Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Parallelschaltung von elektronischen Lasten möglich?


von Martin S. (ms3071bhk)


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Hallo,

ich habe eine elektronische Last Kunkin KP184 (150V/40A/400W).
(diese Type unter anderem wegen 
Beitrag "KUNKIN KL284 elektronische Last")

Bei einem aktuellen Projekt möchte ich nun einem PC-Netzteil (12V 
Strang) für eine zeitlang 50A entnehmen (600W) - geht mit einer Kunkin 
also nicht wegen den 50A und nicht wegen den 600W.

Die Frage ist: würde ich nun eine zweite solche elektronische Last 
anschaffen, könnte ich die dann parallel schalten?
Beide im CC Modus, jede 25A, und damit mein Ziel erreichen?

Die (zweite) elektronische Last scheint einfach eine "günstige" Lösung 
zu sein (von der ich ggf. später auch noch etwas habe ... wenn es denn 
funktioniert).
Zumindest bei Mouser kosten zwei 300W Ohmmite 0.5Ohm Widerstände + die 
beiden empfohlenen (notwendigen) Alukühlkörper fast soviel wie ZWEI 
derartige EL, und mit den Widerständen fange ich nache dem Projekt ggf. 
wenig an.

Grüße,

Martin

von Kai D. (Firma: Selbständiger Konstrukteur) (robokai)


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In Reihe geht das wohl eher, oder? Bei entsprechender Dimensionierung 
der Einzellast.

von oder so (Gast)


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Kai D. schrieb:
> In Reihe geht das wohl eher, oder?

Strom-quellen oder -senken in Reihe schalten ist schlecht. Welche mit 
max. 40A zu nehmen, wenn man 50A haben möchte, ist noch schlechter.

Martin S. schrieb:
> Die Frage ist: würde ich nun eine zweite solche elektronische Last
> anschaffen, könnte ich die dann parallel schalten?
> Beide im CC Modus, jede 25A, und damit mein Ziel erreichen?

da spricht m.E. nichts dagegen.

von Alfred B. (alfred_b979)


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In Reihe würden sie sich zumindest gegenseitig stabilisieren statt
durch leichte Unterschiede bei den Regeleigenschaften (und ich meine
Unterschiede, die auch schon welche aus derselben Baureihe aufweisen)
zu destabilisieren (/das wenigstens zu können).

Aber trotzdem wäre die Aufschaltung wohl problematisch.

In Reihe sollte/müßte eine andere Schaltung, die zumindest kurz die
volle Belastung tragen können müßte, für gleichzeitige und sauber
spannungsverteilte Aufschaltung sorgen, wenn man keine der Lasten
gefährden will.

Und ähnlich bei Parallelschaltung:

Stromsenken (oder auch -quellen), auch (vermeintlich) gleichartige,
sollte man (siehe erster Absatz) einzig und allein passiv entkoppelt
parallel schalten, wenn man keine gefährden will - und im Gegensatz
zur Reihenschaltung müßte diese Entkopplung (dicke Drosseln höherer
L, entspr. Größe - mit Freilaufdioden, damit sie beim Abschalten des
Stroms nicht die Senken killen) verbleiben, um eine gegenseitige
Beeinflussung zumindest stark zu dämpfen.

Du kannst auch Glück haben, und es passiert nichts - das will ich
gar nicht mal ausschließen - aber ich würde das anders angehen:

https://www.ebay.de/itm/373988840994

5 Stück mit 5 Ohm bestellen, und alle 5 parallel an zwei Streifen
Kupferdachrinne löten - schon ist die Zusatzlast von 1 Ohm / 250W
max. (von denen an 12V natürlich nur 120W gebraucht werden) fertig.
Was Deine E-Last-Anforderung von 50A auf -12A = 38A schmälerte.

Zementwiderstände werden gut heiß (auch schon bei 1/2 des maximal
erlaubten Dauerstroms), also immer auf Beton, Ziegelstein o.ä.

Oder auch 5 Stück mit 4 Ohm, 5 Stück mit 3 Ohm (nur bei 5 x 3 Ohm
parallel kämest Du relativ nahe an die max. Spec der Widerstände -
vielleicht wären 5 Stück 4 Ohm sogar der etwas bessere Kompromiß:
0,8 Ohm ergäben 15A an 12V, die Kunkin müßte nur noch 35A tragen,
und auch die R wären noch etwas weg von 50W / Stck.).


Sind jdfs. günstig und schaffen den versprochenen (/aufgedruckten)
Leistungswert (je nach Spannung und damit Strom) OHNE zusätzlichen
Kühlkörper. Auf Beton oder Stein gelegt kann Dir egal sein, wie
heiß die nun werden.


Wozu genau willst Du eigentlich das NT bei festen 50A dauertesten?
Sehen, ob es seine Specs erfüllt?

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (christian_m280)


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Ach Alfred.

Gruss Chregu

von Andrew T. (marsufant)


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Alfred B. schrieb:
> Aber trotzdem wäre die Aufschaltung wohl problematisch.
> Und ähnlich bei Parallelschaltung


Blessed is the man who, having nothing to say, abstains from giving us 
wordy evidence of the fact.

von Martin S. (ms3071bhk)


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Danke schon mal für die bisherigen Antworten.
Interpretiere ich das soweit richtig, das der Trend eher zu "sollte 
funktionieren" ist? Aber nicht ganz definitiv?

Das Projekt selbst ist nicht der Test des PC-Netzteils, sondern ich 
möchte ein Adapter-PCB bauen und dieses testen. Stichwort "12VHPWR" 
(Connector) - ist aktuell ein "heißes" Thema und würde diesen Thread bei 
weitem sprengen.

D.h. der Testaufbau wäre:
PC-Netzteil (Stromquelle) -> Adapter-PCB von 4x 8pin PCIe auf 12VHPWR (= 
Testobjekt) -> PCB mit 12VHPWR Connector, an das dann die Last 
/Stromsenke fix angeschlossen ist, wie auch immer dann tatsächlich 
realisiert.

Das ist das Datenblatt der Connectoren / 12VHPWR Systems:

https://cdn.amphenol-cs.com/media/wysiwyg/files/documentation/datasheet/boardwiretoboard/bwb_minitek_pwr_cem_5_pcie.pdf

bzw. die Application Specification:
https://cdn.amphenol-cs.com/media/wysiwyg/files/documentation/gs-20-0704.pdf

Und bei den Terminals steht schon mal: "includes a 30° temperature rise 
above ambient at rated current". (und gemessen irgendwo am Housing 
nebenbei?)

Also das will ich mir ansehen, auch wie sich das ganze thermisch 
verhält, und damit muss/will ich es aber gemäß der Spezifikation 
belasten, und dann ist man bei den notwendigen 600W/12V/50A.
Von dem her wäre es mir ganz recht, wenn das doch am Arbeitsplatz ginge, 
auch wenn es naturgemäß warm werden wird, aber halt nicht am 
Beton/Steinboden draußen ...

von Kevin (Gast)


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Stromsenken parallel schalten ist kein Problem, sondern auch gängige 
Praxis.
Gut möglich, dass deine Senke intern auch aus mehreren parallelen Senken 
besteht. So skalieren die Hersteller auch gerne ihre Lasten für 
steigende Verlustleistungen.

Zum in Reihe schalten ein Gedankenspiel: Beide stellst du auf 50 A 
Konstantstrom. Aber welcher Wert stellt sich ein? Wenn die eine 2 V 
Spannungsabfall bei 50  A hat, ist sie ansich zufrieden. Die Andere bei 
10 V auch. Selbst mit idealen Senken (also exakt gleich einstellbar) 
wird das nix mit 50:50.
Jetzt kannst du zwar beide auf 50 A stellen, in der Realität will die 
eine dann aber 49 A senken und die Andere 51 A. Die 49 A wird bei 49 A 
zufrieden sein, die 51 A will aber noch mehr senken. Folge: die 51 A 
steuert voll durch, es fällt also nur eine minimale Spannung ab. Die 
Andere bekommt dann aber annähernd die volle Eingangsspannung ab und 
damit die volle Verlustleistung.

Wenn die Lasten es können, kannst du sie im Parallelbetrieb auch bei 300 
W Konstantleistung betreiben. Nur, wenn das Netzteil in die Knie geht, 
wird der Strom ansteigen und ggf. zu einer Überlast führen. Aber nur, 
wenn das Netzteil am Ende ist.

Bitte keine Spule in Reihe mit den Lasten schalten. Die könnte dir die 
Regelung instabil machen. Ein Widerstand geht, ist aber nicht notwendig.

von oszi40 (Gast)


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Warum müssen es unbedingt 2 elektronische Lasten parallel sein?  Bevor 
die geliefert sind, habe ich schon lange einen Sack geeignete, 
zementierte Widerstände oder notfalls Halogenlampen als Grundlast 
zusammengelötet.

von Manfred (Gast)


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Kevin schrieb:
> Gut möglich, dass deine Senke intern auch aus mehreren parallelen Senken
> besteht. So skalieren die Hersteller auch gerne ihre Lasten für
> steigende Verlustleistungen.

Bei meinem Eigenbau-Akkutester mache ich etwas ähnliches. Es gibt zwei 
Festwiderstände samt Schalttransistor und einen Transistor, der als 
Stellwiderstand geregelt wird.

Der µC berechnet das mit dem Erfolg, dass der Regeltransistor nicht die 
gesamte Leistung übernehmen muß.

> Bitte keine Spule in Reihe mit den Lasten schalten. Die könnte dir die
> Regelung instabil machen. Ein Widerstand geht, ist aber nicht notwendig.

Bei Martin reicht der Maximalstrom 40A der Senke nicht aus. Wäre die 
Leistung der limitierende Faktor, könnte ein Widerstand in Reihe zur 
Last einen Teil dieser übernehmen.

von Dieter (Gast)


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Nimm besser eine elektronische Last, die ins Netz rekuperiert.

von Karl (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bevor
> die geliefert sind, habe ich schon lange einen Sack geeignete,
> zementierte Widerstände oder notfalls Halogenlampen als Grundlast
> zusammengelötet.

Bei dir sind die Halluzinationen zementiert. Troll dich, hat mit der 
Frage nichts zu tun. Das warum wurde bereits vor deiner Frage 
beantwortet.

von Chris K. (kathe)


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von Kai D. (Firma: Selbständiger Konstrukteur) (robokai)


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Kevin schrieb:
> um in Reihe schalten ein Gedankenspiel: Beide stellst du auf 50 A
> Konstantstrom. Aber welcher Wert stellt sich ein? Wenn die eine 2 V
> Spannungsabfall bei 50  A hat, ist sie ansich zufrieden. Die Andere bei
> 10 V auch. Selbst mit idealen Senken (also exakt gleich einstellbar)
> wird das nix mit 50:50.

Solange sie innerhalb ihrer Regelreserve arbeiten, haben sie den 
gleichen Strom. Die Gesamtregelreserve in Sachen Spannung ist aber 
höher. Kaskadiert man mehrere solcher Quellen kommt man zu einer sehr 
ein steuerbaren HV-Versorgung.

von Andrew T. (marsufant)


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Dieter schrieb:
> Nimm besser eine elektronische Last, die ins Netz rekuperiert.

Klar, ist bei 600W auch tooootaaaal wichtig.

Und ca. 3stunden Testdauer.

Daher völlig unnötig.

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