Forum: Offtopic Im Winter werden vorraussichtlich 1000MW an Kraftwerkskapazität fehlen


von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jo O. schrieb:
> Alexander Schmidt schrieb:
>> ...
>> Die Zahlen sind eher: 45% für ein Ölkraftwerk und 25% bis 50% für ein
>> BHKW. (Quelle: Wikipedia) Bezogen nur auf die elektrische Leistung. Das
>> gilt z.B. den ganzen Sommer, während dem man die Wärme nicht verbrauchen
>> kann.
>
> Aha, ein Kaltduscher!

Der Warmwasserverbrauch durch Duschen/Baden ist gegenüber der 
Heizleistung vernachlässigbar. Beispiel von uns: das Verhältnis 
Sommer/Winter beim Gasverbrauch liegt bei 1:8

Und wir sind Warmduscher :-)

Aber es spricht ja nichts dagegen, entsprechende Wärmespeicher 
anzulegen.

Chris D.

von Timm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Aber es spricht ja nichts dagegen, entsprechende Wärmespeicher
> anzulegen.

Ich schreibs nochmal ganz langsam: Das BHKW erzeugt dann Wärme, wenn 
auch die meiste elektrische Leistung gebraucht wird: Tagsüber und im 
Winter. Damit ist es ideal geeignet, um diese Belastungsspitzen 
abzufangen.

von Michael K. (charles_b)


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Chris D. schrieb:

> Der Warmwasserverbrauch durch Duschen/Baden ist gegenüber der
> Heizleistung vernachlässigbar. Beispiel von uns: das Verhältnis
> Sommer/Winter beim Gasverbrauch liegt bei 1:8
>
> Und wir sind Warmduscher :-)
>
> Aber es spricht ja nichts dagegen, entsprechende Wärmespeicher
> anzulegen.
>
> Chris D.

Das Verhältnis kann ich in etwas bestätigen. Dennoch möchte ich sobald 
wie möglich auf ne Solaranlage zur Wassererwärmung mit 
Heizungsunterstützung umsteigen.

Gründe:
1) das warme Wasser, das man im Sommer für "lau" bekommt.
2) Der Hobbyraum im Keller ist im Sommer oft recht kühl, wird aber zum 
Arbeiten benötigt. Da möchte ich im Sommer dann mit Solar den Keller 
warmhalten.

von U. B. (Gast)


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"Mythos vom billigen Atomstrom entzaubert" ( keine Gewähr):

http://wirtschaft.t-online.de/atomausstieg-der-mythos-vom-billigen-atomstrom/id_48933744/index

von Axel L. (axel_5)


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M. neuer schrieb:
> lol, hoffentlich erleben wir nen stromausfall dann werden die grünen
> ökoterroristen so richtig schön auf die fresse fallen !
>
> http://kurier.at/wirtschaft/4069024.php

Wir hatten hier letztens Stromausfall. War zwar nur ein Bagger, der ein 
Stromkabel angeknabbert hat, aber sooo schlimm war das jetzt auch wieder 
nicht.

Aber meine Frau ist jetzt schwanger (nee, war nur Spass)

Gruss
Axel

von Thilo M. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Wir hatten hier letztens Stromausfall. War zwar nur ein Bagger, der ein
> Stromkabel angeknabbert hat, aber sooo schlimm war das jetzt auch wieder
> nicht.

Natürlich ist das nicht schlimm, wenn's nur ein paar Häuser betrifft.
Ein flächendeckender Aufall von 24h in D würde einen 
Volkswirtschaftlichen Schaden von 43 Milliarden bedeuten, wurde neulich 
irgendwo berechnet (keine Gewähr).

U. B. schrieb:
> "Mythos vom billigen Atomstrom entzaubert"

Natürlich ist der nicht billig, darum lohnt es sich nicht und es macht 
auch keiner auf der ganzen Welt. ;-)
Btw: in Frankreich kostet die kWh 7.5 cent, inclusive aller Steuern.

von U. B. (Gast)


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> Natürlich ist der nicht billig, darum lohnt es sich nicht und es macht
> auch keiner auf der ganzen Welt. ;-)

Ganz so ähnlich verhält es sich mit der Rüstung ?


> Btw: in Frankreich kostet die kWh 7.5 cent, inclusive aller Steuern.

und die paar Subventionen laufen über andere Kostenstellen ?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Aber es spricht ja nichts dagegen, entsprechende Wärmespeicher
>> anzulegen.
>
> Ich schreibs nochmal ganz langsam: Das BHKW erzeugt dann Wärme, wenn
> auch die meiste elektrische Leistung gebraucht wird: Tagsüber und im
> Winter. Damit ist es ideal geeignet, um diese Belastungsspitzen
> abzufangen.

Du kannst es von mir aus in Stein meisseln, das ändert nichts an den 
Fakten:

Im Sommer erzeugst Du Wärme, nie praktisch niemand benötigt.

Deshalb auch mein Vorschlag der entsprechenden Speicher.

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:

> Das Verhältnis kann ich in etwas bestätigen. Dennoch möchte ich sobald
> wie möglich auf ne Solaranlage zur Wassererwärmung mit
> Heizungsunterstützung umsteigen.
>
> Gründe:
> 1) das warme Wasser, das man im Sommer für "lau" bekommt.
> 2) Der Hobbyraum im Keller ist im Sommer oft recht kühl, wird aber zum
> Arbeiten benötigt. Da möchte ich im Sommer dann mit Solar den Keller
> warmhalten.

Ja klar - wenn Du das Geld hast, mach das auf jeden Fall. Meine Eltern 
haben vor 10 Jahren Vakuumröhren + zusätzlichem großen Warmwassertank 
installiert. Das macht sich preislich enorm bemerkbar und wie Du schon 
schreibst: im Sommer benötigt man keinerlei Gas mehr.

Der Wirkungsgrad der Röhren ist schon verblüffend. Selbst bei trübem 
Wetter im Winter hat man noch Vorlauftemperaturen von knapp 30 Grad - 
alles Energie, die man nicht zuheizen muss.

Chris D.

von Thilo M. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Der Wirkungsgrad der Röhren ist schon verblüffend.

Was hast du denn für Röhren?
Wir bauen nebenberuflich solche Anlagen, bin immer an neuen Infos 
interessiert. ;-)

Die Kombination Fußbodenheizung - Wasser/Wasser Wärmepumpe - 
Solarthermische Anlage (Röhren) ist ideal (wenn auch nicht grade billig 
nachzurüsten, bei Neubau nicht soo schlimm).
Da kann man den Überschuss im Sommer für den Winter unter die Erde 
fahren und somit den COP der Wärmepumpe hochsetzen, spart nochmal 
ordentlich Strom.

Die letzten zwei Bohrungen haben wir mit PT1000-Sensoren in 
verschiedenen Tiefen ausgerüstet (30, 60, 90m), der Versuch läuft bis 
nächstes Frühjahr. Bin gespannt, was es ausmacht ...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Der Wirkungsgrad der Röhren ist schon verblüffend.
>
> Was hast du denn für Röhren?

Ich noch nicht - meine Eltern :-/

> Wir bauen nebenberuflich solche Anlagen, bin immer an neuen Infos
> interessiert. ;-)

Das sind diese Vakuumröhren mit Alkohol als Verdampfungsmittel.

Ich frage gerne nach. Allerdings kann das dauern, da sie im Urlaub sind 
(Rentner halt ;-)

> Die Kombination Fußbodenheizung - Wasser/Wasser Wärmepumpe -
> Solarthermische Anlage (Röhren) ist ideal (wenn auch nicht grade billig
> nachzurüsten, bei Neubau nicht soo schlimm).
> Da kann man den Überschuss im Sommer für den Winter unter die Erde
> fahren und somit den COP der Wärmepumpe hochsetzen, spart nochmal
> ordentlich Strom.
>
> Die letzten zwei Bohrungen haben wir mit PT1000-Sensoren in
> verschiedenen Tiefen ausgerüstet (30, 60, 90m), der Versuch läuft bis
> nächstes Frühjahr. Bin gespannt, was es ausmacht ...

Interessant. Wusste gar nicht, dass man das auch schon umgekehrt als 
Wärmespeicher nutzt.

Bitte hier weiter berichten!

Chris D.

von Thilo M. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Das sind diese Vakuumröhren mit Alkohol als Verdampfungsmittel.

Dann sind das sicher Heatpipe - Röhren (einzeln auswechselbar während 
des Betriebes).
Haben nicht gerade die besten Eigenschaften, da sie eine gewisse 
Temperatur zum Funktionieren brauchen.

Falls du vor hast, dir welche aufs Dach zu montieren, schau' dir die mal 
an:
http://www.amk-solac.com/index.php?option=com_content&view=article&id=112&Itemid=126&lang=de

Das sind die, die wir verbauen. Ohne Verdampfersystem mit excellentem 
Wirkungsgrad.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Das sind diese Vakuumröhren mit Alkohol als Verdampfungsmittel.
>
> Dann sind das sicher Heatpipe - Röhren (einzeln auswechselbar während
> des Betriebes).
> Haben nicht gerade die besten Eigenschaften, da sie eine gewisse
> Temperatur zum Funktionieren brauchen.

Kann sein - die sind auch schon älter (irgendwann 1999 montiert).
Auf jeden Fall fand ich den Wirklungsgrad schon nicht schlecht.

> Falls du vor hast, dir welche aufs Dach zu montieren, schau' dir die mal
> an:
> 
http://www.amk-solac.com/index.php?option=com_content&view=article&id=112&Itemid=126&lang=de
>
> Das sind die, die wir verbauen. Ohne Verdampfersystem mit excellentem
> Wirkungsgrad.

Danke - schaue ich mir mal an :-)

von M. n. (mneuer)


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Timm Thaler schrieb:
> Alexander Schmidt schrieb:
>> Das
>> gilt z.B. den ganzen Sommer, während dem man die Wärme nicht verbrauchen
>> kann.
>
> Man kann damit auch Kälte erzeugen. Damit fällt dann der Strom für die
> Klimaanlage auch weg.
>
> Ausserdem geht es hier um die höhere Stromlast, die im Winter und
> tagsüber auftritt. Und wann wird eine Heizung vor allem gebraucht? Im
> Winter und tagsüber.
>
> Aber klar, dezentrale Energieerzeugung ist das Böse schlechthin und muss
> mit allen Mitteln bekämpft werden.

ich bezweifle das Adsorpotionskälteanlagen für den Wohnbereich geeignet 
sind!

von Michael K. (charles_b)


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Thilo M. schrieb:

> Falls du vor hast, dir welche aufs Dach zu montieren, schau' dir die mal
> an:
> 
http://www.amk-solac.com/index.php?option=com_content&view=article&id=112&Itemid=126&lang=de
>
> Das sind die, die wir verbauen. Ohne Verdampfersystem mit excellentem
> Wirkungsgrad.

Verbaut ihr die auch im Raum München? Wenn ja, bitte melden...

Es gibt Vakuum-Röhren, die mit Wasser arbeiten und angeblich bei Frost 
nicht einfrieren... Da bin ich dann doch vorsichtig.

Was macht ein Verdampfersystem in einer Solaranlage?

Und noch ne Frage: Gibt es Solarkollektoren auch in Baugrößen, die einen 
Einsatz (Ersatz) als Balkonverkleidung möglich machen? (Höhe also ca. 90 
cm, Breite eher egal.)

von Thilo M. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Michael K-punkt schrieb:
> Verbaut ihr die auch im Raum München?

Momentan nicht, wir haben in der Umgebung noch 4 Anlagen dieses Jahr.

Michael K-punkt schrieb:
> Es gibt Vakuum-Röhren, die mit Wasser arbeiten und angeblich bei Frost
> nicht einfrieren... Da bin ich dann doch vorsichtig.

Kannst du getrost verwenden.
Die Glasröhre ist über die Kupferrohre geschoben, hat also keinen Druck 
oder so auszuhalten. Außerdem ist eine Glycolmischung im System, das bis 
-20°C nicht einfriert.

Michael K-punkt schrieb:
> Was macht ein Verdampfersystem in einer Solaranlage?

Es transportiert die Wärme zum Sammler, nach dem Kühlschrankprinzip.

Michael K-punkt schrieb:
> Und noch ne Frage: Gibt es Solarkollektoren auch in Baugrößen, die einen
> Einsatz (Ersatz) als Balkonverkleidung möglich machen? (Höhe also ca. 90
> cm, Breite eher egal.)

Naja, die Längen sind eher vorgegeben und größer als das Geländer hoch 
ist.
Eine gewisse Länge ist für die Erwärmung des Mediums auch erforderlich, 
sonst geht das zu Lasten der Leistung.
Aber aufgeständert geht das ganz gut (siehe Bild).

von M. n. (mneuer)


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mal kucken was da noch auf uns zukommt, die Grünen müssten mit ihrer 
Energiepolitik so richtig schön auf die Fresse fliegen, am besten mit 
nem Blackout im Südwesten.

http://www.fr-online.de/wirtschaft/uralt-kraftwerk-soll-stromluecke-schliessen/-/1472780/9676884/-/index.html

von Michael K. (charles_b)


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M. neuer schrieb:
> mal kucken was da noch auf uns zukommt, die Grünen müssten mit ihrer
> Energiepolitik so richtig schön auf die Fresse fliegen, am besten mit
> nem Blackout im Südwesten.
>
> 
http://www.fr-online.de/wirtschaft/uralt-kraftwerk-soll-stromluecke-schliessen/-/1472780/9676884/-/index.html

Warum so aggresiv? Der (aktuelle) Atomausstieg wurde von den 
konservativ-liberalen beschlossen.

Der im Artikel beschriebene Vorgang zeigt jedoch, dass politisches 
Handeln sich darauf beschränkt, Dinge "heilig" zu sprechen oder zu 
verteufeln.

Glühbirnen (womöglich noch matt) = bäh : Aber sinnvolle Alternativen 
gleicher Bauform gibt es nur in Form von Halogenlampen, die zwar 
sensationelle 30% Energie sparen, aber dennoch nur mit "ausreichend" 
bewertet werden.

Altes Kohlekraftwerk für Notzeiten = prima : Die alten Dreckschleudern 
werden wieder angeworfen. Bald kommen Braunkohlekraftwerke und 
Zweitakter dazu und wir haben wieder den typischen DDR-Geruch in der 
Nase.

Na ja, wenigsten wir in München schützen uns vor dem Feinstaub durch 
grüne und gelbe Feinstaubplaketten. Da die Plakette IM Auto ist und die 
klebrige Seite mit der Scheibe verbunden ist, hat sich mir allerdings 
die Funktionsweise noch nicht offenbart.

von Jo O. (brause1)


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Michael K-punkt schrieb:
> M. neuer schrieb:
>> mal kucken was da noch auf uns zukommt, die Grünen müssten mit ihrer
>> Energiepolitik so richtig schön auf die Fresse fliegen, am besten mit
>> nem Blackout im Südwesten.
>>
>>
> 
http://www.fr-online.de/wirtschaft/uralt-kraftwerk-soll-stromluecke-schliessen/-/1472780/9676884/-/index.html
>
> Warum so aggresiv? Der (aktuelle) Atomausstieg wurde von den
> konservativ-liberalen beschlossen.

Das ist die ganze Krux an der Sache.

Es ging bei den Befürworten nie um Fakten, sondern fast ausschließlich 
um Parteizugehörigkeit. Dazu kommen dann noch die Paar, die Ihre Kröten 
mit der Atomkraft verdienen. Das wars dann aber auch.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Jo O. schrieb:
> Es ging bei den Befürworten nie um Fakten, sondern fast ausschließlich
> um Parteizugehörigkeit. Dazu kommen dann noch die Paar, die Ihre Kröten
> mit der Atomkraft verdienen.

Und du argumentierst zum Glück ausschließlich sachlich. Es läge dir 
nichts ferner, als jemanden zu diffamieren.


Zu dem ach so schlimmen Kohlekraftwerk:

>>Die Kaltreserve werde allenfalls für wenige Stunden oder Tage genutzt,
>>begründete die Kreisvorsitzende Eva Lübke die Zustimmung.
http://www.fr-online.de/-/1472780/9676884/

von M. n. (mneuer)


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Wahnsinn, ich fahr nen Kohlekraftwerk mit ner Kaltstartzeit von nem 
halben Tag für einige Tage wieder an,, auf unbestimmte Zeit natürlich ! 
Wielange das die Kessel mitmachen ist die Frage !

von Jo O. (brause1)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Jo O. schrieb:
>> Es ging bei den Befürworten nie um Fakten, sondern fast ausschließlich
>> um Parteizugehörigkeit. Dazu kommen dann noch die Paar, die Ihre Kröten
>> mit der Atomkraft verdienen.
>
> Und du argumentierst zum Glück ausschließlich sachlich. Es läge dir
> nichts ferner, als jemanden zu diffamieren.
>

Ich denke nach über 15 Jahren Diskussionen mit Befürworten und Gegnern 
kann ich mir so eine Aussage erlauben.


Im Folgenden betrachte ich jetzt nur die strikten Befürworten die nicht 
in der Atomenergie beschäftigt waren, oder Physik studiert hatten:

Die Wahrscheinlichkeit, dass man von diesen auf eine simple und 
wichtige Faktenfrage zur Atomkraft oder Enlagerung eine korrekte Antwort 
bekam lag gefült unter 20%.
Und das gilt insbesondere auch für die Ingenieure und Techniker (die 
nicht direkt in der Atomkraft beschäftigt waren).
Jeder Müsliesser war um Klassen besser in der Materie.


Die gefühlte Korellation zwischen strikter Befürwortung der Atomkraft 
und poltitischer Geisteshaltung lag dagegen gefühlt bei 95%.

Will sagen:
Wenn einer, mit denen ich geredet habe, strikt für die Atomkraft 
einstand, hatte er kaum richtige Antworten auf Faktenfragen und 
gleichzeitig eine gewisse Haltung die mich vermuten ließ, dass er gerne 
die Meinung einer in seinen Augen höher gestellten Personen ohne 
Nachdenken übernahm.

Argumente für die Atomkraft dieser Leute beschränkten sich fast 
ausschließlich auf Diskreditierung von Personen die gegen Atomkraft 
waren. Insbesondere hat mich in dieser Hinsicht das Verhalten der 
Ingenieure enttäuscht. Wo sind eigentlich die guten Ingenieure, die es 
Deutschland mal gab, alle geblieben?


Da der Fall ja abgeschlossen ist und die Parteizugehörigkeit seit 
Fukushima nicht mehr aussagekräftig ist, hat das nichts mit Diffamierung 
sondern mit Analyse zu tun.

Die Richtigkeit meiner Analyse kann man doch in solchen Aussagen 
wunderschön sehen:

M. neuer schrieb:
> mal kucken was da noch auf uns zukommt, die Grünen müssten mit ihrer
> Energiepolitik so richtig schön auf die Fresse fliegen, am besten mit
> nem Blackout im Südwesten.

Da braucht man doch keine Psychologie studiert zu haben ....
Dem kann man zehnmal erzählen, dass der letzte Ausstieg nicht von den 
Grünen kam. Der merkt das trotzdem nicht.

von Michael K. (charles_b)


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haha! "gefühlte" Wahrscheinlichkeiten und Korrelationen...

von Thilo M. (Gast)


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M. neuer schrieb:
> mal kucken was da noch auf uns zukommt, die Grünen müssten mit ihrer
> Energiepolitik so richtig schön auf die Fresse fliegen, am besten mit
> nem Blackout im Südwesten.

Diese Reaktion wurde in 24 Jahren, in denen ich das mitbekomme, von den 
Grünen provoziert. Eben um diejenigen in die "böse Ecke" zu stellen. - 
Ziel erreicht.

Jo O. schrieb:
> Dem kann man zehnmal erzählen, dass der letzte Ausstieg nicht von den
> Grünen kam.

Stimmt schon, der Beschluss war grün iniziiert und von einer hysterisch 
gemachten KanzlerIN verfügt. Ein KanzlER hätte wohl erst nachgedacht und 
dann gehandelt.
- naja ein Kilo Salz wird sie in ihrem Amt nicht mehr essen ...

Und nun sind wir - jedenfalls in BaWü - in der Situation, dass die 
Grünen "Butter bei die Fische" machen und ihre ständig geforderten 
Alternativen als Ersatz bringen müssen. Nach 100 Tagen im Amt wurde lt. 
Aussage Kretschmann "viel durchgedacht", aber nichts auf den Weg 
gebracht.

Die Bundesnetzagentur tut ihre Pflicht und sagt, wieviel an Kapazität im 
Winter fehlen wird und zeigt sogar Lösungen auf, gleichzeitig wird im 
Ausland um Strom "gebettelt".

Ein "Blackout" ist in der derzeitigen Lage unseres Landes kaum 
wünschenswert. 24h Stromausfall bundesweit würde einen 
Volkswirtschaftlichen Schaden von ca. 40 Milliarden verursachen, wurde 
neulich berechnet. Das kann ja wohl keiner ernsthaft wollen, das würde 
uns ja alle treffen.

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Volkswirtschaftlichen Schaden von ca. 40 Milliarden verursachen, wurde
> neulich berechnet. Das kann ja wohl keiner ernsthaft wollen, das würde
> uns ja alle treffen.

Es gibt - auch hier im Forum - mittlerweile in verschiedenen 
Themenkreisen etliche Apokalyptiker, die es nicht erwarten können, dass 
die bestehende Welt gründlich zusammenbricht. Manche weil sie hoffen, 
aus den Trümmern ihr Utopia errichten zu können. Bei anderen habe 
gelegentlich den Eindruck lustvoller Erwartung.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:
> 24h Stromausfall bundesweit würde einen
> Volkswirtschaftlichen Schaden von ca. 40 Milliarden verursachen

Wie viel Schaden würde eigentlich "ca" ein Atomunfall verursachen? Hat 
man das auch schon neulich mal "berechnet"?

btw: http://de.wikipedia.org/wiki/Tabakrauchen#.C3.96konomische_Aspekte
> Im Jahr 1995 veröffentlichte der Ärztliche Arbeitskreis Rauchen
> und Gesundheit e. V. (ÄARG) zusammen mit der Nichtraucher-Initiative
> Deutschland e. V. eine Berechnung, die den Schaden am
> Bruttosozialprodukt (BSP) durch das Rauchen betrachtet.
> Nach dieser Kalkulation belief sich der Schaden 1991 auf
>    * 12,1 Milliarden Euro durch Arbeitsunfähigkeit,
>    * 6,4 Milliarden Euro durch Übersterblichkeit,
>    * 23,1 Milliarden Euro durch Frühinvalidität.

macht in der Summer etwa 40 Millarden pro Jahr ... es gibt also 
sicher schlimmeres als ein Stromausfall, und "berechnen" kann man 
viel...

Wo ist eigentlich jetzt der Unterschied zwischen Panikmache über "Atom" 
und den "großen Blackout"?

von (prx) A. K. (prx)


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Läubi .. schrieb:

> Wo ist eigentlich jetzt der Unterschied zwischen Panikmache über "Atom"
> und den "großen Blackout"?

Der Hund des Nachbarn kläfft, der eigene gibt Laut.

von Thilo M. (Gast)


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Läubi .. schrieb:
> Wie viel Schaden würde eigentlich "ca" ein Atomunfall verursachen? Hat
> man das auch schon neulich mal "berechnet"?

Das steht hier überhaupt nicht zur Debatte, die KKWs bleiben ja aus.
Also bitte nicht schon wieder die uralten Angstmach-Parolen ausgraben, 
an jeder noch so unpassenden Stelle.

Läubi .. schrieb:
> Wo ist eigentlich jetzt der Unterschied zwischen Panikmache über "Atom"
> und den "großen Blackout"?

Einfach:
der Blackout ist um Dekaden wahrscheinlicher. ;-)

von Jo O. (brause1)


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nano: Bericht 31.08.2011
Gas und Kohle statt Atom als Kaltreserve
Mehrere Kraftwerke stopfen mögliche Stromlücken
Die Bundesnetzagentur will keines der acht stillgelegten Atomkraftwerke 
nutzen, um mögliche Stromengpässe im Winterhalbjahr zu kompensieren.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=26606
http://www.3sat.de/mediathek/frameless.php?url=/nano/technik/156485/index.html

von Thilo M. (Gast)


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Jo O. schrieb:
> Gas und Kohle statt Atom als Kaltreserve
> Mehrere Kraftwerke stopfen mögliche Stromlücken
> Die Bundesnetzagentur will keines der acht stillgelegten Atomkraftwerke
> nutzen, um mögliche Stromengpässe im Winterhalbjahr zu kompensieren.

War nicht wirklich anders zu erwarten.
Damit wären wir stromerzeugungstechnisch wieder auf den Stand der 60er 
Jahre ...
(bei vervielfachtem Strombedarf)

von Thomas B. (detritus)


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Thilo M. schrieb:
> Jo O. schrieb:
>> Gas und Kohle statt Atom als Kaltreserve
>> Mehrere Kraftwerke stopfen mögliche Stromlücken
>> Die Bundesnetzagentur will keines der acht stillgelegten Atomkraftwerke
>> nutzen, um mögliche Stromengpässe im Winterhalbjahr zu kompensieren.
>
> War nicht wirklich anders zu erwarten.
> Damit wären wir stromerzeugungstechnisch wieder auf den Stand der 60er
> Jahre ...
> (bei vervielfachtem Strombedarf)

1960 hatten wir noch kein Tschernobyl und kein Fukushima.

Das war doch schön, oder?

von Thilo M. (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Das war doch schön, oder?

Naja, wenn ich an den beißenden Schwefelgeruch und die gelben Flecken 
auf der Wäsche (im Freien getrocknet) denke ...

Das Kohlekraftwerk in 2000m Entfernung war nicht soo das Sauberste.

Ist heute sicher anders.

von Matthias L. (Gast)


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Und was wir jetzt für CO2 einsparen werden...

von Jo O. (brause1)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Und was wir jetzt für CO2 einsparen werden...

Klar! ich bin schon fleißig am Stromsparen.
Wenn ich das jetzt richtig gerechnet habe, dann braucht für die 
fehlenden 1000MW jeder in Deutschland nur:

1000MW / 80E6 Bewohner = 12,5W zu sparen.
d.h. pro Tag:0,3kWh

oder 50s kürzer Duschen pro Tag
oder den ständig laufenden PC ein paar Stunden am Tag auschalten oder 
durch ein Netbook ersetzen.
oder an der Weihnachtsbeleuchtung dieses Jahr mal nicht teilnehmen
....
...
..
.

Ich könnte wetten, dass alleine das Aufzeichnen und Auswerten des 
Zählerstandes (z.B. in Excel) durch Menschen mit einem IQ größer als 80 
ein vielfaches einspart.

von Timm T. (Gast)


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Jo O. schrieb:
> Wenn ich das jetzt richtig gerechnet habe, dann braucht für die
> fehlenden 1000MW jeder in Deutschland nur:
> 1000MW / 80E6 Bewohner = 12,5W zu sparen.

Wär halt nett, wenn Stromsparen mal nicht nur am Kleinverbraucher hängt, 
sondern sich die stromfressenden Industrien um ihre veralteten, 
energieintensiven Technologien kümmern würden. Wenn ich sehe, was allein 
in den Chemieparks verheizt wird, mit kilometerlangen Rohrschlangen, die 
dann schön beheizt werden...

von M. n. (mneuer)


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Timm Thaler schrieb:
> Jo O. schrieb:
>> Wenn ich das jetzt richtig gerechnet habe, dann braucht für die
>> fehlenden 1000MW jeder in Deutschland nur:
>> 1000MW / 80E6 Bewohner = 12,5W zu sparen.
>
> Wär halt nett, wenn Stromsparen mal nicht nur am Kleinverbraucher hängt,
> sondern sich die stromfressenden Industrien um ihre veralteten,
> energieintensiven Technologien kümmern würden. Wenn ich sehe, was allein
> in den Chemieparks verheizt wird, mit kilometerlangen Rohrschlangen, die
> dann schön beheizt werden...

da spricht ja der absolute Kenner, wenn irgendwas beheizt wird dann hat 
das normalerweise seine Berechtigung. Diese Heizungen sollen verhindern 
das sich Kondensate in den Rohrleitungen bilden, vorallem in Verbindung 
mit sauren Komponenten ne ziemlich heikle Sache !

von Timm T. (Gast)


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M. neuer schrieb:
> da spricht ja der absolute Kenner, wenn irgendwas beheizt wird dann hat
> das normalerweise seine Berechtigung. Diese Heizungen sollen verhindern
> das sich Kondensate in den Rohrleitungen bilden, vorallem in Verbindung
> mit sauren Komponenten ne ziemlich heikle Sache !

Warum da geheizt wird, ist mir schon klar.

Wie wärs mal mit kompakter bauen, weitläufige Transportwege meiden, 
isolieren? Aber ne, da könnte man ja nicht mehr die uralten Anlagen 
gewinnbringend weiterbetrieben. Dann müsste man ja investieren.

Warum sollte man, wenn man durch den Kleinabnehmer subventionierten 
Strom für 3-5ct/kWh bekommt? Da gibt man das Geld doch lieber den 
Aktionären.

Jeder Häuslebauer wird zum Dämmen bis zum Ersticken verknackt. Die 
Großindustrie interessierts nen Sch..ss.

von Michael K. (charles_b)


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Die Industrie wird mit spitzer Feder rechnen, wo man noch ein wenig 
sparen kann. Ich bin mir sicher, dass hier auch auf Energieeffizienz 
geachtet wird.

Aber halt im Rahmen der Wirtschaftlichkeit. Während man vom Häuslebauer 
verlangt, dass er in eine Dämmung investiert, die sich erst nach 20 
Jahren rechnet, gesteht man den Firmen zu ihren Break-even-Punkt selber 
festzulegen.

von Rico K. (ricok)


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Wir haben hier in der Gegend gerade Beben der Stärke 4 und knapp 
darüber.

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Beben-im-Vogtland-erreicht-Staerke-4-0-artikel7749386.php

Woher kommt die Sicherheit mancher, dass es in D nicht auch stärkere 
Beben geben könnte?!

Hoffentlich dann nicht in der Nähe eines KKW!

von (prx) A. K. (prx)


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Rico K. schrieb:

> Woher kommt die Sicherheit mancher, dass es in D nicht auch stärkere
> Beben geben könnte?!

Das hat weniger mit Sicherheit als mit Wahrscheinlichkeit zu tun. Starke 
Beben sind an tektonischen Grenzen weit wahrscheinlicher und Japan liegt 
in dieser Hinsicht höchst ungünstig. In Mitteleuropa dagegen ist das 
Risiko wesentlich geringer.

Man sollte auch im Auge behalten, dass die Richterskala logarithmisch 
ist. +1 entspricht dem Faktor 10. Erbeben der Stärke 4 und der Stärke 8 
liegen also im den Faktor 10000 auseinander.

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