Umschaltung eines analogen Signals via Relais - Verstehe Schaltung nicht

[Harry R. (harryr)]

Hallo,

ich versuche während der Ostertage den Grund für den "Schaltknacks" beim 
Umschalten eines analogen Signals zu verstehen. Die Schaltung befindet
sich in meinem Gitarren-Röhrenverstärker (den kompletten Plan kann man 
im Thread Beitrag "Re: Röhrenamp:Brummen nach Wechsel der Endstufenröhren" finden).

[Mod: Link korrigiert]

Mir geht es darum, zu verstehen, welchen Zweck die beiden Elkos C55/C34 
haben könnten (siehe Anhang). Sollen die den Schaltknacks (ich hasse 
ihn) verhindern oder sind sie die Ursache ? Ich würde eine 
Relais-Umschaltung ohne die Kondensatoren bauen, die beiden Elkos 
auszulöten, um zu testen was passiert will ich nicht, bevor ich eure 
Meinungen gelesen habe.

Danke und Grüße
Harry

[Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)]

Harry R. schrieb:
> Sollen die den Schaltknacks (ich hasse
> ihn) verhindern oder sind sie die Ursache ?

Weder noch. Wenn mit einem Relais analoge Signale umschaltest, kann es 
immer zu einem Phasensprung am Ausgang kommen. Der Sinn von C55 
erschliesst sich mir nicht, C34 bildet mit R46 eine kleine Verzögerung, 
wenn man 'Drive' schaltet.
Ein weiterer Grund für Schaltknackse sind oft unterschiedliche DC Pegel 
an den Signaleingängen.

[Meier B. (meier_b)]

Ich kenne jetzt die Beschaltung des Footswitches nicht, aber eines fällt 
mir auf: wenn der Schalter "Drive" eingeschaltet wird, schliesst er den 
Elko C55, der über die Spulen K1/K2 und R46 auf UF (-36V) aufgeladen 
ist, satt kurz. Abgesehen davon, das sich mir der Sinn von C55 an dieser 
Stelle nicht erschliesst, gibt das auf jeden Fall einen heftigen 
Störimpuls. Nimm den doch mal testweise raus, oder löte einen Widerstand 
in Serie, so 4,7 Ohm und schaue dann mal, was passiert

[Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator)]

Matthias S. schrieb:
> Der Sinn von C55 erschliesst sich mir nicht,
Der geladene C55 "brennt" den Schaltkontakt frei. Sieht insgesamt nach 
einer etwas "hingebastelten" Schaltung aus...

Harry R. schrieb:
> Sollen die den Schaltknacks (ich hasse ihn) verhindern oder sind sie
> die Ursache ?
Der Schaltknacks kommt nicht von dieser (Spulen-)Seite der Relais K1/K2. 
Ein Knacks ergibt sich immer dann, wenn die Schaltkontakte dieser beiden 
Relais zwei unterschiedliche DC-Pegel miteinander verbinden. Dann laden 
sich irgendwelche Kondensatoren um und es knackst.

Miss mal die DC-Spannung am jedem der drei Umschalter den jweils offenen 
Kontakt gegenüber den beiden verbundendn Kontakten. Ist da ein 
Potentailunterschied? Wenn ja, dann hast du den Knacks-Generator 
gefunden.

Knacksen kann es auch, wenn das Relais prellt und sich dadurch ein 
Arbeitspunkt mehrfach ändert. Das passiert auf jeden Fall beim R5+R11, 
wo sich der Arbeitspunkt der Röhre ändert.

Harry R. schrieb:
> den kompletten Plan kann man im Thread Beitrag "Röhrenamp:Brummen nach
> Wechsel der Endstufenröhren" finden
Ein Tipp: verlinke genau den einen Post mit dem Schaltplan, sonst 
durchforstet man den ganzen Thread nach diesem Plan. Ich hab das mal 
korrigiert.

[Harry R. (harryr)]

Hallo zusammen,

danke erst mal für alle Beiträge.

Wenn ich zusammenfassen lese ich aus den Beiträgen heraus,
dass C55 sinnlos ist und ein Entfernen oder "Entschärfen"
(Widerstand in Serie) einen Versuch wert wäre.

Warum man das Umschalten auf Drive verzögern will, ist mir echt 
schleierhaft.
Die Verzögerung ist irgendwie sinnlos, also könnte auch C34 weg (wenn es 
keinen anderen Grund als Verzögerung gibt).

Was mir aber bei Versuchen aufgefallen ist (Lautstärke mal etwas höher, 
kein Analogsignal), ist, dass das Knacksen beim "Zurückschalten" von 
"Drive" auf "Normal" wesentlich lauter ist als umgekehrt. Warum man bei 
R5/R11 überhaupt einen Umschalter installiert ist mir auch schleierhaft, 
denn im "Normal"-Betrieb ist dieser Zweig ja gar nicht im aktiv (wg. 
Relais-Schalter K1-2).

Was auch zu beachten ist, ist, dass ja zwei Relais geschaltet werden.

Die schalten ja nicht unbedingt in der gleichen Geschwindigkeit/Zeit 
(wg. Fertigungstoleranzen. Vielleicht hat man deshalb C55/C34 
installiert ?

K1-1 ist irgendwie sinnlos. K2 und K1-2 bilden einen True-Bypass, das 
hätte doch auch gereicht.

Ich schau' mal, ob ich heute mehr Erkenntnisse gewinne.

Viele Grüße

[Harry R. (harryr)]

Lothar M. schrieb:

> Ein Tipp: verlinke genau den einen Post mit dem Schaltplan, sonst
> durchforstet man den ganzen Thread nach diesem Plan. Ich hab das mal
> korrigiert.
Danke für den Tipp ! Dass man auf die einzelnen Beiträge eines Threads 
verlinken kann, war mir nicht bewusst.

Viele Grüße