Hallo zusammen, ich überlege mir einen Differenztastkopf zu kaufen. Bandbreite 200Mhz. Common Mode voltage +-75V. z.B. RT-ZHD07 oder ähnlich. Damit würde ich gerne Halbbrücken vermessen. z.B. high side Gate Signale oder Brückenspannungen. Nun sind da ja am Eingang einfach 2 Bananenbuchsen für Laborleitungen. Ich habe da aber Befürchtungen, dass ich mir auf diesen ungeschirmten Leitungen jede Menge Störungen von Schaltreglern usw einfangen könnte. Diese HF Differenztastköpfe sind ja viel kompakter. Dort ist aber der common Mode voltage range nur ein paar Volt. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Art von Differenztastköpfen? Kann man in EMV vorbelasteter Umgebung (PWM Schaltbetrieb, Schaltregler) usw. überhaupt noch sinnvoll damit messen? Reicht eine verdrillte Leitung bis zum Messpunkt aus um die Störungen zu unterdrücken? Was wäre die Alternative? Danke, Daniel
Daniel S. schrieb: > Hallo zusammen, > > ich überlege mir einen Differenztastkopf zu kaufen. Bandbreite 200Mhz. > Common Mode voltage +-75V. z.B. RT-ZHD07 oder ähnlich. > > Damit würde ich gerne Halbbrücken vermessen. z.B. high side Gate Signale > oder Brückenspannungen. Eine schöne Illusion. Normale Differenztastköpfe, auch mit mordsmäßiger Bandbreite haben zu wenig Gleichtaktunterdrückung, damit man das sinnvoll messen kann. > Nun sind da ja am Eingang einfach 2 Bananenbuchsen für Laborleitungen. > Ich habe da aber Befürchtungen, dass ich mir auf diesen ungeschirmten > Leitungen jede Menge Störungen von Schaltreglern usw einfangen könnte. Das allein ist nicht das Problem. > Diese HF Differenztastköpfe sind ja viel kompakter. Dort ist aber der > common Mode voltage range nur ein paar Volt. BINGO! > Hat jemand Erfahrungen mit dieser Art von Differenztastköpfen? Kann man > in EMV vorbelasteter Umgebung (PWM Schaltbetrieb, Schaltregler) usw. > überhaupt noch sinnvoll damit messen? Kaum. > Was wäre die Alternative? https://www.youtube.com/watch?v=qgZgSDqmVMg
Daniel S. schrieb: > Erfahrungen mit dieser Art von Differenztastköpfen Ja, mit dem hier: https://www.batronix.com/versand/messtechnik/tastkoepfe/Micsig-DP750-100.html Erwarte keine Wunder und erwarte nicht das die 100Mhz Bandbreite auch nur den ernsthaften Vergleich mit einem billo 10/1 TK aushält. Die Autokalibrierung ist relativ gut, auch wenn man in 500/1 dann eine permante Abweichung von 50-100mV hat. Ich messe damit ebenfalls an Schaltnetzteilbrücken und das macht der TK akzeptabel gut, für den recht bescheidenen Preis. Lieber hätte ich den R&S RT-ZHD60 gehabt, aber die 5400€ hatten eine recht abschreckende Wirkung. Höchste Ansprüche + tiefe Taschen = R&S Begrenztes Budget und moderate Ansprüche = Micsig. Beide sagen sie hätten 100Mhz BW. Der R&S kostet das 25fache...
Falk B. schrieb: > Normale Differenztastköpfe, auch mit mordsmäßiger > Bandbreite haben zu wenig Gleichtaktunterdrückung, damit man das > sinnvoll messen kann. Um HS (400V) ein Gate Signal zu messen geht das super. Um HS einen 25mR Shunt mit 4A Spitze zu messen ... Da sieht man Radio Eriwan und alles was eine hart geschaltete Brücke so raussaut, aber keine Stromrampe mehr am Shunt. Mit tricks, triggern auf Gate signal mit Ch A und Messen am Shunt mit Ch B ist da noch informationsgehalt aber es wird schon sehr interpretationsbedürftig. Also je nach Anspruch sind solche Diff TK gute Werkzeuge oder vollkommen ungeeignet. Bestellen, Testen und zurückgeben wenn es den Ansprüchen nicht genügt.
Hallo, danke für die Info besonders der Micsig sieht interessant aus für den Preis. Bleibt die Frage ob der R&S Tastkopf hier noch soviel besser ist oder ob das Prinzip dieser Tastköpfe gar nicht viel mehr zulässt. Bei dem Preis der R&S Tastkkopfes könnte man sich schon fast das optische System von Micsig SigOFIT kaufen. Daniel
> ich überlege mir einen Differenztastkopf zu kaufen. Bandbreite 200Mhz. > Common Mode voltage +-75V. z.B. RT-ZHD07 oder ähnlich. Super! Du hast dich gerade je nach Hersteller fuer einen Tastkopf zwischen 2 und 10kEuro qualifiziert. :-) Ich hab mich schon gefragt wieso diese optischen Tastkoepfe in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden spriessen. Machen jetzt wohl alle krasse Leistungsnetzteile fuer Solar und Autoladegeraete. Die (floet) preiswerten Tek Powerrailprobes (TPR1000) gehen ja nur bis 60V. Vanye
Daniel S. schrieb: > Hallo, > danke für die Info besonders der Micsig sieht interessant aus für den > Preis. In der Tat. Ich würde aber empfehlen, die kleinste mit 100:1 zu nehmen, die kann genau soviel Spannung, hat aber ein besseres Signal Rausch Verhältnis. > Bleibt die Frage ob der R&S Tastkopf hier noch soviel besser ist oder ob > das Prinzip dieser Tastköpfe gar nicht viel mehr zulässt. Letzteres. > Bei dem Preis der R&S Tastkkopfes könnte man sich schon fast das > optische System von Micsig SigOFIT kaufen. BINGO!
Vanye R. schrieb: > Ich hab mich schon gefragt wieso diese optischen Tastkoepfe > in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden spriessen. Machen jetzt > wohl alle krasse Leistungsnetzteile fuer Solar und Autoladegeraete. Neue Zeiten bringen neue Herausforderungen und brauchen neue Antworten. SiC und GaN Halbleiter schalten noch schneller als die ohnehin schon schnellen, modernen Si-FETs. Da muss man irgendwann man die Meßtechnik verbessern.
Weiß jemand wie die Energie beim SigOFIT zum Kopf übertragen wird ? Ich vermute per High-Power LED und Solarzelle. Ah ok, "Power over Fiber". https://en.wikipedia.org/wiki/Power-over-fiber
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Falk B. schrieb: >> Bei dem Preis der R&S Tastkkopfes könnte man sich schon fast das >> optische System von Micsig SigOFIT kaufen. Für solche Messungen sind die Fluke Scopemeter mit galvanisch isolierten Eingängen bestens geeignet.
> Ich vermute per High-Power LED und Solarzelle. Sowas in der Richtig hab ich auch vermutet. Vielleicht auch eine Laserdiode und am Ende noch eine Linse um die Solarzelle gut auszuleuchten. > https://en.wikipedia.org/wiki/Power-over-fiber Naja, das erklaert ja eher nix. Noch interessanter finde ich aber die Frage wie man diese immense Bandbreite inklusive DC ueber das Kabel bekommt. Okay, die kalibrieren sich wohl oefter mal, aber trotzdem. Vanye
Vanye R. schrieb: > Noch interessanter finde ich aber die Frage wie man diese immense > Bandbreite inklusive DC ueber das Kabel bekommt. Naja ein Lichtwellenleiter hat ja schonmal sehr hohe Bandbreite. Evtl. ein zweiter Kanal/Farbe/Leiter für DC ?
Vanye R. schrieb: > > Noch interessanter finde ich aber die Frage wie man diese immense > Bandbreite inklusive DC ueber das Kabel bekommt. Okay, die kalibrieren > sich wohl oefter mal, aber trotzdem. > > Vanye Der Lichtpfad zum Oszi wird optisch moduliert, Tek macht das mit einem Mach–Zehnder Interferometer
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Hey, die X-Chapter hab ich sogar hier. Du koenntest mich wenigstens
runtermachen das ich das nicht aufmerksam genug gelesen habe.
Aber bald ist ja wieder Weihnachtszeit. :-D
> Mach–Zehnder Interferometer
Klingt auch jedenfall schon mal teuer. Aber Geld spielt hier
ja wohl nicht so die Rolle.
Vanye
Dirk F. schrieb: >>> Bei dem Preis der R&S Tastkkopfes könnte man sich schon fast das >>> optische System von Micsig SigOFIT kaufen. > > Für solche Messungen sind die Fluke Scopemeter mit galvanisch isolierten > Eingängen bestens geeignet. Das kommt den nah. Es gibt auch batteriebetriebene Pico-Scope mit WLAN, die kann man dann auch gefahrlos bedienen. https://www.tiepie.com/en/wifi-oscilloscope Oder das Clever-Scope mit 1kV isolierten Eingängen. https://cleverscope.com/
Vanye R. schrieb: > Noch interessanter finde ich aber die Frage wie man diese immense > Bandbreite inklusive DC ueber das Kabel bekommt. Scheint so.
Thomas W. schrieb: > Weiß jemand wie die Energie beim SigOFIT zum Kopf übertragen wird ? Vermutlich so, siehe Anhang. Ich hätte trotzdem eher einen Akku eingebaut. Bei sowas mißt keiner 24/7.
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