Hallo, ich benutze den internen ADC Wandler des PIC18F46Q71 mit 12 Bit Auflösung. Die Versorgungsspannung 3,3 V wird vom Linearregler MCP1825S-3302E/DB aus einer geregelten 5 V erzeugt. Hier wird im Datenblatt eine Load Regulation von +/- 1% angegeben. Die interne Referenzspannungsquelle des PIC wird mit +/- 4% über den gesamten Temperaturbereich angegeben. Ist es jetzt besser, die Versorgungsspannung oder die interne Referenzquelle als Referenz für den ADC einzustellen ?
Dirk F. schrieb: > Ist es jetzt besser, die Versorgungsspannung oder die interne > Referenzquelle als Referenz für den ADC einzustellen ? Kommt auf deine Ansprüche an. Load Regulation beschreibt die Stabilität bei Lastwechsel, wobei das meist im Bereich 5-100% gemessen wird, die du in deiner Schaltung vermutlich nie erreichen wirst. D.h. die Stabilität ist besser. Meistens ist die thermische Drift das größte Problem und mit 4% über den vollen Temperaturbereich eher so lala. Die meisten Referenzspannungsquellen sind da gut Faktor 10 und mehr besser. Für einfache Anwendungen reicht die Stabilität der Spannungsregler oder internen Referenzen aus.
Und mit 2,048V Uref erhältst du eine Messauflösung mit einer glatten Spannung pro Bit, ohne Nachkommastellen im Gegensatz zu einer Uref von 3,3V.
Dirk F. schrieb: > Die interne Referenzspannungsquelle des PIC wird mit +/- 4% über den > gesamten Temperaturbereich angegeben. Lese mal die ganze Beschreibung. Zwar ist der absolute Spannungswert nicht so exakt, aber die Langzeitdrift und thermische Drift meist deutlich besser als bei deiner Versorgungsspannung. Ein einmaliges Kalibrieren genügt also für einen genaueren Wert. Die Versorgungsspannung hat den weiteren Nachteil, dass da ggf. noch mehr an Schaltung dranhängt die für Ripple und Schwankungen sorgen kann. Aber wenn du z.B. einen Widerstand ratiometrisch durch eine Reihenschaltung mit einem Referenzwiderstand erfassen möchtest, und dieser Widerstand eben an der Versorgungsspannung hängt ist es besser die Versorgungsspannung auch als Referenz zu nutzen, weil sich dann eine Schwankung herauskürzt.
Oliver D. schrieb: > Und mit 2,048V Uref erhältst du eine Messauflösung mit einer glatten > Spannung pro Bit, ohne Nachkommastellen im Gegensatz zu einer Uref von > 3,3V. Weil ja die Wandler im Allgemeinen 100%ige Linearität (INL und DNL) nicht nur versprechen sondern auch gnadenlos einhalten. ;-)
Oliver D. schrieb: > Und mit 2,048V Uref erhältst du eine Messauflösung mit einer glatten > Spannung pro Bit, ohne Nachkommastellen im Gegensatz zu einer Uref von > 3,3V. Ja das stimmt. Aber das ist bisher noch nie ein Problem gewesen, weil ich den Rohwert vom ADC sowieso in die physikalische Größe mit einer Skalierfunktion muss.
Oliver D. schrieb: > Und mit 2,048V Uref erhältst du eine Messauflösung mit einer glatten > Spannung pro Bit, ohne Nachkommastellen im Gegensatz zu einer Uref von > 3,3V. Schöne Illusion. Das gilt bestenfalls, wenn die 2,048V auf mV genau stimmen. Außerdem braucht man das nur in den seltensten Fällen.
> Aber das ist bisher noch nie ein Problem gewesen, weil ich den Rohwert
vom ADC sowieso in die physikalische Größe mit einer Skalierfunktion
muss.
Muss er das ? Allenfalls. Bei mir meist nicht.
Ich lasse Regelkreise immer mit ADC Werten laufen. Heisst, ich muss
einmal einen Float wert mach ADC rechnen, und vielleicht 1-2mal pro
Sekunde, wenn der User einen Messwert moechte, von ADC nach Float.
Purzel H. schrieb: > Ich lasse Regelkreise immer mit ADC Werten laufen. Heisst, ich muss > einmal einen Float wert mach ADC rechnen, und vielleicht 1-2mal pro > Sekunde, wenn der User einen Messwert moechte, von ADC nach Float. Also ich skaliere zyklisch INT_2_INT. Das geht recht fix. Von Float halte ich Abstand bei einer MCU ohne FPU......
Dirk F. schrieb: > Ist es jetzt besser, die Versorgungsspannung oder die interne > Referenzquelle als Referenz für den ADC einzustellen ? Das kommt auch drauf an, ob du absolut oder ratiometrisch messen möchtest.
Falk B. schrieb: > Meistens ist die thermische Drift das größte Problem und mit > 4% über den vollen Temperaturbereich eher so lala. Wenn der Verlauf einigermaßen bekannt ist, kann man die Temperatur messen und das weitgehend wegkorrigieren.
J. S. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Meistens ist die thermische Drift das größte Problem und mit >> 4% über den vollen Temperaturbereich eher so lala. > > Wenn der Verlauf einigermaßen bekannt ist, kann man die Temperatur > messen und das weitgehend wegkorrigieren. Woher bekommt man den Verlauf? Datenblatt?
Udo S. schrieb: > Lese mal die ganze Beschreibung. Zwar ist der absolute Spannungswert > nicht so exakt, aber die Langzeitdrift und thermische Drift meist > deutlich besser als bei deiner Versorgungsspannung. Ein einmaliges > Kalibrieren genügt also für einen genaueren Wert. Steht noch nix davon im Datenblatt. Ist halt noch ein recht neuer Typ.
J. S. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Meistens ist die thermische Drift das größte Problem und mit >> 4% über den vollen Temperaturbereich eher so lala. > > Wenn der Verlauf einigermaßen bekannt ist, kann man die Temperatur > messen und das weitgehend wegkorrigieren. Kann man, macht aber so gut wie keiner.
Falk B. schrieb: > J. S. schrieb: >> Falk B. schrieb: >>> Meistens ist die thermische Drift das größte Problem und mit >>> 4% über den vollen Temperaturbereich eher so lala. >> >> Wenn der Verlauf einigermaßen bekannt ist, kann man die Temperatur >> messen und das weitgehend wegkorrigieren. > > Kann man, macht aber so gut wie keiner. Und wenn die Temperaturmessung ungenau ist? Dann bringt man zwei Messungeauigkeiten ein
Ali K. schrieb: >>> Wenn der Verlauf einigermaßen bekannt ist, kann man die Temperatur >>> messen und das weitgehend wegkorrigieren. >> >> Kann man, macht aber so gut wie keiner. > > Und wenn die Temperaturmessung ungenau ist? > Dann bringt man zwei Messungeauigkeiten ein Jaja, und morgen fällt der Mond vom Himmel und übermorgen die Sonne. OMG! Es gibt schon Anwednungen, wo man die Temperatur mißt und dementsprechend eine Kennlinie korrigiert. Nur eben seltenst bei einem ADC. Eher bei einem Oszillator. Nennt sich dann TCXO, Temperature compensated crystal oscillator. Wobei die Kompensation über einen Schaltungstrick mit einem temperaturabhängigen Widerstand oder Kapazität erfolgen kann (indirekte Messung) oder direkt und per digitaler Korrektur, wie z.B. bei der RTC DS3231 & Co. Beitrag "DS3231SN RTC Module mit DS3231M (MEMS) Typ installiert" Und natürlich versucht man auch in diversen anderen Schaltungen, die Temperaturabhängigkeit zu minimieren. Allerdings kann man bei vielen mit 10% oder mehr Drift leben.
Dirk F. schrieb: > Udo S. schrieb: >> Lese mal die ganze Beschreibung. Zwar ist der absolute Spannungswert >> nicht so exakt, aber die Langzeitdrift und thermische Drift meist >> deutlich besser als bei deiner Versorgungsspannung. Ein einmaliges >> Kalibrieren genügt also für einen genaueren Wert. So sehe ich das auch. > Steht noch nix davon im Datenblatt. Solange Du nichts zur Anwendung und der geforderten Genauigkeit sagst, ist das eine Diskussion um des Kaisers Bart. Mache einen einfachen Testaufbau und gehe mit dem Haartrockner auf die Schaltung. Oder, realistischer, vertraue der internen Band-Gap-Referenz.
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