Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Stromzähler (Ferraris-Zähler)


von Gerald (Gast)


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Hallo,
stimmt es, dass ein Ferraris-Stromzähler auch ohne Stromabnahme so lange 
weiterläuft, bis der rote Markierungsstrich auf der Drehscheibe erreicht 
ist und der Zähler erst dann einrastet und die Drehung aufhört?

Wenn das wahr ist, ist es vermutlich ein gutes Geschäft für die 
Stromanbieter, weil Millionen Kühlschränke nachts regelmäßig die Drehung 
antriggern.

von A. S. (Gast)


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Gerald schrieb:
> Wenn

eben.

Wo wird so was verbreitet?

von LDR (Gast)


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Gerald schrieb:
> Hallo,
> stimmt es, dass ein Ferraris-Stromzähler auch ohne Stromabnahme so lange
> weiterläuft, bis der rote Markierungsstrich auf der Drehscheibe erreicht
> ist und der Zähler erst dann einrastet und die Drehung aufhört?

Ja, aber das kann lange dauern, und vor allem auch rückwärts erfolgen.


> Wenn das wahr ist, ist es vermutlich ein gutes Geschäft für die
> Stromanbieter, weil Millionen Kühlschränke nachts regelmäßig die Drehung
> antriggern.

Wenn man etwas paranoid ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Gerald schrieb:
> Hallo,
> stimmt es, dass ein Ferraris-Stromzähler auch ohne Stromabnahme so lange
> weiterläuft, bis der rote Markierungsstrich auf der Drehscheibe erreicht
> ist und der Zähler erst dann einrastet und die Drehung aufhört?

Ja, aber er dreht sich auf dem kürzesten Wege zur Markierung, also auch 
rückwärts.

Mach dir nicht in die Hose, du wirst nicht beschissen.

Allerdings hat ein Haus sowieso meist Standbyverbrauch, er dreht also 
immer vorwärts, schafft es dann aber nicht aus der Magnethalteposition 
weiter zu drehen weil ihm die Kraft fehlt, irgendwie unterhalb von 3W.

Es ist also sogar zu deinem Vorteil

von Stefan F. (Gast)


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Gerald schrieb:
> stimmt es

Nein.

Michael B. schrieb:
> Ja, aber er dreht sich auf dem kürzesten Wege zur Markierung, also auch
> rückwärts.

Laberkopp, verarsche den armen Kerl doch nicht!

von J. S. (jojos)


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Wahrscheinlicher ist doch wohl das die Frage Verarschung ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan F. schrieb:
> Laberkopp, verarsche den armen Kerl doch nicht!

Oje, Stefanus, nie eine Energietechnik-Vorlesung besucht, aber meint, 
die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Beitrag "Re: Stromzähler läuft bei ausgeschaltetem FI rückwärts"

von HildeK (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Laberkopp, verarsche den armen Kerl doch nicht!

Wohl keine Verarsche.
Ich hatte auch mal an einem beobachtet, dass er rückwärts läuft bis die 
Markierung vorne war. Keine Ahnung, ob das nur bei dem so war oder bei 
anderen auch so ist.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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HildeK schrieb:
> Ich hatte auch mal an einem beobachtet, dass er rückwärts läuft bis die
> Markierung vorne war. Keine Ahnung, ob das nur bei dem so war oder bei
> anderen auch so ist.
Das ergibt doch gar keinen Sinn. Dann müsste technisch aufwändig 
irgendwas (Magnet?) mit einer geringen Kraft die Scheibe ständig in eine 
bestimmte Richtung drehen. Wenn die Leistung klein genug ist, würde die 
Scheibe dort festgehalten. Wozu das Ganze?

Und wenn die Scheibe am gegenüber liegenden "Totpunkt" stehen bleibt, 
wird sie auch nicht 180° gedreht. Das passt doch alles nicht zusammen.

von Teo D. (teoderix)


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Ich hab so scheiß Dinger überholt/umgebaut/justiert/Spulen 
gewickelt.....
JA, die MÜSSEN sich auf kürzestem Weg zur Markierung drehen!³³

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hatte einmal einen Zwischenzähler demontiert.
Die Nadel-Lager kann man strammer oder lockerer mit einer 
Justierschraube nachstellen, so dass mal mehr mal weniger Reibung bei 
der Drehung entsteht und die Scheibe nicht "brummt". Abgesehen davon hat 
die Aluminiumscheibe (die mit den Schlitzen) auch eine Rest-Unwucht. Je 
nachem wie genau senkrecht der Zähler montiert ist, dreht sich die 
Scheibe dann vielleicht noch nach. Aber ein "System" steckt da nicht 
dahinter.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Wenn die Leistung klein genug ist, würde die
> Scheibe dort festgehalten. Wozu das Ganze?

Damit kleinste Leistungen, die unterhalb der Zählergenauigkeit liegen, 
sich nicht "versehentlich" zu signifikanten Zählerwerten hochaddieren.

von Achim S. (Gast)


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das wird übrigens sogar im Wiki-Artikel beschrieben und mit Quellen 
belegt:

"Um sicherzugehen, dass der Zähler steht, wenn keine Wirkleistung 
bezogen wird, trägt die Achse der Zählscheibe eine Hemmfahne, welche von 
einem Gegenstück auf den ruhenden Teilen angezogen wird, sodass die 
Scheibe zum Stillstand kommt, wenn eine bestimmte Mindestleistung 
unterschritten wird.[1][2]"

https://de.wikipedia.org/wiki/Ferraris-Z%C3%A4hler

von Teo D. (teoderix)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> hatte einmal einen Zwischenzähler demontiert.
> Die Nadel-Lager kann man strammer oder lockerer mit einer
> Justierschraube nachstellen, so dass mal mehr mal weniger Reibung bei
> der Drehung entsteht und die Scheibe nicht "brummt".

Nein, damit stellt man sicher keine "Reibung" ein! Wenns reibt, wieder 
ein kleines Stück raus und gut is dat.
Für die gezielte Reibung, sorgen Magnete, a la Wirbelstrom.

Und hier die Magie der roten Markierung:
Beitrag "Re: Stromzähler zählt weiter obwohl Sicherungen raus sind"

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Aber ein "System" steckt da nicht
> dahinter.

Was mir auffiel,
dass die Übertragung auf das Zählwerk auch einen Einfluss darauf hat.
Bei Wechsel der Zehnerstellen wird mehr Kraft benötigt, um das Zählwerk 
weiterzudrehen. Diese Kraft muss auch von der Scheibe kommen.
Hatte dann nur das Zählwerk selber an die Bohrmaschine "angeflanscht", 
um den Zählerstand auf 00000,00 zu bekommen.
Dabei ist das Zählwerk heiß geworden, so dass ich immer mal wieder eine 
Pause einlegen musste.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Das ergibt doch gar keinen Sinn.
Vielleicht trübt mich auch meine Erinnerung und er ist nur vorgelaufen 
bis zur Markierung und dann stehen geblieben. Das ist mindestens 40-50 
Jahre her. Die Stochastik gibt das jedenfalls nicht her.
Jedenfalls war bei der Beobachtung höchstens noch eine kleine Last 
(Trafo mit einstelligen VA) vorhanden.
Mich wunderte halt, dass wenn ich drauf schaute, fast immer die rote 
Markierung zu sehen war. Damals hatte man kaum Standby-Geräte, heute hat 
man genügend Kleinverbraucher, so dass er eigentlich nie ganz steht.

von Teo D. (teoderix)


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Karl B. schrieb:
> Hatte dann nur das Zählwerk selber an die Bohrmaschine "angeflanscht",
> um den Zählerstand auf 00000,00 zu bekommen.
> Dabei ist das Zählwerk heiß geworden, so dass ich immer mal wieder eine
> Pause einlegen musste.

Schreib nich son Krampf!
JEDER, der so ein Zählwerk in der Hand hält, weiß wie das in Sekunden 
wieder auf Null gestellt ist. Die ängstlichen lösen die Achse der 
Mitnehmer, die mutigen drehen die Zählräder einfach über diese hinweg. 
Was auch völlig ok ist, so macht man das halt. :)
"Bohrmaschine dran, wird heiß....." In welchen Kindergarten gehst du?!

von A. S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> das wird übrigens sogar im Wiki-Artikel beschrieben und mit Quellen
> belegt:

Dort steht aber nicht, dass er sich dahin dreht oder drehen soll. Schon 
gar nicht Mal links, Mal rechts oder sowas.

Sondern: wenn er er sich bei 0 Leistung dreht (was bei nicht perfekter 
Justage sein kann)
Dann muss er dort gehemmt werden.

Ja, wenn das 30x pro Tag passiert, sind das 100€ im Jahr. Es ist jedoch 
fifty fifty ob + oder -

von Teo D. (teoderix)


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A. S. schrieb:
> Achim S. schrieb:
>> das wird übrigens sogar im Wiki-Artikel beschrieben und mit Quellen
>> belegt:
>
> Dort steht aber nicht, dass er sich dahin dreht oder drehen soll. Schon
> gar nicht Mal links, Mal rechts oder sowas.
>
> Sondern: wenn er er sich bei 0 Leistung dreht (was bei nicht perfekter
> Justage sein kann)
> Dann muss er dort gehemmt werden.

Glaub mir, die erste Prüfung (nach der Sichtprüfung, ob die Schrauben u. 
Brücken, im Klemmbrett geöffnet sind) die beim Eichamt durchgeführt wird 
ist, Spannung an die Spannungsspulen und gugen ob sich die Scheibe 
dreht. Wenn nich, wird er auch schon wieder von der Prüfanlage 
genommen..... Geld kommt natürlich nich retoure!!!!!!

von Karl B. (gustav)


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Teo D. schrieb:
> JEDER, der so ein Zählwerk in der Hand hält, weiß wie das in Sekunden
> wieder auf Null gestellt ist.

Aha,
soso...
Soo genau wollte ich das nicht wissen.
;-)

ciao
gustav

von Manfred (Gast)


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Teo D. schrieb:
>>> das wird übrigens sogar im Wiki-Artikel beschrieben und mit Quellen
>>> belegt:
>> Dort steht aber nicht, dass er sich dahin dreht oder drehen soll.

Was bei Wikipedia beschrieben wird, muss ja nicht immer die Wahrheit 
sein.

Gerald schrieb:
> so lange
> weiterläuft, bis der rote Markierungsstrich auf der Drehscheibe erreicht
> ist

Diese Beschreibung kenne ich. Das betrifft aber nur einen sehr kleinen 
Versorgungsbereich, die TrollNetz AG im Landkreis der Samtgemeinde 
Trollhausen. Die Zähler liefert die TrollCount gGmbH, ein überregional 
nicht bekannter Hersteller.

von Dieter (Gast)


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HildeK schrieb:
> ob das nur bei dem so war oder bei anderen auch so ist.

Das kann passieren beim schraegen Einbau des Zaehlers, wenn die gesammte 
Mechanik sehr leichtgaengig ist. Die Scheibe hat dann eine 
Schwerpunktseite.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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von Maxe (Gast)


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A. S. schrieb:
> Dort steht aber nicht, dass er sich dahin dreht oder drehen soll. Schon
> gar nicht Mal links, Mal rechts oder sowas.
>
> Sondern: wenn er er sich bei 0 Leistung dreht (was bei nicht perfekter
> Justage sein kann)
> Dann muss er dort gehemmt werden.
>
> Ja, wenn das 30x pro Tag passiert, sind das 100€ im Jahr. Es ist jedoch
> fifty fifty ob + oder -

Das hieße ein nicht perfekt eingestellter Zähler dreht sich bei 
Nullleistung bis zum roten Strich. Je nach Fehler, plus oder minus, 
dreht er sich vorwärts oder rückwärts zum roten Strich?

von A. S. (Gast)


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Maxe schrieb:
> Je nach Fehler, plus oder minus,
> dreht er sich vorwärts oder rückwärts zum roten Strich?

Ja. Wie der andere Achim schon schrieb, damit sich ein Zähler ohne 
Verbraucher nicht unendlich weiter dreht.

Die paar Zähler in meiner Umgebung blieben bisher aber alle einfach 
stehen, wenn alle Sicherungen aus waren.

von Teo D. (teoderix)


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Maxe schrieb:
> Das hieße ein nicht perfekt eingestellter Zähler dreht sich bei
> Nullleistung bis zum roten Strich. Je nach Fehler, plus oder minus,
> dreht er sich vorwärts oder rückwärts zum roten Strich?

Nicht perfekt ist in dem Punkt gut, das wäre schon weit daneben.... :)
Ohne diese Fahnen zum "Nullstellen", würde die Scheibe entweder 
stillstehen oder vorwärts laufen. Die Energie reicht oder reicht halt 
nicht, für die Scheibe. Dank dieser Einrichtung, ist sichergestellt, das 
dies "Nullstellung" immer 50,2/49,8(?) zu Gunsten des Anbieters ausgeht 
und sich nicht aufsummiert.

von Reinhard R. (reirawb)


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von Scheibendreher (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Dank dieser Einrichtung, ist sichergestellt, das
> dies "Nullstellung" immer 50,2/49,8(?) zu Gunsten des Anbieters ausgeht
> und sich nicht aufsummiert.

Wie kommst du auf 50,2/49,8? Statistisch betrachtet dürfe es doch 50/50 
sein?

von Teo D. (teoderix)


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Scheibendreher schrieb:
> Wie kommst du auf 50,2/49,8? Statistisch betrachtet dürfe es doch 50/50
> sein?

Is nur aus dem Daumen gelutscht. ;)
Nur 50/50 kann nicht sein, da ja die Spannungsspule die Scheibe auch 
noch antreibt und nicht nur von den Fahnen angezogen wird. Also wirds in 
der Vorwärtsrichtung, a wengerl mehr Kraft geben und am 
Kipppunkt.....?!?!

von Gerald (Gast)


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Reinhard R. schrieb:
> Beitrag "Re: Stromzähler zählt weiter obwohl Sicherungen raus sind"
>
> Reinhard

Danke Reinhard!

Teo D. schrieb:
> Nur 50/50 kann nicht sein, da ja die Spannungsspule die Scheibe auch
> noch antreibt und nicht nur von den Fahnen angezogen wird. Also wirds in
> der Vorwärtsrichtung, a wengerl mehr Kraft geben und am
> Kipppunkt.....?!?!

Laut dem Video dreht sich der Zähler nur zurück, wenn er um nicht mehr 
als ca. 90 Grad vorgelaufen ist. Über 90 Grad dreht er weiter vor bis 
zur Parkposition. Also demnach stehen die Chancen 3:1 für den 
Stromanbieter. Von der Quote können Kasinos nur träumen (Stichwort "Null 
beim Roulett").
Auf der anderen Seite kann der Zähler nur Leistungen > 17W erfassen, das 
ist dann zu Ungunsten des Stromanbieters.
Würde man ein Jahr lang 17W rund um die Uhr entnehmen, so wären das 1,5 
* 10⁵ Wh, also 150kWh (wenn ich richtig gerechnet habe).
So viel zur Theorie.

(PS: Kasino musste ich mit K schreiben, weil sonst die Spamfunktion 
dieser Seite auslöst)

von A. S. (Gast)


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Gerald schrieb:
> Laut dem Video dreht sich der Zähler nur zurück, wenn er um nicht mehr
> als ca. 90 Grad vorgelaufen ist.

Ganz offensichtlich hat er sich vertan und meinte eine halbe Umdrehung. 
Zumindest gab er für 90° keine plausible Erklärung

von Dieter (Gast)


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Gerald schrieb:
> Laut dem Video dreht sich der Zähler nur zurück, wenn er um nicht mehr
> als ca. 90 Grad vorgelaufen ist.

Da muss er aber schon schief eingebaut sein und ein Brumm im Kasten oder 
auf dem Netz sein. Was ich selbst schon mitbekommen habe, das schräg 
liegende Stromzähler bei der Fahrt vom Lager bis zum Einbau beim Kunden 
die Scheibe in eine Vorzugsposition (Schwerpunkt) wanderte.

Generell sollte solchen Videos nicht alles geglaubt werden. Da ist viel 
Unsinn auf den Portalen im Internet zu finden. Oftmals wird da 
nachgeholfen.

Es gibt zum Beispiel einige Dinge, die funktionieren mit Ultraschall. 
Zum Beispiel durch Variation des Sägezahnes einen Gegenstand auf einem 
Tisch wandern zu lassen.

von Chev T. (chevchelioz)


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Guten Tag Zusammen,

ich habe eine Frage zum Stromklau:

Kann ein Ferraris Zähler konstant über 16 Jahre weiter drehen (ca. 
300kWh/a)
wenn der SH Schalter ausgeschaltete ist (jedoch N vorhanden). Die 
zugehörige Wohnung hat sich von der allgemein Zählung, eine Phase geholt 
und diese auf alle drei Phasen gebrückt. Der Zähler hatte somit am 
"Ausgang" immer Spannung jedoch konnte aufgrund dem ausgeschalteten SH 
Schalter kein Strom über den Zähler fließen. Ich würd mich freuen wenn 
jemand dies technisch erklären kann.

Viele Grüße

von C. D. (derschmied)


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Chev T. schrieb:
> Kann ein Ferraris Zähler konstant über 16 Jahre weiter drehen (ca.
> 300kWh/a)
> wenn der SH Schalter ausgeschaltete ist (jedoch N vorhanden)

Wie, jetzt?!

Die Wohnung stand 16 Jahre leer, und hat trotzdem im Jahresschnitt 300 
kWh genuckelt? Und keinen hat's bis eben gerade gestört? Bitte etwas 
präziser formulieren...

Und was heißt "allgemeine Zählung"? Zählerkasten im Treppenhaus eines 
MFH-Altbaus? Wer hat sich die einzelne Phase geholt und wohin geklemmt?

Chev T. schrieb:
> Die zugehörige Wohnung hat sich von der allgemein Zählung, eine Phase
> geholt

Die Wohnung selbst hat das sicher nicht eigenmächtig getan, das war 
schon jemand aus Fleisch und Blut...

Erzähl doch nochmal ausführlich von vorne.

Gruss, DerSchmied

von H. H. (Gast)


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Chev T. schrieb:
> wenn der SH Schalter ausgeschaltete ist

War der denn wenigstens verplombt?


Ansonten kann der Zähler bei so einer Aktion rückwärts laufen, 
allerdings nur wegen des Eigenverbrauchs des Zählers (ca. 1W). Meist 
sorgt aber die Kriechhemmung dafür, dass die Scheibe still steht.

von Chev T. (chevchelioz)


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> Die Wohnung stand 16 Jahre leer, und hat trotzdem im Jahresschnitt 300
> kWh genuckelt? Und keinen hat's bis eben gerade gestört? Bitte etwas
> präziser formulieren...

Genau, die Ablesungen der letzten 16 Jahre zeigen ein Schnitt von 
300kWH/a. Das heißt der Verbrauch ist ab Inbetriebnahme konstant 
gewesen. Meine Vermutung ist, dass ein Elektriker während dem Bau "mal 
schnell Strom benötigt hat" und anschließend vergessen hat die Brücke 
raus zu machen. Die Wohnung war über den ganzen Zeitraum bewohnt. Ob die 
Bewohner vom Stromklau wussten, davon geh ich nicht aus. Da keine 
Schwankungen im Verbrauch zu beobachten waren, ist es wohl nicht 
aufgefallen.

> Und was heißt "allgemeine Zählung"? Zählerkasten im Treppenhaus eines
> MFH-Altbaus? Wer hat sich die einzelne Phase geholt und wohin geklemmt?

->Im Prinzip gibt es 7 Zähler, davon 2 für allgemein Zählung 
(Beleuchtung und Wärmepumpenzählung) die restlichen Zähler, zählen die 
Wohnungen.
Der Aufbau ist wie folgt: Dreiphasen EVU -> SH Schalter -> Zähler -> 
Klemmstein -> Zuleitung Verbraucher (das 7 mal)

Es wurde vom Klemmstein der Wärmepumpe eine Phase auf alle drei Phasen 
des Klemmsteins der Wohnung gebrückt. Die Wohnung wurde somit mit einer 
Phase betrieben. Dieser Strom floss über den Zähler der Wärmepumpe. Der 
SH Schalter der betroffenen Wohnung war nicht eingeschaltete.

Viele Grüße

von Teo D. (teoderix)


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H. H. schrieb:
> Ansonten kann der Zähler bei so einer Aktion rückwärts laufen,
> allerdings nur wegen des Eigenverbrauchs des Zählers (ca. 1W). Meist
> sorgt aber die Kriechhemmung dafür, dass die Scheibe still steht.

Wenn mit der Justage was nicht stimmt (oder keine Hemmung vorhanden 
ist... Gibts das?) kann der auch vorwärts laufen, ganz ohne Stromfluß, 
Eigenverbrauch....

von Chev T. (chevchelioz)


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Hi, danke für deine Antwort.

ich habe im Vorfeld etwas darüber gelesen gehabt. Das haut in diesem 
Fall leider nicht hin da wir auf ein Tagesbedarf von etwa 820W pro Tag 
kommen.

Der Klemmstein ist selten verplombt !

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Ansonten kann der Zähler bei so einer Aktion rückwärts laufen,
>> allerdings nur wegen des Eigenverbrauchs des Zählers (ca. 1W). Meist
>> sorgt aber die Kriechhemmung dafür, dass die Scheibe still steht.
>
> Wenn mit der Justage was nicht stimmt (oder keine Hemmung vorhanden
> ist... Gibts das?) kann der auch vorwärts laufen, ganz ohne Stromfluß,

Dann würde er das aber immer noch machen.

von VCL11 (nostalgiker)


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Mein alter Ferraris-Zähler bescheißt mich nicht.

Wenn ich keinen Strom verbrauche, läuft die Scheibe immer Rückw. zu dem 
Nullpunkt (Rote Markierung) und bleibt dann da.

Ja, ich hab so wenig Stromverbrauch, dass die Zählergebühr größer ist.

von H. H. (Gast)


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Chev T. schrieb:
> Tagesbedarf von etwa 820W pro Tag

Das ist Unsinn.


> Der Klemmstein ist selten verplombt !

Hat niemand gefragt.

von Chev T. (chevchelioz)


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H. H. schrieb:
> Chev T. schrieb:
>> Tagesbedarf von etwa 820W pro Tag
>
> Das ist Unsinn.
> 820Wh pro Tag wenn du das meinst. Sonst gerne den Unsinn beschreiben
>
>> Der Klemmstein ist selten verplombt !
>
> Hat niemand gefragt.
> Dann bitte vernachlässigen

von C. D. (derschmied)


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@Chev T.:
Nuja, nach vorsätzlichem Stromklau sieht das aber nicht unbedingt aus, 
und einem Elektriker, der vor nunmehr 16 Jahren einen vermeintlichen 
Fehler begangen hat wirst auch nicht mehr in die Tasche langen können. 
Zumal augenscheinlich keine Gefahr für Leib und Leben herrscht.

Lade doch einmal einen renommierten Elektriker ein um ein Auge darauf zu 
werfen. Die Wahrscheinlichkeit das der Zähler eklatant lügt geht gegen 
null...

300 kWh/a Verbrauch für einen Haushalt sind schon eher ein deutlicher 
Ausreißer nach UNTEN, geht man vom Durchschnitt aus.

Gruss, DerSchmied

von Chev T. (chevchelioz)


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Ich sehe das genau so. Den Vermietern kann man nichts vorwerfen. Der 
damalige Elektriker ist mir auch an der Stelle egal 😀 Die kaufmännische 
Abteilung kümmert sich um das Thema der Kosten. Mir ging es nur um die 
technische Seite, sprich: Wie kam es zu dem Verbrauch. Für mein 
Verständnis hätte sich der Zähler gar nicht mehr drehen dürfen. Es ist 
tatsächlich etwas seltsam und mit der Erklärung tu ich mir auch schwer. 
Trotzdem danke für die Antwort.

von Εrnst B. (ernst)


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Chev T. schrieb:
> Wie kam es zu dem Verbrauch.

Irgendwas hängt hinter dem Zähler und verbraucht Energie.
Ob das eine Stromdieb-Abzweigleitung, ein vergessenes Kellerlicht oder 
ein in der Wand versteckter Bitcoin-Miner ist, wird jemand rausfinden 
müssen.

Vielleicht auch irgendeine Schlechte Isolierung, und im 
Schalter/Kabel/... fließt ständig Strom? Sollte bei der Leistung aber 
schon deutlich warm werden, Wärmebild-Kamera?

> Für mein
> Verständnis hätte sich der Zähler gar nicht mehr drehen dürfen.

Ein Drehmoment auf die Scheibe ergibt sich nur, wenn Spannung und 
Strom gleichzeitig anliegen/fließen. Deswegen zählt der nur die 
Wirkleistung.

: Bearbeitet durch User
von Chev T. (chevchelioz)


Angehängte Dateien:

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Hinter dem Zähler hängt natürlich die Wohnung welche Strom bezieht 
jedoch nicht über den Zähler welcher für die Wohnung vorgesehen ist. 
Habe eine schematischen Aufbau angehängt. Eventuell interessiert sich 
noch jemand dafür und kann beim Verständnis der Sachlage helfen. Viele 
Grüße

von Εrnst B. (ernst)


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Chev T. schrieb:
> Habe eine schematischen Aufbau angehängt

Mal da nochmal den blauen Null/Neutral-Leiter dazu. Und versuch in 
Erfahrung zu bringen, ob der Schalter vor dem Zähler den auch trennt 
oder nicht.

von Max K. (Firma: Privatlöter) (maxklaus)


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Es gab ja wohl verschiedene Generationen dieser alten Zähler. Dier 
Älteste Zwischenzähler hat sich bei mir (also inder Installation meines 
Hauses) seit 1935 bis letzten November gedreht. Der blieb ohne 
Verbraucher einfach stehen wor er gerade war. Der hatte aber auch einen 
schwarzen Strich...
Der er neueste mit Glashaube machte das genauso. Aber ich hatte mal 
einen im schwarzen Plastikgehäuse, der rastete irgendwie ein.
Aber das ist egal, jetz hab ich nen Smartmeter.

von Jens K. (jensky)


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Gerald schrieb:
> stimmt es, dass ein Ferraris-Stromzähler auch ohne Stromabnahme so lange
> weiterläuft, bis der rote Markierungsstrich auf der Drehscheibe erreicht
> ist und der Zähler erst dann einrastet und die Drehung aufhört?

Wenn dich das stört kannst du, falls du einen Zähler ohne Rücklaufsperre 
hast, dir ein Balkonsolar besorgen und das Ding rückwärts laufen lassen. 
Spart Geld :-)

Habe ich so bei meiner Zweitwohnung gemacht.

von Chev T. (chevchelioz)


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Εrnst B. schrieb:
> Chev T. schrieb:
>> Habe eine schematischen Aufbau angehängt
>
> Mal da nochmal den blauen Null/Neutral-Leiter dazu. Und versuch in
> Erfahrung zu bringen, ob der Schalter vor dem Zähler den auch trennt
> oder nicht.

Der Schalter trennt zu 100% denn so ist die Sache aufgeflogen.
Beim einschalten kam es zu Phasenschluss. Der N ist nicht geschaltet

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