Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ADS1115 V / A Messkarte Bastelbox


von Uwe K. (Firma: --) (kullmann)


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Hallo
Ich möchte mir eine Messbox bauen um damit 4 x Spannung und 4 x Strom 
messen zu können. Die Daten werden per PICO erfasst und an ein LCD sowie 
den PC geschickt. In Profilab schreibe ich dann die Wert mit.
Erfasst werden sollen 4 x V bis 50V sowie 4 x A bis 5A.
Damit ich das Brummen vom PC nicht bekomme, habe ich diesen Teil der 
Schaltung galvanisch aufgebaut. Das funktioniert auch soweit erstaunlich 
gut :-)

Ich habe negative Erfahrung mit den Eingängen des ADS1115 gemacht. Er 
belastet den Spannungsteiler doch schon sehr stark und dann noch nicht 
einmal linear, je nachdem wie der PGA eingestellt ist belastet er den 
Spannungsteiler unterschiedlich. Deshalb habe ich den Rail-to-Rail Opamp 
dazwischen geschaltet.
Dann hatte ich eine Zener als Schutz davor, was mir das Signal auch 
verhagelt hat. Hier hatte ich dann die Idee mit den Schottky's 
aufgegriffen.


Den Entwurf gibt es in Summe 2 mal plus Pico, alles auf einer Eurokarte.
Ich kann durch Bestückung wählen, ob V oder A gemessen werden soll.
Da man min. 5 Platinen bestellen muss in China, ich aber nur eine 
brauche, habe ich das Layout so geplant das man auf den verbleibenden 4 
Karten mal schnell sich was zusammen bauen kann wenn man einen ADC 
braucht.

*Jetzt zu meiner allgemeinen Frage:*

Sieht hier jemand einen grundsätzlichen Fehler in der Schaltungsidee? 
Auf dem Steckbrett läuft alles, aber das heißt ja nichts :-)
Gibt es noch Denkfehler in dem Ansatz den ich gewählt habe?

Als Dank würde ich den Bauvorschlag später hier kommplett reinstellen, 
falls jemand so etwas mal sucht.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Hallo Uwe,

folgende Punkte sind mir bei der ersten Sichtung des Schaltplans 
aufgefallen:

Du versorgst die ASC712 mit 3,3V, dafür sind sie lt. DB nicht 
spezifiziert. Der Versorgungsspannungsbereich wird von 4,5V bis 5,5V 
angegeben, typisch also 5V.

Der ASC712 liefert als Source 3mA, das sollte eigentlich ausreichen, 
also die Impedanzwandler überflüssig machen. R2R wäre bei dem Opamp 
übrigens nicht notwendig, die Ausgangsspannung des ASC bewegt sich im 
Bereich von Vcc/2 +/- ca. 1V. Bei Vcc = 5V also von ca. 1,5V bis ca. 
3,5V, wenn die +/- 5A abgedeckt werden. Er driftet etwas wenn sich die 
Umgebungstemperatur ändert. Zudem ist seine Ausgangsspannung unmittelbar 
von der Versorgungsspannung abhängig, die sollte daher sehr stabil sein.

Zum Thema Drift und rauschen das ASC712 gibt es hier im Forum einen 
interessanten Thread. Mal sehen ob ich den noch finde.

Du hast nur ein sehr kleines Spannungsfenster zur Auswertung. Evtl. 
würde ich für die Strommessung einen anderen Ansatz wählen..z.B. Shunt 
und OPC zur Verstärkung.

Bei den SCL/SDA fehlen aus meiner Sicht die Pullup-Widerstände.

Unmittelbar an U1 fehlt ein Ablockkondensator, C6 sitzt mir zu weit weg.

Der Plan ist schön und übersichtlich gezeichnet. Ich würde allerdings 
immer von links nach rechts zeichnen, also Eingänge nach links.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Uwe K. schrieb:
> Ich habe negative Erfahrung mit den Eingängen des ADS1115 gemacht. Er
> belastet den Spannungsteiler doch schon sehr stark und dann noch nicht
> einmal linear, je nachdem wie der PGA eingestellt ist belastet er den
> Spannungsteiler unterschiedlich.

Unfug, dessen Eingangsimpedanz ist hoch genug, mit über 100kOhm 
zuverlässig zu messen.

> Sieht hier jemand einen grundsätzlichen Fehler in der Schaltungsidee?

Die ist dermaßen unsinnig, dass weitere Kommentare nicht lohnen.

ACS712 sind für Betrieb an 3,3V nicht geeignet.
ACS712 mit 5V betreiben, Teiler 30k-20k an den Ausgang und direkt auf 
den ACS1115, der auf 2048mV eingestellt wird.

von Frank K. (fchk)


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Ich hätte das ganze anders realisiert, mit vier INA237.

Die messen den Strom via Shunt, die Spannung direkt bis 85V, Du bekommst 
eine Leistungsmessung mit dazu, und das ganze mit I2C Interface, d.h. 
den ganzen Analogkrimskrams brauchst Du nicht. Mit den beiden Adresspins 
kannst Du 16 dieser Bausteine an einen I2C-Bus anschließen.

Als Shunt ginge bzw. ein 20mOhm 2W Widerstand bis etwa 7A.

Link: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina237.pdf

fchk

von Jörg R. (solar77)


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Frank K. schrieb:
> Ich hätte das ganze anders realisiert, mit vier INA237.

> Die messen den Strom via Shunt, die Spannung direkt bis 85V, Du bekommst
> eine Leistungsmessung mit dazu, und das ganze mit I2C Interface, d.h.
> den ganzen Analogkrimskrams brauchst Du nicht. Mit den beiden Adresspins
> kannst Du 16 dieser Bausteine an einen I2C-Bus anschließen.
>
> Als Shunt ginge bzw. ein 20mOhm 2W Widerstand bis etwa 7A.
>
> Link: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina237.pdf

In diese Richtung würde ich auch gehen.

von Frank K. (fchk)


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PS: Als USB-I2C Interface ginge ein MCP2221A oder ein FT260.

MCP2221A: 
https://ww1.microchip.com/downloads/aemDocuments/documents/APID/ProductDocuments/DataSheets/MCP2221A-Data-Sheet-20005565E.pdf

FT260: https://ftdichip.com/wp-content/uploads/2023/11/DS_FT260.pdf

Da braucht es auch keinen Pico dafür, den kannst Du Dir sparen.

fchk

von Uwe K. (Firma: --) (kullmann)


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Hallo Jörg


Oh! Die Versorgungsspannung! Habe ich nicht berücksichtigt. Danke!!


Meine Idee ist, entweder die ASC zur Strommessung ODER den 
Spannungsteiler zu nutzen, also aufzulöten. Im Einsatzfall der ASC 
könnte ich den OPS überspringen, stimmt. Baue ich um! Danke!!


Bei 1Meg/68k führt der ADS115 dazu das die Spannung um 10mV zusammen 
bricht, daher die Idee mit dem Inpedanzwandler. Lege ich den 
Spannungswandler niederohmiger aus, belastet er meine Schaltung.


Hmm, sind die ASC suboptimal für meinen ANwendungsfall? Ich möchte die 
Ströme nicht bezogen auf GND messen. Die Potentialfreiheit und die 1,2mR 
haben mich veranlasst diesen zu nehmen. Wenn ich drei Ströme in der 
selben Schaltung messen möchte, benötige ich doch je Kanal die 
Potentialtrennung, oder sehe ich das flasch?


Ich probiere grade den Recom0505s in Verbindung mit dem 3,3V 
Längsregler. Die ASC direkt aus dem Recom zu speisen macht aber dann 
keinen Sinn! Die Ausgangsspannung vom DCDC ist nicht so stabil.


Ok, die Strommessung stellt eine Herausforderung dar, mein Ansatz ist 
Mist.


Die Pullups, oh nein, und auf beiden Seiten vergessen! :-) !! Danke!!

von Uwe K. (Firma: --) (kullmann)


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Hallo Franz

Ohh!! Den kannte ich nicht. Das ist ja sehr interessant, das macht viel 
mehr Sinn als meine Spannungsteiler Gebims...


VBus wird vermutlich gegen GND gemessen, In- und In+ werden vermutlich 
als Differenzialsignal ausgewertet, sind die beiden Eingänge hochohmig 
gegen GND? Ich möchte den Strom messen an einer Stelle wo ich ca. 50V 
gegen GND habe. Im TI Datenblatt finde ich nur die 1MR für VBUS, aber 
nichts zu den IN Anschlüssen...

Danke für den Tipp!

von Frank K. (fchk)


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Uwe K. schrieb:

> Hmm, sind die ASC suboptimal für meinen ANwendungsfall? Ich möchte die
> Ströme nicht bezogen auf GND messen. Die Potentialfreiheit und die 1,2mR
> haben mich veranlasst diesen zu nehmen. Wenn ich drei Ströme in der
> selben Schaltung messen möchte, benötige ich doch je Kanal die
> Potentialtrennung, oder sehe ich das flasch?

Ja klar, aber mit meinem Ansatz mit den INA237 setzt Du eben vor jeden 
Kanal einen I2C-Isolator und einen DCDC mit nachgeschaltetem LDO. 
Überhaupt gar kein Problem. Und da musst Du nichts umlöten, das Teil 
misst eben Spannung zwischen VBUS und GND und den Strom zwischen IN+ und 
IN- und dem Shunt, jeweils abwechseln pro Takt. Wobei der Strom auch 
negativ werden darf, ohne dass Du eine negative Versorgungsspannung 
brauchst. Da bricht auch nichts zusammen, das geht einfach so. Den 
isolierten GND solltest Du trotzdem immer anschließen, damit der 
Differenzverstärker richtig arbeitet.

Die Hall-basierten Sensoren sind zwar sehr praktisch, weil sie 
galvanisch isoliert sind, aber sie haben auch prinzipbedingte Probleme. 
Da sie das schwache Magnetfeld des Strompfades messen, können sie 
relativ einfach gestört werden, und Du hast ein prinzipbedingtes 
Rauschen drauf. Klar, auch Widerstände rauschen prinzipbedingt 
grundsätzlich immer, aber da sind in diesem Fall Zehnerpotenzen 
dazwischen, unter anderem auch, weil die für die Messung notwendige 
Spannungsverstärkung viel geringer ist.

fchk

von Frank K. (fchk)


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Uwe K. schrieb:
> Hallo Franz

Frank, bitteschön.

> VBus wird vermutlich gegen GND gemessen, In- und In+ werden vermutlich
> als Differenzialsignal ausgewertet, sind die beiden Eingänge hochohmig
> gegen GND? Ich möchte den Strom messen an einer Stelle wo ich ca. 50V
> gegen GND habe. Im TI Datenblatt finde ich nur die 1MR für VBUS, aber
> nichts zu den IN Anschlüssen...

Ja, der Chip ist ja extra für High-Side Messungen ausgelegt. Bis zu 85V 
gehen. GND muss aber unbedingt angeschlossen werden.

fchk

von Uwe K. (Firma: --) (kullmann)


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Hmm analog zum CH341A.
Wollte aber mal den Pico zur Anwendung bringen:-)

von Uwe K. (Firma: --) (kullmann)


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Ach, jetzt habe ich deinen Ansatz kapiert!
Hmm, dann reduziert sich das Ganze ja auf ein paar Bauteile:


Den INA237, I2C Isolator, DCDC, LDO und ein paar Blockerkondensatoren.


Sollte das sooooo easy umzusetzen sein???

von Uwe K. (Firma: --) (kullmann)


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Vielen Dank FRANK! :-)

Ich werde mich erst einmal in die INA2xx einlesen!
Das eröffnet ja ganz andere Möglicheiten!

LG
Uwe

von Jörg R. (solar77)


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Uwe K. schrieb:

> Oh! Die Versorgungsspannung! Habe ich nicht berücksichtigt. Danke!!
> ..
> Bei 1Meg/68k führt der ADS115 dazu das die Spannung um 10mV zusammen
> bricht, daher die Idee mit dem Inpedanzwandler. Lege ich den
> Spannungswandler niederohmiger aus, belastet er meine Schaltung.

Liegt vermutlich an der zu geringen Versorgungsspannung der ASC712.

> Hmm, sind die ASC suboptimal für meinen ANwendungsfall? Ich möchte die
> Ströme nicht bezogen auf GND messen. Die Potentialfreiheit und die 1,2mR
> haben mich veranlasst diesen zu nehmen.

Die Teile haben zu viele Nachteile. Aber das Thema ASC712 ist vermutlich 
durch für Dich.

> Wenn ich drei Ströme in der
> selben Schaltung messen möchte, benötige ich doch je Kanal die
> Potentialtrennung, oder sehe ich das flasch?

Du kannst auch ICs nehmen die differential messen können. Der LTC2309 
als Beispiel kann beides, also massebezogen (8 Eingänge) oder 
differential (4 Eingänge).

https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/2309fd.pdf

> Ich probiere grade den Recom0505s in Verbindung mit dem 3,3V
> Längsregler. Die ASC direkt aus dem Recom zu speisen macht aber dann
> keinen Sinn! Die Ausgangsspannung vom DCDC ist nicht so stabil.

Wie gesagt, eine Änderung der Spannungsversorgung wirkt sich direkt auf 
den Ausgang auf.

> Ok, die Strommessung stellt eine Herausforderung dar, mein Ansatz ist
> Mist.

Mist nicht, aber eben nicht die beste Lösung. Für viele Anwendungen kann 
der ASC.. auch eine gute Alternative sein.

: Bearbeitet durch User
von Spess53 .. (hardygroeger)


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Hi

>Da sie das schwache Magnetfeld des Strompfades messen, können sie
>relativ einfach gestört werden, und Du hast ein prinzipbedingtes
>Rauschen drauf. Klar, auch Widerstände rauschen prinzipbedingt
>grundsätzlich immer, aber da sind in diesem Fall Zehnerpotenzen
>dazwischen, unter anderem auch, weil die für die Messung notwendige
>Spannungsverstärkung viel geringer ist.

Hast du belastbare Messungen für diese Aussagen? Wenn Ja, für welche 
Stromsensoren gelten die (z.B Kompensations-Stromwandler etc.).

In meiner ehemaligen Firma habe ich fast 30 Jahre LEM-Stromwandler (von 
ein paar A bis 2kA) eingesetzt. Und damit nie Probleme gehabt.

MfG Spess

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