Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ? 2-jFET-Konstantstromquelle mit RC-Glied für verschiedene Strombegrenzung DC und AC (für Telefon)


von Holger B. (dreieck)


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Ahoj!,

ein Analogtelefon, welches ich eigentume, hat eine Kontrollleuchte. (Es 
handelt sich um einen "[Vorzimmerapparat 
38](http://www.erel.de/INH/15/1531530/index.htm)";, und die 
Kontrollleuchte hatte ursprüngliche eine Abzeigefunktion in der 
mini-Telefonanlage).

Ich rüste dieses Telefon gerade um um als einzelstehendes Gerät direkt 
am a/b-Analoganschluss betrieben zu werden; dabei möchte ich den 
vorhandenen Bedien- und Anzeigeelemente gerne eine neue Funktion geben.

Die Kontrollleuchte möchte ich durch eine LED austauschen, welche

* im "Ruhezustand" einen minimalen Strom (< 1mA) aus dem Anschluss zieht 
und etwas leuchtet (und so wenig Strom zieht dass das Telefon als 
"aufgelegt" gilt),
* beim "klingeln" hell aufleuchtet (10 .. 20 mA).

Da die Versorgungsspannung (sowohl bei aufgelegtem Hörer, als auch die 
Klingel-Wechselspannung) sehr unterschiedlich sein können sollen 
Konstantstromquellen herhalten. Überdies kann keine Garantie dafür 
gegeben werden, dass die nicht-Klingel-Gleichspannung eine bestimmte 
Polung hat.

Nun war meine Idee für eine minimale Schaltung eine 
jFET-Konstanstromquelle im Wechselstromteil aufzubauen (dann aus zwei 
jFETS), und über ein RC-Glied einen höhere Wechselstrombegrenzung als 
die Gleichstrombegrenzung einzustellen. Dahinter dann via 
Brückengleichrichter die LED.

Schaltplan im Anhang.

Was haltet Ihr von der Schaltung für diesen Zweck?, übersehe ich irgend 
etwas grobes?

Bewusst ist mir, dass die BF245B nur 30V Spannung aushalten. Da würde 
ich mir noch was einfallen lassen oder umplanen -- daher mal angenommen 
sie würden nie mehr als 30V sehen.

Gruß!

: Verschoben durch Moderator
von Holger B. (dreieck)


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*(Antwort, um "Thread beobachten" einzuschalten.)*

von Marcel V. (mavin)


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Bei einer so hohen Spannung von 60V brauchst du keine KSQ, dafür genügt 
ein gewöhnlicher Widerstand und der LED-Strom bleibt bei jeder 
Temperatur trotzdem konstant.

Man kann sogar einfach nur einen 1k Widerstand mit einem 47nF/100V 
Kondensator in Serie vor den Gleichrichter schalten. Fertig.

von Michael B. (laberkopp)


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Holger B. schrieb:
> Was haltet Ihr von der Schaltung

Nix.

Ein BF245B halt maximal 15V aus und du legst ihn an eine schon ohne 
Storeinflüsse an

Marcel V. schrieb:
> hohen Spannung von 60V

Ein Kondensator koppelt zwar nur die Wechselspannung aus, aber es gibt 
nicht nur das 25Hz/48V Klingelsignal sondern auch 2500Hz Sprechsignal, 
das lässt er auch durch und belastet die Leitung.

von Holger B. (dreieck)


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Marcel V. schrieb:
> Bei einer so hohen Spannung von 60V brauchst du keine KSQ,

Es können aber auch nur 15V sein.

Je nach Analoganschluss/ FritzBox ist das sehr unterschiedlich.

Viele FritzBox-en machen gar keine 60V -- und dennoch sollte es sicher 
sein für 60V.

von Arno R. (arnor)


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Holger B. schrieb:
> Nun war meine Idee für eine minimale Schaltung eine
> jFET-Konstanstromquelle im Wechselstromteil aufzubauen

Vielleicht ist das:

Beitrag "Re: Robuste + bidirektionale Strombegrenzung"

was für dich.

von Holger B. (dreieck)


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Michael B. schrieb:

> Ein Kondensator koppelt zwar nur die Wechselspannung aus, aber es gibt
> nicht nur das 25Hz/48V Klingelsignal sondern auch 2500Hz Sprechsignal,
> das lässt er auch durch und belastet die Leitung.

Und der über Kondensator angeschlossene Wecker aber auch (Laut 
[Schaltplan W 
58](http://www.telefonanleitungen.de/php/lister.php?objekt=Telefonanlagen%2C%20Telefone%20%26%20Zubeh%C3%B6r/RFT/Telefone/Fernsprech-Tischapparate) 
wird der Wecker auch nicht abgeklemmt bei abgenommenem Hörer). Oder ist 
hier die Induktivität der Elektromagnetwicklungen hinreichend hoch, dass 
er bei 25Hz zwar ausreichend Strom zieht, bei "Sprechfrequenzen" aber 
schon nicht mehr?

: Bearbeitet durch User
von Marcel V. (mavin)


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Wenn man bei 1k Angst hat, kann man auch eine superhelle LED nehmen und 
mit einem 6k8 und 10nF in Serie als Vorwiderstand. Diese Kombi habe ich 
an meinem Nacktschränkchen am Bett hingebastelt, damit ich nachts nicht 
geweckt werde, aber trotzdem ggf. sehen kann, wenn jemand anruft.

Der Schalter unterbricht nur die Leitung zum Telefon. Die LED ist immer 
parallel zur Leitung angeschlossen und flackert auch nicht wenn jemand 
spricht.

von Holger B. (dreieck)


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Arno R. schrieb:
> Holger B. schrieb:
>> Nun war meine Idee für eine minimale Schaltung eine
>> jFET-Konstanstromquelle im Wechselstromteil aufzubauen
>
> Vielleicht ist das:
>
> Beitrag "Re: Robuste + bidirektionale Strombegrenzung"
>
> was für dich.

Das, und der Hinweis mit der Sprechwechselspannung, hat mich jetzt zu 
angehangener Idee gebracht.

(Ich würde die Spule aber erstmal weglassen, weil ich sonst noch 
eventuelles Schwingkreisverhalten mit beachten muss.)

Beim Sprechen bricht die Spannung eh sehr zusammen, so dass ich das auch 
durch ggf. genug Dioden in Reihe (wenn Transistor + Brückengleichrichter 
+ LED noch nicht ausreichen sollten -- müssten sie aber) einfach lösen 
kann, so dass die Sprache nicht gestört wird. Abgehobene Analogtelefone 
sind niederohmig, relevant ist der Stromfluss, nicht die Spannung; das 
"Amt" ist als eine Stromquelle anzusehen.

Danke für das Abwürgen meiner Idee!

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Holger B. schrieb:
> Oder ist hier die Induktivität der Elektromagnetwicklungen hinreichend
> hoch

Ja.

von Holger B. (dreieck)


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Holger B. schrieb:
> Arno R. schrieb:
>> Holger B. schrieb:
>>> Nun war meine Idee für eine minimale Schaltung eine
>>> jFET-Konstanstromquelle im Wechselstromteil aufzubauen
>>
>> Vielleicht ist das:
>>
>> Beitrag "Re: Robuste + bidirektionale Strombegrenzung"
>>
>> was für dich.
>
> Das, und der Hinweis mit der Sprechwechselspannung, hat mich jetzt zu
> angehangener Idee gebracht.

Dioden in den Kollektorleitungen vergessen.

Und Induktivität kann denke ich weg, da beim Abheben des Hörers die 
Spannung eh soweir zusammenbricht dass durch die ganzen Dioden nicht 
mehr nennenswert Strom fließen sollte.

von Werner H. (werner45)


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...heutzutage sind aber keine 60 V mehr auf dem a/b-Anschluß.
Bei mir seit 3 Jahren nicht mehr, vorher schon.

von Michael B. (laberkopp)


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Werner H. schrieb:
> Bei mir seit 3 Jahren nicht mehr

Bei dir klingelt ja auch kein Analogtelefon mehr, weil statt POTS nur 
noch VoIP über DSL kommt.

von Werner H. (werner45)


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vor 3 Jahren klingelte es noch.
Schließlich bin ich ja im Bayern-Land.

von Mark S. (voltwide)


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Und wieso muß da eine AC-Stromquelle zusammengedengelt werden, wenn es 
eine DC-Stromquelle zwischen Gleichrichterausgang und LED auch tut?

von Holger B. (dreieck)


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Mark S. schrieb:
> Und wieso muß da eine AC-Stromquelle zusammengedengelt werden, wenn es
> eine DC-Stromquelle zwischen Gleichrichterausgang und LED auch tut?

Es soll beim klingeln (AC) ein höherer Strom fließen als in Ruhe (DC, 
aber unbekannte Polarität).

Jetzt aktuelle Lösung sind zwei Gleichrichter, der zweite nur 
AC-gekoppelt, welcher eine Stromquelle mit höherem Stromfluss 
"aktiviert".

KiCad-ngspice-simuliert scheint es auch hinreichend das gewünschte zu 
tun.

Ursprünglich wollte ich gerne mit möglichst wenigen Bauteilen auskommen, 
insbesondere mir auch die nochmals 4 Dioden für den 2. 
Brückengleichrichter sparen.

: Bearbeitet durch User
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