Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Übergangswiderstand Crimpungen beurteilen


von Stephan S. (outsider)


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Ich würde gerne für mehrfach genutzte Leitungen größeren Querschnittes 
mit Kabelschuhen eine Methode zur Beurteilung der Übergangswiderstände 
erarbeiten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Leitungen irgendwann 
erhöhte Übergangswiderstände haben und es lokal zu sehr großer 
Hitzeentwicklung kommt, die zu Defekten in Aufbauten führen kann oder zu 
Verfälschungen von Messergebnissen.

Akutell fiel so etwas z.B. bei 150 Adc an einer 95 mm² Leitung auf. Der 
Übergangswiderstand wurde mit 4-Leiter-Messung mit etwa 1 Milliohm 
gemessen. Das klingt erst mal wenig, ist aber schon viel zu viel.

Die Frage die sich mir jetzt stellt: woher weiß ich, wie viel 
Übergangswiderstand abhängig vom Querschnitt ok ist? Messen kann ich die 
Werte ja, aber was ist in Ordnung?

Das Maß um eine neu erstellte Criumpung zu beurteilen, scheint die Kraft 
zu sein, mit der man an einer Crimpung ziehen kann. Aber wenn ich eine 
gebrauchte Crimpung habe und dort der Übergangswiderstand schon zu hoch 
ist, hilft das ja wenig. Dort war vielleicht einmal etwas überlastet 
oder mechanisch überbeansprucht oder die ursprüngliche Crimpung war 
schon nicht so gut und es konnte etwas korrodieren.

Deshalb würde ich eben gerne mit einer Übergangswiderstandsmessung 
sehen, wie die Qualität noch ist. Gefunden habe ich darüber wenig, nur 
das im Anhang. Es wird der relative Widerstand der Crimpung ermittelt. 
Also das Verhältnis zwischen Widerstand über dem Crimp zum Widerstand, 
den die blanke Leitung auf dieser Strecke hätte. Es gibt aber keine 
Aussage, wie hoch dieser relative Widerstand sein darf, ohne dass es zu 
Problemen kommt.

Ist er 1, kann es ja kein Problem sein, nur wie hoch darf er wohl 
werden, bevor es ein Problem wird?

von Rainer W. (rawi)


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Stephan S. schrieb:
> Ist er 1, kann es ja kein Problem sein, nur wie hoch darf er wohl
> werden, bevor es ein Problem wird?

"1" was?

Überwache die Temperatur der kritischen Stelle. Egal, was deiner 
Krimpung passiert - sie taugt nichts mehr, wenn es sich dort unter Last 
nennenswert erwärmt.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Stephan S. schrieb:
> Ist er 1, kann es ja kein Problem sein, nur wie hoch darf er wohl
> werden, bevor es ein Problem wird?

Das hängt von deinem Strom und der Kühlung der Leitung ab. Nimm ein 
Kabel, das neu und gut gequetscht ist. Miss den Widerstand. Belaste das 
Kabel mit Nominalstrom mit den originalen Anschlüssen, denn auch die 
haben Übergangswiderstände und kühlen. Miss die Temperatur nach 1-6h. 
Dann hast du eine Referenz. Dann versuch ein Kabel aufzutreiben, das 
deutlich mehr Widerstand hat, so Faktor 2-5 höher. Mach die gleiche 
Messung.

von H. H. (hhinz)


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Rainer W. schrieb:
> Überwache die Temperatur der kritischen Stelle. Egal, was deiner
> Krimpung passiert - sie taugt nichts mehr, wenn es sich dort unter Last
> nennenswert erwärmt.

Naja, sie darf schon warm werden, so wie die Leitung auch.

von Falk B. (falk)


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Rainer W. schrieb:
> Überwache die Temperatur der kritischen Stelle. Egal, was deiner
> Krimpung passiert - sie taugt nichts mehr, wenn es sich dort unter Last
> nennenswert erwärmt.

Was ist "nennensert"? Starkstromkabel bleiben nicht kalt, die haben alle 
gut Temperatur. Wieviel ist unterschiedlich. Ich hab vor reichlich einem 
Jahr eine Kiste gebaut, die 100A Ausgangsstrom bei 400VAC liefert. Die 
Verkabelung erfolgte mit 35mm^2 Querschnitt. Trotzdem wurden die Kabel 
um die 40-50°C warm, an einigen Stellen und Übergängen waren es auch 
knapp 100°C. Das war aber noch im Rahmen der Verträglichkeit. Ein Relais 
bzw. dessen Anschlüsse kochten bei 140°C, das was dann wirklich etwas zu 
warm. ;-) Man sollte halt keine Edelstahlschrauben und Scheiben 
verwenden, die sind recht hochohmig im Vergleich zu Messing.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Wenn Du einen Strom von 1A durch die Crimpung schickst, dann kannst Du 
den Widerstand in mOhm direkt als mV ablesen.

Den maximalen Widerstand kann man abschaetzen, indem man ihn mit dem 
(berechneten) Widerstand des Kabels vergleicht. Wenn 1m Kabel nur 
0,1mOhm hat, dann ist 1mOhm zu viel. Wenn 1m Kabel 10mOhm hat, dann ist 
1mOhm wahrscheinlich OK.

Ein Problem ist, dass der Widerstand sich durch Oxidation der Crimpung 
im Laufe der Zeit erhoehen kann, speziell wenn Wasser eindringen kann.

von Harald K. (kirnbichler)


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Marko ⚠. schrieb:
> Ein Problem ist, dass der Widerstand sich durch Oxidation der Crimpung
> im Laufe der Zeit erhoehen kann, speziell wenn Wasser eindringen kann.

Eine anständige Crimpung sollte gasdicht sein. Sind ja keine 
plastikisolierten Quetschverbinder, mit denen hier hantiert wird, die 
eher nur so eine Art Kontaktierungswunsch sind.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Weil du da Ringkabelschuhe zeigst - die Crimpung ist nur die halbe 
Miete, die Schraubverbindung ist mindestens genauso verdächtig. Hatte 
ich gerade an meinem Auto.

Harald K. schrieb:
> Eine anständige Crimpung sollte gasdicht sein.

Kann ich nur unterstreichen. Damit wird Oxidation verhindert. Mit einer 
anständigen Crimpzange sollte das klappen.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Stephan S. schrieb:
> Ist er 1, kann es ja kein Problem sein, nur wie hoch darf er wohl
> werden, bevor es ein Problem wird?

Wenn überhaupt muss du für solche Werte wahrscheinlich branchen- 
beziehungsweise anwendungsspezifische Standards suchen.

Ich muss allerdings sagen, dass ich nie irgendwo entsprechende Werte 
oder wenigstens Messvorschriften gesehen habe. Es kann sein, dass du dir 
alles selbst erarbeiten musst.

So wie im Bild gezeigt einfach mal zwei Messspitzen dran halten wird bei 
den kleinen Widerständen um die es geht nicht gehen. D.h. du musst dich 
erst mal um Messvorschriften kümmern (besonders wie man reproduzierbar 
die Verbindung kontaktiert). Hast du das, dann kannst du versuchen über 
Messreihen, vielleicht auch Berechnungen (Thermisches Ersatzschaltbild 
der Verbindung konstruieren), zu einem zulässigen Wert zu kommen.

Es gäbe auch noch die Möglichkeit, nach dem du eine zuverlässige 
Messvorschrift hast, einen Wert zu schätzen und dann zu beobachten
zu wie viel Defekten es damit im Betrieb kommt. Ist die Defektrate zu 
hoch wird die Anforderung für die Zukunft korrigiert.

von Mobile (mobileteser)


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Beim Kabel knapp vor der Crimpung die Isolierung entfernen und mittels 
Leitlack (z.B.: 
https://at.rs-online.com/web/p/elektronik-schutzlacke/2680047) eine 
feine Litze anbringen. Ich vermute die Ringöse wird auf einer 
Stromschiene montiert. Auf dieser knapp neben der Ringöse in 
Stromflussrichtung ein 1mm Loch bohren und dort auch eine feine Litze 
mit dem Leitlack fixieren. An die beiden Kabel ein entsprechend 
empfindliches Voltmeter. Wenn Du den Strom nicht weißt diesen mit einem 
Zangenamperemeter mitmessen. Die Multiplikation von Spannung mal Strom 
gibt die Leistung, egal ob Wirk-, Blind- oder Scheinstrom. Du kannst 
noch einen PT 1000 auf die Ringöse kleben (z.B.: 
https://at.rs-online.com/web/p/widerstands-temperatursensoren/8919151). 
Dann kannst Du mit einem weiteren Messgerät den Temperaturanstieg 
dokumentieren. Wenn Du den Sensor richtig aufklebst ist er galvanisch 
von Deinem Stromkreis getrennt.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Harald K. schrieb:

> Eine anständige Crimpung sollte gasdicht sein. Sind ja keine
> plastikisolierten Quetschverbinder, mit denen hier hantiert wird, die
> eher nur so eine Art Kontaktierungswunsch sind.

Erzaehl mir dass Du keine Ahnung von Crimpverbindungen hast ohne zu 
sagen, dass Du keine Ahnung von Crimpverbindungen hast.

von Harald K. (kirnbichler)


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Marko ⚠. schrieb:
> Erzaehl mir dass Du keine Ahnung von Crimpverbindungen hast

Warum sollte ich das tun? Im Keine-Ahnung-haben kann eher ich von Dir 
lernen als Du von mir.

von Lu (oszi45)


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Mit der Zeit wird jede Verbindung etwas schlechter. Wie beim TÜV: Am Tag 
der Prüfung OK, heißt nicht, dass es morgen noch so ist. :-)
Mit IR-Pistole unter Belastung Temperatur messen wäre schon ein Anfang.

von Helmut -. (dc3yc)


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Marko ⚠. schrieb:
>> Eine anständige Crimpung sollte gasdicht sein. Sind ja keine
>> plastikisolierten Quetschverbinder, mit denen hier hantiert wird, die
>> eher nur so eine Art Kontaktierungswunsch sind.
>
> Erzaehl mir dass Du keine Ahnung von Crimpverbindungen hast ohne zu
> sagen, dass Du keine Ahnung von Crimpverbindungen hast.

Eine anständige Crimpung IST gasdicht. Wenn sich da was am 
Übergangswiderstand zwischen Leitung und Verbindungselement ändert, ist 
das keine anständige Crimpung. Dann muss der Crimper etwas mehr Kwaba 
drinken, denn früher wusste man, Kwaba gibt Kwaft!

von Stephan S. (outsider)


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Falk B. schrieb:
> Man sollte halt keine Edelstahlschrauben und Scheiben
> verwenden, die sind recht hochohmig im Vergleich zu Messing.

Die Schrauben sollten eigentlich keinen relevanten Beitrag zur 
Leitfähigkeit der Verbindung haben, sondern die Pressverbindung zwischen 
Kabelschuh und Anschluss.

Matthias S. schrieb:
> die Crimpung ist nur die halbe
> Miete, die Schraubverbindung ist mindestens genauso verdächtig.

Das stimmt, aber das ist dann ein anderes Thema, was separat betrachtet 
wird. Erst mal soll es nur um die Qualität der Crimpungen gehen.

Hannes J. schrieb:
> So wie im Bild gezeigt einfach mal zwei Messspitzen dran halten wird bei
> den kleinen Widerständen um die es geht nicht gehen. D.h. du musst dich
> erst mal um Messvorschriften kümmern (besonders wie man reproduzierbar
> die Verbindung kontaktiert).

Mit einer 4-Draht-Messung kann man Fehler schon mal deutlich reduzieren. 
Den Messstrom kann man an den Kabelschuhen einprägen, man muss dann 
"nur" noch die Messpunkte für die abgefallene Spannung definieren. Da 
hat man oft ein Problem, weil man bei isolierten Leitungen oft nicht so 
einfach ran kommt zu messen. Und selbst wenn, bleibt die Frage ob man 
ringsum an der Leitung überall die gleiche Spannung misst, weil es ja 
keine eindrähtige Leitung ist, sondern diese aus vielen kleinen 
Drähtchen besteht, die alle verschieden gut im Kabelschuh angebunden 
sein können und sich der Strom vielleicht erst ein Stückchen entfernt 
von der Crimpung wieder gleichmäßig im Querschnitt verteilt. Das ist 
irgendwie komplexer als man denken könnte.

Hannes J. schrieb:
> Es gäbe auch noch die Möglichkeit, nach dem du eine zuverlässige
> Messvorschrift hast, einen Wert zu schätzen und dann zu beobachten
> zu wie viel Defekten es damit im Betrieb kommt. Ist die Defektrate zu
> hoch wird die Anforderung für die Zukunft korrigiert.

Leider ist es noch etwas komplizierter, weil eine Defektrate nicht 
ausreichend ist als Aussage ob die Crimpung gut oder schlecht ist. Eine 
heiße Crimpung reduziert einerseits die Lebensdauer ohne dass gleich 
Defekte auffällig sind und im vorliegenden Fall sollen mit den Leitungen 
Prüflinge kontaktiert und getestet werden. Es spielt also eine Rolle, ob 
durch die Crimpung Wärme erzeugt wird, die dann den Prüfling belastet. 
Wenn man das genau wissen will, müsste man wohl die Temperatur entlang 
der Leitung, Crimpung, Schraubverbindung und Prüfling aufzeichnen um zu 
sehen wo Wärme entsteht und von wo nach wo sie fließt.

Da wären dann sehr viele Thermocouples nötig. Eine Thermokamera ginge 
wohl auch, aber mit einfach mal damit drauf sehen wäre es nicht getan, 
da müsste man dann erst mal für einen einheitlichen 
Abstrahlkoeffizienten aller Oberflächen sorgen. Als ich drauf geschaut 
habe mit der Thermokamera sah es im Bereich eines Schrumpfschlauches 
viel heißer aus als daneben am blanken Metall des Kabelschuhs. Noch dazu 
gab es Reflexionen an metallischen Oberflächen von anderen Teilen in der 
Umgebung, die man nicht auf den ersten Blick als solche erkennt.

Falk B. schrieb:
> Das hängt von deinem Strom und der Kühlung der Leitung ab. Nimm ein
> Kabel, das neu und gut gequetscht ist. Miss den Widerstand. Belaste das
> Kabel mit Nominalstrom mit den originalen Anschlüssen, denn auch die
> haben Übergangswiderstände und kühlen. Miss die Temperatur nach 1-6h.
> Dann hast du eine Referenz. Dann versuch ein Kabel aufzutreiben, das
> deutlich mehr Widerstand hat, so Faktor 2-5 höher. Mach die gleiche
> Messung.

Das ist ein guter Ansatz. Es wird aber schwierig eine Leitung mit so 
viel mehr Übergangswiderstand zu finden mit ansonsten identischen 
Dimensionen von Querschnitt und Länge. Aber die Referenzmessung des 
Widerstandes im Neuzustand mit guter Crimpung war auch schon mein 
Gedanke. Dann diesen Wert festhalten für den Vergleich mit späteren 
Kontrollmessungen. Wenn der Widerstand stieg, kann es das Kufer ja nicht 
sein bei gleicher Temperatur. Dann muss der Anstieg ja von der Crimpung 
kommen. Dann kommt es drauf an, ob der Widerstandsanstieg im Verhältnis 
zum Gesamtwiderstand der Leitung gut messbar ist. Wenn er so klein ist, 
dass der Anstieg im Rauschen der Messung untergeht, aber trotzdem schon 
relevant um die Crimpstelle zu überhitzen, würde das nicht weiter 
helfen.

Deshalb wäre es schon gut so etwas wie eine Tabelle zu haben, in der 
zulässige Übergangswiderstände am Crimp in Abhängigkeit des 
Leitungsquerschnitts zu entnehmen ist. Ich hatte gehofft, da etwas zu 
finden und die nicht selbst erarbeiten zu müssen. Wobei mir aber schon 
auch klar ist, dass das nur eine Hausnummer wäre.

von Rainer W. (rawi)


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Falk B. schrieb:
> Was ist "nennensert"?

Das hängt von Einbausituation, Art der Verbindung, Belastung der Leitung 
und Temperaturtoleranz der Umgebung ab. Unter "nennenswert" fällt alles, 
was außergewöhnlich hoch ist oder nicht mehr tolerierbar ist - ganz wie 
man möchte und was die Spezifikationen für die Verbindung und 
irgendwelche Normen hergeben.

von Frank O. (frank_o)


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Stephan S. schrieb:
> Deshalb würde ich eben gerne mit einer Übergangswiderstandsmessung
> sehen, wie die Qualität noch ist.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber an der Crimpung liegt es nie. 
Vorausgesetzt, dass die ordnungsgemäß ausgeführt wurde.

In 36 Jahren habe ich noch nie gesehen, dass es an der Crimpung 
gelegen hat. An Korrosion, an gebrochenen Spannscheiben, an zu wenig 
Drehmoment der Befestigungsschrauben.
Bei den Crimpungen, wo es an der Crimpung gelegen hatte, da war das 
einfach nicht richtig gemacht worden.
Wir haben auch solche Querschnitte und es fließen auch schon mal 1000A.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Stephan S. schrieb:
>> Man sollte halt keine Edelstahlschrauben und Scheiben
>> verwenden, die sind recht hochohmig im Vergleich zu Messing.
>
> Die Schrauben sollten eigentlich keinen relevanten Beitrag zur
> Leitfähigkeit der Verbindung haben, sondern die Pressverbindung zwischen
> Kabelschuh und Anschluss.

Der Stromfluß geht in dem Fall aber über die Schraube sowie 
Kontermuttern. Denn es wurde eine Platine mit doppelseitig 100um 
Kupferauflage über eine M8 Schraube mit U-Scheiben erst mit Mutter 
fixiert und dann der Kabelschuh mit 2. Mutter geschraubt.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Von Klauke gibt es gute Dokumente zum Thema:
https://www.klauke.com/de/de/kataloge-broschueren
klauke.com/Media/Default/Downloads/CatalogsBrochures/BRFACH19DE_Klauke%2 
0Fachwissen_Verbindungstechnik_web-1.pdf

Kapitel 2.5 Qualität und Beständigkeit: auf dem Prüfstand
Auch für die elektrischen und mechanischen Eigenschaften von
Kabelschuhen gelten Normen. In diesem Fall handelt es sich um
die internationale Norm IEC 61238 Teil 1. Sie legt die Prü-
fungen fest, die eine elektrische Verbindung für einen dauerhaft
sicheren Betrieb in der vorgesehenen Anwendung erfüllen muss.
Dafür müssen die elektrischen Verbindungen verschiedene
Prüfungen unterlaufen. Neben einer mechanischen Zugprüfung
ist auch eine elektrische Haltbarkeitsprüfung vorgeschrieben. In
dieser simuliert ein Prüfzyklus den Praxiseinsatz.

Die Verbindung wird dabei mittels Strom 1000 Mal auf ca.
120 °C erwärmt, um eine künstliche Alterung herbeizuführen.
Zwischen diesen Prüfungen erfolgt in regelmäßigen Abstän-
den eine Überprüfung des Übergangswiderstandes. Weiterhin
erfolgen sechs Hochstromprüfungen bei denen der Leiter in
einer Sekunde, durch einen Kurzschluss, auf ca. 250°C erwärmt
wird. Diese Hochstromprüfung ist vorgeschrieben, wenn der
Verbinder als kurzschlussfest geprüft werden soll. Das Klauke
Verbindungsmaterial hat auch diese Prüfung bestanden. Die
Pressverbindung hat die Prüfung dann bestanden, wenn der
Übergangswiderstand durchgängig konstant geblieben ist.

Leider findet man dieses gute Klauke-PDF nur noch bei Docplayer, daher 
hier im Anhang:
Fachberichte: Leitfaden zum fachgerechten Verarbeiten von elektrischem 
Verbindungsmaterial

Interessant wird es, wenn Alu-Kabel auf Kupferschienen kontaktiert 
werden sollen.

Spätestens wenn die Mutter glüht, sollte man nach der Ursache forschen 
:-o

von Stephan S. (outsider)


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Frank O. schrieb:
> Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber an der Crimpung liegt es nie.
> Vorausgesetzt, dass die ordnungsgemäß ausgeführt wurde.

Fakt ist, dass wir hier Crimpungen haben, die so hochohmig geworden 
sind, dass sie ein Problem darstellen. Ich gehe davon aus, dass sie 
ursprünglich korrekt ausgeführt waren. Gecrimpt wurde damit:

https://www.elektromax24.de/Klauke-Presswerkzeug-Mini-Klapp-Kopf-10-240qmm-Akku-1-5Ah?gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwhb60BhClARIsABGGtw_2yyIPSZ7TEvKwV_46zN4mOodphvvYCPs952zGx0El3kwo0HDrdU4aAtUQEALw_wcB

Soweit ich das sehe, passen auch Kabelschuh, Querschnitt und Art der 
Leitung dazu. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann ist die 
komplette Historie dieser Leitungen. Ich vermute, dass sie durch 
thermische Überlastung beschädigt wurden. Entweder durch zu hohen Strom, 
oder durch zu viel Wärme, die vom angeschlossenen Gerät in die Crimpung 
kam. Da damit Teile bis EOL getestet werden, auch HALT und HAST Tests, 
ist das schon recht wahrscheinlich.

Dazu vielleicht noch mechanische Belastungen durch Mehrfachnutzung an 
verschiedenen Aufbauten. Um nicht bei jedem Aufbau neue Sätze 
Anschlussleitungen machen zu müssen, wäre eben eine Messmethode 
hilfreich, den aktuellen Zustand zu erfassen.

Falk B. schrieb:
> Der Stromfluß geht in dem Fall aber über die Schraube sowie
> Kontermuttern. Denn es wurde eine Platine mit doppelseitig 100um
> Kupferauflage über eine M8 Schraube mit U-Scheiben erst mit Mutter
> fixiert und dann der Kabelschuh mit 2. Mutter geschraubt.

Ja in dem Fall ist das dann nötig. Aber bei den typischen Anwendungen 
wie Kabelschuh auf Schiene, sollte der Strom durch die Pressverbindung 
gehen.

Torsten B. schrieb:
> In diesem Fall handelt es sich um
> die internationale Norm IEC 61238 Teil 1.

Danke, ich werde mal schauen ob ich auf diese Norm zugreifen kann.

Torsten B. schrieb:
> Weiterhin
> erfolgen sechs Hochstromprüfungen bei denen der Leiter in
> einer Sekunde, durch einen Kurzschluss, auf ca. 250°C erwärmt
> wird.

Das ist ein ganz schön heftiger Test in mehrerlei Hinsicht. Wie schafft 
man es mit einer Auflösung von deutlich unter einer Sekunde eine 
Temperatur zu messen? Und wo misst man die? Dauert es nicht schon fast 
so lange, bis die Temperatur von der Übergangsfläche der Crimpung an die 
Oberfläche des Kabelschuhs kommt, um das zu messen? Auch den Strom zu 
treiben, um in dieser Zeit eine 95 mm² Verbindung von 25 auf 250°C zu 
bringen ist aufwendig. Da braucht man geschätzt einige zig kA Strom und 
einiges an Energie.

Und dann wüsste ich, dass es die Verbindung aushält, aber bis zu welchem 
Übergangswiderstand es noch tolerabel wäre, wüsste ich noch immer nicht. 
Da müsste man sich eine Methode überlegen, wie man Crimpungen mit 
verschiedenen Übergangswiderständen hin bekommt.

von Frank O. (frank_o)


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Stephan S. schrieb:
> wäre eben eine Messmethode
> hilfreich, den aktuellen Zustand zu erfassen.

Die "Messmethode" die ich benutze, wenn ich z.B. Batteriezellen teste, 
ich messe unter Last den Spannungsabfall. Nur so kann man wirklich 
sagen, ob da was verloren geht.

Stephan S. schrieb:
> Ja in dem Fall ist das dann nötig. Aber bei den typischen Anwendungen
> wie Kabelschuh auf Schiene, sollte der Strom durch die Pressverbindung
> gehen.

Kannst du doch ausprobieren. Nimmst du eine Gripzange, Isoliermaterial 
unter der Schiene und zwischen Gripzange und Anschlusslasche vom 
Kabelschuh. Satt Strom drauf. Dann Spannungsabfall und Temperatur 
messen.
Das wiederholst du mit Schraube; gleiche Zeit, gleicher Strom.
Ich weiß es nicht, aber die Schraube schneidet im Test bestimmt besser 
ab.

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (makersting)


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Frank O. schrieb:

> In 36 Jahren habe ich noch nie gesehen, dass es an der Crimpung
> gelegen hat.
Ich fühlte mich beim Crimpen auch immer auf der sicheren Seite. Bis mir 
nach ca. 1 J. auffiel, dass an einem 12V-Netzteil bei 10A plötzlich 1V 
an den Ausgängen fehlten. Ursache waren zwei Crimpungen. Das waren 
vernünftige, unisolierte Ringösenkabelschuhe (kein dünner Chinakrams), 
aber ich muss zugeben mit Chinazange gemacht. Ich dachte bis dahin, was 
bei kräftigem Zug nicht rausrutscht, ist elektrisch auch dauerhaft ok. 
Da lag ich falsch. Ich habe dann die Litze im Kabelschuh verlötet, seit 
dem ist alles in Ordnung.

Aber wie gesagt, das war sicher keine Mustercrimpung, aber optisch war 
daran fürs geschulte Laienauge nichts Schlimmes zu erkennen.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Martin L. schrieb:
> Aber wie gesagt, das war sicher keine Mustercrimpung, aber optisch war
> daran fürs geschulte Laienauge nichts Schlimmes zu erkennen.

Wir haben heute hydraulisches Werkzeug dafür. Da kannst du gar nichts 
verkehrt machen, wenn du die richtigen Einsätze nimmst.
Die Zangen sind alle schon länger verboten. Früher haben wir die 
Kabelschuhe (bei Batterieanschlüssen) gelötet. Hat immer super 
funktioniert, war dann aber auch verboten.

von Martin L. (makersting)


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Ja, das klingt nach ordentlich.

Bei meinen Simsons habe ich die Litze vorm Crimpen erst in Polfett 
gesteckt. Noch ist mir da nichts aufgefallen, aber vielleicht sollte ich 
mal nachmessen.

von Frank O. (frank_o)


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Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass eine Qxidschicht diese 
Spannungsabfälle produzieren könnten. Vielleicht sollte man bei 
Kabelschuhen, die länger liegen, einmal mit Schmirgelpapier durchgehen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Es gibt aber keine Aussage, wie hoch dieser relative Widerstand
> sein darf, ohne dass es zu Problemen kommt.

Probleme heisst ja nicht nur das es direkt nach dem crimpen
schlecht ist, sondern auch nach 3 Monaten im Einsatz sollte
es noch gut sein.

Willst du Qualitaet musst du entsprechende Kontakte von einem
glaubwuerdigen Markenhersteller kaufen und ausserdem wird der
dir dann auch die dafuer passende Zange verkaufen oder dir
sagen was er fuer brauchbar haelt.

Bei so einer crimpung muss alles perfekt zueinander passen!

Vanye

von Soul E. (soul_eye)


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Frank O. schrieb:
> Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass eine Qxidschicht diese
> Spannungsabfälle produzieren könnten. Vielleicht sollte man bei
> Kabelschuhen, die länger liegen, einmal mit Schmirgelpapier durchgehen.

Dazu muss man allerdings die Litzen ausbauen ;-)

Eine gute Crimpverbindung ist gasdicht. So kann die Kupferlitze im 
Inneren des Crimpterminals nicht oxidieren.

von Frank O. (frank_o)


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Soul E. schrieb:
> Dazu muss man allerdings die Litzen ausbauen ;-)

Natürlich meinte ich, dass diese Korrosion schon vor dem Crimpen 
vorlag.
Korrosion die später auftritt, die frisst sich ins Kabel.
So was sehe ich regelmäßig bei den Traktionsbatterien.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Frank O. schrieb:
> Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass eine Qxidschicht diese
> Spannungsabfälle produzieren könnten.

Bei einer ordentlichen Crimpung sollte gar keine Luft in die 
eigentlichen Kontaktflächen eindringen können. Dann oxidiert da auch 
nichts.

Löten erzeugt in einer Umgebung mit Vibrationen/Bewegung 
Sollbruchstellen, falls die Leitungen nicht absolut fest verlegt sind.

von Frank O. (frank_o)


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Rainer W. schrieb:
> Bei einer ordentlichen Crimpung sollte gar keine Luft in die
> eigentlichen Kontaktflächen eindringen können. Dann oxidiert da auch
> nichts.

Schrieb ich einen Beitrag über deinen.
In der Luftfahrt ist das schon vor 40 Jahren Pflicht geworden, gasdichte 
Verbindungen herzustellen.
Löten darf man im Fahrzeugbereich auch nichts mehr. Wie das jetzt mit 
diesen Lötverbindern aussieht, weiß ich aktuell nicht. Privat finde ich 
die, gerade für Fahrzeuge, besonders gut.

von Thomas R. (thomasr)


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Falk B. schrieb:
>
> Der Stromfluß geht in dem Fall aber über die Schraube sowie
> Kontermuttern. Denn es wurde eine Platine mit doppelseitig 100um
> Kupferauflage über eine M8 Schraube mit U-Scheiben erst mit Mutter
> fixiert und dann der Kabelschuh mit 2. Mutter geschraubt.

Niemals NIE darf der Strom durch einen Bolzen, Mutter oder Scheibe 
gehen! Immer direkt vom kupfernen Ringkabelschuh auf die kupferne 
Leiterschiene. Alles andere würde nur den Übergangswiderstand 
(drastisch) erhöhen und zu einer unzulässigen Erwärmung führen.

Wird leider viel zu oft falsch gemacht....

von Frank O. (frank_o)


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Thomas R. schrieb:
> Niemals NIE darf der Strom durch einen Bolzen, Mutter oder Scheibe
> gehen!

Thomas, ich weiß nicht mehr wann und wo, aber ich habe das auch schon 
mal gelesen, dass der Bolzen eine Rolle spielt. Ob in jedem Fall, weiß 
ich nicht mehr, aber der war dabei ein wichtiger Bestandteil der 
Stromtragfähigkeit.

von Thomas R. (thomasr)


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Frank O. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Niemals NIE darf der Strom durch einen Bolzen, Mutter oder Scheibe
>> gehen!
>
> Thomas, ich weiß nicht mehr wann und wo, aber ich habe das auch schon
> mal gelesen, dass der Bolzen eine Rolle spielt. Ob in jedem Fall, weiß
> ich nicht mehr, aber der war dabei ein wichtiger Bestandteil der
> Stromtragfähigkeit.

Der Bolzen muß lediglich für die Anpreßkraft dimensioniert sein, da 
fließt kein Strom durch (natürlich etwas im Nebenpfad). Im 
Hochstrombereich/Hauptverteilerbau gehen wir mit massiven Stromschienen 
und bis zu 1.000A pro Verbindung um. Da wäre ein Strom durch die 
Schraube(n) absolut verheerend. SAUBERE Flächen, ggf. angeraut und mit 
einer Kontaktpaste versehen, Bolzen/Mutter/Scheibe nur mit Drehmoment 
anziehen. Bei Gefahr der Erwärmung werden auch gern Dehnschrauben 
vorgeschrieben.

Die richtige Verpressung wurde ja schon weiter oben beschrieben 
(gasdicht etc.) Damit sind auch solche Verbindungen im kA Bereich sicher 
beherrschbar.

von Frank O. (frank_o)


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Thomas R. schrieb:
> Bei Gefahr der Erwärmung werden auch gern Dehnschrauben
> vorgeschrieben.

Wir haben da überall Spannscheiben drunter.

von C. D. (derschmied)


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Es gibt in dieser Rechnung zu viele Variablen, einfach nach Tabelle 
rechnen ist und bleibt riskant.

Im Bild oben ein ursprünglich sauber verpresster Kabelschuh, zumindest 
kam die gesamte Leitung so vom Hersteller. Ein namhafter Übrigens, EWM. 
M10 x 50², war bis zum Ableben der Anschluss der Masseklemme einer 
Schweißmaschine, hat gehalten von 7.00 Uhr morgens bis gg 14.00 Uhr des 
selben Tages. Schweißstrom um die 290 Ampere, 1.2er Draht. Der sollte an 
sich um einiges bereitwilliger Abschmelzen als es die 50²mm der 
Zuleitung tun, war aber nicht so... Hat sich mit sattem Lichtbogen 
verabschiedet. Und: Ja, die Schraubverbindung wurde vor Verwendung 
geprüft.

Strom tut mitunter seltsame Dinge, daher hat man Früher™ AUSREICHEND 
Sicherheit mit eingerechnet. Gerade bei Verbindungstellen nach meinem 
Dafürhalten zwingend erforderlich, an Grenzen herumkratzen geht ins 
Auge.

DerSchmied

von Frank O. (frank_o)


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C. D. schrieb:
> Im Bild oben ein ursprünglich sauber verpresster Kabelschuh,

Diese Art der Pressung hab ich noch nie gesehen. Sieht aus, als hätte 
das jemand mit dem Meisel gemacht.
Egal! Aber da sieht man es auch wieder, es ist selten der Kabelschuh.

Wenn ich nochmal auf das Bild schaue, das ist nicht mit einem richtigen 
Werkzeug gemacht worden. Ist auch unsymmetrisch und ob das Kabel hinten 
geteilt werden darf, wage ich zu bezweifeln.
Das ist mit Sicherheit nicht fachmännisch gemacht.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Frank O. schrieb:
> Wenn ich nochmal auf das Bild schaue, das ist nicht mit einem richtigen
> Werkzeug gemacht worden. Ist auch unsymmetrisch und ob das Kabel hinten
> geteilt werden darf, wage ich zu bezweifeln.
> Das ist mit Sicherheit nicht fachmännisch gemacht.

Willkommen in der neuen Welt...! Das Ding kam so geliefert, wurde 
ausgepackt und angeklemmt. Schweißgerätseitig der übliche 
Bajonett-Pümpel, Klemmenseitig das was auf dem Bild zu sehen ist.

Zumindest taugt es als Beispiel wenn alles auf Kante genäht & berechnet 
ist, und dann auch nur ein Parameter aus den Ruder läuft.

Am Schweißtisch (fast) völlig egal, an sensiblerem Ort brandgefährlich.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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C. D. schrieb:
> M10 x 50²
> 290 Ampere

Im Dauerbetrieb ist das deutlich zu viel Strom, für Schuh und Leitung.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Im Dauerbetrieb ist das deutlich zu viel Strom, für Schuh und Leitung.

ED ist bei Weitem nicht bei 100%. Es kommen Vorwärmzeiten mit Acetylen 
hinzu, Rüstzeiten etc... Die reine Schweißzeit ist der kleinere Teil.

Will sagen:

Wer hier schlampt, hat im Anschluss das auf dem Bild oben vor sich 
liegen. Oder der Staatsanwalt höhö.

von Frank O. (frank_o)


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C. D. schrieb:
> Das Ding kam so geliefert, wurde
> ausgepackt und angeklemmt.

Ist auch kein Garant dafür, dass das immer korrekt gemacht wird.
Ich hatte einmal eine angefertigte Lastkette bekommen, da war am 
Zuganker ein Aluschraube drin, statt des Kettenbolzens. Und die kam von 
uns. Darf nicht passieren, passiert trotzdem.

von C. D. (derschmied)


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Frank O. schrieb:
> Darf nicht passieren, passiert trotzdem.

Trau, schau, wem.

Übel wird es richtig, wenn alle Sicherungselemente insgesamt nicht mehr 
greifen, dann kommt's zum GAU. Liegt an jedem einzelnen dagegen 
anzusteuern, davon lebt unsre heile Welt.

Man kann hier im Forum nicht immer unterscheiden ob es nun um private 
Bastelei geht oder um Serienfertigung, da ist ein rauer Umgangston 
mitunter schon angebracht. Hilft wach zu halten.

von Frank O. (frank_o)


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C. D. schrieb:
> da ist ein rauer Umgangston
> mitunter schon angebracht.

Beim Rest stimme ich dir zu, hierbei allerdings nicht.
Wenn ich mir so manchen vorstelle, der hier die große Fresse hat und 
richtig aus dem Rahmen fällt, der würde sich in die Hose scheißen, wenn 
ich plötzlich vor dem stehen würde.
Aber keine Sorge, diese Zeiten sind vorbei.
Ich finde es unmöglich, dass so viele hier ihren Mitmenschen mit so viel 
Geringschätzung bis zur Verachtung entgegen treten.
Klar, wenn hier jemandem zum x-ten Mal etwas vorgekaut wurde und der 
dann auch noch fast frech wird, da kann man schon einmal einen etwas 
anderen Ton anschlagen. Aber nie ehrverletzend werden. Das ist wirklich 
schlimm.
Damals, als es noch den MaWin gab und ich hier angefangen habe, da war 
der kurz davor, dass ich bei Ihm vor der Tür gestanden hätte. Nur gut, 
dass ich das nicht tat, denn es war nicht einmal klar, ob er das 
überhaupt (immer) war.

von C. D. (derschmied)


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Frank O. schrieb:
> Aber nie ehrverletzend werden.

Läßt sich durchaus herauslesen, gelingt mir nicht immer, auch mein Ton 
ist manchmal auf Geduld angewiesen.

Frank O. schrieb:
> hierbei allerdings nicht.
> Wenn ich mir so manchen vorstelle, der hier die große Fresse hat und
> richtig aus dem Rahmen fällt, der würde sich in die Hose scheißen

Jo mei, an den Geruch hab ich mich gewöhnt. Und daran, ihn gelassen zu 
übergehen.

Frank O. schrieb:
> Ich finde es unmöglich, dass so viele hier ihren Mitmenschen mit so viel
> Geringschätzung bis zur Verachtung entgegen treten.

Internet. Fluch, und Segen zugleich.

Ich bin ohne aufgewachsen, nutze es dennoch gerne, und komme trotzdem 
auch ohne aus.

Wird mir immer wieder bewusst wenn ich mich verkrochen habe und man mich 
dennoch aufspürt weil andere eine Berg an Problemen hinterlassen haben 
anstatt mit Hirn zu arbeiten.

von Frank O. (frank_o)


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C. D. schrieb:
> Jo mei, an den Geruch hab ich mich gewöhnt. Und daran, ihn gelassen zu
> übergehen.

😂😂😂😂

C. D. schrieb:
> nternet. Fluch, und Segen zugleich.
>
> Ich bin ohne aufgewachsen, nutze es dennoch gerne, und komme trotzdem
> auch ohne aus.
>
> Wird mir immer wieder bewusst wenn ich mich verkrochen habe und man mich
> dennoch aufspürt
Ich bin z.Zt. noch krank gewesen und die "erwischen" mich auch immer 
noch.
Anstatt, dass das weniger Arbeit wird, wird es gegen Ende immer mehr.
Man sollte meinen, dass wir alten Säcke so langsam runter fahren können, 
aber da wird wohl nichts draus.

von C. D. (derschmied)


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Frank O. schrieb:
> Man sollte meinen, dass wir alten Säcke so langsam runter fahren können,
> aber da wird wohl nichts draus.

...es kommt nichts mehr nach, Frank. Selbst als sabbernden Lappen im 
Rollstuhl werd ich kaum Ruhe finden dürfen, kann aber auch wärmend sein. 
Find ich jetzt nicht ganz scheiße.

von Frank O. (frank_o)


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C. D. schrieb:
> es kommt nichts mehr nach

Wenn da mal ein paar gute Leute dabei sind, die wollen nach drei Jahren 
schon einen "Posten" haben und nicht mehr schrauben.
Wollen alle ganz wichtig sein.
Eigentlich bin ich insgesamt noch ziemlich fit. Im Fitnessstudio machen 
die ganzen jungen Kerle nicht so viel Gewicht wie ich. Aber durch den 
scheiß Krebs (und der Chemo; jede Chemo ist immundepressiv) haut's mich 
manchmal so dermaßen raus. Sonst würde ich gerne noch bis 70 arbeiten 
gehen. Ich bin gerade 61 geworden. Die meisten schätzen mich noch unter 
50. Ich sehe auch dementsprechend aus (43er Oberarm). Wenn ich dann 
eine gute Zeit habe dann macht mir das auch nichts aus und mir macht 
es wirklich auch noch viel Spaß.
Da ich sowieso im Münsterland der dienstälteste Techniker bin, mit 
Sicherheit nicht zu den schlechten gehöre, habe ich natürlich auch ein 
entsprechendes "Standing" bei den Kunden. Mittlerweile habe ich auch nur 
noch gute Kunden, aber selbst wenn ich davon einen abgeben will, kommen 
die zurück wie ein Boomerang. Bisschen weniger dürfte es schon sein. 
Aber grundsätzlich finde ich das auch nicht schlecht, dass ich jetzt so 
ein Ansehen genieße.
Und die Kohle, die verheize ich seit Februar in jede Menge Elektronik.😄
Also schon deshalb würde ich gerne zumindest bis zum regulären Ende 
arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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C. D. schrieb:
> Im Bild oben ein ursprünglich sauber verpresster Kabelschuh, zumindest
> kam die gesamte Leitung so vom Hersteller. Ein namhafter Übrigens, EWM.
> M10 x 50², war bis zum Ableben der Anschluss der Masseklemme einer
> Schweißmaschine,

Das ist nicht sauber verpresst. Das ist sauberer Pfusch ab Werk gewesen!
Und das auch noch bei einem eigentlich namhaften Hersteller von 
Schweißgeräten. Da sollte eigentlich bei Reklamation ein neues Kabelset 
rausgesprungen sein.
War das überhaupt eine Kupferleitung oder nur verkupfertes Aluminium? 
Das wäre nämlich der nächste Grund fürs Abbrennen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Zubehör gar nicht von EWM 
stammte und nur vom Händler als billiges Einsteigerset beigelegt wurde!

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