Forum: Haus & Smart Home Baustromkasten auf aktuellen Stand bringen


von Christian S. (vivus)



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Hallo,

ich habe einen Baustromkasten erworben und wüsste gerne, was alles 
erneuert werden muss, sodass dieser wieder eingesetzt werden darf.

Bekannt ist mir, dass der Fi getauscht werden muss, gegen einen Fi Typ 
B.

Im Anhang findet ihr Fotos. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir sagen 
könnt, welche Komponenten getauscht werden müssen.

Grüße

von Frank O. (frank_o)


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: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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- RCD Typ B
- Die Automaten könnten sicherlich mal getauscht werden
- Die Leitungen zum Zähler könnten mal neue Aderendhülsen vertragen
- Die fehlende Schuko-Dose ersetzen

Den laienbedienbaren, abschließbaren Hauptschalter scheinst du schon zu 
haben, das ist gut

Ansonsten halt alle Anschlüsse prüfen, die Schutzleiter durchmessen,...

von Frank O. (frank_o)


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Sebastian R. schrieb:
> Ansonsten halt alle Anschlüsse prüfen, die Schutzleiter durchmessen,...

... und da er fragt:
Nach der Umrüstung ist eine Prüfung nach DGUV 3 sowie eine Prüfung nach 
Erstinbetriebnahme gemäß DIN VDE 0100-600 erforderlich.

von H. H. (Gast)


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Frank O. schrieb:
> Nach der Umrüstung ist eine Prüfung nach DGUV 3 sowie eine Prüfung nach
> Erstinbetriebnahme gemäß DIN VDE 0100-600 erforderlich.

Kommt drauf an wo er eingesetzt wird.

von Christian S. (vivus)


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Danke für eure Antworten. Klingt ja erst mal machbar.

H. H. schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Nach der Umrüstung ist eine Prüfung nach DGUV 3 sowie eine Prüfung nach
>> Erstinbetriebnahme gemäß DIN VDE 0100-600 erforderlich.
>
> Kommt drauf an wo er eingesetzt wird.

Privater Neubau EFH

von Heinrich K. (minrich)


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3 Stück gleichstarke NH-Sicherungen einsetzen, Istzustand: 32 und 35A. 
Trennmechanismus fehlt (gleichzeitige Betätigung), oder

Abdeckung fehlt!

Fehlende Steckdose: Verkabelung entfernen oder Steckdose erneuern.

PE darf keine mechanische Halterung sein (die Gewindebolzenstange, die 
die Kupferschiene trägt). Der Gewindebolzen stellt anscheinend 
PE-Verbindung zur Grundplatte her.

Rechts von der Kupferschiene abgehender PE-Draht wirkt zu dünn.

von Christian S. (vivus)


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Heinrich K. schrieb:
> 3 Stück gleichstarke NH-Sicherungen einsetzen, Istzustand: 32 und 35A.
> Trennmechanismus fehlt (gleichzeitige Betätigung), oder
Der Schalter trennt doch alle drei gleichzeitig? Oder was meinst du?
Abb.: 4_1_Drehschalter_Abdeckung.jpg


> Abdeckung fehlt!
Die sind alle da.

> Fehlende Steckdose: Verkabelung entfernen oder Steckdose erneuern.
Werde ich tun.

>
> PE darf keine mechanische Halterung sein (die Gewindebolzenstange, die
> die Kupferschiene trägt). Der Gewindebolzen stellt anscheinend
> PE-Verbindung zur Grundplatte her.

Richtig wäre ein entsprechend dimensioniertes Kabel, das die PE Schiene 
und die Grundplatte verbindet?

> Rechts von der Kupferschiene abgehender PE-Draht wirkt zu dünn.
Werde ich mir mal anschauen. Danke.

von H. H. (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Privater Neubau EFH

Bekommst du den Strom vom netten Nachbarn oder vom Netzbetreiber?

Wenn letzteres, dann brauchst du eh einen beim Netzbetreiber 
eingetragenen Elektriker. Der Eli wird den Verteiler prüfen, sonst 
unterschreibt der nicht.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Christian S. schrieb:
> Der Schalter trennt doch alle drei gleichzeitig? Oder was meinst du?
> Abb.: 4_1_Drehschalter_Abdeckung.jpg
Naja beim Hauptschalter 50A NH00 rein und für die 32A CEE Dose ein 3 
Poliger C-Automat, sodass bei Auslöung einer Phase, die anderen folgen.

von Frank O. (frank_o)


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H. H. schrieb:
> Kommt drauf an wo er eingesetzt wird.

Dann kommt es aber auch nicht drauf an, ob er ihn umbaut.

von Markus E. (markus_e176)


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Sven L. schrieb:
> Naja beim Hauptschalter 50A NH00 rein

50A NH vor den 40A-FI?
Bzw. wenn das ernst gemeint war, dann den FI gegen 63A-Typen tauschen...

von Christian S. (vivus)


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H. H. schrieb:
> Bekommst du den Strom vom netten Nachbarn oder vom Netzbetreiber?

Direkt vom Netzbetreiber, eingetragenen Elektriker habe ich. Will aber 
möglichst mit optimalem Baustromkasten an den Start gehen :-).

Sven L. schrieb:
> Naja beim Hauptschalter 50A NH00 rein und für die 32A CEE Dose ein 3
> Poliger C-Automat, sodass bei Auslöung einer Phase, die anderen folgen.

Würde vom Sinn her auch sagen, dass wenn dann sowas:
35A NH00 => 40A Fi => 3 Poliger C-Automat => 32A CEE

von Andrew T. (marsufant)


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Christian S. schrieb:
> Würde vom Sinn her auch sagen, dass wenn dann sowas:
> 35A NH00 => 40A Fi => 3 Poliger C-Automat => 32A CEE

Wobei der 63A RCD auch nicht so übermäßig teurer ist, das man statt 40A 
auch 63A nehmen kann wenn man eh erneuert.
Kann natürlich sein das Du bereits Material vorhanden hast, dann passt 
es wie von Dir oben beschrieben.

von Christian S. (vivus)


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Da stimme ich dir zu. Habe noch nichts gekauft.

von Thomas R. (thomasr)


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Auf jeden Fall ist es schlau sich einen Kasten zu besorgen und NICHT zu 
mieten! In der Nachbarschaft kamen so über 15 Monate mehr als € 1.000 
Miete zustande. Da kann man den Kasten auch vergolden.

Es wäre noch die Frage ob der netzseitige NH00 den geltenden Bedingungen 
deines Netzbetreibers entspricht. Dann würde selbst die Anschlußsäule 
zur Straßenleitung entfallen können (kostet auch nur wieder)

Hängt aber letztlich vom Aufstellort ab.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Markus E. schrieb:
> 50A NH vor den 40A-FI?
> Bzw. wenn das ernst gemeint war, dann den FI gegen 63A-Typen tauschen...
Naja entweder passenden RCD nehmen oder die Sache richtig betrachten.

Man darf einen 40A RCD auch höher absichern, wenn man sicherstellen 
kann, das dieser nicht dauerhaft überlastet wird. Man könnte sich nun 
überlegen ob bei Baustrom dauerhaft 40A fließen werden oder ob es ein 
Aussetzbetrieb ist.

Nur mal überlegen: Wenn man 32A Sicherungen einsetzen würde, könnte man 
auch nie einen Gleichzeitigskeitsfaktor von 1 erreichen, aber es wird 
trotzdem funktionieren und nicht ständig die Sicherungen auslösen.

BTW den RCD tauscht ja eh, da Typ B gefordert ist!

Christian S. schrieb:
> Würde vom Sinn her auch sagen, dass wenn dann sowas:
> 35A NH00 => 40A Fi => 3 Poliger C-Automat => 32A CEE
Selektivität?

NH-Sicherungen sind nicht laienbedienbar.

Andrew T. schrieb:
> Wobei der 63A RCD auch nicht so übermäßig teurer ist, das man statt 40A
> auch 63A nehmen kann wenn man eh erneuert.
Das teuerste wird sein, das es Typ B seiin muss.

> Kann natürlich sein das Du bereits Material vorhanden hast, dann passt
> es wie von Dir oben beschrieben.
CEE sollte man, wenn möglich ja so absichern, das beim Auslösen einer 
Phase, die anderen mit abgeschaltet werden

von Thomas R. (thomasr)


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Die Forderung nach Typ B" RCD kommt von der Möglichkeit da auch FUs und 
ähnliche Geräte (typisch Kranbetrieb) anzuschließen. Wenn das lediglich 
ein Kasten für die "Kleinversorgung" wird könnte man noch darüber 
hinwegsehen, Norm hin oder her. Hier wäre für mich die 
Gefährdungsbeurteilung ausschlaggebend.

In diesem besonderen Fall scheinen die NH Sicherungen im Hauptschalter 
sehr wohl laienbedienbar zu sein. Zumindest werden sie nach Schaltplan 
allpolig/beidseitig abgeschaltet was die Gefahren drastisch verringert.

Und warum höher als 35A absichern? Heute hat jedes EFH mit PV einen 35A 
SLS, nur in Ausnahmefällen (16mm² im Zähler) auch 50A. Ohne Kran wird 
das im Leben nicht erreicht.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Thomas R. schrieb:
> Die Forderung nach Typ B" RCD kommt von der Möglichkeit da auch FUs und
> ähnliche Geräte (typisch Kranbetrieb) anzuschließen. Wenn das lediglich
> ein Kasten für die "Kleinversorgung" wird könnte man noch darüber
> hinwegsehen, Norm hin oder her. Hier wäre für mich die
> Gefährdungsbeurteilung ausschlaggebend.
Nehmen die VNBer nur nicht mehr an's Netz!

In der Übergangszeit gab es einen Kleber und ein Schriftstück, 
mittlerweile wird der Anschluss verweigert.

Thomas R. schrieb:
> In diesem besonderen Fall scheinen die NH Sicherungen im Hauptschalter
> sehr wohl laienbedienbar zu sein. Zumindest werden sie nach Schaltplan
> allpolig/beidseitig abgeschaltet was die Gefahren drastisch verringert.
Alles wo nur Basisschutz herrscht ist nicht laienbedienbar!

Die Kontakte bieten gar keinen Berührungsschutz.

NH-Sicherungen haben in vielen Fällen Laschen, die betriebsmäßig unter 
Spannung stehen, Schalter hin oder her.

Thomas R. schrieb:
> Und warum höher als 35A absichern? Heute hat jedes EFH mit PV einen 35A
> SLS, nur in Ausnahmefällen (16mm² im Zähler) auch 50A. Ohne Kran wird
> das im Leben nicht erreicht.
Ein SLS ist zur vorgeschalteten NH selektiv.

Standrdmäßig hat Hager 10mm²-Verdrahtung und einen 50A SLS mitgeliefert.

von Thomas R. (thomasr)


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Spannend, ist aber auch keine PV Anlage! Oder von welcher Anlage 
schreibst du?

Ich wollte nur herausstellen dass man nicht immer das Maximum wirklich 
benötigt.

Ich habe zwar noch nie einen Hauptschalter gesehen der die NH beidseitig 
abschaltet aber so ist nunmal das Schaltbild. Damit wäre der NH Teil 
nach dem Zähler völlig spannungsfrei, sogar gegen Rückspeisung.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Sven L. schrieb:
> Standrdmäßig hat Hager 10mm²-Verdrahtung und einen 50A SLS mitgeliefert.

Das Stichwort ist hier "Dauerlast".
Die VNB schreiben in der Regel vor dass bei Vorhandensein von 
"Dauerlastverbrauchern" und einem 50A SLS die Zählerverkabelung in 16mm² 
vorzunehmen ist.
Darunter fallen bspw. PV, Wallboxen, evtl. auch Wärmepumpen.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Thomas R. schrieb:
> Die Forderung nach Typ B" RCD kommt von der Möglichkeit da auch FUs und
> ähnliche Geräte (typisch Kranbetrieb) anzuschließen. Wenn das lediglich
> ein Kasten für die "Kleinversorgung" wird könnte man noch darüber
> hinwegsehen, Norm hin oder her.

Das ist wieder eine der uC.net auftretenden Diskussionen ob man Normen 
beachtet - oder halt drumrumkommt.
Letztlich spricht wohl schon der gesunde Menschenverstand dafür (bzw. er 
sollte es) , das man in der Neuzeit angekommen sein sollte udn typ B 
nimmt.

Die Aussage wie zum B. in
https://www.walther-werke.de/informationenzurnormaenderungderdinvde0100-704/?
zeigt ja, das es diese Norm seit bereits 3 Jahren gibt -- da "darf" man 
langsam mal davon ausgehen das man so einen Baustromkasten gleich 
richtig aus legt (der TE baut eh neu auf).

Man muss das nicht so oppulent tun wie auf dem Eingangsbild des obigen 
Links (da sind rechts ein halbes Dutzend RCD verbaut),
aber ein Typ B für diesen Kasten des TE ist sicher noch machbar vom 
Budget.
Und wenn man sich etwas Gutes tun will, trennt man einige 
Schuko-Einphasen Steckdosen über einen zweiten RCD, dann steht man nicht 
sofort im Dunklen (wenn mal ein Fehlerfall auftritt).

Das Material kostet nun wirklich nicht die Welt, wenn man a bisserl 
schaut ist man mit 200...400 € dabei,
Arbeitszeit rechnet der TE unter Hobby --
und wenn sein _Kasten gleich beim ersten Anlauf als OK abgenommen wird, 
hat sich das doch mehr als erfolgreich gezeigt.
Und vor allem ist das Gesamtwek dann "safe" auf dem aktuellen Stand ,was 
sich später auf der Baustelle voll bezahlt macht.

von Andrew T. (marsufant)


Angehängte Dateien:

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..nun wird bestimmt gleich gesagt, das es für den Preis nie gut sein 
kann .-)

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Andrew T. schrieb:
> ..nun wird bestimmt gleich gesagt, das es für den Preis nie gut sein
> kann .-)

Nur ein Hinweis auf eine Diskussion, die ich mal losgetreten habe:
Beitrag "Qualität von No-Name-RCDs?"

von Thomas R. (thomasr)


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Andrew T. schrieb:
> ..nun wird bestimmt gleich gesagt, das es für den Preis nie gut sein
> kann .-)

Interessant, danke für den Link. Bei dem Preis kann man sich sogar mal 
einen zum Testen kommen lassen.

Vermutlich aber (wie so oft bei No-Name/Billiggeräten) keine Auslösung 
ohne Spannungsversorgung im "A" Teil (für die "B" Elektronik zwingend 
erforderlich). Deshalb vermutlich kein VDE Zeichen.

von Thomas R. (thomasr)


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Sebastian R. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> ..nun wird bestimmt gleich gesagt, das es für den Preis nie gut sein
>> kann .-)
>
> Nur ein Hinweis auf eine Diskussion, die ich mal losgetreten habe:
> Beitrag "Qualität von No-Name-RCDs?"

Was ist eigentlich aus den geplanten Tests geworden? Würde mich ehrlich 
interessieren. Hatte ja damals auch meinen Senf zugefügt.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Thomas R. schrieb:
> Was ist eigentlich aus den geplanten Tests geworden? Würde mich ehrlich
> interessieren.

Ich hatte ja dann meinen ABB-RCD und hab tatsächlich nie das Geld in 
einen China-RCD investiert. Dementsprechend haben die Tests leider nie 
stattgefunden

von Christian B. (luckyfu)


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ahja und versuche, die Zu- und Abgehenden Leitungen gut zu panzern. Bei 
einem Arbeitskollegen haben sie rüde mit der Axt die Zuleitung getrennt 
und alle zugänglichen Kabel geklaut.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Le X. schrieb:
> Das Stichwort ist hier "Dauerlast".
> Die VNB schreiben in der Regel vor dass bei Vorhandensein von
> "Dauerlastverbrauchern" und einem 50A SLS die Zählerverkabelung in 16mm²
> vorzunehmen ist.
> Darunter fallen bspw. PV, Wallboxen, evtl. auch Wärmepumpen.

Richtig.

Und darum meinte ich da man beim Baustromverteiler ggf. auch einen 
Aussetzbetrieb annehmen kann. 50A als Vorsicherung passen dafür aber 
dann halt besser zum C32A LSS.

Aber i.d.R hat man beim Baustromverteiler immer ein Problem, was die 
Selektivität der NH-Sicherungen angeht. Hausanschluss. 63A, Vorzähler 
63A, Nach Zähler 50A

Nun hängt es vom Netzbetreiber ab, wie er die BV anschließt, manche 
Klemmen den dirakt auf's Netzkabel, andere setzen einen HAK.

Oft sind zudem NH-Sicherungen billiger, als Trennmesser.

Ich würde halt immer versuchen sicher zu stellen, das es nach 
Möglichkeit nicht die NH schmeißt.

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