Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NARVA Quarz Datenblatt


von Kai O. (schnurzel)


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Hallo,

bevor ich die Röhre in die Vitrine verfrachte würde ich gern noch einen 
schlauen Zettel dazupacken.

Deshalb hier auch nochmal die Frage ob jemand ein Datenblatt und/oder 
die TGL 11761 hat.

Gruß,
Kai

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kai O. schrieb:
> TGL 11761

Wenn überhaupt, dann irgendwelche Uni-Bibliotheken, die eine 
Standardsammlung haben.

Aber ich würde mir davon nicht zu viel versprechen, ein Produktstandard 
ist kein Datenblatt.

Ich habe irgendwo noch einen "ausgepackten" Quarz dieser Frequenz 
rumliegen. Ist halt ein langer Biegeschwinger. Wird vermutlich mehrere 
Sekunden zum Anschwingen brauchen.

von Motopick (motopick)


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Ich habe solche "NF-Quarze (15 kHz) in einem Glasgehauese.
Da sieht Mann wenigstens was vom Quarz :).
Interessanterweise haben die 3 Anschluesse...

> Wird vermutlich mehrere
> Sekunden zum Anschwingen brauchen.

Einer davon werkelt als Zeitnormal in einem alten Frequenzzaehler.
Bzgl. des Anschwingens sind mir meine nicht unangenehm aufgefallen.
Heutige Uhrenquarze brauchen wohl laenger.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mit so einem 100-kHz-Quarz habe ich meinen ersten Zählfrequenzmesser 
aufgebaut, abgeglichen mit der Zeilenfrequenz eines Fernsehers. ;-)

In der Trägerfrequenztechnik gab es die Teile in größeren Mengen, mit 
"eckigen" Frequenzen irgendwo im Bereich 50 … 90 kHz.

So einer mit 4 kHz dürfte aber schon eher ein Exot sein.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Narva Plauen
Den Ortsnamen Plauen kenne ich seit Kindertagen von diesem (ziemlich 
ramponierten) Buch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Ohser

neulich wieder im TV gesehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4stner_und_der_kleine_Dienstag
da kommt der Autor auch vor. Parole Emil!

von Kai O. (schnurzel)


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Vom WF ("Werk für Fernmeldewesen" später "Werk für Fernsehelektronik") 
gab es sehr ähnliche Schwinquarze, leider nicht ganz Baugleich, sondern 
schon etwas kleiner. Damit stammt dieser Quarz wohl auch aus den 50ern.

Wenigstens habe ich nun ein "würdiges" Applikationsbeispiel mit einer 
EF80 gefunden, mh....die hätte ich sogar da. ;)

Gruß,
Kai

von Lotta  . (mercedes)


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Hey, Emil und die Detektive!  :-P

Der Quarz ist so "geheim", das er noch nicht einmal
in Beiers Röhrentaschenbuch, das in den 50'ger und 60'iger
Jahren die Referenz war, auftaucht.

Wenn Bedarf besteht, kopier ich die paar Seiten
aus dem Taschenbuch. Es ist interressant, was es damals für
"offizielle" Quarze gab.

mfg

von Hobby B. (bastler2022)


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Lotta  . schrieb:
> Wenn Bedarf besteht, kopier ich die paar Seiten
> aus dem Taschenbuch.

Hallo Lotta,

würde mal Interesse anmelden.

Gruß bastler2022

von Lotta  . (mercedes)


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Ich habs mal angehängt.

Da NARVA der "Haus und Hoflieferant" der NVA
für Quarze war,
kann ich mir ne millitärische oder "dual use"
Anwendung vorstellen, wo der obrige drinne war.

mfg

von Lotta  . (mercedes)


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Huch, da muß ich noch ein Nachtrag nachliefern,
der hat nicht alle Seiten gescannt. :-((

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> Mit so einem 100-kHz-Quarz habe ich meinen ersten Zählfrequenzmesser
> aufgebaut, abgeglichen mit der Zeilenfrequenz eines Fernsehers. ;-)

Das war völlig ok, denn lange Zeit war nicht nur die Trägerfrequenz des 
DCF77, sondern auch die Zeilenfrequenz des ZDF offizielles 
Verbreitungsmittel für die bei der PTB hergestellten Normalfrequenzen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Das war völlig ok, denn lange Zeit war nicht nur die Trägerfrequenz des
> DCF77, sondern auch die Zeilenfrequenz des ZDF offizielles
> Verbreitungsmittel für die bei der PTB hergestellten Normalfrequenzen.

Ich weiß, daher habe ich das ja auch benutzt. ;-) (In dem Falle war es 
das DDR-Fernsehen, aber das war dort genauso ein offizielles 
Frequenznormal.)

Ich hatte einen E351D als Teiler drin (HFO-Teilerschaltkreis in 
I²S-Logik), der konnte daraus den Takt bis zu einer Periode von 60 s 
herunter teilen. Damit konnte man lange genug zählen, um den Restfehler 
klein zu halten.

Das damals auf 200 kHz sendende berühmte Radio Droitwich zu empfangen, 
war mir irgendwie nie gut genug gelungen. Das wäre ja bei einem 
100-kHz-Oszillator ansonsten auch eine gute Abgleichmöglichkeit gewesen.

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> Das damals auf 200 kHz sendende berühmte Radio Droitwich zu empfangen,
> war mir irgendwie nie gut genug gelungen.

Der sendete evtl auch nicht mehr auf 200kHz, sondern ist Anfang 1988 
wegen der konsequenten Einführung des 9kHz-Rasters auf 198kHz verschoben 
worden.
I2S gab es erst nach 1986

I2x Konfusion:
1971: https://de.wikipedia.org/wiki/Integrierte_Injektionslogik
1982: https://de.wikipedia.org/wiki/I%C2%B2C
1986: https://de.wikipedia.org/wiki/I%C2%B2S

http://www.bbceng.info/Operations/transmitter_ops/Reminiscences/Droitwich/droitwich_calling2.pdf 
(Seite 30)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Der sendete evtl auch nicht mehr auf 200kHz

Das Teil ist Baujahr 1987. Ja, sorry, verwechselt, I²L meinte ich 
natürlich.

Droitwich hatte ich auch vorher schon mit dem Röhrenradio versucht zu 
empfangen, war aber immer "dünn". Hätte ich wohl (viel) mehr Draht dafür 
aufspannen müssen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe nur wenige Datenbücher zu Ost-Bauteilen. Im RFT-Taschenbuch 
Spezialröhren 1966 (u.a. Magnetrons, Scheibentrioden und Rauschröhren) 
gibt es keine Quarze und zwei dicke Röhrenbücher aus der 
Tschechoslowakei beschränken sich auch auf Radioröhren.

P.S. Mein letzter Satz bezog sich auf eine Szene gegen Ende des Films. 
In den letzten Kriegswochen wollen Kästner und seine Freunde nur nach 
raus aus dem umkämpften Berlin. Als triftigen Grund nenne sie angebliche 
Dreharbeiten zu einem neuen Film. Das Auto wird von zwei Soldaten 
kontrolliert. Nach Blick in den Ausweis "Sind Sie DER Kästner?" - "Ja 
der einzige hier im Auto." Er bekommt den Ausweis zurück und der Soldat 
salutiert mit "Parole Emil". Das war 1945 die Generation, die Anfang der 
30er mit seinen Büchern und Verfilmungen aufgewachsen war.

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