-Bereich 
verhindern und nicht den Phasenrand eines gegengekoppelten Verstärker 
steigern.

Gerade bei Gitarrenverstärkern und der hier erwünscht auftretenden 
Übersteuerung würde ich der Einhaltung der zulässigen 
Schirmgitterverlustleistung (EL84 Ng2max = 1,5W, Ng2dmax = 2,5W) 
gesteigerte Aufmerksamkeit widmen.

Der Ausgangsübertrager wird den Anforderungen eines Gitarrenverstärkers 
entsprechend gestaltet sein und zur Klangformung beitragen. Das mit den 
zwei fehlenden g2-Widerständen kann auch ein Zeichnungsfehler sein.

von novize (Gast)


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Willi schrieb:
> Bei 100 Ohm Schirmgitterwiderstand passiert nichts Nachteiliges.

Wie bereits erklärt, es entsteht zwangsläufig eine 
Schirmgittermodulation. Diese führt zu erhöhten Verzerrungen. Je größer 
dieser Widerstand um so größer die Verzerrung. Dies ist sowohl in der 
Praxis messbar, als auch in der Simulation sichtbar. Ob das bei einem 
Gitarrenverstärker relevant ist, lasse ich mal dahingestellt.

> Davon abgesehen sollen die Schirmgitterwiderstände Schwingungen im UKW-Bereich
> verhindern und nicht den Phasenrand eines gegengekoppelten Verstärker
> steigern.

Da hast du nicht genau gelesen. Geschrieben habe ich, „Schwingneigung zu 
unterdrücken“ und weiter „Daher steht zu vermuten, dass bei deinem 
Verstärker die Schirmgitterwiderstände aufgrund einer Schwingneigung 
verwendet wurden.“ Das der Phasenrand gesteigert werden soll, habe ich 
weder explizit noch implizit geschrieben.

> Gerade bei Gitarrenverstärkern und der hier erwünscht auftretenden
> Übersteuerung würde ich der Einhaltung der zulässigen
> Schirmgitterverlustleistung (EL84 Ng2max = 1,5W, Ng2dmax = 2,5W)
> gesteigerte Aufmerksamkeit widmen.
In den Datenblätter, die ich konsultiert habe, da steht was anderes. 
Ng2max liegt hier bei 4 - 4,4W Quellen:
https://frank.pocnet.net/sheets/010/e/EL84.pdf
https://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EL84.pdf
https://frank.pocnet.net/sheets/084/e/EL84.pdf
https://frank.pocnet.net/sheets/019/e/EL84.pdf
https://frank.pocnet.net/sheets/128/e/E84L.pdf
https://tube-data.com/sheets/190/e/E84L.pdf

Wo du deine 1,5W her hast, konnte ich nicht nachvollziehen und hast 
leider keine Quellen angegeben. Vielleicht hast du dich ja nur verlesen 
oder was durcheinandergebracht?

Nehmen wir mal dieses Datenblatt 
https://frank.pocnet.net/sheets/010/e/EL84.pdf Hier sind für einen Class 
AB PP Verstärker bei Vollaussteuerung bei 300V, 11 mA angegeben. Das 
macht nach Eva Klein 3,3W. Im Leerlauf sind es bereits 1,2W. Da ist 
nicht mehr viel Raum bis zu den von dir angegeben 1,5W. Und diese Daten 
beziehen sich auf eine Durchschnittliche Röhren! Toleranzen in den 
Parametern von +-20% sind durchaus üblich

Von zwingend zu verwendenden Schirmgitterwiderständen bei der EL84 habe 
ich in keinem Datenblatt gelesen. Wenn dies der Fall wäre, stünde das 
auch im Datenblatt drin, wie z.B. hier 
https://frank.pocnet.net/sheets/128/e/EL34.pdf

Auf die Tatsachen, dass etliche bekannte EL84 Verstärker keine 
Schirmgitterwiderstände verbaut hatten, bist du nicht eingegangen. 
Überlesen, oder passte es dir gerade nicht ins Konzept?

> Der Ausgangsübertrager wird den Anforderungen eines Gitarrenverstärkers
> entsprechend gestaltet sein und zur Klangformung beitragen.
Jein. Gitarrenverstärker sollen einen Sound kreieren und da trägt die 
Dimensionierung des AÜ (gerade im unteren Frequenzbereich) bei. Aber 
keinesfalls darf er so schlecht sein, dass dies zu Instabilitäten 
(oberer Frequenzgang) führt, z.B. schlechter Streuinduktivität oder 
ungünstige Wiklungskapazitäten.

>Das mit den zwei fehlenden g2-Widerständen kann auch ein Zeichnungsfehler sein.
Auch hier wieder, vor dem Schreiben bitte lesen, was bereits gesagt 
wurde. Harry hat das geklärt: „Es sieht aber so aus, als ob es bei V5/V6 
keine Pendants zu R43/53 gibt“

von rbx (Gast)


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Harry R. schrieb:
> Man muss dazu wissen, dass die Platine komplett durch die Potis am
> Gehäuse befestigt ist und dadurch immer eine mechanische Belastung der
> Poti-Lötpunkte vorhanden ist. Ich weiß jetzt also, dass es einer oder
> mehrere Kontakte der Potis rund um den Tonstack die Ursache war.

Zugentlastungen zu organisieren ist gar nicht so verkehrt.

Auf jeden Fall vielen Dank für die lesenswerte Rückmeldung :)
(+1)

von Willi (Gast)


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novize schrieb:
> Willi schrieb:
>> Bei 100 Ohm Schirmgitterwiderstand passiert nichts Nachteiliges.
>
> Wie bereits erklärt, es entsteht zwangsläufig eine
> Schirmgittermodulation. Diese führt zu erhöhten Verzerrungen. Je größer
> dieser Widerstand um so größer die Verzerrung. Dies ist sowohl in der
> Praxis messbar, als auch in der Simulation sichtbar. Ob das bei einem
> Gitarrenverstärker relevant ist, lasse ich mal dahingestellt.
Ich weiß jetzt nicht so recht, was Du mir erzählen willst. Die 
Schirmgittervorwiderstände wurden bei ausgesucht hochwertigen oder auch 
einfacheren Geräten eingebaut oder auch weggelassen, ohne Probleme 
hinsichtlich der technischen Daten.
Daß ausgesprochen hochohmige nicht abgeblockte Schirmgitterwiderstände 
in Leistungsverstärkern kontraproduktiv sind, sollte prinzipiell klar 
sein.

>> Davon abgesehen sollen die Schirmgitterwiderstände Schwingungen im UKW-Bereich
>> verhindern und nicht den Phasenrand eines gegengekoppelten Verstärker
>> steigern.
>
> Da hast du nicht genau gelesen. Geschrieben habe ich, „Schwingneigung zu
> unterdrücken“ und weiter „Daher steht zu vermuten, dass bei deinem
> Verstärker die Schirmgitterwiderstände aufgrund einer Schwingneigung
> verwendet wurden.“ Das der Phasenrand gesteigert werden soll, habe ich
> weder explizit noch implizit geschrieben.
Doch, hast Du, gleich darunter im Zusammenhang:
"Der Ausgangsübertrager scheint hier nicht von besonderer Güte zu sein.
Die Bastelei im Rückkopplungspfad könnte auch dieser Vermutung
geschuldet sein."
Wie anders wäre das zu deuten?

>> Gerade bei Gitarrenverstärkern und der hier erwünscht auftretenden
>> Übersteuerung würde ich der Einhaltung der zulässigen
>> Schirmgitterverlustleistung (EL84 Ng2max = 1,5W, Ng2dmax = 2,5W)
>> gesteigerte Aufmerksamkeit widmen.
> In den Datenblätter, die ich konsultiert habe, da steht was anderes.
> Ng2max liegt hier bei 4 - 4,4W Quellen:
> https://frank.pocnet.net/sheets/010/e/EL84.pdf
> https://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EL84.pdf
> https://frank.pocnet.net/sheets/084/e/EL84.pdf
> https://frank.pocnet.net/sheets/019/e/EL84.pdf
> https://frank.pocnet.net/sheets/128/e/E84L.pdf
> https://tube-data.com/sheets/190/e/E84L.pdf
>
> Wo du deine 1,5W her hast, konnte ich nicht nachvollziehen und hast
> leider keine Quellen angegeben. Vielleicht hast du dich ja nur verlesen
> oder was durcheinandergebracht?
Im Heft RFT Empfängerröhren, Ausgabe 1959, stehen genau diese Werte.
Das Beier Röhrentaschenbuch Bd.1 1965 gibt 1,5W / 3,5W an,
die Schwandt Röhren-Taschen-Tabelle 1994 2W / 4W,
die General Electric Essential Characteristics 2W max.
Und jetzt?


> Von zwingend zu verwendenden Schirmgitterwiderständen bei der EL84 habe
> ich in keinem Datenblatt gelesen. Wenn dies der Fall wäre, stünde das
> auch im Datenblatt drin, wie z.B. hier
> https://frank.pocnet.net/sheets/128/e/EL34.pdf
"Zur Vermeidung von UKW-Störschwingungen ist es notwendig, unmittelbar 
vor das Steuergitter einen Schutzwiderstand von mindestens 1000 Ohm oder 
bzw. und vor das Schirmgitter einen Widerstand von mindestens 100 Ohm zu 
legen oder andere geeignete Maßnahmen zur Unterdrückung von 
UKW-Schwingungen vorzusehen." (RFT Empfängerröhren, Ausgabe 1959)
Bei der EL34 sollte man in der Tat vorsichtig sein, die ist auf dem g2 
empfindlich.

> Auf die Tatsachen, dass etliche bekannte EL84 Verstärker keine
> Schirmgitterwiderstände verbaut hatten, bist du nicht eingegangen.
> Überlesen, oder passte es dir gerade nicht ins Konzept?
Wozu sollte ich Geräte ohne Schirmgitterwiderstände auch noch 
thematisieren? Daß es davon auch eine ganze Reihe gibt, habe ich weder 
bestritten noch als untauglich bezeichnet. Bei Gitarrenverstärkern würde 
ich sie aber in jedem Fall vorsehen.

>> Der Ausgangsübertrager wird den Anforderungen eines Gitarrenverstärkers
>> entsprechend gestaltet sein und zur Klangformung beitragen.
> Jein. Gitarrenverstärker sollen einen Sound kreieren und da trägt die
> Dimensionierung des AÜ (gerade im unteren Frequenzbereich) bei. Aber
> keinesfalls darf er so schlecht sein, dass dies zu Instabilitäten
> (oberer Frequenzgang) führt, z.B. schlechter Streuinduktivität oder
> ungünstige Wiklungskapazitäten.
Wieso erst jein und dann umschreibst Du das, was ich kürzer formulierte? 
Der AÜ für einen Gitarrenverstärker wird so gemacht, daß er zusammen mit 
dem dafür vorgesehenen Lautsprecher das gewünschte klangliche Ergebnis 
liefert. Üblicherweise sind die Kerne vergleichsweise klein, eine 
aufwendige Verschachtelung fehlt zumeist auch (die "Bastelei im 
Rückkopplungspfad" dient auch der Klangformung).
Eine Ausnahme bilden die Dynacords.

>>Das mit den zwei fehlenden g2-Widerständen kann auch ein Zeichnungsfehler sein.
> Auch hier wieder, vor dem Schreiben bitte lesen, was bereits gesagt
> wurde. Harry hat das geklärt: „Es sieht aber so aus, als ob es bei V5/V6
> keine Pendants zu R43/53 gibt“
Gut, dann sind sie halt nicht da. Weder muß das gut noch beabsichtigt 
sein.

von Zeno (Gast)


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Harry R. schrieb:
> Nach dem Hinweis, dass die
> Drossel eigentlich zwischen  C39 & C40 gehört, habe ich mich dazu
> entschlossen
> direkt vor der Drossel (hinter D8) einen weiteren Elko (100µF)
> einzubauen,
> sodass sich die Drossel jetzt zwischen Lade- und Siebelko befindet. Nach
> den Diskussionen um das Thema kam ich zu der Ansicht, dass die Erhöhung
> der Kapazitäten dort keine negativen Auswirkungen hat und so ist es.
Ja, aber nur weil bei Dir keine Gleichrichterröhren verbaut sind. Dann 
sähe dies nämlich anders aus. Die Röhrenhersteller spezifizieren da eine 
maximale Größe Ladekondensators,  z.B. bei der EZ81 dürfen das max. 50µF 
sein.
DEr zusätzliche Elko wäre wahrscheinlich nicht nötig gewesen, es hätte 
ausgereicht die Amsel wie vorgeschlagen zwischen C39 un C40 zu 
positionieren.

Harry R. schrieb:
> Die Drossel fängt sich also
> auch kein Brummen ein, wie befürchtet wurde.
Nicht die Drossel würde das Brummen einfangen, sondern bei ungünstiger 
Montageposition in den AÜ einkoppeln.

Aber gut, wenn es am Ende funktioniert ist doch alles in Butter.

von Harry R. (harryr)


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rbx schrieb:
> Harry R. schrieb:
>> Man muss dazu wissen, dass die Platine komplett durch die Potis am
>> Gehäuse befestigt ist und dadurch immer eine mechanische Belastung der
>> Poti-Lötpunkte vorhanden ist. Ich weiß jetzt also, dass es einer oder
>> mehrere Kontakte der Potis rund um den Tonstack die Ursache war.
>
> Zugentlastungen zu organisieren ist gar nicht so verkehrt.
>
> Auf jeden Fall vielen Dank für die lesenswerte Rückmeldung :)
> (+1)
Schwierig .. ich versuche das Ding nie mehr aufzumachen :-)

Grüßle

von Harry R. (harryr)


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Zeno schrieb:
> Harry R. schrieb:
>> Nach dem Hinweis, dass die
>> Drossel eigentlich zwischen  C39 & C40 gehört, habe ich mich dazu
>> entschlossen
>> direkt vor der Drossel (hinter D8) einen weiteren Elko (100µF)
>> einzubauen,
>> sodass sich die Drossel jetzt zwischen Lade- und Siebelko befindet. Nach
>> den Diskussionen um das Thema kam ich zu der Ansicht, dass die Erhöhung
>> der Kapazitäten dort keine negativen Auswirkungen hat und so ist es.
> Ja, aber nur weil bei Dir keine Gleichrichterröhren verbaut sind. Dann
> sähe dies nämlich anders aus. Die Röhrenhersteller spezifizieren da eine
> maximale Größe Ladekondensators,  z.B. bei der EZ81 dürfen das max. 50µF
> sein.
> DEr zusätzliche Elko wäre wahrscheinlich nicht nötig gewesen, es hätte
> ausgereicht die Amsel wie vorgeschlagen zwischen C39 un C40 zu
> positionieren.
Mechanisch sehr schwierig, daher habe ich mich ja entschieden, einfach
eine weitere Kapazität vor der Drossel einzubauen :-)

> Harry R. schrieb:
>> Die Drossel fängt sich also
>> auch kein Brummen ein, wie befürchtet wurde.
> Nicht die Drossel würde das Brummen einfangen, sondern bei ungünstiger
> Montageposition in den AÜ einkoppeln.
Dann habe ich alles richtig gemacht, die Drossel ist an einem Platz 
weeeit weg vom AÜ. Der AÜ ist übrigens gekapselt ...
> Aber gut, wenn es am Ende funktioniert ist doch alles in Butter.
Aber so was von in Butter, der Amp ist jetzt ein brummfreier Traum !!!

von Karl B. (gustav)


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Willi schrieb:
> Die
> Schirmgittervorwiderstände wurden bei ausgesucht hochwertigen oder auch
> einfacheren Geräten eingebaut oder auch weggelassen, ohne Probleme
> hinsichtlich der technischen Daten.

Und da fällt mir auch gleich die Ultralinearschaltung ein.
Da braucht kein Extra-Widerstand ans Schirmgitter, weil bei ca 40 % 
Anzapfung der "Anodenspannungswicklung" erfolgt.
Trotzdem sieht man da gelegentlich noch Widerstände im 
Zehner-Ohm-Bereich.

ciao
gustav

von novize (Gast)


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Willi schrieb:
> Im Heft RFT Empfängerröhren, Ausgabe 1959, stehen genau diese Werte.
> Das Beier Röhrentaschenbuch Bd.1 1965 gibt 1,5W / 3,5W an,
> die Schwandt Röhren-Taschen-Tabelle 1994 2W / 4W,
> die General Electric Essential Characteristics 2W max.
> Und jetzt?

Da ich deine angegeben Quellen nicht zur Verfügung habe, kann ich diese 
nicht prüfen. Ein RFT Datenblatt zur EL84 habe ich leider ebenfalls 
nicht gefunden. Mag ja sein, dass RFT mit seinen Daten sehr konservativ 
war, oder es tatsächlich technische Gründe dafür gab. Oder es sich um 
eine Druckfehler handelt. Fakt ist doch, alle anderen Datenblätter geben 
4 bis 4,4W Ng2peak an. In keinem der Datenblätter steht, dass ein 
Schirmgitterwiderstand zwingend zu verwenden wäre!

Deine Angabe für die General Electric, also die 6BQ5, ist nicht 
zutreffend. Auch hier sind die 4W Ng2peak angegeben: 
https://frank.pocnet.net/sheets/093/6/6BQ5.pdf

Die 2W (continus) beziehen auf den nicht ausgesteuerten Zustand, das ist 
ein Unterschied!

Und nun? Henry Ford sagte einmal, scheitern ist einfach die Gelegenheit, 
wieder von vorn anzufangen, nur diesmal intelligenter.

von Willi (Gast)


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Mirwegen. Es gibt einige Röhren, zu denen die Daten von Hersteller zu 
Hersteller variieren.
EL34 von Mullard sind auch für 500V Schirmgitterspannung geeignet, was 
man bei anderen EL34 tunlichst unterlassen sollte.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
ich denke eher, dass sich die Dimensionierung eines 
Schirmgitterwiderstands bei Pentodenbetrieb eher danach richtet, wie 
hoch der maximale Schirmgitterstrom laut Datenblatt sein sollte, dürfte. 
Danach berechnet er sich zu:

Rg2 = (Ub−Ug2−Uk)/ Isg

Wobei Ub die Betriebsspannung ist, nicht die Spannung an der Anode.
Obwohl das oft vermischt wird.
Allerdings gibt es auch Angaben in Datenblättern zum Triodenbetrieb.
Hierbei werden Anode und Schirmgitter zusammengeschaltet:
Ohne Widerstand am Schirmgitter extra.
Die empfohlenen Spannungs- und Stromwerte etc. weichen aber dann 
mitunter von denen bei reinem Pentodenbetrieb ab.

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/EL84/el84-Philips.pdf

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Man kann auf jeden Fall mal festhalten, das es wenig Sinn hat, 2 Röhren 
mit und 2 Röhren ohne Schirmgitter-R zu verschalten.

novize schrieb:
> Viele berühmt EL84 Verstärker nutzen auch keine Schirmgitterwiderstände
> wie z.B. Leak Stereo 20 oder Grundig NF2.

Berühmt, soso. Der noch viel berühmtere Vox AC30 jedenfalls hat 
Schirmgitterwiderstände - an allen 4 EL84.

von Karl B. (gustav)


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novize schrieb:
> Viele berühmt EL84 Verstärker nutzen auch keine Schirmgitterwiderstände
> wie z.B. Leak Stereo 20 oder Grundig NF2.

Hi,
BTW:
Beim NF2 von Grundig ist die Drossel im Betriebsspannungszweig der 
besagte Widerstand.
BTW: "Mein" NF10 hat da Sicherungs-Widerstand von 600 Ohm.
Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren"

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von novize (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Beim NF2 von Grundig ist die Drossel im Betriebsspannungszweig der
> besagte Widerstand.

Im Schaltbild ist keine Drossel für die Schirmgitterspannung enthalten. 
Und wenn es so wäre, würde es meine These stützen, dass es darum geht 
Schwingneigungen zu unterdrücken und nicht um eine Leistungsbegrenzug.

> BTW: "Mein" NF10 hat da Sicherungs-Widerstand von 600 Ohm.

Auch dies ist nicht im Schaltplan vorhanden: 
https://worldradiohistory.com/Archive-Company-Publications/Grundig/Grundig-1961-12.pdf

Matthias S. schrieb:
> Man kann auf jeden Fall mal festhalten, das es wenig Sinn hat, 2 Röhren
> mit und 2 Röhren ohne Schirmgitter-R zu verschalten.

von novize (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Man kann auf jeden Fall mal festhalten, das es wenig Sinn hat, 2 Röhren
> mit und 2 Röhren ohne Schirmgitter-R zu verschalten.

Nein kann man nicht festhalten. Um Schwingneigungen zu unterdrücken, 
reicht es an einer Seite.

von novize (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Danach berechnet er sich zu:
>
> Rg2 = (Ub−Ug2−Uk)/ Isg

Und diese Formel kommt woher?

Angenommen Ub = 300V und Ug2 = 200V und Uk = 0V mit Isg = 5mA 
(geschätzt) müsste Rg2 20k betragen.

Ub = 306V und Ug2 = 298V und Uk = 0V mit Isg = 11mA (geschätzt)
müsste Rg2 720 Ohm betragen.

Offensichtlich unzutreffend, da mit geringer Ug2 eine geringere 
Belastung auftritt.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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novize schrieb:
> Und diese Formel kommt woher?

https://roehrenfibel.files.wordpress.com/2008/07/tafelwerk1.pdf

novize schrieb:
> Auch dies ist nicht im Schaltplan vorhanden:
> 
https://worldradiohistory.com/Archive-Company-Publications/Grundig/Grundig-1961-12.pdf

R30 180 Ohm
Welche Funktion hätte der sonst, als Strombegrenzung für die 
Schirmgitter?

Im Verstärker von "meinem" N10 ist es R32 600 Ohm/ 6 Watt
Siehe Auszug.
Es sind übrigens ELLs.(Glücklicherweise nicht noch ECLLs!)
Also von Hause aus wohl besser gematchte Endstufenröhren(hälften).

ciao
gustav

von Willi (Gast)


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novize schrieb:
> Karl B. schrieb:
>
>> Danach berechnet er sich zu:
>> Rg2 = (Ub−Ug2−Uk)/ Isg
>
> Und diese Formel kommt woher?
Die kann man sich mit ein wenig elektrischem Grundverständnis selbst 
herleiten,  wenn man denn die dabei geltenden Einschränkungen 
berücksichtigt.

> Angenommen Ub = 300V und Ug2 = 200V und Uk = 0V mit Isg = 5mA
> (geschätzt) müsste Rg2 20k betragen.
> Ub = 306V und Ug2 = 298V und Uk = 0V mit Isg = 11mA (geschätzt)
> müsste Rg2 720 Ohm betragen.
> Offensichtlich unzutreffend, da mit geringer Ug2 eine geringere
> Belastung auftritt.
Nein, die Gleichung als solche paßt.

von novize (Gast)


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Karl B. schrieb:
> R30 180 Ohm
> Welche Funktion hätte der sonst, als Strombegrenzung für die
> Schirmgitter?

R30 wird mittels C19 100uF abgeblockt und gehört zum Netzteil. Ist ein 
wenig unübersichtlich im Schaltplan gezeichnet.

> Im Verstärker von "meinem" N10 ist es R32 600 Ohm/ 6 Watt
Auch hier das gleiche Bild, R32 wird mittels C14 100uF abgeblockt und 
gehört zum Netzteil.

Die Schirmgitterspannung muss gut gesiebt sein. Wer es ganz genau nimmt 
stabilisiert die Schirmgitterspannung. Grommes 260A wäre so ein 
Beispiel.

von novize (Gast)


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Willi schrieb:
> Die kann man sich mit ein wenig elektrischem Grundverständnis selbst
> herleiten,  wenn man denn die dabei geltenden Einschränkungen
> berücksichtigt.

Ah ja? Dann rechne das mal für die hier zur Debatte stehende EL84 vor.

von Willi (Gast)


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Schirmgittervorwiderstände (wofür sich die Gleichung mit gewissen 
Einschränkungen eignet) zum Zwecke der Spannungsverminderung sind eine 
andere Sache als Schwingschutzwiderstände einzusetzen. Ich hab's doch 
nun zitiert, wie die Schwingschutzwiderstände für g1/g2 der EL84 zu 
gestalten sind.

Und nein, es reichen nicht zwei g2-Widerstände bei vier Endröhren. Bei 
einem soliden Schaltungsentwurf würde man diese Widerstände an allen 
vier Schirmgittern vorsehen. Oder alle weglassen, wenn die Widerstände 
an den g1 ausreichend sind.

von novize (Gast)


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Willi schrieb:
> Schirmgittervorwiderstände (wofür sich die Gleichung mit gewissen
> Einschränkungen eignet) zum Zwecke der Spannungsverminderung sind eine
> andere Sache als Schwingschutzwiderstände einzusetzen. Ich hab's doch
> nun zitiert, wie die Schwingschutzwiderstände für g1/g2 der EL84 zu
> gestalten sind.
Wo hast du was zitiert?
Unter Vorrechnen am konkreten Beispiel hab ich mir was anderes 
vorgestellt, so mit Zahlen und so. Das mit dem "mit ein wenig 
elektrischem Grundverständnis" kannst du ja sicher mit links ;-)


> Und nein, es reichen nicht zwei g2-Widerstände bei vier Endröhren. Bei
> einem soliden Schaltungsentwurf würde man diese Widerstände an allen
> vier Schirmgittern vorsehen. Oder alle weglassen, wenn die Widerstände
> an den g1 ausreichend sind.

Und diese Erkenntnis nimmst du jetzt woher? Hast du schon mal so eine 
Schaltung simuliert? Mach das mal, da wirst du dich wundern.

Nur so ein kleiner Gedankenanstoß, schau dir mal das Schaltbild (Link 
weiter oben) von der NF1 und NF2 an. Das sind zwar keine 
Schirmgitterwiderstände enthalten, dafür aber Gridstopper. Und was 
erkennst du dort? Ja genau, die sind deutlich unterschiedlich 
dimensioniert 1 vs. 15k. Dämmert da was? Oder waren die Ingenieure von 
Grundig nur ein wenig plem plem?

von Willi (Gast)


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novize schrieb:
> Willi schrieb:
>> Schirmgittervorwiderstände (wofür sich die Gleichung mit gewissen
>> Einschränkungen eignet) zum Zwecke der Spannungsverminderung sind eine
>> andere Sache als Schwingschutzwiderstände einzusetzen. Ich hab's doch
>> nun zitiert, wie die Schwingschutzwiderstände für g1/g2 der EL84 zu
>> gestalten sind.
> Wo hast du was zitiert?
Weiter oben, aus dem RFT Röhrenbuch. Wenn man aus einer Schaltung das 
Optimum herauskneten will, kann man sich auch noch Gedanken machen, ob 
man die Tiefpaßwirkung des Widerstandes am g1 mit der ziemlich geringen 
dynamischen Eingangskapazität nutzen will. Ohne nachzusehen: man hat das 
im Juwel 2 gemacht, dort ist der Schwingschutzwiderstand am g1 der EL84 
100kOhm.

> Unter Vorrechnen am konkreten Beispiel hab ich mir was anderes
> vorgestellt, so mit Zahlen und so. Das mit dem "mit ein wenig
> elektrischem Grundverständnis" kannst du ja sicher mit links ;-)
Die angegebene Gleichung war völlig in Ordnung. Oder was gefällt Dir 
nicht daran? Daß man damit keine g2 von AB-, B- oder D-Verstärkern 
versorgen kann, sollte ebenso wie die Notwendigkeit einer Abblockung von 
g2 zur Katode einleuchten.

>> Und nein, es reichen nicht zwei g2-Widerstände bei vier Endröhren. Bei
>> einem soliden Schaltungsentwurf würde man diese Widerstände an allen
>> vier Schirmgittern vorsehen. Oder alle weglassen, wenn die Widerstände
>> an den g1 ausreichend sind.
>
> Und diese Erkenntnis nimmst du jetzt woher?
Bau, Entwicklung und Reparatur röhrenbestückter Geräte seit etwa 1984. 
Ich habe auch in industriell hergestellten Geräten einige zweifelhafte 
Dinge gesehen.

> Hast du schon mal so eine
> Schaltung simuliert? Mach das mal, da wirst du dich wundern.
Mehrerere. An welcher Stelle sollte ich mich denn Deiner Meinung nach 
wundern?

> Nur so ein kleiner Gedankenanstoß, schau dir mal das Schaltbild (Link
> weiter oben) von der NF1 und NF2 an. Das sind zwar keine
> Schirmgitterwiderstände enthalten, dafür aber Gridstopper. Und was
> erkennst du dort? Ja genau, die sind deutlich unterschiedlich
> dimensioniert 1 vs. 15k. Dämmert da was? Oder waren die Ingenieure von
> Grundig nur ein wenig plem plem?
Siehe ganz oben im Beitrag oder wird das jetzt ein 
Nebenkriegsschauplatz?

von novize (Gast)


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Willi schrieb:
> novize schrieb:
>> Wo hast du was zitiert?
> Weiter oben, aus dem RFT Röhrenbuch. Wenn man aus einer Schaltung das
> Optimum herauskneten will, kann man sich auch noch Gedanken machen, ob
> man die Tiefpaßwirkung des Widerstandes am g1 mit der ziemlich geringen
> dynamischen Eingangskapazität nutzen will.
Gut du meinst dieses Zitat: "Zur Vermeidung von UKW-Störschwingungen ist 
es notwendig, unmittelbar vor das Steuergitter einen Schutzwiderstand 
von mindestens 1000 Ohm oder bzw. und vor das Schirmgitter einen 
Widerstand von mindestens 100 Ohm zu legen oder andere geeignete 
Maßnahmen zur Unterdrückung von UKW-Schwingungen vorzusehen." (RFT 
Empfängerröhren, Ausgabe 1959)

Die Tiefpasswirkung ergibt sich nicht aus dem Widerstand, sondern aus 
der Gitterkapazität (bzw. Millerkapazität) in Verbindung mit dem 
Widerstand (Gridstoper). Die Millerkapazität ist in vielen Fällen für 
Röhrenverhältnisse oft alles andere als gering.

Weiter hattest du geschrieben, „Schirmgittervorwiderstände (wofür sich 
die Gleichung mit gewissen Einschränkungen eignet)“. Das halte ich für 
unzutreffend. Ganz einfach deshalb, weil hier eben nicht die 
Gitterkapazität in der Formel enthalten ist.
Von daher ist die Frage noch offen, wie du zu der Ansicht kommst, die 
Formel sein in diesem Kontext (Schwingungsdämpfung) irgendwie geeignet 
oder gar korrekt.

> Die angegebene Gleichung war völlig in Ordnung. Oder was gefällt Dir
> nicht daran? Daß man damit keine g2 von AB-, B- oder D-Verstärkern
> versorgen kann, sollte ebenso wie die Notwendigkeit einer Abblockung von
> g2 zur Katode einleuchten.
Wenn dass so klar ist, warum steht das da nirgends?
Nur zur Erinnerung, wir sprechen hier die ganze Zeit von dem konkreten 
Gitarrenverstärker, nur blöd, dass dies ein AB-Verstärker ist. Nach 
deiner jetzigen Aussage ist die Formel hierfür nicht geeignet. Das ist 
jetzt blöd, oder?


>>> Und nein, es reichen nicht zwei g2-Widerstände bei vier Endröhren. Bei
>>> einem soliden Schaltungsentwurf würde man diese Widerstände an allen
>>> vier Schirmgittern vorsehen. Oder alle weglassen, wenn die Widerstände
>>> an den g1 ausreichend sind.
>> Und diese Erkenntnis nimmst du jetzt woher?
> Bau, Entwicklung und Reparatur röhrenbestückter Geräte seit etwa 1984.
> Ich habe auch in industriell hergestellten Geräten einige zweifelhafte
> Dinge gesehen.
Du willst also sagen, du hast eine Menge Erfahrung und diese Erfahrung 
macht deine Aussage valide. Deine Erfahrung hilft aber nichts, wenn 
jemand ohne Erfahrung es dennoch besser weiß. Das ist ein 
Pseudoargument.

>> Hast du schon mal so eine
>> Schaltung simuliert? Mach das mal, da wirst du dich wundern.
> Mehrerere. An welcher Stelle sollte ich mich denn Deiner Meinung nach
> wundern?
Na an der Stelle, wenn du ein schwingendes System hast und nur an einer 
Seite Maßnahmen ergreifst, die nach deiner Behauptung nichts bringen.
Aber wenn du schon viele Schaltungen simuliert hast, wird es ja ein 
leichtes sein, meine Behauptung zu falsifizieren. Leg los!

>> Nur so ein kleiner Gedankenanstoß, schau dir mal das Schaltbild (Link
>> weiter oben) von der NF1 und NF2 an. Das sind zwar keine
>> Schirmgitterwiderstände enthalten, dafür aber Gridstopper. Und was
>> erkennst du dort? Ja genau, die sind deutlich unterschiedlich
>> dimensioniert 1 vs. 15k. Dämmert da was? Oder waren die Ingenieure von
>> Grundig nur ein wenig plem plem?
> Siehe ganz oben im Beitrag oder wird das jetzt ein
> Nebenkriegsschauplatz?
Nein das ist kein „Nebenkriegsschauplatz“. Zum eine sehe ich das hier 
nicht als einen „Krieg“ an, sondern als einen angeregten Austausch mit 
dir, keine Provokationen inklusive ;-) Und zum anderen zeigt es doch 
dass eine asymmetrische Maßnahme Wirkung entfaltet, die du negierst.

von Willi (Gast)


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novize schrieb:
> Willi schrieb:
>> novize schrieb:
>>> Wo hast du was zitiert?
>> Weiter oben, aus dem RFT Röhrenbuch. Wenn man aus einer Schaltung das
>> Optimum herauskneten will, kann man sich auch noch Gedanken machen, ob
>> man die Tiefpaßwirkung des Widerstandes am g1 mit der ziemlich geringen
>> dynamischen Eingangskapazität nutzen will.
> Gut du meinst dieses Zitat: "Zur Vermeidung von UKW-Störschwingungen ist
> es notwendig, unmittelbar vor das Steuergitter einen Schutzwiderstand
> von mindestens 1000 Ohm oder bzw. und vor das Schirmgitter einen
> Widerstand von mindestens 100 Ohm zu legen oder andere geeignete
> Maßnahmen zur Unterdrückung von UKW-Schwingungen vorzusehen." (RFT
> Empfängerröhren, Ausgabe 1959)
>
> Die Tiefpasswirkung ergibt sich nicht aus dem Widerstand, sondern aus
> der Gitterkapazität (bzw. Millerkapazität) in Verbindung mit dem
> Widerstand (Gridstoper).
Das ist bekannt. Zusätzlich wird man damit die Güte des Schwingkreises, 
der sich durch die Verdrahtung und die Röhre ergibt, vermindern wollen.

> Die Millerkapazität ist in vielen Fällen für
> Röhrenverhältnisse oft alles andere als gering.
Bei Pentoden?

> Weiter hattest du geschrieben, „Schirmgittervorwiderstände (wofür sich
> die Gleichung mit gewissen Einschränkungen eignet)“. Das halte ich für
> unzutreffend. Ganz einfach deshalb, weil hier eben nicht die
> Gitterkapazität in der Formel enthalten ist.
Wozu auch? Du wirfst hier die Festlegung der g2-Gleichspannung und das 
Verhindern von UKW-Schwingungen durcheinander. Das Eine hat mit dem 
Anderen nichts zu tun und das steht auch weiter oben.

>> Die angegebene Gleichung war völlig in Ordnung. Oder was gefällt Dir
>> nicht daran? Daß man damit keine g2 von AB-, B- oder D-Verstärkern
>> versorgen kann, sollte ebenso wie die Notwendigkeit einer Abblockung von
>> g2 zur Katode einleuchten.
> Wenn dass so klar ist, warum steht das da nirgends?
Weil das absolutes Grundwissen ist.
Karl B. hat die Gleichung formuliert, ich gehe davon aus, daß er auch 
weiß, wo die Grenzen dabei sind.

Wir werden damit nicht übereinkommen: Du hältst zwei g2-Widerstände für 
ausreichend, ich halte es für dürftig, auch und vor allem unter dem 
Gesichtspunkt der Anwendung als Instrumentenverstärker.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
Zitat:
"...Sind die Schirmgitterströme nicht im Datenblatt eingezeichnet bzw. 
nicht sauber ablesbar, gehe ich von 1/10 des Anodenstroms für 
Vorstufenpentoden aus und 1/5 bis 1/7 des Anodenstroms für Endpentoden.
Die tatsächlichen Werte messe ich dann in der fertigen Schaltung aus..."
/Zitat
Quelle:
https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/155022-schirmgitter-vorwiderstand/

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Harry R. (harryr)


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Hallo Leute,

das geht ja drunter und drüber hier :-)

Eine Frage an die noch Mitdiskutierenden.

Ausgehend davon, dass es nur zwei Schirmgitterwiderstände gibt/gäbe 
(hier: R43/R53).

Wie würde die Schaltung aussehen, wenn sich jeweils zwei EL84 einen 
Schirmgitterwiderstand teilen ?

Nein, ich werde da nix ändern, meine Frage resultiert aus meiner Neugier 
:-)

Grüßle Harry

von Willi (Gast)


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Na, die beiden Schirmgitter zusammenschalten und von dort aus einen 
Widerstand hin zur Spannungsversorgung.

Hier:
https://www.audioservicemanuals.com/d/dynacord/dynacord-gigant/381809-dynacord-gigant-pwr-sch
Diese Schaltung war aber nicht primär zur Unterdrückung von Schwingungen 
gedacht, sondern zum Senken der Schirmgitterverlustleistung. 1970 hatte 
man die Vorwiderstände von 820 Ohm auf 2,2k erhöht.

Die Schwingschutzwiderstände müssen sehr nahe an der Röhrenfassung 
angeordnet werden, das war mit der obigen Schaltung nicht möglich.
Besser: 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/524017/Schaltung_EL34.jpg

von novize (Gast)


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Harry R. schrieb:
> Wie würde die Schaltung aussehen, wenn sich jeweils zwei EL84 einen
> Schirmgitterwiderstand teilen ?

Dann würde man das Schirmgitter von V4 mit dem von V5 und das von V6 mit 
dem von V7 parallel schalten. Daran würden dann jeweils die Widerstände 
zur Schirmgitterspannung geführt werden.

von novize (Gast)


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Willi schrieb:
>> Weiter hattest du geschrieben, „Schirmgittervorwiderstände (wofür sich
>> die Gleichung mit gewissen Einschränkungen eignet)“. Das halte ich für
>> unzutreffend. Ganz einfach deshalb, weil hier eben nicht die
>> Gitterkapazität in der Formel enthalten ist.
> Wozu auch? Du wirfst hier die Festlegung der g2-Gleichspannung und das
> Verhindern von UKW-Schwingungen durcheinander. Das Eine hat mit dem
> Anderen nichts zu tun und das steht auch weiter oben.

Das die Widerstände vermutlich rein zur Schwingungsdämpfung enthalten 
sind, habe ich bereits eingangs geschrieben: „Daher steht zu vermuten, 
dass bei deinem Verstärker die Schirmgitterwiderstände aufgrund einer 
Schwingneigung verwendet wurden.“ 
Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren"

Und ich denke, da sind wir uns auch einig, die Widerstände dienen dem 
Schwinungsschutz, oder höre ich „Einpruch“?

Uneinig sind wir uns darüber, ob:
a) Die Formel: Rg2 = (Ub−Ug2−Uk)/ Isg 
Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren" in 
dieser Form zur Berechnung der Schirmgitterwiderstände für diesen 
Verstärker geeignet ist. Gleichzeitig soll diese Formel deiner Aussage 
nach auch geeignet sein, den Widerstandswert zur Schwingungsdämpfung zu 
berechnen.
M.E. ist die Formel hier nicht zu gebrauchen, denn es handelt sich bei 
der hier diskutierten Schaltung um parallel geschaltete EL84 Endröhren 
im AB-Push-Pull Betrieb.
Du behauptest das Gegenteil und sagst: „Die [Gleichung] kann man sich 
mit ein wenig elektrischem Grundverständnis selbst herleiten“ 
Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren" Den 
Beweis bist du aber trotz Nachfrage schuldig geblieben. Auf meine 
Beispielrechnung bist du nicht eingegangen und hat lediglich 
geschrieben, „Nein, die Gleichung als solche paßt.“.
Später hast du dann eingeräumt, „Daß man damit keine g2 von AB-, B- oder 
D-Verstärkern versorgen kann“ 
Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren" Da wir 
hier aber wie gesagt von einem AB Verstärker sprechen, heißt dies dann 
wohl doch, dass die Formel auch nach deiner Meinung nicht zu gebrauchen 
ist.

b) Es hinreichend ist, nur eine Seite mit einem Widerstand zu behandeln, 
um die Schwingneigung hinreichend unterdrücken zu können. Ob das nun 
„schön“ ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt Papier. Aber die 
Wirkung ist vorhanden. Du sagst, es wäre ein Schaltungsfehler und die 
Wirkung sein nicht gegeben.
Auf das Beispiel der asymmetrischen Gridstopper zur 
Schwinungsunterdrückung im NF1 / NF2 bist du nicht weiter eingegangen.
Auf den Vorschlag, das Ganze zu simulieren, bist du nicht eingegangen 
nur insofern, das du es könntest, wenn du denn wolltest.

> Wir werden damit nicht übereinkommen: Du hältst zwei g2-Widerstände für
> ausreichend, ich halte es für dürftig, auch und vor allem unter dem
> Gesichtspunkt der Anwendung als Instrumentenverstärker.

Wir müssen auch nicht übereinkommen im Sinne von, ein gemeinsames 
Urlaubsziel zu finden. Es geht hier um technische Sachverhalte und da 
sind klare Aussagen die Regel.

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