Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärker spinnt nach einiger Zeit - Ursache?


von Stefan E. (stefan_e933)


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Hallo,

Mein geliebter Harman 645 hat im Betrieb nach ein paar Stunden 
Störgeräusche aus dem linken Kanal ausgegeben. Es klang wie ungleiches 
Rauschen oder schlechter Radio Empfang, aber es lag nicht an der Quelle 
sondern es kam vom Verstärker selbst. Das Rauschen ändert sich mit der 
Volume Einstellung, also ich gehe daon aus, dass es im Vorverstärker 
ist:
- Netzteil kann nicht sein, sonst wären beide betroffen
- Rechter Kanal scheint OK - kein Rauschen
- Phono Board oder Optionen waren nicht aktiv (normal CD ohne Loudness 
usw.)

Ich habe nun die Lötstellen überarbeitet und es lief wieder - das 
Problem kam aber nach ca. 1-2 Stunden Betrieb wieder zurück. Ich habe es 
dann abgeschaltet. Der Lautsprecher ist noch OK.

Ich habe es dann warm wie es war an einem Dim Bulb Tester weiter laufen 
lassen, wobei mir zwei Sachen aufgefallen sind:
1.) Es scheint ein DC Gleichstrom am Lautsprecherausgang zu haben 
(vielleicht ist das auch das Rauschen, was man da misst?) und das 
schwankt sehr, obwohl kein Eingangssignal vorliegt (was ja auch logisch 
ist, weil es ja immer rauscht wenn es mal beginnt).

2.) Irgendwann hat die Lampe mal angeschlagen, ich habe es dann 
abgeschaltet und seit dem ist es nicht mehr aufgetreten, aber natürlich 
ohne Musik und Lautsprecher hat man vielleicht auch weniger Hitze und es 
wurde dann vielleicht kühler.


Ich hatte noch nie so einen Fehler. Leider gibt es diese Teile nicht 
mehr, daher kann ich nicht einfach alle ersetzen, außer ich verlasse 
mich auf diese Chinesischen Nachbauten. Es sind ca. 16 Transistoren pro 
Kanal (meist 2SC2603 usw.). Die großen gibt es noch, aber ich glaube es 
liegt an den kleineren.

Jetzt ist die Frage:
1.) Wäre es möglich, dass die Main Transistoren defekt sind und so einen 
Fehler verursachen? Weil ich kenne das eher so, dass die ewig laufen 
oder hoch gehen, aber dieses Rauschen erbinde ich eher mit dem Pre-Amp. 
Ich hätte diese dicken Transistoren hier als Reserve, aber die kleinen 
gibt es nicht mehr.
2.) Wie soll man das nun machen, weil jedes Mal eine Stunde warten ist 
jetzt auch keine verlässliche Testung. Soll ich ihn abkühlen und zB 
einen alten Lautsprecher anstecken und die Transistoren einzeln erhitzen 
und schauen, welcher vielleicht reagiert?

Fraglich, ob man das nochmal hinbekommt, weil jetzt habe ich schon so 
viel mit dem erlebt und es war einer meiner ersten Vintage Harman und 
mein Lieblingsgerät, eigentlich möchte ich ihn nicht aufgeben.

Bin für jede Hilfe oder Idee dankbar und ich muss mal überlegen, was ich 
da machen kann, man könnte auch links und rechts einzeln vertauschen 
aber bei so richtig gut finde ich diese Idee auch nicht.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

von Monk (roehrmond)


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Anhand deiner Beschreibung kann ich nichtmal ansatzweise nachvollziehen, 
was du gemacht hast. Ohne fachliches Know-How wird so eine Ferndiagnose 
nichts. Übergebe das Gerät besser jemandem, der weiß was er tut.

von Jens G. (jensig)


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Stefan E. schrieb:
> Ich habe es dann warm wie es war an einem Dim Bulb Tester weiter

Ich habe erstmal nachschauen müssen, um zu wissen, ob ich unter Dim Bulb 
Tester vielleicht was falsches verstehe, aber vermutlich nicht. Dafür 
verstehe ich nicht, wie ein solches Ding hier überhaupt auch nur 
ansatzweise helfen könnte, oder irgendeine Aussagekraft hätte. Was 
willst Du also mit so einem Ding hier bei diesem Rausch-Syndrom 
bezwecken?

Wenn das Rauschen mit der Lautstärke "runtergedreht" werden kann, dann 
wird die Ursache vermutlich in der Vorstufe liegen.
Wenn Du schon "alles" nachgelötet hast, dann wäre evtl. auch irgendein 
Kondensator im/am Signalweg der Schuldige (deutlich erhöhter Reststrom). 
Manchmal verziehen die dabei auch die Arbeitspunkte, so daß man das u.U. 
auch durch eine reine DC-Messung feststellen kann, sofern man weiß, 
welche DC-Werte da zu erwarten sind, bzw. man sieht das evtl. auch an 
wandernden Arbeitspunkten. Dafür braucht man natürlich ein Multimeter, 
was Du offensichtlich nicht hast ...

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Zu 90% ist das irgendein Poti oder Schalter, der im Signalweg liegt.

: Bearbeitet durch User
von Stefan E. (stefan_e933)


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Hallo,

Natürlich habe ich ein Multimeter, wie sonst hätte ich die schwankenden 
DC am Output messen können - also ein wenig Lesen wäre zielführender.

Kondensatoren habe ich alle bis auf 5 Stück getauscht, aber das sind 
eher Werte die mir nicht bekannt sind für Probleme, aber ich kann diese 
noch tauschen. Einen habe ich übersehen und 4 habe ich drin gelassen mit 
Absicht, wobei ich einen davon gemessen und für OK befunden habe. Auch 
die ausgebauten anderen waren mMn nicht defekt. Aber wenn es theoretisch 
möglich ist, dass ein Elko das verursacht, dann werde ich das auch gerne 
versuchen. Ich sollte diese Werte hier haben.

Der Dim Bulb Tester dient dazu, im Falle eines Fehlers das Gerät zu 
schützen. Es hat nichts mit dem Rauschen zu tun, aber ich fand 
interessant, dass es plötzlich ausschlug. Das schützt das angeschlossene 
Gerät vor einem katastrophalen Bauteilversagen. Im Betrieb ist bis auf 
das Rauschen nichts passiert, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, 
defekt Geräte sollte man ja auch nicht weiter zerstören. Es wäre 
natürlich einfacher, falls wirklich irgendwas hoch geht, könnte man es 
besser messen und ersetzen - vorausgesetzt es geht auch das Teil hoch, 
was die Ursache ist und nicht nur die eigentlich noch "guten" Teile.

Ich fand das Verhalten interessant, aber ich habe jetzt aufgrund dieses 
Fehlers auch nicht so viel testen oder rausfinden können in so kurzer 
Zeit. Ich denke es lieg im Bereich Power Driver oder Pre Driver im 
Service Manual, ein paar Transistoren hätte ich ja als Neuteile hier. 
Die könnte ich mal tauschen und auf gut Glück versuchen, ob es daran 
liegt, aber...

...ich wollte eben hier fragen, ob man da irgendwie methodischer 
vorgehen kann und ich wollte wissen, ob die Main Transistoren auch so 
ein Rauschen verursachen können oder ob ich mich auf andere Teile 
konzentrieren soll.

Es sind ja nicht so viele Möglichkeiten, aber gezielt was zu suchen 
macht mehr Sinn als alles auszutauschen.

Wie gesagt, falls jemand Erfahrung hat damit oder eine Idee dazu, dann 
bitte melden. Nur Kommentare was ich alles nicht kann oder könnte oder 
sollte das brauche ich nicht. Dann einfach nichts sagen, ich versuche es 
dann selbst und fertig.

ZUM POTI/SCHALTER:
Ich habe die schon gereinigt und sie liefen ja 1 Stunde lang durch, aber 
es war schon so, dass beim Loudness (Contour) Schalter es sich deutlich 
verändert hat, aber ich denke mal dass einfach das Rauschen noch 
verstärkt wurde). Nun wäre die Frage, ob das der Fehlersuche hilft, weil 
vielleicht kommt das Rauschen ja "vor" diesem Loudness Schalter, aber 
ich kann nicht sagen, ob so ein Verstärker wie ein Flussdiagramm 
funktioniert, also ob es klar vorher oder nachher sein muss im Signalweg 
oder ob ein Brummen (egal wo es entsteht) immer verstärkt wird durch 
diese zusätzliche Option. Übrigens im normalen Betrieb in der ersten 
Stunde hat der Schalter normal funktioniert.

LG

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Stefan E. schrieb:
> ...ich wollte eben hier fragen, ob man da irgendwie methodischer
> vorgehen kann und ich wollte wissen, ob

Wenn Du 2 Kanäle hast und nur einer fehlerhaft ist, kann man Werte 
vergleichen oder mit dem Oszi die Signale ansehen. Evtl. schwingt etwas?

von Stefan E. (stefan_e933)


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Oszi habe ich leider keines. Ich habe einen Bauteil-Tester und 
Multimeter und ESR-Meter. Es wäre gut es mal einzugrenzen in welchem 
Bereich es sein könnte und v.a. wird der Fehler ja im kalten Zustand gar 
nicht erkennbar sein. So einen Fehler hatte ich noch nie, ich habe schon 
diese Geräte gewartet und repariert aber meist mit deutlichem Fehler 
(oder generelle Wartung wie Lötstellen, Korrosion, defekte Elkos) - 
Fehler, die immer da sind und sichtbar oder immer messbar sind und nicht 
welche erst mit Hitze auftreten.

Ein Kollege meint es wäre eher im Tone Control Bereich statt der Driver 
Stage, weil sich die Lautstärke vom Fehler/Rauschen mit dem Volume und 
Loudness Control mit verändert und nicht konstant bleibt. Aber ob Ton 
Control so ein DC am Ausgang erzeugen kann, das ist mir jetzt nicht 
klar, deswegen dachte ich, dass jemand das eingrenzen könnte anhand der 
Fehlerbeschreibung. Oder welche Bauteile so reagieren auf Hitze oder 
eben einer gewissen Zeit oder welche so ein Krachen/Rauschen verursachen 
können.

Ich werde es dann nochmal versuchen mit einem Fön zu erhitzen und ggf. 
ein Video aufzunehmen, ich bin jetzt auch nicht sofort in dem Thema 
drinnen, ich muss das mal in Ruhe testen, ich habe alles zerlegt, ich 
muss das erst aufbauen, den Fehler reproduzieren und wenn ich weiß, wo 
ich suchen müsste, dann könnte ich es herausfinden oder zumindest alle 
Teile austauschen bis es weg ist.

von Jens G. (jensig)


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Stefan E. schrieb:
> Natürlich habe ich ein Multimeter, wie sonst hätte ich die schwankenden
> DC am Output messen können - also ein wenig Lesen wäre zielführender.

Wo hast Du das genannt?
Du hast Deinen Bulb Tester erwähnt, und im Zusammenhang damit dann Punkt 
1 und 2 genannt. Und im gesamten Eröffnungstext kommen Worte wie 
Multimeter, Meßgerät, messen, ... nicht vor. Ok, es kam "misst" in Bezug 
auf Rauschen darin vor, aber bei der generell recht unpräzisen 
Beschreibung und Wortwahl würde ich da nicht viel Wert drauf geben.
Du solltest erstmal Deinen eigenen Text verstehen lernen ...

von Stefan E. (stefan_e933)


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Man kann raten oder messen, ich mache lieber das sinnvollere. Natürlich 
muss man das Messen, ich muss ja wissen, ob ich daran Lautsprecher 
betreiben sollte oder nicht. Es ist zwar nicht explizit beschrieben, 
aber ich kann ja nicht jeden Schritt dokumentieren, das ist mir vor 1 
Stunde aufgefallen, da kann man nicht alles sofort wissen und messen und 
aufbauen und schauen und erhitzen und abkühlen und Schaltplan ansehen. 
Es geht ja nicht um das was ich mache, sondern um das Gerät.

Es spielt absolut keine Rolle, wenn sich jemand wirklich auskennt und 
ich das beschreibe, dann kann man mit etwas Wissen und Erfahrung sicher 
bestimmt sagen, ob es am Output Transistor liegen kann, ob es in der 
Driver Stage oder dem Tone Control sein kann, welche Art von Bauteil so 
ein Rauschen verursachen kann, v.a. wenn es sich verändert mit Volume 
usw. Dazu muss man NULL messen, dazu bräuchte man nur Erfahrung und 
jemanden, der diese auch teilen möchte.

Dann kommen gleich die Anschuldigungen und was man alles kann und nicht 
kann und was man hat und nicht hat. Es geht mir um das Gerät, ich nutze 
es gerne, ich habe schon die meisten meiner Sammlung überarbeitet oder 
repariert aber theoretisch bin ich nicht so gut, dass ich das nun 
einschätzen kann bzw. habe ich mit solchen Fehlern eben - wie 
beschrieben - noch keine Erfahrung, wie man das am Besten rausfindet. 
Man muss nicht immer alles schlecht machen und jeden schlecht reden, 
solange ich mich damit nicht umbringe ist es doch egal, was mit dieser 
Kiste passiert. Ich kann es auch wegwerfen, wenn das so üblich ist bei 
Euch, ich dachte hier sind vielleicht interessierte Experten unterwegs 
die einem in die richtige Spur bringen aber scheinbar wird wie in jedem 
Forum hier auch nur diskutiert und schlecht gemacht - soll ich einen 
Aufsatz schreiben beginnend im Kindesalter, damit ihr nachvollziehen 
könnt ob ich Eurer Hilfe würdig bin???

Diese Foren sind irgendwie alle zum Kotzen, da kann ich es gleich selbst 
machen, da brauche ich mich wenigstens nicht blöd anreden lassen. Es 
geht nie um das Thema, keiner hat Ahnung - normal sagt man einfach 
Bauteil XY ist anfällig oder hatte ich letzte Woche dasselbe Problem, 
oder wenn dies das dann schau dort mal nach. Da braucht man nicht immer 
diskutieren bei Null beginnend und Anschuldigungen machen "was Du 
offensichtlich nicht hast ..." und absolut unbrauchbare Antworten wie 
"schick es halt wo ein". Da kann ich mir 20 andere kaufen wenn ich das 
wo hinschicke, aber es geht um das Gerät und nichts anderes.

Ich werde es selbst machen und ich möchte keine Hilfe mehr von Hier, das 
ist mir zu viel Zeitverschwendung und das ist immer so, man beschreib 
alles, und es kommt nie was sinnvolles raus. Das erste was gefragt wird, 
stehst meist im Ersten Absatz 3x erklärt, aber bevor man was liest und 
auf die Fragestellung reageirt WAS IST DEFEKT sagt man irgendeinen 
Schrott mit NULL Wert.

Dann spart euch Eure wertvolle Zeit und macht euren Scheiss selbst und 
ich werde es auch so schaffen, war bisher immer so, weil Hilfe bekommt 
man ja sowieso keine.

von Jens G. (jensig)


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Stefan E. schrieb:
> geht nie um das Thema, keiner hat Ahnung - ...

Ach, daß ich neben meiner sanften Schimpfe paar Hinweise gegeben haben, 
das blendest Du wohl gleich mal aus?

> normal sagt man einfach
> Bauteil XY ist anfällig oder hatte ich letzte Woche dasselbe Problem

Ja, träum schön weiter ... Wenn das Dein Anspruch ist, daß Dir jemand 
gleich mal die Lösung präsentieren können sollte, und andere Lösungswege 
in Form von Lösungsansätzen werden nicht gewünscht, dann ist mir schon 
klar, daß man von einigermaßen präziser Beschreibung nicht viel hält.

von Lu (oszi45)


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Viel Lyrik und noch nicht geföhnt, um den Fehler einzukreisen? 
https://support.harmankardon.com/on/demandware.static/-/Sites-masterCatalog_Harman/default/dw3cf40e2d/pdfs/AVR%20645%5EHK%5Eom%5E%5Eenglish%5E%5E.pdf
Man nimmt einen Föhn und einen Trichter aus Pappe und los gehts!
Es muß nicht mal was kaputt sein, es kann auch durch höhere Verstärkung 
zum Schwingen kommen...

von Jens G. (jensig)


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Hast Du überhaupt schon mal geguckt, ob es irgendwo im Internet eine 
Schaltplan dafür gibt. Dann macht sich die Fehlersuche nämlich schon 
viel besser.
Und Vergleich li./re. Kanal wurde ja auch schon erwähnt.

Wie schon geschrieben - wenn das Problem mit runtergedrehter Lautstärke 
ebenfalls verschwindet, dann ist das Problem eher davor zu suchen. Die 
Ursache selbst kann aber überall vor dem Lautstärke-Poti liegen. Also 
nicht nur die erwähnten Kondensatoren, Poties/Trimmer, Schalter im 
Signalweg, sondern auch Widerstände, Transistoren, selbst socher Kram, 
der etwas abseits des direkten Signalweges liegt.
Wenn die Vorstufe aus mehreren Transistorstufen besteht, könnte man die 
Koppeltransistoren einen nach dem anderen rauslöten, um zu sehen, ab 
welchem das Rauschen dann plötzlich weg ist.

> 1.) Wäre es möglich, dass die Main Transistoren defekt sind und so einen
> Fehler verursachen? Weil ich kenne das eher so, dass die ewig laufen

Was sind Main-Transistoren? Endstufentransistoren? Wenn das Rauschen mit 
der Lautstärkeeinstellung wandert, dann werden die es wohl eher nicht 
sein.

> 2.) Wie soll man das nun machen, weil jedes Mal eine Stunde warten ist
> jetzt auch keine verlässliche Testung. Soll ich ihn abkühlen und zB

Tja, so ist das nun mal, wenn man einen sporadischen Fehler verfolgt.

> einen alten Lautsprecher anstecken und die Transistoren einzeln erhitzen
> und schauen, welcher vielleicht reagiert?

Wenn man einen thermischen Fehler vermutet, dann wäre das sicherlich der 
richtige Weg. Aber eben nicht nur Transistoren, sondern eigentlich 
alles, was vorm Lautstärke-Poti kreucht und fleucht.
Manchmal reicht auch das Draufdrücken überall auf der Platine, oder auf 
Bauteile, um die Stelle einzugrenzen, falls es eher nur ein 
Kontaktproblem ist.
Kältespray gibts auch noch. Wenn das Problem nach Erwärmung auftritt. 
kann man die Teile mal damit anpusten, und schauen, bei welchem das 
Rauschen verschwindet.

von Heinz R. (heijz)


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Stefan E. schrieb:
> Ich habe nun die Lötstellen überarbeitet und es lief wieder - das
> Problem kam aber nach ca. 1-2 Stunden Betrieb wieder zurück. Ich habe es
> dann abgeschaltet. Der Lautsprecher ist noch OK.

genau das lässt auf einen mechanischen Fehler ( Poti, kalte Lötstelle 
usw) schließen

Du hast beim nachlöten an der Platine usw rum gedrückt, da durch war der 
Fehler erst mal weg

Also fleissig an der Platine rumdrücken  biegen  klopfen (mit 
angeschlossenem Lautsprecher - muss ja nicht die High-End Box sein)

Ich mache so was meist mit einem umgedrehten Schraubendreher


Das mit der DC-Spannung am Ausgang halte ich zugegeben für einen 
Messfehler

von Mark S. (voltwide)


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Sieht für mich erstmal nach einem Fehler in der Vorstufe aus. Ich würde 
mir deshalb mal das Signal auf dem zugehörigen Poti anhören im Vergleich 
zum anderen Kanal. Als Signalverfolger eignet sich z.B. jeder 
x-beliebige Gitarren-Übungsverstärker.
Was die Endstufe betrifft, das ist sicherlich eine andere Baustelle.
Da würde ich mir mal den Ruhestromtrimmer (soweit vorhanden) näher 
ansehen.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Einmal versuche ich es noch, weil sich doch einige bemühen. Ich muss 
mich entschuldigen, weil ich doch ein wenig unklar war.

Das Gerät ist ein PM 645, ein alter Stereo Verstärker, kein "AVR 645", 
kein "PM 645 VXI" - leider gibt es da immer wieder mehrmalige Verwendung 
von Nummern bei Harman Kardon. Es ist ein sehr einfaches Gerät, 40 Watt, 
ein paar Bauteile, nichts wildes.

1.) Ich habe es noch nicht geföhnt, aber der Tipp mit dem Trichter ist 
gut, danke. Ich wollte es mal generell erwärmen, um den Fehler 
auszulösen, oder einen Lötkolben an die Transistoren halten.

Ich habe es mir angesehen, wo die Bauteile liegen und diese 
Schalter-Platine abgeschraubt, weil man sonst nicht zu den Bauteilen 
dazu kommt im linken Kanal, diese muss man noch isolieren, damit da auch 
nichts passiert, wenn es lose an den Kabeln hängt. So schnell geht das 
in Wirklichkeit nicht leider.

2.) Schaltplan gibt es, einfach PM 645 service Manual eingeben. NICHT 
AVR, NICHT VXI, sondern dieser:
https://elektrotanya.com/harman_kardon_pm645_sm.pdf/download.html

3.) An den Potis/Trimmer liegt es eher nicht. Ich habe das Gerät 4-5 
Jahre verwendet, es ist erst vor ein paar Tagen aufgetreten, dann habe 
ich es nachgelötet und heute wieder getestet - ohne Änderung. Ich habe 
auch herumgedreht und geschaltet bzw. die Optionen ausgeschaltet, damit 
weniger im Signalweg ist, was aber keine Änderung brachte - das Rauschen 
blieb. Weitere Infos kann ich erst geben, wenn ich es wieder nachstellen 
kann. Ich wollte es so nicht weiter betreiben.

4.) Was sind Main-Transistoren? Endstufentransistoren? -> Ja, die großen 
Endstufentransistoren, in dem Fall 2SA1265 und 2SC3182

5.) Manchmal reicht auch das Draufdrücken [...] falls es eher nur ein
Kontaktproblem ist. -> Ich habe alles nachgelötet und ich glaube nicht, 
dass es daran liegt.

6.) Kältespray gibts auch noch. -> Ja, habe ich aber jetzt nicht. Ich 
könnte es nur generell erwärmen (Föhn) oder lokal erwärmen (Lötkolben) 
und generell kühlen (Ventilator).

7.) Also fleissig an der Platine rumdrücken  biegen  klopfen. -> Kann 
ich versuchen, aber ich glaube es liegt eher an der Nutzungszeit oder 
der Hitze, obwohl ich es heute ohne Gehäuse verwendet habe und es 
trotzdem passiert ist.

8.) Das mit der DC-Spannung am Ausgang halte ich zugegeben für einen
Messfehler. -> Ich denke eher das "ist" das Rauschen, falls das möglich 
ist, aber ich hatte jetzt nicht die allerbesten Voraussetzungen das zu 
Messen, weil ich es nicht lange laufen lassen wollte.

9.) Bias-Poti ist vorhanden und habe ich damals eingestellt, ich dachte, 
ich kann es mal reinigen und ein wenig bewegen oder vielleicht 
austauschen, aber ich weiß wirklich nicht, ob das ein Rauschen erzeugt? 
Ich mache das nach Anleitung, also Volume auf 0, kein Input Signal usw. 
dann höre ich das natürlich nicht, aber ist das theoretisch möglich, 
dass ein Bias-Poti "kracht"? Ich kann es mal versuchen, ich habe das 
noch nie gemacht. Ich habe das alles gemacht, aber es fehlt mir eben an 
Theorie, ob jetzt dieser Poti ein Rauschen erzeugen kann.


Vielleicht werde ich es mit dem Lötkolben versuchen zu erhitzen einzeln, 
aber ich weiß nicht wie lange und wie viel man da draufhalten kann.

Wenn ich diese Teile bekommen könnte, würde ich einfach alles 
austauschen, aber diese chinesischen Teile, ich weiß nicht, ob die was 
taugen. Der Verkäufer meinte original Mitsubishi, nicht abgeschliffen 
und umgepinselt - aber warum hat es nur er und kein "normaler" Händler 
wie Reichelt oder Digi-Key, das macht mich stutzig, weil wenn es das 
Teil nicht zu kaufen gibt, wo hat er das dann her?

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Stefan E. schrieb:
> 7.) Also fleissig an der Platine rumdrücken  biegen  klopfen. -> Kann
> ich versuchen, aber ich glaube es liegt eher an der Nutzungszeit oder
> der Hitze, obwohl ich es heute ohne Gehäuse verwendet habe und es
> trotzdem passiert ist.

aber Du sagtest doch er lief nach den Lötversuchen erst mal 
störungsfrei`?

Das zeigt fast eindeutig das es kein Alterungsproblem eines Bauteils ist

Statt Kältespray kannst Du übrigens auch Pressluft verwenden - und wenn 
es auch nur die Fahrradpumpe ist - das kühlt überhitzte Bauteile bereits 
ordentlich ab

Ist denn der Fehler direkt nach dem Einschalten da?

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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dem Plan nach ist von Tuner/CD/Tape zum Volume-Regler alles passiv - 
wenn das Rauschen linear mit dem Regler regelbar ist, kommt das Rauschen 
evt. von der Quelle ?! oder es sind Leckströme durch hygroskopischen 
Kleber;
Transistoren tauschen hilft da nichts
an den Schaltern high cut, subsonic, mode und bass contour würde ich 
auch mal spielen - sollten keinen Einfluß auf den Fehler haben nach der 
Beschreibung außer stereo vs. reverse - da sollte das Rauschen auf den 
anderen Kanal wandern
p.s. man kann auch mal die Kanäle tauschen über drähte - damit kann man 
auch den Bereich eingrenzen

von Joachim B. (jar)


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Stefan E. schrieb:
> 1.) Wäre es möglich, dass die Main Transistoren defekt sind

hatte ich mal in einer Aktivbox,
spratzeln, knacken, rauschen, hörte sich an wie Kontaktprobleme, aber es 
war definitiv ein BJT-Vorstufentransistor (BC irgendwas), hat mich lange 
genervt weil man an sowas kaum denkt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Stefan E. schrieb:
> Diese Foren sind irgendwie alle zum Kotzen,

Hallo Stefan, ich habe weiter als diese Passage nicht mehr gelesen, 
möchte es aber trotzdem mit Tipps versuchen.

Am besten schließt Du vorerst keine wichtigen Lautsprecher mehr an, vor 
allem nicht an den rauschenden Kanal. Nur noch Opfer- und 
Testlautsprecher, egal wie klein.

OK, das Rauschen scheint VOr dem Lautstärkesteller zu entstehen. Das 
Schaltbild habe ich leider nicht vor mir, Du vielleicht aber. Etliche 
Elkos wurden schon erneuert und

Stefan E. schrieb:
> Ich habe nun die Lötstellen überarbeitet und es lief wieder

nachgelötet wurde auch schon.
1
Normalerweise haben die Verstärker hinter der Bedienfront noch eine 
Platine, die die Klangregelung macht und die Schalterli und 
Leucht-Spiele aufnimmt. WArst Du an der schon? Leider kann man bei 
abgenommener Front nicht mehr so sorglos das Gerät einschalten.

Weitere mögliche Ursachen, die Endstufentransistoren schließe ich eher 
aus:
Irgendein Haarriss in einer Leiterbahn, evtl mal mechanisch leicht 
beanspruchen an manchen Stellen.

Ich hatte mal an einem Philips-Oszilloskop für Netz- und Batteriebetrieb 
einen Kleinsignaltranistor BF199 entdeckt, der an einem Bein innen einen 
Wackler hatte, evtl leigt beim Gerät solch ein Fall in einer 
anfänglichen Form vor.

Werden irgendwelche Stromquellen- oder VAS-Transistoren arg warm? Die 
alten Geräte hoffen noch auf 220V am Eingang und werden seit langer Zeit 
mit wesentlich mehr beaufschlagt.

Wenn schon am Ausgang DC-Schwankungen gemessen werden können, schwankt 
der Arbeitspunkt der Endstufe. Hmmm, die müßte doch über einen 
Koppelkondensator vor oder hinter dem Lautstärkesteller angekoppelt 
sein, so daß die DC-Schwankung nicht von der Vorstufe kommen kann.

Wenn ein Oszilloskop vorhanden wäre, könnte man es an 
Betriebsspannungen, Stromquellen oder andere interessante Stellen 
anklemmen und per Langzeitbeobachtung schauen, wo das Rauschen auftritt. 
Ganz empfindlich ist vor allem der Eingang mit dem Differenzverstärker.

Was ist mit den beiden Potis für DC und Ruhestrom/Bias? Haben die 
Wackler?
Gibt es Stecker zur Platine in der Frontplatte? Masseprobleme, 
Massekabel?
Ich hatte mal die Finger in einem Luxman Verstärker, der ohne korrekt 
verschraubte Platine immer den Ausgang abschaltete, weil die 
Schutzschatung immer angesprochen ist. Korrekt montiert, läuft er 
seitdem einwandfrei.

Beitrag "Luxman A311 Vollverstärker - Wackler am Basspoti beseitigt"

Passage "nichts passierte", in Punkto Leistung und Gewichtsklasse sogar 
vergleichbar.

Den Verstärker über eine Glühlampe in Reihe ans Netz anzuschließen ist 
eine gute Idee und eigentlich Pflicht, wobei bei einem Kurzschluß 
innerhalb der Schaltung die dicken Elkos erst mal zeigen, was sie haben 
und können.


hier mit Foto und Daten:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Harman/kardon_PM645


Das Schaltibild habe ich inzwischen angesehen, die Klagregelung erfolgt 
rein passiv inerhalb der Gegenkopplung, wie es bei preiswerten 
Verstärkern üblich ist. DA ist die Schaltung sehr empfindlich, falls man 
da mit Messpitzen drinnen unterwegs ist. Ich hätte da alle Kondensatoren 
und Widerstände im Bereich Klangregelung und C401 C402, C406 und 
umliegende Bauteile.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


Angehängte Dateien:

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Stefan E. schrieb:
> Das Rauschen ändert sich mit der
> Volume Einstellung, also ich gehe daon aus, dass es im Vorverstärker
Bitte einen Blick auf das Schaltbild vor dem Volumesteller werfen!
Wenn die Störung auftritt von Stereo auf Revers schalten.
Wechselt die Störung den Kanal, liegt es vor dem Schalter.
Jetzt Tape Monitor betätigen, bei offenen Tape Eingängen. Ist die 
Störung weg, liegt es vor dem Tape Monitor Schalter.
Bleibt die Störung, dann entsteht sie im Bereich high cut und subsonic 
Schalter. An beiden wackeln ggf diesen Bereich nachlöten.
Im Bereich beider Schalter kann man das Signal auf Masse ziehen um 
weiter den Fehlerort auf davor/danach einzukreisen.

: Bearbeitet durch User
von Simon R. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Zu 90% ist das irgendein Poti oder Schalter, der im Signalweg liegt.
Das würde passen, wenn es zur Einstellung eines Nullpunktes dient, weil 
er ja am Ausgang eine Offsetspannung gemessen haben will, wenn der 
Effekt auftritt.

Aber was anderes:

Ich habe kurz nach dem Harman 645 gegoogelt: Das Gerät ist mindestens 35 
Jahre alt! Sicher dass da nicht wieder halb ausgetrocknete Elkos den 
Unfug veranstalten?

Christian S. schrieb:
> en Verstärker über eine Glühlampe in Reihe ans Netz anzuschließen ist
> eine gute Idee und eigentlich Pflicht,
Er sagt aber, dass der andere Kanal i.O. sei. Wenn das Netzteil anfängt, 
aufgrund von Wärme und Ausdehnung einen Kurzschluss zu machen, müssten 
schon beide Kanäle betroffen sein.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Simon R. schrieb:
> Er sagt aber, dass der andere Kanal i.O. sei.

Gut, wenn aber die eine Endstufe zu überhöhtem Stromverbauch neigt, 
würde man anhand der Helligkeit der Lampe direkt sehen, daß dies der 
Fall ist, bevor übermäßige Erwärmung eintritt. Sitzt man andächtig am 
Gerät, kann man noch aus schalten.

mfg

von Simon R. (Gast)


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Richtig, scheint aber hier nicht der Fall zu sein.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan E. schrieb:
> hat im Betrieb nach ein paar Stunden  ...

Vermutlich so lange zu laut gehört. Und jetzt hat einer der Kobolde im 
Verstärker einen Ohrenschaden. Statt Brummen oder Pfeifen rauscht es. 
;o)

Einfach alles durchtauschen hilft hier nicht weiter. Am Schluss lösen 
sich noch die Pads von der Platine. Da hilft nur systematisches 
Vorgehen. Kontakte aller Schalter, Kontakte aller Potis, die 
Eingangsschaltung, vor allem der erste Koppelkondensator sollte man sich 
ansehen.

Die erste Messung wäre zum Beispiel ohne Quelle die Potis auf 2/3 
stellen und im empfindlichsten Bereich des Messgerätes am Mittenabgriff 
des Potis die Spannung zu messen, oder wenn man dort nicht drankommt 
geht es manchmal auch am Chincheingang.

von Peter D. (peda)


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Stefan E. schrieb:
> Der Dim Bulb Tester dient dazu, im Falle eines Fehlers das Gerät zu
> schützen. Es hat nichts mit dem Rauschen zu tun, aber ich fand
> interessant, dass es plötzlich ausschlug.

Dann würde eigentlich ein Fehler beim Poti zur Arbeitspunkteinstellung 
dazu passen. Es gibt leider Entwickler, die nicht beachten, daß der 
Schleifer durchaus mal den Kontakt verlieren kann. Intelligente 
Entwickler beschalten das Poti daher so, daß bei Unterbrechung der Strom 
absinkt und nicht die Endstufe killt.

von Peter D. (peda)


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Stefan E. schrieb:
> 6.) Kältespray gibts auch noch.

Druckluftspray umdrehen, dann kühlt es (bis auf Minusgrade).
Kältespray hab ich schon ewig nicht mehr bestellt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Peter D. schrieb:
> Kältespray hab ich schon ewig nicht mehr bestellt.

Mit der Nachfülldose für das Gasfeuerzeug, wenn man eine andere Düse 
draufsteckt, geht es manchmal auch viel günstiger. Da gab es letzte 
Woche grad wieder eine große Dose für 99ct im Angebot.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Druckluft haben wir immer in größeren Mengen vorrätig zum Entstauben. 
Druckluft aus der Wand (Kompressor) ist ungeeignet, da zu ölhaltig.

von Stefan E. (stefan_e933)


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HIER MAL EIN NEUER TEST / ERKENNTNIS:
1.) Es rauschte beim jetzigen Test IMMER, auch sofort nach dem 
Einschalten (sobald er die Lautsprecher frei gibt - die ersten 2-3 
Sekunden ist Summschaltung aktiv, da rauscht nichts).
2.) Der Balance Regler hat KEINEN Einfluss, das Rauschen ist immer da
3.) Das Rauschen wird lauter/leiser mit dem Lautstärkepoti
4.) Bass und Treble haben glaube ich einen Einfluss darauf (ist schwer 
zu sagen, weil es weder Konstant noch einen Bass oder so hat, aber ich 
glaube es ändert sich leicht)
5.) Wenn ich Bass Contour (Loudness) drücke, dann dreht er komplett 
durch und die Birne schlägt voll an, das auch bei keinem Signaleingang. 
Das passiert aber auch, wenn man ein 100% gutes Gerät hat und zu laut 
spielt, aber selbst mit sehr wenig oder kein Signal (ABER: das Rauschen 
ist ja immer da) geht es komplett den Bach runter. Mit Lautsprecher habe 
ich es kurz probiert, da pumpt und dröhnt alles, kaum noch Musik sondern 
eher ein Pulsieren im CLipping. Wie wenn man zu laut spielt und es 
einfach nicht mehr die Leistung hat, aber schon bei gar keinem Input. 
Normalerweise sollte Loudness die Höhen und Tiefen anheben - natürlich 
kommt man dann leichter ins Clipping, aber mit Null Eingangssignal auf 
volle Überlastung, das ist sehr merkwürdig. Ich kanns schwer 
beschreiben. Ich glaube sogar beide Kanäle waren da überlastet, weil es 
nur noch so gedröhnt hat.
6.) Schalter "Reverse usw." hat keinen Einfluss auf das Rauschen, es ist 
immer links. Vielleicht auf das Signal aber nicht auf das Rauschen.

VIDEOS:
1.) Balance hat keinen Einfluss auf das Rauschen - ich glaube es ist 
sogar der Tape Monitor aktiv (ganz links ist Power, die zwei in der 
Mitte mit dem Abstand ist Tape Monitor und die drei Rechts sind 
Eingang). Also trotz dem spinnt es.
https://youtu.be/LDIPdziMTCs

2.) Loudness Effekt - dieses komische brummen/pulsieren, aber das 
scheint auch vom "guten", rechten Kanal zu kommen
https://youtu.be/Jn1sHpRxIdE

3.) genereller Test - aber merke, dass hier das Loudness keinen Einfluss 
hatte auf die Birne oder den Ton. Also es ist mMn nicht immer konstant, 
oder es wird laufend schlechter. Aber jetzt ist es immer so mit dem 
Loudness (Video habe ich vor den anderen aufgenommen)
https://youtu.be/ETYpjOIUtrI


Hilft das, ich bin nicht der Beste mit diesem Schaltplan und ich 
verstehe nicht ganz den Zusammenhang zwischen Volume hat Einfluss, 
Balance nicht, Loudness spinnt komplett.

Soll ich noch irgendetwas testen daran?


Zu den anderen Vorschlägen, was noch nicht beantwortet wurde:
1.) Elkos sind alle neu bis auf 7, die kann ich noch tauschen, aber sind 
wohl nicht der Fehler.
2.) Kleber gibt es keinen, außer vielleicht unter den Elkos.
3.) Ich habe nicht alle Platinen nachgelötet, nur die Hauptplatine. Die 
anderen sind ja OK und haben keine warmen Bauteile.
4.) Das Gerät ist umstellbar und läuft mit der Einstellung (Markierung) 
240V.
5.) Was ist mit den beiden Potis für DC und Ruhestrom/Bias? Haben die
Wackler? -> Ich kann die austauschen gegen neue (habe ich hier) - aber 
ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Krachen oder Einfluss auf den 
Loudness haben. Irgendwas ist da grundsätzlich defekt.
6.) Ich hätte da alle Kondensatoren und Widerstände im Bereich 
Klangregelung und C401 C402, C406 und umliegende Bauteile. -> Ich schaue 
mal nach, welche das sind.


So weit, so gut.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Der Arbeitpunkt wird mit VR401 eingestellt und an den Meßpunkten TP1, 
TP2 die Spannung gemessen. Irgendwo sollten die Werte stehen.

Sehr ungewöhnlich ist die Klangstellung im Gegenkopplungszweig der 
Endstufe. Damit beeinflußt man direkt den Klirrfaktor und die 
Phasenstabilität mit.
Sowas kenne ich nur von Röhrenradios, die mit 2 Röhrenstufen auskommen 
mußten.

Elkos im Signalzweig, deren Leckströme stören könnten, sind C401, C405, 
C505, C511.
Testweise kann man R403 kurzschließen, dann ist C401 und alles davor 
abgeklemmt.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Hallo,

Ja, Bias habe ich damals eingestellt als ich ihn bekommen habe, das kann 
ich noch machen.

> C401
47/10, habe ich schon getauscht

> C405
220/6,3,  habe ich schon getauscht

> C505
2,2/50 - habe ich noch NICHT getauscht, dieser Wert macht aber mMn 
selten Probleme. Ich schaue mal, ob ich den da habe, und teste das dann 
mal aus.

> C511,  habe ich schon getauscht
10/16 macht oft mal Probleme, die kaufen so blau an die Beinchen und 
teilsweise wird die Platine richtig schwarz, also die sind mir bekannt 
und habe ich gemacht.

Die 330/50V habe ich nicht hier, ich habe die aber gereinigt und 
untereinander vertauscht, aber noch nicht in dem Zustand getestet. Alle 
bis auf diese und die kleinen Werte habe ich getauscht. Also alles ab 
10/16. Nur die 1/50, 2.2/50 usw. die sind Original.

> Testweise kann man R403 kurzschließen, dann ist C401 und
> alles davor abgeklemmt.

Ich werde die mal austauschen und/oder das versuchen und dann berichten. 
Außerdem werde ich nochmal alles vergleichen so gut es mir möglich ist 
in der Schaltung. Mir ist zwar nicht bekannt, dass ein Elko Rauschen 
erzeugt, aber jetzt haben wir 97% getauscht, dann kann man das auch noch 
versuchen.



Harman Kardon hat immer spezielle Dinge gebaut, es gibt auch keine 
Relais, immer diskreter Aufbau und nie All-in-One Amplifier-ICs - die 
haben alles immer ein bisschen anders gemacht als der klassische Aufbau 
der meisten anderen Verstärker. Bisher hat das auch immer gut 
funktioniert, nur dieser Fall ist etwas speziell.


Ich melde mich. Bis dann, danke.

von Wolf17 (wolf17)


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Wenn Reverse und Balance keinen  Einfluss haben, Volume aber schon, muss 
man schauen, ob die nächste Stufe irgendwie auf die Impedanz vom 
Volumepoti reagiert. Vielleicht ein defekter Koppelkondensator.
Leider ist der entsprechende Schaltungsteil von Tone Control im PDF 
abgeschnitten. Bitte vollständigen Schaltplan suchen.

Vorher könnte man auch mal im abgeschaltetem Zustand das Volume Poti und 
den Bass Contour Schalter mit T6 Oszillin fluten, öfters bewegen und 
dann hören, ob es besser ist.

von Monk (roehrmond)


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Ein geeignetes Oszilloskop kann man für weniger als 50 Euro kaufen.
Zum Beispiel 
https://www.amazon.de/DSO-Shell-Speicheroszilloskop-DSO150-15001K/dp/B076HD5862

von Stefan E. (stefan_e933)


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Hallo,

Also ich habe nun wie versprochen und vorgeschlagen die 2x 2,2uF/50V und 
die 10/35V ausgetauscht (10/35 hatte ich schon getauscht, aber noch 
nicht damit getestet). Weiters habe ich alle Widerstände und 
Transistoren in-circuit gemessen und mir ist nicht wirklich was 
aufgefallen (Vergleich der beiden Kanäle).

Ich habe es nun eingeschalten - natürlich ist es nun kalt - aber es war 
kein Rauschen und die Birne hat bei Loudness nicht angeschlagen. Das ist 
sehr verwunderlich, weil ich eigentlich nichts gemacht habe. Diese 2,2uF 
werden nicht kaputt und dieser Tester hat gesagt Diode oder Capacitor 
mit 2300 oder 2600 nF, also 2,3 oder 2,6 uF, das war alles OK. Einzig 
bei den neuen hat er nicht Diode gesagt, aber das passiert manchmal mit 
dem Tester da.

Auch bei den 10/35 war weder optisch was ausgelaufen noch messtechnisch 
irgendwas defekt.

Bisschen an den Kabel gerüttelt habe ich noch wie vorgeschlagen 
(Verbindung der Platinen untereinander).

Aber so richtig zufrieden bin ich nicht, weil irgendwas muss ja defekt 
sein, wenn es nicht funktioniert. Alle ausgetauschten Teile haben 
funktioniert, ich habe kein defektes Teil gefunden oder getauscht.

Ich habe es nun gefönt ein wenig mit Hitze, aber bisher ist es ruhig. 
Ist die Frage, wie viel man da draufhalten soll oder ob es die Stelle 
dann erreicht.

Also ich glaube nicht, dass es behoben ist, aber ich kann ja nur den 
Ist-Zustand beschreiben, vielleicht kommt der Fehler ja wieder zurück 
aber ich kanns mir nicht vorstellen, dass ein funktionsfähiger Elko ein 
Rauschen verursacht.


Dann werde ich es mal ein wenig quälen, aber richtig sicher fühlt man 
sich nicht, wenn man weiß, dass das Gerät so halb defekt betrieben wird. 
Im Testbetrieb OK, aber ob ich das nun so wieder in meine Anlage bauen 
kann, ist fraglich.

Wäre schön, wenn jemand noch den Fehler eingrenzen könnte. Ich denke, es 
müsste ein Transistor sein - welche soll ich austauschen in welchem 
Bereich, auch wenn es nur für den Seelenfrieden ist.

LG

von Monk (roehrmond)


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Ein Kopfhörer mit Verstärker und Pegelbegrenzer für so etwas auch 
hilfreich. Das kann man dann wie ein Stethoskop benutzen.

Schaltung des Pegelbegrenzers:
1
       10kΩ        1N4148
2
3
in o---[===]---+----|>|----+----o GND
4
               |           |
5
               +----|<|----+
6
               |
7
               |
8
               o
9
           Zum Verstärker

Stefan E. schrieb:
> Wäre schön, wenn jemand noch den Fehler eingrenzen könnte

Bringe es zu mir (Düsseldorf), dann kann ich mal rein schauen.

von Lu (oszi45)


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Stefan E. schrieb:
> Also ich habe nun wie versprochen und vorgeschlagen die 2x 2,2uF/50V und
> die 10/35V ausgetauscht (10/35 hatte ich schon getauscht, aber noch

Dann hast Du evtl. ein paar vertrocknete Elkos gefunden. Manchmal hilft 
nur tauschen. Warten wir mal ein paar Tage zur Beobachtung.

von Jens G. (jensig)


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Stefan E. schrieb:
> Also ich habe nun wie versprochen und vorgeschlagen die 2x 2,2uF/50V und
> die 10/35V ausgetauscht (10/35 hatte ich schon getauscht, aber noch
> ...
> Ich habe es nun eingeschalten - natürlich ist es nun kalt - aber es war
> kein Rauschen und die Birne hat bei Loudness nicht angeschlagen. Das ist
> sehr verwunderlich, weil ich eigentlich nichts gemacht habe.

Genau das ist Deine Unlogik. Ständig schreibst du von glauben, vermuten, 
dieses oder jenes wird/kann es (nicht) sein, und jetzt widersprichst Du 
Dir innerhalb weniger Zeilen. Erzählst uns, du hättest paar Elkos 
getauscht, paar Zeilen später aber hättest Du eigentlich nichts gemacht.
Und noch weiter unten glaubst Du wieder, es müssten ja die Transistoren 
sein, obwohl doch jetzt nach dem Elko-Tausch das Rauschen erstmal weg 
ist.
Wenn das Problem jetzt erstmal weg ist, dann war der Elkotausch 
vielleicht doch erfolgreich, oder aber das Problem kommt dann später 
eben wieder. Solange das Problem aber nicht wiederkommt, wirst Du 
üblicherweise nichts messen können. Musst also abwarten und Tee trinken 
...

von Stefan E. (stefan_e933)


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Alles mit der Ruhe, jetzt werde ich es mal testen mit dem aktuellen 
Stand und dann melde ich mich mit dem Ergebnis.

Widersprochen habe ich mir nicht, weil wenn ich einen guten Elko 
austausche, dann habe ich nichts repariert. Laut meinen Informationen 
ist der 2,2uF/50V kein mir bekannt schlecht werdender Elko. Ich habe 
100erte solcher Elkos und tausche diese üblicherweise nicht, weil die 
immer bisher OK waren. Kein Gerät hat jemals diesen Fehler gehabt bzw. 
verstehe ich nicht ganz die Theorie warum das der Fehler sein sollte. 
Ein Elko erzeugt kein Geräusch. Es könnte vielleicht schlechter klingen, 
aber erzeugen? Ich hatte ja kein Signal und trotzdem Rauschen, das wäre 
komplett was Neues, aber man lernt immer was dazu. Ganz Vertrauen habe 
ich jetzt nicht in das Gerät, weil ich gefühlt keine mir erklärliche 
Ursache behoben habe.

Aber ich hatte schon ganz verrückte Dinge die niemand erklären konnte, 
meine Fehler sind immer sehr extrem und keiner weiß wirklich warum, 
selbst ganze Foren wissen das nicht. zB hatte ich mal schlechte Elkos in 
einem Kassettendeck und wenn ich am Verstärker schnell die Lautstärke 
verändert habe, dann ging der Ton weg für ein paar Sekunden. Eigentlich 
nicht erklärbar, weil Line-Level Output ja immer gleich sein sollte und 
das Kassettendeck sollte nicht den Verstärker beeinflussen.

Ich würde oft alles geben um das zu verstehen, aber die Leute haben kein 
Interesse an diesen Dingen, warum es so ist. Tausche dies und das aber 
richtig verstehen kann es leider niemand. Da müsste man das Studiert 
haben oder so. Selbst die Hersteller haben kein Interesse daran, 
eigentlich müsste man das untersuchen und es dann besser machen, aber 
das ist denen egal. Neu kaufen und fertig.

Ich hatte mal ein Radio der hatte eine Mute Funktion bei schlechten 
Empfang. Selbst bei guten Empfang hat er aber nicht freigegeben. Laut 
Internet musste man einen Widerstand austauschen und dann ging es 
wieder. Also gibt es ja mind. 2 Radios (den aus dem Internet und meinen) 
mit diesem Fehler. Aber es hat zuvor auch mit dem Original Wert 
funktioniert, es muss ja eine Ursache geben, warum das heute nicht mehr 
funktioniert. Es kann niemand verstehen, sonst hätte man ja die Ursache 
behoben, dass es wieder mit der Originalschaltung funktioniert, anstatt 
die Schaltung zu ändern.

Ich finde das super spannend. Das ist super interessant alles für mich. 
Nicht mal die Ingenieure haben das gewusst, die das damals gebaut haben 
(sonst hätten sie dieses Phenomän ja bedenken müssen in der 
Konstruktion) und somit wird es wohl niemand verstehen können.

Man sucht immer eine Erklärung und man möchte, dass alles logisch ist im 
Leben, aber ab und zu kommt man auf Dinge, die sich niemand erkären 
kann, selbst bei "logischen Schaltungen" ;)

Es war trotzdem ein guter Hinweis, vielleicht ist es ja doch der 
richtige Ansatz. Hast auf jeden Fall genau auf diese Bauteile verwiesen, 
also wirst du sicher einen Grund gehabt haben, dass ich diese mal 
tauschen soll.

Wäre echt froh, wenn er wieder laufen würde, habe den ab und zu gerne 
genutzt und bisher hatte ich eigentlich keine Ausfälle im Betrieb. 
Defekt bekommen oder hergerichtet, ja, muss man ja machen, aber so 
richtig selbst was zerstört habe ich noch nie.


Ich werde es vielleicht noch mit Lüfter kühlen, damit es länger haltet.

LG

von Klaus (feelfree)


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Stefan E. schrieb:
> Alles mit der Ruhe, jetzt werde ich es mal testen mit dem aktuellen
> Stand und dann melde ich mich mit dem Ergebnis.

Stattdessen schreibst du Romane.

von Jens G. (jensig)


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Stefan E. schrieb:
> Widersprochen habe ich mir nicht, weil wenn ich einen guten Elko
> austausche, dann habe ich nichts repariert. Laut meinen Informationen
> ist der 2,2uF/50V kein mir bekannt schlecht werdender Elko.

Wenn ich das schon lese - guter Elko ... wieder eine Vermutung.
Es kann jedes Fabrikat kaputt gehen, und wenn es nur ein ppm aller 
Exemplare ist. Daß irgendein Komponententester den für OK befunden hat, 
tut nix zur Sache, denn der testet vermutlich nicht unter den 
Bedingungen, wie sie dann in der Schaltung vorliegen, und auch nicht 
sämtliche Parameter.
Elkos zeigen nun mal, wenn sie gerade beim Ableben sind, erst bei 
höherer Spannung das Problem, und dann äußert sich das dann auch in 
solchem Verhalten, höherem fluktuierendem Ruhestrom mit spürbar 
kratzigem/knattrigem Rauschen.

von Monk (roehrmond)


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Stefan E. schrieb:
> meine Fehler sind immer sehr extrem und keiner weiß wirklich warum,

Kein Wunder, wenn man ohne die nötigen Messmittel nur Vermutungen 
anstellt.

Ist ja schön, dass du ohne professionelle Vorgehensweise ab und zu mal 
Erfolg hattest. Dieses mal hast du es nicht, das solltest du nicht uns 
anhängen. Wenn einen das Glück verlässt, muss man arbeiten, andere für 
sich arbeiten lassen, oder neu kaufen. So ist das Leben.

: Bearbeitet durch User
von Stefan E. (stefan_e933)


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Ich glaube es ist weiterhin defekt. Man spielt normal Musik und 
plötzlich leuchtet die Glühbirne und selbst wenn man die Lautstärke 
schnell zurückschaltet auf Null, dann brennt sie weiterhin und es gibt 
Geräusche. Ich glaube v.a. wenn man lauter spielen will - ich weiß, die 
Glühbirne limitiert das, aber ich glaueb nicht, dass es so dn Bach 
runter gehen sollte mit Brummen und Dröhnen. Aber gut, das war mir eh 
klar, dass es nicht plötzlich weg sein wird.

Trotzdem danke für die Hilfe, ich werde einfach die Teile so lange 
austauschen oder vertauschen bis es funktioniert. Hat ja keinen Sinn da 
herum zu raten - man weiß nicht warum oder wann es passiert, es tritt 
plötzlich auf und von einer auf die anderen Sekunde ist es von perfekt 
zu voll im Arsch und das wars dann.

Einen Versuch war es wert, aber das ist ein großer Fehler und auch wenn 
ich mich angeblich nicht auskenne, ich werde es hinbekommen und wenn ich 
jedes Teil tauschen muss. Irgendwas muss es ja sein. Gescheit muss man 
ja nicht sein, manchmal hilft auch Fleiss und Glück ;)

von Klaus (feelfree)


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Stefan E. schrieb:
> Ich glaube
> Ich glaube v.a.
> aber ich glaueb nicht

Bewirb dich doch für das Wort zum Sonntag.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Peter D. schrieb:
> Sehr ungewöhnlich ist die Klangstellung im Gegenkopplungszweig der
> Endstufe. Damit beeinflußt man direkt den Klirrfaktor und die
> Phasenstabilität mit.
> Sowas kenne ich nur von Röhrenradios, die mit 2 Röhrenstufen auskommen
> mußten.

Beispielsweise im Pioneer A223 von 1986 ist das auch so gelöst, das ist 
ein "echter" Hifi-Verstärker der Einsteigerklasse, mit 2x35 W an 4 Ohm,

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Pioneer_A-223

https://elektrotanya.com/pioneer_a-223_a-223s_sm.pdf/download.html

den ich mit drei weiteren Komponenten, Tuner, CD-Wechsler 6-fach, 
Doppelcass, für 20€ abholen konnte. Mit Defekt am Bass-Steller, der 
mechanisch eins drauf bekommen hatte, Knöpfe waren innen rein gedrück. 
Er hat für den CD-Eingang eine Source-Direkt-Taste und eben diese 
Klangeinstellung in der Gegenkopplung, die durch die Taste auf eine 
lineare Ggenkopplung umgeschaltet werden kann. Mit ganz einfacher 
Endstufe nur aus diskreten Transistoren. Klanglich ist er für nicht 
allzu teuere Lautsprecher, wie die Orbid-Sound Zweiwege-Boxen mit 
Gewebekalotte sicher gut genug.
Und gerade bei solchen Geräten mit Tasten als Eingangswahlschalter sind 
die Kontaktprobleme Eher gering.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Stefan E. schrieb:
> plötzlich leuchtet die Glühbirne ....dann brennt sie weiterhin und es gibt
> Geräusche.

Stefan E. schrieb:
> manchmal hilft auch Fleiss und Glück ;)

Idee: Der Verstärker könnte ins Schwingen geraten sein, weil irgendein 
Bauteil seinen Wert wwährend des Betriebs veräandert, deshalb die hohe 
Stromaufnahme. Das Rauschen kann ein in die NF demoduliertes 
Mischprodukt sein. Die Energier üßte dann in R497 und R498 am Ausgang 
verheizt werden als Indiz. OK, sehr weit her geholt, aber in den Videos 
zeigt sich der Effekt auch sehr seltsam.

Kaufe Dir ein Oszilloskop oder besuche jemanden , der eins hat. Ohne 
weißt Du die, was da gerade passiert im Gerät. Leider hat man im 
Schaltbild keine Spannungen eingetragen.

Also den Verstärker erst mal weg stellen, Oszi anschaffen, da reicht ein 
10 MHz-Typ zum Schleuderpreis, dann erst weiter suchen mit Oszi. Am 
besten natürlich noch einen einfachen Sinusgenerator dazu.

Die Lampe hat dem Verstärker bisher das Überleben mehrmals gerettet.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christian S. schrieb:
> Also den Verstärker erst mal weg stellen, Oszi anschaffen,

Da haette ich einen Vorschlag kombiniert mit einem Komponententester und 
Signalgenerator:

https://de.elv.com/p/joy-it-tragbares-3-in-1-geraet-jt-dso-lcr500-oszilloskop-komponententester-und-signalgenerator-P253738

von Rolf (rolf22)


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Stefan E. schrieb:
> Es spielt absolut keine Rolle, wenn sich jemand wirklich auskennt und
> ich das beschreibe, dann kann man mit etwas Wissen und Erfahrung sicher
> bestimmt sagen, ob es am Output Transistor liegen kann, ob es in der
> Driver Stage oder dem Tone Control sein kann, welche Art von Bauteil so
> ein Rauschen verursachen kann, v.a. wenn es sich verändert mit Volume
> usw. Dazu muss man NULL messen, dazu bräuchte man nur Erfahrung und
> jemanden, der diese auch teilen möchte.

Witz komm raus, du bist umzingelt.

von Peter D. (peda)


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Stefan E. schrieb:
> Es spielt absolut keine Rolle, wenn sich jemand wirklich auskennt und
> ich das beschreibe, dann kann man mit etwas Wissen und Erfahrung sicher
> bestimmt sagen, ob es am Output Transistor liegen kann, ob es in der
> Driver Stage oder dem Tone Control sein kann, welche Art von Bauteil so
> ein Rauschen verursachen kann, v.a. wenn es sich verändert mit Volume
> usw. Dazu muss man NULL messen, dazu bräuchte man nur Erfahrung und
> jemanden, der diese auch teilen möchte.

Träum weiter.
Ohne schrittweise Signalverfolgung kann auch kein noch so erfahrener 
Experte aus der Glaskugel lesen. Deine Beschreibungen sind zu nebulös, 
um damit was anfangen zu können.

Es kann absolut jedes Bauteil die Ursache sein. Lötstellen, Kabel, 
Steckverbinder sind auch Bauteile sowie die Platinen (Haarrisse, 
Kriechstrecken, Vias). Obwohl Vias keine drauf sein werden, in der 
Konsumelektronik werden geradezu zwanghaft nur einseitige Platinen mit 
Drahtbrücken verwendet.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rolf schrieb:
> Stefan E. schrieb:
>> dann kann man mit etwas Wissen und Erfahrung sicher
>> bestimmt sagen, ob es am ... liegen kann, ob .....
>
> Witz komm raus, du bist umzingelt.

Das ist kein Witz, sondern der berühmte Fall die Nadel im Heuhaufen auf 
Anhieb zu finden. Das setzt aber voraus, dass eines der Forenmitglieder 
den gleichen Verstärker besitzt mit den gleichen Symptonen kämpfte, den 
Fehler fand und diesen Thread angeklickte. Die Chancen auf den 
Glückstreffer könnten schon mal zu 80% gemindert sein, wenn Harman 645 
im Titel nicht auftaucht.

Peter D. schrieb:
> Träum weiter.

Wer keine Träume mehr hat, ist bereits tot und hat es selbst nur noch 
nicht gemerkt. Von wem war eigentlich der Ausspruch?

von Peter D. (peda)


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Dieter D. schrieb:
> Wer keine Träume mehr hat, ist bereits tot

Nicht träumen, sondern machen.
Man muß an geeigneten Stellen den Signalweg auftrennen und die Reaktion 
bewerten.
Die Klangstellung in der Endstufengegenkopplung mag zwar Transistoren 
einsparen, macht aber die Fehlersuche deutlich komplexer. Für den Test 
würde ich Bässe und Höhen voll zurück drehen.
Eine schwingende Endstufe äußert sich durch Geräusche (Rauschen, 
Zirpen), hohe Ruhestromaufnahme, hoher AC-Pegel oder hoher Abweichung 
der DC-Werte.

von Mark S. (voltwide)


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Peter D. schrieb:
> in der
> Konsumelektronik werden geradezu zwanghaft nur einseitige Platinen mit
> Drahtbrücken verwendet.

Ja, und mit Lötaugen, die nach dem ersten Entlötvorgang von der Platine 
fallen. Erlebe ich hier gerade an einem Denon "Qualitätsverstärker."

von Stefan E. (stefan_e933)


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Ja, die alten Platinen sind wirklich manchmal etwas anfällig beim Löten, 
aber eigentlich bekomme ich das ganz gut hin, manchmal ist es auch 
beschädigt durch Hitze oder ausgelaufene Elkos oder Korrosion.

Das mit dem Schwingen verstehe ich nicht. Heißt das, dass gewisse Lieder 
kann man 1000x abspielen und es wird nix passieren und gewisse andere 
Lieder oder Frequenzen lösen den Fehler dann aus?

Für mich gibt es zwei Zustände: Es geht, oder es geht nicht. Warum und 
wieso das schwingt, kurzschließt, heiß wird oder ausläuft ist nicht 
wichtig - wenn ich es austausche, dann ist es ja wieder in Ordnung. Es 
wäre eher für mich interessant gewesen, WAS zu so einem "Schwingen" 
führen kann, z.B. Widerstände oder Elkos oder Transistoren usw. Dann 
wüsste ich wenigstens, wo ich schauen kann. Aber passive Bauteile sind 
selten kaputt.

Es wird genannt:
- Lötstellen - habe ich schon gemacht / kontrolliert
- Kabel - werden eigentlich nicht kaputt außer mit Korrosion oder 
ständiger Belastung
- Steckverbinder - die reagieren nicht auf Musik oder Schalter, sondern 
vielleicht eher durch mechanische Belastung wie Wärme.
- Haarrisse - Möglich, aber es wurde nicht transportiert sondern stand 
einfach nur
- Kriechstrecken - kann ich mir nichts vorstellen, die Teile sind alles 
Feststoffe, die ändern sich nicht vom Abstand und es ist ja alles sauber 
und erneuert, es gibt keinen Klebstoff usw. falls das gemeint ist
- Vias - gibt es nicht, einlagige Platine

Qualität ist das Consumer-Zeug alles nicht.

Es gibt wen im Internet, der hat so ein Gerät wo man Transistoren messen 
kann, da kommen so Kurven raus und das wird Schrittweise gemacht und 
einmal meinte er der Transistor sieht OK aus am ersten Blick aber unter 
Belastung wird er defekt.

Wie gesagt ich hätte einfach alle ausgetauscht, aber es gibt die nicht 
mehr zu kaufen. Auch in den Listen steht nicht immer eine Ersatz-Type 
drin. Aber im Prinzip wenn es irgendwie nochmal funktioniert kann man 
schon zufrieden sein, Original ist es eh nicht mehr.

Es gibt zB den 667, 2240, usw.
aber 2603, 1115 usw. gibt es nicht mehr zu kaufen

Austauschen kann man das schnell aber das ersetzen ist schwer, die Pins 
sind nicht immer ident, die Werte sind teils anders als Original. Da 
muss man aufpassen.

Ich werde einfach mal mit denen beginnen, wo ich hier habe, und wenns 
dann noch immer nicht klappt, dann werde ich die halt irgendwie ersetzen 
so gut es geht und wenn alle getauscht sind und es noch immer nicht 
geht, dann kaufe ich halt einen anderen. Dann habe ich zumindest 
Originale Ersatzteil, falls nicht wieder so ein krasser Fehler passiert 
den niemand kennt.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)



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Da sollte man auch mal hinschauen. Bucherot-Glied und diese Kopplung.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Bei Fehlern wie von Dir beschrieben, die also auftreten, nachdem das 
Gerät eine Weile in Betrieb ist, nehme ich zunächst einen schlechten 
Kontakt auf der Platine an (Lötstellen, korrodierte 
Schalter/Relais/Steckkontakte, Haarriss einer Leiterbahn und dergl.). 
Ist denn schon vorgeschlagen worden, das Chassis abzuklopfen? Ich klopfe 
Platinen und verdächtige Bauteile (Schalter, Relais) sowie auch die 
Platine (Lötstellen) mit dem Kunststoffgriff eines mittelgroßen 
isolierten Schraubendrehers ab. Wenn es tatsächlich ein schlechter 
Kontakt ist, lässt dieser sich meist durch klopfen herbeiführen und auch 
(zumindest etwas) einkreisen.

von Stefan E. (stefan_e933)


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OK, vielen Dank, werde nochmal da kontrollieren und ich glaube den 970 
gibt es noch und den 2603 habe ich auch noch original hier (von wo 
anders ausgebaut). Die umliegenden Bauteile kann ich ja auch nochmal 
nachsehen.

Perfekt!


Klopfen wurde schon erwähnt, ich habe das auch versucht, aber...
- ich konnte den Fehler bisher nicht auslösen außer eben durch Betrieb 
oder vielleicht mit dem Bass Contour/Loudness Schalter, wobei hier 
einfach auch die Mehr-Leistung verantwortlich sein könnte, dass er dann 
eher in den Defekt getrieben wird als im Normalbetrieb.
- wenn der Fehler auftritt, schalte ich es meist ab, weil ich nicht 
weiß, ob es dann Folgeschäden gibt.
- Der Fehler ist bisher nie "weg gegangen" wenn er mal da war. Wenn die 
Glühbirne leuchtet, schalte ich es ab. Aber wenn es nur rauscht, habe 
ich es länger laufen lassen und herumgeschaltet, aber es hat das 
Rauschen nicht beseitigt.
- Klopfen ist etwas schwer, weil sich darüber die anderen Platinen 
befinden. Lose Baugruppen betreibe ich nicht gerne im Gerät bzw. die 
Kabel sind eher starr und kurz.

Ich könnte an der Unterseite klopfen statt oben.

So richtig konnte ich das nicht feststellen warum es manchmal rauscht, 
manchmal leuchtet, manchmal funktioniert - es könnten auch 2 Fehler 
sein?

Generell muss ich sagen, dass es kaum Hitzestellen (Verfärbungen) gibt. 
Es waren 2-3 Stellen betroffen wo man wirklich Ringe sehen konnte, aber 
es war nicht ganz so schlimm. Es waren betroffen:
Q13, 14, 15, 16 oben - das ist im Netzteilbereich, die waren die 
schlimmsten
Q423, 424, 425, 426 - das sind die Power-Driver (667), leichte Ringe 
aber eher nur so dunkelgraue Ringe am Foto, keine richtigen Risse oder 
Abstände oder Verfärbungen usw.

Könnte es vielleicht doch auch im Netzteil sein, aber mir kommt es so 
vor als wäre es im linken Kanal und das Loudness hat vielleicht eher nur 
eine Auswirkung durch die Mehrleistung statt dass es die Ursache ist.

Es tut mir Leid, dass man das jetzt nicht so genau sagen kann - das 
Verhalten ist nicht immer identisch.


Ich werde mal den o.ä. 970 und den 2603 tauschen.

LG

von Peter D. (peda)


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Stefan E. schrieb:
> Das mit dem Schwingen verstehe ich nicht. Heißt das, dass gewisse Lieder
> kann man 1000x abspielen und es wird nix passieren und gewisse andere
> Lieder oder Frequenzen lösen den Fehler dann aus?

Ein Verstärker schwingt, wenn der gesamte Gegenkopplungszweig nicht mehr 
phasenstabil ist, z.B. irgend ein Bauteil der Frequenzkompensation hat 
ungenügenden Kontakt oder ist defekt.
Mit dem Wiedergabematerial hat das nichts zu tun.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Hallo,

Dieter D:

Ich wollte anmerken, dass Q611 im Phono Board ist. Ich nutze derzeit AUX 
(Input "Video/CD).

Das sind so Sachen, die ich nicht weiß, ob ein "nicht verwendeter" 
Transistor dann trotzdem Störungen verursachen kann.

Phono habe ich bisher nicht verwendet in meinen Tests. Hat aber damals 
normal funktioniert. Der Fehler ist passiert in Stellung "TUNER", was 
auch ein Line Level Eingang ist.

Ich wollte auch versuchen diese Zusatzplatine abstekcne (wie Phono oder 
Bass Contour usw.) aber mir ist der Auswirkung davon nicht bewusst, ob 
da wichtige Teile darauf sind oder ob es auch ohne den funktioniert.

Falls ich das Phono Board abstecken soll/kann/darf dann würde ich das 
machen, wenn es wirklich so einen krassen Einfluss haben könnte auf den 
Verstärker, obwohl die Stellung Phono nicht aktiv ist.

Ich habe es im Test ab und zu mal auf Phono geschalten, dann hat man 
schon so ein Grund-Rauschen. Das ändert sich (wird leiser) wenn ich den 
Verstärker bzw. die Potis berühre. Wenn es nicht möglich ist, dass das 
Phono Board da was "einstreut" würde ich den Fehler nicht im Phono Teil 
vermuten - also ich hatte nie Probleme beim Phono Input, es passiert 
ganz normal im AUX Betrieb.

LG

von Stefan E. (stefan_e933)


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Also den 970 habe ich getauscht, aber keine Änderung im Verhalten. Ich 
weiß nicht, ob es WEGEN der Lampe ist oder ob es doch ein Fehler ist.

TEST 1:
- KEIN LOUDNESS
- dafür Bassregler auf Anschlag max.

TEST 2:
- Bassregler Mittelstellung
- LOUDNESS

Ich habe gespielt bis die Glühlampe hell wird. Nicht extrem hell, aber 
deutlich hell. Beim ersten Test hat es bisher nichts gemacht, beim 
zweiten hat es mehrmals angeschlagen.

Das läuft dann so ab: Die Birne wird hell und der Ton wird schlecht, ich 
habe es dann auf 0 Lautstärke (oder weniger), und die Lampe wird kurz 
dunkler, flackert kurz, aber es wird dann wieder hell und rauscht ein 
wenig obwohl da schon gar kein Ton mehr sein sollte.

Einmal habe ich die Loudness deaktiviert und die Birne hat sich wieder 
beruhigt und das Gerät hat augenscheinlich wieder normal funktioniert.


Ich habe meist mi Loudness getestet. Test 1 habe ich noch nicht so oft 
probiert aber als das erste Mal das Rauschen kam, da habe ich überhaupt 
nur nebenbei Radio gehört, ohne Loudness, ohne Regelung, ohne 
Hingreifen, Quelle war konstant (Radio) immer gleich laut.


Das mit der Birne kann ich schon konstant nachstellen, irgendwas ist da 
nicht so korrekt. Das Rauschen, was nun weg ist, kann ich mir jetzt 
nicht so erklären.

Falls jemand das Video sehen will dann Bescheid sagen.

von Lu (oszi45)


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Stefan E. schrieb:
> Störgeräusche aus dem linken Kanal ausgegeben

Lyrik hilft hier nicht. Systematisch das Signal verfolgen, wo das Übel 
anfängt. Schlimmstenfalls liegt es im Gegenkopplungszweig?

von Stefan E. (stefan_e933)


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Würde es was nutzen, wenn ich am Eingang zB den linken oder rechten 
Kanal abstecke?

Wenn ich zB Loudness aktiviere und ich schalte dann kaputte Bauteile 
dazu, dann wäre es wohl trotzdem ein Problem, aber generell ist ja das 
Einschalten von Loudness nicht die Ursache, sondern erst ab einem 
gewissen Punkt scheinbar.

Weil dann könne ich zB die nicht mehr lieferbaren austauschen und so 
feststellen, welcher nun Schuld ist, wenn ich nur einen Kanal 
"betreibe".

Ich werde mal versuchen, diese Loudness auszutauschen. Wenn der Fehler 
trotzdem nicht weg ist, dann vielleicht mal die 667 versuchen. 1115 habe 
ich keine aber wird zumindest als Test ja irgendwas passendes vorhanden 
sein.

Dann werde ich einfach alles austauschen, dann ist es wenigstens neu und 
solle dann wieder lange funktionieren.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Lu (oszi45):

Ich habe solche Messgeräte leider nicht. Ich mache das ja nur aus Freude 
und solche Fehler hat man einmal in 10 Jahren, das macht für mich keinen 
Sinn. Das Gerät kostet vielleicht 50-80 Euro, jede Minute die ich da 
reinstecke ist pures Interesse und Liebhaberei.

Du hast ja auch kein Abschleppauto nur weil du einmal im Leben wo liegen 
bleibst oder kein Feuerwehrauto nur weil es vielleicht brennen könnte.

Es ist einfach nur "mein Gerät" und ich möchte es wieder nutzen ohne 
dass ich Angst haben muss, dass es defekt ist. Ich habe es schon viele 
Stunden genutzt und jetzt kann ich auch nicht einfach aufgeben.

Mir fehlt da auch die Theorie dazu, was und wo ich da was messen kann 
und was das bedeutet, das Messen alleine hilft ja nicht weiter. Ich 
finde das zwar super interessant, aber ich bin dafür einfach zu blöd. 
Ich versuche es methodisch und Hands-On aus eigener Erfahrung zu machen. 
Ich habe nur gefragt, weil ich mit dem Fehler nicht so zu Recht komme, 
aber normal mache ich das alles selbst - wer soll denn helfen?

Ich bin einfach Interessiert, vielleicht ein Bastler, auch interessiert 
an den Konstruktionen und den Produktionsprozessen. Ich bekomme 95% 
irgendwie hin und alles andere ist Verlust. Das ist bei alten Geräten 
so. Auch Tuner das kann man als Privatperson nicht einstellen, das 
schreibt man dann ab. Da kann man nichts machen, ich kenne da auch 
niemanden, ich mache das einfach alleine soweit und so gut ich es kann 
auch wenn es viele scheinbar nicht gut finden, ich mag diese alten 
Geräte und versuche einfach mein Bestes damit man es wieder nutzen kann.

LG

von Lu (oszi45)


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Ein billiger Oszi kostet weniger als ein Abschleppwagen. Mit fleißigen 
Bauteiltauschen kann man auch fleißig neue Fehler einbauen!
Daher erst Signal verfolgen! Selbst eingebaute Fehler sind die 
schönsten, würde ein Lyriker sagen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Stefan E. schrieb:
> Es ist einfach nur "mein Gerät" und ich möchte es wieder nutzen ohne
> dass ich Angst haben muss, dass es defekt ist. Ich habe es schon viele
> Stunden genutzt und jetzt kann ich auch nicht einfach aufgeben.

Ist ja auch ne gute Einstellung. Der Fehler klingt tatsächlich 
kniffelig. Ist deshalb hier im Forum - also aus der Ferne - nicht 
wirklich zu lösen. Es müsste nun systematisch gesucht werden, 
Sinusgenerator und Oszilloskop wurden schon genannt. Dazu das Problem, 
dass der Fehler nur sporadisch auftritt...

Gibt's ein Repair-Café in Deiner Nähe? Aber auch dort wird man nicht 
glücklich sein über Deinen Fall.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Ich verstehe, dass man vielleicht mal aufrüsten sollte und dass ihr dann 
auch besser Bescheid wüsstet, aber ich habe mich damit noch nie wirklich 
so beschäftigt, welches Gerät und was kann ich dann damit machen.

Lu (oszi45):
Ich muss sagen das ist mir ehrlich noch nie passiert soweit ich weiß. 
Ich habe schon Teile verloren aber dann kann ich sie ja nicht mehr 
einbauen ;) Ich habe noch nie einen Elko falsch eingebaut und ich achte 
auch darauf, dass alles super sauber ist. Manchmal löst sich so eine 
Leiterbahn, das ist ärgerlich, aber es ist auch nicht gedacht dazu, 
zerlegt zu werden nach 40 Jahren. Wenn ich einen Aufkleber auf Papier 
klebe, dann ist es in 1 Sekunde drauf, aber vermutliche wird man es nie 
wieder ohne Zerstörung lösen können. Das ist die Faszination der 
Serienfertigung, eingeclipst ist es gleich aber will man es öffnen dann 
bricht der Clip sicher ab. Einzig ICs im Computerbereich habe ich sicher 
schon mal falsch eingesteckt in die Sockel, aber da braut man sich 
nichts ein, dann ist es meist eh gleich klar (keine Funkion) und meist 
auch vorbei mit dem IC.

Vor dem habe ich eigentlich keine Angst und eigentlich komme ich auch 
mit den Platinen relativ gut zurecht-

V.a. sage ich immer es ist ja eh kaputt, ob es nun weiter kaputt wird 
oder nicht ist eigentlich egal. Es wäre schade, aber es macht keinen 
Unterschied. Das Ergebnis ist dasselbe, ich kann es nicht mehr nutzen.



Ich habe es nie an dieser Birne betrieben als es OK war, aber mir kommt 
das Verhalten nicht korrekt vor. Suchen wir nun einen Fehler, den es gar 
nicht gibt, oder würde es sich wirklich selbst zerstören ohne Birne. Ich 
habe nicht so ein gutes Gefühl dabei aber was diese Birne oder Loudness 
für einen Effek hat auf den Verstärker kann ich nicht sagen, aber warum 
es mit Bass funktioniert und mit Loudness spinnt, müsste ja eigentlich 
auch dann mit Bass irgendwann anschlagen. Und das macht mich schon 
stutzig irgendwie, dass die Leistung scheinbar nicht unbedingt der 
ausschlaggebende Faktor ist, aber es sind auch andere Bereiche wo der 
Bassregler und der Loudness Schalter dann anheben.

Ich werde mal dieses Loudness Ding ansehen und vielleicht ergibt sich ja 
noch etwas.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer Z. schrieb:
> Sinusgenerator und Oszilloskop wurden schon genannt.

Mit 65 Euronen wäre er schon dabei: joy-it 3-in-1 DSO LCR500
Wenn es sowas nur schon gegeben hätte, als ich anfing zu basteln.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Ich habe mal nur rechts (d.h. rechter Kanal eingesteckt, linker nicht, 
Balance nach rechts)
und
nur links (d.h. linker Kanal eingesteckt, rechter nicht, Balance nach 
links)

versucht, und beide Male hat mit Loudness die Birne angesprochen.

Ich weiß nicht, ob das nicht so sein soll - vielleicht ist es normal?

Habe mal ohne Signal aufgedreht und Loudness eingeschaltet, da war 
nichts.

Ich finde es nur seltsam, weil es so ein konstantes Verhalten ist und 
wenn in einem Kanal was falsch wäre, dann würde ich ja dort keine 
Leistung abrufen, dann müsste es ja ein anderes Verhalten zeigen.


Kurz: Vielleicht ist auch der Test falsch und nicht das Gerät.

Bisher hat es mir nichts zerschossen, also vielleicht kann ich ja doch 
wieder normal versuchen aber ich kann es mir nicht ganz erklären.


Dieter D:
OK, danke, vielleicht kaufe ich das mal, ist ja nicht so teuer.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Stefan E. schrieb:
> Das mit dem Schwingen verstehe ich nicht. Heißt das, dass gewisse Lieder

Nein, da geht es nicht um die Lieder, sondern um die Schwingbedingung.

"Verstärker oder Oszillator, das ist hier die Frage "

https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/opaschm.htm

von unserem hochgeschätzten

Thomas Schaerer, 21.08.2002

, der mir damals per Email in banger Stunde mit seinem kompetenten Rat 
helfen konnte.


mfg

von Stefan E. (stefan_e933)


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Also, ich habe es nun anders getestet.

Ganz normal, leise Musik, kein Loudness, keine Änderung. Habe alle paar 
Minuten mal geschaut. Habe 17:30 begonnen und alles war normal und OK

19.30 hat es wieder gerauscht.

Also wie ich sagte bei den ersten beiden Mal nach einer gewissen Zeit 
rauscht es dann.

https://youtu.be/NaXn-POzbpk

Balance hat keinen Einfluss, Volume schon.

Also bisher hat alles nichts geholfen. Das mit der Loudness schiebe ich 
mal auf die Birne, aber das Rauschen sollte normal nicht passieren. 
Normal war es immer gleich von der Klangqualität.

Das Rauschen ist auch nicht konstant oder gleich sondern es ändert sich, 
fast wie Radio Wellen oder schlechter Empfang, aber ich habe gar kein 
Input und trotzdem kommt das und säuselt so dahin. Das ist was mich 
stört.

In der Zeit als ich den Beitrag geschrieben habe, habe ich es 
abgeschalten gehabt. Ich habe es dann eingeschalten und es war anfags 
für 1-2 Sekunden ruhig und dann plötzlich, ich sage mal innerhalb einer 
Sekunde, ist das Rauschen wieder lauter geworden und dann wieder 
konstant laut (nicht konstant im Ton sondern es wird nur so und so laut 
aber nicht immer lauter und lauter) geblieben.

Jemand hat auch vorgeschlagen, dass die Phono Platine stört, ich habe 
diese 3 Kabel von ich glaube Netzteil zu Phono abgesteckt, und es gab 
keine Änderung.

Also einfach weiter versuchen und testen jeden Tag laufen lassen. Die 
Theorie ist gut und schön aber ich will eigentlich nur, dass es 
funktioniert, ich will keinen Nobel Preis gewinnen ich bin ein einfacher 
Mensch.

: Bearbeitet durch User
von Stefan E. (stefan_e933)


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Ich werde mal alle Transistoren tauschen, aber noch habe ich nicht alle. 
Die es nicht mehr gibt, da werde ich schauen, dass ich ähnliche einbaue 
laut einer Liste im Internet. Falls jemand Vorschläge hat, wie man diese 
ersetzen kann, bitte mitteilen.

Hier noch die Infos wo man da nachsehen kann:
https://english.electronica-pt.com/components-cross-reference
https://alltransistors.com/
https://de.web-bcs.com/index.php?ssize=mob

leider eher unbrauchbar für Harman
Vintage Gear Transistor Replacements
https://audiokarma.org/forums/index.php?threads/transistor-substitutions.688515/

Habe ich neu
2SA970
2SC2240
2SC667
2SB647
2SC945

Habe ich gebraucht – werden nicht mehr hergestellt
2SC2603 -> gibt es nicht mehr, ich habe noch 3 oder 4 hier

Habe ich nicht mehr
2SA1115
2SA817
2SC1627
2SB646
2SD666
2SA999
2SC2320


Ich werde das alles ausprobieren, aber das dauert bis ich mich da 
festgelegt habe und die Pins und alles kontrolliert habe, das ist für 
mich ein wenig verwirrend, aber es hilft ja nichts. Alles neu und dann 
wird es ja hoffentlich wieder laufen.

Ich melde mich dann mit den Ersatztypen, wenn ich mich festgelegt habe. 
Bin kein Profi aber falls jemand Einwände hat, kann er diese dann noch 
mitteilen.

von Jochen F. (jamesy)


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Ich habe folgendes hier (nos):
2SC2603 35 Stück
2SA1115 40 Sück
2SA817 10 Stück
2SC1627 50 Stück
2SB646 40 Stück
2SD666 20 Stück
2SA999 2 Stück
2SC2320 25 Stück
Interesse?

von Lu (oszi45)


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Stefan E. schrieb:
> werde mal alle Transistoren tauschen

Transistor-Daten sollten stimmen. Blinder Eifer? Ich hatte auch schon 
Vorstufentransistoren, die plötzlich rauschten. Besser wäre, die 
Schaltung gründlicher anzusehen und systematisch vorzugehen. Evtl. zum 
Test im Signalweg mal 10nF gegen Masse und hören, ob sich was ändert?

von Joachim B. (jar)


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Lu schrieb:
> die
> Schaltung gründlicher anzusehen und systematisch vorzugehen.

+1

blinder Bauteiletausch schadet oft mehr

von Stefan E. (stefan_e933)


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Jochen F:
Das würde schon sehr helfen, weil die auch in anderen Harman oft verbaut 
wurden, aber die Frage ist immer nach der Herkunft, es gibt in China 
scheinbar auch gefälschte ICs und Transistoren. Welche zu kaufen ist 
nicht das Problem, eher die Qualität davon.

Ich baue lieber was Neues aus sicherer Quelle ein (was nicht exakt 
passt) als etwas, was nur laut Aufdruck passt und aus China kommt und 
irgendein Schrott ist.

Falls du die nicht mehr selbst brauchst und das wirklich echte sind, wie 
kann man dann Kontakt aufnehmen?


Lu (oszi45):
Ja, gerne, wenn man mir sinnvolle und erklärbare Vorschläge macht, genau 
wie wo was wann dann bin ich gerne bereit das zu Testen sofern möglich. 
Dazu brauche ich klare Angaben, welches Bauteil, was machen usw. nicht 
irgendeine Theorie.

Was ich zB nicht verstehe ist, warum die Lautstärke reagiert aber es 
trotzdem immer nur am linken Kanal ist und der Balance Regler es nicht 
weg regeln kann. Normal müsste das alleine es schon eingrenzen können, 
aber ich bin da in der Theorie nicht so drin, das ist nicht meine Stärke 
da zu überlegen und diese Pläne zu lesen oder zu verstehen.

Diese "Power Driver" Sektion sollte in meinem Verständnis eigentlich nur 
das fertige Signal versärken aber vermutlich konstant und nicht abhängig 
von den Einstellungen, weil die Einstellungen eher im "Pre Driver" oder 
"Tone Control" passieren. Die Sektion "Equalizer" ist eigentlich kein 
Equalizer sondern die Phono Platine. Das hat mit dem Line Level und dem 
Amp gar nichts zu tun und würde ich jetzt mal weglassen.

von Monk (roehrmond)


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Stefan E. schrieb:
> Ich werde mal alle Transistoren tauschen, aber noch habe ich nicht alle.

Wenn man denkt, es kann nicht schlimmer werden, kommt jemand und ...

von Jens G. (jensig)


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Stefan E. schrieb:
> laut einer Liste im Internet. Falls jemand Vorschläge hat, wie man diese
> ersetzen kann, bitte mitteilen.

Dazu hätte ich nun wirklich keine Lust ...

von Mark S. (voltwide)


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Es würde vlt uns weiterhelfen, wenn Du das "Rauschen" mal aufzeichnen 
könntest und als MP3 hier einstellst. Ich habe nämlich den Verdacht, 
dass es nicht unbedingt das ist, was man unter den Technikern als 
Rauschen versteht.
Btw, gerade ältere Geräte sind oft empfindlich gegen Handystrahlung, das 
"knattert" irgendwann mal los, wenn das Handy im selben Raum ist.
Und lass die Finger von der Endstufe, die ist es offensichtlich nicht.
Hast Du mal den tape-monitor-Schalter untersucht?

: Bearbeitet durch User
von Stefan E. (stefan_e933)


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Dazu hätte ich oben ein Video gepostet, damit man das Verhalten selbst 
ansehen kann;
https://youtu.be/NaXn-POzbpk


Ich habe das Gerät seit 4-5 Jahren und das Handy war immer im gleichen 
Raum und ich glaube auch nicht, dass das Handy nach 2 Stunden einen 
Angriff lanciert gegen den Verstärker und das nur am Linken Kanal.

von Mark S. (voltwide)


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ok, das würde ich wohl auch als "Rauschen" oder "Kraspeln" bezeichnen.
Das es erst nach längerer Zeit auftritt, ist irgendein Zusammenhang mit 
Erwärmung zu vermuten. So etwas ähnliches habe ich mal tagelang in einem 
Yamahha-Verstärker gesucht. Letztendlich war es einer von den vielen 
kleinen Transistoren, der irgendwie "undicht" geworden war.
Bislang relativ sicher ist die Ansage dass der Fehler vor dem 
Lautstärkepoti zu verorten ist.

: Bearbeitet durch User
von Jochen F. (jamesy)


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Stefan E. schrieb:
> Ich baue lieber was Neues aus sicherer Quelle ein (was nicht exakt
> passt) als etwas, was nur laut Aufdruck passt und aus China kommt und
> irgendein Schrott ist.
>
> Falls du die nicht mehr selbst brauchst und das wirklich echte sind, wie
> kann man dann Kontakt aufnehmen?

Ich hatte NOS geschrieben - ich habe etwa 500000 Halbleiter hier liegen, 
die stammen aus einem Bauteileladen für Audio/Video/Funk/Bastler in 
Offenbach, der Besitzer wollte den Geschäftsbereich ändern und wollte 
die Bauteile keinem Schrotthändler zu einem Spottpreis in den Rachen 
werfen. Heißt also: Die Teile sind mindestens 30 Jahre alt, also 
hergestellt, bevor die große China-Welle angerollt ist.
Noch Fragen, Kienzle?

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefan E. schrieb:
> Ich werde mal alle Transistoren tauschen,

Au weia! Wirf das Ding gleich in die Tonne. Das geht schneller.
Wenn der Balance Regler keinen Einfluss hat, aber der Lautstaerkeregler 
kann das Problem nur zwischen beiden sein. Da dazwischen aber lt. 
Schaltplan nichts ist, kann es eigentlich nur die Verbindung dazwischen 
oder das Lautstaerke Poti sein.

von Wolf17 (wolf17)


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Stefan E. schrieb:
> Was ich zB nicht verstehe ist, warum die Lautstärke reagiert aber es
> trotzdem immer nur am linken Kanal ist und der Balance Regler es nicht
> weg regeln kann

> Wenn Reverse und Balance keinen  Einfluss haben, Volume aber schon, muss
> man schauen, ob die nächste Stufe irgendwie auf die Impedanz vom
> Volumepoti reagiert.
Den Koppelkondensator im betroffenen Kanal (in Zweifel beidseitig) 
wechseln: C401/402 47µ10V, Polung beachten. Wenn der einen Leckstrom 
hat, verschiebt die Volumepotieinstellung den Arbeitspunkt vom 
Transistor danach.

Das schadet auch nicht:
> mal im abgeschaltetem Zustand das Volume Poti und
> den Bass Contour Schalter mit T6 Oszillin fluten, öfters bewegen und
> dann hören, ob es besser ist.

Hier noch ein etwas übersichtlicherer Schaltplan:
https://www.reptips.dk/Reptips/Harman-Kardon-PM645VXI.pdf

von Lu (oszi45)


Angehängte Dateien:

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Dein Video klingt eher nach Prasseln wie z.B. ein kranker Transistor od. 
ä.
Allerdings ohne systematische Signalverfolgung ist die Quelle nicht so 
leicht zu finden. Von hinten anfangen und horchen, besser Oszillogramme 
ansehen. Es könnte auch ein kranker Eingang sein, der durch Überspannung 
misshandelt wurde (weil Masse fehlte)?

: Bearbeitet durch User
von Stefan E. (stefan_e933)


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Jochen F:
Ja, hätte auf jeden Fall Interesse!


Andreas B:
Bitte mal sachlich bleiben, ich habe gesagt, dass ich zB nichts 
herumgestellt habe, warum ein Poti in verschienden Stellungen ohne 
Änderung plötzlich immer konstant an einem Kanal rauscht bzw. es nicht 
besser wird wenn man es dreht, das ergibt gar keinen Sinn.


Wolf17:
Ich habe ALLE Elkos getauscht, inkl. den großen fetten und den X2 
Entstörkondensator. ALLE die unter die Bezeichnung 
"Elektrolytkondensator" fallen, also alle die nicht Feststoff wie Kerkos 
oder Film oder wie alten da heißen weiß ich nicht, fallen.

> Hier noch ein etwas übersichtlicherer Schaltplan:
Der VXI ist ein etwas anderes Gerät - zumindest hat es eine zusätzliche 
Video Funktion eingebaut (wie ein billiger AVR mit Cinch Umschalter). Ob 
die Platine ansonsten gleich ist, kann ich jetzt nicht bestätigen. Es 
handelt sich um einen "Harman/Kardon PM 645", kein AVR, kein VXI.


Lu:
So wie ich es verstehe geht das von der Zusatzplatine mit den Contour 
Schalter, zum Volume, und wieder zurück und dann zur Platine weiter. 
Dann könnte es eigentlich nur an dieser Platine sein das Problem?


LG und danke.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Stefan E. schrieb:
> Hallo,
>
> Mein geliebter Harman 645 hat im Betrieb nach ein paar Stunden
> Störgeräusche aus dem linken Kanal ausgegeben. Es klang wie ungleiches
> Rauschen oder schlechter Radio Empfang, aber es lag nicht an der Quelle
> sondern es kam vom Verstärker selbst. Das Rauschen ändert sich mit der
> Volume Einstellung, also ich gehe daon aus, dass es im Vorverstärker
> ist:
> - Netzteil kann nicht sein, sonst wären beide betroffen
> - Rechter Kanal scheint OK - kein Rauschen
> - Phono Board oder Optionen waren nicht aktiv (normal CD ohne Loudness
> usw.)
>

Aha!

>
> Ich habe es dann warm wie es war an einem Dim Bulb Tester weiter laufen
> lassen, wobei mir zwei Sachen aufgefallen sind:
> 1.) Es scheint ein DC Gleichstrom am Lautsprecherausgang zu haben
> (vielleicht ist das auch das Rauschen, was man da misst?) und das
> schwankt sehr, obwohl kein Eingangssignal vorliegt (was ja auch logisch
> ist, weil es ja immer rauscht wenn es mal beginnt).
>

Du bist also ein Hellseher

> 2.) Irgendwann hat die Lampe mal angeschlagen, ich habe es dann
> abgeschaltet und seit dem ist es nicht mehr aufgetreten, aber natürlich
> ohne Musik und Lautsprecher hat man vielleicht auch weniger Hitze und es
> wurde dann vielleicht kühler.
>
>
> Ich hatte noch nie so einen Fehler.

>Glaube ich auch!

> Jetzt ist die Frage:
> 1.) Wäre es möglich, dass die Main Transistoren defekt sind und so einen
> Fehler verursachen? Weil ich kenne das eher so, dass die ewig laufen
> oder hoch gehen, aber dieses Rauschen erbinde ich eher mit dem Pre-Amp.
> Ich hätte diese dicken Transistoren hier als Reserve, aber die kleinen
> gibt es nicht mehr.

No

> 2.) Wie soll man das nun machen, weil jedes Mal eine Stunde warten ist
> jetzt auch keine verlässliche Testung. Soll ich ihn abkühlen und zB
> einen alten Lautsprecher anstecken und die Transistoren einzeln erhitzen
> und schauen, welcher vielleicht reagiert?
>

Richtige Fehlersuche ist angebracht.


> Vielen Dank für Eure Hilfe.

Vielen Dank für deine Prosa mit der niemand etwas anfangen kann.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan E. schrieb:
> Dazu hätte ich oben ein Video gepostet,

Habe ich das richtig gesehen, mit der Lautstärke wird das Geräusch 
ebenfalls sauber laut und leise?

Dieter D. schrieb:
> Da sollte man auch mal hinschauen.

Beim ersten Bild zwischen die beiden Kondensatoren schließe mit einem 
220µF-Kondensator das Signal kurz und schaue mal was sich ändert.

Wenn Du ein normales gutes Digitalvoltmeter hast, dann kannst Du im 
AC-Messbereich auch den Rauschpegel messen von Stufe zu Stufe.

Stefan E. schrieb:
> Ich werde mal alle Transistoren tauschen, aber noch habe ich nicht alle.

Das ist keine gute Lösung. Ohne Oszi und ähnliche Dinge haben wir früher 
einen Signalinjektor mit einem NE555 und 9V Blockbatterie gebaut. Den 
haben wir auf niedriger Frequenz pfeifen lassen. Zum Beispiel im Bereich 
von 440Hz, wie die Stimmgabel oder um die 1kHz. dann kam ein Poti und 
zwei Abblockkondensatoren. Das haben wir bei den Transistoren an Basis 
und Emitter angelegt, so ein Signal eingespeist und verglichen.

Wer blind alles tauscht, sollte dann auch wirklich richtig alles 
tauschen. D.h. den Harman zum ESchrott und einen D-Class dafür 
hingestellt.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Dieter D:

Ja, das Rauschen ändert sich mit der Lautstärke, wenn es mal da ist 
(nach ca. 2 Stunden Betrieb).

Ich habe auch ein Harman BDS 580S und ein Citation Amp, 980, 990 und 
andere, modernere, aber ich mag die alten Geräte und Sammle diese. Ich 
habe den ganzen Turm mit TU 910 (Tuner), TD 292 (Kassette). HD 500 (CD 
Player) und EQ8 (Equalizer).

Ich finde dass man sowas nicht wegwerfen sollte, ich kann so Leute nicht 
verstehen, ich würde ja alle gerne retten aber es ist eben alles 
verboten.


Es könnte aber echt so ein 2603 sein, warum sage ich das. Weil im Harman 
825 (das Beste Gerät mi 870), da gibt es so Magnetspulen-Schalter, die 
gerne mal druchbrennen, obwohl die ja nur 1-2 Sekunden benutzt werden. 
Jemand hat die Theorie geäußert, dass es irgendwie "Leckströme" gibt, 
dass praktisch die Spule immer einen Strom bekommt und überlastet wird. 
Niemand konnte bisher aufklären, warum diese Schalter immer defekt 
werden. Ich habe die 2603 ausgebaut und mit anderen ersetzt, genau wie 
die Dioden und die 667 und Elkos in dieser Schaltung, damit meine 
Schalter nicht unwiderbringlich defekt werden.

Das könnte theoretisch die akustische Variante von diesem Schalter 
Problem sein. Also die Teile könnten bekannt sein für solche Probleme.

Ich habe die mit anderen ersetzt, ich weiß gerade nicht mit welchen, 
aber das kann ich ja vielleicht noch nachsehen. Ich kann mal diese 
einbauen, die ich beim Spulenschalter ausgebaut habe.

LG

von Joachim B. (jar)


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Lu schrieb:
> Dein Video klingt eher nach Prasseln wie z.B. ein kranker Transistor od.
> ä.

den Verdacht hatte ich auch schon:
Beitrag "Re: Verstärker spinnt nach einiger Zeit - Ursache?"

von Stefan E. (stefan_e933)



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Aber jeder macht es anders, ich habe irgendwie mehr Spaß an den alten 
Geräten obwohl die älter sind als ich. Der PM 645 wurde 1985 bis 1988 
gebaut glaube ich.

Also schon sehr alt aber normalerweise funktioniert der super.

Es macht mehr Spaß weil es Metall ist und alle Einsteller erreichbar 
sind, keine Menüs und keine komplexe Technik, es tut im Normalfall genau 
was man will und das ist faszinierend.

Es ist immer ein Kompromiss:
- Nutzt man es, wird es vielleicht kaputt (und geschenkt wird ihm 
nichts, also das ist kein Oldtimer zur Deko)
- Nutzt man es nicht, dann hat es auch keinen Sinn

Aber man fühlt sich natürlich nicht gut, wenn man etwas kaputt macht, 
auch wenn es jetzt nicht meine Schuld war, so ist ja doch in meiner 
Nutzungszeit passiert.

Ich bin halt ein bisschen weird, aber eigentlich ganz lieb.


Bin gespannt, ob diese 2603 das sind, weil dann ist es ja gut, dass ich 
das im 825 ausgetauscht habe, weil diese Schalter sind nie wieder 
ersetzbar.

LG

von Stefan E. (stefan_e933)


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Ist ein "kranker" Transistor eigentlich einfach nur nervig, also ist es 
einfach das hörbare Rauschen, oder ist es gefährlich für den Amp oder 
die Lautsprecher (Stichwort DC am Ausgang)?

Weil bisher ist mir ja kein Lautsprecher kaputt geworden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan E. schrieb:
> es gefährlich für den Amp

Wenn es in der Endstufe wäre, würde ich das bejahen.

Wenn es nur den Vorverstärker betrifft, also mit dem Lautstärkerregler 
mittig auch nur mittige Lautstärke erreicht erst mal nicht. Wenn es 
statt zu rauschen mit 20kHz laut pfeifen würde, würden die Haustiere 
jammern den Ort verlassen und die Höchtöner bye-bye sagen.

Es kommt immer drauf an. Was gwieses weiß man nie. Es gibt immer 
Überraschungen.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Alles klar, ja ich nutze jetzt keine teuren Lautsprecher an den alten 
Geräten.

Gut dann werde ich mich nochmal melden, ob es die 2603 waren und ich 
hoffe, dass es behoben ist oder zumindest bin ich gerade von meiner 
Theorie überzeugt.

Dann können wir vielleicht noch besprechen, ob ein ERSATZ der 2603 (den 
ich ausgesucht habe) adäquat ist oder man es doch noch Original 
betreiben sollte. Ich muss nachsehen, was ich da im 825 verbaut habe.

LG

von Stefan E. (stefan_e933)


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Ich habe die 2SC2603
https://alltransistors.com/transistor.php?transistor=13425

ersetzt mit 2SC1845
https://alltransistors.com/transistor.php?transistor=12456

Ist das so in Ordnung, würde das passen oder ist das nicht so gut?


Dann wären noch die 1115 - das ist so ein Paar mit den 2603. D.h. beim 
1845 wäre das dann der 992.


Mit der Bitte um eine Einschätzung zu diesem Ersatz. Das wäre wirklich 
gut zu wissen. Danke, falls es jemand ansehen kann.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan E. schrieb:
> Gut dann werde ich mich nochmal melden, ob es die 2603 waren

Vielleicht sollte man erst mal eine Messstrategie vorher überlegen, 
damit diese nicht umsonst ausgebaut werden.

Die arbeiten auch nur als Konstantstromquelle und könnte durch einen 
Widerstand ersetzt werden. Dann ist nur der Verstärkung etwas geringer 
und der Klirrfaktor etwas höher.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Jedes kaputte Teil könnte Stören, aber es gibt schon Teile die man nicht 
braucht oder es funktioniert trotzdem.

Was ist mit dem 1115 Q503 / 504, der ist ja auch so seltsam. Soll ich 
die mal untereinander vertauschen?

Irgendwas muss ich ja machen. Ich werde es wieder mal testen und dann 
wieder berichten.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dieter D. schrieb:
> Messstrategie

Dieter D. schrieb:
> Beim ersten Bild zwischen die beiden Kondensatoren schließe mit einem
> 220µF-Kondensator das Signal kurz und schaue mal was sich ändert.

An den Transistoren sollte vorher gemessen werden. Wenn die was damit zu 
tun haben sollten, dann wäre mit einer RC-Kombination zwischen Basis und 
Emitter drangehalten, gleich Schluss mit dem Rauschen.

von Wolf17 (wolf17)


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Stefan E. schrieb:
> So wie ich es verstehe geht das von der Zusatzplatine mit den Contour
> Schalter, zum Volume, und wieder zurück und dann zur Platine weiter.
> Dann könnte es eigentlich nur an dieser Platine sein das Problem?

Da man mit dem Bass Contour Switch den Bass Contour Circuit umgeht, 
könnte dieser Schaltungsteil nur dann die Störung verursachen, wenn es 
eine unwahrscheinliche Rückwirkung vom Eingangstransistor zurück über 
die schon getauschten Elkos C521/522 gäbe.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan E. schrieb:
> Irgendwas muss ich ja machen. I

Aber keinen blinden Aktionismus. Was angesagt wäre, die Spannungen an 
den Transistoren zu messen. Zum Beispiel Collektor Q611 und das Pendant 
des anderen Kanals.

Die Messungen, wo und welche Werte, sind ordentlich zu notieren. 
Spätestens, wenn der Verstärker noch mal kaputt sein sollte, wirst Du 
Dich mehrfach in den Hintern beißen, wenn Du das nicht gemacht hast oder 
auch nicht aufgehoben hast.

von Stefan E. (stefan_e933)


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Ich habe die kleinen 0,1/50 und die 0,22/50 wirklich getauscht, die 
neuen sind aber Kerko, Vielschicht - das war beim Letzten Test schon 
verbaut. Man sieht sie auch im Video vor den Elkos sind diese kleinen 
Kerkos.

Elkos habe ich nur die 330/50 original noch. Alles andere, inkl. der 
großen Ladeelkos und den Entstörkondensator Klasse X2 habe ich 
getauscht.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Stefan E. schrieb:
> https://youtu.be/NaXn-POzbpk
>
> Balance hat keinen Einfluss, Volume schon.

Hört sich an wie verkochender Elektrolyt in einem Elko oder es ist doch 
ein defekter Transistor, wie woanders vermutet wird.

Direkt hinter dem Lautstärkesteller befindet sich der Schaltungsteil 
"basss contour circuit" mit Q501 bis Q506. R525 ist mit 680k ziemlich 
hochohmig, diese beiden könnte man mal nachmessen, die beiden 
Kondensatoren C521 und C522 dürfen keinerlei Leckstrom aufweisen, sonst 
verschiebt sich der Arbeitspunkt.

Stefan E. schrieb:
> Ist ein "kranker" Transistor eigentlich einfach nur nervig, also ist es
> einfach das hörbare Rauschen,

Zunächst mal nur nervig, nur weiß man nie, in welche Richtung er sich 
ändert.

> oder ist es gefährlich für den Amp oder

ja, wenn der Ruhestrom unkontrolliert hoch geht oder wegen 
hochfrequenter SChwingung viel Leistung abgegeben wird, denn bei 
HiFi-Verstärkern ist immer der Kühlkörper zu klein für maximale 
Dauerleistung.
Dies alles hat bisher die Glühlampe zu Verhindern gewußt.

> die Lautsprecher (Stichwort DC am Ausgang)?
Wenn es mehr als 1...2 Volt werden, z.B. die volle Betriebsspannung, 
brennen die Basslautsprecher durch, bei Hochfrequenz die Hochtöner.

mfg

von Stefan E. (stefan_e933)


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OK, danke, ich werde es nochmal checken.

> Q501 bis Q506

501, 03, 05 ist linker Kanal - stimmt?

Ich habe mal 501 und 505 ersetzt mit anderen gebrauchten 2603 aber habe 
es noch nicht getestet. Das mache ich dann in Ruhe morgen. Für 503 habe 
ich keinen direkten Ersatz. Siehe Beitrag oben, da habe ich über die 
2603/1845 gepostet. Bin gespannt, ob es daran liegt.


> R525 ist mit 680k ziemlich hochohmig

Die hatte ich extra ausgebaut, weil ich die nicht messen konnte, aber 
die waren ausgebaut in Ordnung und ich habe die wieder weiter verwendet. 
Ob ich die vertauscht habe oder nicht, kann ich jetzt nicht sagen. 
Jedenfalls konnte ich keinen Fehler feststellen. Aber die Werte sind in 
der Schaltung nicht messbar derzeit.

> Kondensatoren C521 und C522

Ja, die habe ich gegen neue Vielschicht Kerkos ersetzt - es gab keine 
Änderung im Verhalten.


> Dies alles hat bisher die Glühlampe zu Verhindern gewußt.

Ich werde mal versuchen die ursp. Problematik (Rauschen) los zu werden. 
Dann werde ich das nochmal mit dem "Stress Test" Loudness versuchen und 
wenn es nicht anders geht, werde ich ohne Birne versuchen, weil wenn der 
Verstärker viel Power nutzt, kann die Birne das beeinträchtigen. So 
richtig gut finde ich das Verhalten nicht - derzeit nehme ich immer die 
Birne. Aber wenn man normal spielt, dann hat es bisher auch nie so 
extrem angeschlagen. Ob das nun ein zweites oder zusammenhängendes 
Problem ist, muss man schauen, aber aus dem Betrieb habe ich es 
eigenlich wegen dem Rauschen genommen, das war der eigentliche Grund.

Ich finde nur seltsam, dass dieses mit der Birne auch passiert, wenn ich 
nur den linken oder nur den rechten Kanal bespeise. Das ergibt irgendwie 
keinen Sinn, weil man dann eigentlich auch weniger Leistung nutzt und 
dass der Fehler ident ist auf beiden Seiten, das ist mir derzeit nicht 
so bewusst, daher gehe ich davon aus, dass das eher eine 
Begleitscheinung ist als ein wirklicher Fehler. Wäre natürlich schade, 
wenn ich doch falsch liege und es das Teil dann zerfetzt, aber ewig kann 
ich auch nicht einen vermuteten Fehler nachlaufen. Wenn der Test falsch 
ist, wird man nie zum richtigen Ergebnis kommen.

Wenn ich 2 idente Geräte hätte, dann könnte ich das prüfen - aber dann 
fragen mich wieder alle warum ich zwei Stück brauche... Genau für solche 
Fälle, zum Vergleich.

: Bearbeitet durch User
von Anselm 6. (anselm68)


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Auf Verdacht alles mögliche zu tauschen ist blinder Aktionismus.
Zu einer Werkstatt die analoge Elektronik reparieren will gehört ein Fön 
und Kältespray einfach dazu.
Ich habe auch schon mehrfach gehabt dass ein Transistor nach Laufzeit 
selbst Störungen erzeut hat. Mittels Kältespray ist das gut zu 
lokalisieren.
Dann gibt es noch die Fehler wo der Anwender mit den Fingern dran ist:
Gebrochene Lötstellen an Anschlüssen, Potentiometern, Schaltern sind 
auch möglich... Wobei hier eher ein "geht"/"geht nicht" vorkommt.

Anselm

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Anselm 6. schrieb:
> Auf Verdacht alles mögliche zu tauschen ist blinder Aktionismus.
...
> Anselm

Nichts hinzuzufügen.

von Joachim B. (jar)


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Stefan E. schrieb:
> Dann spart euch Eure wertvolle Zeit und macht euren Scheiss selbst und
> ich werde es auch so schaffen, war bisher immer so, weil Hilfe bekommt
> man ja sowieso keine.

eigentlich sinnlos dem zu helfen aber:

Joachim B. schrieb:
> blinder Bauteiletausch schadet oft mehr

Dieter D. schrieb:
> Aber keinen blinden Aktionismus

Anselm 6. schrieb:
> Auf Verdacht alles mögliche zu tauschen ist blinder Aktionismus.

es wurde alles gesagt, nur noch nicht von jedem

von Rolf (rolf22)


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Dieter D. schrieb:
> Das ist kein Witz, sondern der berühmte Fall die Nadel im Heuhaufen auf
> Anhieb zu finden.

Wann war das und wie ist es ausgegangen?  :-))

> Das setzt aber voraus, dass eines der Forenmitglieder
> den gleichen Verstärker besitzt mit den gleichen Symptonen kämpfte, den
> Fehler fand und diesen Thread angeklickte.

Das genügt nicht.
Es setzt außerdem voraus, dass es nicht nur die gleichen Symptome sind, 
sondern auch die gleiche Fehlerursache ist.

Und es setzt voraus, dass sich nichts durch probierendes Basteln 
verändert hat. Und dass die Leser wirklich alles exakt beschrieben 
bekommen haben.

Damit sinkt die Chance auf die, eine abgebrochene Nadelspitze ohne 
technische Hilfsmittel im Heuhaufen zu finden.

> Wer keine Träume mehr hat, ist bereits tot und hat es selbst nur noch
> nicht gemerkt. Von wem war eigentlich der Ausspruch?

Das stammt AFAIK vom Psychoanalytiker Erich Fromm. Wie ernst man solche 
Bonmots nehmen bzw. wie man die lesen muss, sieht man an "Nur wer eine 
Vision hat, findet auch den Weg." (auch von Fromm). Beachte das "nur". 
Ist eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung, sagt der 
Mathematiker dazu. Und Fromm sagt auch: "Vernunft ist die Fähigkeit, 
objektiv zu denken".

von H. H. (Gast)


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Rolf schrieb:
> "Nur wer eine
> Vision hat, findet auch den Weg."

Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.

(H. Schmidt)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rolf schrieb:
> Es setzt außerdem voraus, ...

Vor allem müßte dieser den Fehler anhand von Messungen, die keine 
besonderen Messmittel, wie ein Oszi erforderten, aufgefunden worden 
sein. Diese Messungen gäbe es dann als Hausaufgabe für den TO. Erst wenn 
diese gemacht wurden, gibt es die Auflösung.

Es ist auch davon auszugehen, dass der TO selbst auch nicht mehr genau 
wissen dürfte, was er alles schon getauscht hat, wenn es nicht seine 
Lötungen auf der Platine verraten würden.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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H. H. schrieb:
> Rolf schrieb:
>> "Nur wer eine
>> Vision hat, findet auch den Weg."
>
> Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
>
> (H. Schmidt)

Heute sitzen Die in der Regierung! und nicht in der Praxis.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan E. schrieb:
> Wenn ich 2 idente Geräte hätte, dann könnte ich das prüfen

Hast Du doch, weil der andere Stereokanal nicht rauscht.

Durch das tauschen wären für so einen Signalinjektor alle Bauteile da:
https://www.elektroniktutor.de/signalkunde/rc_osz.html
Die Schaltung kann auch zum Test der ausgebauten Transistoren verwendet 
werden.

Für die DC-Überwachung nimm zwei antiparallele geschaltete LED mit einem 
Vorwiderstand. Diese kommen an den Ausgang parallel zum Lautsprecher. 
Wenn eine der LED deutlich heller als die andere leuchtet, ist ein DC 
Anteil drauf.

von H. H. (Gast)


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Esmu P. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Rolf schrieb:
>>> "Nur wer eine
>>> Vision hat, findet auch den Weg."
>>
>> Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
>>
>> (H. Schmidt)
>
> Heute sitzen Die in der Regierung! und nicht in der Praxis.

Du solltest zum Arzt gehen.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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H. H. schrieb:
> Esmu P. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Rolf schrieb:
>>>> "Nur wer eine
>>>> Vision hat, findet auch den Weg."
>>>
>>> Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
>>>
>>> (H. Schmidt)
>>
>> Heute sitzen Die in der Regierung! und nicht in der Praxis.
>
> Du solltest zum Arzt gehen.

Da saß doch niemand der Visionen hat. Sagte ich doch bereits.

von Bernd N. (_bn_)


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Das ist ein Stereoverstärker. Somit hast du sämtliche Ersatzteie an 
Board. Hast du einen bestimmten Verdacht dann eben den Transistor von 
der einen Seite zur anderen verfrachten. Wandert der Fehler dann hast du 
den defekten Transistor gefunden :-).
Alles andere wurde schon erklärt.

Ebenso Vorstufe von Endstufe trennen und linker Kanal auf rechte 
Endstufe und umgekehrt. Wandert der Fehler dann weißt du bereits wo er 
zu suchen ist.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Bernd N. schrieb:
> Das ist ein Stereoverstärker. Somit hast du sämtliche Ersatzteie
> an
> Board. Hast du einen bestimmten Verdacht dann eben den Transistor von
> der einen Seite zur anderen verfrachten. Wandert der Fehler dann hast du
> den defekten Transistor gefunden :-).
> Alles andere wurde schon erklärt.
>
> Ebenso Vorstufe von Endstufe trennen und linker Kanal auf rechte
> Endstufe und umgekehrt. Wandert der Fehler dann weißt du bereits wo er
> zu suchen ist.

Es ist doch immer nur der Kondensator der inkontinent ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Esmu P. schrieb:
> eute sitzen Die in der Regierung! und nicht in der Praxis.

Stimmt, einfach nur die Frankfurter Rundschau vom 04.10.2023 lesen. Da 
wurden die Visionen, dargestellt und in den Reden wurde abwechselnd das 
Wort Vision oder Zukunftsvision verwendet.

H. H. schrieb:
> Du solltest zum Arzt gehen.

Das ist logisch, denn das konntest Du bei Dir nicht hören oder sehen, 
weil Du arbeiten mußtest. C'est la vie.

von H. H. (Gast)


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Und der Oberspinner ist auch schon wieder da.

von Rolf (rolf22)


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Bernd N. schrieb:
> Hast du einen bestimmten Verdacht dann eben den Transistor von
> der einen Seite zur anderen verfrachten. Wandert der Fehler dann hast du
> den defekten Transistor gefunden :-).

Oder der zweite geht anschließend auch gleich kaputt (Überlastung oder 
was auch immer).

Hier MUSS jetzt aber dieser Kalauer kommen:
Was macht der Techniker, wenn er beim Auto einen platten Reifen hat? Er 
tauscht das Rad mit dem gegenüber liegenden und prüft, ob der Fehler 
mitwandert.

von Rolf (rolf22)


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Esmu P. schrieb:
>>> Heute sitzen Die in der Regierung! und nicht in der Praxis.
>>
>> Du solltest zum Arzt gehen.

Manche mit Visionen sitzen zwangsläufig in der Arztpraxis. In der 
Regierung gibt es ja nie genug freie Plätze, und irgendwem muss man es 
einfach erzählen, dass man manchmal Stimmen aus einer Zimmerecke hört.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rolf schrieb:
> Visionen ... Arzt

Die angeblich schlagfertige witzige Kombination ist halt seit einiger 
Zeit politisch verbrannt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Stefan E. schrieb:
> und
> wenn es nicht anders geht, werde ich ohne Birne versuchen, weil wenn der
> Verstärker viel Power nutzt, kann die Birne das beeinträchtigen.

Hallo, einige Messungen hast Du inzwischen gemacht, ich habe nur seit 
0:56 nicht mehr rein geschaut.

Wann nutzt der Verstärler "viel power" ?

Wenn bei großem Eingangssignal der Asugang mit wenigen Ohm abgeschlossen 
ist, oder bei zu hohem Ruhestrom, oder wenn er selbst als Oszillator 
wirkt und seine "Hochfrequez" im Boucherot-Glied verheizt.

Hoffentlich übersteht er den Betrieb ohne Birne.

mfg

von Peter D. (peda)


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Also ich sehe bisher immer noch kein planmäßiges Vorgehen.
Ist der Effekt nun vom Lautstärkeregler abhängig oder nicht?
Muß dazu erst ein Signal angelegt werden oder tritt er auch ohne auf?

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Peter D. schrieb:
> Also ich sehe bisher immer noch kein planmäßiges Vorgehen.
> Ist der Effekt nun vom Lautstärkeregler abhängig oder nicht?
> Muß dazu erst ein Signal angelegt werden oder tritt er auch ohne auf?

Du stellst aber Fragen die der TO nicht beantworten kann, es muß doch 
der besagte Kondensator, der es immer ist, sein. Wo ist denn der 
versteckt?

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Ich würde einfach mal R401 und R402 einpolig ablöten und über kreuz 
verdrahten, ob der Fehler die Seite wechselt oder nicht.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Peter D. schrieb:
> Ich würde einfach mal R401 und R402 einpolig ablöten und über
> kreuz
> verdrahten, ob der Fehler die Seite wechselt oder nicht.

Bist Du auch so ein Bastler vor dem Herrn?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die Fehler sind R42, C42 und T42.

von Peter K. (chips)


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Esmu P. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Ich würde einfach mal R401 und R402 einpolig ablöten und über
>> kreuz
>> verdrahten, ob der Fehler die Seite wechselt oder nicht.
>
> Bist Du auch so ein Bastler vor dem Herrn?

nee, DAS ist genau die richtige Methode, um den Fehler einzugrenzen, 
ohne genauer messen zu können

von Stefan E. (stefan_e933)


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Hallo,

Wollte mich noch einmal melden. Alle Kommentare kann ich jetzt nicht 
nachvollziehen oder wurden schon beantwortet.

Ich habe es gestern ca. 8 Stunden laufen gehabt und es hat keine 
Probleme gegeben. Außerdem habe ich es ca. 10 Minuten abgedeckt, um es 
ein wenig zu erwärmen (weil es ohne Gehäuse getestet wird), auch da gab 
es keine Änderung, aber ich wollte es nicht quälen, sondern einfach nur 
mal etwas mehr belasten um eine Änderung vielleicht herbeizuführen. Aber 
bisher war es eigentlich nicht Hitzeabhändig, sondern eher nach einer 
gewissen Zeit  - woran es dann später plötzlich scheitert, obwohl der 
Betrieb und die anderen Faktoren ident waren (z.B Hitze ändert sich ab 
einem gewissen Punkt nicht mehr bei gleichmäßiger Lautstärke) ist schwer 
zu sagen.


Ich glaube es war Q501 oder Q505 (2SC2603). Ich habe sonst nur die 
Elkos, den vorgeschlagenen 970 sowie ein paar 2240 und 970 im Pre 
Driver/Tone Control Circuit getauscht, aber ich glaube das war unnötig.

Aber ich muss das noch weiter testen, der Fehler ist nicht so eindeutig 
und kommt manchmal plötzlich. Bisher bin ich sehr zufrieden und ich 
freue mich sehr, wenn ich es wieder einbauen und nutzen kann. Das wäre 
unglaublich super und er soll wieder in sein Regal zu seinen anderen 
Komponenten. Vielleicht baue ich noch Lüfter ein, weil ich dachte es hat 
Abstand nach oben 15cm, aber die Luft staut sich trotzdem irgendwie und 
sie geht nicht nach vorne weg wie ich das eigentlich dachte, wenn es ein 
nach vorne offenes Regal ist.


Werde es noch ein wenig testen bevor ich das alles wieder verkable und 
hoffe, dass es nun wieder viele Jahre funktioniert.

___

Christian S:
Der eigentliche Fehler, der mir aufgefallen ist, war das Rauschen nach 
ca. 2 Sunden Betrieb. Deswegen habe ich es abgeschaltet. Ich glaube das 
mit der Birne ist einfach ein Nebeneffekt, weil er für lautere Bass 
Passagen mehr Power benötigt als er bekommt (Limitiert durch die Birne). 
Ihm geht auch relativ schnell die Puste aus wenn man ihn mit Bass 
Contour betreibt - man hört das dann im Ton, dass es übersteuert oder 
"Clipping" hat in der Fachsprache. Scheinbar ist der Bass Contour 
nochmal schärfer als der Bassregler. Solange man nicht diese Grenze 
erreicht oder das wirklich ausreizen möchte, ist es ein super 
Verstärker.

Ich habe noch die Bias-Poti ausgetauscht (jetzt mal mit dem vorherigen 
Werten) und ich werde noch den neuen Abgleich machen.

___

Danke an alle die geholfen haben oder helfen wollten. Ein wenig Schade, 
dass man viele negative Kommentare immer bekommt, die nicht 
lösungsorientiert sind, aber so ist wohl das Internet. Am Besten man 
macht es selbst, könnte eigentlich eine schönes Rätsel, interessante 
Sachen sein, egal ob man das selbst wegwerfen würde, ob man ein Profi 
ist oder nicht - im Prinzip sollte es nur darum gehen, dass man das löst 
für denjenigen der Hilfe benötigt und das ist leider nicht der Fall in 
den meisten Foren.

Wenn jemand sich den Arm bricht, dann hilft der Arzt einfach, der sagt 
nicht "sie sollten nicht mehr Sakteboarden" oder "Sie sind zu dumm zu 
gehen, warum sind sie gestolpert". Da wird einfach das Problem so gut 
wie möglich gelöst und aus den Dingen muss man ja selbst lernen ob man 
das weiter macht oder nicht, das bleibt dem Patienten selbst überlassen.

Leider im Internet ist das nicht so.

Aber danke an alle, die sich wirklich damit beschäftigt haben, egal, wer 
Recht hat oder nicht, ihr seid die wahren Helden die ehrlich versucht 
haben so gut wie möglich zu helfen. Und dafür einfach mal danke.

LG

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


Angehängte Dateien:

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so?

von Rolf (rolf22)


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Stefan E. schrieb:
> Wenn jemand sich den Arm bricht, dann hilft der Arzt einfach, der sagt
> nicht "sie sollten nicht mehr Sakteboarden" oder "Sie sind zu dumm zu
> gehen, warum sind sie gestolpert". Da wird einfach das Problem so gut
> wie möglich gelöst

Der Arzt hilft einem Patienten mit Raucherbein, weil das seine bezahlte 
Pflicht ist, das zu tun. Sein Job ist eben "Helfer".
Die Poster hier sind in einer völlig anderen Situation.

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