Wie funktioniert eine vollduplex Datenübertragung über das selbe Aderpaar? (Wieso) Gibt es keine Kollisionen? Beispielsweise bei Single Pair Ethernet (SPE) 10BASE-T1L: https://www.analog.com/en/technical-articles/enabling-seamless-ethernet-to-field-with-10base-t1l-connectivity.html > 10BASE-T1L core capability is a full duplex, dc balanced, > point-to-point communication scheme with PAM 3 modulation > at a 7.5 MBd symbol rate with 4B3T coding.
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Moin, Eine alte, voll analoge Moeglichkeit ist hier beschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Gabelschaltung Da in jedem Ethernetphy derweilen ordentlich DSP-Power eingebaut ist, muss man halt "nur" gucken, was bei einem ankommt, davon das abziehen, was man selber gesendet hat (weiss man ja) und dessen Echos(muss man halt bisschen korrelieren). Uebrig bleibt dann, was der andere Gesendet hat und irgendwelche eingekoppelten Stoerungen... Schon fertsch :-) Gruss WK
Mit diesem Standard habe ich bisher noch keinen Kontakt gehabt, aber im damaligen ISDN wurde auf der Uk0-Seite (die Doppelader zwischen Amt und NTBA) das gleiche Prinzip genutzt, nur etwa den Faktor 20 langsamer, dafür über eine Distanz bis 8km: Jede Seite entkoppelt ihr Sendesignal mit einer Gabelschaltung https://de.wikipedia.org/wiki/Gabelschaltung vom Empfangszweig, "hört" daher im Idealfall nur das Signal von der Gegenseite. Das funktioniert so natürlich auf einer angepassten Punkt zu Punkt Verbindung mit definiertem Wellenwiderstand und definierten Abschlüssen an den Enden. Trotzdem muss die Gabelschaltung ihre Leitungsnachbildung dynamisch an die vorgefundene Realität anpassen. Vielleicht hilft Dies zum Verständnis. Edit: Typo
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Dergute W. schrieb: > und dessen Echos(muss man > halt bisschen korrelieren). Wobei diese Echos in der Realität durch die unvollkommene Anpassung der Gegenseite zustande kommen.
Danke für die Antworten. Der Signalverarbeitungsaufwand erklärt dann wohl auch, weshalb 10BASE-T1L vollduplex (point-to-point) ist aber 10BASE-T1S nur halbduplex ist (multidrop).
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Ingo W. schrieb: > Jede Seite entkoppelt ihr Sendesignal mit einer Gabelschaltung Moin, ist schon länger her, aber das hab ich etwas anders in Erinnerung. Stell Dir vor, Du hast einen Sender mit einem Innenwiderstand der Leitung und kannst +1, 0 oder -1 senden. Am anderen Ende der Leitung macht der andere Sender das Gleiche und zwar gleichzeitig und ununterbrochen, egal ob Nutzinformation gesendet wird oder nicht. ISDN mit 144Kbit/sec ist ja in 2x 64KBit/sec- Kanäle für Daten und Sprache und 1x 16 KBit/sec für Signale aufgeteilt. Dadurch, das das gesendete Bit 3 Zustände haben kann, verringert sich die Datenrate um den Faktor 3. Gleichzeitig wird die Spannung am jeweiligen Sender gemessen und ausgewertet. Unterschieden wird also Zwischen +1 nach+1, +1 nach 0, +1 nach -1, 0 nach +1 usw. Somit ist die gleichzeitige Übertragung zweier Richtungen auf einer Ader möglich. Gruß Carsten
Carsten-Peter C. schrieb: > Dadurch, das das gesendete Bit 3 Zustände haben kann, verringert sich > die Datenrate um den Faktor 3. Und bei 2 Zuständen um einen Faktor 2? Das wäre das Perpetuum Mobile der Nachrichtentechnik ;-) Wenn man Symbole mit drei Zuständen verwendet, lassen sich pro Zeitschritt gut 1.5 mal so viele Informationen übertragen, wie bei binärer Übertragung. Wie kommst du auf einen Faktor 3?
Für Uk0 werfe ich mal die "4B3T" Codierung in den Ring... lange ist es her. https://de.wikipedia.org/wiki/MMS43-Code
Rainer W. schrieb: > Wie kommst du auf einen Faktor 3? Hallo Reiner, wie schon beschrieben. Entweder sendet man plus, 0 oder minus pro Halbwelle. Ich bin seit einigen Jahren Rentner, habe auch nur am Rande mit solch „kleinen“ Leitungen gearbeitet. In der leitergebundenen Übertragungstechnik hat man schon immer mehr Bits durch Kodierung übertragen. In der Funktechnik wurden sogar pro Halbwelle 64 Bit übertragen. Es soll aber auch Systeme mit 256Bit pro Halbwelle gegeben haben und das bei hohen Frequenzen. Gruß Carsten
Die Codierung selbst beantwortet aber nicht das Duplex-Problem der eigentlichen Frage.
Carsten-Peter C. schrieb: > Es soll aber auch Systeme mit 256Bit pro Halbwelle > gegeben haben und das bei hohen Frequenzen. QAM beispielsweise. https://de.wikipedia.org/wiki/Quadraturamplitudenmodulation Hat aber immer noch nichts mit Duplex zu tun. Das findet man beispielsweise bei Gbit Kupfer-Ethernet: https://en.wikipedia.org/wiki/Gigabit_Ethernet#1000BASE-T Die eigentliche Frage wurde oben schon beantwortet. Das eigene Sendesignal vom Empfangssignal abziehen, und ebenso die diversen Echos, die unterwegs auftreten. Was bedeutet, dass man die Leitung durchmisst, um ebendiese Echos zu erfassen. Beitrag "Gigabit Ethernet Vollduplex"
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Eine interessante Variante ist der M-Bus. Der Master sendet mit Spannungsänderung 12V, der Slave mit Stromänderung 15mA.
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