Forum: Platinen Altium Lizenzänderungen (2024)


von Thomas H. (thomash2)


Lesenswert?

"Haben Sie im Moment genügend verfügbare Altium Designer Lizenzen, oder 
haben das Gefühl, Ihre Produktivität oder die des Teams durch ein Altium 
Training erhöhen zu können?

Gleichzeitig wollte ich Sie darüber informieren, dass Altium ab dem 1. 
Juli 2024 keine neuen perpetual Lizenzen mit Subscription mehr verkaufen 
wird.

Wir nehmen diese Änderung vor, um den aktuellen Branchentrends und den 
Bedürfnissen unserer Kunden besser gerecht zu werden. Die Umstellung auf 
zeitlich begrenzte Lizenzen (TBL) ermöglicht es uns, unsere Produkte 
weiter zu verbessern und mehr Updates, bessere Funktionen und einen 
effektiveren technischen Support anzubieten, wenn sich der Markt 
weiterentwickelt."

Den letzten Absatz finde ich am Besten gelungen.

(Anführungszeichen hinzugefügt, damit man das Zitat sofort erkennt. - 
Mod.)

: Bearbeitet durch Moderator
von Daniel F. (df311)


Lesenswert?

nicht, dass ich Altium hätte oder brauche. aber für mich klingt das 
stark nach verpflichtendem Abo-Modell.

Und der letzte Absatz stark nach:

Hey, ChatGPT
schreib mir einen Absatz totalen Bullshit warum wir Abo-Lizenzen so geil 
finden und der Kunde die gefälligst auch zu lieben hat.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas H. schrieb:
> Gleichzeitig wollte ich Sie darüber informieren, dass Altium ab dem 1.
> Juli 2024 keine neuen perpetual Lizenzen mit Subscription mehr verkaufen
> wird.

Komisch, eine ähnliche Drohung hatte ich auch schon im letzten Jahr 
erhalten:
"Wir möchten Sie daran erinnern, dass das Programm zur Reaktivierung der 
Subscription für Ihre unbefristete(n) Altium Designer-Lizenz(en) am 16. 
Juni 2023 endet. Wenn das Programm endet, müssen Sie eine neue Lizenz 
erwerben, um wieder auf diese Leistungen der Subscription zugreifen zu 
können:
<blablabla>"

Und in diesem Jahr hieß es plötzlich:
"Fügen Sie jetzt eine oder meherer unbefristete oder befristete 
Lizenz(en) für Altium Designer hinzu und sparen Sie bis zu 35%. Das 
Angebot endet am 26. März 2024. Antworten Sie bitte direkt auf diese 
E-Mail, um von diesem zeitlich begrenzten Angebot zu profitieren."

Das eigentliche Problem ist doch bei Altium, dass Kunden dazu überredet 
werden, die angeblich unbefristeten Lizenzen zu kaufen, um dann später 
festzustellen, dass immer mehr Funktionalität in die "Pro Subscription" 
verlagert wurde und wird, ohne dass man als Kunde vorab erfährt, welche 
das ist. Dies bezieht sich ja nicht nur auf neue, cloudbasierte 
Funktionalität, sondern offenbar auch auf lokale Standardfunktionen.

: Bearbeitet durch User
von Taz G. (taz1971)


Lesenswert?

Thomas H. schrieb:
> ... (TBL) ermöglicht es uns, unsere Produkte weiter zu verbessern und ...
ich habs gelesen und im Kalender nachgeschaut ob wir April haben.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

Bin ich froh, dass es denen "damals" nicht der mühe wert war mir eine 
Startup Lizenz zu verkaufen.

Ich war zwar so töricht und habe angefragt, sie haben aber nie 
geantwortet... Jetzt habe ich einen KiCad Workflow, der eigentlich alle 
Kunden glücklich macht. Glück im Unglück. KiCad 4 und 5 waren damals 
schon ziemliche Krücken im Vergleich zum Stand heute oder eben der 
preislich eigentlich verlockenden Startup Lizenz von altium...

Aber naja, der erdwürfel dreht sich weiter...

73

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

'Ihnen permanent in die Tasche greifen zu können, ermöglicht uns einen 
erheblich stabileren Cashflow und könnte uns u.U. dazu motivieren diese 
elendige Dauerbaustelle endlich mal fertig zu basteln, weil wir diese 
dann Macken nicht mehr brauchen, um verzweifelte Kunden zum Update zu 
überreden.'

Renesas hat doch erst im Feb 5,9 Mrd. für den Altium Strukturvertrieb 
gelöhnt.
Die Kohle muss wieder reinkommen.
Keine Subscription = die Updates bleiben bald aus für die Kaufversionen.
Und nicht bald darauf wird die Mietversion tolle neue Sachen können, 
bzw. jahrelang ungefixte Probleme werden endlich angegangen.
Und von Jahr zu Jahr werden die Daumeschrauben fester angezogen, die 
Kosten werden höher und der gleiche Spruch wie seit 20J wird bei einigen 
immer noch den Wechsel verhindern:
'Oh je, meine ganzen Libs und Projekte die ich bei einem Wechsel auf ein 
anderes CAD verliere... (wovon ich aber 98% seit Jahren nicht mehr 
angefasst habe)'

Hans W. schrieb:
> Jetzt habe ich einen KiCad Workflow
Ebenso bei mir.
Und ich habe fast nichts von meinem ollen Protel99 Kram je vermisst.
Die Protel VM liegt immer noch bereit, sollte man doch mal irgendwas 
davon brauchen. War aber nie der Fall.

von Thomas H. (thomash2)


Lesenswert?

Ich finde Altium nicht schlecht, aber aktualisieren würde ich auch nicht 
da sie die Lizenzen mittlerweile auch auf Kontinente begrenzt haben, und 
ich habe den Kontinent in den letzten 10 Jahren gewechselt.
Als ich meine Lizenz damals gekauft habe war das noch nicht so.
Die Kosten für Altium haben sich damals schnell eingespielt.

Mein Workflow wird sich zukünftig auch zwischen Altium und Kicad 
einpendeln, habe Kicad soweit auch schon verwendet für einige Dinge ist 
es ganz okay aber das User-Interface und das mit den Libraries von 
Altium finde ich dennoch besser.

Kicad hat natürlich auch seine Vorteile, sobald kikit mit Altium 
funktioniert (Altium Projekte können ja zum Teil in Kicad importiert 
werden, es gibt aber durchaus noch ein paar Probleme) wüsste ich nicht 
welche Updates ich da sonst noch brauchen könnte.

BOM und Dokumentation habe ich schon seit Ewigkeiten anders gelöst, da 
brauche ich jetzt nichts mehr von Altium. Altium wirft mir einfach die 
Bestückungsdaten aus und dann bestücke ich entsprechend.

Die regelmäßigen Sales-Emails hören sich auch immer lustiger an.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Thomas H. schrieb:
> Die Kosten für Altium haben sich damals schnell eingespielt.

'Damals' war Kicad auch keine echte Alternative, Eagle konnte kaum was, 
der Rest war entweder grottig schlecht, unglaublich teuer oder beides.

von Christian B. (luckyfu)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> 'Damals' war Kicad auch keine echte Alternative, Eagle konnte kaum was,
> der Rest war entweder grottig schlecht, unglaublich teuer oder beides.

So ist es. Aber ein CAD System zu wechseln in einer Firma ist immer ein 
größerer Akt. Je mehr aktive Projekte und Mitbenutzer es gibt, desto 
schwieriger wird das. Als Einzelkämpfer mit genug  Enthusiasmus ist das 
durchaus machbar, aber in einer Abteilung mit 5 oder 6 aktiven Lizenzen 
und ebensovielen aktiven Projekten, mindestens, wird das ein ziemlicher 
Kraftakt, den man such nur antut, wenns wirklich gar nicht mehr anders 
geht. Aber Altium funktioniert auch ohne Subscription sehr gut und in 
den letzten Releases kam jetzt auch nichts weltbewegend neues hinzu, was 
man unbedingt haben müsste. ausser, dass bereits vorhandene Funktionen 
immer weiter reduziert werden zugunsten der Plus Subscription Kunden.

von Ralph T. (programinator)


Lesenswert?

Christian B. schrieb:
> bereits vorhandene Funktionen
> immer weiter reduziert werden zugunsten der Plus Subscription Kunden

Das ist mir noch nicht aufgefallen. Kannst du da Beispiele nennen?

von Taz G. (taz1971)


Lesenswert?

Ralph T. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> bereits vorhandene Funktionen
>> immer weiter reduziert werden zugunsten der Plus Subscription Kunden
>
> Das ist mir noch nicht aufgefallen. Kannst du da Beispiele nennen?
Also wir reden davon, das Du seit Jahren eine Subscription hast und 
Altium jetzt relativ neu drei unterschiedliche Subscription Level 
eingeführt hat. Die alte Subscription entspricht den neuen niedrigsten 
Stufe "Standard".
Wenn Du einen Vertrag hast und immer braf verlängerst verlierst Du 
nichts. Dir wird nichts aktiv weggenommen obwohl deine alte Subscription 
in die neue "Standard" überführt wurde, aber Du bekommst die neuen "Pro" 
Sachen nicht.
Bist Du Neukunde oder hast eine Lücke zwischen den Subscription, dann 
verlierst alles was in der alten Subscription drin war, aber in der 
neuen "Standard" nicht drin ist.
Siehe https://www.altium.com/de/altium-designer/subscription/
Z.B. werden "Pro" Nutzer beim Support bevorzugt, Funktionen fallen weg 
bei : Multiboard Design, MCAD, Harness Design, Team Work Funktionen, 
ganz aktuell der Constraint Manager (aber wer braucht den schon)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas H. schrieb:
> Ich finde Altium nicht schlecht, aber aktualisieren würde ich auch nicht
> da sie die Lizenzen mittlerweile auch auf Kontinente begrenzt haben, und
> ich habe den Kontinent in den letzten 10 Jahren gewechselt.

Mittlerweile wird nicht nur zwischen Kontinenten unterschieden, sondern 
bereits für die Verwendung außerhalb eines Standortes benötigt man schon 
die "Continental License". Ich nutze aber gelegentlich meine 
Altium-Lizenz auch bei Kunden in Deutschland vor Ort. Altium schreibt 
zwar "Includes flexibility for traveling", aber dabei handelt es sich 
vermutlich um das schon immer mögliche Roaming. Aber sobald der 
Roamingzeitraum abgelaufen ist, muss man dann den Rechner erst einmal 
wieder im heimischen Netz betreiben statt irgendwo mit Internetzugang. 
Das ganze ist doch reichlich unsinnig. Solche rechtlichen 
Standortbeschränkungen gab es zwar auch schon früher(tm) bei anderen 
Produkte, aber heutzutage wird ja der Standort einfach verfolgt.

Und wie häufig kommt es vor, dass der ermittelte Standort nicht mit dem 
tatsächlichen übereinstimmt, z.B. weil der eigene Internetprovider 
Netzübergänge an mehreren Standorten hat oder irgendeine Firewalllösung 
auf irgendwo in der Cloud verstreuten Diensten basiert. Und plötzlich 
darf man dann den Aufpreis für die Continental- oder World-Lizenz 
nachzahlen?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Ralph T. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> bereits vorhandene Funktionen
>> immer weiter reduziert werden zugunsten der Plus Subscription Kunden
>
> Das ist mir noch nicht aufgefallen. Kannst du da Beispiele nennen?

Der Layer Stack Manager soll mittlerweile wohl auch nur noch in der 
Pro-Subscription enthalten sein.

von Thomas H. (thomash2)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Mittlerweile wird nicht nur zwischen Kontinenten unterschieden, sondern
> bereits für die Verwendung außerhalb eines Standortes benötigt man schon
> die "Continental License". Ich nutze aber gelegentlich meine
> Altium-Lizenz auch bei Kunden in Deutschland vor Ort. Altium schreibt
> zwar "Includes flexibility for traveling", aber dabei handelt es sich
> vermutlich um das schon immer mögliche Roaming. Aber sobald der
> Roamingzeitraum abgelaufen ist, muss man dann den Rechner erst einmal
...
> tatsächlichen übereinstimmt, z.B. weil der eigene Internetprovider
> Netzübergänge an mehreren Standorten hat oder irgendeine Firewalllösung
> auf irgendwo in der Cloud verstreuten Diensten basiert. Und plötzlich
> darf man dann den Aufpreis für die Continental- oder World-Lizenz
> nachzahlen?

Du hast eine relativ aktuelle Lizenz oder? Ich habe meine Lizenz damals 
in Deutschland erworben und verwende sie seit über 10 Jahren in Asien, 
hatte nie Probleme damit (hab sie auch 2 mal aktualisiert, bin aber ca 
2017 ausgestiegen). Ist wohl gerade so on the edge dass das erst nachdem 
ich abgesprungen bin gekommen ist. Deshalb meinte ich ja ich würde keine 
Subscription mehr kaufen da die alte Version gut genug läuft (außer halt 
das Panelizing, aber nachdem ich kikit kennengelernt habe und Kicad 
Altium importieren kann ist es wohl nur eine Frage der Zeit bis Kikit 
auch Altium Files panelisieren kann).

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas H. schrieb:
> Du hast eine relativ aktuelle Lizenz oder?

Nö. Meine Dauerlizenz umfasst noch AD 18.0, welcher aber wirklich 
grottenschlecht war. Daher nutze ich aussschließlich AD 17.1.9.

> Ich habe meine Lizenz damals
> in Deutschland erworben und verwende sie seit über 10 Jahren in Asien,
> hatte nie Probleme damit (hab sie auch 2 mal aktualisiert, bin aber ca
> 2017 ausgestiegen).

Meine letzte Wartungsverlängerung hatte ich im Juli 2017 gekauft, und 
sie lief bis Juli 2019.

> Ist wohl gerade so on the edge dass das erst nachdem
> ich abgesprungen bin gekommen ist. Deshalb meinte ich ja ich würde keine
> Subscription mehr kaufen da die alte Version gut genug läuft (außer halt
> das Panelizing, aber nachdem ich kikit kennengelernt habe und Kicad
> Altium importieren kann ist es wohl nur eine Frage der Zeit bis Kikit
> auch Altium Files panelisieren kann).

Mittlerweile kann man offenbar auch Altium-Bibliotheken als Database 
Libraries direkt in Kicad verwenden, ohne sie durch einen Konverter 
drehen zu müssen. Dadurch soll es möglich sein, ein- und dieselben 
Bibliotheken mit beiden Programmen gleichzeitig zu nutzen:

https://www.youtube.com/watch?v=nZqoay-Yevk

von Thomas H. (thomash2)


Lesenswert?

Hab versucht zwei Altium Projekte in Kicad zu importieren, es hat bei 
einem Projekt nicht funktioniert - eine Layer zuordnung stimmte nicht.
Hab's nicht weiter verfolgt, hört sich aber nicht nach einem schwierigen 
Problem an. Schätze es wird dann wohl in den nächsten Versionen gefixt, 
und sollte ich's tatsächlich benötigen kann ich mir's auch selber 
anschauen.

Die Kicad / Altium Combo wird sicherlich eine ernstzunehmende 
Alternative für die Zukunft sein.

: Bearbeitet durch User
von Luky S. (luky)


Lesenswert?

Hat wer belastbare Infos was Altium / Renesas für das letzte Update 
haben will und welche bezahlten Funktionen nach Ablauf der Subscription 
dann nicht mehr funktionieren werden?

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

Ich glaube, das hat niemand. Ich habe letzte Woche auch ein
35%-Angebot bekommen, vermutlich für den Umstieg auf A365,
aber ich bin ja nicht mit dem Klammerbeutel gepudert.
Da bleibe ich lieber bei "eternal" ohne weiteren "support".
Es wird sowieso nur alles anders und die Bugs gehen nicht weg.

Hat mal jemand versucht, ein sorgfältig mit Keysight ADS
optimiertes Mikrowellenfilter als Gerber zu importieren?
Tip: dxf geht wenigstens überhaupt, auch wenn man nur die
Konturen bekommt und sie selber verkupfern muss. Der DRC
mault halt, weil er glaubt dass die Cu-Flächen verbunden
gehören, aber man bekommt ja über die Jahre ein dickes Fell.

Ja, ich habe heute auch in
< 
https://www.eevblog.com/forum/altium/altium-is-killing-off-perpetual-ad/75/ 
> kommentiert.

Noch ein thread in
<  https://www.eevblog.com/forum/altium/altium-price-rises/   >

Es ist eben so, dass eine frisch aufgekaufte Firma zu allererst
ihre eigenen Kaufkosten erwirtschaften und abführen muss. Schnäppchen
sind zur Zeit nicht zu erwarten, da entscheiden nur die besseren Nerven.
Nach 1, 2 Jahren kommen dann die Angebote, über die man evtl.
nachdenken kann.

Und bei den features, die im Laufe der Zeit im Boden versunken
sind (oder neuerdings in eine teurere Version gewandert sind):
Da gibt's Beispiele auf eevblog, jemand hat hier danach gefragt.

Und ja, da war mal angekündigt: VHDL/Verilog & analog bis board
richtig schön geschlossen. Davon ist gerade mal übrig geblieben,
dass der AD vhdl-files als "seine Zuständigkeit" meldet und als
Kernkompetenz dafür seinen popeligen Texteditor anbietet. Und
Spice riecht ziemlich nach ng-spice, da kann ich auch Q-spice
oder LT hernehmen. Da bin ich wenigstens nicht alleine.

Gruß, Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard H. schrieb:
> Da bleibe ich lieber bei "eternal" ohne weiteren "support".

Vor einigen Jahren nötigte mich ein Altium-Vertriebler immer wieder, 
eine Wartungsverlängerung zu bestellen. Als ich es dann nicht tat, 
sperrte er als Druckmittel die bestehende dauerhafte Lizenz. Nach einer 
Beschwerde beim internationalen Altium-Support wurde sie zwar umgehend 
wieder freigeschaltet, aber eigentlich war damit für mich die 
Entscheidung gefällt, mit solchen Verbrechern nichts mehr zu tun haben 
zu wollen.

von Thomas H. (thomash2)


Lesenswert?

Gerhard H. schrieb:
> 35%-Angebot bekommen

Ich hab hier 2 Emails. In der ersten galt das 35%-Angebot nur für 
Neukunden (haben sich wohl verschrieben) in der 2. Email auch für 
Bestandskunden.
Abgesehen davon sind die Mails sowieso von einem Verteiler, das erhält 
also sowieso jeder.

Was ist das Resultat daraus? Das 35% Angebot ist nur eine 
Marketing-Luftnummer, verhandeln muss man individuell.

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Da bleibe ich lieber bei "eternal" ohne weiteren "support".
>
> Vor einigen Jahren nötigte mich ein Altium-Vertriebler immer wieder,
> eine Wartungsverlängerung zu bestellen. Als ich es dann nicht tat,
> sperrte er als Druckmittel die bestehende dauerhafte Lizenz. Nach einer
> Beschwerde beim internationalen Altium-Support wurde sie zwar umgehend
> wieder freigeschaltet

Bei mir läuft alles in einer virtuellen VMware-Maschine, inclusive
der Lizenzserver / file. Das Internet bekommt die Maschine fast nie
zu sehen, am Linuxhost ist Ende Gelände. Auch die Libraries sind
strikt lokal. Da ist nix mit sperren. Und das "ReBoot von Windows
ausserhalb der Arbeitszeit" ist damit auch abgehakt.

Wenn ich ein pöser Pube wäre, dann würden sogar mehrere Inkarnationen
laufen solange sie sich nicht gegenseitig im Netzwerk sehen können.
Aber als one man band hat man eher keinen Grund dazu.

Praktisch ist es schon, mit Motorrad und Dell XPS-13 remote
in Island am Gletscherbach zu sitzen und mal eben eine Kleinigkeit
für jemanden zu ändern als im Labor erreichbar zu sein.

Den Schwachsinn mit der Geolocation hat wohl schon vor >25 Jahren
Mentor Graphics ausgeheckt: 300m rings um die angegebene Stelle.
K.A., ob der vertikale Anteil im Hochhaus mitzählt.
Aber man sieht ja, wo's sie hingebracht hat.

Gruß, Gerhard

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard H. schrieb:
> Bei mir läuft alles in einer virtuellen VMware-Maschine, inclusive
> der Lizenzserver / file. Das Internet bekommt die Maschine fast nie
> zu sehen, am Linuxhost ist Ende Gelände.

Das hatte ich früher(tm) auch mal ausprobiert, und zwar mit VMware 
Workstation. Damals war aber die Darstellung im 3D-Modus viel zu 
langsam. Für ein paar kleine Änderungen mag das reichen, nicht jedoch, 
wenn man Bauteile, insbesondere Kühlkörper oder Steckverbinder, sogar 
überlappend anordnen und dann natürlich in der 3D-Ansicht penibelst 
kontrollieren muss.

Zeitweise habe ich auch mal meine eigene Floating License auf einem 
Rechner eines Kunden benutzt, wenn ich gerade bei ihm vor Ort war. 
Dessen Lizenzpool war nämlich etwas unterdimensioniert, weil ihm der 
Altium-Vertriebler Unmengen an preisgünstigen SE-Lizenzen als "Standard 
Edition" aufgeschwatzt hatte. Erst später merkte mein Kunde dann, dass 
es sich um "Schematic Entry" handelte. Folglich gab es nur eine einzige 
Layoutlizenz, um die sich alle prügelten. Ich war davon natürlich nicht 
betroffen, weil ich dann kurzerhand meine eigene Lizenz verwendete. Ich 
hätte aber aus organisatorischen bzw. rechtlichen Gründen keinen eigenen 
Rechner/Notebook in das Kundennetzwerk hängen dürfen.

> Auch die Libraries sind strikt lokal.

Mein Altium-Bibliotheken liegen natürlich auch komplett auf dem eigenen 
Subversion-Server, aber natürlich im internen Netzwerk. Wenn ich 
außerhalb meines Büros arbeite, komme ich dort natürlich per VPN ran.

> Da ist nix mit sperren.

Dann hast Du eben Glück. Ich habe auch schon überlegt, ob ich den 
riskanten Versuch eingehen soll, meine aktuelle Floating License in eine 
lokale feste Lizenz zu konvertieren. Gemäß der alten Lizenzbedingungen 
soll das ja durchaus möglich sein. Nur der Weg zurück zur Floating 
License ist dann wohl nicht mehr möglich.

> Wenn ich ein pöser Pube wäre, dann würden sogar mehrere Inkarnationen
> laufen solange sie sich nicht gegenseitig im Netzwerk sehen können.
> Aber als one man band hat man eher keinen Grund dazu.

Da ich regelmäßig sowohl von zuhause als auch in meinem Büro arbeite, 
träte bei mir genau diese Konstellation auf, wenn ich AD am anderen 
Standort nicht beenden sollte.

> Praktisch ist es schon, mit Motorrad und Dell XPS-13 remote
> in Island am Gletscherbach zu sitzen und mal eben eine Kleinigkeit
> für jemanden zu ändern als im Labor erreichbar zu sein.

Nicht mit Motorrad auf Island, sondern mit dem Fahrrad in der Zone habe 
ich so etwas auch schon gemacht, weil der Kunde natürlich nicht vor 
meinem Urlaub kontrolliert hatte, ob alles zusammenpasst.

> Den Schwachsinn mit der Geolocation hat wohl schon vor >25 Jahren
> Mentor Graphics ausgeheckt: 300m rings um die angegebene Stelle.
> K.A., ob der vertikale Anteil im Hochhaus mitzählt.
> Aber man sieht ja, wo's sie hingebracht hat.

Auch Telelogic hatte damals(tm) um 1999 genau solch eine Beschränkung. 
Als wir mal wieder irgendeine Besprechung mit denen hatten und ich auch 
den Einsatz von deren Programmen an einem anderen Standort innerhalb des 
damaligen Unternehmensverbundes erwähnte, gab es zunächst ein großes 
Geschrei. Allerdings mussten sie die Kröte schlucken, weil es sich für 
uns überhaupt nicht gelohnt hätte, einen vollständigen Satz an Lizenzen 
für den anderen Standort zu kaufen. Bei Telelogic waren aber die 
Techniker im Support ungleich inkompetenter als die Vertriebler, und das 
will schon etwas heißen. Wenn ich daran zurückdenke, kommt mir der 
Kaffee hoch.

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

Ich gebe zu, der xps13 ist für sowas etwas popelig; ich hatte auch
noch eine Dell Precision Portable Workstation, aber gefühlt >5 Kg
und 240W Netzteil und 2 Platten.
Leider ist ihm im letzten Hochsommer infolge des Klimawandels die
Graphikkarte abgeraucht, aber der hat die CAD-Server der meisten Kunden
locker abgehängt. Ich habe mir 12V in den linken Alukoffer der BMW
gelegt, da kann ich den XPS13 problemlos während der Fahrt laden. Per
BNC-Kabel und BNC-Doppelweibchen :-) Muss ja auch HF-technisch stimmen.
Ich suche gerade nach einem neuen HauRuck-Laptop. Empfehlungen 
willkommen.

Cheers, Gerhard

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Ich suche gerade nach einem neuen HauRuck-Laptop. Empfehlungen
> willkommen.

Meiner ist von Panasonic. Genau meinen kann ich dir nicht empfehlen weil 
der schon >5Jahre alt ist. Aber Panasonic kann ich dir empfehlen weil 
die wirklich und erprobt das geruckel auf dem Motorrad aushalten. Musst 
du deinen Kunden aber einen Outdoorzuschlag berechnen.

Vanye

von Tobias P. (hubertus)


Lesenswert?

Hey,
weiter oben im Thread hiess es, Altium auf einem anderen Kontinent zu 
verwenden würde je nach Lizenz nicht erlaubt sein. (zB wenn man 
unterwegs ist) Aber würde man nicht sowieso immer eine VPN Verbindung 
"nach Hause" herstellen, um auf die Libs und den Lizenzserver 
zuzugreifen? und damit sieht es dann doch auch aus, als ob man "zu 
Hause" wäre... scheint mir also eine sehr merkwürdige Beschränkung zu 
sein?!

Aber in der Tat werden die Lizenzmodelle schlechter. In einer früheren 
Firma durfte ich mit Mentor Xpedition arbeiten. Das Layoutprogramm war 
wirklich etwas vom besten, was ich je gesehen habe, aber die Lizenzen 
kosteten ca 100k, weswegen die Firma auf Altium umgesattelt hat.

Ich bin allerdings froh, nicht mehr mit Altium arbeiten zu müssen. Es 
ist sehr verbuggt. Kicad kann eigentlich praktisch alles, was ich 
brauche, einzig blöd ist der Zwang zu hierarchischen Sheets, wenn man 
mehrere Seiten braucht, und dazu gibt es bald ein Update. Mehrere Altium 
Designs konnte ich erfolgreich in Kicad importieren. Altium wird mir 
immer unsympathischer, obwohl es Australier sind. Oder hat das wieder 
mal gewechselt?

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Daher nutze ich aussschließlich AD 17.1.9.

Da haben wir auch die Subscription auslaufen lassen.
Ich benutze aber auch viel die 14.2.5, da lassen sich noch einige Sachen 
besser bedienen. Man kann ja verschiedene Versionen parallel 
installieren.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Ich benutze aber auch viel die 14.2.5, da lassen sich noch einige Sachen
> besser bedienen. Man kann ja verschiedene Versionen parallel
> installieren.

Aha, was denn?

von Benedikt M. (bmuessig)


Lesenswert?

Ich habe gerade auch eine E-Mail dazu bekommen. Schade, dass sie das 
gleiche Modell wie Adobe gewählt haben. Damit werden alle Designs 
vermutlich hostage gehalten solange es keinen perpetualen Fallback gibt. 
Als nächstes kommt dann sicher ein AI-Copilot der an den Kundendesigns 
trainiert wird (Adobe macht das schon so)…

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

Ich habe mal vor vielen Jahren kurz vor Jahresende
von Mentor ein Sonderangebot bekommen für einen
Modelsim mit allem drum&dran. Das erschien mir
durchaus interessant und ich habe per Rück-Email
zugesagt. Am nächsten Morgen, schon vor dem Aufstehen
war der hiesige Vertrieb am Telefon. Das ginge ja
überhauptgarnicht! Ich würde das nie bekommen!

Darauf ich: Dann kauf ich's halt, wenn ich das
nächstemal in Santa Clara bin.

Verboten!
Kriminell!
Und überhaupt!

Ich: Ob er glaubt, dass ich den Rechner ausschalte
auf dem Rückflug nach Frankfurt?
Das ist dann etwas runtergekocht und ich habe auf
Verilog verzichtet.

Ich denke, die Vertrieblinge haben untereinander
mindestens so viel Spaß wie mit den Kunden.

Der Support war übrinx nach Bulgarien ausgelagert.
Sorgte für zeitnahe Hilfe.

Gerhard

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Gerhard H. schrieb:
> Ich habe mal vor vielen Jahren kurz vor Jahresende

Muss man diese Geschichte aus dem Paulanergarten verstehen?

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

gs/or/oe/

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Gerhard H. schrieb:
> gs/or/oe/

Sind das deine Pronomen?

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Aha, was denn?

Z.B. das Ändern von Polygonflächen (e,m,g) wurde nach 14.2 komplett 
entfernt und erst in 17.1 ziemlich kompliziert wieder eingebaut.

Und ein PCB Release kostet unter 17.1 gefühlte 100 Mausklicks mehr.
Bei 14.2 nur ein Klick auf "PCB Release" und ein zweiter auf "Generate 
Outputs", fertig.

Die 14.2 war für lange Zeit die beste Version, danach gings erstmal 
deutlich bergab. 15 und 16 habe ich schnell wieder deinstalliert.

Außer ner Warnmeldung kann man Projekte problemlos mit 14 oder 17 
bearbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Vielleicht ist es Zeit auf nicht-Abo Produkte wie KiCad, Eagle, oder 
PR99SE zurückzugreifen. Wenn es die Firmen immer bunter treiben und es 
vorziehen lieber auf dem Eis tanzen...

Für meine Projekte ist PR99SE mehr als ausreichend und vermutlich wäre 
KiCAD das auch.

In der Firma habe ich bis jetzt noch keine Altium Probleme bezüglich der 
Lizenzpolitik gehabt. Man hört bei uns überhaupt nichts, was 
Lizenzänderungen betrifft.

Was ziemlich extrem ist, ist deren Feldsupport aus DE. Wenn ich wirklich 
mit den telefonisch in Verbindung treten möchte, muss ich das um 6 Uhr 
früh machen, weil wegen der 8 Std. Zeitverschiebung die Leute fertig für 
Feierabend sind. Zum Glück komme ich im Allgemeinem ohne sie aus. Man 
wundert sich.

Momentan arbeite ich mit V21.9.7. Die neuesten Versionen habe die 
unangenehme Eigenschaft nach einigen Stunden Arbeit auf Nichtwiedersehen 
ohne Warnung abzukratzen. Zumindest passiert das auf meinem Rechner. 
21.9.7. dagegen ist vollkommen stabil. Übrigens ist bei Altium die 
3DConnexion Navigator sehr praktisch.

von Hmmm (hmmm)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Vielleicht ist es Zeit auf nicht-Abo Produkte wie KiCad, Eagle, oder
> PR99SE zurückzugreifen.

Eagle und Nicht-Abo? Weil Du noch eine alte Lizenz hast oder weil man es 
inzwischen nicht mehr abonnieren kann?

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Vielleicht ist es Zeit auf nicht-Abo Produkte wie KiCad, Eagle, oder
>> PR99SE zurückzugreifen.
>
> Eagle und Nicht-Abo? Weil Du noch eine alte Lizenz hast oder weil man es
> inzwischen nicht mehr abonnieren kann?

Ich meinte in meinem Fall spezifisch PR99SE, aber alte Eagle Versionen 
sind von Abo und Cloud ohnehin nicht betroffen. Allerdings mache ich mit 
Eagle nichts, außer fremde Designs anzuschauen..

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> PR99SE

Ernsthaft? Das Zeug ist ein Vierteljahrhundert alt ... ein mittleres 
Wunder, daß es auf aktuellem Windows überhaupt noch funktioniert.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> PR99SE
>
> Ernsthaft? Das Zeug ist ein Vierteljahrhundert alt ... ein mittleres
> Wunder, daß es auf aktuellem Windows überhaupt noch funktioniert.

besser als jemals zuvor. Ist in jeder vergleichbaren Beziehung schneller 
als Altium und zuverlässig. Ich mache damit alles was mir im Kontext 
meiner Entwicklungsinteressen wichtig ist.

Was noch angenehmer ist, man ist vollkommen frei vom Lizenz und 
Abo-Zwang.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Gerhard O. schrieb:
>>> PR99SE

> besser als jemals zuvor.

Protel 99SE war doch auch fehlerhaft. Ich erinnere mich noch zu gut, als 
ein Rechenfehler beim Freistellen von Durchkontaktierungen auf den 
Innenlagen ein ganzes Fertigungslos meines Kunden ruinierte. 
Glücklicherweise hatte er das Layout selbst erstellt. Wir konnten diesen 
Fehler in Protel auch genau reproduzieren.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Harald K. schrieb:
>>> Gerhard O. schrieb:
>>>> PR99SE
>
>> besser als jemals zuvor.
>
> Protel 99SE war doch auch fehlerhaft. Ich erinnere mich noch zu gut, als
> ein Rechenfehler beim Freistellen von Durchkontaktierungen auf den
> Innenlagen ein ganzes Fertigungslos meines Kunden ruinierte.
> Glücklicherweise hatte er das Layout selbst erstellt. Wir konnten diesen
> Fehler in Protel auch genau reproduzieren.

Das ist natuerlich sehr ärgerlich, kann ich aber keinesfalls 
nachvollziehen. Wie dieser Fehler zustande kam, würde mich sehr 
interessieren. Kann man diesen "Incident' mit ein paar kurzen 
Mitteilungen beschreiben?

Ich entwickelte mit Protel 99SE seit 1999 einige hundert LP für die 
Firma und für privat Projekte und hatte niemals ein solches Problem und 
kenne es wie meine Westentasche. Da muss schon irgend etwas sehr 
Ungewöhnliches passiert sein.

Ich kenne nur ein Malheur, daß mir einmal passierte, als ich ein paar 
4-lagige LP auf ein Panel zum Billigeren Herstellen plazierte. Beim 
Plazieren merkte ich nicht, daß die Panel PCB durch Default eine 
zweilagige LP war. Beim Kopieren wurden zwar auch die Innenlagen richtig 
mitkopiert, aber die Power Plane bekam kein Masse Netz mit. Demzufolge 
waren keiner der Masse VIAs mit der Masse Plane verbunden. Leider 
checkte ich die DRC nur im Original und nicht im Panel, was dort mit 
Schwierigkeiten verbunden ist, weil da gleichnamige Netze der 
verschiedenen Bords miteinander in Verbindung stehen. Aber da saß das 
Problem eigentlich vor der Tastatur, Maus und Bildschirm. Sonst gab es 
niemals "Überraschungen" dieser Art. Die DRC und CAM Zuverlässigkeit war 
nie ein Thema.

PR99SE pauschal als Fehlerhaft zu beanstanden, ist da eigentlich m.M.n. 
ein bißchen aus dem Kontext. Es hat zwar hier und da seine "Quirks" aber 
die waren niemals ein Dorn im Auge.

Nachtrag:

Was meinst Du mit: "...beim Freistellen von Durchkontaktierungen..."?

Manuelles Plazieren von VIAS ohne Netz-Designierung? Da muss man vorher 
die freien VIAS mit dem Target Netz in Verbindung bringen, wo sie dann 
das Netz annehmen. Oder man macht es manuell. Meinst Du das? Ich hatte 
sonst niemals Probleme derartiger Art.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Manuelles Plazieren von VIAS ohne Netz-Designierung? Da muss man vorher
> die freien VIAS mit dem Target Netz in Verbindung bringen, wo sie dann
> das Netz annehmen. Oder man macht es manuell. Meinst Du das? Ich hatte
> sonst niemals Probleme derartiger Art.

Natürlich waren die Vias mit den richtigen Netzen verbunden. Aber eine 
GND-Via war einfach nicht in der Innenlage angeschlossen, sondern 
isoliert. Es reichte aus, das Via um einen Mückenpimmel in beliebiger 
Richtung zu verschieben, um es anzubinden. Zurückgeschoben auf seine 
ursprüngliche Position wurde es in der Massefläche wieder freigerechnet. 
Das konnte man beliebig wiederholen. Ich habe leider weder die 
Projektdateien noch Protel, so dass ich es nach mittlerweile ca. 16 
Jahren auch nicht mehr nachstellen kann. Die damaligen Untersuchungen 
führten wir am PC des Hardwareentwicklers meines Kunden durch.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Manuelles Plazieren von VIAS ohne Netz-Designierung? Da muss man vorher
>> die freien VIAS mit dem Target Netz in Verbindung bringen, wo sie dann
>> das Netz annehmen. Oder man macht es manuell. Meinst Du das? Ich hatte
>> sonst niemals Probleme derartiger Art.
>
> Natürlich waren die Vias mit den richtigen Netzen verbunden. Aber eine
> GND-Via war einfach nicht in der Innenlage angeschlossen, sondern
> isoliert. Es reichte aus, das Via um einen Mückenpimmel in beliebiger
> Richtung zu verschieben, um es anzubinden. Zurückgeschoben auf seine
> ursprüngliche Position wurde es in der Massefläche wieder freigerechnet.
> Das konnte man beliebig wiederholen. Ich habe leider weder die
> Projektdateien noch Protel, so dass ich es nach mittlerweile ca. 16
> Jahren auch nicht mehr nachstellen kann. Die damaligen Untersuchungen
> führten wir am PC des Hardwareentwicklers meines Kunden durch.

Danke. Ich werde versuchen das nachzuvollziehen. Das interessiert mich.
War das ein inneres Poly-Layer oder PLANE? Kannst Du Dich noch so weit 
erinnern? Das ist mir momentan wichtig zu wissen.

Hat der DRC Check das übrigens gefunden?

Das Fehlerbild von Dir, konnte ich bis jetzt noch nicht erfahren und 
kann  momentan auch nichts dazu bemerken.

Ich habe es gerade bei einer aktuellen 4-layer LP probiert. Kann ich 
momentan nicht nachvollziehen. Ein VIA zu einer MASSE-PLANE und eines 
zum VCC Layer. In beiden Fällen gab es beim Verschieben oder Trennen 
nicht die geringsten Anomalien. Jede GND Via mit dem GND Netz verbindet 
sich immer zuverlässig mit dem GND-PLANE Layer oder anderen designierten 
Layer Netzen.

Ich habe den Eindruck, da war irgend etwas noch nicht Besprochenes im 
Spiel.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Danke. Ich werde versuchen das nachzuvollziehen. Das interessiert mich.
> War das ein inneres Poly-Layer oder PLANE? Kannst Du Dich noch so weit
> erinnern? Das ist mir momentan wichtig zu wissen.

Das war auf jeden Fall ein Polygon auf einer Innenlage.

> Hat der DRC Check das übrigens gefunden?

Nein. (!)

> Das Fehlerbild von Dir, konnte ich bis jetzt noch nicht erfahren und
> kann  momentan auch nichts dazu bemerken.

Das hatte bis zu dem Zeitpunkt auch noch keiner der dortigen 
Hardwareentwickler jemals bemerkt.

> Ich habe den Eindruck, da war irgend etwas noch nicht Besprochenes im
> Spiel.

Die Innenlage wurde außer für GND auch noch für unzählige Signale 
genutzt, trotz der daraus resultierenden EMV-Probleme, so dass das 
Massepolygon in mehrere Teile zerschnitten war. Das betreffende Via 
diente der Anbindung eines einzelnen Bauelementepins, aber es handelte 
sich nicht um eine isolierte GND-Insel. Eine solche wäre ja auf jeden 
Fall vom DRC erkannt worden.

Das Via war sauber isoliert, d.h. es wurden auch die Abstandsregeln zu 
Fremdpotentialen eingehalten. Und wie schon erwähnt reichte minimales 
Verschieben des Vias schon völlig aus, um es anzubinden. Und nach dem 
Zurückschieben (nicht nur mittels Undo-Funktion!) an die alte Position 
wurde es sofort freigerechnet, aber galt trotzdem als elektrisch 
angebunden.

Das ganze betraf auch nur ein einzelnes Via.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Danke. Ich werde versuchen das nachzuvollziehen. Das interessiert mich.
>> War das ein inneres Poly-Layer oder PLANE? Kannst Du Dich noch so weit
>> erinnern? Das ist mir momentan wichtig zu wissen.
>
> Das war auf jeden Fall ein Polygon auf einer Innenlage.
>
>> Hat der DRC Check das übrigens gefunden?
>
> Nein. (!)
>
>> Das Fehlerbild von Dir, konnte ich bis jetzt noch nicht erfahren und
>> kann  momentan auch nichts dazu bemerken.
>
> Das hatte bis zu dem Zeitpunkt auch noch keiner der dortigen
> Hardwareentwickler jemals bemerkt.
>
>> Ich habe den Eindruck, da war irgend etwas noch nicht Besprochenes im
>> Spiel.
>
> Die Innenlage wurde außer für GND auch noch für unzählige Signale
> genutzt, trotz der daraus resultierenden EMV-Probleme, so dass das
> Massepolygon in mehrere Teile zerschnitten war. Das betreffende Via
> diente der Anbindung eines einzelnen Bauelementepins, aber es handelte
> sich nicht um eine isolierte GND-Insel. Eine solche wäre ja auf jeden
> Fall vom DRC erkannt worden.
>
> Das Via war sauber isoliert, d.h. es wurden auch die Abstandsregeln zu
> Fremdpotentialen eingehalten. Und wie schon erwähnt reichte minimales
> Verschieben des Vias schon völlig aus, um es anzubinden. Und nach dem
> Zurückschieben (nicht nur mittels Undo-Funktion!) an die alte Position
> wurde es sofort freigerechnet, aber galt trotzdem als elektrisch
> angebunden.
>
> Das ganze betraf auch nur ein einzelnes Via.

Faszinierend. Leider konnte ich das selber in zwanzig Jahren nie 
erleben. Ich entwickelte damit einige hundert mehrlagige LP und hatte 
ausser den von mir verschuldeten Fehler niemals irgendwelche Anomalien. 
Schade, daß man nicht mehr ans Design rankann. Ich würde das liebend 
gerne untersuchen wollen. Wie gesagt, Dein Fehlerbild kam bei mir nie 
vor. Meine LP hatten bis zu acht Lagen und maximal 1500 SMD Komponenten. 
Die funktionierten auf Anhieb ohne LP Layout Fehler Revisionen. Die 
Mehrzahl war sonst vierlagig mit vielen SMD VIAS nach Masse und Vcc. Die 
Plane Layer waren vielfach in Split Form ausgeführt um EMC Anforderungen 
hilfreich zu unterstützen.

Ich vertraute dem DRC Design total. Fehler waren nur durch seltene 
Schaltbild Fehler verursacht. Aber auch da hilft ERC.

PR99SE hat schon ein paar Quirks. Aber die machen sich fast nie störend 
bemerkbar. Ein etwas blödes Problem ist, dass es, zum Glück extrem 
selten, daß beim editieren von PCB Leiterbahnen aus irgendeinen Grund 
ein Null Größen Eckpunkt gibt, den man nicht leicht entfernen kann und 
mit Ratsnest Verbindung trotzig übrig bleibt. Da muß man etwas daran 
arbeiten, um das wieder wegzukriegen. Aber es ist machbar.

Naja, ich bin mit PR99SE genug versiert, daß wir beide gut damit 
zusammen auskommen. Ich verwende es auch häufig als CAM Frontend für 
mechanische CNC Arbeiten und es arbeitet alles perfekt zusammen. KiCad 
ist mir dafür zu begrenzt. PR99SE hat gewisse Editing Fähigkeiten die es 
für meine CNC Arbeiten extrem behilflich ist. Was meine Person betrifft, 
ist es für mich und meine Spezialabforderungen ein optimales Werkzeug. 
In der Firma bin ich seit vielen Jahren nur noch mit Altium unterwegs. 
Da hat sich natürlich sehr viel getan. Auch in Altium arbeitet es sich 
fehlerfrei, wenn man sie nicht selber durch Unachtsamkeit verursacht. 
Das Multiboard Design ist auch sehr praktisch. Wir haben viel 
Interaktion zwischen ECAD und MCAD. Die meisten Bord Outlines werden vom 
MCAD vorgegeben und übernommen. Da passt dann später wirklich alles 
zusammen, da man mit 3D alles übersehen kann. Mit dem 3D Connexion 
Navigator kann man das Bord Design durchfliegen und inspizieren. Das 
funktioniert echt gut. Auch kann man Gehäuse Konturen einblenden, um 
Kollisionen mit herausragenden Komponenten zu erkennen. Diese Art von 
hochintegrierten Kombinationen von Gehäuse und LP wäre früher fast 
undenkbar gewesen. Leichter ist es mit CAD auf alle Fälle. In dieser 
Hinsicht ist natürlich PR99SE nicht mehr konkurrenzfähig. Altium hat 
viel Brauchbares drin. Nicht alles ist durchdacht, aber man kann viel 
damit machen. Für bescheidenere Bord Designs ist aber PR99SE immer noch 
recht brauchbar und es nervt nicht mit Lizenzmanagement, Cloud oder 
Abo-Diktatur.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Ich erinnere mich noch zu gut, als
> ein Rechenfehler beim Freistellen von Durchkontaktierungen auf den
> Innenlagen ein ganzes Fertigungslos meines Kunden ruinierte.

sowas ist mir auch mit Pads passiert. Zum Glück saß mein Chef neben mir, 
als wir das design gemeinsam öffneten, den DRC laufen ließen, welcher 
ohne Fehler durchlief, dann die, bereits bekannte Stelle aufsuchten und 
tatsächlich einen Kurzschluss mit einem Leiterzug und einem Via gefunden 
haben. Sobald ich mit dem Mauszeiger auf den Leiterzug klickte, sprang 
er zur Seite. Sowas kann man sich nicht ausdenken. Ist aber nur ein 
einziges Mal passiert und hätte man auf Kundenseite einen vernünftigen 
LP Fertiger gewählt, wäre es möglicherweise dort aufgefallen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Für meine Projekte ist PR99SE mehr als ausreichend und vermutlich wäre
> KiCAD das auch.

Protel99SE kann nur eine winzige Untermenge dessen was Kicad kann.
Ich haben vor vielen Jahren gewechselt.

Es gibt m.E. überhaupt einen Grund sich weiter zum Sklaven einer 
Mietsoftware zu machen, seit Kicad 5 oder 6.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Für meine Projekte ist PR99SE mehr als ausreichend und vermutlich wäre
>> KiCAD das auch.
>
> Protel99SE kann nur eine winzige Untermenge dessen was Kicad kann.
> Ich haben vor vielen Jahren gewechselt.
Und was ist, wenn gerade diese Untermenge ausreicht? Da ich 
jahrzehntelang mir damit mein Brot verdiente, kenne ich seine Stärken 
und Schwächen sehr genau und weiß, was sich damit erreichen lässt. Aber 
das ist hinsichtlich der Firma ohnehin akademisch, weil wir dort schon 
seit vielen Jahren alle Altium verwenden und seine Differenz in 
"Untermenge" ausnützen. Für unsere Zwecke ist MCAD und ECAD 
Kollaboration essentiell. Die ersten Versionen von Altium waren damals 
grottenschlecht.

Das "armselige" PR99SE hat unserer Firma aber immerhin einen Umsatz im 
achtstelligen Bereich erbracht.
>
> Es gibt m.E. überhaupt einen Grund sich weiter zum Sklaven einer
> Mietsoftware zu machen, seit Kicad 5 oder 6.
Mein persönliches Bibliotheken Investment ist mir wichtiger als 
vermeintliche andere Vorteile. Warum sollte ich das alles aufgeben, nur 
um Anteil an ein paar (für mich vielleicht) relativ unwichtigen 
Verbesserungen zu haben?

Hier muss man wirklich abwägen ob sich der Preis einer Umstellung 
insgesamt lohnt.

Mit CAD ist es ähnlich wie mit dem Religionsglauben. Jeder hat 
bekanntlich die Freiheit mit der glücklich zu werden, die ihm zusagt. 
Genug gesagt.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Und was ist, wenn gerade diese Untermenge ausreicht?

Ich will Dir nichts anschnacken.
Ich wollte nur sagen das Kicad es nicht 'vielleicht' kann was Du 
brauchst.
Ich kenne Protel99SE sehr gut.

Gerhard O. schrieb:
> Mein persönliches Bibliotheken Investment
Liegt immer noch genau da wo ich es vor Jahren zurückgelassen habe.
In der Protell99SE VM die jederzeit bereit steht um einzuspringen.
Bisher jedoch ohne Bedarf.

Kicad kennt tausende von Bauteilen, kann wohl auch Protel Libs 
importieren, kann definitiv Eagle Libs importieren und wird von allen 
wesentlichen Bauteilbörsen unterstützt.
Zudem ist die Erstellung eigener Libs total einfach.

Gerhard O. schrieb:
> nur
> um Anteil an ein paar relativ unwichtigen Verbesserungen
Man vermisst nur was man kennt.
Ich würde nie wieder freiwillig zu Protell99 zurückgehen.
Für mich sind die Verbesserungen fundamental wichtig.

Nutz doch Protel99.
Ist ne schöne Software mit beherschbaren Macken.
Es ging mir nur darum das Du unsicher warst ob Kicad wohl das kann was 
Protel kann.
Es kann sehr viel mehr.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Und was ist, wenn gerade diese Untermenge ausreicht?
>
> Ich will Dir nichts anschnacken.
Ist OK. Als technische orientierte Menschen ist Offenheit wichtig und 
man kann Differenzen diskutieren.
> Ich wollte nur sagen das Kicad es nicht 'vielleicht' kann was Du
> brauchst.
Naja. Ich habe KiCad auf meinem Rechner. Aber andauernd muss man Updates 
machen und weiss nicht was man sich einhaltet. Die Schaltbild Aesthetik 
von KiCad und Eagle gefaellt mir z.B. nicht so gut.
> Ich kenne Protel99SE sehr gut.
Dann verstehst Du mich auch etwas.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Mein persönliches Bibliotheken Investment
> Liegt immer noch genau da wo ich es vor Jahren zurückgelassen habe.
Da ich für den privaten Gebrauch PR99SE pflege, sind viele Komponenten 
in den Bibliotheken aktuell.
> In der Protell99SE VM die jederzeit bereit steht um einzuspringen.
VM ist da gar nicht notwendig. OK. Habe ich auch als B.U.
> Bisher jedoch ohne Bedarf.
Hat ja auch Sinn. Wenn Du andauernd mit Kicad arbeitest, wäre das 
unproduktiv. Ich habe mich eben entschieden, bei PR99SE zu bleiben, weil 
es für mich eine sehr stabile Plattform ist und Basis für mein 
hausgebackenes CAM System ist. Inwieweit sich KiCad dafür mitverwenden 
laesst, habe ich noch nicht investigiert.
>
> Kicad kennt tausende von Bauteilen, kann wohl auch Protel Libs
> importieren, kann definitiv Eagle Libs importieren und wird von allen
> wesentlichen Bauteilbörsen unterstützt.
Diesen Aspekt habe ich bisher wenig Beachtung geschenkt. Das ist 
allerdings ein wichtiger Aspekt.
> Zudem ist die Erstellung eigener Libs total einfach.
Stimmt. So weit kenne ich mich mit KiCAd auch aus.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> nur
>> um Anteil an ein paar relativ unwichtigen Verbesserungen
> Man vermißt nur was man kennt.
Was ist Dir z.B. wichtig? Was 3D betrifft ist Pr99SE grottenschlecht und 
indiskutabel. Das kann Altium mit STL Import unvergleichlich besser und 
ich nehme an KiCAd kann mit STL umgehen. Ja, wenn es um 3D geht, ist 
neuere SW definitiv im Vorteil.
> Ich würde nie wieder freiwillig zu Protell99 zurückgehen.
Das verstehe ich auch. Aber wie gesagt, Du kennst nicht alle meine 
Hintergrunds-Beweggründe. Für meine CAM Sachen ist PR99SE ein wichtiges 
Glied der Datenflußkette.
> Für mich sind die Verbesserungen fundamental wichtig.
Kannst Du mir da ein paar Hinweise geben?
>
> Nutz doch Protel99.
> Ist ne schöne Software mit beherschbaren Macken.
Die Bedienung von Pr99SE ist sicherlich sehr intuitiv.
> Es ging mir nur darum das Du unsicher warst ob Kicad wohl das kann was
> Protel kann.
Aber ich bin mir nicht sicher ob sich das für mich wirklich lohnen 
würde. Den fertigen LP sieht man es ohnehin nicht an. Was Effizienz der 
Bedienung betrifft, ist PR99SE nicht wirklich schlagbar. Das geht bei 
mir superschnell. Da ist auch Altium viel langsamer und umständlicher. 
Für mich ist PR99SE ein Ferrari, Altium und andere eher langweilige 
Limousinen mit Chauffeur. Ich habe ab und zu aufwendige Schaltbild 
Design erst in PR99SE angefangen und dann erst spaeter in Altium 
importiert. Der Grund ist, daß Bibliothekenzugang dort relativ 
ineffizient ist. Und merkbare Verzögerungen halten auf. Da hat man 
Altium sogar verschlimmbessert. Workflow-Effizienz ist in neueren 
Programmen generell oft schlechter. PR99SE ladet in W10X64 in ein paar 
Sekunden. Altium braucht da mindestens 2 min oder mehr bei mir, weil 
sich so viel im Hintergrund abspielt. DRC, Polygons sind in PR99SE 
wesentlich schneller. Polygon Editieren funktioniert in PR teilweise 
auch besser. Mir ist Effizienz wichtiger als Eigenschaften die man nicht 
unbedingt oft braucht. Was PCB Post-Editing betrifft, ist Altium 
mittlerweile besser. Es kann da ein paar Sachen, die ich liebend gerne 
auch in PR99SE hätte. Was übrigens in Altium sehr nervig ist, ist die 
Art wie es Fehler in den DRC Regeln im Syntax beherrscht. Es sagt nur: 
Du hast es falsch gemacht", aber nicht warum. Auch Wildcard Modifizieren 
geht teilweise in PR99SE besser. Das Altium Konzept ist teilweise sehr 
brauchbar, aber manchmal auch sehr umständlich.
> Es kann sehr viel mehr.
Naja. Hast wahrscheinlich recht. Es schadet sicherlich nicht, hin und 
wieder das Sehrohr des U-Boots auszufahren;-)

mfg,
Gerhard

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Aber andauernd muss man Updates
> machen und weiss nicht was man sich einhaltet

???
Du kannst Updates machen, oder es lasse und was Du bekommts ist so 
derart offen und transparent das es offener und transparenter ja 
garnicht mehr geht.
Jedes Fitzelchen wird akribisch dokumentiert und wenn Du Fehler 
reportest werden die manchmal binnen Tagen gefixed.
Du hast direkten Kontakt zu den Hauptentwicklern und eine starke 
Community.
Es steht dir frei direkt im Quellcode herumzuwursten oder Dich in 
beliebiger Weise an Kicad zu beteiligen.

Protel99 hat seit 1999 genau 0 Updates bekommen.
Es kann genau das was es mal konnte mit den Fehlern die es hat.
Kicad hat seit dem wohl mehr als 100 Updates bekommen und ist dabei ganz 
erheblich besser geworden.
Für Protel gibt es genau 0 externe Tools, die die Funktionalität 
erweitern.
Kicad hat zahlreiche Tools die extrem nützlich sind.

Das Protel99SE Update heißt Altium Designer und da kostet jedes Update 
Unsummen ohne das die Fehler jemals weniger werden.
Wenn es also die Updates sind die Dich nerven, dann mach einfach keine.

Protel kann Dir CSV Dateien raushauen die Du mit Exel in eine lesbare 
Form bringst.
Kicad hat Python scripte die du dir zurechtbasteln kannst damit die 
einen beliebigen Output generieren.

Aber natürlich kannst Du mit einer ollen Kicad V4 arbeiten wenn es dich 
vor nichts graust.
Es gibt keinen Updatezwang und der Sourcecode steht jedermann offen.

Von mir aus mach mit Protel weiter, aber Du hast ein völlig falsches 
Bild von Kicad.
Vom auf der Platte liegen und Updates machen über die man sich ärgert, 
wird man da auch nicht fit drin. ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Vom auf der Platte liegen und Updates machen über die man sich ärgert,
> wird man da auch nicht fit drin. ;-)

Wie man hier sagt: " I hear you!"

Ich habe jetzt keine Zeit für einen "Rebut";-). Ich möchte aber 
bemerken, daß ich Deine Argumente und Kommentar durchaus als stichhaltig 
einstufe.

Ich sollte mal wieder reinschnuppern...

Was meine CAM Sachen betrifft, hat es wenig Sinn ein laufendes System 
unnötig zu modifizieren oder sogar zu brechen.

Vor vielen Jahren fand ich ein PR99SE SDK und Dokus für die eigene 
Entwicklung von PR99SE Modulen. Leider machte ich nie was damit. Aber 
damit hätte man vielleicht PR99SE weiterentwickeln können.

Es ist schade, dass man nicht an PR99SE Quellcode herankommt. Als Basis 
für eine Weiterentwicklung war das Konzept durchaus sehr flexibel. Man 
hätte sicherlich viel damit machen können.

Bis spaeter, halt!

Gerhard

Nachtrag:

Liste mir doch bitte ein paar der KiCAd Funktionen die, im Vergleich zu 
Protel, sich bei Dir bei Projekten als sehr nützlich erwiesen haben. 
Momentan kann ich mit dem Satz "Es kann wesentlich mehr" nicht viel 
anfangen.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> damit hätte man vielleicht PR99SE weiterentwickeln können.

Der Code gehört nunmal Altium bzw. nun Renesas und die werden jeden mit 
der vollen Wucht ihrer Rechtsabteilung von solchen Ansinnen kurieren.
Du müstest auch erstmal 25J Entwicklung nachholen, um nur Ansatzweise an 
moderne CAD heranzukommen.
Protel war sehr gut zu seiner Zeit und noch lange danach.
Aber der Zug ist nun schon länger abgefahren.

Da Kicad Altium Dateien + Libs lesen kann müsste man nur Protel99SE in 
Altium wandeln und das in Kicad, wenn denn so unschätzbare Kostbarkeiten 
in den alten Projekten stecken.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> damit hätte man vielleicht PR99SE weiterentwickeln können.
>
> Der Code gehört nunmal Altium bzw. nun Renesas und die werden jeden mit
> der vollen Wucht ihrer Rechtsabteilung von solchen Ansinnen kurieren.
> Du müstest auch erstmal 25J Entwicklung nachholen, um nur Ansatzweise an
> moderne CAD heranzukommen.
Ja. Das ist natuerlich sehr wahrscheinlich.
> Protel war sehr gut zu seiner Zeit und noch lange danach.
> Aber der Zug ist nun schon länger abgefahren.
Ich kann mich mit Dir nicht streiten;-)
>
> Da Kicad Altium Dateien + Libs lesen kann müsste man nur Protel99SE in
> Altium wandeln und das in Kicad, wenn denn so unschätzbare Kostbarkeiten
> in den alten Projekten stecken.
Ja. Das muesste man bei Gelegenheit alles durchgehen. Meine Libs sind 
auf sehr aktuellen Stand, was meine Arbeiten betrifft. Definitiv 
wertvoll zum Überspielen.

Ich bevorzuge meist meine Bibliotheken, weil ich da die Pinouts 
komplexer ICs besser im Griff habe und, dass es optimale 
Schaltbildorganisation gibt. Bei "geschenkten" Symbolen muss man die 
entweder auch umändern oder so verwenden wie sie angeboten wurden.
Was mich an KiCad Schaltbild generell oft etwas stört, ist z.B. die 
Farbenwahl und gewisse Symbolik. Auch sind die Fonts oft nicht sehr 
schön. Ich bevorzuge TGL-017. Mit Altium/Protel kann ich ästhetisch 
eigentlich besser umgehen. Die KiCAd Schaltbilder gefallen mir 
eigentlich nicht so richtig. Da würde ich Vieles etwas modifizieren. Die 
meisten CADs behandeln Schaltbild Qualität ohnehin sehr stiefmütterlich 
- Ein Mittel zum Zweck der Netzlisten Erstellung halt.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Vielleicht ist es Zeit auf nicht-Abo Produkte wie KiCad, Eagle, oder
> PR99SE zurückzugreifen. Wenn es die Firmen immer bunter treiben und es
> vorziehen lieber auf dem Eis tanzen..

Für KiCad richtig, aber für die anderen beiden genannten Programme ist 
die Diskussion vertane Zeit.

Protel99SE (selbst 98) war zu seiner Zeit verdammt mächtig, mächtiger 
als Eagle vor dem Abo-Modell ~1,5 Jahrzehnte später je war. Aber es ist 
ein Programm, das es nicht mehr auf dem Markt gibt und das auf aktuellen 
Rechnern nur noch mit Tricks (VM & Co.) lauffähig ist.

Für einfache und auch mittelkomplexe Designs kann es fast alles, was ein 
"Auch-Layouter" sinnvoll nutzen kann. Mit modernerer Software geht 
vieles zwar noch deutlich besser, aber die Bedienung wird dann so 
komplex, dass diese Features nahezu nur von Anwendern genutzt werden, 
die zumindest annähernd auf dem Niveau einer Vollzeitstelle Layouts 
machen.

Hobbyisten und auch die allermeisten "von Konzept bis 
Inbetriebnahme"-Entwickler bleiben auch mit leistungsfähigeren Tools bei 
der Benutzung der großteils schon in Protel99 vorhandenen Möglichkeiten.

Aber es ist eine Software, die man entweder bereits hat und seit Jahren 
einsetzt oder die man geflissentlich ignorieren sollte, weil es eine 
Sackgasse ist. Wer damit arbeitet, weiß, was sie kann und was nicht und 
ob sie für ihn noch passt. Solange man damit zufrieden ist, spricht ja 
auch nichts dagegen, das weiterzubenutzen, solange es reicht.
Aber Neueinstieg: Niemals!

Mit dem Pre-Abo Eagle ist es dasselbe, nur dass dieses leistungsfähig 
weit hinter Protel zurückbleibt. Aber es gibt es nicht mehr. Entweder 
man hat es und arbeitet bereits seit Jahren damit, oder nicht. Hat man 
es, dann kennt man es und weiß, wie weit man damit kommt (aber wie 
einige Fanboys hier im Forum zeigen oft nicht im Ansatz wie viel weiter 
man mit anderen Tools kommen würde ;-) ). Oder man sollte es tunlichst 
links liegen lassen.

Das Abo-Eagle kann zwar schon deutlich mehr, aber das ist bereits 
klinisch tot. Der Tag, an dem die Herz-Lungen-Maschine abgestellt wird, 
ist bereits verkündet.
Von gecrackten Versionen aus dubiosen Quellen, vielleicht mit 
überraschenden Zusatzfunktionen, vielleicht ohne, abgesehen, wird 14 
Tage nach diesem Zeitpunkt kein Abo-Eagle mehr starten.
Zudem erfüllt es die "kein Abo"-Anforderung sowieso nicht ;-)

Niemand muss sich rechtfertigen für die Tools, die er benutzt, wenn 
diese ihn zum Ziel führen. Vor allem nicht, wenn es im Prinzip recht 
ordentliche Tools sind, die einfach nur ein wenig älter sind. Aber in 
Diskussionen über die ZUKUNFT oder auch nur den AKTUELLEN Ein- und 
Umstieg in die E-CAD-Welt haben die einfach nichts mehr verloren. Und 
wenn man noch so zufrieden mit seinem Tool ist: Ein anderer hat davon 
nichts, es ist nur noch für Altanwender relevant.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Aber um noch etwas On-Topic zu schreiben:
Dieser Schritt ist wohl als Umschwenken von der Verbreiterung der 
Nutzerbasis auf maximales Melken der bestehenden Nutzer zu verstehen. 
Mittel- und insbesondere langfristig wird das wohl dazu führen, dass 
Altium-Lizenzen bei KMU überschaubarer Größe und vor allem bei 
Einzelkämpfern noch stärker zurückgehen als jetzt schon. Hat man vorher 
das als Investition in die Zukunft bei einem guten Angebot vielleicht 
noch als sinnvoll angesehen, wird man es nun als kontinuierliche 
Belastung einstufen müssen, mit dem Risiko, jederzeit von seiner eigenen 
Arbeit ausgesperrt zu werden, wenn in einigen Monaten vielleicht mal 
eine ungeplante Sparphase angesagt ist.

Zusammen mit dem immer mächtiger werdenden KiCad ist dann die 
Entscheidung, gerade wenn es sich um ein überschaubares Unternehmen 
handelt, schnell getroffen. Was passiert, wenn das Unternehmen dann 
erfolgreich ist und wächst, muss sich dann zeigen. Da KiCad aber auch 
wächst und immer mehr Firmen und Institutionen offen dazu stehen, das 
produktiv einzusetzen...

Andererseits ist es vielleicht auch ein Henne-Ei-Problem und die 
Verkaufszahlen für Neuabschlüsse sind bereits bei Altium jetzt so mies, 
dass der oben von mir skizzierte Kundenkreis sowieso keinerlei Relevanz 
mehr hat und der Rückzug auf das sichere Melken der Bestandskunden mit 
großen Mengen von in Altium Bibs und Projekten investierten 
Mann(m/w)-Stunden als einziger Weg gesehen wird, noch irgendwie 
profitabel sein zu können.

Gruß
Carsten

von J. S. (jojos)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:

> Das Abo-Eagle kann zwar schon deutlich mehr, aber das ist bereits
> klinisch tot.

Es gibt kein Abo Eagle, schon seit Jahren nicht mehr, warum wird sowas 
immer noch geschrieben?

Es gibt Fusion360 das nebenbei auch ECAD kann.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

ChatGPT

Wir als Hersteller müssen unser Produkt deutlich teurer machen und 
gleichzeitig investieren wie weniger in die Entwicklung. Die Kunden 
müssen jetzt ein Abonnement abschließen und erhalten keine Kopie mehr, 
sondern nur ein Nutzungsrecht von einem Jahr. Schreibe einen kurzen, 
positiven Pressetext darüber. Lügen ist ausdrücklich erlaubt.

ChatGPT
Pressemitteilung

Revolutionäres Update: Unser neues Abonnement-Modell bietet Ihnen noch 
mehr Vorteile!

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Ihnen heute eine aufregende Neuerung vorstellen zu 
dürfen: Ab sofort können Sie unser Produkt im Rahmen eines 
Jahresabonnements erwerben, das Ihnen eine Vielzahl an exklusiven 
Vorteilen bietet. Mit dieser Umstellung möchten wir Ihnen nicht nur die 
Nutzung unserer erstklassigen Software erleichtern, sondern auch 
sicherstellen, dass Sie stets von den neuesten Entwicklungen und 
Verbesserungen profitieren.

Ihre Vorteile auf einen Blick:
Stets aktuell: Mit dem neuen Abonnement-Modell erhalten Sie immer die 
aktuellste Version unserer Software. Keine veralteten Programme mehr – 
Sie nutzen stets die neuesten Features und Sicherheitsupdates.

Flexibilität und Komfort: Sie genießen ein Jahr lang uneingeschränkten 
Zugriff auf unser Produkt, ohne sich um lästige Installationen oder 
Updates kümmern zu müssen. Alles geschieht automatisch und im 
Hintergrund.

Hervorragender Kundenservice: Unsere Investitionen in andere Bereiche 
erlauben es uns, unseren Kundenservice weiter zu optimieren. Damit 
stellen wir sicher, dass Sie jederzeit die Unterstützung erhalten, die 
Sie benötigen.

Zukunftssicher: Durch die Konzentration unserer Ressourcen auf die 
fortlaufende Wartung und Verbesserung des bestehenden Systems, können 
wir Ihnen eine stabile und zukunftssichere Lösung garantieren.

Unsere Entscheidung, auf ein Abonnement-Modell umzusteigen, ermöglicht 
es uns, kontinuierlich in die Qualität und Sicherheit unserer Software 
zu investieren. Dadurch können wir Ihnen ein Produkt bieten, das nicht 
nur heutigen, sondern auch zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

Wir sind überzeugt, dass diese Änderungen zu einer noch höheren 
Zufriedenheit bei unseren Kunden führen werden und freuen uns darauf, 
Ihnen auch in Zukunft die bestmögliche Nutzererfahrung bieten zu können.

Mit freundlichen Grüßen,

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> ...
> Momentan arbeite ich mit V21.9.7. Die neuesten Versionen habe die
> unangenehme Eigenschaft nach einigen Stunden Arbeit auf Nichtwiedersehen
> ohne Warnung abzukratzen. ...

Ja, um die 20..22 herum entwickelt Altium ein mörder Speicherleck. Vor 
allem bei Arbeiten mit Datenbankbasierten Bibliotheken und auf 
Netzlaufwerken. ich hab Altium auch noch nie mehr als einen Kern nutzen 
sehen. Wozu fordern die ein Multiprozessor/Kernsystem?

Da gönnt sich Altium/DXF nach 8h durchaus mal 20..25GB RAM. Lt 
Tastmanager. Lustigerweise aber wohl alles in der Schwapsfeile, weil 
Windows merkt, dass Altidumm da nicht mehr zugreift. Es wird aber 
trotzdem immer teigiger und zickiger, so dass man freiwillig alle Stunde 
neu startet. Zumindest Altium...

Und die Bugliste wird auch nur kürzer, weil man die BUGs wegen 
Überalterung schließt, statt sie zu beheben. Oder mangels "Votes". Dabei 
sind viele Bugs doppelt und dreifach angelegt, weil die Suche grottig 
und die Nutzer gestresst sind...
Die Subscription ist rausgeworfenes Geld, gemeldete (echte) Fehler 
werden nie behoben. Weder in Updates, noch Upgrades. Nur neuer 
Killefick, den kaum noch ein normaler Kunde nutzt.
In den 2x.ern kann man zB Bauteile über den Eigenschaftendialog 
verschieben, und Altium "vergisst" die Hotspots des Bauteils, bzw findet 
sie an den alten Positionen, vor dem Verschieben. Speziell bei 
Layerwechseln. Bis zum Neustart...
Also kann man eigentlich auch sich eine (ältere) Version passend zu 
seiner Lizenz ziehen, die die wenigsten Macken für seine Zwecke hat und 
die benutzen bis KiCAD wirklich nutzbar wird.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>
>> Das Abo-Eagle kann zwar schon deutlich mehr, aber das ist bereits
>> klinisch tot.
>
> Es gibt kein Abo Eagle, schon seit Jahren nicht mehr, warum wird sowas
> immer noch geschrieben?
Weil es, anders als deine Aussage das es das nicht mehr gibt, die 
Wahrheit ist (und es hier um Eagle und nicht um Fusion360, einem der 
vielen anderen -hauptsächlich oder nebenbei-ECAD Software 
Softwareprodukte, ging)

Eigene Presseveröffentlichung Autodesk:
> Effective June 7, 2026, Autodesk will no longer sell or support EAGLE.
> Moving forward, we will continue to invest our energy in Fusion 360 Electronics.
https://www.autodesk.com/products/fusion-360/blog/future-of-autodesk-eagle-fusion-360-electronics/

Da 2024 noch um zwei Jahre vor 2026 liegt gehe ich jetzt einfach mal 
davon aus das die Lizenzserver noch (fast) zwei Jahre laufen werden und 
in ziemlich genau zwei Jahren (+/- ein paar Tage) bei der letzten legal 
gemieteten Version wegen des ausbleibenden "Heartbeat-Signals" die 
Lichter ausgehen.

Und nur für dich noch einmal die konkrete Übersetzung meiner 
Umschreibung damit du es verstehst:
Carsten S. schrieb:
> Das Abo-Eagle kann zwar schon deutlich mehr, aber das ist bereits
> klinisch tot.
== Abgekündigt und definitiv Ende der Programmfunktion für Mitte 2026 
angekündigt.

Carsten S. schrieb:
> Der Tag, an dem die Herz-Lungen-Maschine abgestellt wird,
> ist bereits verkündet.
== Lizenzserver werden zum Stichtag abgestellt und mangels "Heartbeat" 
(von AD Mitarbeitern im Forum selbst so bezeichnet) stellt dann die 
Software die Funktion enfgültig ein sobalt die Karenztage aufgebraucht 
sind. Quasi Sauerstoffmangel der Zellen...

Autodesk preist als Ersatz Fusion360 an, das ist richtig.
Aber das Interesse im Elektronikbereich ist verständlicherweise "eher 
verhalten" Wie es aktuell so ist weiß ich nicht, aber als ich das letzte 
mal aus reinem Interesse damit ECAD-Mäßig herumgespielt habe war es 
bereits Performancemäßig derart grottig das ich nicht mal den Nerv hatte 
mein Spielprojekt damit zu ende zu machen. Und die Forenbeiträge im AD 
internen Bereich zu Fusion und Eagle zeigten das ich nicht der einzige 
bin.
(Für M-CAD ist Fusion ja durchaus brauchbar, auch wenn ich selber 
Inventor lieber mag)
Aber Fusion war hier ja gar nicht Thema... Ist ein anderes Produkt wie 
Target, Mentor/Siemens PADS, Cadstar oder Pulsonix um nur ein paar zu 
nennen.

Gruß
Carsten

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

Ja, die Mail habe ich auch bekommen und ja, sowas löst Begeisterung aus 
wenn man einige Jahre ein Produkt auf Subscription hatte und die Updates 
nicht so richtig der Bringer waren.
Aber nun ja, ich musste die Subscription meiner Standalone Pertual 
Licence nicht aus eigener Tasche bezahlen.
Jetzt wurde beschlossen die auslaufen zu lassen, wir haben noch diverse 
Netzwerk-Lizenzen im Haus, falls ich denn mal eine Version jenseits von 
24.3.1 brauchen wollen würde, dann eben über den Lizenz-Server.

KiCad wird immer interessanter, zumindest theorethisch, bisher bin ich 
damit nicht so richtig warm geworden.
Aber die Uhr tickt jetzt lauter und KiCad legt weiter zu.

Übrigens Geo-Einschränkungen und Lizenzen und so, das ist mindestens 
seit AD10 so - aber wer liest sich das Lizenz-Gebrabbel denn bitte schön 
im Detail durch?
Damals habe ich meine Standalone Lizenz nämlich mit dem Argument 
bekommen das der Lizenzserver von dem ich damals meine Lizenz hätte 
beziehen sollen in einem anderen Bundesland war, das war nicht zulässig.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Dieser Schritt ist wohl als Umschwenken von der Verbreiterung der
> Nutzerbasis
Typisches Verhalten eines Unternehmens das gekauft werden will und nur 
noch den Preis hochtreibt.

> auf maximales Melken der bestehenden Nutzer zu verstehen.
Typisches Verhalten eines gerade gekauften Unternehmens das jetzt seinen 
Kaufpreis möglichst schnell abbezahlen soll.

Renesas hat wohl Pläne mit Altium, die in den eigenen Abläufen und 
Märkten zu suchen sind.
Wahrscheinlich liegt der Fokus dann auf ERP Anbindung, 
Projektmanagementtools und Unterstützung der eigenen Produkte.
Alles nichts was mir den Entwickleralltag rettet.

Roland E. schrieb:
> bis KiCAD wirklich nutzbar wird
Immer wenn sowas gesagt wird, steht da m.E. eigentlich: 'Bis es sich 
genau so bedienen lässt wie mein bevorzugtes CAD an dessen zahlreiche 
Unzulänglichkeiten ich mich so gewöhnt habe das sie mir nicht mehr 
auffallen.'
Nur das wird wohl eher nicht passieren.
Kicad ist sehr gut benutzbar.
Nur ist es eben weder ein Eagle noch ein Altium.
Es ist Kicad, mit Anleihen bei den wichtigen Vorbildern aber einem ganz 
eigenständigen Workflow.

von Veit D. (devil-elec)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:

> Ich bevorzuge meist meine Bibliotheken, weil ich da die Pinouts
> komplexer ICs besser im Griff habe und, dass es optimale
> Schaltbildorganisation gibt. Bei "geschenkten" Symbolen muss man die
> entweder auch umändern oder so verwenden wie sie angeboten wurden.
> Was mich an KiCad Schaltbild generell oft etwas stört, ist z.B. die
> Farbenwahl und gewisse Symbolik. Auch sind die Fonts oft nicht sehr
> schön. Ich bevorzuge TGL-017. Mit Altium/Protel kann ich ästhetisch
> eigentlich besser umgehen. Die KiCAd Schaltbilder gefallen mir
> eigentlich nicht so richtig. Da würde ich Vieles etwas modifizieren. Die
> meisten CADs behandeln Schaltbild Qualität ohnehin sehr stiefmütterlich
> - Ein Mittel zum Zweck der Netzlisten Erstellung halt.

Hallo Gerhard,

kann man alles anpassen. Genauso wie du dein Protel99SE für dich 
angepasst hast. Erkennst du die Symbole wieder? :-) Auf Verzicht der 
Farbfüllung könnte man noch die Ecken abrunden. Fremde 
Symbole/Footprints von Ultra DingsBums & Co hatte ich mir einmal 
angeschaut, die werden automatisch erstellt, sieht  alles furchtbar aus, 
macht keinen Sinn. Allein vom Design passen die schon nicht zum Standard 
Design des Programms. Bevor man das alles anpasst ist man selbst 
schneller fertig. Bauteil erstellen ist in KiCad wahrlich ein 
Kinderspiel.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> ...
>
> Roland E. schrieb:
>> bis KiCAD wirklich nutzbar wird
> Immer wenn sowas gesagt wird, steht da m.E. eigentlich: 'Bis es sich
> genau so bedienen lässt wie mein bevorzugtes CAD an dessen zahlreiche
> Unzulänglichkeiten ich mich so gewöhnt habe das sie mir nicht mehr
> auffallen.'
> Nur das wird wohl eher nicht passieren. ...

Naja, es gibt Features, die kann KiCAD Menü/Dialoggeführt noch nicht, 
außer man ist Phyton-Profi.
Das ist in einer Produktivumgebung eher hinderlich.

Wie es mit der Anpassbarkeit der Dokumente in eine CorporateIdentity 
ist, kann ich aktuell nicht (mehr) ausprobieren, da KiCAD ohne Not Win7 
inzwischen aussperrt. Daher bastel ich zu Hause mit einer alten Version. 
Und nein, ich kompiliere mir das nicht mit ner alten Python, damit es 
unter 7 läuft, und ich werde auf meine 12Jahre alte Büchse auch kein 
Windows 11 installieren (können). Solange sich die CPU aber beim 
Entwickeln nur an den Füßen spielt, gibt es auch keinen Grund für was 
Neues.

Die Vergleichbarkeit der Linux zur Windowsversion kann ich nicht 
beurteilen.

> Kicad ist sehr gut benutzbar.
> Nur ist es eben weder ein Eagle noch ein Altium.

Das streite ich nicht ab. Aber auf Arbeit würden mir Features wie 
Multichannel und dynamische Leiterzugbreiten echt fehlen. Dazu noch die 
recht komfortablen Designregeln, wo man auch Sonderlocken und kaputte 
Kundenfootprints durch bekommt...

> Es ist Kicad, mit Anleihen bei den wichtigen Vorbildern aber einem ganz
> eigenständigen Workflow.

Nein, so eigenständig ist der Arbeitsablauf nicht. Es ist 1:1 wie 
Pulsonix. Die Grafik, das Bedienkonzept. Selbst die Tastaturbelegung...
Inklusive der (anfänglichen) Unfähigkeit auf Kupfer zu zeichnen, ohne 
ein Netz vergeben zu müssen.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

dynamische Leiterzugbreiten kann KiCad.
Was mit Multi-Channel gemeint ist weiß ich nicht.
Win10 kannste dir sicherlich installieren und damit aktuelles KiCad.
Was willste den an Dokumenten anpassen?

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Hallo,
>
> dynamische Leiterzugbreiten kann KiCad.
> Was mit Multi-Channel gemeint ist weiß ich nicht.
> Win10 kannste dir sicherlich installieren und damit aktuelles KiCad.
> Was willste den an Dokumenten anpassen?

Die Zeichnungsrahmen sollen(müssen) identisch zu denen der Mech-Truppe 
aussehen. Meines Wssens kann man in KiCAD inzwischen das Textfeld 
anpassen, aber den Rest noch nicht.

Multichannel heißt: Identische Schaltungsteile wie zB Sensor-Frontends, 
müssen nur einmal als Schaltplan gezeichnet und nur einmal geroutet 
werden, und können dann per Doppelklick beliebig repliziert werden. 
Sowohl im Schaltplan, als auch Layout.
Das spart ab dem dritten Kanal extrem viel Zeit.

Win 10 nutzt mir aber nichts, weil das nächstes Jahr ebenfalls im Müll 
der Geschichte landet. Mal abgesehen habe ich es auf Arbeit, nein, ich 
möchte dieses schizophrene Betriebssystem nicht, das von sich selbst in 
der 'wir'-Form spricht und mich ständig bevormundet was denn wie 
angeblich besser geht. Und nach jedem zweiten Reboot sieht es anders 
aus...

Praktisch sind die Windows 8, 10 und 11 auch nur 
Frontendverschlimmbesserungen von Windwos 7. Und extreme 
Speicherfresser. Brauch' ich nicht. Wenn 7 irgendwann gar nicht mehr 
geht, kommt Linux. Als Dualboot ist es schon da, wird halt aktuell noch 
selten benutzt.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

tja dann müssten sich bei dir alle Truppenteile in der Firma aufeinander 
zu bewegen. Ansonsten verhallt sowas immer als Ausrede bestimmter 
Truppenteile. Entweder man will weg von Altium oder eben nicht.

"Multichannel" heißt bei Target "Modul". Ob KiCad das kann weiß ich 
'noch' nicht.

Deine Windows Aussagen sind dagegen widersprüchlich und sachlich falsch.
Könnte man alles zerlegen. Ist aber nicht das Thema in dem Thread.
Beschränken wir uns auf Layoutsoftware.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

wegen MultiChannel. Dafür gab einen Thread. 
Beitrag "Design wiederverwenden unter KiCAD"
Vielleicht hilft dir das.

von Dirk F. (dirkf)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Die Zeichnungsrahmen sollen(müssen) identisch zu denen der Mech-Truppe
> aussehen. Meines Wssens kann man in KiCAD inzwischen das Textfeld
> anpassen, aber den Rest noch nicht.

Zeichnungsrahmen können komplett frei editiert oder erstellt werden.

von Hugo (Gast)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Multichannel heißt: Identische Schaltungsteile wie zB Sensor-Frontends,
> müssen nur einmal als Schaltplan gezeichnet und nur einmal geroutet
> werden, und können dann per Doppelklick beliebig repliziert werden.
> Sowohl im Schaltplan, als auch Layout.
> Das spart ab dem dritten Kanal extrem viel Zeit.

Das geht bei KiCad schon seit Urgedenken !. Es heist dort "Hirachische 
Schaltplan Erstellung"

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Vorweg: Unter Windows habe ich aufgrund der Einschränkungen vom 
einkompilierten  Phyton die 5.x laufen, habe mir aber noch nicht die 
Mühe gemacht das Ganze ins Linux zu portieren um die 6 oder 7 
auszuprobieren.

Hugo schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Multichannel heißt: Identische Schaltungsteile wie zB Sensor-Frontends,
>> müssen nur einmal als Schaltplan gezeichnet und nur einmal geroutet
>> werden, und können dann per Doppelklick beliebig repliziert werden.
>> Sowohl im Schaltplan, als auch Layout.
>> Das spart ab dem dritten Kanal extrem viel Zeit.
>
> Das geht bei KiCad schon seit Urgedenken !. Es heist dort "Hirachische
> Schaltplan Erstellung"

Nein, das ist was anderes und mir durchaus geläufig.

Dirk F. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Die Zeichnungsrahmen sollen(müssen) identisch zu denen der Mech-Truppe
>> aussehen. Meines Wssens kann man in KiCAD inzwischen das Textfeld
>> anpassen, aber den Rest noch nicht.
>
> Zeichnungsrahmen können komplett frei editiert oder erstellt werden.

Seit welcher Version geht das?

Veit D. schrieb:
> Hallo,
>
> wegen MultiChannel. Dafür gab einen Thread.
> Beitrag "Design wiederverwenden unter KiCAD"
> Vielleicht hilft dir das.

Seit welcher Version geht das?

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

Vorschlag zur Güte. Nimm dein Linux, installiere KiCad 8 und spiele 
damit rum. KiCad hat 2 Beispiele dabei. Youtube Videos gibt es auch. 
;-)  Die Anleitung von Bernd ist allgemein auch noch gültig für den 
Einstieg.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Ich bevorzuge meist meine Bibliotheken, weil ich da die Pinouts
>> komplexer ICs besser im Griff habe und, dass es optimale
>> Schaltbildorganisation gibt. Bei "geschenkten" Symbolen muss man die
>> entweder auch umändern oder so verwenden wie sie angeboten wurden.
>> Was mich an KiCad Schaltbild generell oft etwas stört, ist z.B. die
>> Farbenwahl und gewisse Symbolik. Auch sind die Fonts oft nicht sehr
>> schön. Ich bevorzuge TGL-017. Mit Altium/Protel kann ich ästhetisch
>> eigentlich besser umgehen. Die KiCAd Schaltbilder gefallen mir
>> eigentlich nicht so richtig. Da würde ich Vieles etwas modifizieren. Die
>> meisten CADs behandeln Schaltbild Qualität ohnehin sehr stiefmütterlich
>> - Ein Mittel zum Zweck der Netzlisten Erstellung halt.
>
> Hallo Gerhard,
>
> kann man alles anpassen. Genauso wie du dein Protel99SE für dich
> angepasst hast. Erkennst du die Symbole wieder? :-) Auf Verzicht der
> Farbfüllung könnte man noch die Ecken abrunden. Fremde
> Symbole/Footprints von Ultra DingsBums & Co hatte ich mir einmal
> angeschaut, die werden automatisch erstellt, sieht  alles furchtbar aus,
> macht keinen Sinn. Allein vom Design passen die schon nicht zum Standard
> Design des Programms. Bevor man das alles anpasst ist man selbst
> schneller fertig. Bauteil erstellen ist in KiCad wahrlich ein
> Kinderspiel.

Hallo Veit,

Ja. Sieht gut aus. Ich finde die meisten externen Footprints oder 
Schaltbildsymbole nicht so großartig. Die Pinouts sollten schon immer 
funktionsgerecht angeordnet sein, so daß man saubere 
Schaltbildanordnungen erstellen kann.

Wie war das bei Dir übrigens mit der Farbwahl Erstellung? Kann man das 
ähnlich der Meinigen einstellen? Wie nahe, denkst Du, kann man mit Kicad 
an meinen Protel Stil herankommen? So gut kenne ich mich mit Kicad noch 
nicht aus, um mir davon ein Bild machen zu können.

Ich finde es übrigens nervig, daß der Mauskursor bei Kicad immer das 
Fadenkreuz dran hat. Das bin ich von Protel nicht gewöhnt. Aber 
vielleicht lässt sich das einstellen.

Ich hätte schon Interesse meine Bibliotheken über Altium nach Kicad zu 
überspielen. Von Protel aus geht das leider (noch) nicht. Altium PCB 
Imports scheinen zu funktionieren. Man könnte möglicherweise ein Py 
Programm schreiben, das Protel in eine für Kicad kompatible Form 
übersetzen kann. Das Ascii Protel Format ist übrigens nicht schwer zu 
verstehen.

Naja, großer Druck besteht momentan für mich nicht, mein ECAD-Hemd gegen 
ein anderes Hemd auszuwechseln:-) Protel läuft auf meinem Rechner unter 
W10 und 11 recht zuverlässig und ultraschnell. Solange mir MS nicht 
meine Kreise stört...  Kicad wäre sonst meine erste Wahl. Da gibt es 
nichts zu rütteln. Für meine Zwecke lässt Protel absolut nichts zu 
wünschen übrig. Wenn ich gutes 3D haben will, dann mache ich es von 
Altium aus, solange ich noch Zugang haben werde. Wenn ich aber in 
Pension gehe, könnte das zu Ende gehen. Es ist aber möglich, daß mir die 
Firma auf sekundärer Basis ausserhalb der üblichen Arbeitszeiten den 
Zugang weiterhin zu gewähren bereit wäre. Naja, wenn nicht, dann bleibt 
immer noch Protel und Kicad. Da kicad offen ist, bestehen da viele 
Kollaborationsbrücken zwischen beiden Programmen. Speziell, wenn es um 
3D Präsentation geht. Mal sehen. Momentan habe ich dafür ohnehin wenig 
Zeit, da es sich um viel zu kümmern gilt.

Tschau,
Gerhard

von Veit D. (devil-elec)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Gerhard,

habe soeben nochmal mit runden Ecken rumgespielt. Bekommt man durch 
Kombination von Grafikelementen hin. Habe damit eine durchgehende 
Hintergrundfarbe, wenn man Linien- und Füllfarbe gleich einstellt von 
allen Elementen. Damit einhergehend geht der andersfarbige Außenrahmen 
verloren. Ich kann nicht garantieren was Vordergrund und Hintergrund 
ist. Ein Teil des neuen Außenrahmens war im Hintergrund, ein anderer war 
im Vordergrund. Man müsste für ein sauberes optisches Finish Linien im 
mils Bereich verschoben zeichnen, damit sich nichts überdecken kann was 
sich nicht überdecken soll. Der Aufwand steigt damit fast quadratisch. 
Ich belasse es für mich eckig. Mit dem grafischen Gimmicks im Symbol gab 
es dagegen keine Probleme. Man kann mehrere Einstellungen kombinieren 
was die Farbe bedeuten soll. Am Besten selbst ausprobieren.

Deine graue Füllfarbe und blauen Rahmen/Linie kann man alles frei 
einstellen. Da sehe ich kein Problem bzw. habe ich ausprobiert.

Übrigens. Importe von Original Altium Schaltplänen funktioniert. Von 
Protel zu Altium konvertierte Schaltpläne lassen sich dagegen nicht 
importieren. Nach Fehler Bestätigung bringt das auch den 
Schaltplaneditor außer Tritt. Lässt sich nicht schließen. Das am Rande. 
;-)

An das Fadenkreuz gewöhnt man sich bzw. guckt man einfach durch. Das 
hilft beim positionieren eines Anfangspunktes von irgendwas, ähnlich 
LTspice. Ich selbst hätte gern deutlich sichtbare Rasterpunkte. Ich weiß 
nicht ob man das irgendwo einstellen kann.

> Für meine Zwecke lässt Protel absolut nichts zu wünschen übrig.
Bauteilsuche in der Library?  ;-)
Layout Ansicht Neuzeichnungen?  ;-)

Ich höre ja schon wieder raus das du nicht von Protel weg möchtest. ;-) 
Wäre okay. Von daher reden wir darüber wenn du wirklich umsteigen 
möchtest. Bis dahin gibt es KiCad 20+.  :-)

Mal sehen wer eher umgestiegen ist. Du oder Roland.

von Hugo (Gast)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
>> Roland E. schrieb:
>>> Multichannel heißt: Identische Schaltungsteile wie zB Sensor-Frontends,
>>> müssen nur einmal als Schaltplan gezeichnet und nur einmal geroutet
>>> werden, und können dann per Doppelklick beliebig repliziert werden.
>>> Sowohl im Schaltplan, als auch Layout.
>>> Das spart ab dem dritten Kanal extrem viel Zeit.
>>
>> Das geht bei KiCad schon seit Urgedenken !. Es heist dort "Hirachische
>> Schaltplan Erstellung"
>
> Nein, das ist was anderes und mir durchaus geläufig.

Da möchte ich gerne widersprechen !

Angenommen man schließt 10 Taster an einen IO-Expander an, und man 
möchte dazu je ein RC-Glied verwenden.
Dann geht das bei KiCAD ganz einfach mit einem hierarchischen Design. 
Man zeichnet ein RC-Glied in einem eigenen Schaltplan GENAU EIN MAL.
Eine Ebene höher erscheint dieser Schaltplan als Symbol mit Ein- und 
Ausgangs - Pins.
Das ganze wird dann per Copy und Paste genau 9 mal kopiert. und um den 
IO-Expander platziert. Die Referenzen der Bauteile werden nun 
automatisch erzeugt. und die Werte werden vom ersten RC-Schaltplan 
übernommen.
Möchte man nun z.B. das C vom RC-Glied von 47n auf 100n erhöhen , geht 
man per Klick eine Ebene tiefer änder den Wert und alle anderen 
Schaltplan Kopien werden mit gezogen.
Wo soll da der Unterschied zu deinem beschriebenen Multichannel sein ?
Das bisschen Routen, das man sich eventuell beim Multichannel erspart, 
ist nicht die Arbeit!
Altium ist lange nicht mehr so Hi End, wie es hier den Anschein erweckt 
(von den versteinerten Bugs mal ganz zu schweigen).

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Roland E. schrieb:
>>> Roland E. schrieb:
>>>> Multichannel heißt: Identische Schaltungsteile wie zB Sensor-Frontends,
>>>> müssen nur einmal als Schaltplan gezeichnet und nur einmal geroutet
>>>> werden, und können dann per Doppelklick beliebig repliziert werden.
>>>> Sowohl im Schaltplan, als auch Layout.
>>>> Das spart ab dem dritten Kanal extrem viel Zeit.
>>>
>>> Das geht bei KiCad schon seit Urgedenken !. Es heist dort "Hirachische
>>> Schaltplan Erstellung"
>>
>> Nein, das ist was anderes und mir durchaus geläufig.
>
> ... [mehrfache Schaltplanverwendung]...

Ist die halbe Miete, geht aber (noch?) nicht im Layout. Zumindest in der 
5.x.

Denn Altium kann auch dort dann dein RC-Glied nach 1x platzieren und 
routen zig mal an die Wunschpositionen replizieren. Wobei ein RC-Glied 
das ja ne reine Fingerübung ist, da gibt es interessantere Dinge, für 
die sich Multichannel lohnt.

Aber nahezu alle Features, die Altium danach noch so bringt, gehen am 
Bedarf vorbei bzw sind von Leuten entwickelt, die nicht produktiv damit 
arbeiten (müssen).

Die Draftsman-Sachen sind zB von der Idee gut, in der Praxis absolute 
Katastrophe. Lesbare beschückungsunterlagen zu erzeugen ist damit fast 
genauso umständlich, wie wenn man das per Silkscreen für ein dicht 
gepacktes Design machen möchte. Es ist natürlich auch total sinnvoll, 
den Designator in die Umgrenzung des Bauteils zu zwingen. Bei 1210 noch 
sinnvoll, aber bei 0402?

Die PDFs werden immer größer, obwohl nichts sichtbares drin ist. Ein 
BUG, der 2016 schon ignoriert wurde, dass Altium immer jedes Objekt auf 
jeder Seite (unsichtbar) ins PDF packt, obwohl das Objekt auf der Seite 
gar nicht benötigt wird.

Sinnvolle Dinge, wie zB die Kondesatorbtterien für große ICs als Array 
anzulegen, wie Pulsonix das seit Äonen kann ist immer noch ne 
Fehlanzeige. Bei Altium hat man dann halt ein ganzes Blatt Cs Von VCCxxx 
nach GND...

von Thomas H. (thomash2)


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Altium ist lange nicht mehr so Hi End, wie es hier den Anschein erweckt
> (von den versteinerten Bugs mal ganz zu schweigen).

Die Preise sind es schon :-) Ich denke auch das mit den Subscriptions 
war eigentlich eine gute Idee nur die Umsetzung dass für diverse 
Benutzergruppen überhaupt nichts entwickelt wurde passt halt nicht.
Das Handling von Altium finde ich immer noch besser als jenes von Kicad, 
obwohl ich mittlerweile auch Kicad verwende.

von Roland F. (rhf)


Lesenswert?

Hallo,
Veit D. schrieb:
> Ich selbst hätte gern deutlich sichtbare Rasterpunkte. Ich weiß
> nicht ob man das irgendwo einstellen kann.

Im Schaltplaneditor: Menue "Einstellungen" -> "Einstellungen" -> Links 
in der Baumansicht "Schaltplaneditor -> "Anzeigeoptionen" -> 
"Raster-Darstellung" -> "Rasterdicke".

rhf

von Roland F. (rhf)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Was mich an KiCad Schaltbild generell oft etwas stört, ist z.B. die
> Farbenwahl...

Im Schaltplaneditor: Menue "Einstellungen" -> "Einstellungen" -> Links
in der Baumansicht "Schaltplaneditor" -> "Farben".

Gerhard O. schrieb:
> Auch sind die Fonts oft nicht sehr
> schön.

Im Schaltplaneditor: Menue "Einstellungen" -> "Einstellungen" -> Links
in der Baumansicht "Schaltplaneditor" -> "Anzeigeoptionen" ->
"Darstellung" -> "Standard-Schriftart".

rhf

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Roland F. schrieb:

> ... -> Raster-Darstellung -> Rasterdicke

Danke.

von Dirk F. (dirkf)


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Das bisschen Routen, das man sich eventuell beim Multichannel erspart,
> ist nicht die Arbeit!

Routen ist mehr Arbeit als den Schaltplan zu zeichnen.
Also das fehlt wirklich noch bei KICAD.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Das bisschen Routen, das man sich eventuell beim Multichannel erspart,
> ist nicht die Arbeit!

Hängt davon ab.
Für komplexere Sachen verwendet man eben einen hierarchischen Schaltplan 
auf den man x-mal referenziert.
Einen ändern, bedeutet dann simultan alle zu ändern.
Sehr praktisch.

Ist man im Schaltplan fertig, layoutet man einen davon und verwendet 
das plugin 'replicate layout' um das X mal zu kopieren.

Die Custom design Rules sind übrigens auch extrem mächtig.
Man kann Regeln für wirklich alles in wirklich jeder Kombination 
schreiben.
2mm Abstand ausschließlich auf mid1 zwischen Netz-x und Netz-y aber nur 
für Polygone und auch nur wenn eines der Bauteile ein so-8 ist?
NPTH Bohrungen in mindestens 5mm Abstand vom Edgecut und 3mm Abstand zu 
allen Netzen?
Kein Problem. Alles geht.
Man muss sich nur damit beschäftigen weils einem nicht auf dem 
Silbertablett präsentiert wird.

Meine Bauteile führen unsere int. Artikelnummer im eigens definierten 
Feld und mein angepasstes BOM Script exportiert direkt, wie unser WaWi 
System es gerne hat.
Ich hab auch mal ein BOM Script geschrieben das Bestückungsvarianten 
macht.
Ist ein Feld 'Variante X' vorhanden, wird dessen Wert genommen, 
ansonsten der normale Bauteilwert.
Alles geht. Ohne Clicky Bunti, ohne pastellfarbenden Menues mit sehr 
begrenzter Auswahl.

Natürlich sind unsere Zeichnungsrahmen für unsere Bedürfnisse angepasst 
und führen unser Logo.

Ach ja, aktuell ist V8.
Mit V5 rumzumachen weil man so an W7 hängt, ist kein Kicad Problem.
Wer unterstützt denn überhaupt noch W7 mit aktueller SW?
Und ja, auch ich layoute noch gelegentlich mit Kicad auf einem uralten 
T420S mit I7 unter W10.
Auch der T420 mit I3 und HD3000 ginge locker, aber MS hat die HD3000 
grottig unterstützt und deswegen läuft beschleunigte Grafik nur mit 
Tricks.
Unter Linux würds wohl gehen.
Also auch uralt HW ist kein Thema.

Was wohl der größte Unterschied zwischen mir und so manchem überzeugten 
Altium Nutzer ist:
Ich muss den Klumpen selber bezahlen!
Ich bin mein eigener AG und jeder Cent der in Lizenzen und Subskription 
und Bugs und Unfähigkeiten der SW weggeht, schmälert meinen Gewinn.
Ich habe keinen Bock auf rumzickende Lizenzserver und das gerade die PCB 
Lizenz irgendwo blockiert ist.
Meine Kunden wollen ihre Designs zur Not später auch selber noch 
bearbeiten können und da ist es ein Segen wenn ich darauf verweisen kann 
das alles was sie von mir bekommen mit einer permanent gepflegten und 
freien SW gemacht ist, die sie sich nicht kaufen müssen und die ihnen 
jederzeit auf beliebig vielen Rechnern zur Verfügung steht.

Natürlich ist Altium gut.
Ansonsten gäbe es die längst nicht mehr.
Nur ist eben die Frage wie groß der Unterschied noch ist zu Kicad.
Die CAD Hersteller die bisher noch überlebt haben retten sich doch alle 
in 3D CAD Integration, komplexen Teamunterstützungen und ERP Anbindung.
Beim reinen CAD ist die Luft dünn geworden seit Kicad, wenn man richtig 
eckiges Geld für seine SW nimmt.

Eigentlich reduziert es sich auf die Frage ob Altium das Geld das es 
kostet auch als Mehrwert bietet und sich selbst verdient durch 
effizientere Abläufe.
Bei mir tut es das definitiv nicht.

Und da Kicad permanent Updates raushaut und sich ständig im 
Funktionsumfang erweitert, macht es sich bei jedem Update erneut 
bezahlt, weil Altium mich dafür melken würde bis die Zähne bluten.
Alleine die Vorstellung die Basis all meiner Entwicklungen zu Mieten und 
die Lizenz jeder

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Wenn 7 irgendwann gar nicht mehr geht, kommt Linux.

Wenn 7 irgendwann gar nicht mehr geht, gehen auch Protel und Altium 
Designer,
außer vielleicht in einer VM.

Bis vor kurzem bot übrigens KiPro auch noch die aktuellen 
KiCad-Versionen speziell für Windows 7 kompiliert an. Offenbar scheint 
aber die Nachfrage mittlerweile so gering zu sein, dass sie es nicht 
mehr explizit erwähnen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Die CAD Hersteller die bisher noch überlebt haben retten sich doch alle
> in 3D CAD Integration, komplexen Teamunterstützungen und ERP Anbindung.

Ich weiss nicht ob retten da das richtige Wort ist. Das ist einfach der 
Standard den man heute selbstverstaendlich erwartet. Schliesslich will 
der Einkauf doch sehen das alle Bauteile da sind wenn die Maschinen 
anlaufen, man will sicher sein das die Platine ins Gehaeuse passt und 
der ganze Zertifizierungscheiss fuer ROHS/Reach/Atex soll auch bereits 
da und abgefruehstueckt sein.

Vanye

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Thomas H. schrieb:
> Das Handling von Altium finde ich immer noch besser als jenes von Kicad,
> obwohl ich mittlerweile auch Kicad verwende.

Das sehe ich als subjektive Feststellung und ist ja ok. Die Bedienung 
(speziell mit den ganzen Short-Cuts" schleift sich halt  mit der Zeit 
ein , das geht mir mit dem KiCad nicht anders.

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Dirk F. schrieb:
> Hugo schrieb:
>> Das bisschen Routen, das man sich eventuell beim Multichannel erspart,
>> ist nicht die Arbeit!
>
> Routen ist mehr Arbeit als den Schaltplan zu zeichnen.
> Also das fehlt wirklich noch bei KICAD.

Eigentlich nicht so sehr, wenn ich meinen Workflow so betrachte.
Der Schaltplan wird ja heute nicht mehr von der Bleistiftskizze ins 
Reine gezeichnet . sondern man beginnt mit einer Idee / Blockschaltbild 
und nähert sich über  einige Iterationen dem "Gesamtwerk", das 
beinhaltet am Schluss auch das Routen, wo man kurz noch zum Schaltplan 
wechselt, weil z.B. Bauteilgrößen nicht passen.Das Routen ist für mich 
eher son ne "Kaffe-trinken-nebenher Arbeit”, weil das Routen nicht mehr 
zu vergleichen ist mit den vor-chinesischen Zeiten.
Im Übrigen stecke ich bei meinen Workflow die meiste Zeit  in ein 
ausführliches Review rein. Das ermöglicht in 95% der Fälle eine 
“Ein-Schuss” -  Platinenfertigung mit einem riesigen Zeitgewinn . (fals 
Projekte pressieren)

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> beinhaltet am Schluss auch das Routen, wo man kurz noch zum Schaltplan
> wechselt, weil z.B. Bauteilgrößen nicht passen.Das Routen ist für mich
> eher son ne "Kaffe-trinken-nebenher Arbeit”, weil das Routen nicht mehr
> zu vergleichen ist mit den vor-chinesischen Zeiten.

Das ist bei uns zuhause als Bastler so. In der Firma aber machst du 
deinen Schaltplan und reichst den dann in der CAD Abteilung ein die den 
komplett runterrouten. (von exotischen Ausnahmen (z.B HF) mal abgesehen)

Vanye

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Das Routen ist für mich
> eher son ne "Kaffe-trinken-nebenher Arbeit”,

Das Routen ist für mich gleichzeitig noch die letzte Schaltungskontrolle 
vor der Fertigung. Bei den meisten halbwegs komplexen Schaltungen 
entdecke ich dann immer noch irgendwelche kleinen Kinken, z.B. 
irrtümlich unbeschaltete Pins. Und auch der Feinschliff bezüglich der 
Anzahl von Abblockkondensatoren an "fetten" ICs erfolgt erst dann. 
Insbesondere bei großen BGA-Gehäusen kommt es da zu so mancher 
Abweichung, d.h. manchmal passen mehr oder weniger Kondensatoren direkt 
auf die Rückseite, manchmal kommen zusätzliche, weiter entfernte 
Kondensatoren an Versorgungsspannungsinseln, die seitlich unter dem BGA 
herausgezogen sind und zu irgendeinem Spannungsregler führen. Und auch 
so manche unkritische Pinbelegung eines Steckverbinders ändert sich auch 
in Abhängigkeit vom Layout.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Das ist bei uns zuhause als Bastler so. In der Firma aber machst du
> deinen Schaltplan und reichst den dann in der CAD Abteilung ein die den
> komplett runterrouten. (von exotischen Ausnahmen (z.B HF) mal abgesehen)

Das hängt ganz empfindlich von den Unternehmensstrukturen und interner 
Politik ab. "machst du" soll wohl eher aus Deiner Sicht heißen: "In 
unserem Unternehmen mache ich". Es kotzt mich einfach an, dass dieses 
"machst du" häufig als unterschwellige Anweisung verbreitet wird.

: Bearbeitet durch User
von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> In der Firma aber machst du
> deinen Schaltplan und reichst den dann in der CAD Abteilung ein die den
> komplett runterrouten.

Vorausgesetzt, der "Layotprofi" (das sind meistens hochbezahlte 
Freelancer) hat für dich einen Zeitslot übrig. Und wehe, es tauchen 
Probleme auf.
(Beispiel. der 0603 passt da nicht mehr rein, kann das nicht auch ein 
0201 sein :-) Erst dann wenn das Layout fertig ist, wird man zwecks 
Begutachtung vor gelassen und wird dabei feststellt, dass einige 
Leitungen zu dünn sind oder der Abstand nicht passt bekommt man gerne 
folgende Antworten: Tut mir leid da muss ich das ganze Layout 
umschmeißen ich hab dafür  absolut keine Zeit mehr, es wartet schon die 
nächst Platine.
So läuft es doch - oder ? Da ist mir die “Bastler” Variante schon 10x 
lieber.

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Das Routen ist für mich gleichzeitig noch die letzte Schaltungskontrolle
> vor der Fertigung. Bei den meisten halbwegs komplexen Schaltungen
> entdecke ich dann immer noch irgendwelche kleinen Kinken, z.B.
> irrtümlich unbeschaltete Pins. Und auch der Feinschliff bezüglich der
> Anzahl von Abblockkondensatoren an "fetten" ICs erfolgt erst dann.
> Insbesondere bei großen BGA-Gehäusen kommt es da zu so mancher
> Abweichung, d.h. manchmal passen mehr oder weniger Kondensatoren direkt
> auf die Rückseite, manchmal kommen zusätzliche, weiter entfernte
> Kondensatoren an Versorgungsspannungsinseln, die seitlich unter dem BGA
> herausgezogen sind und zu irgendeinem Spannungsregler führen. Und auch
> so manche unkritische Pinbelegung eines Steckverbinders ändert sich auch
> in Abhängigkeit vom Layout.

Das gleiche mache ich im Prinzip auch, aber erst während des Reviews.
Das Review ist bei mir Excel-basierend. da können am Schluss an die 300 
oder mehr Punkte zusammen kommen.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass einem viel weniger durch die Lappen 
geht.
Wie du es beschreibst, könnte es leicht sein, dass man einiges 
übersieht.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Das ist bei uns zuhause als Bastler so.

Auch, nicht nur.
Ich kenne beides.
Jeder routet hier selbst, was ich absolut bevorzuge, weil der Layouter 
nicht weiß was das Ding tut und weder Fehler sieht noch weiß was wo 
laufen darf und in wessen Nachbarschaft.
Die PCB ist längst ein wesentliches Bauteil das über Wohl und Wehe 
entscheidet bei Funktion und EMI.
ICH weiß was ich mir dabei gedacht habe. Der Layouter ist Layouter und 
nicht Entwickler, weil er eben nicht weiß was ich mir dabei denke.
Das muss ich dem sagen und auch dann weiß er nicht wo ich Kompromisse 
mache und wo nicht, wenns eng wird.
Ich habe das gehasst mein Design ins Layout geben zu müssen, wo es dann 
wie in der Behörde irgendwann mal abgearbeitet wird und ich irgendwann, 
wenn ich das Projekt schon fast vergessen habe, kommentarlos eine PCB 
auf dem Tisch liegen habe und mir die Haare raufe, weil ich noch sehr 
viel kleinteiliger jeden Pieps hätte vorgeben müssen, oder das gleich 
ignoriert wurde.

In kleinen Spezialelektronik-Butzen habe ich sowas noch nie gesehen.
Da hat man gar nicht die Zeit und das Personal die Projekte so 
kleinteilig zu zerpflücken.

Vanye R. schrieb:
> Ich weiss nicht ob retten da das richtige Wort ist. Das ist einfach der
> Standard den man heute selbstverstaendlich erwartet.
Klar muss das 3D und Step Export können.
Ansonsten würde ich heute wohl noch mit Protel99 arbeiten.
Ich rede davon das wie in Fusion oder dem abgespeckten Altium das Solid 
Works sich mal zugekauft hat, gleich das mech Design in die SW gepackt 
wird.
Was aber zwei völlig unterschiedliche Anwendungen sind, mit völlig 
unterschiedlichen Anforderungen.

Man baut eben aufgeblähte Designsuiten, statt gute Schnittstellen für 
den Datenaustausch.

Noch ein wenig Projektmanagement Tool dazu, ein bißchen FPGA, etwas 
Simulation, eine Videokonferenzsoftware, ein Ego Shooter, das Horoskop 
und den Wetterbericht kann es dann auch, nur eben ist das was es 
eigentlich können sollte, nämlich PCBs designen, buggy und kann auch 
nicht mehr als jede andere CAD Software.

Dafür ist das mech Cad auch nur so gerade eben ganz okay, die 
Projektmanagement SW eigentlich nicht das was man nutzen will, der FPGA 
Kram unbenutzbar.

Das eine Menügeführte Entscheidungsmatrix auch begrenzent wirkt, sieht 
man bei Altium vs. Kicad.
Bei Kicad sind die Custom Design Rules viehisch kompliziert zu 
schreiben, wenn man sie da erst einfuchsen muss.
Dafür kann ich alles damit tun was ich formulieren kann und nicht nur 
das was Altium mal gedacht hat was verkaufsfördernd sein könnte.

Das gleich bei all den kleinen Helferlein.
Ja, bei Kicad muss ich mich in Python bemühen.
Aber damit kann ich eben unglaublich flexibel bleiben und bin nicht in 
einem proprietären Format gefangen, das mir genau sagt was ich kann und 
was ich nicht kann und wie lange ich das kann und in welcher Version ich 
das noch kann und ab wann nicht mehr.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Das gleiche mache ich im Prinzip auch, aber erst während des Reviews.
> Das Review ist bei mir Excel-basierend. da können am Schluss an die 300
> oder mehr Punkte zusammen kommen.

Das Review ist bei mir natürlich ggf. auch schon vorher erfolgt.

> Der Vorteil dieser Methode ist, dass einem viel weniger durch die Lappen
> geht.
> Wie du es beschreibst, könnte es leicht sein, dass man einiges
> übersieht.

Bei Reviews überprüft man ja eher, ob alle Anforderungen erfüllt sind. 
Und selbst bei einem Review auf Komponentenebene rutscht noch die eine 
oder andere Kleinigkeit durch. Daher wäre es völlig unsinnig, beim 
Layouten nicht mehr auf die Schaltung zu achten. Bei meinem vorletzten 
Schaltungs-/Layoutprojekt mit 44 DIN-A3-Seiten Schaltplan und einem 
halben Pizzablech als HDI-Leiterplatte fand ich noch drei kleine Fehler. 
Bei einem war eine Verbindung nicht vorhanden, weil die beiden Linien 
noch einen Fliegenpimmel voneinander entfernt waren; dies wurde vom ERC 
(Pulsonix) nicht beanstandet, weil jeder der Seiten schon mit mehr als 
einem Pin verbunden war. Der zweite Fehler bestand darin, dass ich beide 
Pull-Up-Widerstände an eine I2C-Leitung gehängt hatte. Und der dritte 
war eine falsche Verbindung in einer Schaltmatrix. Alle drei habe ich 
beim Layouten bemerkt.

Und bei dem Schaltplan hatte mein Kunde zuvor drei funktionale Reviews 
und ein Komponenten-Review durchgeführt.

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Ist man im Schaltplan fertig, layoutet man einen davon und verwendet
> das plugin 'replicate layout' um das X mal zu kopieren.

Was KiCad nicht auf die Schnelle kann , macht halt die Community.
Tja, wenn Multichannel die anderen auch können, dann hat sich bei Altium 
bald mal was ausgefitschert.

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Das Review ist bei mir natürlich ggf. auch schon vorher erfolgt.

Jeder macht das irgendwie anders, ist mir schon klar.
Für  mich hat sich das halt als gut erwiesen.
Ein Beispiel noch:
in der Review-Gruppe "Gerber File Generierung" kommt bei mir der Punkt 
vor:
Alle Vias abgedeckt? -
Wenn man das nicht beachtet, kanns bei JLC richtig teuer werden 
(anscheinend generieren die die Masken selber).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Oh, noch ein heutzutage ganz wichtiger Punkt:
Während des Layoutens muss ich immer noch an den Pinbelegungen 
konfigurierbarer Bauelemente herumschrauben, z.B. bei Microcontrollern 
mit Unmengen an Peripherie. Im obigen Projekt war ich mehrere Wochen 
damit beschäftigt, überhaupt alle Pins geeignet herauszuführen, weil der 
Footprint des STM32H7xx im TFBGA240+25 die absolute Katastrophe ist. 
Insbesondere SDRAM und ULPI sind wild verstreut, und mit RMII wird es 
nahezu "unfanoutbar". Ich musste sogar einige GPIO unbelegt lassen und 
stattdessen auf einen I2C-Portexpander legen, da sonst kein Durchkommen 
war.

Ein reiner Auftragslayouter wird hingegen die initale Pinbelegung als in 
Stein gemeißelt annehmen, da er nicht die Funktionalität kennt und weiß, 
was er wie anders belegen darf. Selbst wenn man "einfach" in STM32CubeMX 
munter nach Alternativpins sucht, kommt es zu neuen Kollisionen. Und 
dann muss man prüfen, bei welchem anderen Timer sich genau die benötigte 
Funktionalität konfigurieren lässt. Und wenn man dann auch noch unter 
"Middleware and Software Packs" zusätzliche Bibliotheken ausgewählt hat, 
die mit Peripherieblöcken und GPIOs verknüpft werden müssen, 
überschreitet das auf jeden Fall die Zuständigkeit eines reinen 
Layouters. Aber ohne diese ganzen Einstellungen und Prüfungen fängt man 
sich schnell eine Inkonsistenz ein, die man nachher nicht mehr in 
Software geradegezogen bekommt. BTDT

Und ich habe es auch schon erlebt, dass irgendwelche Hardwareentwickler 
die Microcontrollerpins eher sehr frei zuordnen und sagen: "Den Rest 
macht die Software". Das gibt dann endlose Diskussionen wegen der 
Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten. Ich hatte schon einmal eine 
Schaltung wegen des fehlenden Debug-Steckers beanstandet. Antwort: 
"Solch ein Anschluss liegt nicht in unserem Abteilungsinteresse, sondern 
nützt nur den Softwerkern. Also entfällt er."

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Das Review ist bei mir natürlich ggf. auch schon vorher erfolgt.
>
> Jeder macht das irgendwie anders, ist mir schon klar.
> Für  mich hat sich das halt als gut erwiesen.

Hast Du schon einmal alleine eine Baugruppe mit 44 Seiten A3-Schaltplan 
und Riesenleiterplatte entwickelt? Vermutlich nicht, sonst wüsstest Du, 
wie viele kleine Fehler selbst bei mehreren Reviews durch 
unterschiedliche Entwickler noch durchrutschen.

Oder meinst Du, ich hätte die beim Routen entdeckten Fehler niemals 
beheben dürfen, sondern mich auf die kundenseitigen Reviews berufen 
müssen? Streng genommen wäre ich damit sogar durchgekommen. Der Kunde 
hatte die Schaltung ja schließlich abgenommen.

Wer natürlich in irgendeiner miefigen Beamtenbude im Konzern arbeitet 
und sich für unkündbar hält, wird genau so vorgehen und auf diese Weise 
sein Revier verteidigen.

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:

> Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten. Ich hatte schon einmal eine
> Schaltung wegen des fehlenden Debug-Steckers beanstandet. Antwort:
> "Solch ein Anschluss liegt nicht in unserem Abteilungsinteresse, sondern
> nützt nur den Softwerkern. Also entfällt er."

Das kenne ich auch. Ich habe mal das gewünschte Timing-Ziel
einfach so in VHDL hingeschrieben und den Modelsim die Bildchen
malen lassen. Das wurde als unerwünschtes Geschenk an die
FPGA-Abteilung gesehen.

Gerhard H

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Hast Du schon einmal alleine eine Baugruppe mit 44 Seiten A3-Schaltplan

Ich fahre einen Ferrari - was fährst denn du? :-))

Also, mit 44 Seiten DIN A3 kann ich noch locker mithalten.!
Das bringt  das hierarchische Zeichnen halt so mit sich, dass da gleich 
mal 100 Seiten zusammenkommen
so gesehen  sind 44 Seiten nichts besonderes.

Andreas S. schrieb:
> sonst wüsstest Du,
> wie viele kleine Fehler selbst bei mehreren Reviews durch
> unterschiedliche Entwickler noch durchrutschen.

Genau deshalb werden bei mir alle Fehlermöglichkeiten in einer Excel 
Liste aufgelistet. die dann einzeln abgehackt werden.
Das hat sich bestens bewährt - ohne Liste geht da eigentlich gar nichts 
(wer soll da jedesmal and 200, 300 Punkte im Kopf behalten)

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Wer natürlich in irgendeiner miefigen Beamtenbude im Konzern arbeitet
> und sich für unkündbar hält, wird genau so vorgehen und auf diese Weise
> sein Revier verteidigen.

Wenn man sowas nicht macht oder halbherzig , passiert es halt, dass man 
1 bis 2 Platinen Iterationen durchführen muss bis das Design steht(das 
kann bis zu 4 Wochen Zeit kosten!!)
Ich frage mich schon, was das mit miefiger Beamtenbude zu tun hat, wenn 
man dadurch Geld und Zeit spart.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> ICH weiß was ich mir dabei gedacht habe. Der Layouter ist Layouter und
> nicht Entwickler, weil er eben nicht weiß was ich mir dabei denke.

Ich stimme zu das es schon mal Palmface-Momente gibt. Aber die wuerde es 
auch geben wenn man selbst das ganze Layout macht. Dann waere es zwar 
funktional in der ersten Iteration richtiger aber es gibt BERGEWEISE 
constraints die  auschliesslich fuer die Fertigung wichtig sind und die 
man als Entwickler
nicht kennt und die sich auch gerne mal aendern wenn die Fertigung etwas 
verbessert oder eine neue Maschine gekauft hat....

> Vorausgesetzt, der "Layotprofi" (das sind meistens hochbezahlte
> Freelancer)

Noe, das sind ganz normale Kollegen die man auch auf der Weihnachtsfeier 
trifft. Uebertrage bitte nicht deine schlechten Erfahrungen auf andere. 
.-)


Natuerlich waere es besser wenn alles in einem Kopf passieren wuerde, 
aber dazu ist es einfach zu komplex geworden. Genauso koennte ich sagen 
das man auch Hardware und Software in Personalunion machen soll. Aber 
auch das ist heute viel zu komplex geworden. Leider!

Vanye

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Roland F. schrieb:
> Hallo,
> Veit D. schrieb:
>> Ich selbst hätte gern deutlich sichtbare Rasterpunkte. Ich weiß
>> nicht ob man das irgendwo einstellen kann.
>
> Im Schaltplaneditor: Menue "Einstellungen" -> "Einstellungen" -> Links
> in der Baumansicht "Schaltplaneditor -> "Anzeigeoptionen" ->
> "Raster-Darstellung" -> "Rasterdicke".
>
> rhf

Hallo,

größer 1 wird richtig häßlich, habe die Farbe dunkler gemacht. Damit 
kann ich leben.  :-)

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Sinnvolle Dinge, wie zB die Kondesatorbtterien für große ICs als Array
> anzulegen, wie Pulsonix das seit Äonen kann ist immer noch ne
> Fehlanzeige. Bei Altium hat man dann halt ein ganzes Blatt Cs Von VCCxxx
> nach GND...

Hallo nochmal,

kannst du davon einen Screenshot zeigen vom Bauteil im Schaltplan, 
Footprint und Symboleditor? Ich kann mir z.Z. nichts darunter vorstellen 
wie man das im Schaltplan und Footprint auftrennt. Es müssten ja frei 
platzierbare Kondensator Footprints sein in einem Symbol und in der 
Anzahl der Kondensatoren frei festlegbar. ???

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Wenn man sowas nicht macht oder halbherzig , passiert es halt, dass man
> 1 bis 2 Platinen Iterationen durchführen muss bis das Design steht(das
> kann bis zu 4 Wochen Zeit kosten!!)

Bei speziellen HDI-Leiterplattenaufbauten wären vier Wochen ziemlich 
knapp bemessen, vor allem wenn auch noch die Bestückung usw. darin 
enthalten sein sollten.

> Ich frage mich schon, was das mit miefiger Beamtenbude zu tun hat, wenn
> man dadurch Geld und Zeit spart.

Es geht um die Weigerung, während des Layoutens gefundene Fehler zu 
beheben und stattdessen auf das durchgeführte Review zu verweisen. Genau 
diese Weigerung führt doch zu unnötigen Iterationen. Und das ist eben 
Konzernbeamtenmentalität.

Ich hingegen behebe selbstverständlich solche Fehler.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Moin,

eigentlich ist es mir unklar, wer bei moderat komplexen zu einfacheren 
Designs noch eine extra "Layout Abteilung" braucht.

Als Designer ist man generell mit den Details des Designs am Besten 
vertraut. Schon beim Schaltungsentwurf kann man gleichzeitig Aspekte der 
FW und HW harmonisieren. Auch kann der Designer oft GPIO Pins 
optimieren, ohne erst spaeter von den Softwerkern darauf angesprochen 
werden, warum der IO so "unbequem" ist. Irgendwie scheint die Trennung 
von Schaltbilderstellung und Layout nicht alle Vorteile zu bieten die 
man sich erhofft. In "Mixed Designs Projekten" scheint mir eine 
"Allein-Tour" besser dazu geeignet sein.

Auch spricht dafür, dass der Designer kritisches Layout besser im 
Begriff hat, weil er mit den Charakteristiken der Schaltung besser oder 
gut vertraut ist, was nicht unbedingt extern der Fall sein muss. Die 
Anordnung von empfindlichen Komponenten versteht meist nur der Designer 
am Besten. Das ist ganz besonders bei Mikrowellen Layouts der Fall, wo 
eigentlich der Designer ohnehin die Zügel in der Hand haben muss.

Der Designer kann dynamisch Entscheidungen treffen, die für einen 
Externen viel zu umständlich wären.

Gute Schaltungsdesigner sind auch vielfach gute Layouter und haben gute 
EMC Performanz dann auch besser im Griff.

Da spricht also möglicherweise potentiell in vielen Fällen viel gegen 
die Trennung von Entwurf und Layout.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Gute Schaltungsdesigner sind auch vielfach gute Layouter und haben gute
> EMC Performanz dann auch besser im Griff.
>
> Da spricht also möglicherweise potentiell in vielen Fällen viel gegen
> die Trennung von Entwurf und Layout.

Ich stimme Gerhard in allen Punkten, d.h. auch den nicht aufgeführten, 
zu. Bei einem meiner Kunden ist die Sache sehr interessant gelöst: als 
Entwickler kann man sich aussuchen, ob man nur den Stromlaufplan oder 
auch das Layout erstellt. Ggf. bekommt man für letzteres noch eine 
individuelle oder Gruppenschulung.

Bei Prototypen und Demonstratoren kann der Entwickler sich auch um die 
Fertigungsdaten und den Fertigungsauftrag bei einem EMS kümmern, mit dem 
es für solche Dinge einen Rahmenvertrag gibt. Die Bauteilebibliotheken 
werden jedoch immer über den zuständigen Zentralbereich gepflegt; das 
sind teils interne und teils externe Mitarbeiter. Insbesondere die 
Qualität der Schaltplansymbole schwankt ganz beträchtlich in 
Abhängigkeit vom jeweiligen Bearbeiter.

Bei Serienprodukten gibt der Entwickler das fast fertige Layout an die 
zuständige zentrale Abteilung ab, die sich dann um den Feinschliff 
entsprechend der Fertigungstechnologie, das Anlegen der ganzen Dokumente 
im SAP und das Ausfüllen der ganzen fertigungsbezogenen Attribute in den 
Designunterlagen kümmern. Sozusagen das digitale Lochen und Abheften.

Alternativ kann der Entwickler aber auch die ganze Layouterstellung an 
die Abteilung abgeben.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

ich würde mich zentral um die Bauteilbibliothek kümmern, dann wird das 
auch etwas fürs Auge. :-)

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Es geht um die Weigerung, während des Layoutens gefundene Fehler zu
> beheben und stattdessen auf das durchgeführte Review zu verweisen. Genau
> diese Weigerung führt doch zu unnötigen Iterationen. Und das ist eben
> Konzernbeamtenmentalität.

Irgendwas hast du nicht richtig verstanden :-( irgendwie erscheinst du 
mir nicht flexibel genug, um Dinge richtig zu erfassen, wie sonst 
behauptest du, dass es zu mehr Iterationen kommt  - völliger Käse!  Wohl 
eher das Gegenteil ist der Fall.

Es ist wohl selbstredend wenn man beim Layouten was entdeckt und es dann 
“on the Fly” korrigiert! Es geht REIN DARUM,  dass wenn einem, was durch 
die Lappen geht, es  noch vor dem TapeOut korrigieren kann.
Und nochmals das hat mit  der Konzern Mentalität nichts zu tun,  bei mir 
schon gleich 3x nicht.

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:

Hugo schrieb:
>> Vorausgesetzt, der "Layotprofi" (das sind meistens hochbezahlte
>> Freelancer)
>
> Noe, das sind ganz normale Kollegen die man auch auf der Weihnachtsfeier
> trifft. Uebertrage bitte nicht deine schlechten Erfahrungen auf andere.
> .-)

Wenn das Hays erfrägt, dann sind es die längste Zeit deine Kollegen 
gewesen.:-(

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> eigentlich ist es mir unklar, wer bei moderat komplexen zu einfacheren
> Designs noch eine extra "Layout Abteilung" braucht.

Weil es vermutlich preiswerter ist als wenn alles der teure Ing macht.

> Als Designer ist man generell mit den Details des Designs
> am Besten vertraut.

Mit den funktionalen Details! Aber ich kann dir garantieren das du nicht 
die geringste Chance haettest ein Design zu machen das danach einfach so 
durch die Fertigung gehen wuerde weil du sofort ein Dutzend Sachen 
falsch machen wuerdest.
Kann man alles natuerlich lernen. Kostet Zeit und damit Geld.

Und was du doch auch wissen solltest, man kann mit seinen Kollegen 
reden! Heutzutage kann man das Design sogar am Rechner durchdiskutieren.

Vanye

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> vermutlich preiswerter ist als wenn alles der teure Ing macht

Nö.
Der Layouter verdient unwesentlich weniger und ist nicht selten auch 
Ing.

Je kleinteiliger man verteilt umso weniger muss der Einzelne drauf 
haben.
Das ist letzlich die schnöde Wahrheit.
Hätte man nur lauter kompetente und motivierte MA die den kompletten 
Prozess von der Anforderung bis zum fertgen Gerät beherrschen (was ohne 
weiteres geht), dann wäre es dumm diese Arbeiten zu splitten, weil man 
sich viel Abstimmungsprobleme und Zeitverzug damit ins Haus holt.

Aber man muss mit den Werkzeugen arbeiten die man hat und der frische 
Absolvent hat von Fertigung und EMI eben keine Ahnung, kann aber gut 
einen kleinen Spezialbereich, wenn man Glück hat.

In kleinen Butzen hauen die meisten schnell wieder ab weil sie den Druck 
der allumfassenden Zuständigkeit nicht aushalten.
Andere bleiben genau deswegen.

TEAM = Toll Ein Anderer Machts

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
>> eigentlich ist es mir unklar, wer bei moderat komplexen zu
> einfacheren
>> Designs noch eine extra "Layout Abteilung" braucht.
>
> Weil es vermutlich preiswerter ist als wenn alles der teure Ing macht.
>
>> Als Designer ist man generell mit den Details des Designs
>> am Besten vertraut.
>
> Mit den funktionalen Details! Aber ich kann dir garantieren das du nicht
> die geringste Chance hättest ein Design zu machen das danach einfach so
> durch die Fertigung gehen würde weil du sofort ein Dutzend Sachen
> falsch machen würdest.
> Kann man alles natuerlich lernen. Kostet Zeit und damit Geld.
Auf große Organisationen trifft das bestimmt zu ;-) Kleinere Betriebe 
sehen das wahrscheinlich aber unterschiedlich. Große Organisationen 
haben meist eine ausgefeilte, proportional angepaßte blühende Bürokratie 
mit maximalen Personaleinsatz und Komplexität;-) . In kleineren Firmen 
ist man oft für alles selber verantwortlich und man kann sehr effizient 
in Kooperation mit externen Zuliefern und Fertigern alles gut 
durchziehen, da man sich auf das Wesentliche konzentriert. Jedenfalls 
habe wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit den heutigen PC und 
CAD Werkzeugen lässt sich alles mit minimalen Personaleinsatz machen.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber konträr erwidern, daß dem nicht 
unbedingt so ist. Nach einigen hundert erfolgreichen kommerziellen LP in 
über 25 Jahren mit Umsatz im achtstelligen Bereich, sehe ich das nicht 
unbedingt so und unsere Erfahrungen bestätigen es. Mit unseren externen 
Fertigern klappt alles bestens.
>
> Und was du doch auch wissen solltest, man kann mit seinen Kollegen
> reden! Heutzutage kann man das Design sogar am Rechner durchdiskutieren.
Klar. Machen wir ja auch schon lange so. Mit Verlaub, irgendwie erblicke 
ich da doch eine gewisse Bias Deinerseits...

Gerhard
>
> Vanye

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (greye)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> "Wir möchten Sie daran erinnern, dass das Programm zur Reaktivierung der
> Subscription für Ihre unbefristete(n) Altium Designer-Lizenz(en) am 16.
> Juni 2023 endet.

Äh, ja, nö. Definitiv nö. Wie sie selbst schreiben, geht es um eine 
unbefristete Lizenz, da endet also gar nix. Nicht in hundert Jahren. Was 
vielleicht endet ist der Support oder die Möglichkeit, im Rahmen eines 
Abos auf neue Versionen umzusteigen, aber sicher endet nicht die Lizenz.

Was ist nur mit den Leuten los, die so was entscheiden?
Klar, jeden Monat ein paar Kröten sicher zu haben, weil man die Kunden 
"erpresst", damit sie weiterarbeiten können ist vermutlich 
planungssicherer, aber ein Geschmäckle bleibt eben. Und dann wandern 
manche Kunden eben ab. Und wenn das zu viele sind, hat es sich unterm 
Strich auch wieder nicht gerechnet.

Ich verstehe die Firmen, die Planungsssicherheit wollen, aber die will 
ich eben auch. Und die habe ich nicht, wenn ich nicht weiß, wie lange 
ich das Programm nutzen kann, weil das ganz im Ermessen des Anbieters 
liegt. Ja, heute verlangt er vielleicht 10 €, aber wenn er morgen 100 € 
verlangt und das, weil Hobby, mein Budget sprengt, dann war es das. Und 
ich kann dann nicht mal die alte Version benutzen, weil die einfach 
deaktiviert wird, weil ich nicht mehr zahle.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Äh, ja, nö. Definitiv nö. Wie sie selbst schreiben, geht es um eine
> unbefristete Lizenz, da endet also gar nix. Nicht in hundert Jahren.

Nicht die Lizenz endet, sondern die Subscription bzw. die Möglichkeit 
zur Reaktivierung dieser Subscription.
Lerne lesen UND verstehen!

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (greye)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Nicht die Lizenz endet, sondern die Subscription bzw. die Möglichkeit
> zur Reaktivierung dieser Subscription.
> Lerne lesen UND verstehen!

Danke für Deine lieben Worte. Ich habe gelesen und verstanden, meine 
ich.
Wenn ich eine unbefristete Lizenz habe, dann kann ich jederzeit selbst 
entscheiden, ob ich Geld für eine neue Version ausgeben will. Hier wird 
gesagt, man solle ins Abomodell gehen, um das zu bekommen. Ja sicher, 
wer das nicht will, der bleibt halt auf der alten Version sitzen und hat 
keinen Support mehr. Denn daß Updates und Support wegfallen ist klar, 
aber es schien mir da um die Lizenz selbst zu gehen.

Vor allem ist das ja wirklich großer Blödsinn, was da steht.

> Reaktivierung der Subscription für Ihre unbefristete(n) Altium 
Designer-Lizenz(en) am 16.Juni 2023 endet.

Reaktivierung einer Sbscription für eine unbefristete Lizenz? Sorry, 
aber das ist einfach nur Schwachsinn. Entweder sie ist unbefristet oder 
ich habe eine Subscription. Beides gleichzeitig geht nicht. Klar, für 
Updates kann ich dann immer noch zahlen, aber die sollten dann nicht im 
Abomodell für eine unbefristete Version angeboten werden, weil das eine 
zeitliche Befristung mitbringt, für die ich ursprünglich genau nicht 
bezahlt habe.

"Hey, Du darfst Deine Lizenz nutzen, so lange Du willst, aber wenn Du 
Updates möchtest, dann gib uns ein bisschen Geld." Was ist daran so 
schwer? Und für eine dauerhafte Lizenz noch ein Abo hinterher schieben 
zu wollen, ist doch auch fragwürdig. Das erweckt den Eindruck, daß die 
dauerhafte Lizenz dann einfach irgendwann nicht mehr funktioniert.

Das ist vielleicht nur blöd formuliert, aber es klingt halt erst mal 
scheiße.

Kann es eigentlich sein, daß hier Altium-Bots der Mitarbeiter aktiv 
sind, die alle nicht ganz so positiven Wortmeldungen runterziehen?

Eine Frage noch, wie kommt man als Nutzerin der unbefristeten Version 
eigentlich überhaupt ins Subscription-Abo-Modell? Das sollte ja 
eigentlich nicht gehen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Hier wird gesagt, man solle ins Abomodell gehen, um das zu bekommen.

Nein.

"Subscription" ist bei Altium Supportzugang, ggf. noch Zugang zu 
Vorab-Versionen, vielleicht ja auch noch irgendein Rabatt beim Kauf 
einer neuen Version.

Es ist kein Abo-Modell für die eigentliche Lizenz.

Ergänzung: wie viele Leute berichten, hat Altium allerdings wohl 
mittlerweile mehr und mehr Features nur noch im Rahmen einer 
Subscription und nicht mehr in der dauerhaften Lizenz. Trotzdem würde 
oben genannte Subscription die dauerhafte Lizenz nicht verwirken, die 
man einmal (für eine konkrete Version natürlich) hat.

: Bearbeitet durch Moderator
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Danke für Deine lieben Worte. Ich habe gelesen und verstanden, meine
> ich.

Nein, Du hast das zwar gelesen, aber nicht ganz verstanden. Altium 
verwendet den Begriff "Subscription" sowohl für reine Mietlizenzen als 
auch für die Wartungsverlängerung mit Software-Updates für Kauflizenzen. 
Früher(tm) war man damit auch weitgehend auf der sicheren Seite, da alle 
Funktionen nach Ablauf der Subscription erhalten blieben. Nur die völlig 
offensichtlichen Sachen wie z.B. der Zugriff auf die Altium-Vaults wurde 
ggf. eingeschränkt.

Und genau so ist der Begriff eigentlich auch heute bei Altium definiert, 
aber mit neuen Versionen wird nicht nur neue Funktionalität 
hinzugefügt oder verbessert, sondern klammheimlich bisher im 
Leistungsumfang enthaltene Funktionen wieder herausgenommen und in immer 
zeitlich begrenzte zusätzliche Pro-Subscription verlagert. Nur genau 
das ist das Problem mit Altium.

Und in meinem konkreten Fall schrillen die Alarmglocken besonders laut, 
seitdem der eine Vertriebler, dessen Angebot für die o.a. 
Wartungsverlängerung (Subscription für Kauflizenz, nicht Umstellung auf 
das reine Mietmodell) ich einfach nicht beauftragte, dann als 
erzieherische Maßnahme einfach die Lizenz sperrte. Wohlgemerkt erfolgte 
diese Sperre bei noch laufender Wartung/Subscription, und es ging bei 
dem Angebot nur um deren Verlängerung!

Zwar erfolgte ja nach der Beschwerde beim internationalen Support sofort 
wieder die Freigabe, aber auf die Beantwortung meiner E-Mails an den 
deutschen Support warte ich noch heute. Weder kümmerte er sich um die 
Freischaltung noch beantwortete er meine Aufforderung, zumindest die 
bestehende Wartung um die Dauer der mehrtätigen Lizenzsperre zu 
verlängern. Andererseits war der Schaden zu gering, um die Sache mit 
meinem Anwalt zu besprechen und eine Schadenersatzklage einzureichen. 
Wahrscheinlich hätte ich dann noch gerichtsfest einen konkreten Schaden 
nachweisen müssen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Trotzdem würde
> oben genannte Subscription die dauerhafte Lizenz nicht verwirken, die
> man einmal (für eine konkrete Version natürlich) hat.

Das ist zwar korrekt, aber trotzdem muss man bei der Nutzung einer neuen 
Version immer im Hinterkopf behalten, dass man im Falle einer Beendigung 
oder Nichtverlängerung der Subscription auf die Version zufallen muss, 
in der noch alle genutzten Features enthalten und ohne Pro-Subsciption 
nutzbar waren. Das bedeutet in der Praxis ggf. eben die völlig 
unbrauchbare V18 oder dann doch lieber die durchaus brauchbare V17.1.9.

Um selbst so etwas zu verhindern, ist es nur eine Frage der Zeit, bis 
Altium im Kleinstgedruckten der Geschäftsbedingungen für die 
Wartungsverlängerung schreibt, dass der Kunde zustimmt, dass die 
Kauflizenz dahingehend geändert wird, dass keine Nutzung von älteren 
Versionen nach Ende der Wartung mehr möglich sein wird. Dadurch bemerkt 
der Kunde solch einen Mangel nicht sofort, sondern erst, wenn das Kind 
in den Brunnen gefallen ist. Hat einer der aktuellen 
Wartungsverlängerungskunden schon einmal geschaut, ob sich solche 
Passagen im Vertrag befinden?

Ansonsten könnte Altium immer noch "technische Gründe" anführen. 
Vielleicht steht dann ja in den AGB: "... sofern technisch möglich, 
Nutzung älterer Versionen möglich ...".

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wenn ich eine unbefristete Lizenz habe, dann kann ich jederzeit selbst
> entscheiden, ob ich Geld für eine neue Version ausgeben will.

Eine Lizenz hat nichts mit dem Kauf zukünftiger Lizenzen zu tun. Eine 
Lizenz erlaubt dir HEUTE die Nutzung. Mehr nicht. Und niemand zwingt 
dich irgendwas zu kaufen oder zu wechseln. Deine Lizenz bleibt bestehen. 
Nur die Subscription nicht. Also vor allem Updates, Bugfixes und evt. 
neuere Versionen.

> Hier wird
> gesagt, man solle ins Abomodell gehen, um das zu bekommen.

Nein, aber selbst wenn. Deine Lizenz wird nicht angetastet. Wenn Altium 
nur noch per Abo verkaufen will, dann ist das so. Du kannst deine Lizenz 
trotzdem nutzen für die heutige Version. Nur hast du keine Subscription 
mehr. Eine Lizenz garantiert dir keine Subscription und schon gar nicht 
zu deinen Konditionen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
>> Hier wird
>> gesagt, man solle ins Abomodell gehen, um das zu bekommen.
>
> Nein, aber selbst wenn. Deine Lizenz wird nicht angetastet. Wenn Altium
> nur noch per Abo verkaufen will, dann ist das so. Du kannst deine Lizenz
> trotzdem nutzen für die heutige Version. Nur hast du keine Subscription
> mehr. Eine Lizenz garantiert dir keine Subscription und schon gar nicht
> zu deinen Konditionen.

Das ist nur halbwegs korrekt. Altium versucht(e) ja gerade auch, 
Bestandskunden zur kompletten Umstellung auf ein reines Abomodell zu 
überreden.

von John P. (brushlesspower)


Lesenswert?

Also bisher war es doch so:

jedes Jahr zahle ich meine subscription und bekomme dafür die Updates 
(AD21, AD22,AD23,AD24).
Wenn ich aufhöre die Subscription zu bezahlen bleibe ich auf der letzten 
Version (AD24) stehen, für immer.

Mit dem neuen Modell zahle ich jedes Jahr die Subscription und bekomme 
dann AD25, AD26, AD27 usw....

Aber wenn ich damit einmal aufhöre falle ich zurück auf AD24 weil das 
die letzte unbefristete Subscription war. Alle weiteren sind ja nur für 
ein jahr befristet und damit abgelaufen.

Das wurde mir so vom Altium Vertriebler mitgeteilt.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

wenn das so stimmt, ich weiß es nicht, dann müssten bei allen Altium 
Nutzern die Alarmglocken läuten. Da entwickelt man mit einer aktuellen 
Version und wird dann auf eine alte Version zurückgeworfen die genau die 
genutzten Features nicht mehr hat. Was ist denn das für eine 
Firmenpolitik? Da sollte man sich eigentlich Gedanken machen.

Bei Target kauft man die aktuelle Version und kann sie Lebenslänglich 
verwenden. Wenn irgendwann ein nettes Feature kommt in einer neuen 
Version, dann kauft man irgendwann eine neuere Version. Dann kann man 
beide Versionen verwenden. Da läuft nichts ab. Updates für eine Version 
erscheinen bis eine neue Hauptversion rauskommt. Und selbst da kann man 
noch mit dem Support reden. Auch als nicht Top Kunde.

Spezielle Dinge auf die Firma zugeschnitten kann man bei KiCad per 
Plugin nachrüsten. Da weiß man selbst was man tut. Ihr schreibt ja 
selbst alle das Altium immer mehr verbuggt ist. Die Hälfte der gesparten 
Kosten als Spende an KiCad und fertig ist die Laube.

Ich finde ja bei Altium generell die gesamte Menüführung total 
verkorkst. Alles ist in Tausenden Untermenü versteckt. Da hatte ich mich 
schon in manchen älteren Altium Threads gefragt, das die Einstellung in 
Target ein Kinderspiel wäre. Aber das müsst ihr selbst wissen warum ihr 
so sehr an Altium hängt, ständig meckert und dennoch nicht wechseln 
wollt.

Ich hätte mal gewusst warum ihr so an Altium hängt? Was soll Altium 
können was andere nicht können? Aber bitte keine billigen Ausreden. 
Workflow und Bauteilbibliothek lasse ich nicht gelten. Das müssen schon 
Handfeste Gründe sein.

: Bearbeitet durch User
von John P. (brushlesspower)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Ich hätte mal gewusst warum ihr so an Altium hängt? Was soll Altium
> können was andere nicht können? Aber bitte keine billigen Ausreden.
> Workflow und Bauteilbibliothek lasse ich nicht gelten. Das müssen schon
> Handfeste Gründe sein

Ich versuche seit 2-3 Jahre die Subscription abzuschaffen. Die 
Firmenleitung ist anderer Meinung.

Eine Sache würde ich beim Wechsel aber tatsächlich schmerzlich 
vermissen:
Das Multiboard system.

In Altium kann ich mehrere Leiterplatten miteinander verbinden und jede 
änderung an einer der Leiterplatten ist sofort im Verbund sichtbar und 
prüfbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Bei Target kauft man die aktuelle Version und kann sie Lebenslänglich
> verwenden.

Bei Altium ja im Prinzip auch.

Nur wenn du eben über den Wartungsvertrag (was deren "Subscription" ja 
eigentlich sein sollte) Zugriff auf eine neuere Version hattest, dann 
hast du sie eben damit nicht als dauerhafte Lizenz gekauft. Kündigst du 
den Wartungsvertrag, hast du dann halt nur das, was du mal gekauft 
hattest. – So die Beschreibung oben, ich hatte das auch noch anders in 
Erinnerung, kann mich da aber auch irren.

Allerdings tut sich zwischen deren Versionen eh nicht so viel, und 
normalerweise sind sie (anders als beispielsweise Kicad) auch in den 
Dateiversionen relativ weit rückwärtskompatibel, die damit erzeugten 
Dateien sind also auch in der älteren Version noch lesbar. Ich habe in 
einer früheren Firma eine zeitlang mit einem externen Dienstleister 
zusammengearbeitet, der eine neuere Version hatte als wir. Lediglich 
beim (damals noch recht neuen) "Draftsmann" gab es Inkompatiblitäten, 
aber das war sowieso bloß "nice to have", man bekommt da automatisch 
paar Zeichnunen seiner Platine generiert.

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo K. (udok)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Spezielle Dinge auf die Firma zugeschnitten kann man bei KiCad per
> Plugin nachrüsten. Da weiß man selbst was man tut. Ihr schreibt ja
> selbst alle das Altium immer mehr verbuggt ist. Die Hälfte der gesparten
> Kosten als Spende an KiCad und fertig ist die Laube.

Versuche mal von deiner Arbeit gut zu leben.  Mit Altium Kenntnissen ist 
das keine Problem.  Mit KiCad Kenntnissen wird es schwierig, da kannst 
du am Ende vom Monat froh sein, wenn du ein Hartz-IV Gehalt bekommst.
Der Firma tun die Lizenz Kosten nicht weh, die gehen im Rauschen unter, 
und das Altium Ecosystem funktioniert einfach.
Mann muss nicht jeden Blödsinn der OSS Kommunisten nachmachen. Aber wenn 
du dir ins eigene Bein schießen willst, nur zu.

von Michael B. (greye)


Lesenswert?

Udo K. schrieb:
> OSS Kommunisten

Ob KiCad für den professionellen Einsatz brauchbar ist kann und will ich 
nicht beurteilen, aber Deine Wortwahl ist schon ziemlich daneben. Das 
ist eben auch nicht professionell.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Was ist denn das für eine
> Firmenpolitik? Da sollte man sich eigentlich Gedanken machen.

Als schmieriger Vertriebler widmet man sich natürlich vorzugsweise nicht 
den Technikern, die solche berechtigten Einwände bringen könnten, 
sondern den Einkäufern. Denen schwärmt man - aus kaufmännischer Sicht 
durchaus zutreffend - dann etwas vor wegen der Einsparung von 
Einmalkosten beim Erwerb zusätzlicher Lizenzen. Auch ein Projektmanager, 
der ein zeitlich sehr begrenztes Projekt zu verantworten hat, findet es 
natürlich attraktiv, dass er keinen hausinternen Investantrag für neue 
Kauflizenzen stellen muss, sondern ohne Einmalkosten Lizenzen für die 
Projektlaufzeit beschaffen kann. Das ganze lässt sich wesentlich 
einfacher in die Projektkosten einpreisen als eine Kauflizenz, von der 
langfristig womöglich sogar andere Projekte profitieren könnten. Und 
auch dem Controlling und Wirtschaftsprüfern gefällt es ebenfalls, dass 
die Kosten direkt den Projekten zugeordnet, sofort abgeschrieben werden 
können und keine Aufteilungen in Investitions- und Betriebskosten 
erfolgen muss. Und (bei bilanzpflichtigen Unternehmen) hat das ganze 
auch noch bilanzielle Vorteile.

All diese Beteiligten interessiert es doch nicht die Bohne, dass es ggf. 
problematisch werden kann, Jahre später auf Altdesigns zuzugreifen. Bis 
dahion sind die eigenen Boni doch schon lange ausgezahlt und man selbst 
die Karriereleiter hinaufgefallen.

> Ihr schreibt ja
> selbst alle das Altium immer mehr verbuggt ist.

Nicht immer mehr, sondern immer noch. Die Katastrophe war AD 18.0, weil 
es die erste Version nach der großen Umstellung von Delphi auf Visual 
Dingens war.

> Die Hälfte der gesparten
> Kosten als Spende an KiCad und fertig ist die Laube.

Als kaufmännischer Entscheidungsträger im Konzern soll man eine Spende 
befürworten oder gar genehmigen? Igitt, das geht ja gar icht. Vielleicht 
noch ein paar Parteispenden, um hier und da ein paar genehme 
Formulierungen ins Gesetz schreiben zu lassen.

> Ich finde ja bei Altium generell die gesamte Menüführung total
> verkorkst. Alles ist in Tausenden Untermenü versteckt. Da hatte ich mich
> schon in manchen älteren Altium Threads gefragt, das die Einstellung in
> Target ein Kinderspiel wäre. Aber das müsst ihr selbst wissen warum ihr
> so sehr an Altium hängt, ständig meckert und dennoch nicht wechseln
> wollt.

Man gewöhnt sich im Laufe der Zeit sogar daran und kommt damit gut 
zurecht.

> Was soll Altium können was andere nicht können?

Bei Kunden eingesetzt werden, die einen nahtlosen Austausch mit ihren 
Zulieferern verlangen. Solch eine Bindung gibt es natürlich auch bei 
anderen Systemen bzw. Software. Als Maschinenbauer, der auch 
Anlagenbauer bzw. Großunternehmen beliefert, muss man seine 
Konstruktionsunterlagen in EPLAN liefern. Stückgutzulieferer müssen SAP 
einsetzen, damit die Warenwirtschaft mit dem Kunden flutscht. Und so 
weiter und so fort.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Udo K. schrieb:
> Versuche mal von deiner Arbeit gut zu leben.  Mit Altium Kenntnissen ist
> das keine Problem.  Mit KiCad Kenntnissen wird es schwierig, da kannst
> du am Ende vom Monat froh sein, wenn du ein Hartz-IV Gehalt bekommst.

Mir erklärte auch einmal ein Vertriebler: "Linux ist unprofessionell. 
Wir haben es gar nicht nötig, uns damit abzugeben." Ratet mal, wessen 
Unternehmen es schon lange nicht mehr gibt?

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Mir erklärte auch einmal ein Vertriebler: "Linux ist unprofessionell.
> Wir haben es gar nicht nötig, uns damit abzugeben." Ratet mal, wessen
> Unternehmen es schon lange nicht mehr gibt?

Und heute wird mit Linux überall richtig gut verdient... nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Und heute wird mit Linux überall richtig gut verdient... nicht.

Du solltest nicht von dir auf andere schließen. ;-)

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Und heute wird mit Linux überall richtig gut verdient... nicht.
>
> Du solltest nicht von dir auf andere schließen. ;-)

Ach ist schon das Jahr des Linux Desktops? Nein? Ach schade. 2025 
vielleicht?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ach ist schon das Jahr des Linux Desktops?

Wofür bräuchte man das? Ist das eine Voraussetzung, um mit Linux was zu 
verdienen?

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Moin,

Der Veit, verlangte zu wissen, was an Altium so großartig wäre. Ich 
konnte ihn leider (noch) nicht überzeugen;-)

Das ist überhaupt gar nicht so leicht zu erklären. Meine subjektive 
Begründung ist, wer einmal vom Protel/Altium Bedienungskonzept infiziert 
ist und sich in den Handlungsfluß eingearbeitet hat, dem erscheinen alle 
anderen PCB CAD als extrem schwer bedienbar. Jedenfalls geht es mir so. 
Ich kann es nicht detailliert erklären. In Altium komme ich fast im 
Traum zurecht. Alles editieren ist extrem intuitiv.

Jedesmal, wenn man ein anderes CAD ausprobiert, merkt man erst, wie sehr 
man sich an Altium gewöhnt hat. Vor ein paar Tagen spielte ich wieder 
mal mit dem neuesten KiCad. KiCad ist bestimmt nicht schlecht, aber 
sofort fühlte sich das Bedienkonzept recht holprig an. Bei Eagle ist es 
vielfach schlimmer für mich. Das soll kein Werturteil gegenüber den 
anderen CADs sein. Mir geht es einfach lediglich so.

Die Moral von der Geschicht: wer sich einmal in Altium/Protel 
eingearbeitet hat, ist für andere CADs für (fast) immer verdorben;-)

Duck und weg,
Gerhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Jedenfalls geht es mir so.

Ich denke, das geht nur dir so (aber du machst das auch schon paar Jahre 
länger). Ansonsten kennt man den Effekt eher von Eagle-Benutzern. ;-)

Ich komme mit Altium (was halt in der Firma gesetzt ist) genauso gut 
oder schlecht zurecht wie mit Kicad oder vorher mit BAE. Das meiste geht 
"einfach so", manche Dinge schaut man liest kurz im Internet nach, dann 
bleibt das wieder eine Weile im Kurzzeitgedächtnis.

Lediglich Eagle kann ich inzwischen ganz und gar nicht mehr bedienen, 
ohne mir vorher erst wieder ein Tutorial dafür reinzuziehen. Mit dem 
alten "pcb" (mittlerweile in gEDA gelandet) hätte ich sicher auch 
Schwierigkeiten, es aus dem Stegreif zu bedienen.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

ich halte fest. Handfeste Begründungen bis jetzt

- Multiboard System
- Integration Warenwirtschaftssystem (Bspw. SAP)
- Projektkostenabrechnung - unwissende Einkäufer

Das mit der Integration ins Warenwirtschaftssystem kann ich mir noch 
nicht so richtig vorstellen. Da kann doch sicherlich nicht jeder 
Entwickler mit neuen Bauteilen in der SAP Datenbank "rumpfuschen". Wird 
die Datenbank nicht von geschulten Leuten gepflegt? Würde mich wundern 
wenn da jeder ran kann.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ach ist schon das Jahr des Linux Desktops? Nein? Ach schade. 2025
> vielleicht?

Wer außer Dir spricht von Linux-Desktops? Niemand. Auch damals ging es 
nicht darum, sondern natürlich um Embedded-Entwicklung.

Schon seit einigen Jahren werden deutlich mehr Geräte mit Linux als mit 
Windows ausgeliefert. Das beinhaltet die Unmengen an 
Netzwerkkomponenten, aber vor allem auch Android-Geräte. Und bei 
x86/x64-basierten Servern hält sich das halbwegs die Blase, wobei auch 
hier nicht zu vergessen ist, dass auch die meisten Virtualisierungshosts 
(VMware, KVM, Proxmox, Xen, usw.) linuxbasiert sind. Hyper-V hat 
immerhin noch rund 10% Marktanteil, Apple Parallels eher nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Wer außer Dir spricht von Linux-Desktops? Niemand. Auch damals ging es
> nicht darum, sondern natürlich um Embedded-Entwicklung.

Nein eigentlich nicht. Es ging um Linux statt Windows. Und damit um den 
Desktop.

> aber vor allem auch Android-Geräte

Die zählen nicht zu Linux.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> - Multiboard System
> - Integration Warenwirtschaftssystem (Bspw. SAP)
> - Projektkostenabrechnung - unwissende Einkäufer

Woraus liest Du ab, dass WaWi bzw. SAP als Argument für Altium 
vorgebracht worden sei? Ich habe lediglich erwähnt, dass insbesondere 
Großunternehmen häufig vorgeben, dass die Zulieferer eben bestimmte 
Software oder zumindest Schnittstellen zu verwenden hätten. Wer z.B. 
einem Daimler die Türgummidichtungen liefern will, muss auf irgendeine 
Art und Weise mit deren SAP-System verbunden sein. Und wer eine 
Zahnpastatubenzuschraubmaschine an Unilever verkaufen will, muss die 
technische Dokumentation mit Eplan erstellen.

In meinem Unternehmen hat sich bezüglich Leiterfarben im 
Schaltschrankbau auch der Unilever-Werkstandard etabliert, weil wir vor 
etlichen Jahren u.a. einen Schaltschrank für ein Ingenieurbüro aufgebaut 
haben, das üblicherweise für einen Maschinenbauer tätig ist, der seine 
Maschinen an einen Anlagenbauer liefert, der die Fertigungsanlagen für 
Unilever plant. Neben u.a. den Leiterfarben wird auch die durchgängige 
Verwendung von Eplan vorausgesetzt. Glücklicherweise konnte ich 
letzteres noch abwenden, weil unser Schaltschrank nicht an einen 
Endkunden mit der Eplan-Vorgabe geliefert werden sollte.

Diese Abhängigkeiten über etliche Stufen und Verbindungen sind doch auch 
ein wesentlicher Grund dafür, dass sich Microsoft Office so stark 
verbreitet hat. Und andere Office-Pakete werden völlig zu recht auch 
daran gemessen, wie kompatibel sie zu MS-Office-Dateiformaten sind.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Nein eigentlich nicht. Es ging um Linux statt Windows. Und damit um den
> Desktop.

Nein. Ich weiß sehr wohl, worum es in dem erwähnten Gespräch ging, auf 
das Du Deine Antwort bezogen hast. Es ging (auch) um die Frage, ob auch 
Embedded Linux statt VxWorks, Nucleus PLUS, Windows CE, OSE usw. als 
Zielsystem für deren Tools unterstützt wird.

>> aber vor allem auch Android-Geräte
>
> Die zählen nicht zu Linux.

Zählen die zu MS Windows? Nein. Das sind linuxbasierte Geräte.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Das sind linuxbasierte Geräte.

Jo basiert sagt gar nix.

Wären die Linux-like hätte Android 3% Marktanteil und die Hälfte der 
Zeit müsste der Nutzer einen neuen Kernel kompilieren oder den neusten 
Grafikartentreiber für sein Smartphone suchen.
Den Rest der Zeit würde er Config Files für seine Apps pflegen müssen.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo Gerhard,

das geht scheinbar nur dir so. Hatten wir ja schon mehrfach. Target und 
KiCad sind für mich praktisch weitgehend selbst erklärend. Da das alles 
eine Fleißarbeit ist, genauso wie Bauteile erstellen und sehr viel mit 
der inneren Einstellung zu tun hat, ist das kein fester Hinderungsgrund 
für meine eigentliche Frage.

Die Frage war, was für Features bietet Altium was andere nicht bieten? 
Also warum man unbedingt an Altium festhalten muss, weil sonst nichts 
mehr geht.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Wären die Linux-like hätte Android 3% Marktanteil.

Sie sind nicht nur "Linux-like", sondern linuxbasiert.

Andererseits haben die Desktop-Benutzeroberflächen (KDE, Gnome, usw.) 
üblicher Linuxdistributionen nur sehr entfernt etwas mit Linux zu tun, 
sondern sind eigenständige Projekte. Das ist daran zu erkennen, dass 
diese Software auch auf vielen UNIX-Systemen läuft und ursprünglich auch 
dort entwickelt wurde.

Linux - genauer: GNU/Linux - besteht aus dem Kernel und dazu einer 
Handvoll Werkzeuge und Bibliotheken.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Linux - genauer: GNU/Linux - besteht aus dem Kernel und dazu einer
> Handvoll Werkzeuge und Bibliotheken.

Danke für die Info. Mir war zwar so als hätte ich das irgendwann im 
Informatik Studium mal gehört aber mach ruhig.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Andreas S. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> - Multiboard System
>> - Integration Warenwirtschaftssystem (Bspw. SAP)
>> - Projektkostenabrechnung - unwissende Einkäufer
>
> Woraus liest Du ab, dass WaWi bzw. SAP als Argument für Altium
> vorgebracht worden sei?

Ich hatte das so verstanden, dass Altium eine Schnittstelle zu einem 
WaWi/SAP hat und für deinen Fall haben muss. Letzter Absatz von 14:56 
hatte das mir nochmals bekräftigt. Die Schnittstelle hätte ich sogar 
cool gefunden wenn das alles so klappt. Nur laut deiner jetzigen Aussage 
ist das kein Killer Feature mehr. Dann bliebe nicht mehr viel übrig was 
für Altium sprechen würde. Alle anderen könnten wechseln? Das wäre meine 
aktuelle logische Konsequenz daraus.  ;-)  Ihr dürft natürlich alle 
verwenden was ihr wollt, ich wollte nur wissen was an Altium so wichtig 
ist.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Udo K. schrieb:
> Versuche mal von deiner Arbeit gut zu leben.  Mit Altium Kenntnissen ist
> das keine Problem.  Mit KiCad Kenntnissen wird es schwierig, da kannst
> du am Ende vom Monat froh sein, wenn du ein Hartz-IV Gehalt bekommst.

Selten so gelacht!
Ich lebe von meine Kicad Kenntnissen ganz ausgezeichnet, weils nämlich 
schlichtweg keine Sau interessiert mit was ich Schaltungen entwickel.
Das einzige was zählt ist das Ergebniss und das ist mit Kicad super.

Es ist sogar so, das mein Kunde mitlerweile von Kicad so angetan ist, 
das er das selbst einführen möchte.
Denn die anfängliche Skepsis 'wie gut kann ein OS Cad schon sein' ist 
der Erkenntnis gewichen das es ganz ausgezeichnet ist und das auf 
beiebig vielen Plätzen, für immer und alle Zeit.

Ich habe mich per Python Script mit wenigen Zeilen Code an seine WaWi 
angebunden und er hat 0,0 Arbeit mit Kicad.
Dinge die in seinem CAD 'Chefsache' sind, weil von hinten durch die 
Brust in Auge gelöst, sind in Kicad lachhaft einfach.

Alles was er mit seinem 15K€ CAD macht, bilde ich mit Kicad ab.
Ich finde sein CAD unglaublich beschissen zu bedienen und jede Minute 
daran ist eine Qual.
So ein fetter Haufen Bugs und ein Hersteller der kackfrech sagt 'Kauf 
die große Version für sechsstellig, dann wirds besser, weil den alten 
Scheiß fassen wir nicht mehr an'

Diese ganze Argumentation es muss aber dieses CAD sein, wird doch immer 
nur von Leuten geführt die nur dieses eine kennen und keinen Plan haben 
wie leicht ein CAD ersetzt werden kann wenn neuanlage von Libs eben 
nicht 'pain in the ass' ist, sondern mit wenigen Handgriffen erledigt 
oder gleich direkt importierbar.

Das sauteure Modul XYZ das extra für dieses CAD gekauft wurde kann aber 
das ERP bespassen?
Egal, legt die Schnittstelle offen, dann bastel ich das an einem WE für 
Kicad zusammen.

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Alles was er mit seinem 15K€ CAD macht, bilde ich mit Kicad ab.

Von welchem CAD sprichst du?  Vom Preis her muss das was höherwertiges 
als Altium sein ;-)

Im Übrigen für solche Aussagen (ich teile sie 1:1) hätten sie dich hier 
vor nicht allzu langer Zeit regelrecht ausgepeitscht.
Um beim Bild zu bleiben, nicht weniger dieser "Peitscher" laufen heute 
mit dem "KiCad-Leiberl" umher :-)

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Diese ganze Argumentation es muss aber dieses CAD sein, wird doch immer
> nur von Leuten geführt die nur dieses eine kennen und keinen Plan haben
> wie leicht ein CAD ersetzt werden kann wenn neuanlage von Libs eben
> nicht 'pain in the ass' ist, sondern mit wenigen Handgriffen erledigt
> oder gleich direkt importierbar.

Vielleicht wird die Argumentation auch von Leuten geführt, die als 
nächsten Karrieresprung eine Führungsposition beim CAD-Anbieter 
anstreben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Es ging um Linux statt Windows.

Vielleicht in deinen Gedanken, aber nicht im Kontext dieses Threads, in 
dem du deine Äußerungen getätigt hast.

Hugo schrieb:
> Im Übrigen für solche Aussagen (ich teile sie 1:1) hätten sie dich hier
> vor nicht allzu langer Zeit regelrecht ausgepeitscht.

Das kannst du sicherlich mit Zitaten belegen. Andernfalls wäre es eine 
pure Unterstellung.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Jedenfalls geht es mir so.
>
> Ich denke, das geht nur dir so (aber du machst das auch schon paar Jahre
> länger). Ansonsten kennt man den Effekt eher von Eagle-Benutzern. ;-)
Bestimmt.
>
> Ich komme mit Altium (was halt in der Firma gesetzt ist) genauso gut
> oder schlecht zurecht wie mit Kicad oder vorher mit BAE. Das meiste geht
> "einfach so", manche Dinge schaut man liest kurz im Internet nach, dann
> bleibt das wieder eine Weile im Kurzzeitgedächtnis.
Mir ist das Pr/A. Bedienkonzept aus GUI technischen Besonderheiten 
lieber. Kicad hält sich zu sehr an Windows Paradigmen, die (mir) 
edit-technisch doch nicht so angenehm sind. Abgesehen davon finde ich, 
daß man dort auch schöner aussehende Stromlaufpläne erstellen kann.

Andrerseits bin ich sicher, wenn ich nicht schon Alt/Pro verfallen wäre, 
auch mit Kicad klar kommen würde und es dann auch bei mir erste Wahl 
sein würde.

Ein Nachteil für mich ist auch, daß ich eine sehr große Bibliothek 
aufgebaut habe, die erst in Kicad importiert werden müsste. Solange ich 
Zugang zu Altium habe, werde ich es schon aus diesen Grund nicht 
aufgeben. Abgesehen davon verdiene ich mir damit schon sehr lange meine 
Brötchen und sorgt für den Umsatz und die Gehälter. Momentan besteht 
kein kompellierender Grund, von Altium wegzugehen.

Aber wie gesagt, daß ist meine persönliche Entscheidung und niemand 
braucht meine Argumente für sich in Anspruch zu nehmen. Ich weiß genau, 
was mir kritisch wichtig ist. Protel ist auch für mein CNC CAM System 
ein wichtiges Kettenglied und für meinen Daten Lauf perfekt harmonisiert 
und getestet. Dieser Faktor ist natürlich für Euch nicht-relevant. Für 
mich dient Protel nicht nur für LP Erstellung, sondern auch als 
Grundlage für viele MCAD Spezial-Projekte.
>
> Lediglich Eagle kann ich inzwischen ganz und gar nicht mehr bedienen,
> ohne mir vorher erst wieder ein Tutorial dafür reinzuziehen. Mit dem
> alten "pcb" (mittlerweile in gEDA gelandet) hätte ich sicher auch
> Schwierigkeiten, es aus dem Stegreif zu bedienen.
Eagle war mir leider nie sympathisch. Das ist von Kicad oder Altium 
einfach zu verschieden.

Ich finde diese Diskussion wenig geeignet, um Klarheit zu schaffen, weil 
Vieles doch extrem subjektiv zu überdenken ist. Was für den Einen 
optimal ist, muß nicht unbedingt so für jemand anderen sein. Also lasst 
am Besten jeden seinen "Glauben", wie ich Anderen den ihren lasse.

Dem Gerber Photoplotter ist das erzeugende CAD-system egal. Er kennt nur 
seine Symbole...

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Ein Nachteil für mich ist auch, daß ich eine sehr große Bibliothek
> aufgebaut habe, die erst in Kicad importiert werden müsste.

Naja, das Argument höre ich öfter – ich habe bislang noch nichts von all 
den spezielleren Bauteilen wieder benötigt, die ich mir in BAE mal 
angelegt hatte. Vieles "ist einfach da", zumindest für viele Footprints 
kann man sich bei den Bibliotheksgeneratoren bei Mouser & Co. 
mittlerweile gut bedienen lassen. Die haben zwar oft nur ganz primitive 
Schaltplansymbole, aber so ein Schaltplansymbol hat man in wenigen 
Minuten erstellt, wenn es nicht gerade ein 100-Pinner ist. Nicht zu 
vergessen, in den meisten Fällen liegen dort auch gleich noch die 
3D-Modelle mit bei.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Hugo schrieb:
>> Im Übrigen für solche Aussagen (ich teile sie 1:1) hätten sie dich hier
>> vor nicht allzu langer Zeit regelrecht ausgepeitscht.
>
> Das kannst du sicherlich mit Zitaten belegen. Andernfalls wäre es eine
> pure Unterstellung.

Mann o Mann, hättest du gerne ein paar Video-Belege oder wie sehe ich 
das.
Das ist doch im übertragenen Sinne gemeint.

von Udo K. (udok)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Udo K. schrieb:
>> Versuche mal von deiner Arbeit gut zu leben.  Mit Altium Kenntnissen ist
>> das keine Problem.  Mit KiCad Kenntnissen wird es schwierig, da kannst
>> du am Ende vom Monat froh sein, wenn du ein Hartz-IV Gehalt bekommst.
>
> Selten so gelacht!
> Ich lebe von meine Kicad Kenntnissen ganz ausgezeichnet, weils nämlich
> schlichtweg keine Sau interessiert mit was ich Schaltungen entwickel.
> Das einzige was zählt ist das Ergebniss und das ist mit Kicad super.

Schön für dich.  Ich hatte noch nie einen Auftraggeber, der sich mit 
einem PDF vom Schaltplan zufriedengab. Der Schaltplan musste in Altium 
verfügbar sein, ok Zuken war auch mal dabei.  Wenn man aber mit KiCad 
gut verdienen kann, dann rück mal Angebote raus, ich würde gerne 
mitlachen.

KiCad hat im Vergleich zu Altium für Firmen nur Nachteile. Stell dir mal 
einen erfolgreichen Betrieb mit 30 Leuten in der Entwicklungsabteilung 
vor, die seit 20 Jahren mit Altium arbeiten, inklusive SAP Anbindung an 
den Einkauf und MCAD Schnittstelle zur Mechanik.  Was würde es kosten 
die Abteilung auf KiCad einzuschwören und was würde es bringen?  Es 
würde Millionen kosten mit dem Risiko ein Desaster zu werden - alleine 
um die Leute wieder produktiv zu machen. Bringen würde es eine 
Nachkommastelle in der Personalabrechnung (125€ die Ingenieurstunde!) an 
eingesparten Lizenzkosten.  Dazu würde der Betrieb die eingespielte 
Anbindung an die externe Welt verlieren. Keine externen Layouter und 
Designer mehr.  Keine Entwicklungsaufträge von grossen Firmen, da 
praktisch alle Altium voraussetzen.  Für Bastlerbuden mit ein paar 
Mitarbeitern die alles selber machen und keine externen Auftraggeber 
haben mag das anders sein.  Die zahlen aber auch nicht viel.

Für den Bastler daheim ist das natürlich egal, da zählt nur gratis und 
Geiz^3.  Wobei auch da braucht man ordentliche Scheuklappen. Das KiCad 
UI ist irgendwo in den 90'ern steckengeblieben und hat noch nicht mal 
einen primitiven Autorouter.

Schon klar, dass hier alle Technikerscheuklappen haben. Aber der soziale 
Aspekt ist auch nicht ohne.  Unsere Gesellschaft ist komplett 
durchgetaktet.
Viele Kinder sehen ihre Eltern kaum, da beide arbeiten damit sich ihr 
Einfamilienhaus ausgeht.
Die Kinder sitzen vor dem PC und die technikbegeisterten und 
intelligenteren programmieren Tetris oder ihr eigenes Betriebssystem. 
Besser als Realität allemal. Diese Kinder werden praktisch ab 8 Jahren 
auf das Berufsleben und den Druck vorbereitet.
Die US Konzerne haben alle erfolgreichen OS Projekte still übernommen, 
und scheffeln damit Milliarden. Steuern zahlen sie in der Schweiz, und 
deutsche Förderungen nehmen sie jederzeit gerne mit.  Den Pool der 
motivierten OS Programmierbienen schöpfen sie nebenbei ab um an die 
guten Arbeitskräfte zu kommen.  Die Creme wird auch fast wie 
Fussballstars bezahlt, nicht wie in der industriellen Revolution. 
Schließlich sind die Motivation für die nächste Bienengeneration.  Die 
Informatiker schiessen sich damit ins eigene Bein, und untergraben ihre 
Löhne für die breitere Masse.  Wir Elektroniker haben schon mit China 
genug zu kämpfen.  Jetzt schwappt die OS Gratisarbeitsmentalität aber 
auch über uns drüber.  Und wenn der erste anfängt, dann folgen andere 
nach. Der nächste Preisdruck nach unten sitzt mit KI in den 
Startlöchern. Der ohnehin schon kaputte PCB-EDA Markt wird dabei 
hoffentlich übersehen.

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

@ Udo K.

Du bist ja ein richtiger Schwarzseher :-(
Dein Beitrag macht einem ja richtig Angst!
Es fehlt nur noch zum Schluss der Satz:
"Und morgen geht die Welt unter".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Hugo schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Hugo schrieb:
>>> Im Übrigen für solche Aussagen (ich teile sie 1:1) hätten sie dich hier
>>> vor nicht allzu langer Zeit regelrecht ausgepeitscht.
>>
>> Das kannst du sicherlich mit Zitaten belegen. Andernfalls wäre es eine
>> pure Unterstellung.
>
> Mann o Mann, hättest du gerne ein paar Video-Belege oder wie sehe ich
> das.
> Das ist doch im übertragenen Sinne gemeint.

Links zu entsprechenden Threads hätten genügt.

von Mathias B. (bzzz)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Trotzdem würde
> oben genannte Subscription die dauerhafte Lizenz nicht verwirken, die
> man einmal (für eine konkrete Version natürlich) hat.

Bei an die Subscription gekoppelten Funktionen ist der Begriff "Lizenz" 
ja schwierig, aber laut unserem Altium-Ansprechpartner haben sich unsere 
Continental-Lizenzen für den kleineren Zweitstandort in Standardlizenzen 
verwandelt (Erstattung? Hallo?), weil eine zu billige Subscription 
dazugekauft wurde. Unter "Pro" verdirbt ne Conti, oder ähnlicher 
Schwachsinn.

Warum er uns die verkauft hat, wo sie dennoch teurer (aber auch weniger 
zahlreich) waren als die Subscriptions am Hauptstandort, ob er uns 
kackdreist anlügt, oder ob er einfach Müll erzählt, weil er es nicht 
besser weiß, ist inzwischen egal - wir haben nämlich heute keine 
erkleckliche Summe rausgehauen und warten nun ab, was kommt.

Der gute Mann wollte uns für knapp über 10000€ pro Entwickler auf 
Pro+Conti anheben, und dann künftig etwas über 4000€ pro Jahr und 
Entwickler einsacken. Auf die Mail, dass er sich nochmal bemüht, für 
unsre hops gegangene Alt-Conti (oder den seit 15-20 Jahre bestehenden 
Geldabliefervertrag für unnötige Features und neue Bugs) einen Rabatt 
rauszuholen, kam keine Antwort mehr.
Und das alles kam eigentlich nur raus, weil wir tatsächlich ausprobiert 
haben, ob man in A365 standortübergreifend online zusammenarbeiten kann, 
ohne ein lokales git zwecks Versionierung zu benutzen. Wie dreist von 
uns, ich weiß. Ging nicht, weil die Standorte zwar den gleichen 
Lizenzserver mit demselben Lizenzpool nutzen, aber in unterschiedlichen 
Firmenaccounts untergebracht sind. Nichtssagende Fehlermeldungen, 
ausbleibende Freigabeanforderungen, gänzlich unfertigte Cloudscheiße - 
vorgeschlagen durch Altium selbst, u.a. 
https://www.youtube.com/watch?v=aH-XOovfK74

Udo K. schrieb:
> und das Altium Ecosystem funktioniert einfach.

Udo K. schrieb:
> KiCad hat im Vergleich zu Altium für Firmen nur Nachteile. Stell dir mal
> einen erfolgreichen Betrieb mit 30 Leuten in der Entwicklungsabteilung
> vor, die seit 20 Jahren mit Altium arbeiten, inklusive SAP Anbindung an
> den Einkauf und MCAD Schnittstelle zur Mechanik.

Altium lügt mich bei jeder BomDoc-Verfügbarkeitsanzeige an, Altium kann 
unsren Konstruktionskollegen keine Platine mit Kupfer drauf als STEP 
auskotzen, und alle 14 Tage legt ein wildgewordener Lizenzserver alle 
Entwickler auf AD24 lahm, bis der IT-Gott höchstpersönlich die Lizenzen 
rauswirft und neu einpflegt. Funktioniert prächtig. Wäre das ein Laden 
mit 30 Entwicklern, hätte man längst irgendein hohes Tier von Altium 
vorgeladen und ihm ein friss-oder-stirb-Angebot gemacht.

Wir ziehen dann übrigens zu Kicad um, dieser Ausschließlich Nachteiligen 
Software™. Über die Jahre wurden immer wieder mal ein paar einzelne, 
unbedeutende Platinen damit gemacht, auch, um den Stand auszuloten. Ich 
nutze es seit diesem Jahr für gewisse Platinentypen, die geometrisch 
simple, aber großflächige Kalibriermuster bis über einen Quadratmeter 
benötigen - Scriptingsupport dafür hat Altium nicht oder nicht mehr. 
Auch auf die Idee hat uns Altium selbst mit großkotzigen Ankündigungen 
gebracht - in der Altium Academy über Möglichkeiten mit ChatGPT 
dahersülzen (https://www.youtube.com/watch?v=c7jWLA96mjI), dann probiert 
man es aus, und dann klappt nichts. Aber die kostenlose Konkurrenz kann 
es mit verhältnismäßig einfachen Pythonskripten...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mathias B. schrieb:
> dieser Ausschließlich Nachteiligen Software™

Aber das Trademark hält dann sicher Udo. :-)

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:

> Ein Nachteil für mich ist auch, daß ich eine sehr große Bibliothek
> aufgebaut habe, die erst in Kicad importiert werden müsste.

Dir kann geholfen werden. Weil das kann KiCad ab v8.
https://www.youtube.com/watch?v=UouWuxlt9Uk

Edit: vielleicht auch interessant
https://www.youtube.com/watch?v=nZqoay-Yevk

> Der Veit, verlangte zu wissen, was an Altium so großartig wäre. Ich
> konnte ihn leider (noch) nicht überzeugen;-)

Also Gerhard, wann kann ich dich für KiCad überzeugen?

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Also Gerhard, wann kann ich dich für KiCad überzeugen?

Beim nächsten Biergarten-Treff, zu dem wir Gerhard wieder einladen. :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> Also Gerhard, wann kann ich dich für KiCad überzeugen?
>
> Beim nächsten Biergarten-Treff, zu dem wir Gerhard wieder einladen. :-)

Dann müsst ihr mich erst betrunken machen, damit ihr mich für KiCad 
Shanghaiing könnt:-)

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Ein Nachteil für mich ist auch, daß ich eine sehr große Bibliothek
>> aufgebaut habe, die erst in Kicad importiert werden müsste.
>
> Dir kann geholfen werden. Weil das kann KiCad ab v8.
> https://www.youtube.com/watch?v=UouWuxlt9Uk
>
> Edit: vielleicht auch interessant
> https://www.youtube.com/watch?v=nZqoay-Yevk
>
>> Der Veit, verlangte zu wissen, was an Altium so großartig wäre. Ich
>> konnte ihn leider (noch) nicht überzeugen;-)
>
> Also Gerhard, wann kann ich dich für KiCad überzeugen?

Ich fürchte, nicht in absehbarer Zukunft. Ich sehe momentan keinen 
wirklichen Mehrwert im Vergleich zum Status Quo. Abgesehen davon, müsste 
ich erst die KiCad PCB MCAD Edit Fähigkeiten für meine Zwecke erproben 
und vergleichen. Es geht mir nicht nur um LP Herstellung, sondern auch 
als CNC MCAD Frontend für meine speziellen Bedürfnisse. Da müsste erst 
viel getestet werden. Auch müsste ich mir die ganzen GERBER und 
NC-Einstellungen erkunden. Für mich ist die Umstellung nicht auf reine 
LP Herstellung begrenzt. Das muß bedächtig evaluiert werden. Momentan 
hätte ich auch wenig Zeit dafür.

Why break a working system?

von Klaus R. (klausro)


Lesenswert?

Udo K. schrieb:
> KiCad hat im Vergleich zu Altium für Firmen nur Nachteile.

Sorry, aber man kann dich schon alleine wegen dieser Aussage nicht ernst 
nehmen. Ich kann akzeptieren, das ihr/du für eure/deine Firma zum 
Schluss gekommen seit, dass KiCad für euch nichts ist. Aber KiCad 
generell die Professionalität abzusprechen ist einfach nur Quatsch. Zu 
viele verwenden es professionell. Und das du alle, die es benutzen, 
pauschal als "Bastler" diffamierst, lässt bei deiner Persönlichkeit tief 
blicken.

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi

Wir wollen weg von AutoCAD Eagle. Haben ca. 30 Jahre Geschichte mit 
Eagle und pflegen noch Designs von vor 25 Jähren da weiterhin in 
Produktion. Fusion365 mit seinem reinen Cloud-Ansatz ist keine Option. 
Altium geht auch immer mehr in diese Richtung. Also auch raus. Bleibt 
vom Budget her noch Pulsonix oder eben KiCAD. Meine Tendenz sagt KiCAD 
auch wegen der Pythonscripte und Plugins. Für uns wichtig sind auch 
Dienstleister die mal ein Layout aus gegebenem Schaltplan machen. Gibt's 
die für KiCAD? Support würden wir uns bei KiPRO einkaufen wenn 
notwendig.

von Darius (dariusd)


Lesenswert?

Hallo

Ich kenne die "Szene" nur aus reiner Hobbysicht und über "informationen" 
und echten Informationen hier im Forum.

Aber irgendwie kommt es mir vor, als wenn alle Anbieter außer KiCad 
krampfhaft versuchen sich in die Pleite oder zumindest Unbeliebtheit zu 
manövrieren.
Irgendwie gibt es für den Hobbybereich immer weniger bezahlbares und 
gleichzeitig gutes, was man einmal kauft und dann für "immer" benutzen 
kann.

Na ja, Adobe im Fotobereich ist genauso auf diese neue (falsche, 
Kundenunfreundliche) Schiene unterwegs - und auch da wandern viele 
Hobbyisten direkt zur echter und immer besser werden vollkommen 
kostenloser open software ab.

Zurück zur Platinen und Schaltplan Software:
Gerade einfache -(ste) Programm, die für Nutzer gedacht sind, für die 
KiCad (die Profipakete sowieso) weit überdimensioniert ist, gibt es 
scheinbar nicht als Freeware, sondern sind sogar extrem überteuert (29 
Euro können auch sehr teuer sein - teurer als z.B. 79 € für ein 
-hoffentlich für "immer und ewig"  hypothetisches Bezahl KiCad wären).

Dass die Großen in der Branche scheinbar nur an Profis denken, die ihre 
Softwarekosten an ihre Kunden weitergeben können (oder eventuell auch 
nicht...)  empfinde ich aus der Warte eines Hobbyisten als dumm und 
unverschämt.

Es geht ja nicht um einmalig einige Hundert Euro - sondern um andauernde 
Kosten (Abos, kostenpflichtige Updates usw.) im 4-stelligen Bereich pro 
Jahr für jeden einzelnen Anwender (Arbeitsplatz).
Warum machen die Firmen das mit?
Warum schwenken wenigstens die kleinen "Entwicklerbuden" generell auf 
KiCad um?

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Μαtthias W. schrieb:
> Für uns wichtig sind auch Dienstleister die mal ein Layout aus gegebenem
> Schaltplan machen. Gibt's die für KiCAD?

Sowas wirst du vermutlich am ehesten bei kleinen Ingenieurbüros finden. 
Selbst, wenn diejenigen bislang ihre Dienstleistungen mit Altium gemacht 
haben (u.a. weil das deren Kunden halt so wünschen), Kicad ist keine 
nennenswerte Investition für sie, die Abläufe sind nicht 
grundverschieden – also wenn ich Ing-Büro mit so einem Profile wäre, ich 
hätte keine Skrupel, das als Leistung zuzusagen. Wenn ich es noch nie 
benutzt hätte, würde ich bei den ersten zwei, drei Aufträgen die Zeit 
nicht zu knapp bemessen und dabei die Hälfte der Arbeitszeit dem Kunden 
berechnen, die andere Hälfte für mich als Weiterbildung/Einarbeitung 
verbuchen.

Ich habe das anders herum gemacht, privat Kicad schon eine Weile, im Job 
kein Problem, gelegentlich ein paar Designs mit Altium abzuliefern oder 
solche, die wir von Externen bekommen haben anzupassen.

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
>> Ein Nachteil für mich ist auch, daß ich eine sehr große Bibliothek
>> aufgebaut habe, die erst in Kicad importiert werden müsste.
>
> Dir kann geholfen werden. Weil das kann KiCad ab v8.
> https://www.youtube.com/watch?v=UouWuxlt9Uk
> Edit: vielleicht auch interessant
> https://www.youtube.com/watch?v=nZqoay-Yevk

Oh, interessant, also Altium .pcblib und .schlib können direkt genutzt 
werden.
Und um eine Datenbank Library zu benutzen braucht man eine neue Datei 
xxx.kicad_dbl welche die Altum .DbLib ersetzt.
Wenn man das richtig hinbekommt, kann man ja sogar die eigentliche 
Datenbank fast direkt übernehmen.

Gibt es schon einen Konverter von .DbLib auf .kicad_dbl?

von Veit D. (devil-elec)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

Altiumprojekte in KiCad zu importieren hatte ich schon probiert. 
Funktioniert. Was nicht geht sind Konvertierungen von Protel über Altium 
zu KiCad. Ich habe jetzt noch die Bauteil Libs probiert einzeln 
einzubinden. Hatte eine Bauteilserie Wago 250-14xx Federklemmen für 
Altium und KiCad erstellt. Ich habe die Altium Version, mein Backup, in 
KiCad v8 importiert. Die Symbol Lib funktioniert. Die Footprint Lib 
bleibt leer. Ich weiß nicht warum. Ist jetzt nicht super wichtig für 
mich, nur wenn die das beschreiben das es funktionieren sollte, dann 
sollte es funktionieren. ;-)

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

weil du die dbl angesprochen hast. Das hat schon jemand versucht und 
beschrieben. Wenn ich das so lese mit Aufwand aber machbar.
https://github.com/mryokai/Altium-IntLib-to-Kicad_dbl-conversion

von Rudolph R. (rudolph)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> weil du die dbl angesprochen hast. Das hat schon jemand versucht

Danke für den Link, aber das ist ein klein wenig was anderes.
Der nimmt eine Access Datenbank, konvertiert die in Excel, baut die um 
und packt das in eine SQLite3 Datenbank.

Wenn man stattdessen aus der Altium .DbLib eine .kicad_dbl machen würde, 
dann könnte man das sogar hin bekommen die gleiche Datenbank mit Altium 
und KiCad zu benutzen.

Ich brauche das gerade nicht, die Aussicht sowas machen zu können finde 
ich allerdings ziemlich interessant.
Meine Altium Lizenz ist jetzt eingefroren, damit wird KiCad stetig 
interessanter.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Ein Nachteil für mich ist auch, daß ich eine sehr große Bibliothek
> aufgebaut habe, die erst in Kicad importiert werden müsste. Solange ich
> Zugang zu Altium habe, werde ich es schon aus diesen Grund nicht
> aufgeben.

Das ist so nicht mehr ganz korrekt. Man muss heutzutage keinen 
(einmaligen) Import der Altium-Bibliotheken mehr durchführen, sondern 
kann Altium-Bibliotheken als Database Libraries direkt einbinden, so 
dass es zumindest auf Bibliotheksebene möglich ist, beide Systeme 
nebenläufig zu verwenden.

Andererseits muss man auch ganz klar feststellen, dass die meisten 
offiziellen Kicad-Bibliotheken eine äußerst hohe Qualität besitzen, so 
dass man sich durchaus auch von einigen angestaubten, alten Bibliotheken 
trennen kann.

Ein wirklich erstaunliches Manko gibt es allerdings bei den Bibliotheken 
für STM32. Ein H7 im BGA 224+25 ist dort als Einzelsymbol mit allen Pins 
dargestellt; offenbar gibt es keine Darstellung mit mehreren 
Portgruppen. Dieses Symbol passt nicht einmal mehr auf ein 
DIN-A3-Zeichenblatt, und bei DIN A2 kann man immerhin noch entsprechende 
Labels anbringen. Warum wurde dieses Problem noch nicht von den 
offiziellen Maintainern angegangen?

> Abgesehen davon verdiene ich mir damit schon sehr lange meine
> Brötchen und sorgt für den Umsatz und die Gehälter. Momentan besteht
> kein kompellierender Grund, von Altium wegzugehen.

Da viele meiner Produkte und Projekte auf bestehenden Projekten 
aufsetzen, verwende ich hierfür ebenfalls Altium. Für bestimmte Kunden 
muss ich aber auch gelegentlich mit Eagle 7 und Pulsonix arbeiten. Die 
Arbeit mit Eagle finde ich, abgesehen von der fehlenden 3D-Darstellung 
in V7, immer erfrischend einfach und schnell. Leider ist Eagle 
Geschichte, so dass es nicht mehr attraktiv wäre, es wieder (nach dem 
Ersatz durch Altium im Jahre 2008) bei mir einzuführen. Pulsonix hat 
einige durchaus interessante Features, aber der 3D-Modus ist eine 
Katastrophe. Und wer noch häufiger Abstürze und komische Effekte sehen 
will, ist dort auch willkommen. Und das wohlgemerkt nicht bei 
historischen Versionen, sondern mein Kunde hat den direkten Draht zur 
Entwicklung und bekommt dort auch immer in kürzester Zeit Bugfixes, 
usw..

Bisher habe ich auch noch keine fertigungsreife Leiterplatte mit Kicad 
erstellt, sondern bin auch nur ein reiner Theoretiker. In den nächsten 
Tagen werden ich aber mit einer recht komplexen, neuen Baugruppe 
beginnen, die über mindestens 10-15 Jahre gepflegt werden muss. Und 
dafür kommt nur Kicad in Frage, vor allem wegen der Lizenzproblematik.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Udo K. schrieb:
> dummes Zeug.

Altium ist eines von vielen Programmen und wird von genug anderen 
belächelt.
Altium ist weder die Referenz noch der Platzhirsch noch die 
Vorraussetzung für irgendwas oder irgendwem.
Altium ist Low Cost Kram im Vergleich zu manch anderer SW und es hat 
einen wahrlich beschissenen Ruf was die Befähigung und Bereitschaft 
angeht Fehler zu beheben statt seit Jahrzehnten alte dort zu belassen 
und ständig neue zu bauen.

Tausche mal Altium und Kicad in Deinem Sermon.
Was würde es denn kosten 30 Entwickler die seit Jahrzehnten Mit Kicad 
arbeiten inkl, kompletten Workflow an Altium heranzuführen?

Außerdem hast Du doch keine Ahnung was Kicad alles kann und wie es sich 
damit arbeitet.
Aber was 'alle Firmen überall, immer und ständig' für Nachteile mit 
Kicad haben und deswegen ALLE, IMMER Altium benutzen, meinst Du zu 
wissen.

Toll!
Wenn 'das benutzen alle' ein Argument wäre, warum hat Eagle das quasi 
aufgehört zu existieren?
Das haben nämlich fast alle mal benutzt.
Und Altium ist nur eine buggy Software, mit ganz netten Funktionen die 
heute aber keinen toten Bückling mehr vom Teller ziehen.

Ich gebe auch keine PDF Schaltpläne raus.
Ich gebe ein komplettes Projekt, mit vollständigen Libs die die WaWi 
Nummern des Kunden tragen inkl. vollständiger 3D Daten raus.
Ein Projekt das dort sofort weiter bearbeitet werden kann, weil die 
keinen Viewer brauchen sondern jeder die SW installieren kann.

Beitrag #7693840 wurde vom Autor gelöscht.
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Altium ist weder die Referenz noch der Platzhirsch noch die
> Vorraussetzung für irgendwas oder irgendwem.

Bei Projektanfragen im Bereich Hardwareentwicklung, die ich als 
Betreiber eines Ingenieurbüros erhalte und bei denen der Austausch oder 
die Lieferung der EDA-Daten gefordert ist, beziehen sich ca. 80 % auf 
Altium, der Rest auf Mentor Expedition, Eagle, Zuken CR9000, Eagle oder 
Pulsonix. Denjenigen Kunden ohne eigenes Elektronik-Know bzw. ohne 
eigene Elektronikentwicklung ist es völlig egal, mit welchem System 
deren Baugruppen entwickelt werden. Häufig, aber nicht immer, wird die 
Lieferung der Projektdateien gefordert, aber egal in welchem Format.

Aber ich vernehme immer häufiger den Unmut einiger Kunden, die es 
ebenfalls beklagen, in irgendwelchen teuren Abo- und Wartungsmodellen 
gefangen zu sein und sich daher aufmerksam nach Alternativen 
umzuschauen. Dies sind im Allgemeinen typische Mittelständler, bei denen 
der Inhaber/Gesellschafter selbst einen Blick auf die Kosten wirft. 
Konzernbeamten werden solche Tendenzen war arrogant weglächeln, aber 
genau diese Mittelständler machen einen Großteil der deutschen 
Wirtschaft aus.

> Altium ist Low Cost Kram im Vergleich zu manch anderer SW und es hat
> einen wahrlich beschissenen Ruf was die Befähigung und Bereitschaft
> angeht Fehler zu beheben statt seit Jahrzehnten alte dort zu belassen
> und ständig neue zu bauen.

Offenbar hat Altium aber genug schmierige und hinreichend dreiste 
Vertriebler, um deren Krempel über die nichttechnischen Entscheider 
durchzudrücken.

> Tausche mal Altium und Kicad in Deinem Sermon.
> Was würde es denn kosten 30 Entwickler die seit Jahrzehnten Mit Kicad
> arbeiten inkl, kompletten Workflow an Altium heranzuführen?

Das wäre vermutlich ähnlich aufwändig, zzgl. der Lizenzkosten.

> Außerdem hast Du doch keine Ahnung was Kicad alles kann und wie es sich
> damit arbeitet.

Naja, Kicad war tatsächlich viele Jahre lang deutlich weniger 
leistungsfähig als die kommerziellen "Platzhirsche" und eher etwas für 
idealistische Bastler und Akademiker. Aber seit wenigen Jahren hat Kicad 
ja so richtig losgelegt, und bezüglich der Leistungsmerkmale muss man ja 
schon fast auf Wochenbasis nachschauen, was neu hinzugekommen ist. 
Gerade bei der Plugin-Entwicklung tut sich ja unglaublich viel.

> Ich gebe auch keine PDF Schaltpläne raus.
> Ich gebe ein komplettes Projekt, mit vollständigen Libs die die WaWi
> Nummern des Kunden tragen inkl. vollständiger 3D Daten raus.
> Ein Projekt das dort sofort weiter bearbeitet werden kann, weil die
> keinen Viewer brauchen sondern jeder die SW installieren kann.

Ich liefere im Allgemeinen auch einen Schaltplan als PDF mit, 
insbesondere für Kunden bzw. deren Mitarbeiter, die kein EDA-System auf 
ihrem Rechner installiert haben. Ebenso liefere ich Gerber usw. mit, 
auch wenn ich weiß, dass der Kunde diese Dateien ggf. auch noch einmal 
selbst erzeugt. Dadurch kann ich wesentlich einfacher nachweisen, dass 
meine Lieferung vollständig ist. Und im Falle völlig verkorkster 
Fertigungsdaten könnte ich einem Dritten (Richter oder Gutachter) 
gegenüber nachweisen, dass der Pfusch nicht von mir stammt, sondern die 
von mir generierten Daten korrekt waren. Ich hatte da mal einen sehr 
speziellen Kunden, bei dem ich etwas vorsichtig sein musste...

von Hugo (vonderalbraa)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Altium ist weder die Referenz noch der Platzhirsch noch die
> Vorraussetzung für irgendwas oder irgendwem.
> Altium ist Low Cost Kram im Vergleich zu manch anderer SW und es hat
> einen wahrlich beschissenen Ruf was die Befähigung und Bereitschaft
> angeht Fehler zu beheben statt seit Jahrzehnten alte dort zu belassen
> und ständig neue zu bauen.

Das kommt zum großen Teil daher, weil sie ihre Programme mit Bloatware 
"verschönern" wie bei einem Chokolade-Überguss einer Torte.
Und genau wie bei der Torte , lässt sich der Geschmack der  eigentlichen 
Torte gut verschleiern.
Woher kommt das Ganze?
 Um beim Bild zu bleiben: Die Konditoren  die eigentlich was vom backen 
verstehen sind längst schon über alle Berge, weil die Konditorei in der 
sie sich wohl gefühlt haben zwischenzeitlich schon mehrmals verkauft 
wurde und die guten Rezepte alle verschwunden sind.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.