Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 5V auf 3,3V mit Zener-Diode


von Matthias P. (micro_rookie)


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Hallo,

Ich habe mich schon im Vorfeld etwas schlau gemacht, wie man aus einem 
5V Ausgangssignal ein 3,3V Eingangssignal erzeugen kann.

Ich habe bei mir noch Zener-Dioden und zwar die 1N4728A (3.3V) und die 
1N4727A (3V) und wollte die verwenden, um aus den 5V eines Arduinos ein 
3.3V Eingangssignal für einen Mikrocontroller zu machen (PTot = 1W).

Hier der Link zum Datenblatt :
https://www.suntan.com.hk/pdf/Rectifier-Diode/1N4727A-1N4761A.pdf

Allerdings glaube ich nicht, dass die Zener-Dioden dafür geeignet sind, 
da wahrscheinlich der Strom dafür zu klein ist (um die 5 mA), um 
irgendetwas zu stabilisieren.
Alternativ hätte ich 0,5W Zener genommen, aber selbst die werden 
wahrscheinlich noch zuviel Strom zur Stabilisierung benötigen.

Stimmen meine obigen Bedenken ?

Falls ja, würde ich alternativ zu einem Spannungsteiler oder einer roten 
LED greifen.

: Verschoben durch Moderator
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Zener-Dioden stabilisieren auch noch bei 0,5mA. Soll von außen ein 3k3 
Widerstand vor die 3V3 Zener-Diode geschaltet werden, oder soll der 
interne Pullup eingesetzt werden?

von Monk (roehrmond)


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Matthias P. schrieb:
> Allerdings glaube ich nicht, dass die Zener-Dioden dafür geeignet sind,
> da wahrscheinlich der Strom dafür zu klein ist (um die 5 mA), um
> irgendetwas zu stabilisieren.

Bei weniger wird die Spannung etwas geringer sein, aber noch im für HIGH 
Pegel gültigem Bereich.

von (prx) A. K. (prx)


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Z-Dioden in diesem Spannungsbereich sind nur zur Stabilisierung zu 
gebrauchen, wenn der Strom durch die Diode sehr viel größer ist, als der 
variable Anteil des Laststroms.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Steve van de Grens schrieb:
> Bei weniger wird die Spannung etwas geringer sein, aber noch im für HIGH
> Pegel gültigem Bereich.

Meine Antwort war voreilig. Leider trifft das in deinem Fall nämlich 
nicht zu.

Wenn ich mir das "Breakdown characteristics" im Datenblatt so anschaue, 
braucht es für die 3,3V Diode wohl 10 mA, um auf 2,5V zu kommen. 
Darunter sinkt die Spannung rapide ab. Bei der 3V Diode sieht es noch 
ungünstiger aus.

Ich nehme für solche Aufgaben alternativ Spannungsteiler mit 1,5kΩ und 
2,2kΩ.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7586637 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Wenn der Eingangsstrom einen Rolle spielt, ist man mit ICs sehr viel 
besser dran. Die haben im Unterschied zu R/Z Lösungen effektiv keinen. 
Und teuer ist beispielsweise ein 4050 auch nicht.

von Matthias P. (micro_rookie)


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Michael M. schrieb:
> Zener-Dioden stabilisieren auch noch bei 0,5mA. Soll von außen ein 3k3
> Widerstand vor die 3V3 Zener-Diode geschaltet werden, oder soll der
> interne Pullup eingesetzt werden?

Ich hätte das ganze ohne den internen Pullup gemacht, also mit einem 
3,3k Vorwiderstand nach dem 5V-Pin.

Steve van de Grens schrieb:
> Wenn ich mir das "Breakdown characteristics" im Datenblatt so anschaue,
> braucht es für die 3,3V Diode wohl 10 mA, um auf 2,5V zu kommen.
> Darunter sinkt die Spannung rapide ab. Bei der 3V Diode sieht es noch
> ungünstiger aus.

Ja, das dachte ich mir auch. Und mehr möchte ich auch nicht aus dem 
Arduino rausholen, bzw. in den 3.3V "reinpumpen".

Dann werde ich wohl auf den Spannungsteiler zurückgreifen.

von Klaus H. (hildek)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich nehme für solche Aufgaben alternativ Spannungsteiler mit 1,5kΩ und
> 2,2kΩ.

Genau. Besser noch 1k2 und 2k2. Könnten auch 12k und 22k sein, wenn die 
Geschwindigkeit moderat ist.
Z-Dioden wären nur dann die geeignete Wahl, wenn die Quelle einen 
wechselnden High-Pegel haben kann, also bei einem Anschluss an z.B. 
unterschiedliche Quellen.

Und wenn die Schaltung mit dem Eingangspin ausreichend Eigenverbrauch 
hat, dann reicht auch ein simpler Vorwiderstand und man lässt die 
ESD-Diode des Eingangs begrenzen.

Soll das Ganze aber recht schnell sein, dann ist man mit einem z.B 
LVC1G125 oder dem invertierenden LVC1G04 besser dran - bei max. 5V am 
Eingang übersetzen die auf jede Spannung zwischen 1.65V und 5.5V.

: Bearbeitet durch User
von Matthias P. (micro_rookie)


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Klaus H. schrieb:
> Genau. Besser noch 1k2 und 2k2. Könnten auch 12k und 22k sein, wenn die
> Geschwindigkeit moderat ist.

Tut mir leid, das habe ich nicht so ganz verstanden.
Meinst du damit, dass die Frequenz bei 1k2 und 2k2 höher ist als bei 12k 
und 22k oder anders herum ?

von M. K. (sylaina)


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Matthias P. schrieb:
> Ich habe mich schon im Vorfeld etwas schlau gemacht, wie man aus einem
> 5V Ausgangssignal ein 3,3V Eingangssignal erzeugen kann.
>
> Ich habe bei mir noch Zener-Dioden und zwar die 1N4728A (3.3V) und die
> 1N4727A (3V) und wollte die verwenden, um aus den 5V eines Arduinos ein
> 3.3V Eingangssignal für einen Mikrocontroller zu machen (PTot = 1W).

Ähm...was sprach denn gegen die Spannungsteiler-Lösung. Ich mein, ich 
verstehe dich richtig, oder? Du gibst ein Datensignal bei einem 
Arduino-Board aus, dass entweder 0V oder 5V hat, und das geht auf einen 
Dateneingang eines Mikrocontrollers mit 3.3V. Mit entsprechender 
Dimensionierung kann man sogar auf den Spannungsteiler verzichten und 
nur mit einem Vorwiderstand arbeiten aber das hängt jetzt auch schwer 
von der Geschwindigkeit der Signale usw. ab.

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias P. schrieb:
> Allerdings glaube ich nicht, dass die Zener-Dioden dafür geeignet sind

Richtig.

Michael M. schrieb:
> Zener-Dioden stabilisieren auch noch bei 0,5mA.

Aber nicht die mit 3.3V.

Matthias P. schrieb:
> Dann werde ich wohl auf den Spannungsteiler zurückgreifen.

Wenn die schnell genug sind, also niederohmig genug sein dürfen.

Matthias P. schrieb:
> Meinst du damit, dass die Frequenz bei 1k2 und 2k2 höher ist als bei 12k
> und 22k oder anders herum ?

Die erlaubte bzw. korrekt  übertragene. Wobei beides schon über 100kHz 
liegt.

Du kannst einen mit 3.3V versorgten 5V toleranten IC verwenden, 74LVX244 
oder 74LCX126 oder so.

von Matthias P. (micro_rookie)


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M. K. schrieb:
> Ähm...was sprach denn gegen die Spannungsteiler-Lösung. Ich mein, ich
> verstehe dich richtig, oder? Du gibst ein Datensignal bei einem
> Arduino-Board aus, dass entweder 0V oder 5V hat, und das geht auf einen
> Dateneingang eines Mikrocontrollers mit 3.3V. Mit entsprechender
> Dimensionierung kann man sogar auf den Spannungsteiler verzichten und
> nur mit einem Vorwiderstand arbeiten aber das hängt jetzt auch schwer
> von der Geschwindigkeit der Signale usw. ab.

Es sprach ursprünglich gar nichts gegen die Spannungsteiler-Lösung. Ich 
wollte nur mal einen "Anwendungsbereich" für meine Zener-Dioden. Die hab 
ich mal gekauft aber bisher keinen richtigen Anwendungsfall gefunden...

Michael B. schrieb:
> Wenn die schnell genug sind, also niederohmig genug sein dürfen.

Super, jetzt hab ichs verstanden.

von Peter D. (peda)


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Matthias P. schrieb:
> Ich habe bei mir noch Zener-Dioden und zwar die 1N4728A (3.3V) und die
> 1N4727A (3V)

Das sind Leistungsdioden (1W). Schau mal ins Datenblatt, die 3,3V werden 
bei etwa 70mA erreicht (2,5V bei 10mA).

https://www.suntan.com.hk/pdf/Rectifier-Diode/1N4727A-1N4761A.pdf

Mir fällt keine Anwendung dafür ein. Verbuche sie als Fehlkauf.

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (hildek)


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Matthias P. schrieb:
> Tut mir leid, das habe ich nicht so ganz verstanden.
> Meinst du damit, dass die Frequenz bei 1k2 und 2k2 höher ist als bei 12k
> und 22k oder anders herum ?

Du baust ja damit eine Ersatzspannungsquelle mit dem Innenwiderstand, 
der sich aus der Parallelschaltung der beiden Rs ergibt. Mit den 
niederohmigen Werten ist der natürlich um den Faktor 10 kleiner und 
beide Varianten bilden mit den unvermeidlichen Streukapazitäten (ein- 
bis zweistellige pF) einen Tiefpass. Damit wird die daraus resultierende 
Grenzfrequenz bei den kleineren Werten natürlich höher.
Man kann auch die Widerstände noch kleiner machen (z.B. 470Ω und 390Ω), 
soweit, bis halt die Summe aus beiden die Quelle noch nicht überlastet.
Wenn du wirklich die Geschwindigkeit ausreizen willst, dann sind die LVC 
die bessere Wahl.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias P. schrieb:
> Ich habe mich schon im Vorfeld etwas schlau gemacht, wie man aus einem
> 5V Ausgangssignal ein 3,3V Eingangssignal erzeugen kann.
Was spricht gegen einen Spannungsteiler? Wenn es mehr als 5V sein 
"könnten", dann noch eine Klemmdiode nach Vcc (und GND) dazu und fertig.

So in etwa:
1
                            .--- 3V3
2
                            |
3
                            - BAV199
4
                            ^
5
                            |
6
 Out 0/5V  -----1k8-----o---o---- Input 0/3V3
7
                        |   | 
8
                       3k3  -
9
                        |   ^
10
                        |   |
11
       GND  ------------o---o---- ESP-GND

Diese ganzen Tricksereien mit "Stabilisierungs-LEDs" und "Zenerdioden im 
3V Bereich" mit ihrem ziemlich schlecht definierten und sehr runden 
"Knick" sind bestenfalls im Einzelfall brauchbar. Niemals würde ich 
sowas als "Standardlösung" nehmen.

Sieh dir die Kennlinien der 3V-Zenerdioden dort im
Beitrag "Re: Scart Pin8 als Mikrocontroller Eingang" mal an. Dort siehst 
du dann, dass die 3V und 3V3 Zenerdioden bei 5mA grade mal um die 2V 
herumkrebsen. Und selbst das ist nicht irgendwie garantiert, sondern nur 
eine grobe Richtung. Wenn das eine 3V Diode ist, dann kann die bei 5mA 
auch mal nur 1,8V haben...

: Bearbeitet durch Moderator
von Christian (dragony)


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Da nimmt man einen Levelshifter und gut ist. Auch wenn der nicht immer 
notwendig ist, braucht man ja nicht jedes mal das Rad neu erfinden.

Ich baue mir meinen Spannungswandler ja auch nicht diskret auf....

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias P. schrieb:

> Ich habe bei mir noch Zener-Dioden und zwar die 1N4728A (3.3V) und die
> 1N4727A (3V) und wollte die verwenden, um aus den 5V eines Arduinos ein
> 3.3V Eingangssignal für einen Mikrocontroller zu machen (PTot = 1W).

Z-Dioden für Spannungen um 3V haben typisch eine sehr geringe
Kennliniensteilheit. Da sind oft LEDs wesentlich besser.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald W. schrieb:
> Z-Dioden für Spannungen um 3V haben typisch eine sehr geringe
> Kennliniensteilheit.

Richtig.

> Da sind oft LEDs wesentlich besser.

Nicht richtig.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die Wandlung braucht es haeufig gar nicht. Die meisten Eingaenge haben 
Chip- intern eine kleine Diode zur  Versorgungsspannung. In dem Falle 
kannst Du die Eingaenge über einen 22k Widerstand direkt verbinden.

von (prx) A. K. (prx)


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Vorausgesetzt das Device verbraucht genug Strom. Ein μC tut das nicht in 
jeder Lebenslage.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias P. schrieb:
> Ich habe mich schon im Vorfeld etwas schlau gemacht, wie man aus einem
> 5V Ausgangssignal ein 3,3V Eingangssignal erzeugen kann.

Schon nachgesehen, ob der geheime μC das überhaupt nötig hat? Manche 
können 5V ab.

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