Sorry für die Frage im Analogforum - es ist eher Grundlagen Elektrotechnik. Ich habe eine Metabo Handbohrmaschine Modell SbE 550. Auf dem Typenschild steht 230V 50-60Hz 2,6 Amp, 550 Watt. Vermutlich sind die 550 Watt P-ab an der Welle womit der Motor dann knapp 50 Watt in Wärme verheizen muß. Aus diesem Grund gibt es auch ein Lüfterrad darinnen. Nun bin ich auf die Idee gekommen, den Universalmotor direkt an einer Gabelstaplerbatterie bei 48 Volt laufen zu lassen. Den DC Wicklungswiderstand am Netzstecker habe ich mit 18 Ohm gemessen. Den Leistungsdaten nach müsste die Gesamtimpedanz der Maschine im 50 Hz Betrieb etwa bei 230V/2,6A=88 Ohm liegen. Subtrahiert man die beiden Werte geometrisch nach Pythagoras ist das Teil ziemlich induktiv. Ein DC Gleichstrom wäre mit 48V/18 Ohm ebenfalls (zufällig ???) gleich dem Nennstrom von 2,6 Amp. Vermutlich kommt jetzt aber im DC Betrieb auch die Gegen-EMK zur Wirkung welche der angelegten Spannung entgegenwirkt. Gibt es eine Möglicheit vor einem praktischen Versuch die zu erwartende Leistung bzw. Drehzahl abzuschätzen ? Es steht noch eine 80V Stapler Batterie als Alternative zur Verfügung. Gibt es überhaupt eine für die Nennleistung äqivalente DC Spannung für 230V/50Hz Universalmotoren oder hängt diese wesentlich von der (Reihenschluss?) Maschinengröße ab ? Der letzte Thread zum Thema ist schon etwas älter und nicht wirklich fundiert: Beitrag "Universalmotor 230V mit Gleichstrom betreiben?"
:
Bearbeitet durch User
Die Leerlaufdrehzahl wird im wesentlichen durch die Bauart und die Spannung bestimmt. Es fließt ja wenig Strom, so dass sich die Induktivität des Stators nur wenig auswirkt. Aber bei der Betriebskennlinie unterscheiden sich AC und DC dann schon sehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Einphasen-Reihenschlussmotor#/media/Datei:BetriebskennlinieEinesUniversalmotors.svg
Die Phasenanschnittsteuerung bei Gleichstrom wird irgendwie auch nicht funktionieren...
Habs jetzt probiert: Bei 48 Volt gibt die Maschine 170 Watt ab, bei 70 Volt sind es 350 Watt. Steigt also nicht wirklich quadratisch an. Der Sound ist deutlich anders, viel sanfter, schnurrt eher wie eine Nähmaschine. Das Bürstenfeuer ist sehr ok und praktisch nicht sichtbar was bei AC Betrieb nicht sagen kann. Die eingebaute Richtungsumschaltung funktioniert, der Triac natürlich nicht. (Ist sowieso überbrückt da defekt) Arbeiten ist bei 48 Volt vermutlich möglich aber mit eingeschränkter Leistung. Gefühlt so wie ein 9V Akkuschrauber. Der Drehmoment hat bei kleinen Drehzahlen deutliche Defizite. Die Kennlinie verhält sich also gefühlt so, als ob die Kurvenbeschriftung in der Wikipedia Darstellung vertauscht wäre. Zum praktischen Test werde ich jetzt mal andere Stecker dranmachen und das Teil dann meinem Ghanesen zum Betrieb an seiner Solaranlage mitgeben.
J. V. schrieb: > Bei 48 Volt gibt die Maschine 170 Watt ab, Wie misst du denn die abgegebene Leistung? Hast du einen Bremsstand?
J. V. schrieb: > als ob die Kurvenbeschriftung in der Wikipedia Darstellung > vertauscht wäre. Ist sie nicht.
Ich habe eine Bremse aber leider keine Magnetpulverbremse. Ich wollte selbst einen Prüfstand mit einer Autobremse bauen aber das geht nicht. Die Bremswirkung hat einen ziemlichen Ripple so daß man nix messen kann. Überdreht man die Bremsscheibe, wird der Ripple besser aber die Backen lösen sich nicht mehr. Geld für eine Magnetpulverbremse habe ich nicht. Die Leistungen sind nach Strom und Spannung im gebremsten Zustand geschätzt.
J. V. schrieb: > Die Leistungen sind nach Strom und Spannung im gebremsten Zustand > geschätzt. Also nicht mal lausige Hausnummern.
Hausnummer passt bestimmt, so arg dürfte sich der Wirkunggrad nicht ändern. Die Ummagnetisierungsverluste sind bei DC eher geringer weshalb auch der Sound sanfter ist. Der sanfte Sound sollte aber nicht täuschen, die Finger kann man trotzdem reinkriegen.
:
Bearbeitet durch User
Der Netzschalter wird bei DC auch nicht lange herhalten.
J. V. schrieb: > Auf dem > Typenschild steht 230V 50-60Hz 2,6 Amp, 550 Watt IMHO ist das die aufgenommene Leistung bei (fast) blockiertem Motor.
Uli schrieb: > J. V. schrieb: >> Auf dem >> Typenschild steht 230V 50-60Hz 2,6 Amp, 550 Watt > > IMHO ist das die aufgenommene Leistung bei (fast) blockiertem Motor. Unsinn! Da nimmt die Maschine erheblich mehr auf.
J. V. schrieb: > Auf dem > Typenschild steht 230V 50-60Hz 2,6 Amp, 550 Watt. Vermutlich sind die > 550 Watt P-ab an der Welle Wie kommst Du darauf? Das ist die max. aufgenommene Leistung aus dem Netz! Alles darüber ist Überlast. Aus der Leerlaufaufleistung und der Differenz zur max Leistung kannst Du die Abgabeleistung abschätzen. Wolfgang R. schrieb: > Die Phasenanschnittsteuerung bei Gleichstrom wird irgendwie auch nicht > funktionieren... Jepp. Vom möglichen erhöhten Bürstenfeuer udgl mal abgesehen. Und ne Staplerbatterie als Versorgungsquelle mitzuschleppenn ist auch etwas unpraktisch. Zur Not kann das funktionieren, aber die Nachteile überwiegen. Ne vernünftige Akkumaschine hat immer Vorteile.
J. V. schrieb: > Ich habe eine Bremse aber leider keine Magnetpulverbremse. Ich wollte > selbst einen Prüfstand mit einer Autobremse bauen aber das geht nicht. > Die Bremswirkung hat einen ziemlichen Ripple so daß man nix messen kann. > Überdreht man die Bremsscheibe, wird der Ripple besser aber die Backen > lösen sich nicht mehr. Geld für eine Magnetpulverbremse habe ich nicht. > Die Leistungen sind nach Strom und Spannung im gebremsten Zustand > geschätzt. einfach DIY-Lösungne für jemanden der wie Zugriff auf Automobil-Teile zu habne scheint: Generator (sog. Lichtmaschine) antreiben lassen. Vorzugsweise Gleichstromlichtmaschine. Geht mit meiner ca. 50 J alten BOSCH LiMa hervorragend, und die abgegebenen Leistung kann man leicht messen (Voltmeter, Amperemeter, Bremswiderstand). Ab 30W mech. sogar mit Fehler kleiner 3% - nicht dolle, aber reicht mir.
Andrew T. schrieb: > Generator (sog. Lichtmaschine) antreiben lassen. Woher kennst du deren Wirkungsgrad?
Jörg W. schrieb: > Andrew T. schrieb: >> Generator (sog. Lichtmaschine) antreiben lassen. > > Woher kennst du deren Wirkungsgrad? Einfach Physik.
Versteh ich nicht, der kann doch irgendwas zwischen 50 % (hab' ich mal gelesen, dass viele Kfz-Limas so ineffizient seien) und 95 % sein. Wenn du nirgends eine mechanische Leistung richtig messen kannst, kannst du ja die Ruheverluste bei verschiedenen Drehzahlen auch nicht messen.
Jörg W. schrieb: > Versteh ich nicht, der kann doch irgendwas zwischen 50 % (hab' ich mal > gelesen, dass viele Kfz-Limas so ineffizient seien) und 95 % sein. Mit 50% liegst Du vor allem bei den alten Maschinen garnicht so verkehrt. Die neueren sollen besser sein - vermutlich werden sie deshalb zeitweise abgeschaltet ;-))
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.