Forum: Offtopic Fukushima Chronik eines Desasters


von Uhu U. (uhu)


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John Drake schrieb:
> Das ist aber bei jedem Energiespeichertyp so. Seien es Akkubatterien,
> Schwungräder, Druckluftspeicher, Stauseen, chem. Speicher, etc.

Ja logisch. Es gibt drastische Fotos von Unfällen mit unglücklich 
umgefallenen Gasflaschen - nicht auszudenken, was passiert, wenn so ein 
Monstrum von Speicher "unglücklich umfällt"...

von John D. (Gast)


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Stell dich bitte nicht blöd. Du hast vielleicht manchmal kontroverse 
Ansichten, aber Blödheit nimmt man dir nicht ab.

von Uhu U. (uhu)


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Hä?

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>Ja logisch. Es gibt drastische Fotos von Unfällen mit unglücklich
>umgefallenen Gasflaschen - nicht auszudenken, was passiert, wenn so ein
>Monstrum von Speicher "unglücklich umfällt"...

Jetzt wirds schon ein wenig albern. Mit dem Argument musst du SOFORT 
alle Tankstellen, Gaslager, ja sogar alle Kneipen (CO2-Flaschen für 
Getränkeförderung!) schließen!

Wenn gleich man jetz keine substantielle Gefahrenbewertung mal schnell 
abgeben kann, so kann man dennoch vorsichig postulieren, dass selbet ein 
Super-GAU eines derartigen Speichers eher harmlos und lokal sehr 
begrenzt ist. Es entsteht weder Radioaktivität noch böse Chemie, die 
großflächig Schaden anrichten kann. Wenn es lokal knall und zischt ist 
das unkritisch für die weitläufige Umgebung. Direkt Unfallbeteiligte 
sind IMMER schlecht dran!

von B. O. (t_65)


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Um mal zu einem machbaren Lageenergiespeicher zurückzukommen:

Die Idee, einen Zylinder aus dem Fels zu schneiden würde ich schnell 
vergessen. Einen homogenen Klotz ohne Risse so akkurat zu schneiden 
halte ich für nicht machbar, bzw. geologisch kaum zu finden. 200 bar auf 
500m Seitenwand und Boden, die 100% Druckdicht gemacht werden müssen 
(sonst strömt Wasser selbst durch Haarrisse und wäscht diese aus) dürfte 
ein doch erheblicher Aufwand sein.

Eher denkbar wären mehrere kleine Anlagen, die als Stahlwanne in 
Schächte eingelassen werden, mit Fels aufgefüllt zu ordentlichem Gewicht 
kommen.
Dei Wannen werden an Führungsschienen geführt, dass sie sich leicht 
bewegen.
Angehoben wird das Ganze von den heute schon existierenden 
Hydraulikzylindern, eben mehrere am Boden der Wannen verteilt, um 
Schieflagen ausgleichen zu können.
Die Höhe kann mit mehreren kaskadierbaren Ebenen von Hubbühnen erreicht 
werden. Angetrieben von solar- und windangetriebenen Hydraulikpumpen.

Soweit zum Anheben.
Zum Absenken wird ein dicker (mehrere Meter Durchmesser) 
Hydraulikzylinder, der beim Anheben mit hochgefahren wird, nach unten 
gedrückt und verdrängt Wasser in einem Reservoir unter oder neben der 
Konstruktion. Die Menge kann durch Kolben mit unterschiedlichem 
Durchmesser, je nach Turbine, geplant werden.

Nur um auch mal was konstruktives beigetragen zu haben.
;-)

von Uhu U. (uhu)


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Falk Brunner schrieb:
> Jetzt wirds schon ein wenig albern. Mit dem Argument musst du SOFORT
> alle Tankstellen, Gaslager, ja sogar alle Kneipen (CO2-Flaschen für
> Getränkeförderung!) schließen!

Nein ist es nicht. Wie bei allen technischen Anlagen muß auch das 
Gefahrenpotential klar sei und bei so einem Riesending muß man sich 
selbstverständlich überlegen, was passieren kan und wie man dem vorbauen 
kann.

Erstaunlich, dass man sich an solchen Seblstverständlichkeiten so 
aufgeilen kann....

> Es entsteht weder Radioaktivität noch böse Chemie, die großflächig
> Schaden anrichten kann.

Was soll der Quatsch?

von Falk B. (falk)


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@ B. Obachter (t_65)

>Die Idee, einen Zylinder aus dem Fels zu schneiden würde ich schnell
>vergessen.

da machst du schon den 1. Fehler. Diu schließt Möglichkeiten aus, die du 
nich mal ansatzweise geprüft hast.

> Einen homogenen Klotz ohne Risse so akkurat zu schneiden
>halte ich für nicht machbar,

Welches Hintergrundwissen hast du über Bergbau?

>bzw. geologisch kaum zu finden.

Und Geologie?

> 200 bar auf
>500m Seitenwand und Boden, die 100% Druckdicht gemacht werden müssen
>(sonst strömt Wasser selbst durch Haarrisse und wäscht diese aus) dürfte
>ein doch erheblicher Aufwand sein.

Kann sein.

>Eher denkbar wären mehrere kleine Anlagen, die als Stahlwanne in
>Schächte eingelassen werden, mit Fels aufgefüllt zu ordentlichem Gewicht
>kommen.

Dann lieber gleich Eisenerz, das ist fast doppelt so schwer.

>Dei Wannen werden an Führungsschienen geführt, dass sie sich leicht
>bewegen.
>Angehoben wird das Ganze von den heute schon existierenden
>Hydraulikzylindern, eben mehrere am Boden der Wannen verteilt, um
>Schieflagen ausgleichen zu können.

Klingt gut, hat aber neben technischen auch ein finanzielles Problem. 
Die kosten richtig Geld! Und viel mehr als vielleicht 10-20m sind damit 
nicht machbar. -> Wird eher nix.

>Die Höhe kann mit mehreren kaskadierbaren Ebenen von Hubbühnen erreicht
>werden.

Kostet auch viel Geld.

>Zum Absenken wird ein dicker (mehrere Meter Durchmesser)
>Hydraulikzylinder, der beim Anheben mit hochgefahren wird, nach unten
>gedrückt und verdrängt Wasser in einem Reservoir unter oder neben der
>Konstruktion. Die Menge kann durch Kolben mit unterschiedlichem
>Durchmesser, je nach Turbine, geplant werden.

All dieser Sonderlösungen und doppelte Maschinen (Hydraulikpumpen, 
Turbine) vermeidet das Konzept des Pumspeicherwerks.

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>Nein ist es nicht. Wie bei allen technischen Anlagen muß auch das
>Gefahrenpotential klar sei

Da hat doch keiner bestritten! Aber eines der deutschen Probleme ist, 
dass immer erst alle möglichen und unmöglichen Gefahren herbeigeredet 
werden müssen und 1000 Gründe, warum etwas NICHT funktionieren KANN!
:-(

> und bei so einem Riesending muß man sich
>selbstverständlich überlegen, was passieren kan und wie man dem vorbauen
>kann.

Siehe oben!

>Erstaunlich, dass man sich an solchen Seblstverständlichkeiten so
>aufgeilen kann....

Wer geilt sich denn auf?

>> Es entsteht weder Radioaktivität noch böse Chemie, die großflächig
>> Schaden anrichten kann.

>Was soll der Quatsch?

Dito. Und auch wenn es nicht samtweich klingt, ich kann mich nur 
wiederholen.

Beitrag "Re: Fukushima Chronik eines Desasters"

Einen großen Energiespeicher, bei dem es im extremen Fehlerfall nur piep 
macht und sonst nix passiert gibt es nicht! Wenn ein Kohle- oder 
Gaskraftwerk in die Luft geht, wir es LOKAL auch ungemütlich. Oder wenn 
ein Windrad umfällt!

https://www.youtube.com/watch?v=CqEccgR0q-o&list=PL5CAB9721F8CB8C04

von Georg A. (georga)


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> Oder wenn ein Windrad umfällt!

Allerdings hält sich der menschliche Schaden da in Grenzen. 
Praktischerweise passieren solche Sachen eigentlich immer nur bei 
Wetterbedingungen, bei denen man sich ohnhin nicht draussen aufhalten 
will ;)

von B. O. (t_65)


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Falk Brunner schrieb:
> da machst du schon den 1. Fehler. Diu schließt Möglichkeiten aus, die du
> nich mal ansatzweise geprüft hast.

Liegt auf der Hand:
einen Kreis mit 1000m Durchmesser und 500m Höhe präzise aus dem Fels 
schneiden?
Solche Schneidwerkzeuge gibt es schlicht und ergreifend nicht!
Und was ist mit der Fläche UNTER dem Klotz? Wie kommt man da dran? Zum 
Sägen oder zum Versiegeln?
NO WAY !

Falk Brunner schrieb:
> Dann lieber gleich Eisenerz, das ist fast doppelt so schwer.

Und 'zigfach so teuer!

Falk Brunner schrieb:
> Klingt gut, hat aber neben technischen auch ein finanzielles Problem.
> Die kosten richtig Geld! Und viel mehr als vielleicht 10-20m sind damit
> nicht machbar. -> Wird eher nix.

Hier sind wir beim Kern des Problems: ES IST EXTREM TEUER, egal welcher 
Ansatz zum Tragen kommt.

Falk Brunner schrieb:
> All dieser Sonderlösungen und doppelte Maschinen (Hydraulikpumpen,
> Turbine) vermeidet das Konzept des Pumspeicherwerks.

Hat aber eben, wie schon erwähnt wurde, deutlich weniger Kapazität 
(falls das klassische Pumpspeicherwerk gemeint war), das 
"Felsklotz-Pumpspeicherwerk" ist schlicht und ergreifend technisch nicht 
umsetzbar, ist ein rein theoretisches Beispiel, wieviel kinetische 
Energie in der Massenbewegung steckt.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Falk Brunner schrieb:
> Da hat doch keiner bestritten!

Ich auch nicht. Aber man wird über derlei Fragen auch nachdenken 
müssen. Also was soll das Theater?


Was ist eigentlich die größte Masse, die von Menschenhand als Ganzes 
bewegt wird?

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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B. Obachter schrieb:
> Und 'zigfach so teuer!

Quatsch, Eisenerz in minderer Konzentration ist so billig, dass es z.B. 
beim Kupferbergbau auf Halde fliegt, weil es sich nicht lohnt das 
aufzuschließen.

B. Obachter schrieb:
> Solche Schneidwerkzeuge gibt es schlicht und ergreifend nicht!

Glaubst Du, die stellen sich da mit der Laubsäge hin? Geh mal etwas über 
Deinen Horizont hinaus und überleg mal, wie Tunnel gebaut werden.

> Und was ist mit der Fläche UNTER dem Klotz? Wie kommt man da dran? Zum
> Sägen oder zum Versiegeln?

Da wird nicht gesägt, da wird gefräst. Bevor man die Seiten fräst. Und 
Versiegeln muss man bei entsprechendem Gestein nicht oder nur 
stellenweise.

Ein Besuch in einem Schaubergwerk könnte Deinen Horizont erweitern. Du 
wirst staunen, mit welchen Mitteln man sich seit Jahrhunderten durch den 
Fels gegraben hat. Und gegen die Gesteinsmengen, die dabei bewegt 
wurden, ist so ein Stück Zylinder austrennen Pillepalle.

von Falk B. (falk)


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@B. Obachter (t_65)

>einen Kreis mit 1000m Durchmesser und 500m Höhe präzise as dem Fels
>schneiden?
>Solche Schneidwerkzeuge gibt es schlicht und ergreifend nicht!

Das hat auch keiner behauptet. Es ist eher ein Fernziel.

>Und was ist mit der Fläche UNTER dem Klotz? Wie kommt man da dran?

Mit einer Art Drahtseilsäge. Im deutlich kleineren Maßstab gibt es das 
schon.

> Zum
>Sägen oder zum Versiegeln?
>NO WAY !

Dein Wissen und erst recht deine Vorstellungskraft sind eher begrenzt.

>> Dann lieber gleich Eisenerz, das ist fast doppelt so schwer.

>Und 'zigfach so teuer!

Ach herje, es ist ERZ, das wird in Australien im Tagebau abgebaut. Da 
ist noch nix verhüttet, kein Energieaufwand zum Schmelzen. Ist aber im 
Moment gar nicht das Thema.

>> Klingt gut, hat aber neben technischen auch ein finanzielles Problem.
>> Die kosten richtig Geld! Und viel mehr als vielleicht 10-20m sind damit
>> nicht machbar. -> Wird eher nix.

>Hier sind wir beim Kern des Problems: ES IST EXTREM TEUER, egal welcher
>Ansatz zum Tragen kommt.

Was habe ich gesagt. Du weißt vor allem, wie es nie und nimmer geht. Das 
haben die Leute vor dem Radio, Flugzeug und Mikrochip auch gesagt. Und 
alle wurden eines Besseren belehrt ;-)

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>Was ist eigentlich die größte Masse, die von Menschenhand als Ganzes
>bewegt wird?

Die Titanic? Die Bismark? Amerikanischer Flugzeugträger? Das sind aber 
"nur" ein paar 10.000 t. Vonn Megatonnen oder gar Gigatonnen ist man da 
weit entfernt. Aber soweit muss es ja nicht kommen, schon gar nicht am 
Anfang. Mal im Guinessbuch suchen?

von Uhu U. (uhu)


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Der größte Öltanker, der je gebaut wurde, war die Jahre Viking. Das 
Schiffchen hatte eine Tragfähigkeit von 420.000 T. Dazu käme noch die 
Masse des Potts selbst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jahre_Viking

von B. O. (t_65)


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@ Falk & Timm:

träumt weiter!
;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Warum liest man eigentlich nicht erstmal die Papiere zu den Ideen, bevor 
man Dinge mit "noway" als unmöglich abstempelt?

Selbstverständlich gibt es auch heute schon die Technologien, um solche 
Felsklötze unten abzutrennen, zu versiegeln und abzudichten.

Genauso kann man die Kolbenwände sauber abtrennen. Und absolut präzise 
muss es auch gar nicht sein. Die Dichtungen müssen sowieso die 
unterschiedliche Wärmedehnung ausgleichen können.

Also vielleicht einfach mal deren Vorschläge zu den einzelnen 
Problemstellungen lesen. Darüber kann man dann gerne diskutieren.

Menschen mit der Meinung "Ich habe zwar keine Ahnung, aber das kann 
nicht funktionieren" gibt es schon genug.

von Timm T. (Gast)


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Neues von: "Bei uns ist Atomkraft sicher!": 
http://www.bbc.com/news/business-29058644

Ach kommt, es wird langweilig... Bauschaum drauf und gut ist.

von Georg W. (gaestle)


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Falk Brunner schrieb:
> Da hat doch keiner bestritten! Aber eines der deutschen Probleme ist,
> dass immer erst alle möglichen und unmöglichen Gefahren herbeigeredet
> werden müssen und 1000 Gründe, warum etwas NICHT funktionieren KANN!
> :-(
Darauf darf man hierzulande doch nur bei konventionellen Lösungen herum 
hacken. Bei allem was "alternativ" im Namen führt sind nur Jubelperser 
zugelassen.
Keime in Klimaanlagen und Warmwasserversorgung sind beispielsweise ein 
Dauerthema. Aber hast du schon mal etwas über ihre artverwandten in 
Biogasanlagen und ihrer Freisetzung gehört? Welche darin überleben oder 
gar gedeihen können und was bei der Ausbringung der Gärreste geschieht 
wird erst jetzt erforscht.

Wer mit einer Neuheit daher kommt sollte sich selbst aktiv mit möglichen 
Auswirkungen beschäftigen und das Ergebnis auch klar kommunizieren. 
Sonst besetzen letzten Endes doch wieder die Berufsverhinderer dieses 
Feld. Und wenn sie erst mal Angst und Zweifel gesät haben wird es 
verdammt schwierig.

Georg A. schrieb:
>> Oder wenn ein Windrad umfällt!
>
> Allerdings hält sich der menschliche Schaden da in Grenzen.
> Praktischerweise passieren solche Sachen eigentlich immer nur bei
> Wetterbedingungen, bei denen man sich ohnhin nicht draussen aufhalten
> will ;)
Die freiwerdende Energie sollte man nicht unterschätzen, in rotierenden 
Körpern ist sehr viel davon gespeichert. Die GFK-Teile (Flügel und 
Maschinenhaus) haben eine große Fläche im Vergleich zum Gewicht, sie 
werden gerade bei starkem Wind u.U. weit kommen. Wenn sie ein Haus 
treffen wird es je nach Bauweise bestimmt große Schäden geben, ich würde 
mich darin nicht automatisch sicher wähnen.
Brände waren auch schon ein Thema, für die Feuerwehr nicht zu erreichen. 
Dabei könnte es auch weit entfernt brennende Kunststoffteile regnen.

Sehr große Dichtungen gibt es bei Öltanks mit schwimmendem Dach. Die 
Frage ist ob man eine Felswand mit der erforderlichen Oberflächengüte 
herstellen kann.
Gestern beim Blei schmelzen, als ich Eisenteile von der Oberfläche 
abschöpfte, hatte ich noch eine Idee: Den Klotz so auslegen, dass er 
eine geringere Dichte als die Flüssigkeit darunter hat und schwimmt, 
z.B. auf einer Bentonitsuspension. Dann braucht man keine Dichtung mehr.

von Falk B. (falk)


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@Georg W. (gaestle)

>eine geringere Dichte als die Flüssigkeit darunter hat und schwimmt,
>z.B. auf einer Bentonitsuspension. Dann braucht man keine Dichtung mehr.

Die Idee hatte man auch schon, riesige Tanks unter Wasser drücken und 
Wasser gegen den Luftdruck einströmen lassen, braucht keinerlei 
Dichtung.
Geht aber nur im Meer und großen, tiefen Seen. Die Energiedichte ist 
auch um einges kleiner, der Arbeitsdruck beim Befüllen/Abpumpen recht 
variabel.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Neues zu: "Wir haben die Gewinne einkassiert, bezahlt ihr jetzt mal den 
Rest."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/atomkonzerne-verweigern-zahlung-fuer-endlager-forschung-a-990132.html

Hab ichs nicht gesagt?

von Timm T. (Gast)


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So, mal wieder etwas zu: "Bei uns ist Kernkraft sicher!"

http://www.taz.de/AKW-Stade-strahlt-laenger/!145784/

Da wird radioaktiver Abfall als Bauschutt deklariert und einfach 
deponiert. Vorher wird der aber noch durch halb Dt. gefahren.

von B. O. (t_65)


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Populistischer und einseitiger geht wohl kaum.
Ein Medium, das solche Artikel verbreitet, werde ich zukünftig 
ignorieren.

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Ein Medium, das solche Artikel verbreitet, werde ich zukünftig
>ignorieren.

Du willst jetzt ernsthaft behaupten, regelmäßiger Leser der TAZ gewesen 
zu sein.

Wie ist denn das Ereignis nach deinen seriösen Informationen 
einzuschätzen?

von B. O. (t_65)


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Fatal Error schrieb:
> Wie ist denn das Ereignis nach deinen seriösen Informationen
> einzuschätzen?

Ein Bericht darüber wird von mir akzeptiert, wenn:
man SACHLICH darüber berichtet, korrekte Fakten und Zahlen präsentiert, 
und am wichtigsten: ALLE Beteiligten dazu befragt und richtig zitiert.

Es wird leider nur gewissenlos das geschrieben, was die Absatzzahlen 
nach oben treibt. Die Wahrheit bleibt auf der Strecke, ohne Interesse 
daran, was man damit anrichtet.

: Bearbeitet durch User
von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>...und richtig zitiert

Waren da jetzt falsche Zitate?

>...nur gewissenlos das geschrieben

Mal konkret: Was ist da jetzt gewissenlos?

>Die Wahrheit bleibt auf der Strecke

Was ist denn jetzt deine Wahrheit?

von B. O. (t_65)


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Fatal Error schrieb:
> Mal konkret: Was ist da jetzt gewissenlos?

Leider gehört das nicht hier her, weil politisch.
Stimmungsmache gegen die 'böse Atomkraft' von grüner Seite. Die Musik 
spielt für den, der sie bezahlt. Propaganda vom Feinsten.
Die Folgeschäden interessieren nicht.

Fatal Error schrieb:
> Was ist denn jetzt deine Wahrheit?

Werden wir dank dieser Art Propaganda nie erfahren.

von Uhu U. (uhu)


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B. Obachter schrieb:
> Ein Bericht darüber wird von mir akzeptiert, wenn:
> man SACHLICH darüber berichtet, korrekte Fakten und Zahlen präsentiert,
> und am wichtigsten: ALLE Beteiligten dazu befragt und richtig zitiert.
>
> Es wird leider nur gewissenlos das geschrieben, was die Absatzzahlen
> nach oben treibt. Die Wahrheit bleibt auf der Strecke, ohne Interesse
> daran, was man damit anrichtet.

MaW: Nachrichten, die dir nicht passen, akzeptierst du nicht.

Das kann man natürlich so machen, aber kann man sich auf diese Weise ein 
getreues Bild der Realität machen?

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Die Folgeschäden interessieren nicht.

Dann hast du den Artikel doch voll verstanden. Wo ist dann jetzt dein 
Problem?

>Werden wir dank dieser Art Propaganda nie erfahren.

Daß du außer pauschaler Aversion keine eigene, konkrete "Wahrheit" hast?

von Timm T. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> aber kann man sich auf diese Weise ein
> getreues Bild der Realität machen?

Ist das Sinn der Sache? Dann müsste Thilo ja sein gefestigtes Weltbild 
in Frage stellen.

von (prx) A. K. (prx)


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Wieso haben eigentlich alle, die anderer Ansicht sind als man selber, 
ein gefestigtes Weltbild? Und wieso offenbart jeder, der sich so 
äussert, dass er selber ein recht gut gefestigtes Weltbild hat?

Vielleicht weil der Hund des Nachbarn kläfft, der eigene aber Laut gibt?

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> aber kann man sich auf diese Weise ein
>> getreues Bild der Realität machen?
>
> Ist das Sinn der Sache? Dann müsste Thilo ja sein gefestigtes Weltbild
> in Frage stellen.

Er muss ja keine Nachrichten annehmen, die ihm nicht passen. Nur sollte 
er sich nicht beschweren, dass es solche Nachrichten gibt.

In der Prawda der verblichenen UdSSR standen nur geprüfte Nachrichten 
- so erklärte mir das jedenfalls ein Manager der Sowjetischen 
Außenhandelsbank Mitte der 1980er Jahre in Moskau - dafür wurde die 
Prawda im Westen mit Hochgenuss verspottet.

Warum soll man einen, der nur von ihm selbst "geprüfte" Nachrichten 
akzeptiert, besser behandeln, als die Prawda, wenn er den Umstand 
öffentlich macht?

von Timm T. (Gast)


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Leute, nicht vergessen: Bei UNS ist Kernkraft SICHER!

Und wenn sie mal nicht sicher ist, auch nicht schlimm: Ihr werdet es eh 
nicht rechtzeitig erfahren. Das zeigte sich zumindest bei dieser Übung:

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2014%2F10%2F25%2Fa0164&cHash=96950c2be9b1a0f3307969284aec3fa1

von (prx) A. K. (prx)


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Wir leben in Zeiten, in der der jährliche Wintereinbruch als unerwartete 
Naturkatastrophe betrachtet wird (insbesondere von vielen vielen 
Autofahrern, also fasst euch an die eigene Nase). In der alles, was vom 
täglichen Trott abweicht, zur Krise wird. Wundert es, wenn eine echte 
simulierte Krise dann so ausgeht?

Mich überrascht nur, dass sie es überhaupt probiert haben, bzw. dass sie 
ein Szenario entwickelten, das in die Hose gehen kann. War das nun 
Hybris, also "Das klappt schon, wir sind doch nicht Japan!"? Oder haben 
ein paar grüne Maulwürfe für Realismus gesorgt?

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Oder haben ein paar grüne Maulwürfe für Realismus gesorgt?

Das könnten höchstens grüne Dissidenten gewesen sein - seit Joseph 
Fischer¹ völkerrechtswidrige Angriffskriege wieder salonfähig gemacht 
hat, geht von "echten" Gründen solchen Dingen keine Gefahr mehr aus.

-----

¹) Als Tschernobyl in die Luft gegangen war, veröffentlichten Die Grünen 
ein Plakat mit dem Text "Atomausstieg - sofort" (oder so ähnlich). Als 
Hintergrund waren sämtliche AKWs der BRD abgebildet - mit Ausnahme von 
Biblis.

Fischer war seinerzeit Umweltminister in Wiesbaden...

von Lothar S. (loeti)


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von Paul B. (paul_baumann)


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Gestern zeigte man einen Film von und mit Ranga Yogeshwar, den er u.A.
im Gelände des Kraftwerkes gedreht hat. Außerordentlich interessant!

http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Ranga-Yogeshwar-in-/Das-Erste/Video?documentId=24500396&bcastId=799280

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Hast du loeti den Stecker gezogen? ;-)

Aber stimmt, war interessant. Insbesondere wenn man das Bild des 
Abklingbeckens mit der Vorstellung vergleicht, die Gundersen damals 
rausgeblasen hat. Der sah nämlich dort die Explosion von #4.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Gibts übrigens auch in einem vernünftigen Format für Leute, bei denen 
der Breitbandausbau noch nicht angekommen ist: 
http://www.youtube.com/watch?v=mDgYFBtuxTk

von Paul B. (paul_baumann)


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A. K. schrieb:
> Hast du loeti den Stecker gezogen? ;-)

Ach, dessen Beitrag habe ich im Firefox nicht gesehen, da ich ihn dort
ausgeblendet habe. Naja, nicht so schlimm -ist der Hinweis eben doppelt.

MfG Paul

von Timm T. (Gast)


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Hey, was Neues von "Bei uns ist Kernkraft sicher!"

http://deredactie.be/cm/vrtnieuws/Livecenter/2.37657?eid=1.2250955

Das sieht jetzt doch sehr beruhigend aus, dass die Risse nur im 
Mikrometerbereich liegen. Sind halt dann 120.000µm.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Was eigentlich jeder bereits geahnt hat ist jetzt amtlich:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/atom-rueckstellungen-bundesregierung-zweifelt-an-sicherheit-a-1023355.html

1) reichen die Rückstellungen wahrscheinlich nicht aus
2) gehören die im Falle einer Pleite in die Insolvenzmasse, an der sich 
vor dem Bund die Gläubiger bedienen dürfen.

Damit ist es amtlich, dass der Steuerzahler die Ewigkeitskosten zu 
tragen haben wird.

von Michael B. (laberkopp)


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Vlad Tepesch schrieb:
> 1) reichen die Rückstellungen wahrscheinlich nicht aus

Nun ja, da die EZB unter Draghi mit frisch gedruckten Billionen gerade 
(auf Wunsch der Politiker die wissen daß sie niemals die Staatsschulden 
abbauen werden können) den Wert unseres Euros durch Verdopplung der 
Geldmenge gegenüber stabilen Währungen (also nicht dem Dollar) halbiert, 
ist natürlich zweifelhaft, welchen Wert solche Rückstellungen noch 
haben, für den später ein mal Arbeitsleistung eingekauft werden soll. 
Die halbieren sich ebenso wie private Altersvorsorge und andere 
Sparguthaben gerade, wenn sie sich nicht sogar zehnteln.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Bertrandt schrieb:
> welchen Wert solche Rückstellungen noch
> haben, für den später ein mal Arbeitsleistung eingekauft werden soll.

Solange die Arbeiter in € bezahlt werden ändert sich erst einmal nix.

> Die halbieren sich ebenso wie private Altersvorsorge und andere
> Sparguthaben gerade, wenn sie sich nicht sogar zehnteln.

Nur wenn du von deiner Rente neuseeländische Äpfel futterst.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Nun ja, da die EZB unter Draghi mit frisch gedruckten Billionen gerade
> (auf Wunsch der Politiker die wissen daß sie niemals die Staatsschulden
> abbauen werden können) den Wert unseres Euros durch Verdopplung der
> Geldmenge gegenüber stabilen Währungen (also nicht dem Dollar) halbiert,
> ist natürlich zweifelhaft, welchen Wert solche Rückstellungen noch
> haben, für den später ein mal Arbeitsleistung eingekauft werden soll.

Glaubst du im Ernst, das Geld würde in irgend einer Scheune gestapelt?

Nein, das haben sie natürlich in Sachwerten angelegt und kräftig Geld 
damit verdient. Versuch das mal mit deiner Rente...

von Timm T. (Gast)


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Vlad Tepesch schrieb:
> Damit ist es amtlich, dass der Steuerzahler die Ewigkeitskosten zu
> tragen haben wird.

War doch klar. War auch schon vor 10 Jahren klar. War eigentlich auch 
schon vor 20 Jahren klar.

Wie sagte Lincoln? "Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten 
und einige Leute allezeit, aber alle Leute allezeit zum Narren halten 
kann man nicht." - Doch, kann man offensichtlich!

Und weil so ein blöder Minister den EVU einen Freibrief geschrieben hat, 
dürfen die uns auch noch wegen des - schon 10 Jahre vorher vereinbarten 
- Ausstiegs zahlen lassen. Wieso ist der Typ eigentlich nicht persönlich 
haftbar?

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Und weil so ein blöder Minister den EVU einen Freibrief geschrieben hat,
> dürfen die uns auch noch wegen des - schon 10 Jahre vorher vereinbarten
> - Ausstiegs zahlen lassen. Wieso ist der Typ eigentlich nicht persönlich
> haftbar?

Wieso blöd? Die Elektros werden es ihm zu danken gewusst haben...

Korruption gibt es schließlich nur in Griechenland.

: Bearbeitet durch User
von N. N. (clancy688)


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Peter Dannegger schrieb:
> Man kann sich nur an den Kopf fassen, ein Notventil, was bei
> Stromausfall schließt, also in den gefährlichen Zustand geht.

Ich les es nur gerade, ist zwar ein bisschen spät die Antwort, aber 
vielleicht interessiert sie noch jemanden:

Der "gefährliche Zustand" ist Auslegungssache. Der Isolation Condenser 
zu dem dieses Ventil führt, und welcher für die passive Notkühlung 
zuständig ist, befindet sich außerhalb des Containments. Das Wasser, das 
durch die Rohre des ICs läuft, kommt allerdings direkt aus dem 
Druckbehälter, hatte direkten Kontakt mit den Brennstäben.

Wenn der IC irgendwann die Hitze nicht mehr abführen kann (warum auch 
immer, weil sein Kühlwasser weg ist z.B.), verdampft das Kühlwasser im 
Druckbehälter und durch die Rohre des ICs geht heißer, unter Druck 
stehender Dampf. Dafür sind diese Rohre nicht ausgelegt. Und im 
schlimmsten Fall reißen sie auf.

Das wäre der absolute Worst Case - der Kern schmilzt und das Containment 
ist undicht - die Rohre des ICs sind ja eine direkte Öffnung des 
Containments. Und wenn die Ventile bei einem Stromausfall fail 
operational statt fail safe sind kann man dagegen nichts mehr machen.

Also zwei Möglichkeiten:

a) Bei einem Stromausfall bleiben die Ventile offen (fail operational) 
und der Kern wird weiter gekühlt. Nachteil: Wenn der IC leer läuft und 
wenn die Rohre anschließend leck schlagen haben wir einen Super-GAU weil 
das Containment Tag der offenen Tür hat
b) Bei einem Stromausfall bleiben die Ventile zu (fail safe) und der 
Kern wird nicht gekühlt. Gut, dann gehen die Brennelemente zwar hopps 
aber theoretisch haben wir immer noch das Containment, das die 
radioaktive Suppe zurückhält...

Blöd nur wenn besagtes Containment das Mark I Containment ist welches ab 
bestimmten Drucken leckt. Das wusste man schon seit den 80ern, hat aber 
keine Sau interessiert...

von Uhu U. (uhu)


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Dieser Unfallbericht über Raffinerieexplosion in Texas City erinnert 
stark an das, was in der Leitwarte von Fukushima ablief:

https://de.wikipedia.org/wiki/Raffinerieexplosion_in_Texas_City#Unfallhergang

von (prx) A. K. (prx)


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Inwiefern?

von Uhu U. (uhu)


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Wie blind die Leute in der Leitwarte waren, als das Desaster seinen Lauf 
nahm.

von (prx) A. K. (prx)


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Das ähnelt ein wenig Three Mile Island, aber überhaupt nicht Fukushima.

Möchte mal sehen, wie hellsichtig reagierst, wenn du im nicht 
vorhandenen Licht in Handbüchern das nicht vorgesehe Szenario suchst und 
kaum noch Instrumentierung hast. Dem Leitstand von Fukushima die Schuld 
zu geben halte ich für ziemlich vermessen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@A. K. (prx)

>Möchte mal sehen, wie hellsichtig reagierst, wenn du im nicht
>vorhandenen Licht

Dafür gibt es Taschenlampen und Notbeleuchtung, auch bei abgesoffener 
Elektrik.

>in Handbüchern das nicht vorgesehe Szenario suchst und
>kaum noch Instrumentierung hast.

Das ist schon eher ein Problem . . .

> Dem Leitstand von Fukushima die Schuld
> zu geben halte ich für ziemlich vermessen.

Tja, so ganz grob haben die im Rahmen des Möglichen das Beste gemacht. 
Abgesoffene Keller und Generatoren waren einfach nicht geplant. Die 
jahrhundertealten Tsunamimarken im Inland hat man als 
esotherisch/kulturhistorisch gedeutet und den "Ententeich" Pazifik mit 
ner 6m hohen Mauer ausgeblendet (im Kopf, nicht in der Realität)

von Lothar S. (loeti)


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> Tja, so ganz grob haben die im Rahmen des Möglichen das Beste gemacht.

Die konnten, zumindest nach meinen inoffiziellen Informationen, sowieso 
absolut nix mehr tun da, schon direkt nach dem Erdbeben noch vor dem 
Tsunami, die Kühlmittelleitungen an den Reaktoren gebrochen waren.

Deshalb haben die 10 vor Ort anwesenden Ingenieure von Areva und dem TÜV 
Süd auch fluchtartig ganz Japan und nicht nur das AKW verlassen.

Weshalb Das, in den offiziellen Medien, heute immer noch als 
Bedienfehler der Mannschaften dargestellt wird ist mir nicht ganz klar.

Grüße Löti

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Dem Leitstand von Fukushima die Schuld zu geben halte ich für ziemlich
> vermessen.

Wer redet von "Schuld"? Ich nicht.

In beiden Fällen konnten sie nur im Nebel stochern, weil die 
Füllstandsanzeige nicht mehr funktioniert haben und Werte angezeigt 
haben, die die Ingenieure im Leitstand für nicht alarmierend gehalten 
haben. Wobei in der Raffinerie wohl noch etliches an Fahrlässigkeit oder 
Unwissenheit dazu kam.

: Bearbeitet durch User
von Jörg S. (joerg-s)


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Vlad Tepesch schrieb:
> Was eigentlich jeder bereits geahnt hat ist jetzt amtlich:
> 1) reichen die Rückstellungen wahrscheinlich nicht aus
> 2) gehören die im Falle einer Pleite in die Insolvenzmasse, an der sich
> vor dem Bund die Gläubiger bedienen dürfen.
> Damit ist es amtlich, dass der Steuerzahler die Ewigkeitskosten zu
> tragen haben wird.
Den Bürgern wurde doch eh schon Jahrzehnte lang eingetrichtert das es 
angeblich kein Geld von den Stromkonzernen zur Endlagerung gibt (im 
Strompreis wären angeblich die Kosten der Entsorgung nicht mit drin). 
Für die Unwissenden ändert sich also nichts.
Das es weiterhin so bleibt das die Rücklagen bei Insolvenz den 
Gläubigern zur Verfügung steht glaube ich nicht, die Stromkonzerne hatte 
ja eh schon mal angeboten das in die Atomstiftung zu übertragen. Da wird 
es sicherlich eine Änderung geben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Der Witz ist, dass Energieriesen nachträglich und entgegen dem 
Verursacherprinzip versuchen die bisher verdeckten Kosten der 
Allgemeinheit zu überlassen und nach der Badbank den Badkonzern erfinden 
um sich mit den Gewinnen vom Acker zu machen, in dem sie diese in neue 
lukrative Zweige des Konzerns transferieren und wahlweise diese oder den 
Badpart anschließend ausgliedern um letzteren in verantwortungsloser 
Weise sich selbst und anderen zu lassen.

Das Prinzip welches zuvor von Hedgefonds erfunden und realisiert wurde 
übernehmen nun die neuerwachsenen Oligopole selbst.

Die Heuschrecken im Haus verkaufen schlicht die Kranke Oma an die brave 
überständige Schwester und geben ihnen eine (Atom)Ruine als 
Austragshäusle, aber nichts mehr zu essen vorbei. Stattdessen plündern 
die Erbschleicher noch beider Matratzen.

Das macht das wiedererstarkte Deutschland mit seinem Kriegserbe in 
bester "Bastamanier"  und auch sonst ist der "Amerikan Way of 
Capitalism" in Old Europe" angekommen. Da ist es konsequent die letzen 
Überreste der deutschtümelnden Nachkriegsnotgemeinschaft zwischen den 
aus den Konzernen neuenstandenen Oligopolen, Staat, und Bevölkerung über 
Bord zu werfen und sich zu gunsten der Globalisierung des Kapitals von 
Altlasten zu befreien. Nur so bleiben diese jungen Oligopole 
weltmarktfähig und haben ihreseits die Chance eine 
Defactomonopolstellung überhaupt zu erlangen welche sie zu ihrer eigenen 
Existenzsicherung dringend benötigen.

Alles ist wie immer (eine Frage der Ökonomie), nur ...
Grüße von Bert

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Lothar S. (loeti)

>Weshalb Das, in den offiziellen Medien, heute immer noch als
>Bedienfehler der Mannschaften dargestellt wird ist mir nicht ganz klar.

Was ist daran unklar? Man braucht einen Sündenbock! Die dummen Ings 
waren Schuld! Sperrt sie ein! Die Manager von TEPCO sind UNSCHULDIG! Die 
japanische Bevölkerung, die in den 60er Jahren so technikgeil die Dinger 
direkt an den Pazifik hat bauen lassen ist UNSCHULDIG!

(Wer Ironie findet, darf sie behalten).

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>In beiden Fällen konnten sie nur im Nebel stochern, weil die
>Füllstandsanzeige nicht mehr funktioniert haben und Werte angezeigt
>haben,

Wobei ich mich bei Anlagen von dem Kaliber immer wieder frage, warum es 
dort keine bzw. anscheinend nicht ausreichend Redundanz gibt? Und zwar 
nicht nur ZWEI Füllstandsmesser, sondern auch zwei verschiedene!

Dito im AKW.

Aber Ok, irgendwann ist auch die beste Redundanz am Ende, wenn ein 
überdimensionaler Störfall eintritt. Ein Kohlekraftwerk fliegt in die 
Luft, im Umkreis von 500m gibts Schäden. Beim AKW sind es mal locker 
500km, und der Schaden kommt schleichend über Jahrzehnte mit der 
Radioaktivität.

von Lothar S. (loeti)


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> Man braucht einen Sündenbock!

Ich denke eher man will der Weltbevölkerung vorgaukeln durch richtige 
Bedienung hätte das Unglück, trotz schwersten Erdbeben und Tsunami, noch 
abgewendet werden können.

Es sind weltweit noch sehr viele AKWs dieses Typs im Betrieb, eines 
sogar im Erdbebengebiet von San Francisco.
Zuzugeben die AKWs in Fukushima waren nach dem Beben nicht mehr zu 
retten bedeutet zuzugeben diese AKWs stellen eine, außer durch 
Stilllegung, nicht entschärfbare atomare Zeitbombe dar die bei einen 
unerwartet starken Erdbeben jederzeit hoch gehen kann.

Die erforderliche Konsequenz, ein Abschalten aller dieser Anlagen, will 
man aber wohl unter allen Umständen verhindern. Eine sachlich begründete 
Diskussion darüber darf gar nicht entstehen.

Diese Unabwendbarkeit des atomaren Super-GAUs in Fukushima, auch durch 
automatisierte Schutzfunktionen wie in westeuropäischen AKWs üblich, 
ist, nach meinen Infos, der wahre Grund für den deutschen Atomausstieg 
und auch den vollständigen Ausstieg der Siemens AG aus der Kernkraft mit 
Ausnahme der Forschung zum Fusionsreaktor.

Grüße Löti

von Falk B. (falk)


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@ Lothar S. (loeti)

>Ich denke eher man will der Weltbevölkerung vorgaukeln durch richtige
>Bedienung hätte das Unglück, trotz schwersten Erdbeben und Tsunami, noch
>abgewendet werden können.

Ja.

>Zuzugeben die AKWs in Fukushima waren nach dem Beben nicht mehr zu
>retten

Wieso? Die AKWs haben ganz "normal" abgeschaltet und es gab AFAIK nur 
ein paar kleinere, zusätzliche Defekte, die aber allen nicht 
superdramatisch waren. Das wurde es erst, als der Tsunami kam und die 
Keller und damit die E-Räume sowie die Generatoren geflutet hat. DAS war 
das eigentliche Problem, nicht das Erdbeben!

>Die erforderliche Konsequenz, ein Abschalten aller dieser Anlagen, will
>man aber wohl unter allen Umständen verhindern. Eine sachlich begründete
>Diskussion darüber darf gar nicht entstehen.

Jo.

>und auch den vollständigen Ausstieg der Siemens AG aus der Kernkraft mit
>Ausnahme der Forschung zum Fusionsreaktor.

Ob das je was wird? Da hab ich meine Zweifel.

von Lothar S. (loeti)


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> DAS war das eigentliche Problem, nicht das Erdbeben!

Das ist die offizielle Darstellung auf die Alle reinfallen sollen.

Meine Infos sind anders, siehe Oben.

Grüße Löti

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