Forum: Platinen Platinenherstellung mit Resin 3D Drucker Hartz


von Ralf H. (ralf_h797)


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Hallo,

eine Idee Platinen herzustellen wäre ev. auch ein Resin 3D Drucker zu 
verwenden. Es bildet eine Harztschicht auf die Platine, so meine Idee.

Hat das einer schon mal ausprobiert?

von Harald K. (kirnbichler)


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Ralf H. schrieb:
> Es bildet eine Harztschicht auf die Platine, so meine Idee.

Und wobei hilft diese Harzschicht? Ohne Leiterbahnen ist das keine 
Platine. Und wie temperaturbeständig ist die Harzschicht? Platinen 
werden üblicherweise gelötet, d.h. dort treten Temperaturen > 300 °C 
auf.

von Ralf H. (ralf_h797)


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Das hast du falsch verstanden. Statt belichten, oder Tonertransfer 
einfach eine Leiterbahn mit Resin 'Drucker beschichten, dann ätzen.

Resin Druucker sind 3 D Drucker die mit Harz befüllt sind. Darunter ist 
ein LCD Display das das Harz belichtet und Schicht um Schicht aufbaut. 
Die Platine müsste dann an den Halter befestigt werden und die 
Leiterbahn wird aufgedruckt. Also wie Lack oder Farbe.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Das hast du falsch verstanden. Statt belichten, oder Tonertransfer
> einfach eine Leiterbahn mit Resin 'Drucker beschichten, dann ätzen.

Das koennte wahrscheinlich funktionieren. Aber der Aufwand ist
sicher deutlich groesser als einfach zu belichten und zu entwickeln 
oder?

Vanye

von Jack V. (jackv)


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Interessante Idee. Die Fragen sind: Wie wie möchtest du die Platine an 
der Druckplatte befestigen, so dass du noch sauber leveln kannst und vor 
Allem keine Abstände zur Folie hast (weswegen „bisschen Tape drum und ab 
dafür“ nicht funktionieren wird), und wird das Harz am Kupfer haften?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Du könntest auch anstelle des Harzes dein Basismaterial damit direkt 
belichten...

von Jack V. (jackv)


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Ich finde die Idee interessant, weil man sich eben das dann doch recht 
teure photosensitiv beschichtete Platinenmaterial, sowie einen 
Arbeitsschritt (entwickeln) sparen würde. Material damit direktbelichten 
wird von so einigen gemacht, entsprechend gut dokumentiert ist’s.

Aber etwa die Platinenabschitte aus Pollins Grabbelkiste so verwerten zu 
können, wäre schon eine nette Vorstellung. Klar kann man die auch mit 
Photofilm laminieren, aber da ist gutes Material auch schon wieder recht 
teuer (und auch gar nicht so einfach zu finden).

von Harald K. (kirnbichler)


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Ralf H. schrieb:
> Das hast du falsch verstanden. Statt belichten, oder Tonertransfer
> einfach eine Leiterbahn mit Resin 'Drucker beschichten, dann ätzen.

Oh. O weh.

Mir ist nicht verständlich, warum man heutzutage noch Platinen selbst 
ätzen will. Das einzige, was als Argument eine Chance hat, ist Eile. 
Wenn man nicht  knapp zwei Wochen Zeit hat, darauf zu warten, daß die 
gefertigten Platinen geliefert werden.

Das aber ist wirklich das einzige Argument.

Denn für etwa sechs Euro bekommt man fünf Platinen im Format 100x100mm, 
doppelseitig geätzt, durchkontaktiert, verzinnt, formgefräst mit 
Lötstoplack und Bestückungsdruck, und für den doppelten Preis gibt es 
auch vierlagige Platinen.
Und diese Preise enthalten Versandkosten und Einfuhrumsatzsteuer.

Was zahlt man derzeitig für einseitig kupferkaschiertes Rohmaterial?

von Jack V. (jackv)


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Harald K. schrieb:
> Mir ist nicht verständlich, warum man heutzutage noch Platinen selbst
> ätzen will. Das einzige, was als Argument eine Chance hat, ist Eile.

Ach, die dämliche Geschichte schon wieder – weil du es nicht verstehen 
kannst, soll sich auch kein Anderer damit beschäftigen, und damit das 
auch ja jedem klar ist, kippst du deine persönliche Meinung lang und 
breit in den Thread — natürlich ohne was zum Thema beizutragen.

Dass Leute sich damit beschäftigen könnten, weil sie Spaß dran haben, 
sowas auszutüfteln und so zu optimieren, dass das Ergebnis gut ist, 
kommt dir nicht mal in den Sinn? Traurige Sache … :(

: Bearbeitet durch User
von Ralf H. (ralf_h797)


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Es geht zum einen um zu experimentieren, andereseits auch um schnell 
weiter machen zu können. Nicht immer kann man was auf Lochrasterplatte 
machen oder stecken. Hat viele Gründe.
2 Wochen sind manchmal sehr lange, vor allem das Hin und her. Die 
Schaltung funktioniert ev. noch nicht so, oder man muss einige male 
nacharbeiten, da sind dann x mal 2 Wochen. Und 2 Wochen dauert es auch 
meist nicht. Wir sind da eher mal bei 1 Monat. Ev. kommt noch hinzu zum 
Zollamt zu rennten und kräfrig nachzahlen.

Fertige ich kurz ne Platte kann ich schon während dem Bestücken 
Einzelmessungen machen, schnell korrigieren und wieder eine testen.
Ist alles fertig, kann man es ja wo machen lassen.

Ich habe bisher noch nie etwas in China fertigen lassen und habe etwas 
Unsicherheit. Wird aber noch kommen.

Beruflich machte das nie ich selbst.

von Gerald B. (gerald_b)


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Es wäre nur zu klären, ob das Druckmaterial einerseits fest genug 
haftet, das es das Ätzen übersteht. Das war bei Abreibsymbolen 
grenzwertig, weil die sich vom Kupfer ablösten und aufschwammen.
Zum Anderen, wenn es zu gut haftet, hast du ein Problem, das Zeug wieder 
vom Kupfer zu entfernen. Und mit der Auflösung ist das auch so eine 
Sache, 0,5mm Raster bei Pads sauber hinzubekommen.

von Ralf H. (ralf_h797)


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Also die Auflösung ist gewaltig. Da gehen mit Sicherheit sogar 0,1 mm 
oder noch kleiner. Wobei das dann darunter kein Sinn mehr macht. Man 
macht mit diesen Verfahren hochauflösende 3D Modelle. Die Auflösung ist 
nur vom Display abhängig und die sind heute sehr hoch. Weit besser als 
mit Lasertoner.

Das Haften müsste auch funktionieren, ebenso das Ätzen.

Aber man müsste mal experimentieren. Ich habe bisher leider noch kein 
Resin, sondern nur einen normalen 3D Drucker.

Es ist reines Harz. Es ist warscheinlich ähnlich dem des UV Lackes. Wenn 
sogar Farbe geht, oder Toner.

Man müsste es halt mal versuchen. Die Platine zu befestigen bekommt man 
mit Sicherheit auch irgendie hin.

von Jack V. (jackv)


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Ralf H. schrieb:
> Aber man müsste mal experimentieren.

Stimmt. Mal gucken, ob ich mir das antu’ – selbst beim normalen Drucken 
muss man schon sehr aufpassen, damit es keine elende Sauerei gibt – und 
das Harz riecht nicht wirklich angenehm; auch ist es nicht direkt gesund 
(um das mal wohlwollend umschrieben zu haben).

Ralf H. schrieb:
> Die Platine zu befestigen bekommt man
> mit Sicherheit auch irgendie hin.

„Irgendwie“ ist zu wenig. Es muss absolut gerade auf der PEP-Folie 
liegen, darf die dabei aber nicht zu stark drücken, und darf auch durch 
den Zug beim Hochfahren der Platte seine Position nicht ändern (das Harz 
klebt nach dem Belichten etwas an der Folie). Zumindest mein 
Platinen-Rohmaterial ist nicht völlig plan, und wie man es so befestigen 
kann, dass es nicht abgeht und sich nichts verschiebt, wüsste zumindest 
ich aus dem Stegreif heraus nicht. Vielleicht ginge es, wenn man sich 
eine Druckplatte mit Aufnahme und Verriegelung fräsen würde – aber dazu 
fehlt mir das Werkzeug (und die Fertigkeiten).

von Harald K. (kirnbichler)


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Jack V. schrieb:
> Ach, die dämliche Geschichte schon wieder – weil du es nicht verstehen
> kannst, soll sich auch kein Anderer damit beschäftigen, und damit das
> auch ja jedem klar ist, kippst du deine persönliche Meinung lang und
> breit in den Thread — natürlich ohne was zum Thema beizutragen.

Willkommen bei den anonymen Masochisten.

Ralf H. schrieb:
> Es geht zum einen um zu experimentieren, andereseits auch um schnell
> weiter machen zu können.

Wie ich ja auch schrieb, akzeptiere ich die große Eile als Begründung.

> Nicht immer kann man was auf Lochrasterplatte machen oder stecken.

Man kann, wenn man löten kann, erstaunlich vieles auf Lochrasterplatinen 
zusammenbauen, aber bei den Preisen für professionell gefertigte 
Platinen überlege ich schon genauer, wofür ich den Aufwand treibe. 
Frickelboard? Nur bei allertrivialsten Dingen. Eigentlich nie.


Ralf H. schrieb:
> Und 2 Wochen dauert es auch meist nicht.
> Wir sind da eher mal bei 1 Monat. Ev. kommt noch hinzu zum
> Zollamt zu rennten und kräfrig nachzahlen.

Schriebst Du nicht auch:

> Ich habe bisher noch nie etwas in China fertigen lassen

Also weißt Du gar nicht, wie lange es dauert, geschweige denn, welche 
Probleme oder nichtprobleme es bei der Bestellung gibt,

> und habe etwas Unsicherheit.

Tja, hier ein Erfahrungsbericht:

Vierlagige Platinen am Dienstag, den 18.3. bestellt, laut 
DHL-Paketankündigung werden die Platinen morgen (27.3.) geliefert. 
Sendung ist bereits verzollt und die Einfuhrumsatzsteuer natürlich auch 
gleich abgeführt. Da gibt es keine Nachzahlung, denn das ist alles 
korrekt abgewickelt.


Die Zeit, zu der man zum Zoll latschen musste, um sich dort um seinen 
Krempel zu kümmern, ist lange vorbei.

Probiers einfach mal aus, die Kosten sind so lächerlich niedrig, daß man 
sich damit sogar Lochrasterplatinen fertigen lassen könnte ... und 
trotzdem weniger bezahlt als bei Reichelt und Co.



Ansonsten: Die Idee, einen Kunstharzdrucker zu verwenden, um damit 
Kupfer zu beschichten, ist schon pfiffig. Man muss halt die Platine 
penibelst reinigen, und sehr präzise am Druckteller befestigen. Danach 
gut mit IPA abspülen und mit einer UV-Lichtquelle noch etwas nachhärten 
lassen.

Man könnte auch überlegen, ob man eine Art "Kunstharzplotter" 
konstruiert, der mit einer feinen Düse auf einem XY-Tisch über einer 
Platine entlangfährt und von oben mit dem Harz "druckt".

Als Konstruktionsgrundlage könnte man einen der günstigen 
X-Y-Lasercutter verwenden.

Vorteil wäre, daß man damit auch größere Platinen be"drucken" kann, als 
der doch recht eingeschränkte Bauraum der UV-Kunstharzdrucker zulässt, 
Nachteile eine geringere Auflösung und Genauigkeit.

Allerdings: Der UV-Drucker mag mit 50 µm Auflösung arbeiten, wie sauber 
aber bekomt man entsprechend feine Leiterbahnen in Handpampe geätzt?

von Flip B. (frickelfreak)


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Beitrag "PCB per Direktbelichtung in unter 5 minuten Herstellen"

Klappt einwandfrei, damals mit einem der ersten 2k Drucker hergestellt. 
Heute mit höherer auflösung und angepasstem verfahren kann man sicher 
noch feinere struktuen herstellen.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Harald K. schrieb:
> Willkommen bei den anonymen Masochisten.

Du nennst also alle, die einem Hobby nachgehen, Masochisten? Nun ja … 
wie gesagt: traurige Sache.

von Ralf H. (ralf_h797)


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Harald K.
Hi,

die Tauchplatten sind glaube ich auch nicht so doll gerade, haben 
Tolleranz.
denke nicht dass die plangeschliffen sind. Klar 1mm durchbigen wäre viel 
und würde dann ev. zu Unschärfe führen, da das Licht dann steut.

Man könnte sich überlegen eine Zwischenplatte vielleicht zu nehmen. Ev. 
mit kleinen Löchern, dann mit einem lösbaren Sprühkleber die Platte 
befestigen, die man anpresst und dann etwas trocknen lässt. Oder 
vielleicht haftet sie schon so. Auch könnte ich mir einen Tapetenkleber 
vorstellen , oder ein dünnes Papier das man mit Kleber behaftet und dann 
etwas presst. ev. könnte man auch seitlich klemmen, darf dann halt nicht 
über die Platte hinausragen. Muss ja nicht viel halten.

Kostet ja nix, wenn Resin da ist. Ein Versuch wäre es wert.

Mir ist noch was eingefallen. Man könnte die Platte mit dem Resin Harz 
ja besprühen, oder bepinseln dann mit einem Läser belichten, somit 
härten?
Gefällt mir aber nicht so gut.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ralf H. schrieb:
> die Tauchplatten sind glaube ich auch nicht so doll gerade, haben
> Tolleranz.

Wenn die nicht ausreichend plan wären, würde das Drucken nicht 
funktionieren.

Toleranz (nur ein "l") weist übrigens alles auf, die Formulierung "x 
hat Toleranz" ist daher eine Nullaussage.

Nimm ein Haarlineal und prüfe.

Das solltest Du auch mit dem Platinenmaterial machen, insbesondere, 
nachdem Du es auf der "Tauchplatte" befestigt hast.

Ralf H. schrieb:
> Mir ist noch was eingefallen. Man könnte die Platte mit dem Resin Harz
> ja besprühen, oder bepinseln dann mit einem Läser belichten, somit
> härten?

Der Laser müsste ein UV-Laser sein, um das Kunstharz auszuhärten.

Statt Kunstharz könnte man auch Photoresist nehmen, das nach dem 
Belichten noch in einem Zwischenschritt entwickelt wird ... oh, wait, 
das Verfahren gibt es ja schon ...

"Resin Harz" - "Resin" ist das englische Wort für Harz. Du hast also 
"Harz Harz" geschrieben. Nenn' das Zeug doch einfach Harz, oder 
meinetwegen Kunstharz, das ist eindeutig und nicht so ... albern.

von Ralf H. (ralf_h797)


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Harald K.

Ich würde sagen ausprobieren.

von Rainer W. (rawi)


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Harald K. schrieb:
> Ansonsten: Die Idee, einen Kunstharzdrucker zu verwenden, um damit
> Kupfer zu beschichten, ist schon pfiffig. Man muss halt die Platine
> penibelst reinigen, und sehr präzise am Druckteller befestigen. Danach
> gut mit IPA abspülen und mit einer UV-Lichtquelle noch etwas nachhärten
> lassen.

Die Probleme fangen dann an, wenn du das Harz in den Reflow-Ofen 
schiebst. Dabei wäre die Temperatur sogar noch weit von den o.g. "> 
300°C" entfernt.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer W. schrieb:
> Die Probleme fangen dann an, wenn du das Harz in den Reflow-Ofen
> schiebst.

Äh, so wie ich das verstanden habe, dient das nur als Ätzresist und muss 
nach dem Ätzen entfernt werden.

von Ralf H. (ralf_h797)


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Ich fand einen Beitrag in you tube. Da hat einer 2 Lagen Isolierband als 
Abstandshalter auf die Platine gemacht. Er sagt nicht mit 
Schmiergelpapier nehmen, da das zu rauh. Er nahm so Poliermatte, glaub 
800ter. Dann legte er es auf den Resign Drucker. Den Senosor der y Achse 
überlistete er. Dann ergab sich ein Belag von dem Harz auf die Platnine 
und Äzte es. Sah super aus.

von Christian B. (luckyfu)


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Die größte Schwierigkeit sehe ich eher beim Entfernen des ausgehärteten 
Resins am Ende des Prozesses, vorm Löten. Das Zeug ist halt schon sehr 
hart und wenn's einmal klebt, dann klebt es richtig. So zumindest meine 
Erfahrung, ich hab einen Resin Drucker, aber ich käme im Traum nicht auf 
die Idee, damit Platinen zu belichten. Die Ätzerei hab ich lange hinter 
mir und warte lieber 3 Wochen. Aber egal, probiere es aus. Wenn der 
Drucker dafür nicht taugt kannst du ihn immer noch für den eigentlichen 
Zweck verwenden. Aber kauf dir gleich ein Ersatzdisplay mit, die Dinger 
sind Verschleißteile.

von Peter N. (alv)


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Ich fände ein leit- und lötfähiges Resin mit dem man die Leiterbahnen 
direkt auf ein Trägermaterial druckt, viel intressander...

von Joachim B. (jar)


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Ralf H. schrieb:
> Das hast du falsch verstanden. Statt belichten, oder Tonertransfer
> einfach eine Leiterbahn mit Resin 'Drucker beschichten, dann ätzen.

war sofort klar!  Nur nicht jedem!

Jack V. schrieb:
> Ach, die dämliche Geschichte schon wieder – weil du es nicht verstehen
> kannst, soll sich auch kein Anderer damit beschäftigen, und damit das
> auch ja jedem klar ist, kippst du deine persönliche Meinung lang und
> breit in den Thread — natürlich ohne was zum Thema beizutragen.

wie öfter!

es gilt halt NUR seine Sichtweise.

Christian B. schrieb:
> Die größte Schwierigkeit sehe ich eher beim Entfernen des ausgehärteten
> Resins am Ende des Prozesses, vorm Löten.

Das könnte ein Problem sein, aber es gibt möglicherweise Lösungen.

von Uli S. (uli12us)


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An sich muss das doch nur von dort weg, wo gelötet wird. Wenns auf den 
Leiterbahnen drauf bleibt, ist das doch eher positiv. Vielleicht geht 
das mit ner kleinen Drahtbürste beim Dremel(klon).

von Maxim B. (max182)


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Ralf H. schrieb:
> eine Idee Platinen herzustellen wäre ev. auch ein Resin 3D Drucker zu
> verwenden. Es bildet eine Harztschicht auf die Platine, so meine Idee.

Wie werden Vias gemacht?

von Ralf H. (ralf_h797)


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wie früher. entweder mit Nieten, oder kleiner Draht und von beiden 
Seiten verlöten. Oder aber bedrahtete Elemente mit verwenden.

von Maxim B. (max182)


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Ralf H. schrieb:
> entweder mit Nieten, oder kleiner Draht und von beiden
> Seiten verlöten.

Somit werden viele IC ausgeschlossen, auch vieles andere, wo man mit 
Lötkolben schwer kommt. Außerdem ist das sehr langsam und aufwendig, 
etwa genauso aufwendig wie alles per Hand mit Drahtbrücken.

von Harald K. (kirnbichler)


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Maxim B. schrieb:
> Außerdem ist das sehr langsam und aufwendig

Aber das ist doch das Ziel. Nur mühsam, umständlich und aufwendig ist, 
kann gut sein. Es geht, wie hier im Thread erklärt wurde, ja um ein 
Hobby, und da müssen rationale Überlegungen halt mal zurückstehen.

von Maxim B. (max182)


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Harald K. schrieb:
> Nur mühsam, umständlich und aufwendig ist,
> kann gut sein.

Nieten sind aber nicht so sicher auf Dauer wie Vias. Vias kann man an 
kritischen Stellen mehrere machen, und Nieten zählt man immer einzeln. 
Ich habe mit Nieten probiert, sogar eine Presse bei Reichelt gekauft. 
Fehlinvestition. Ich konnte mehr oder weniger gut nur 0,8 mm Nieten 
verwenden, aber auch die... Viel ist von der Bohrung abhängig, von 
Qualität. Vias sind mit 0,3 mm üblich... Noch wichtiger aber: Vias 
werden alle auf einmal gemacht. Und wenn auf einer kleinen Platine 300 
oder 500 Nieten...

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Mir ist nicht verständlich, warum man heutzutage noch Platinen selbst
> ätzen will

Wir wissen, dass du nicht verstehst  das hast du schon oft genug 
gezeigt.

Wofür sich also mit Elektronik beschäftigen, die Chinesen liefern nicht 
nur Platinen sondern ganze Geräte.

Da können wir uns einfach darauf beschränken in irgendwelchen Foren 
dummzuschwätzen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Wir wissen, dass du nicht verstehst  das hast du schon oft genug
> gezeigt.

Das hast Du jetzt schön rausgekramt, allein, Du bist und bleibst zu 
blöd, zu verstehen, was ich geschrieben habe.

von Maxim B. (max182)


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Michael B. schrieb:
> Wofür sich also mit Elektronik beschäftigen, die Chinesen liefern nicht
> nur Platinen sondern ganze Geräte.

Deshalb hat es Sinn nur solche Sachen zu machen, die nicht zu kaufen 
sind. Nicht alles, längst nicht alles, was man braucht, ist zu kaufen. 
Nur was sehr viele brauchen. Nur Massenprodukt.
PCB werden aber in China genau so nach Bedarf gemacht wie das zu Hause 
gemacht würde, nur viel qualitativer.
Und auch billiger, als zu Hause zu machen.

: Bearbeitet durch User
von A. F. (chefdesigner)


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Harald K. schrieb:
> Und wobei hilft diese Harzschicht? Ohne Leiterbahnen ist das keine
> Platine.

Ich frage mich gerade, wie er da ein taugliches stackup hinbekommen 
möchte.

von Harald K. (kirnbichler)


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Maxim B. schrieb:
> Deshalb hat es Sinn nur solche Sachen zu machen, die nicht zu kaufen
> sind.

Wie ich schon weiter oben schrieb (und von manchen Zeitgenossen 
geflissentlich ignoriert wurde), wenn es auf Geschwindigkeit ankommt, 
weil es halt dieses Wochenende fertig werden soll, dann können andere 
Maßstäbe angesetzt werden.

Einen Prototypenaufbau, um irgendwas mal auszuprobieren, löte ich mir 
auf 'ner Lochrasterplatine zusammen, da mache ich auch kein Layout und 
warte zwei Wochen, um dann fünf Platinen zu bekommen, von denen ich nur 
eine brauche.

von Maxim B. (max182)


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Harald K. schrieb:
> enn es auf Geschwindigkeit ankommt,
> weil es halt dieses Wochenende fertig werden soll, dann können andere
> Maßstäbe angesetzt werden.

Wie lange wird man 500 Nieten einsetzen?

Harald K. schrieb:
> Einen Prototypenaufbau, um irgendwas mal auszuprobieren, löte ich mir
> auf 'ner Lochrasterplatine zusammen
Das ist nicht mit allen IC möglich. Eher mit sehr wenigen. 
Übergangsplatinen sind manchmal auch nicht zulässig, da Kondensatoren 
sehr nah an IC stehen sollten.

Und noch Preis dazu: bei Selbstherstellung ist Verbrauch von Ätzmittel 
sehr hoch, Bohrerverschleiß, Material für PCB usw. Aus meiner Erfahrung 
kosten China-PCB billiger als in Selbstbau.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Maxim B. schrieb:
> Und auch billiger, als zu Hause zu machen.

Nicht unbedingt, aner auf jeden Fall dauerts länger.

von Peter N. (alv)


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Maxim B. schrieb:
> Bohrerverschleiß, Material für PCB

Für Epoxy nimmt man Hartmetallbohrer, da hat man fast keinen Verschleiß.
Platinenmaterial als Reste im Kilopack.

Darum ja auch die Überlegung, 3D-Drucker zu verwenden:
Grundsätzlich kann man damit fertig fotobbeschichtete Platinen 
belichten,
oder man druckt auf unbeschichtete Platinen eine dünne Resinschicht als 
Ätzstop.

von Michael B. (laberkopp)


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Maxim B. schrieb:
> Aus meiner Erfahrung kosten China-PCB billiger als in Selbstbau.

Und Instant-Nudeln sind billiger als selbst gemachte Ramen, trotzdem 
kochen Leute noch selber.

Manche stricken Pullover obwohl Kik sicher modische Muster hat.

Und andere basteln vielleicht an einem Akkuladegerat obwohl es längst 
das Umax B6 gibt.

Nicht jeder führt halt so ein Leben wie du. Pfusch doch nicht in deren 
Leben rein.

: Bearbeitet durch User
von Maxim B. (max182)


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Peter N. schrieb:
> Für Epoxy nimmt man Hartmetallbohrer, da hat man fast keinen Verschleiß.

Doch. Nach 500 oder 1000 Bohrungen mit üblicher zu Hause Geschwindigkeit 
ist Bohrer nicht mehr scharf. Für Hartmetall bedeutet das zu Hause 
Mühltonne.

Peter N. schrieb:
> oder man druckt auf unbeschichtete Platinen eine dünne Resinschicht als
> Ätzstop.
Das würde ich eher wählen.
Aber wirklich aufwendig sind zu Hause Vias und Bohrungen. Wenn du auch 
Vias irgendwie mit Kuferschicht bedrucken könntest...

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Maxim B. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Einen Prototypenaufbau, um irgendwas mal auszuprobieren, löte ich mir
>> auf 'ner Lochrasterplatine zusammen
> Das ist nicht mit allen IC möglich. Eher mit sehr wenigen.

Man kann erstaunliches hinbekommen, wenn man löten kann.

Bauteile im QFN kann man in "dead-bug"-Methode verarbeiten, da liegen 
die Grenzen in Feinmotorik und Sehfähigkeit.

Selbst bei BGA ist das in Grenzen möglich; hier ein Beispiel dafür:
Beitrag "Re: Datenrettung Handy Tablet"

Wer aber ständig mit QFN, BGA und TSSOP arbeitet, der wird erst recht 
kaum auf die Idee kommen, sich die Platinen dafür selbst zu ätzen ...

von Ralf H. (ralf_h797)


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Es kommt öfters vor, dass man schnell eine kleine Platine braucht um 
weiter machen zu können, man nicht warten will. Auch bei Ausprobieren 
und Redesing geht über China Bestellung dann Monate übers land, weil man 
jedesmal zu warten hat.
Klar kann man ev. noch fädeln. Nicht imer.

von Maxim B. (max182)


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Ralf H. schrieb:
> Auch bei Ausprobieren
> und Redesing geht über China Bestellung dann Monate übers land,

Gewöhnlich eineinhalb Wochen (höchstens zwei), wenn billigste Post 
gewählt.

Harald K. schrieb:
> Bauteile im QFN kann man in "dead-bug"-Methode verarbeiten, da liegen
> die Grenzen in Feinmotorik und Sehfähigkeit.
Auch Kondensatoren, die nah an Pins wie nur möglich sein sollen?
Wenn bei Prototyp Abblock-Kondensatoren zu weit von Pins sind, wird 
Prototyp anders funktionieren als ein fertiges Gerät auf PCB. Dann welch 
Sinn für Prototyp?

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Maxim B. schrieb:
> Auch Kondensatoren, die nah an Pins wie nur möglich sein sollen?

"So nah wie möglich" ist eben nur so nah, wie möglich!
Wenns noch näher sein muß, müssen die Chiphersteller die Kondensatoren 
ins Gehäuse einbauen.

Solche Kondensatoren kann man auch im "Dead Bug" integrieren.

Maxim B. schrieb:
> Wenn bei Prototyp Abblock-Kondensatoren zu weit von Pins sind, wird
> Prototyp anders funktionieren als ein fertiges Gerät auf PCB.

Wenn der Prototyp funktioniert und beim fertigen Gerät die Kondensatoren 
noch näher sitzen, wird das dann höchstens besser funktionieren...

von Harald K. (kirnbichler)


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Maxim B. schrieb:
> Auch Kondensatoren, die nah an Pins wie nur möglich sein sollen?

Man sich kann natürlich Bedingungen aus den Rippen leiern, die 
problematisch sind - aber das sind dann Bedingungen, die die 
selbstgeätzte und nicht galvanisch durchkontaktierte Platine ebenso 
überfordert.

Und ich habe kein Problem damit, einen SMD-Kondensator ein paar 
Millimeter neben ein Dead-Bug-IC auf eine Lochrasterplatine zu löten. 
Wenn das QFN ein "bottom pad" hat, das mit Masse verbunden werden soll, 
kann man den SMD-Kondensator auch stehend da drauflöten und das andere 
Ende mit einem kurzen Draht mit dem zugehörigen Pad verbinden.

Klar, einen Schaltregler möchte man so nicht unbedingt aufbauen, aber 
selbst das ist nicht völlig ausgeschlossen, wenn man Erfahrung und Übung 
im Löten hat.

Wer bei Lochrasterplatine an "Fädeln" mit "Fädelkämmen" denkt, der kommt 
natürlich nicht zum Ziel.

von Maxim B. (max182)


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Peter N. schrieb:
> Wenn der Prototyp funktioniert

Und wenn nicht - wie wird man erfahren, warum: Code defekt oder 
Kondensatoren zu weit?

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Maxim B. schrieb:
> Und wenn nicht - wie wird man erfahren, warum: Code defekt oder
> Kondensatoren zu weit?

Es soll Leute geben, die a) Prototypen von Schaltungen bauen, bei denen 
die Positionierung von Kondensatoren nicht auf 10 Ångström genau 
eingehalten werden muss, und die b) in der Lage sind, mit Hilfe von 
Messtechnik herauszufinden, warum sich ihr Prototyp so verhält, wie er 
sich verhält.

Was lässt Dich eigentlich annehmen, daß das hochpräzise 
Kodensatorpositionieren bei selbstgeätzten Platinen besser funktioniert? 
Wie willst Du bei offenkundig hochkritischen Schaltungen mit einem nur 
einseitigen Layout (oder einem mit nur wenigen und potentiell 
problematischen Durchkontaktierungen) die Anforderungen befriedigen, die 
eine Positionierung von Kondensatoren im Ångström-Bereich erfordern?

Oder ist das alles nur ein Missverständnis, und Du willst eigentlich 
etwas ganz anderes mitteilen?

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