Forum: PC-Programmierung Genauigkeit von Spice-Programmen?


von Ingo (ignatius)


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Hallo Zusammen,

ich hab da mal eine allgemeine Frage zu den Spice-Programmen, wie 
PSpice, LTspice, ngspice, SIMetrix und Multisim, etc.

Wie genau sind die errechneten Werte dieser Programme, gerade im Bezug 
auf Frequenzgang, Klirrfaktor. etc.

Damit meine ich, um wieviel % weicht eine dann gebaute reelle Schaltung 
(auf Platine) letztendlich von den vorher berechneten Werten ab?

MfG
Ingo S.

: Bearbeitet durch User
von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Ingo schrieb:

> ich hab da mal eine allgemeine Frage zu den Spice-Programmen, wie
> PSpice, LTspice, ngspice, SIMetrix und Multisim, etc.
>
> Wie genau sind die errechneten Werte dieser Programme, gerade im Bezug
> auf Frequenzgang, Klirrfaktor. etc.
>
> Damit meine ich, um wieviel % weicht eine dann gebaute reelle Schaltung
> (auf Platine) letztendlich von den vorher berechneten Werten ab?

Das ist die komplett falsche Fragestellung. Die richtige Fragestellung 
wäre genau anders herum: wie genau muss ich die Realität in Spice 
abbilden, um Ergebnisse zu bekommen, die den realen für meine konkreten 
Anforderungen hinreichend genau entsprechen werden.

von Ingo (ignatius)


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Ob S. schrieb:
> Das ist die komplett falsche Fragestellung. Die richtige Fragestellung
> wäre genau anders herum: wie genau muss ich die Realität in Spice
> abbilden, um Ergebnisse zu bekommen, die den realen für meine konkreten
> Anforderungen hinreichend genau entsprechen werden.

Nun vielleicht sollte ich den Grund der Frage erläutern...

nehmen wir mal den Entwurf eines NF-Verstärkers mit MosFet-Transistoren 
in Spice.. wenn mir das Programm dort bei einer Frequenz von 200 kHz und 
bei einer Verstärkung von ca. 30dB, sowie einer Ausgangsleistung von 100 
Watt, sagt der Klirrfaktor sei nur 0,004%. Dann frage ich mich ob das 
ein reales Ergebnis sein kann, bzw. ob sich das auch als Platinenlayout 
realisieren lässt.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Ingo schrieb:
> um wieviel % weicht eine dann gebaute reelle Schaltung (auf Platine)
> letztendlich von den vorher berechneten Werten ab?

Um so viel, wie deine simulierten Bauteilwerte nicht den realen 
entsprechen, und dazu hättest du nicht bloss die reale Kapazität des 
Kondensators statt dem aufgedruckten Wert, sondern diesen abhängig von 
der Frequenz, den ESL und ESR und dielektrischen Absorptionswert 
erfassen müssen, sondern auch die Induktivitât, Leitungswiderstand, 
kapazitive Kopplung mit Nachbarleitungen der Leiterbahnen erfassen 
müssen, und bei Halbleitern die Betriebstemperatur.

Die Rechenfehler sind dann vernachlässigbar wenn der time step kurz 
genug gewählt wird.

von Michael B. (laberkopp)


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Ingo schrieb:
> Klirrfaktor sei nur 0,004%.

Klirr in Spice ist meist übertrieben gut, weil Spice von konstantem 
Verstärkungsfaktor des Transistors über den Strom ausgeht und alle 
baugleichen Transistoren bei ihm exakt gleich sind.

von Ingo (ignatius)


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Michael B. schrieb:

> Um so viel, wie deine simulierten Bauteilwerte nicht den realen
> entsprechen, und dazu hättest du nicht bloss die reale Kapazität des
> Kondensators statt dem aufgedruckten Wert, sondern diesen abhängig von
> der Frequenz, den ESL und ESR und dielektrischen Absorptionswert
> erfassen müssen, sondern auch die Induktivitât, Leitungswiderstand,
> kapazitive Kopplung mit Nachbarleitungen der Leiterbahnen erfassen
> müssen, und bei Halbleitern die Betriebstemperatur.
>
> Die Rechenfehler sind dann vernachlässigbar wenn der time step kurz
> genug gewählt wird.

Michael B. schrieb:

> Klirr in Spice ist meist übertrieben gut, weil Spice von konstantem
> Verstärkungsfaktor des Transistors über den Strom ausgeht und alle
> baugleichen Transistoren bei ihm exakt gleich sind.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort, genau das war das was ich 
wissen wollte.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Wenn ich mal unterstelle, dass im Programm selber keine Fehler sind, so 
würde ich sagen: Das ist zu 100% von den verwendeten Modellen abhängig. 
Da allerdings wird gerne mal geschludert. Allerdings gibt es auch eine 
Grenze, an der das Projekt bereits veraltet ist, wenn Herr oder Frau 
"Übergenau" die Modelle fertig gestellt haben.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Audio-Verstärker in LTSpice zu simulieren mit unsinnig niedrigen 
THD-Werten ist ja Volkssport bei DIYaudio.com, dem ich zugegebenermaßen 
auch schon gefrönt habe. Mit LTSpice bestand die erste Hürde darin, an 
allen möglichen Einstellungen herum zu spielen, bis die besten 
Ergebnisse herauskamen. 3 Nullen hinter dem Komma sollten zu schaffen 
sein. Bei der Realisation besteht die Herausforderung darin, annähernd 
gute Werte auch meßtechnisch nach zu weisen. Hier kommen diverse 
parasitäre Effekte des Aufbaus ins Spiel, die Spice nicht abbildet, da 
sie nicht in die Simulation hinein gesteckt worden sind. So sind in der 
Simulation 2 beliebige Transistoren eines Typs exakt gleich in 
sämtlichen Parametern, alle Bauteile haben exakt die gleiche Temperatur, 
sämtliche Verbindungen untereinander haben Null Ohm, Null nano-Henry und 
null pf untereinander. Wenn man das einmal verstanden hat, sucht man die 
Abweichungen nicht mehr in den Tiefen des Simulators, sondern in der 
stets unvollständigen Nachbildung der Simulationsschaltung.
Kleines Beispiel aus der Praxis: Der angesprochene Verstärker zeigte 
abweichend von der Simulation, in der Realität leichte K2,k4,k6... 
Verzerrungen, die mit der Belastung des Ausganges zunahmen. Ursache war 
eine kleine Imperfektion im Platinen-layout: Bei einer klassischen 
AB-Endstufe werden pos. und neg Halbwelle miteinander verbunden und zum 
Lautsprecher geleitet. In diesem Falle war der Anschlußpunkt des 
Gegenkoppelnetzwerkes ein wenig versetzt gegenüber der Auskopplung des 
Lautsprechers. Das dazwischen entstehende minimale Spannungsgefälle 
reichte aus um eine meßbare Unsymmetrie zu erzeugen. Eine punktgenaue 
Verlegung der Lautsprecherauskopplung führte zum Ziel.

Resüme: Ein perfektes Simulationsergebnis ist notwendige, aber 
keinesfalls hinreichende Bedingung für ein perfektes Design.

: Bearbeitet durch User
von Ingo (ignatius)


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Sebastian S. schrieb:

> Wenn ich mal unterstelle, dass im Programm selber keine Fehler sind, so
> würde ich sagen: Das ist zu 100% von den verwendeten Modellen abhängig.
> Da allerdings wird gerne mal geschludert. Allerdings gibt es auch eine
> Grenze, an der das Projekt bereits veraltet ist, wenn Herr oder Frau
> "Übergenau" die Modelle fertig gestellt haben.

Nun viele Schaltungen sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon 
veraltet, weil man die verwendeten Transistoren, gerade im Audio-Bereich 
dann schon gar nicht mehr erhält.

Übergenau wäre es wenn man in der Schaltungssimulation auch noch die 
Alterung der Bauelemente berücksichtigen würde.

von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> wenn mir das Programm dort bei einer Frequenz von 200 kHz und
> bei einer Verstärkung von ca. 30dB, sowie einer Ausgangsleistung von 100
> Watt, sagt der Klirrfaktor sei nur 0,004%.

Diesen Klirrfaktor bei 200kHz und 100W wirst Du nicht mal in der 
Simulation annähernd hin bekommen.

von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:

> Ingo schrieb:
>> wenn mir das Programm dort bei einer Frequenz von 200 kHz und
>> bei einer Verstärkung von ca. 30dB, sowie einer Ausgangsleistung von 100
>> Watt, sagt der Klirrfaktor sei nur 0,004%.
>
> Diesen Klirrfaktor bei 200kHz und 100W wirst Du nicht mal in der
> Simulation annähernd hin bekommen.

Hab ich schon erreicht, sonst hätte ich es ja nicht geschrieben. 
Deswegen ja, die Frage ob das ein reales Ergebnis sein kann.

: Bearbeitet durch User
von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:

> Audio-Verstärker in LTSpice zu simulieren mit unsinnig niedrigen
> THD-Werten ist ja Volkssport bei DIYaudio.com, dem ich zugegebenermaßen
> auch schon gefrönt habe.

> Resüme: Ein perfektes Simulationsergebnis ist notwendige, aber
> keinesfalls hinreichende Bedingung für ein perfektes Design.

Gut das zum Thema des gern verwendeten LTspice, was kann man dahin 
gehend zu PSice, SIMetrix oder Multisim sagen. Im Bezug auf die 
Abbildbarkeit parasitärer Effekte (Temperaturverhalten, ESL, ESR, 
dielektrischen Absorptionswert, etc.). Bzw. wie viele von Euch benutzen 
diese Funktionen, wenn sie vorhanden sind?

von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Nun viele Schaltungen sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon
> veraltet, weil man die verwendeten Transistoren, gerade im Audio-Bereich
> dann schon gar nicht mehr erhält.

Diese Technik hatte ihren Zenith in den 80-er Jahren erreicht, ist also 
in jedem Falle reine Nostalgie.

von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:

> Audio-Verstärker in LTSpice zu simulieren mit unsinnig niedrigen
> THD-Werten ist ja Volkssport bei DIYaudio.com, dem ich zugegebenermaßen
> auch schon gefrönt habe.

> Resüme: Ein perfektes Simulationsergebnis ist notwendige, aber
> keinesfalls hinreichende Bedingung für ein perfektes Design.

> Diesen Klirrfaktor bei 200kHz und 100W wirst Du nicht mal in der
> Simulation annähernd hin bekommen.

Hast recht und hatte mich verschaut, war nur 0,036% Klirr. Denoch 
scheint mir das zu niedrig?

Gut das zum Thema des gern verwendeten LTspice, was kann man dahin 
gehend zu PSice, SIMetrix oder Multisim sagen. Im Bezug auf die 
Abbildbarkeit parasitärer Effekte (Temperaturverhalten, ESL, ESR, 
dielektrischen Absorptionswert, etc.). Bzw. wie viele von Euch benutzen 
diese Funktionen, wenn sie vorhanden sind?

von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:
> Ingo schrieb:
>> Nun viele Schaltungen sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon
>> veraltet, weil man die verwendeten Transistoren, gerade im Audio-Bereich
>> dann schon gar nicht mehr erhält.
>
> Diese Technik hatte ihren Zenith in den 80-er Jahren erreicht, ist also
> in jedem Falle reine Nostalgie.

Nostalgie, ist mein anderes Projekt, einen reinen MosFet-Verstärker mit 
Röhreneingangsstufe.

Sorry, aber ich halte nicht so viel von D-Klasse Verstärkern, da ihr 
Klirrfaktor zumindest bei den IC's deutlich über dem von analogen 
Verstärkern liegt, bei der selben Ausgangsleistung. Bin da mehr so der 
Fan von darTZeel, Leach Amp, etc.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Bin da mehr so der Fan
> von darTZeel ezc.

Womit wir bei den Religionskriegen angekommen sind....

von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Hast recht und hatte mich verschaut, war nur 0,036% Klirr. Denoch
> scheint mir das zu niedrig?

Mir auch. Einstelliger Prozent-Bereich an der Stelle ist schon 
exzellent.

von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:
> Ingo schrieb:
>> Bin da mehr so der Fan
>> von darTZeel ezc.
>
> Womit wir bei den Religionskriegen angekommen sind....

Naja eher nicht, wenn Du mir ein Klasse-D Verstärker nennen kannst, der 
bei 100 bis 200W Ausgangsleistung bei 20 kHz einen Klirr von kleiner 0,5 
% schafft?

Ich hab zumindest noch keinen gesehen. Ob man das bei der Leistung 
braucht, sei mal dahin gestellt. ;)

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Hab ich schon erreicht, sonst hätte ich es ja nicht geschrieben.
> Deswegen ja, die Frage ob das ein reales Ergebnis sein kann.

Das interessiert mich natürlich schon. Kannst Du bitte das 
Simulations-file hier hoch laden?

von Mark S. (voltwide)


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klirrfaktor-Messungen bei 200kHz bis zu 10.Harmonischen würden sich also 
bie 2MHz erstrecken.
Bei meinem realen Aufbau sehe ich schon auf dem Oszilloskop Verformungen 
bei ein paar 100kHz Sinus.
Ist also weit entfernt von meiner Realität.

von Ingo (ignatius)



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Mark S. schrieb:
> Ingo schrieb:
>> Hab ich schon erreicht, sonst hätte ich es ja nicht geschrieben.
>> Deswegen ja, die Frage ob das ein reales Ergebnis sein kann.
>
> Das interessiert mich natürlich schon. Kannst Du bitte das
> Simulations-file hier hoch laden?

Simulationsfile Multisim ist angehängt.

von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Naja eher nicht, wenn Du mir ein Klasse-D Verstärker nennen kannst, der
> bei 100 bis 200W Ausgangsleistung bei 20 kHz einen Klirr von kleiner 0,5
> % schafft?

Offenbar hast Du noch nichts von Bruno Putzeys gehört.
Der baut sowas.
Schon länger.

von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:
> Ingo schrieb:
>> Naja eher nicht, wenn Du mir ein Klasse-D Verstärker nennen kannst, der
>> bei 100 bis 200W Ausgangsleistung bei 20 kHz einen Klirr von kleiner 0,5
>> % schafft?
>
> Offenbar hast Du noch nichts von Bruno Putzeys gehört.
> Der baut sowas.
> Schon länger.

Danke für den Hinweis, werde mich dahin gehend mal schlau machen. :)

Gut habe nachgeschaut und das gefunden...

P421 MONO-BLOCK POWER AMPLIFIER
THD + N – 0.00018% / -115dB @ 100 Watts, 4 Ohms, 20Hz-20kHz
Frequency Response – 10Hz to 60kHz (+0/-3dB)

Öhem... ja... klingt von den Werten her Klasse nur die untere 
Grenzfrequenz könnte etwas niedriger sein?

: Bearbeitet durch User
von Arno R. (arnor)


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Michael B. schrieb:
> weil Spice von konstantem
> Verstärkungsfaktor des Transistors über den Strom ausgeht

Das stimmt nicht. In guten Modellen ist die Stromabhängigkeit der 
Stromverstärkung auch brauchbar abgebildet. Siehe hier:

Beitrag "Re: DC B-Kennlinie in LTspice"

Leider sind die meisten Modellparameter aber Müll und geben das 
Verhalten der Transistoren nicht gut wieder. Z.B. Early-Spannungen von 
über 1kV, Basisbahn-Widerstände von fast durchweg 10R, usw.. Gute 
Modelle sind entscheidend für das Simulationsergebnis.

von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Naja eher nicht, wenn Du mir ein Klasse-D Verstärker nennen kannst, der
> bei 100 bis 200W Ausgangsleistung bei 20 kHz einen Klirr von kleiner 0,5
> % schafft?

Offenbar hast Du noch nichts von Bruno Putzeys gehört.
Der baut sowas.
Schon länger.

Ingo schrieb:
> Grenzfrequenz könnte etwas niedriger sein?

Ein Koppelkondensator für 0,1Hz Grenzfrequenz sollte noch ins DHL-Paket 
hinein passen.

von Ingo (ignatius)


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Arno R. schrieb:

> Gute Modelle sind entscheidend für das Simulationsergebnis.

Da gebe ich Dir recht, oft hat man ja mehrere Hersteller zur Auswahl und 
somit wie ich vermute auch leicht unterschiedliche Modelle.

von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:
> Ein Koppelkondensator für 0,1Hz Grenzfrequenz sollte noch ins DHL-Paket
> hinein passen.

Naja... muss ja keine Gleichspannung sein, dachte so an 3-5 Hz... aber 
10 Hz sind bei den anderen Werten auch okay ;)

Wenn dann auch der Klang stimmt, ist alles perfekt.

Aber nochmals Danke für den Tip. Wenn ich das jetzt richtig verstanden 
habe, kann man das auch als Module (PURIFI 1ET400A) kaufen?

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)



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Auf dem Oszillogramm 40Vpp @500kHz sind die Verzerrungen schon mit 
bloßem Auge erkennbar.Die Hauptursache sehe ich in der begrenzten 
Bandbreite der Treiber-BJTs.

von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Aber nochmals Danke für den Tip. Wenn ich das jetzt richtig verstanden
> habe, kann man das auch als Module (PURIFI 1ET400A) kaufen?

ich glaube ja, manche davon werden aber auch nur an OEMs geliefert.

von Ingo (ignatius)


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Mark S. schrieb:

> Auf dem Oszillogramm 40Vpp @500kHz sind die Verzerrungen schon mit
> bloßem Auge erkennbar.Die Hauptursache sehe ich in der begrenzten
> Bandbreite der Treiber-BJTs.

Wir sprachen von 200 kHz... bei 500 kHz, sind wir in der 
Phasenverschiebung bei bzw. über 45 Grad.

Frequenzgang laut Bode-Diagramm -3 db von ca. 2 Hz bis 245 kHz.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Ja, bei 200kHz sieht man es natürlich noch nicht so stark, aber auch 
dort sind keine Wunder an THD mehr zu erwarten.
Aussagefähig erscheint mir in diesem Kontext die Messung der transienten 
Intermodulation.

von Ingo (ignatius)


Angehängte Dateien:

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Mark S. schrieb:
> Ja, bei 200kHz sieht man es natürlich noch nicht so stark, aber
> auch dort sind keine Wunder an THD mehr zu erwarten.
> Aussagefähig erscheint mir in diesem Kontext die Messung der transienten
> Intermodulation.

Anbei mal das Bode-Diagramm. Dort sieht man, das die Phase ab der 
unteren bzw. oberen Grenzfrequenz extrem abdriftet.

: Bearbeitet durch User
von Ingo (ignatius)


Angehängte Dateien:

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Mark S. schrieb:

> Aussagefähig erscheint mir in diesem Kontext die Messung der transienten
> Intermodulation.

Anbei ein Intermodulationsdiagramm mit 1 kHz + 10 kHz + 100 kHz.

Wobei sich bei 90 KHz ein Spike mit -47 dB befindet.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Ingo schrieb:
> Wobei sich bei 90 KHz ein Spike mit -47 dB befindet.

Damit könnte ich gerade noch leben, stammen meine Ohren doch noch aus 
dem Röhrenzeitalter. Interessant sind eher die Mischprodukte im 
Hörbereich.

von Ingo (ignatius)



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Mark S. schrieb:
> Ingo schrieb:
>> Wobei sich bei 90 KHz ein Spike mit -47 dB befindet.
>
> Damit könnte ich gerade noch leben, stammen meine Ohren doch noch aus
> dem Röhrenzeitalter. Interessant sind eher die Mischprodukte im
> Hörbereich.

Anbei das Intermodulationsdiagramm (linear) der 3 Frequenzen und das 
zugehörige Oszillogramm.

Meine Ohren sind auch noch mit dem Röhrensound eines Nordmende-Radios 
groß geworden. Deswegen auch mein nächstes Projekt 
Röhrendifferenzverstärker mit ECC83CC bzw. 12AX7WA (2024 Upgrade) und 
MosFet-Ausgangsstufe.

Übrigens die MosFet-Verstärkerschaltung von Edwin-Paij, macht 0,004% 
Klirr @20khz und 100 Watt (zumindest in der überarbeiteten Version mit 
dem LME49710 am Eingang).

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Mark S. schrieb:
> In diesem Falle war der Anschlußpunkt des
> Gegenkoppelnetzwerkes ein wenig versetzt gegenüber der Auskopplung des
> Lautsprechers. Das dazwischen entstehende minimale Spannungsgefälle
> reichte aus um eine meßbare Unsymmetrie zu erzeugen.

Hm.

Oliver

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