Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelbares Netzteil


von Uwe M. (uwe0815)


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Guten Tag, liebe Gemeinde,

ich habe ein Netzteil Typ PALM 230/24-15 der Firma Block
Eingang 2230V-2,78A
Ausgang 24V-15A DC

Meine Frage:
Ich möchte das Netzteil für eine galvanische Verzinkung benutzen und 
dazu muss es einstellbar werden auf ca. 12V und 1-5 A
Ich bin kein Profi auf dem Gebiet, habe aber ein DigitalMultimeter 
PeakMeter PM18  mit dem ich diese Spannung und Strom messen kann. Strom 
geht bis 20 A-
Welches wäre die einfachste Möglichkeit, eventuell mit einem 
verstellbaren Widerstand, so dass ich die Spannung halbieren und den 
Strom begrenzen kann?
Wer hat einen Rat?
Herzlichen Gruß, Uwe

von Michael B. (laberkopp)


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Uwe M. schrieb:
> Wer hat einen Rat?

Ungeeignet, besorge dir was anderes. Übrigens sollte das 
Galvanik-Netzteil ab 0V regeln und neben der Spannung auch eine 
einstellbare Strombegrenzung haben, also ein Labornetzteil sein.


Du könntest so was dahinter schalten 
https://www.ebay.de/itm/204316699975

von Klaus F. (klaus27f)


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von Achim H. (anymouse)


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Die einfachste Möglichkeit ist ein neues Netzteil.

Die billigste vermutlich auch.
Prinzipiell geht es auch mit einem einstellbaren Widerstand durch 
manuelle Regelung. ABER der muss die maximal (24V-12V) * 5A = 60 W 
ableiten können -- als einstellbarer Widerstand, und dies auch beim 
Minimum von ca. 2,5 Ohm. Eine Kombination aus Festwiderstand (>60W, 2.4 
Ohm) plus Leistungsrheostat wäre denkbar -- das dürfte aber immer noch 
mehr kosten als ein simples Schaltnetzteil; die Restwelligkeit ist ja 
kein Problem, oder?

von Andrew T. (marsufant)


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Uwe M. schrieb:
> ich habe ein Netzteil Typ PALM 230/24-15 der Firma Block
> Eingang 2230V-2,78A
> Ausgang 24V-15A DC

Das ist ein Gerät mit 50Hz Eisenkerntrafo.
Wie die Vorposter schon schreben: Sinnvoll wäre gleich ein geeignetes 
Galvanik-NT zu nehmen.

Falls Du doch unbedingt Dein vorhandenes PALM 230/24-15 nutzne willst: 
Stelltrafo bzw. Variac davorschalten. Dann kannst Du es von 0...24V 
einstellen -- der Strom stellt sihc automatisch über das galvanische Bad 
ein.
Die Höhe des Stromes kannst Du mit dme Amperemeter kontrollieren.

von Uwe M. (uwe0815)


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Hallo Leute,

zuerst vielen Dank für Eure Hinweise. Ja, so könnte es gehen.
Aber, was ist, wenn ich zwei Leuchtmittel vom Auto nehme, z.B. dieses
"Osram Auto #7506-02B Original P21W 21W 12V BA15s für 1,31 Euro"
sie in Reihe schalte, dann habe ich 24 V und 1,75 A.
Wenn ich das ganze noch einmal parallel schalte, dann habe ich 3,5 A.
Habe ich da einen Denkfehler?
Natürlich kommt ansteller einer Birne das galvanische Bad! Sorry
Herzlichen Gruß, Uwe

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (mmaddin)


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Uwe M. schrieb:
> Strom
> geht bis 20 A-

Nein, laut deinen eigenen Angaben bis 15 A:

Uwe M. schrieb:
> Ausgang 24V-15A DC

Also unter welchen Bedingungen geht der denn bis 20 A und hast du dabei 
die Spannung im Blick behalten?

Uwe M. schrieb:
> Habe ich da einen Denkfehler?

Ja, das Bad hat nicht die gleichen Eigenschaften - sprich Widerstand - 
wie dein Obst.
Also wird sich die Spannung nicht gleichmäßig aufteilen, also brauchst 
du etwas dass die Spannung "regelt"...

Uwe M. schrieb:
> galvanische Verzinkung benutzen und
> dazu muss es einstellbar werden auf ca. 12V und 1-5 A

Ist die Spannung dem Bad tatsächlich so "wichtig"?

: Bearbeitet durch User
von Uwe M. (uwe0815)


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Hallo Martin,

die 20A beziehen sich auf das Messgerät, wenn das Messgerät 20A messen 
kann, dann kann es auch den max. Strom des Netzteiles mit 15 A messen!

Für das Galvanikbad wird angegeben:
12V und 1-3 A, das heißt, dass das Bad einen Widerstand hat von
R=U/I, also 12-4 Ohm. Wir rechnen mit dem Mittelwert von 2 A, d.h., 6 
Ohm!
Ein Kraftfahrzeugleuchtmittel mit der Angabe 12V und 21W hat einen 
Innenwiderstand von:
P=U*I,  I=P/U=21/12=1,75A
R=U/I=12/1,75=6,8 Ohm

Damit bei 24V ein Strom von 2 A fließen, brauche ich einen 
Gesamtwiderstand von  12 Ohm.
Das ist also ein Leuchtmittel KFZ + das Bad in Reihe, somit 12+12=24, 
24/12=2A
Was deine letzte Frage angeht, nein, die Spannung ist nicht so wichtig, 
ich weiß allerdings nicht, wie groß die Schwankungen sein dürfen.
Würdest du damit mitgehen?
Herzlichen Gruß, Uwe

von Andrew T. (marsufant)


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Uwe M. schrieb:
> Ein Kraftfahrzeugleuchtmittel mit der Angabe 12V und 21W hat einen
> Innenwiderstand von:
> P=U*I,  I=P/U=21/12=1,75A
> R=U/I=12/1,75=6,8 Ohm

Nun, leider ist genau dieser Widerstand stark abhängig vom 
Betriebszustand. Kaltwiderstand ist ungefähr ein 8tel

Damit nicht  die Vorschaltbirne durchbrennt: Ein 24V Leuchtmittel ist 
die bessere Wahl für die Betriebssicherheit.
12V brennen sonst ggfs duch wenn zu z.B. beide Elektroden kurzschliesst.

von Lu (oszi45)


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Behelfsweise 24V-Glühobst wäre die billigste Variante und dann je nach 
Strombedarf weitere Glühlampen dazu...  Haken ist nur: Sein Messgerät 
wird im Strombereich nicht für Dauerbetrieb geeignet sein! Auge ins 
Handbuch!

von Uwe M. (uwe0815)


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Hallo Andrew Hallo Lu,

"Kaltwiderstand ist ungefähr ein 8tel",
wenn man den Strom einschaltet, wie lange hält der Kaltwiderstand an? 1 
Tag, 1h, 1 min?
Wenn das Leuchtmittel etwas taugen soll, dann reden wir hier von einer 
Sekunde oder weniger.
Das Bad, wie verhält sich da der Widerstand, wie ein Stück Metall, 
sofort da und dann konstant?
Oder braucht das Bad vielleicht auch eine "Schrecksekunde" bevor sich 
der Strom relativ konstant einstellt?
Aber gut, der Hinweis ist richtig, 24 V für das Leuchtmittel, aber eine 
große Gefahr ist es nicht, wenn bei dem ersten Versuch das Leuchtmittel 
durchbrennt.
Was das Kurzschließen der Elektroden betrifft, das kann passieren, aber 
siehe oben, auch nicht mehr und mein Netzteil kann das ab! Deswegen 
werde ich keine 40 Euro ausgeben für eine Regelung!
Ich hatte nicht vor, das Messgerät dauerhaft zwischen zu klemmen, auch 
hier reichen wenige Sekunden, ob man überhaupt im richtigen Bereich 
liegt. Dann später vielleicht noch einmal, um zu sehen, ob es stabil 
bleibt oder wandert.
Aber es kommt auf einen Versuch an. Grundsätzlich scheint ja der Plan zu 
klappen.
Herzlichen Dank noch einmal an alle für die rege Beteiligung, herzlichen 
Gruß, Uwe

von Uli S. (uli12us)


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Bei der Galvanik ist der Strom wichtig, die Spannung ergibt sich von 
selbst.
Üblicherweise rechnet man 1A/dm² Fläche. Dazu ist auch die Anodenfläche 
wichtig, die je nach Bad ein mehrfaches der zu beschichtenden Fläche 
ist.

von Uwe M. (uwe0815)


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Hallo Uli,

die Galvanik ist nicht mein Schwachpunkt, nur die Mikroelektronik! :)

Herzlichen Gruß, Uwe

von Monk (roehrmond)


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Uwe M. schrieb:
> die Galvanik ist nicht mein Schwachpunkt, nur die Mikroelektronik!

Dann überlass das entwickeln und bauen der Elektronik anderen, die davon 
Ahnung haben. Was du brauchst ist preisgünstige Massenware. Nur ein 
Dummkopf würde versuchen das selbst zu bauen (wenn der Weg nicht das 
Ziel ist).

von Uwe M. (uwe0815)


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"Dann überlass das entwickeln und bauen der Elektronik anderen, die 
davon
Ahnung haben. Was du brauchst ist preisgünstige Massenware. Nur ein
Dummkopf würde versuchen das selbst zu bauen (wenn der Weg nicht das
Ziel ist)."

Gibt es in diesem Forum keine Moderatoren oder warum muss man sich hier 
als Dummkopf bezeichnen lassen? :(

Für die Anderen:

Galvanik ist ein weiter Begriff, genauso wie Radio. Das reicht von einem 
Detektor bis zu DAB. Kommt ganz darauf an, was man will.
Wenn ich ein Detektorradio bauen will und frage hier nach einer Diode, 
dann kommt ein ganz Schlauer und sagt:
Nur ein Dummkopf will mit einer Diode ein Radio bauen. Das überlässt man 
andern, die davon Ahnung haben.

Ich habe nur davon gesprochen, dass ich eine galvanische Verzinkung 
machen möchte.
Ich habe nicht darüber gesprochen, hat auch keiner danach gefragt, 
selbst die schlauen nicht, was ich wie für wen verzinken will. Ich 
brauche für meinen Zweck keine Elektronik, nur Elektrik!

Aber belassen wir es bei Vermutungen. ich melde mich wieder, wenn die 
praktische Erprobung erfolgt ist!
Herzlichen Gruß an die Anderen, Uwe

von Manfred P. (pruckelfred)


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Uwe M. schrieb:
> Ich brauche für meinen Zweck keine Elektronik, nur Elektrik!

Wie war denn das zu Opas Zeiten, als Leistungshalbleiter noch nicht 
erfunden waren? Da gab es dicke Schiebewiderstände und Abwärme.

Die für Dich praktikable Idee wäre, nach einem Stelltrafo zu gucken, das 
Netzteil netzseitig auszubremsen.

von Uwe M. (uwe0815)


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Guten Morgen, Manfred,

nein, das ist keine gute Idee. Ein Stelltrafo kostet mindestens genau 
soviel wie ein Labornetzteil, was auch 100% geht, also ca. 40-60 Euro.
Meine Anwendung ist aber so klein, dass ich den Versuch wage und es mit 
einem vorgeschalteten Leuchtmittel 24V und 21W probiere. Da kostet das 
ganze unter 10 Euro und der Zweck ist erfüllt! Ich berichte wieder, wenn 
der Versuch erfolgt ist.
Hab Dank für deinen Hinweis und herzlichen Gruß, Uwe

von Armin X. (werweiswas)


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Moin
In dem verlinkten Beitrag wird ein Labornetzteil bis 5A angeboten.
Das wäre, sofern noch verfügbar, bestens geeignet.
Beitrag "(V) Labornetzteile, Multimeter, Kabel Schneid/Abisoliermaschine, Flowbox/Reinraum"

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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> "Kaltwiderstand ist ungefähr ein 8tel",
wenn man den Strom einschaltet, wie lange hält der Kaltwiderstand an? 1
Tag, 1h, 1 min?

Wie der Name sagt .. kalt. Immer wenn die Lampe kalt ist, dh nicht 
leuchtet.
Wenn man diesen 8 fachen Strom nicht goennt dauert's laenger bis sie 
leuchtet.

Fuer Galvanik wuerde ich allerdings ein (Labor-)Schaltnetzteil 
verwenden. welches den Strom effizient bringt. Sodass man den Strom 
nachregeln kann.

von Christoph E. (stoppi)


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Für deinen Zweck würde ich mir einen stärkeren Step-down-Wandler für um 
die 10 Euro besorgen. Damit kannst du dann schön die Spannung auf 12V 
einstellen und die 5A dürfte er auch noch ohne Probleme liefern. Ist im 
Grunde derselbe Aufbau wie bei meinem Laptopnetzteil, welches sehr gut 
funktioniert...

https://www.ebay.com/itm/311719749230

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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In einem Galvanik Buch aus England wird empfohlen zur Stromregelung eine 
Wanne mit leicht gesalztem Wasser zu verwenden und den Abstand von Ein- 
und Ausgangselektrode je nach benötigtem Strom passend auszuwählen.

Sinnvoller ist trotzdem ein regelbares Netzgerät, der Trick mit dem 
Wasser als Poti stammt noch aus einer Zeit, wo solche Teile nicht so 
einfach und vor allem nicht für so wenig Geld wie heutzutage verfügbar 
waren.
Ein NG braucht man immer mal wieder, notfalls, wenn einem wirklich nix 
anderes einfällt, um so kleine batteriebetriebene LED-Ketten ohne 
Batterien zu nutzen.

von Purzel H. (hacky)


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Grad gestern gesehen :
https://www.schukat.com/schukat/schukat_cms_de.nsf/index/CMSDD694A21A33A0990C1258A9E003214ED

fuer elektrolyse. Einstellbare Spannung und Strom

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