Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elko an Stecker- ohne Funken?


von Thomas G. (thomas_g760)


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Frage:  Wie kann ich einen großen Elko steckbar machen, ohne die 
Kontakte zu verbrennen?

Hier die ganze Geschichte:

Ich habe eine 12V Schaltuhr. Diese soll ab und zu mal Verbraucher an 
einen 12V Akku schalten der sonnengeladen wird. Von Batterie - und 
Laderegler wird nicht fest verdrahtet sondern über 3polige 
Steckverbinder (siehe Bild auf der Schaltuhr liegt einer).

Als Verbraucher kommen Fiber-modem und 5V DC DC step-down für einen 
Raspberry. Besonders der DC/DC stepdown macht beim anstecken fast einen 
Kurzschluß bis seine Elkos voll sind. Das bringt dann manchmal meinen 
Solarladeregler zum Abschalten.
Daher soll ein großer Elko nah am Verbraucher in der Kiste mit der 
Schaltuhr sitzen.

Wird nun aber die Schaltuhr Kiste über die 3poligen Stecker mit der 
Batterie verbunden, wird der Elko ordentlich ziehen und irgendwann sind 
die 3poligen Stecker verbrannt oder festgeschweißt.

Wie macht man das clever, daß der Elko langsam auflädt aber auf der 
anderen Seite trotzdem ohne Widerstand abgeben kann?
Frage 2:  ist der Elko wirklich von 1980?  - war aus einem Nadeldrucker

Was ich nicht will:  - keinen 10R Widerstand in Reihe
- kein extra Relais mit Widerstand und überbrücken
Es muß doch da etwas geben?

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Frage 2:  ist der Elko wirklich von 1980?  - war aus einem Nadeldrucker

Ja.


> Es muß doch da etwas geben?

Zauberei.

von Jörg R. (solar77)


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Thomas G. schrieb:

> Wie macht man das clever, daß der Elko langsam auflädt aber auf der
> anderen Seite trotzdem ohne Widerstand abgeben kann?

> Was ich nicht will:  - keinen 10R Widerstand in Reihe
> - kein extra Relais mit Widerstand und überbrücken
> Es muß doch da etwas geben?

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass:-)

Worin liegt denn das Problem den Kondensator zuerst mit einen Widerstand 
in Serie zu kontaktieren, und den Widerstand dann zu überbrücken?

Ansonsten musst Du den Kondensator halt vorher auf die Spannung aufladen 
mit der er dann kontaktiert werden soll.

von Kevin M. (arduinolover)


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Precharge über ein FET mit entsprechendem Gate Widerstand. Das muss dann 
je nachdem bisschen Abwärme abkönnen.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas G. schrieb:
> Wie macht man das clever, daß der Elko langsam auflädt aber auf der
> anderen Seite trotzdem ohne Widerstand abgeben kann?

Es gibt 1F Elkos für KFZ Endstufen, die nicht schaltfest sind, also beim 
anklemmen an 12V explodieren können und daher eine Ladeschaltung 
enthalten, die den Elko über einen Widerstand auflädt bis fast 12V 
erreicht sind, dann diesen Widerstand überbrückt

Ist der Kondensator oder ein Akku (Batterie) dein Speicher für 
Solarstrom. Offenbar ist der Kondensator parallel zum Akku, vor dem 
Schaltkontakt.

Lass ihn einfach weg.


Aber: ich halte deinen Aufbau für unsinnig.
Die Schaltuhr läuft doch dauernd und frisst mehr Strom als abgeschaltet 
werden kann.

von Flip B. (frickelfreak)



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XT60 anti-spark

von DAVID B. (bastler-david)


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Also ICH bin auch der Meinung das der Kondensator NICHT nötig ist.

>>Besonders der DC/DC stepdown macht beim anstecken fast einen
>>Kurzschluß bis seine Elkos voll sind.

Denke Über eine Strom Begrenzung nach!

Der Schalter/Kontakte in der Uhr werden es dir danken.
Entweder mit einen IC oder einen widerstand welcher dann überbrückt 
wird.
Oder gleich mit einen Transistor oder wie man es heute auch gerne macht 
mit dünnen kabeln und hoffen das alles geht :-)

von Jens M. (schuchkleisser)


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Der Elko ist über 40 Jahre alt, der bringt da eh nichts mehr, zumindest 
nicht das erwartete.
Je nach Leitungslänge(n) kann er aber durchaus gegen das 
Ladereglerproblem helfen, allerdings kann er es auch verstärken in dem 
er es selbst auslöst wenn er eingeschaltet wird.

Den Stromverbrauch von Uhr und Schütz solltest du mal gegenrechnen mit 
der Ersparnis durch das abschalten.

Und als Problemlösung geht nur eine der Lösungen die du nicht willst.

Allerdings geht das auch mit einem Stecker mit voreilenden Kontakten: 
Masse und Plus sind voreilend und laden den Elko über einen Widerstand 
auf, ein dritter, späterer Kontakt schließt den Widerstand kurz und 
erlaubt volle Leistung. Der gezeigte XT60 in der Antispark-Version ist 
genau das, weil die Modellbauer das selbe Problem haben. Muss man nur 
"langsam" stecken.

Oder du baust einen Schalter ein, und gewöhnst dir an, den Schalter erst 
zu schalten wenn der Stecker steckt, bzw. steckst/ziehst nur, wenn der 
Schalter auf "aus" steht. Der Stecker ist dann immer stromlos (also 
funkenlos) und der Schalter muss grob genug sein, das er 
Einschaltstromstroß und Abschaltlichtbogen verträgt.
Evtl. auch ein elektronischer Schalter mit Softstart.
Aner auch da gilt: der Elko muss das vertragen, sonst fliegt er dir 
irgendwann auseinander. Ein 40 Jahre alter aus einem Drucker ist 
ziemlich sicher nicht geeignet.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Thomas G. schrieb:
> Es muß doch da etwas geben?
Inrush Current Limiter.
Ganz alter Hut.
Es gibt einen Haufen Ansätze dafür, alle mit ihren individuellen Vor- 
und Nachteilen.

In einfachsten Fall ein Reihenwiderstand der von einer Schottky 
überbrückt wird.
Elko aufladen über Widerstand, entladen über Diode.

Was stimmt aber mit Deiner Batterie nicht, das der Einschaltstrom eines 
DCDC Wandlers den Solarladeregler zum Abschalten bringt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas G. schrieb:
> kein extra Relais mit Widerstand und überbrücken
> Es muß doch da etwas geben?
Warum muss es das?

> Das bringt dann manchmal meinen Solarladeregler zum Abschalten.
Das ist also eigentlich das grundlegende Problem? Warum nimmst du nicht 
einen Laderegler, der dann per Hiccup wieder einschaltet?

Aber wenn du lieber drumrumbastelst, sattt die Ursache zu beheben, dann 
machen wir weiter mit den Folgeproblemen:

> Wird nun aber die Schaltuhr Kiste über die 3poligen Stecker mit der
> Batterie verbunden, wird der Elko ordentlich ziehen
Hast du das gemessen oder vermutet?

> und irgendwann sind die 3poligen Stecker verbrannt oder festgeschweißt.
Dann schalte doch einfach ein Relais mit AgSnO2 Kontakten hinter den 
Stecker:
1
                         AgSnO2
2
              Stecker      /
3
      +  -------C=---o----/  ----------o-----
4
                     |     :           |
5
 Batt               1k     :           |
6
                     |     :           |
7
                     o----[/]--.      === 12mF
8
                     |         |       |
9
                    === 100u   |       |
10
                     |         |       |
11
      -  -------C=---o---------o-------o-----
Das Relais zieht damit nach dem Einstecken verzögert an und so fließt 
der hohe Strom erst, wenn der Stecker schon stabil Kontakt hat. Und die 
AgSnO2 Kontakte des Relais sind etra für hohen Inrush-Current ausgelegt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas G. (thomas_g760)


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Flip B. schrieb:
> XT60 anti-spark

Vielen Dank an Alle.
Warum bekommt dieser Beitrag 3 Minus?  Das ist genau was ich brauche, 
danke Flip.

von Thomas G. (thomas_g760)


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Michael B. schrieb:

> Die Schaltuhr läuft doch dauernd und frisst mehr Strom als abgeschaltet
> werden kann.

Ja, das dachte ich auch, als ich die aus Spaß bestellt habe.
ABER:  3mA die kann ich mir leisten bei 10Ah Batterie und 100W Panel.
Für den 1,5A des Internet routers  reicht es aber dann nicht für 24h 
weil es auch mal Regentage gibt.

Die Chinesen machen teilweise mittlerweile für 6€ Produkte, die unsere 
Vorurteile und Erwartungen aus den 80ger Jahren übertreffen.

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Flip B. schrieb:
>> XT60 anti-spark
>
> Warum bekommt dieser Beitrag 3 Minus?  Das ist genau was ich brauche,

Das glaubst du nur.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
mit einem P-MOSFET kann man einfach eine Einschalt-Strombegrenzung 
realisieren. Ich habe auf die Schnelle leider nur eine englische 
Beschreibung finden können. Wenn dies infrage kommt, dann wird man Dir 
hier sicher helfen.

https://electronics.stackexchange.com/questions/294061/p-channel-mosfet-inrush-current-limiting

mfg klaus

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Man kann einen Elko auch über eine Drossel Laden um
den Stromstoß zu verringern, muß dann aber parallel
zur Drossel eine Freilaufdiode schalten, sonst hat
man wieder das Problem mit den Lichtbogen beim
abschalten.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich habe einen Link hier im Forum gefunden.

Beitrag "Wie funktioniert diese MOSFET Schaltung als Strombegrenzer"
mfg Klaus

von Carypt C. (carypt)


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Es gibt auch NTC, aber die heizen auch, und man darf sie nicht im noch 
heißen Zustand schon wieder schalten.

von Rainer W. (rawi)


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Flip B. schrieb:
> XT60 anti-spark

Der Elko wird den Einschaltstrom trotzdem nicht mögen.

von Mani W. (e-doc)


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Thomas G. schrieb:
> 10Ah Batterie und 100W Panel.

Passt nicht ganz zusammen...

von Frederic S. (frederics)


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Eine klassische Einschaltstrombegrenzug wäre hier wohl das Richtige oder 
ein DCDC der keinen gigantischen Kondensator am Eingang braucht.

Da der TO was ganz einfaches will geht zur Not auch ein 10 Ohm 
Widerstand der nach ein paar Sekunden über einen Schalter manuell 
überbrückt wird, besser als regelmäßig die Stecker zu verschweigen.

von H. H. (Gast)


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Frederic S. schrieb:
> regelmäßig die Stecker zu verschweigen.

Geheimstecker...

von Thomas G. (thomas_g760)


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H. H. schrieb:
> Thomas G. schrieb:
>> Flip B. schrieb:
>>> XT60 anti-spark
>>
>> Warum bekommt dieser Beitrag 3 Minus?  Das ist genau was ich brauche,
>
> Das glaubst du nur.

Ja, diese Stecker, hat die vielleicht schon mal jemand benutzt und kann 
mir sagen wie groß der Widerstand da drin ist?


Hinz sag doch mal was dazu, warum sind die Mist?

Ansonsten mache ich das vielleicht wirklich so, und stecke den Elko nach 
Vorladung mit R, per Flachsteckhülse manuell da dran.

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Hinz sag doch mal was dazu, warum sind die Mist?

Die lösen nur dein Problem nicht.

von Thomas G. (thomas_g760)


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Lothar M. schrieb:

> Das ist also eigentlich das grundlegende Problem? Warum nimmst du nicht
> einen Laderegler, der dann per Hiccup wieder einschaltet?
...
> Das Relais zieht damit nach dem Einstecken verzögert an und so fließt
> der hohe Strom erst, wenn der Stecker schon stabil Kontakt hat. Und die
> AgSnO2 Kontakte des Relais sind etra für hohen Inrush-Current ausgelegt.

Ja, ist mir schon wieder zu aufwendig mit Relais.

Das Problem mit dem Laderegler ist, daß das ein Selbstbau mit ICL7665 
ist, und der ist irgendwie empfindlich und zu schnell. Er sieht da einen 
Spannungseinbruch, schaltet ab, und braucht dann 5min um wieder 
anzuschalten. Irgendwie geht die Spannung da zu langsam wieder hoch, ist 
alles hochohmig mit über 1M Gesamtwiderstand. Scheinbar ist der ICL7665 
da an der Grenze.

Ich würde auch einen Chinaregler nehmen, aber die brauchen wohl 10mA, 
was ich mir nicht leisten kann.
Sicher gibts dann auch Regler von Mercedes oder so Firmen, die kann ich 
mir dann wieder finanziell nicht leisten.

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Das Problem mit dem Laderegler ist, daß das ein Selbstbau mit ICL7665
> ist, und der ist irgendwie empfindlich und zu schnell.

Das kann man ändern. Zeig den Schaltplan.

von Thomas G. (thomas_g760)


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Ich hoffe man kann noch was erkennen.

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Ich hoffe man kann noch was erkennen.

Kann man.

Folienkondensator von SET nach GND macht langsamer.

von Thomas G. (thomas_g760)


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H. H. schrieb:
> Thomas G. schrieb:
>> Ich hoffe man kann noch was erkennen.
>
> Kann man.
>
> Folienkondensator von SET nach GND macht langsamer.

so ne 100nF Perle da dran, oder größer?

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
>> Folienkondensator von SET nach GND macht langsamer.
>
> so ne 100nF Perle da dran, oder größer?

Folienkondensatoren gibts nicht als Perle.

Und 100nF ist viel zu wenig.

von Thomas G. (thomas_g760)


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Die hier das ist doch Folie? 0.2uF, das größte was ich habe, und dann 
noch das komische Russending angeblich 50V 20uF aber von 1981.
Warum darf es kein Elko sein? Dort am SET wird doch nicht umgepolt.

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Die hier das ist doch Folie?

Ja.


> 0.2uF, das größte was ich habe,

Wird eben viel zu wenig sein.


> und dann
> noch das komische Russending angeblich 50V 20uF aber von 1981.

Sieht mehr nach Elko aus.


> Warum darf es kein Elko sein? Dort am SET wird doch nicht umgepolt.

Zu viel Leckstrom.

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