Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Absolvent mit 37 Jahre


von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo alle zusammen,



der Grund warum ich euch schreibe ist die Verzweiflung.
Ich bin seit eine Monate mit dem Studium fertig geworden  nach fast 9 
Jahre.
Ich habe mit dem Studium ziemlich spät angefangen (27 jahre).

Ich habe ET studiert und bin jetzt auf die Jobsuche.
Mir ist klar, dass ich ziemlich alt bin als Absolvent aber das Leben war 
mir nicht so einfach.

Ich komme ursprünglich aus Afrika und habe ich stets während das Studium 
gearbeitet und zwar alles möglich von kellnern bis zu Metall Produktion 
und auch als Werkstudent an der UNI.

Okay jetzt das Studium ist vorbei mit einem Abschluss von 2,6.

Diplomarbeit: 1,0
Studienarbeit: 1.3


 Ich habe angefangen mich zu bewerben und bin einfach einbisschen 
verzweilt, ob ich überhaupt eine Stelle kriegen kann.


Auf euren Rat werde ich mich freuen

Mit freundlichen Grüßen
Sim

: Verschoben durch Moderator
von Florian *. (haribohunter)


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Herzlichen Glueckwunsch Sim.
Manche schaffen es nie.

Welche Sprachen sprichst Du? Vieleicht macht es Sinn sich bei Firmen zu 
bewerben, welche in Deiner alten Heimat investiert sind.

Gruss,
      Florian

von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo,

>> Welche Sprachen sprichst Du?

ich kann Arabisch, Französisch, Englisch und dazu natürlich Deutsch.
Ich möchte aber in Deutschland arbeiten und auch hier bleiben. Es ist 
mittlerweile meine zuhause geworden.

Na ja aber auf deine Rat werde ich zukommen und mal gucken war daraus 
wird.

V.Grüße

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Ich möchte aber in Deutschland arbeiten und auch hier bleiben.
Ich würde dir auch mit dem Blick auf deine Noten eine Arbeit im 
Kundendienst/Serviceinnendienst vorschlagen. Hier kannst du deine 
Offenheit und Toleranz und Experimentierfreudigkeit (z.B. Arbeit in 
allen möglichen Berufen nebenher) noch am ehesten positiv verkaufen.

In der Entwicklung wirst du in diesem Alter ohne Arbeitszeugnis als 
Neuling kaum Fuß fassen können...

von gnihihi (Gast)


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Auch von mir herzlichen Glückwunsch, bei der Vielfalt an Sprachen die du 
anscheinend beherrscht wäre es ein Jammer wenn du keinen Fuß fassen 
würdest. Ich wünsch dir viel Erfolg!

von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo alle zusammen,



ich danke es euch alle erst mal.
Ich habe habe eigentlich seit zwei Woche mich intensiv zu bewerben bei 
verschiedene Firmen. Ich bin nicht Ortsverbunden und mir ist egal, wo 
ich arbeiten werde Hauptsache einsteigen.

Mir ist auch bewusst, dass ich ziemlich alt als Absolvent aber so ist 
der Zusatnd der Dinge und kann ich jetzt nicht ändern.

Villeicht fragen welche, ja warum hätte ich nicht lange was anders 
gemacht?

--> Der Grund mein Ankunft zu diesem Land ist das Studium und am ende 
das Erfolg mit Abschluss. Ich werde lügen wenn ich nicht nach Aufgeben 
gedacht habe aber ich wollte das Studium erfolgreich abschliessen und es 
hat sich gelungen, wenn es zu zu zu lange gedauert und auch sehr viel 
Kraft gekostet hat.


V.G
Sim

von Volker S. (sjv)


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Hallo,

erstmal herzlichen Glückwunsch auch von mir.
Hast Du an einer TU oder FH studiert?

von Simsim H. (simsim_h)


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>Hast Du an einer TU oder FH studiert?
>> UNI

von Bond (Gast)


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Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg bei der Stellensuche,

trotz des Alters (leider sind viele Firmen dem "Jugendwahn" verfallen)
solltest Du einen Job bekommen, zwei Wochen Suche und noch nicht 
gefunden
sind nicht tragisch.

Ich würde die Sprachkenntnisse deutlich herausstellen, das ist,
außer den guten Noten, Dein ganz besonderes Plus. Das sollte das
"Altershandycap" mehr als ausgleichen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simsim H. schrieb:

> Villeicht fragen welche, ja warum hätte ich nicht lange was anders
> gemacht?

Du hast zumindest auf jeden Fall mal einen Qualitätsnachweis, nämlich 
ein abgeschlossenes Studium, was dich zu entsprechenden Arbeiten 
befähigt.

Dazu meinen Glückwunsch!

Zu den anderen Dingen, warum es länger dauerte, da mußt du dir eine 
passende Argumentation einfallen lassen. Auch ich mußte mal ein Semester 
zwischendurch jobben, und wurde erst mit 42 Jahren fertig.

Dann mußte ich aber auch mehr als ein Jahr lang suchen. Aber es wird 
schwierig, du wirst nicht bei 10 Bewerbungen 1 Einladung bekommen...

von Simsim H. (simsim_h)


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Zwei Einladungen zu Vorsttelungsgespräche habe ich bekommen.

Eine habe ich schon (18 Mai) gemacht und wurde es mir eine Woche später 
eine Absage mitgeteilt.
Morgen habe ich die zweite Vorstellungsgespräch und mal gucken was 
daraus wird!

>Warum ich lange studiert haben?
Ich kann das eigentlich gut argumentieren.

von oszi40 (Gast)


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1.Es reicht nicht x Bewerbungen zu schreiben. Erkundige Dich später auch 
nach dem Stand der Bearbeitung.
2.Es gibt noch mehr Firmen. z.B. http://www.gelbeseiten.de/
3. Mach Dir eine Matrix was Du gut kannst und welche Firmen das brauchen 
könnten. Dann bewirb Dich dort.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simsim H. schrieb:

> Morgen habe ich die zweite Vorstellungsgespräch und mal gucken was
> daraus wird!

Leihbuden laden übrigens immer sofort ein, beteiligen sich aber fast nie 
an Auslagen bzw. Reisekosten. Es kostet sie ja nichts. Wenn ich wollte, 
könnte ich noch diese Woche zu 3 Stellen reisen, und 2000km fahren. Aber 
es kommt da immer nur heiße Luft raus, dewegen versuche ich vieles erst 
gar nicht mehr. Paß auf, welche Unternehmen du da erwischst.

von MaWin (Gast)


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Vermutlich hast du nun als fertiger Student 6 Monate Zeit,
dir eine Job zu suchen, bevor die Aufenthaltsgenehmigung ausläuft. 
Immerhin ist gerade Boomphase in der Konjunktur, da hoffe ich, daß es zu 
schaffen ist. Natürlich stehst du schlechter da, als ein Deustcher der 
die deutsche Sprache gut beherrscht und erst 27 ist. Mach also was aus 
deinen anderen Eigenschaften, welche auch immer das sind, 
Sprachkenntnisse wurden genannt.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber es kommt da immer nur heiße Luft raus

Das ist doch typisch für die Branche.
Da empfehle ich dir da mal konkrete Forderungen zu stellen.
Mit dem was die Leihbuden an Informationen rüber kommen lassen
kann kein freier mündiger Arbeitnehmer eine Entscheidung treffen.
Wenn du denen ihre Freiheit lässt, kann es ja nicht besser werden.

@ Simsim H.

Glückwunsch und willkommen im Leben. Zwei Wochen Jobsuche sind
noch gar nichts. Ein paar Monate musst du unter Umständen schon
einplanen. Das man dir die Möglichkeit gegeben hat hier in D zu
studieren ist ein Privileg aber hier auch dann als Zugereister
Arbeit zu finden wieder was ganz anderes. Hier solltest du deine
Stärken nutzen und warum solltest du nicht im Ausland Karriere
machen?

Leider entspricht deiner Grammatik nicht dem Anspruchsdenken
deutscher Unternehmen und wenn du verbal da auch Verständigungs-
und Ausdrucksprobleme hast, dann musst du dich nicht wundern,
wenn nichts funzt.
Bei den Arbeitgebern muss halt alles stimmen weil die verwöhnt sind
und wenn du Absagen bekommst, dann nur, weil du dieser Erwartung
trotz guten Studienabschluss nicht genügst.
Ob das Alter jetzt eine Rolle spielt, glaube ich eher nicht, wenn
du eingeladen wirst, denn das Alter war ja von Anfang an bekannt.

Bemühe dich weiter und prüfe ob es nicht Alternativen gibt.
Viel Glück.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Das ist doch typisch für die Branche.
> Da empfehle ich dir da mal konkrete Forderungen zu stellen.
> Mit dem was die Leihbuden an Informationen rüber kommen lassen
> kann kein freier mündiger Arbeitnehmer eine Entscheidung treffen.
> Wenn du denen ihre Freiheit lässt, kann es ja nicht besser werden.

Das einzige, was ich bisher bei den Leihbuden abwenden konnte, war ein 
persönliches Gespräch. Das konnte man gelegentlich noch in ein 
Telefoninterview abbiegen. Aber wenn du mehr wissen willst, und die 
wollen aber nicht mehr preis geben, dann hörst du von denen einfach nie 
mehr was. So einfach ist das.

MaWin schrieb:

> Immerhin ist gerade Boomphase in der Konjunktur, da hoffe ich, daß es zu
> schaffen ist.

Na ja, MaWin, daß so viel eingestellt wurde, besonders Spezialisten, 
konnte ich leider nicht beobachten. Allenfalls Kräfte auf dem zweiten 
Arbeitsmarkt. Wer den Boom so aus den Medien unbesehen glaubt, dem ist 
auch nicht mehr zu helfen. OK, ich bin mit Ü50 natürlich auch letzte 
Wahl.

Die Agentur rechnet sich gerade die Vollbeschäftigung schön. Seit einer 
Woche weiß ich da näheres, kannte das noch nicht. Und zwar sogar mit 
Hilfe des Fachkräftemangels: Vollbeschäftigung = Arbeitslosenzahl minus 
Fachkräftemangelzahl minus anderweitig aussortierten Leuten, z.B. in 
Bewerberkursen. Schöne Rechnung. Je höher der Fachkräftemangel also, 
umso besser für die Zahlen. Man bekommt sie alle weg, meist unter den 
Teppich, der Steinbeißer hatte es schon mal versprochen. Die 
Argumentation über den Fachkräftemangel in der Arbeitslosenzahl ist 
folgende: Stellen können ja nicht besetzt werden. Also folglich darf man 
neuerdings diese Zahl getrost bei der Arbeitslosenzahl subtrahieren. Man 
kann sich das also an den entsprechenden Positionen und Institutionen so 
legitimieren bzw. hinbiegen, wie man es gerade braucht. Der Rest des 
Volkes braucht Beruhigung, und Schlafmittel.

von g. b. (gunb)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Na ja, MaWin, daß so viel eingestellt wurde, besonders Spezialisten,
> konnte ich leider nicht beobachten.

In welchem Bereich bist du denn Spezialist? Was machst du genau?

von Markus G. (Gast)


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Hallo Simsim,
das kann schon klappen. 37 als Absolvent ist natürlich schon eine Kante, 
aber ein Kommilitone von mir ist damals auch mit 33 bei S.....s 
reingekommen, allerdings über die Diplomarbeit und Vermittlung durch 
seinen Prof.
Aber gerade bei den großen Konzernen kannst du mit deinen 
Sprachkenntnissen und vor allem deiner Herkunft punkten ohne Ende. Du 
kannst nicht nur die Sprache, sondern kennst auch die Mentalität und 
Kultur in den Ländern. Die andere Mentalität und Kultur ist Jobs vor Ort 
(IBS, Claim-Management, Hochrüstungen, Verhandlungen, 
Produktpräsentation, etc) oftmals das größte Problem.

Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Glück bei der Suche!

von g. b. (gunb)


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Michael S. schrieb:
> Leider entspricht deiner Grammatik nicht dem Anspruchsdenken
> deutscher Unternehmen und wenn du verbal da auch Verständigungs-
> und Ausdrucksprobleme hast, dann musst du dich nicht wundern,
> wenn nichts funzt.

Gibt aber auch internationale Unternehmen in Deutschland, für die oft 
weniger gutes Deutsch zählt als viel mehr gutes Englisch. Wenn dann noch 
andere Sprachen dazukommen, umso besser.

Habe selbst viele Kollegen in unserer deutschen Niederlassung, die mir 
täglich über den Weg laufen und kein einziges Wort deutsch sprechen. Wir 
sprechen dafür alle fließend Englisch.

Kommt eben immer darauf an.

von gnihihi (Gast)


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Ich finde es erstaunlich aber gleichzeitig toll dass die ganzen 
schwarzmaler und neidhammel so freundlich sein können.. Bitte weiter so 
:-)

von g. b. (gunb)


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gnihihi schrieb:
> Ich finde es erstaunlich aber gleichzeitig toll dass die ganzen
> schwarzmaler und neidhammel so freundlich sein können.. Bitte weiter so
> :-)

Das stimmt.

Habe selbst in den 90ern fast 9 Jahre studiert, nebenbei viel 
gearbeitet, guten Abschluss Uni gemacht und bin nie arbeitslos gewesen. 
Verdiene heute gut.

Bisschen Glück gehört neben Fortbildung und Wille zum lebenslangem 
Lernen dazu. Besser als den ganzen Tag hier Weltuntergangstimmung und 
die eigene Selbstaufgabe zu zelebrieren.

Also, Simsim, Kopf hoch, nicht aufgeben, bewerben und nicht durch 
Absagen demotivieren lassen. Es ist hart, das stimmt, aber nicht 
unmöglich.

Fähigkeiten hast du genug. Lass deine Bewerbungen von jemandem mit guten 
Deutschkenntnissen korrigieren.

:-)

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Bei kleinen Firmen < 20 wirst du eher stark geprüft und sagen wir 
argwöhnisch betrachtet - gerade bei Nichtbeherrschung von Hochdeutsch - 
schlechte Chancen, außer UNI-nah.

Bei Konzernen kannst du eine Stelle bekommen gerade mit deinen 
Sprachfähigkeiten - da stimme ich meinen Vorrednern zu, diese solltest 
du betonen - das ist ein unvergleichlicher Vorteil für dich - aber du 
bekommst eine relativ restriktiv festgelegte Aufgabe/Position.

Mittlere Firmen > 50 .. < 200  die jetzt expandieren, sind ideal für 
dich - du kommst rein und kannst dich entwickeln. Du selbst bestimmst 
deinen Weg.

Nebenbemerkung: Vitamin B verwenden: Frage alle die du kennst, ob sie 
nicht einen Job für dich hätten oder Jemanden kennen (besser) mit dem 
man mal reden könnte.

von Marc2410 (Gast)


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Hi Simsim!

Erstmal gratuliere was du geschafft hast. Aus Afrika nach Deutschland 
und dann noch ein ET - Studium abschließen. Das schaffen nichtmal viele 
Deutsche.

Zudem hast du noch einen Vorteil an Lebenserfahrung und den ganzen 
Sprachen die du beherrscht. Ich sehe da wirklich kein Problem, dass du 
in Zukunft eine gute Anstellung findest. Natürlich stehst du in 
Konkurrenz auch mit jüngeren Deutschen mit Abschluss.

Was ich auch sehr gut finde ist, dass du auch während des Studiums viel 
gearbeitet hast.

Meine Empfehlung:

Bewerbung/Lebenslauf evtl verbessern (eindeutschen, durchchecken lassen) 
und von nem Coach durchsehen lassen, im Bewerbungsgespräch, freundlich 
aber bestimmt auftreten (=Selbstsicher) - das macht einen guten 
Eindruck. Bewerbungen können hier Monate dauern, ruhig an 30-50 Firmen 
schreiben oder mehr.

von M. n. (mneuer)


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deine Hautfarbe könnte ein Nachteil sein, tut mir leid dir das sagen zu 
müssen aber es ist in Deutschland leider immernoch realität !

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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M. neuer schrieb:
> deine Hautfarbe könnte ein Nachteil sein, tut mir leid dir das sagen zu
> müssen aber es ist in Deutschland leider immernoch realität !

Nicht wenn du auf einen Chef wie mich triffst. Eher Fragen wie 
Kommunkationsfähigkeit und die Fähigkeit Lösungsorientiert zu denken.

von maestro (Gast)


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leider kann ich es mit der hautfarbe bestätigen...
 kannte auch einige gute leute, die aber keine feste einstellung 
bekammen.
 probier es bei einem verleiher und über den evenetuell zu einer festen 
einstellung zu gelangen.

 viel glück !

von Simsim H. (simsim_h)


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>M. neuer
>> deine Hautfarbe könnte ein Nachteil sein, tut mir leid dir das sagen zu
müssen aber es ist in Deutschland leider immernoch realität !

Ich sehe nicht wie ein Deutsche aus aber von Hautfarbe bin ich nicht 
schwarz aber wenn es auch so....
Ich möchte mit solche sachen nicht so weit gehen und die sachen 
hochschaukeln. Es gibt leider solche Fälle aber ich selber habe ich die 
Erfahrung nicht gemacht.

>Michael Lieter
>>Vitamin B verwenden: Frage alle die du kennst, ob sie
nicht einen Job für dich hätten oder Jemanden kennen (besser) mit dem
man mal reden könnte.

Die leute, die ich kenne können mir nicht helfen bzw. von denen kommt 
nur heisse Luft. Ich danke es dir trotzdem für den Hinweis.


Danke an alle und einen schönen Abend

V.G
Sim

von maestro (Gast)


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@Marc2410

" Erstmal gratuliere was du geschafft hast. Aus Afrika nach Deutschland
und dann noch ein ET - Studium abschließen. Das schaffen nichtmal viele
Deutsche. "

was soll das ? Ist der deutsche ein maßstab für andere ?

von Georg A. (Gast)


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Mal so ins Blaue geschossen: Mit den Sprachen E/F/D wäre was im 
Dunstkreis EADS sicher nicht abwegig. Für Arabisch/F wäre Rode&Schwarz 
evtl. was, die haben da auch einiges an Kunden.

Was mich an den Noten etwas wundert (und was vermutlich einer guten 
Erklärung bedarf) ist der Unterschied zwischen Durchschnitt und 
Diplom/Studienarbeit. Ich weiss jetzt nicht, wie an der Uni die 
Gewichtung war, aber 2.6 heisst ja, dass die Noten der Diplomprüfung 
selbst (bzw. der Klausuren dafür) schlechter waren... Könnte auf geringe 
Stresstoleranz hindeuten, das will "man" eigentlich nicht. Muss ja jeder 
supertoll belastbar sein...

> was soll das ? Ist der deutsche ein maßstab für andere ?

Naja, der Deutsche an sich hat zumindest nicht das Problem mit dieser 
eigentümlichen Sprache ;)

von g. b. (gunb)


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Georg A. schrieb:
> Ich weiss jetzt nicht, wie an der Uni die
> Gewichtung war, aber 2.6 heisst ja, dass die Noten der Diplomprüfung
> selbst (bzw. der Klausuren dafür) schlechter waren... Könnte auf geringe
> Stresstoleranz hindeuten, das will "man" eigentlich nicht. Muss ja jeder
> supertoll belastbar sein...

So ein Quatsch. Da wird mal wieder viel zu viel in Noten der Uni 
hineininterpretiert, die später eh kein Schwein mehr interessieren.

Ich habe schon einige Firmen hinter mir, nach der Uni hat nie eine 
gefragt, dafür aber nach dem aktuellen Fachwissen. Damit wird Geld 
verdient, nicht mit Noten.

2.6 ist gut genug, würde mir keine Sorgen machen.

Amen

von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo alle zusammen,


ich bin gerade von eine Vorstellungsgespräch nach Hause gekommen.Zum 
Glück ist in der Nähe. Es ist nicht so gut gelaufen aber mal gucken.

@Georg A
> Prüfungen habe ich meisten eine 3 und 3.7  und deswegen ist die gesamte
> Note eine 2.6 aber damit bin ich auch zufrieden.

Prüfungen waren immer sehr schrecklich aber immer bei erstem mal 
bestanden und eine sorge weniger.

von Rudi Radlos (Gast)


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Simsim H. schrieb:
> ich bin gerade von eineM Vorstellungsgespräch nach Hause gekommen.

Lass Dir beim Schreiben der Bewerbung von einem deutschen Freund helfen. 
Das erhöht die Erfolgsaussichten etwas.

von Mark B. (markbrandis)


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Auch wenn jetzt einige gleich aufschreien werden: Ich würde mich auch 
bei Ingenieurdienstleistern bewerben. Allerspätestens dann jedenfalls, 
wenn Bewerbungen bei "normalen" Firmen erfolglos bleiben sollten. Es ist 
definitiv möglich, von der Entleiherfirma übernommnen zu werden (mir 
selbst so passiert) und besser als arbeitslos zu sein ist es allemal.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Agentur rechnet sich gerade die Vollbeschäftigung schön. Seit einer
> Woche weiß ich da näheres, kannte das noch nicht. Und zwar sogar mit
> Hilfe des Fachkräftemangels: Vollbeschäftigung = Arbeitslosenzahl minus
> Fachkräftemangelzahl minus anderweitig aussortierten Leuten, z.B. in
> Bewerberkursen. Schöne Rechnung. Je höher der Fachkräftemangel also,
> umso besser für die Zahlen. Man bekommt sie alle weg, meist unter den
> Teppich, der Steinbeißer hatte es schon mal versprochen. Die
> Argumentation über den Fachkräftemangel in der Arbeitslosenzahl ist
> folgende: Stellen können ja nicht besetzt werden. Also folglich darf man
> neuerdings diese Zahl getrost bei der Arbeitslosenzahl subtrahieren. Man
> kann sich das also an den entsprechenden Positionen und Institutionen so
> legitimieren bzw. hinbiegen, wie man es gerade braucht. Der Rest des
> Volkes braucht Beruhigung, und Schlafmittel.

Ach daher der Pseudo-Fachkräftemangel. Da verstehen sie plötzlich was 
vom Rechnen. Armes DE eben.
Die vielen Fachkräfte aus Ost-EU Ländern werdens schon richten... Dürfen 
ja jetzt alle kommen. Nur verdienen die mittlerweile teils besser in der 
Heimat. Man könnte sagen: Gottseidank.

Ich warte ja auf die erste Minusmeldung: -2 Millionen ha ha

Rechnet man mal die dazu, die einen unwirtschaftlichen Job haben 
(Friöse, Putze usw.) und die die mit ihrem Job unzufrieden sind und 
daher kein rechtes Lebensglück empfinden können: Dann schätze ich ca. 15 
Millionen

Das sind ca. 10 Millionen die das System nur kosten! Welch Luxus!

von Simsim H. (simsim_h)


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@Mark Brandis

Da hast du vollkommen recht.
Ich möchte auch nicht arbeitlos sein, deswegen ich keine Kraft bei 
Bewerbung spare.
Hauptsache einen Einstieg zu schaffen.

von user0 (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> ...  und die die mit ihrem Job unzufrieden sind und
> daher kein rechtes Lebensglück empfinden können: Dann schätze ich ca. 15
> Millionen
Nur 15 Millionen!?
Optimist!
Ich schätze auf 30 Millionen.

Also, ich bin arbeitsuchend, inoffiziell. In keiner Statistik geführt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ein BWler würde so rechnen:
Ist auf dem Konto Minus, bist du arbeitssuchend. So einfach ist das!

von Michael S. (technicans)


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Simsim H. schrieb:
> Da hast du vollkommen recht.

Na, so ganz vollkommen wohl nicht, wenn Arbeit ein Verlust
an Würde, Selbstachtung und Freiheit bedeutet. Das passiert
schon im Bewerberauswahlverfahren was meist bedingungsfeindlich ist.
Durch die individuelle Ausbildung wird man ganz schnell
in ein Kastensystem katapultiert. Alternativen funktionieren
dann häufig nicht. Nach relativ kurzer Zeit wird man dann
kaltgestellt.

von FFrank (Gast)


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Hallo Sim,

ich kann dir empfehlen Dich unter

http://www.willkommen-bei-avl.de/jobs.html

umzuschauen. Für Dich wäre sicher folgendes recht interessant:

Service- und Inbetriebnahmeingenieur (m/w)

Hoffe das hilft Dir weiter!

Lg

FFrank

von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo FFrank,



Danke es dir. Ich werde morgen erst mal anrufen und dann schicke ich 
meine Bewerbungsunterlagen.

Danke nochmal

von Simsim H. (simsim_h)


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Eine spontane Frage:


Ist der Herkunftsland relevant bei eine Absage bzw. Zusage?

von MaWin (Gast)


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> Ist der Herkunftsland relevant bei eine Absage bzw. Zusage?

Offiziell niemals,
aber wenn dich eine Firma einstellt,
ist das nicht viel anders als wenn ein Mädchen sich für dich 
entscheidet.

Nicht 100% sachlich begründet, sondern nach subjektivem Geschmack.

Es ist sinnlos, sich über Absagen Gedanken zu machen.

Natürlich hat's der pickelig pummelige unlustige Typ bei den Mädels 
schwerer.

von Joachim (Gast)


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Hmm. Simsim, was wäre wenn du wieder in dein Ursprungsland zurückkehren 
würdest? Wäre doch auch nicht schlecht, oder? Ich meine, als E-Technik 
Ingenieur mit einem deutschen Diplom... da schafft man es in gewissen 
Staaten vielleicht sogar bis zum Wirtschaftsminister.

von g. b. (gunb)


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Joachim schrieb:
> Hmm. Simsim, was wäre wenn du wieder in dein Ursprungsland zurückkehren
> würdest?

Warum sollte er? Hat er gesagt, dass er DORT einen Arbeitsplatz sucht 
oder eher hier?!

> Wäre doch auch nicht schlecht, oder? Ich meine, als E-Technik
> Ingenieur mit einem deutschen Diplom... da schafft man es in gewissen
> Staaten vielleicht sogar bis zum Wirtschaftsminister.

Blöder Spruch, sowas kannst du dir sparen. Das kannst du auch den 
langzeitarbeitslosen Jammerlappen hier im Forum empfehlen, die ihren 
Hintern nicht mal 200km von ihrem jetzigen Wohnort dauerhaft wegbewegen 
wollen, um einen Job zu bekommen.

Vielleicht wäre er schon glücklich als einfacher Ingenieur, wenn man ihn 
als solchen anerkennen würde statt als Absolvent mit (noch) einigen 
Sprachschwierigkeiten.

Abgesehen davon ist sein Schriftbild so gut, dass ihn hier jeder 
versteht, oder hat hier jemand den Eindruck, er würde Africaans o.ä. 
schreiben/sprechen?

Was man nicht kann, kann man lernen, sein Deutsch ist nicht perfekt, 
aber immerhin auch recht gut, wenn man überlegt, wie lange er es 
spricht/schreibt.

Ihn am Anfang schon einzureden, er habe hier keine Chance wegen der 
Sprache, der Herkunft, was auch immer, ist Blödsinn. Gibt genug 
niedrigqualifizierte Ausländer in D. Da steht er 1000mal besser da, auch 
mit 37!

Ja, es ist schwer auf dem Arbeitsmarkt der Ingenieure, wie man hier ja 
reichlich im Forum lesen kann.
Aber scheinbar hat das nichts mit der Herkunft oder perfektem Deutsch zu 
tun, denn sonst würden die immer gleichen Heuler hier wohl kaum so 
deutsche Namen haben, dafür aber einen Job!

Wille zum Lernen, Fortbildung im Berufsleben und Verantwortung ist 
entscheidend, das Simsim alleine schon durch die Hürden bewiesen, die 
den meisten Deutschen nicht bekannt sind.

Echt, dieses Gelaber von wegen "keine Chance in Deutschland, weil 
schlechtes Deutsch, andere Hautfarbe..." und "geh doch zurück" geht mir 
dermaßen auf den Sack!

Kümmert euch lieber mal darum, dass Leute wie er eine Chance bekommen, 
statt ihm das Gegenteil zu prophezeien oder Ratschläge zu geben, wieder 
in sein Herkunftsland zu gehen!

Amen.

von yannik (Gast)


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Africaans ?
Der Schritt von Afrikaans zu Deutsch dürfte recht leicht sein. Afrikaans 
dürfte eine der Sprachen sein die mit Deutsch am nähsten stehen!
(jemand der Niederdeutsch und Englisch lesen kann dürfte Afrikanns mit 
etwas Mühe eventuell auch nachvollziehen können)

von Simsim H. (simsim_h)


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@Yannik

Ja genau:

> Der Schritt von Afrikaans zu Deutsch dürfte recht leicht sein. Afrikaans
> dürfte eine der Sprachen sein die mit Deutsch am nähsten stehen!
> (jemand der Niederdeutsch und Englisch lesen kann dürfte Afrikanns mit
> etwas Mühe eventuell auch nachvollziehen können)
--> Besser, wenn ich das nicht kommentiere. Man sieht, dass du keine 
Ahnung hast .....

Na ja ich möchte hier nicht die Dikussion auf eine niedrige Niveau 
zuführen und statt wir sachlich miteinander kommunitzieren, uns 
gegenseitig fertig zu machen.
Ich glaube, es hat niemenden was davon.

@ Gun B

> Danke

von smoerre (Gast)


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> Warum sollte er? Hat er gesagt, dass er DORT einen Arbeitsplatz sucht
> oder eher hier?!
Wenn die Chancen oder sagen wir besser die Bezahlung deutlich besser 
ist, kann man das ja mal in Betracht ziehen - mir würde das garantiert 
zum Vorwurf gemacht, wenn ich nur am Ort x arbeiten möchte.
Ich gebe Dir recht, jeder wie er mag. Wenn er nicht will, würde ich es 
auch vermeiden.

> Blöder Spruch, sowas kannst du dir sparen. Das kannst du auch den
> langzeitarbeitslosen Jammerlappen hier im Forum empfehlen, die ihren
> Hintern nicht mal 200km von ihrem jetzigen Wohnort dauerhaft wegbewegen
> wollen, um einen Job zu bekommen.
Toll, das nennt man die deutsche Doppelmoral ... jetzt auf einmal doch 
Wegzug, nur für die anderen, die müssen das natürlich ?!
Außerdem, was heißt hier wollen ... wir haben hier keinen 
Nachfrage-Markt, sondern ein Überangebot an qualifizierten Fachkräften, 
die verzweifelt eine Stelle suchen.
Wer kein Vitamin B oder sonstige Goodies hat kann im Prinzip nur noch 
über einen Verleiher in den Job kommen bzw. bleibt da auf ewig hängen.

> Ja, es ist schwer auf dem Arbeitsmarkt der Ingenieure, wie man hier ja
> reichlich im Forum lesen kann.
> Aber scheinbar hat das nichts mit der Herkunft oder perfektem Deutsch zu
> tun, denn sonst würden die immer gleichen Heuler hier wohl kaum so
> deutsche Namen haben, dafür aber einen Job!
Deutschkenntnisse sind doch nahezu unwichtig, solange es nicht Vertrieb, 
Service oder Dokumentation ist, da nach der Rechtschreibreform sowieso 
jeder schreibt wie er mag und die Toleranzschwelle gegen unendlich 
tendiert, wichtiger ist und wird da schon Englisch,
Außerdem SimSim kannst Du mit Arabisch ungeheuer punkten ... ich 
verstehe nicht, wieso Du Dir nicht Stellen raussuchst, wo genau diese 
Sprache erwünscht ist ?! Ich würd mich auch nicht auf die geliebte 
Etechnik versteifen, letztendlich zählt nur cash ... es sei denn Du bist 
ein Träumer so wie einige hier.

Tip an SimSim: such Dir doch eine Firma hier die Deutschland, die 
Englisch als Firmensprache hat, da hast Du weitaus bessere Chancen.
Eventuell generell die ganze Bewerbung in Englisch schreiben und 
betonen, daß man auch Deutsch gut kann, aber Englisch eben besser, da 
Muttersprachler, blabla, etc.
Dadurch wirkst Du interessanter - Du kommst nicht gut rüber mit Deinen 
Deutschkenntnissen und da nützt es auch nichts, wenn sie durch 
Fremdkorrektur vertuscht werden ... sowas kommt nicht gut an, spätestens 
beim Bewerbungsgespräch.
tja, SimSim, die Nische mußt Du schon selber finden, das Problem haben 
wir alle.
Mit massenhaften 0815 Bewerbungen wirst Du nicht viel erreichen, dazu 
bist leider schon zu alt, die Strategie kannst Du so bis 25 fahren.
Du mußt Dich auf ganz spezifische Angebote konzentrieren.
Ist natürlich meine Ansicht, andere werden Dir genau die gegenteiligen 
Tips geben. Letztendlich wohl auch Glückssache wie immer im Leben.
Viel Erfolg im Bewerbungsdschungel :)

von Wilhelm F. (Gast)


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smoerre, du hast es erfasst!

Für lumpige Krümel und auf einen Schleudersitz, zieht man weder 200 noch 
500km weit weg.

Wenn man einen Zeitarbeits-Dienstleister in 20km Entfernung hat, und der 
Kunde vielleicht 30km entfernt ist, das ist ja ganz OK, mache ich auch 
noch.

Es kommt ganz drauf an, wo in Deutschland man wohnt.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Für lumpige Krümel und auf einen Schleudersitz, zieht man weder 200 noch
> 500km weit weg.

Selbst für die geringe Chance, im Leihbetrieb unterzukommen und damit 
einen Ausweg aus H4 zu finden lohnt sich das ganze. Ein bisschen 
Weitsicht kann manchmal nicht schaden...

von yannik (Gast)


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Simsim: Warum hab ich keine Ahnung?
Bekannte von mir studieren in den Niederlanden und waren nach 2.Sem 
angeblich flüssig (Studium war/ist m.W. auf Englisch).
Afrikaans ist gramatikalisch sicherlich etwas vereinfacht aber es 
besteht immer noch mutual intelligible zwischen Niederländisch und 
Afrikaans - daher dürfte der Aufwand von Niederländisch zu Deutsch kaum 
größer sein als von Afrikaans zu Deutsch!

"--> Besser, wenn ich das nicht kommentiere. Man sieht, dass du keine
Ahnung hast ....."

Übrigens solche Kommentare sind mehr als unangemessen und wir sind hier 
doch nicht bei den Hottentotten!

von yannik (Gast)


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Und um auf Wikipedia zu verweisen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Mutual_intelligibility
Dutch: Afrikaans (partially), West Frisian (partially), and 
German(partially)
Afrikaans: Dutch (partially)
German: Dutch (partially)

->also die Leistung mit Afrikaans ein Deutsch mit der Niveau Klasse C2 
zu erwerben ist vergleichsweise gering

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gun B. schrieb:
> Blöder Spruch, sowas kannst du dir sparen. Das kannst du auch den
> langzeitarbeitslosen Jammerlappen hier im Forum empfehlen, die ihren
> Hintern nicht mal 200km von ihrem jetzigen Wohnort dauerhaft wegbewegen
> wollen, um einen Job zu bekommen.
>

Die Firmen pochen doch auf Flexibilität, oder? Dann laß sie doch diese 
realisieren!! Zuhause oder in kleinen Vorort-Teams arbeiten! Ach, das 
geht nicht, wird gesagt?!!

Du meins wohl so Stellenanzeigen-Sprüche wie: "Sie suchen ihren 
persönlichen Lebensmittelpunkt im Raum [Eintrag aus Excel: Standort 
suchende Firma] in landschaftlich und kulturell vorzüglicher Lage 
{Werden Sie aber nicht sehen, da immer in der Firma. Personaler lacht 
sich einen}."

Schonmal an das Haus, Freunde und die Kinder gedacht?

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Für lumpige Krümel und auf einen Schleudersitz, zieht man weder 200 noch
>> 500km weit weg.

> Selbst für die geringe Chance, im Leihbetrieb unterzukommen und damit
> einen Ausweg aus H4 zu finden lohnt sich das ganze. Ein bisschen
> Weitsicht kann manchmal nicht schaden...

Und du kannst es noch so oft herunter beten. Es gibt einen Haufen 
Gegenargumente.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Und du kannst es noch so oft herunter beten. Es gibt einen Haufen
> Gegenargumente.

Ja, ich weiß, wenn man nicht auf Arbeit und deren Entlohnung angewiesen 
ist, kann man das relativ locker sehen.

von Marx W. (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Ja, ich weiß, wenn man nicht auf Arbeit und deren Entlohnung angewiesen
>
> ist, kann man das relativ locker sehen.

Glaub kaum das W.F. es sich so locker machen kann!

Aber mal in Ernst Wilhelm wie lange willste das do noch machen mit 
deiner AL und den  dito Sprüchen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Laßt mal den Wilhelm in Ruhe. Wie lange wollen denn die Firmen auf 
seinen reichen Erfahrungsschatz verzichten wollen? Ach, das zählt nicht, 
hä?

Das ganze System krankt einfach total.

von Mine Fields (Gast)


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Keine Firma zieht zu einem einzeln Bewerber, egal wie erfahren er ist 
(oder glaubt zu sein).

von Marx W. (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Keine Firma zieht zu einem einzeln Bewerber, egal wie erfahren er ist
>
> (oder glaubt zu sein).
Meine ich auch!

von S. B. (Gast)


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> Glaub kaum das W.F. es sich so locker machen kann!
> Aber mal in Ernst Wilhelm wie lange willste das do noch machen mit
> deiner AL und den  dito Sprüchen?
Leider ist aufgrund der Gesetzgebung hierzulande eine Einstellung ein 
ernsthaftes Problem, mit höherem Alter wegen der Sozialabgaben sowieso 
... deshalb gibt es ja hier ersatzweise die ganzen Dienstleister; die 
gibt es in keinem anderen Land so gehäuft.
Letztendlich wird wohl nur die Flucht ins Ausland bleiben oder eben doch 
Dienstleister auf ewig ... Ausland bedeutet in jedem Fall erst einmal 
Verlust.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Marx W. schrieb:
> Stefan L. schrieb:
>> Keine Firma zieht zu einem einzeln Bewerber, egal wie erfahren er ist
>>
>> (oder glaubt zu sein).
> Meine ich auch!

Tut mir leid: Ihr zwei lebt in einem geistigen Käfig!

Meine Aufträge bekomme ich hauptsächlich aus der deutschsprachigen 
Region.

von S. B. (Gast)


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> Keine Firma zieht zu einem einzeln Bewerber, egal wie erfahren er ist
> (oder glaubt zu sein).
Deutschland ist ja keine Wüste, es sollten sich wohl auch lokale Firmen 
finden lassen - aber das ist nicht das Problem, sondern die Entlohnung.
Als Firma habe ich keine Lust hohe Sozialabgaben zu zahlen, sondern 
vermeide Kosten, es gibt ausreichend Bewerber mit ähnlichen Profil - 
sofern der Bewerber nicht die absolute Koryphäe ist (das können 
vielleicht 5 Promille der Bewerber für sich in Anspruch nehmen) würde 
ich als Firma niemanden einstellen, sondern es bei der Stamm-Mannschaft 
belassen ... also nichts mit Einstellung, das würde nur Ärger bedeuten!

von g. b. (gunb)


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smoerre schrieb:
> Wenn die Chancen oder sagen wir besser die Bezahlung deutlich besser
> ist, kann man das ja mal in Betracht ziehen - mir würde das garantiert
> zum Vorwurf gemacht, wenn ich nur am Ort x arbeiten möchte.

Aber danach hat doch gar nicht gefragt, oder? Da kommt er selbst drauf, 
er ist schließlich schon einmal weiter weggezogen, da braucht er keine 
Ratschläge von uns. Ihm geht's darum, HIER zu arbeiten. Da will er keine 
Vorschläge zum Wegziehen.

smoerre schrieb:
> Toll, das nennt man die deutsche Doppelmoral ... jetzt auf einmal doch
> Wegzug, nur für die anderen, die müssen das natürlich ?!

Nä, nennt man Logik. 200km innerhalb ein und desselben Landes ist wohl 
etwas anderes als mehrere 1000km ins Ausland mit komplett anderen 
Lebensverhältnissen. Aber wem die 200km schon zu viel sind, dann vergiss 
es. Dann landest du hier und jammerst von morgens bis abends, genießt 
dein H4 und ruhst dich auf deinem Selbstmitleid aus.

smoerre schrieb:
> Außerdem, was heißt hier wollen ... wir haben hier keinen
> Nachfrage-Markt, sondern ein Überangebot an qualifizierten Fachkräften,
> die verzweifelt eine Stelle suchen.

Quatsch, du hast in D eher Absolventen, die von den Unis nicht auf den 
Arbeitsmarkt vorbereitet werden, und eine Industrie, die dazu auch keine 
Lust hat. In der Schuld stehen beide, aber ein Überangebot an 
qualifizierten Fachkräften hast du nicht. Kannst mal prüfen, wie viele 
der angeblich "Überqualifizierten" die in 2 Wochen eine Anwendung auf 
einem embedded OS mit GUI auf den Tisch knallen können - da siehst du 
dann, wo sie nach 2 Wochen stehen, nämlich am Anfang.

smoerre schrieb:
> Wer kein Vitamin B oder sonstige Goodies hat kann im Prinzip nur noch
> über einen Verleiher in den Job kommen bzw. bleibt da auf ewig hängen.

Ja, ist halt so wie du schreibst. Wehrt sich aber auch kein Ingenieur - 
selbst schuld. Dann gehst du eben zum Verleiher, versuchst dich beim 
Kunden gut einzuarbeiten und die Wahrscheinlichkeit fest übernommen zu 
werden. Habe Anfang 2000 3 Jahre für Ferchau gearbeitet, war bei 6 
Kunden und habe bei 5 mindestens 1 Übernahmeangebot bekommen. Ein 
Sklavengehalt war's bei Ferchau auch nicht.

smoerre schrieb:
> Deutschkenntnisse sind doch nahezu unwichtig, solange es nicht Vertrieb,
> Service oder Dokumentation ist, da nach der Rechtschreibreform sowieso
> jeder schreibt wie er mag und die Toleranzschwelle gegen unendlich
> tendiert, wichtiger ist und wird da schon Englisch,

Genau was ich sage. Zustimmung.

smoerre schrieb:
> Tip an SimSim: such Dir doch eine Firma hier die Deutschland, die
> Englisch als Firmensprache hat, da hast Du weitaus bessere Chancen.

Absolut richtig. Auch Zustimmung.

Gruß
Gunb

von Joachim (Gast)


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>> Hmm. Simsim, was wäre wenn du wieder in dein Ursprungsland zurückkehren
>> würdest?

>Warum sollte er? Hat er gesagt, dass er DORT einen Arbeitsplatz sucht
>oder eher hier?!


SimSim ist jetzt 37, vielleicht bekommt er eine Stelle mit 38. SimSim 
wird vielleicht noch 25 Jahre arbeiten, danach wird er vielleicht keine 
Lust mehr haben und zu arbeiten aufhören, d.h. er hat nur 25 Jahre in 
unser Sozialsystem eingezahlt. Er wird in Deutschland von seiner Rente 
anschließend keine allzugroßen Sprünge machen können, d.h. er wird 
zurück in sein Land gehen. Und: Er wird damit natürlich die Rente dem 
deutschen Wirtschaftskreislauf entziehen und sie vielleicht den Arabern 
geben.

Nicht gut für Deutschland.


Simsalabim, damit wir uns richtig verstehen: Ich habe per se nichts 
gegen dich noch gegen andere Ausländer. Weder gegen Kluge wie dich noch 
gegen Dumme. Aber: Ich habe Angst um Deutschland. Mir wäre es am 
liebsten, ihr kommt hierher für drei Wochen, macht Ferien im Schwarzwald 
und geht dann wieder nach Hause, ganz so wie wir Deutsche das nach dem 
Urlaub in Ägypten auch machen.

von Torsten (Gast)


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> Simsalabim, damit wir uns richtig verstehen: Ich habe per se nichts
> gegen dich noch gegen andere Ausländer. Weder gegen Kluge wie dich noch
> gegen Dumme. Aber: Ich habe Angst um Deutschland. Mir wäre es am
> liebsten, ihr kommt hierher für drei Wochen, macht Ferien im Schwarzwald
> und geht dann wieder nach Hause, ganz so wie wir Deutsche das nach dem
> Urlaub in Ägypten auch machen.

WIR? Zieh mich/uns da nicht mit rein, nur weil du in deiner kleinen Welt 
lebst und ... Ach was soll's mit Sachlichkeit. Du bist einfach ein Idiot 
und hoffentlich eine Ausnahme unter den Lesern und Autoren hier!

von g. b. (gunb)


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Abdul K. schrieb:
> Die Firmen pochen doch auf Flexibilität, oder? Dann laß sie doch diese
> realisieren!! Zuhause oder in kleinen Vorort-Teams arbeiten! Ach, das
> geht nicht, wird gesagt?!!

Die Firmen machen es sich heute verdammt leicht und kommen ihrer 
Verantwortung nicht nach. Aber bitte, was soll denn die Alternative 
sein? Zu Hause bleiben statt mal 200km wegzuziehen und sich auf H4 
ausruhen? WAS soll das bewirken, es macht die Sache kein bisschen 
besser, sondern erschwert den Zugang zum Arbeitsmarkt noch mehr.

Abdul K. schrieb:
> Du meins wohl so Stellenanzeigen-Sprüche wie: "Sie suchen ihren
> persönlichen Lebensmittelpunkt im Raum [Eintrag aus Excel: Standort
> suchende Firma] in landschaftlich und kulturell vorzüglicher Lage
> {Werden Sie aber nicht sehen, da immer in der Firma. Personaler lacht
> sich einen}."

Wohne auf dem Land. Hatte damals beim Verleiher bis zu 160km am Tag und 
habe mich auch nicht vor Umzug gescheut. Toll war das nicht, aber zur 
Überbrückung bis es was Besseres gab allemal besser als mit dem Hintern 
zu Hause zu bleiben und mir meine Zukunft mit H4 zu versauen. Und es 
wurde besser.

> Schonmal an das Haus, Freunde und die Kinder gedacht?

Habe ich alles. Und?

Abdul K. schrieb:
> Laßt mal den Wilhelm in Ruhe. Wie lange wollen denn die Firmen auf
> seinen reichen Erfahrungsschatz verzichten wollen? Ach, das zählt nicht,
> hä?

Warum? Wenn ich hier eine Meinung äußere, dann ist mir vorher bewusst, 
dass es Pro und Contra der Anderen gibt. Wenn ich das nicht vertrage, 
halte ich mich zurück - und fertig.

Und: wie kannst du den Erfahrungsschatz aus der Ferne beurteilen? Ich 
habe ihn gefragt, was er kann, bis dato keine Antwort.
Ich sag's mal so: es nutzt wenig, wenn ich der beste 
Schneepflugkonstrukteur bin, wenn es heute keinen Schnee mehr gibt und 
stattdessen Sonnenliegen der letzte Schrei sind. Was willst du daran 
machen? Außer sich selbst permanent selbst fortzubilden und dran zu 
bleiben. Disziplin & Härte, statt Sozialstaat versaute Bequemlichkeit 
ist die Gunst der Stunde.

Abdul K. schrieb:
> Das ganze System krankt einfach total.

Das stimmt, aber es wird nicht besser, wenn du passiv im Selbstmitleid 
versackst. Änder es doch.
Oder wie soll's denn deiner Meinung nach funktionieren? Wenn ich hier 
vor Monaten kritisiert habe, dass die Ingenieure und Techniker sich 
alles gefallen lassen und auf die Straße gehen müssten, etwa wie's die 
Ärzte gemacht haben, dann geht das Geschrei gleich los: "das geht bei 
uns alles nichts,..." oder "das geht alles nicht, weil ...".
1000 Argumente, im Selbstmitleid mit Goldstatus der ewigen Heuler zu 
verbleiben, kaum Argumente nach dem Motto "komm, lass uns mal darüber 
nachdenken, wie's gehen könnte".

WAS soll sich denn ändern? Frau Merkel wird's nicht tun, die FDP erst 
recht nicht, die SPD hat uns die Scheisse unter Schröder doch erst 
eingebrockt - also, WER soll's ändern, wenn nicht wir selbst? Sag mir 
das bitte?!


Stefan L. schrieb:
> Keine Firma zieht zu einem einzeln Bewerber, egal wie erfahren er ist
> (oder glaubt zu sein).

Absolut richtig. Besser selbst das Beste aus der Situation machen, als 
ewig warten auf das, was eh nicht kommen wird. Meine Zustimmung.


Mein Chef kommt aus Südafrika (der ist übrigens auch mehr als 200km weit 
weggezogen - oder liegt Südafrika nebenan!?). Sein gesprochenes Deutsch 
ist gut, sein schriftliches wie das von Simsim. Wir sind ein 
ausländisches Unternehmen.

Also, Simsim, sag niemals Nie, deine Flexibilität hast du bereits 
bewiesen, mehr als mancher Deutsche hier. Jetzt brauchst du Ausdauer 
beim Bewerben, Bereitschaft erst einmal kleine Brötchen zu backen (soll 
heißen mit kleinem Gehalt anzufangen) und dich mit Ehrgeiz und 
Lernbereitschaft beruflich zu verbessern, dann wirst du es schaffen.

So schlecht ist Deutschland nicht, da war ich schon in ganz anderen 
Ländern.

Gruß
Gunb

von g. b. (gunb)


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Joachim schrieb:
> SimSim ist jetzt 37, vielleicht bekommt er eine Stelle mit 38. SimSim
> wird vielleicht noch 25 Jahre arbeiten, danach wird er vielleicht keine
> Lust mehr haben und zu arbeiten aufhören, d.h. er hat nur 25 Jahre in
> unser Sozialsystem eingezahlt.


Ach du Scheiße, aber wenn er 25 Jahre zu unserem Bruttoszialprodukt 
beiträgt, deinen und meinen Eltern heute die Rente mitfinanziert und 
auch all die anderen Sozialkosten heute mitträgt, dann ist das in 
Ordnung???!!!

WOVON lebt unser Staat denn bitte heute? Doch wohl von den Abzügen, die 
wir heute zahlen! Auch er, wenn er denn hier arbeitet.

> Er wird in Deutschland von seiner Rente
> anschließend keine allzugroßen Sprünge machen können, d.h. er wird
> zurück in sein Land gehen.

Dann wird es uns auch nicht viel kosten. Kenne genügend Deutsche, die 
ebenfalls im Alter ins Ausland gehen und ihre Rente dort ausgeben. So 
viel Freiheit soll es doch bitte im überregulierten Deutschland noch 
geben.


Und: Er wird damit natürlich die Rente dem
> deutschen Wirtschaftskreislauf entziehen und sie vielleicht den Arabern
> geben.
>
> Nicht gut für Deutschland.

Oh Mann, das ist schon so dämlich, dass man es nicht mehr kommentieren 
möchte. Michael Schumacher und Boris Becker sitzen mit ihren Mio. auch 
im Ausland, dass juckt die wenigsten Deutschen.

Auch nicht gut für Deutschland.


"Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft."
(Berthold Brecht)

von S. B. (Gast)


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> Nä, nennt man Logik. 200km innerhalb ein und desselben Landes ist wohl
> etwas anderes als mehrere 1000km ins Ausland mit komplett anderen
> Lebensverhältnissen. Aber wem die 200km schon zu viel sind, dann vergiss
> es. Dann landest du hier und jammerst von morgens bis abends, genießt
> dein H4 und ruhst dich auf deinem Selbstmitleid aus.
na ja, ob nun europaweites Ausland oder 200 km in Deutschland oder gar 
Übersee, das kommt im Prinzip alles auf das Gleiche hinaus und wenn sich 
der Job insgesamt lohnt und sich die Lebensqualität deutlich verbessert 
bin ich voll dabei, aber nur so auf blauen Dunst irgendwo hinziehen (um 
dann nach der Probezeit aus Kostengründen wieder entlassen zu werden) 
oder irgendwelchen propagierten miesen unsicheren Hoffnungen zu folgen 
nach dem Motto unserer Politiker (wird schon irgendwie gut gehen, 
Hauptsache Aktionismus) ist nicht mein Ding, eine gewisse Sicherheit 
sollte schon sein (typisch deutsch, ich weiß) - für ein paar lächerliche 
Euro kann ich auch vor Ort anderweitig jobben gehen und lebe auf dem 
gleichen Level. Entscheidend ist was netto nach Abzug aller Kosten in 
der Tasche bleibt, egal ob Inland oder Ausland!
Ziel muß doch eine Verbesserung der GESAMTEN LEBENSQUALITÄT sein ... und 
zur Lebensqualität zählen verschiedene Dinge, die jeder individuell 
gewichtet.
Das ist u.a. auch der Grund, warum SimSim lieber in Deutschland bleiben 
möchte ... kann ich schon nachvollziehen.

> Dann wird es uns auch nicht viel kosten. Kenne genügend Deutsche, die
> ebenfalls im Alter ins Ausland gehen und ihre Rente dort ausgeben. So
> viel Freiheit soll es doch bitte im überregulierten Deutschland noch
> geben.
wenn man sich nur ne Rente nahe über dem H4-Niveau erarbeiten kann, ist 
das doch sowieso die Konsequenz im Rentenalter hier abzuhauen, sonst hat 
man endgültig verloren. Dieser Tatsache sollte man sich eigentlich 
bewußt sein!

von Grübler (Gast)


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Es soll Leute geben, die mit 19 Jahren ihren Facharbeiter gemacht haben.
Die zahlten bis dato 18 Jahre Steuern, während sich der 37-jährige Ab-
solvent 18 Jahre mit seinem Studium befasst hat. Das ist wahrhaftig
eine Gratulation wert.

Enorme Freude löst ein solcher Umstand vor Allem bei Leuten aus, die 
nach
32 Jahren aus dem Arbeitsprozess gekegelt wurden und keinen Fuß mehr
auf den Boden bekommen.

von Joachim (Gast)


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>Michael Schumacher und Boris Becker sitzen mit ihren Mio. auch
>im Ausland, dass juckt die wenigsten Deutschen.

>Auch nicht gut für Deutschland.

Hast ja recht. Vettel fragt als erstes nach nem Steuerberater und 
Schumacher lachte sich über Zumwinkel der erwischt wurde, halb tot. 
Becker hat wenigstens mehrere Autwerkstätten u.a. in Ostdeutschland, 
(dem Teil Deutschlands mit der größten Spaßbaddichte und den meisten 
Arbeitslosen) mit deren Gewinn er hoffentlich Steuern zahlt. Aber das 
alles ändert nichts daran, daß es so nicht weitergehen kann.


Viele Ausländer, ob nun vom Balkan oder sonstwo (hinter dem Mittelmeer) 
sind zu abweichend, nach Geschichte, nach wirtschaftlichen Lage und auch 
nach Mentalität. Für den Threadöffner trifft das vielleicht weniger zu. 
Dennoch, geht Simsalabim freiwillig wieder dahin wo er herkam entsteht 
für alle eine Win-Win-Sitution. Er hat eine hervorragende Ausbildung 
genossen die den deutschen Steuerzahler viel Geld gekostet hat und in 
seinem Land wohl selten sein dürfte. Was will er noch mehr? Wir haben 
schon jetzt zu viele alte arbeitslose Ingenieure und Techniker.

von Mark B. (markbrandis)


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Grübler schrieb:
> Es soll Leute geben, die mit 19 Jahren ihren Facharbeiter gemacht haben.
> Die zahlten bis dato 18 Jahre Steuern, während sich der 37-jährige Ab-
> solvent 18 Jahre mit seinem Studium befasst hat.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Er hat mit 27 angefangen zu 
studieren.

von g. b. (gunb)


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Grübler schrieb:
> Es soll Leute geben, die mit 19 Jahren ihren Facharbeiter gemacht haben.
> Die zahlten bis dato 18 Jahre Steuern, während sich der 37-jährige Ab-
> solvent 18 Jahre mit seinem Studium befasst hat. Das ist wahrhaftig
> eine Gratulation wert.

Wie man lesen kann, hat Simsim sein Studium mit 27 begonnen, das wären 
dann 10 Jahre unter erschwerten Verhältnissen (Sprache, Nebenjobs, 
andere Kultur).

Und ob sich jemand während des Studium NUR mit seinem Studium 
beschäftigt oder ganz nebenbei noch sozialversicherungspflichtigen Jobs 
nachgeht und ebenfalls Steuern, Krankenkasse usw. nachgeht, ist 
ebenfalls in keinster Weise ausgeschlossen.

Nebenbei soll es aber auch Facharbeiter geben, die seit Jahren auf der 
Straße sitzen oder sich mit steuerfreien Niedriglöhnen über Wasser 
halten müssen. Insofern ist dieser Ansatz einer Neiddiskussion absolut 
ungerechtfertigt.

Grübler schrieb:
> Enorme Freude löst ein solcher Umstand vor Allem bei Leuten aus, die
> nach
> 32 Jahren aus dem Arbeitsprozess gekegelt wurden und keinen Fuß mehr
> auf den Boden bekommen.

Und? Wer soll jetzt daran schuld sein? Das trifft heute alle 
Gesellschaftsschichten. Und sollte es die Studierten weniger treffen als 
die Facharbeiter, dann tragen erstere dazu bei, dass letztere wenigstens 
so etwas wie H4 bekommen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, auch 
wenn viele Deutsche das meinen.

Hat aber alles nichts mit Simsim's Fall zu tun. Oder was willst du uns 
mit deinen Thesen sagen?

von g. b. (gunb)


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Joachim schrieb:
> Viele Ausländer, ob nun vom Balkan oder sonstwo (hinter dem Mittelmeer)
> sind zu abweichend, nach Geschichte, nach wirtschaftlichen Lage und auch
> nach Mentalität.

Das hängt in aller erster Linie vom Mensch ab, und nicht von seiner 
Nationalität. Dann hängt es davon ab, WELCHEN Bildungsstand jemand 
mitbringt. Es zeigt sich, dass gerade Menschen mit Bildung sich weitaus 
offener und besser integrieren, vorausgesetzt, die andere Seite gibt 
ihnen auch die Chance dazu statt sie gleich mit Vorurteilen zu 
bombardieren.

Joachim schrieb:
> Simsalabim

Diese Verunglimpfung seines Namens ist ein weiterer Meilenstein deiner 
Verachtung.

Joachim schrieb:

> ... für alle eine Win-Win-Sitution. Er hat eine hervorragende Ausbildung
> genossen die den deutschen Steuerzahler viel Geld gekostet hat und in
> seinem Land wohl selten sein dürfte.

Oh wei.Deutsche Unis sind in Ingenieurfachbereichen Studenten-mäßig 
unterbesetzt, die Kosten bleiben, weil Stammpersonal immer da.

Diese Sprüche von wegen "den deutschen Steuerzahler viel Geld gekostet" 
kommen von Politikern, die damit seit Jahren versuchten die 
Studiengebühren zu rechtfertigen, bis sie dann kamen.

Was man i.d.Zusammenhang leider gerne verschweigt ist, dass studierte 
Menschen im Schnitt später besser verdienen, ergo höhere Abzüge haben 
(zurecht) und damit auch wieder mehr zum Bildungssystem beitragen.

Joachim schrieb:
> Für den Threadöffner trifft das vielleicht weniger zu.
> Dennoch, geht Simsalabim freiwillig wieder dahin wo er herkam entsteht
> für alle eine Win-Win-Sitution. Er hat eine hervorragende Ausbildung
> genossen die den deutschen Steuerzahler viel Geld gekostet hat

Mal abgesehen davon, dass der Satz "geht Simsalabim freiwillig wieder 
dahin wo er herkam" schon stark nach rechtem Publikum klingt, machst du 
dir deinen eigenen Widerspruch auf: geht er nämlich, hat er uns wirklich 
nur Geld gekostet und trägt nichts mehr zum Wohlstand in D bei, bleibt 
er mit seiner von uns finanzierten Ausbildung hier, zahlt er genau wie 
jeder, der hier einen sozialversicherungspflichtigen Job hat. Hat er 
sich dann integriert, bleibt er bis zum Lebensende und seine Rente kommt 
dem deutschen Wirtschaftssystem zugute - was will man mehr.

> ...und in seinem Land wohl selten sein dürfte. Was will er noch mehr?

Entschuldigung, was fällt dir eigentlich ein? Er ist legal hier und wenn 
dieses Land ihm erlaubt, hier zu arbeiten, dann kann er für sich selbst 
entscheiden auch hier zu bleiben. Es steht dir absolut nicht zu hier mit 
solchen verachtenden Äußerungen anzukommen.

> Wir haben schon jetzt zu viele alte arbeitslose Ingenieure und Techniker.

weil:

- die Politik dieses Landes falsch ist,

- weil Shareholder Value mehr zählt als Menschen in Arbeit,

- weil genügend Arbeit da ist, aber hochausgeklügelte personelle 
Sparmaßnahmen versuchen mit möglichst wenig Leuten möglichst viel 
Kapital für einige wenig Privilegierte zu erwirtschaften,

- weil nicht der Ingenieursgrad zählt, sondern die Qualifikation eines 
Ingenieurs (was will ich mit einem 50 jährigen, der jahrelang keine 
Fortbildung betrieben hat, dafür aber Ingenieur ist und meint, er könne 
sich auf dem akademischen Grad ausruhen?),

- und weil der deutsche Ingenieur ein typisch deutscher Michel ist und 
den Hintern nicht hochbekommt, um für sein Recht zu streiten.


und nicht weil:

- hier ein paar ausländische Absolventen versuchen Fuß zu fassen


Der ach so anständige Deutsche, für den Dichter, Denker, Moral, 
Disziplin und Anstand immer so wichtig sind, entwickelt sich im 
Handumdrehen zum Gegenteil gefreit dem Motto:

" Wenn ich auch nichts zu sagen habe und in der deutschen Hierarchie der 
Unterste bin, so habe ich doch noch den Einen unter mir: den Ausländer, 
auf dem ich hemmungslos rumkloppen darf"

Na dann.

von S. B. (Gast)


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> Oder wie soll's denn deiner Meinung nach funktionieren? Wenn ich hier
> vor Monaten kritisiert habe, dass die Ingenieure und Techniker sich
> alles gefallen lassen und auf die Straße gehen müssten, etwa wie's die
> Ärzte gemacht haben, dann geht das Geschrei gleich los: "das geht bei
> uns alles nichts,..." oder "das geht alles nicht, weil ...".
volle Zustimmung, nur leider ist die Berufsgruppe der Ingenieure und 
Techniker untereinander sehr zerstritten bzw. wegen schlechter 
Aussichten längst in andere Berufsbereiche abgewandert, usw. ... im 
Gegensatz zur Ärzteschaft,Bauernschaft, usw. - selbst für eine Demo 
reicht es dann nicht mehr aus.

von Wilhelm F. (Gast)


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Joachim schrieb:

> Er hat eine hervorragende Ausbildung
> genossen die den deutschen Steuerzahler viel Geld gekostet hat und in
> seinem Land wohl selten sein dürfte.

Joachim, zu diesem und auch anderen deiner Sätze:

Wir alle sind Ausländer, überall in der Welt.

Was ich mit Spargeldern und meiner Rente mache, denn die habe ich mir ja 
rechtschaffend erarbeitet, sowas geht überhaupt keine Sau was an. Ob ich 
das im Inland lasse, oder auf Malle versaufe oder vervögele, oder was 
auch immer. Wenn ich im Ausland war, dann möchte ich doch auch, daß die 
mich bis zur Beerdigung mal wieder frei lassen.

Na ja, Malle geht ja alles wieder in den eigenen Sack, ist immerhin das 
17. Bundesland. ;-) ;-) ;-)

Und zur Ausbildung selbst: Meistens kostet die einen selbst viel mehr, 
als man an Steuergeldern oder Ausbildungsgeldern in Anspruch nimmt. So 
war es wenigstens bei mir. Und ich denke mal, Simsim hat sicherlich auch 
gejobbt. Er hat ja auch etwas über die Regelzeit überzogen. Mit dem 
BaFög alleine ist man da ziemlich schnell am Ende, wenn er es überhaupt 
bekam.

Bei 30 Jahren ist da nämlich Ende.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> na ja, ob nun europaweites Ausland oder 200 km in Deutschland oder gar
> Übersee, das kommt im Prinzip alles auf das Gleiche hinaus und wenn sich
> der Job insgesamt lohnt und sich die Lebensqualität deutlich verbessert
> bin ich voll dabei, aber nur so auf blauen Dunst irgendwo hinziehen (um
> dann nach der Probezeit aus Kostengründen wieder entlassen zu werden)
> oder irgendwelchen propagierten miesen unsicheren Hoffnungen zu folgen
> nach dem Motto unserer Politiker (wird schon irgendwie gut gehen,
> Hauptsache Aktionismus) ist nicht mein Ding, eine gewisse Sicherheit
> sollte schon sein (typisch deutsch, ich weiß) - für ein paar lächerliche
> Euro kann ich auch vor Ort anderweitig jobben gehen und lebe auf dem
> gleichen Level. Entscheidend ist was netto nach Abzug aller Kosten in
> der Tasche bleibt, egal ob Inland oder Ausland!

Diese Einstellung ist an Kurzsichtigkeit kaum zu überbieten.

Vielleicht wird sich der Job anfangs nicht lohnen, aber besser wie jetzt 
wird die Chance, eine Festanstellung zu bekommen, nie werden.

Wichtig ist nicht, was jetzt im ersten Job nach der Arbeitslosigkeit am 
Ende unter dem Strich steht, sondern was dort in 2-5 Jahren stehen kann.

Und trotzdem: selbst mit 35k Einstiegsgehalt und 2 Wohnungen wirst du am 
ersten Tag besser dastehen als mit Hartz4.

Man zieht natürlich nicht vor der Probezeit weg, sondern sucht sich eine 
möblierte Einzimmerwohnung oder eine Pension. Das Finanzamt fördert ja 
sogar solche Aktionen.

Dass man aus Kostengründen nicht übernommen wird kann passieren. Wenn 
man die Leistung aber bringt, ist das nur ein sehr sehr geringes Risiko. 
Und selbst wenn hat man einen entscheidenden Schritt gemacht: Man hat 
wieder Erfahrung gesammelt, die man eben von daheim sitzen und 
Billigjobs macht nicht bekommt. Somit steigt wiederum die Chance, den 
nächsten Job zu kriegen.

Wenn man natürlich nicht gewillt oder nicht fähig ist, die Leistung zu 
bringen, sieht es schlecht aus. Naja, man kann es dann immer noch darauf 
schieben, dass die Firmen und das System böse ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Gun B. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Die Firmen pochen doch auf Flexibilität, oder? Dann laß sie doch diese
>> realisieren!! Zuhause oder in kleinen Vorort-Teams arbeiten! Ach, das
>> geht nicht, wird gesagt?!!
>
> Die Firmen machen es sich heute verdammt leicht und kommen ihrer
> Verantwortung nicht nach. Aber bitte, was soll denn die Alternative
> sein? Zu Hause bleiben statt mal 200km wegzuziehen und sich auf H4
> ausruhen? WAS soll das bewirken, es macht die Sache kein bisschen
> besser, sondern erschwert den Zugang zum Arbeitsmarkt noch mehr.
>

Klar, man muß sich entscheiden und nicht hadern. Dann gleich sofort 
umziehen.
Ich bin selbst mal ein Jahr lang jeden Arbeitstag 200Km hin und nochmal 
200Km zurück zur Arbeit. Aber ehrlich Leute: Es war dumm. Macht es nicht 
nach.


> Abdul K. schrieb:
>> Du meins wohl so Stellenanzeigen-Sprüche wie: "Sie suchen ihren
>> persönlichen Lebensmittelpunkt im Raum [Eintrag aus Excel: Standort
>> suchende Firma] in landschaftlich und kulturell vorzüglicher Lage
>> {Werden Sie aber nicht sehen, da immer in der Firma. Personaler lacht
>> sich einen}."
>
> Wohne auf dem Land. Hatte damals beim Verleiher bis zu 160km am Tag und
> habe mich auch nicht vor Umzug gescheut. Toll war das nicht, aber zur
> Überbrückung bis es was Besseres gab allemal besser als mit dem Hintern
> zu Hause zu bleiben und mir meine Zukunft mit H4 zu versauen. Und es
> wurde besser.
>

Tod ist man erst, wenn nix mehr geht. Bis dahin besteht Hoffnung :-)


>> Schonmal an das Haus, Freunde und die Kinder gedacht?
>
> Habe ich alles. Und?
>

Es belastet wahnsinnig.


> Abdul K. schrieb:
>> Laßt mal den Wilhelm in Ruhe. Wie lange wollen denn die Firmen auf
>> seinen reichen Erfahrungsschatz verzichten wollen? Ach, das zählt nicht,
>> hä?
>
> Warum? Wenn ich hier eine Meinung äußere, dann ist mir vorher bewusst,
> dass es Pro und Contra der Anderen gibt. Wenn ich das nicht vertrage,
> halte ich mich zurück - und fertig.
>

Er ist etwas empfindlich.


> Und: wie kannst du den Erfahrungsschatz aus der Ferne beurteilen? Ich
> habe ihn gefragt, was er kann, bis dato keine Antwort.

Ich kenne ihn anscheinend erheblich besser. Mir fällt sein reichlicher 
Erfahrungssschatz auf.
Vermutlich kann ich ihn ziemlich gut auch seelisch einschätzen. Das 
werde ich hier aber nicht weiter ausführen. Es gehört nicht hier her. 
Zumal leider die potentiell sozial schwierigen Personen (Ich wollte erst 
Gehirnkranke schreiben) in Richtung technischer Berufe eindeutig einen 
Überhang haben und dann sofort loshacken würden.


> Ich sag's mal so: es nutzt wenig, wenn ich der beste
> Schneepflugkonstrukteur bin, wenn es heute keinen Schnee mehr gibt und
> stattdessen Sonnenliegen der letzte Schrei sind. Was willst du daran
> machen? Außer sich selbst permanent selbst fortzubilden und dran zu
> bleiben. Disziplin & Härte, statt Sozialstaat versaute Bequemlichkeit
> ist die Gunst der Stunde.

Du meinst er ist veraltet? Na danke.
Formulieren wir es doch mal ganz hart extra für dich:
Jeder der in einem Hochhaus-Wohnsilo wohnt, macht Platz für andere die 
ein großes Grundstück mit Eigenheim bevorzugen.


>
> Abdul K. schrieb:
>> Das ganze System krankt einfach total.
>
> Das stimmt, aber es wird nicht besser, wenn du passiv im Selbstmitleid
> versackst. Änder es doch.

Ich lebe ziemlich zurückgezogen. Die menschliche Welt draußen 
interessiert mich nur noch wenig. Geld ist auch genug da. Einen Chef 
habe ich außer meiner Frau auch nicht. Ideal, oder? Na, jedenfalls für 
mich. Ich kann mir meine sozialen Kontakte frei nach Güsto aussuchen.


> Oder wie soll's denn deiner Meinung nach funktionieren? Wenn ich hier
> vor Monaten kritisiert habe, dass die Ingenieure und Techniker sich
> alles gefallen lassen und auf die Straße gehen müssten, etwa wie's die
> Ärzte gemacht haben, dann geht das Geschrei gleich los: "das geht bei
> uns alles nichts,..." oder "das geht alles nicht, weil ...".
> 1000 Argumente, im Selbstmitleid mit Goldstatus der ewigen Heuler zu
> verbleiben, kaum Argumente nach dem Motto "komm, lass uns mal darüber
> nachdenken, wie's gehen könnte".

Ja, den Ingenieuren und ähnlichen fehlt es an sozialer Kompetenz. Siehst 
du richtig.
Viele in diesen Berufen sind Sozialversager und wählen genau deswegen 
einen technischen Beruf. Vereinfacht gesagt: Da hat man gottseidank 
wenig mit Menschen zu tun. Es gibt Leute, die sehen diesen Satz genau 
aus der anderen Richtung. Deren Werdegang sieht dann natürlich auch 
anders aus.


>
> WAS soll sich denn ändern? Frau Merkel wird's nicht tun, die FDP erst
> recht nicht, die SPD hat uns die Scheisse unter Schröder doch erst
> eingebrockt - also, WER soll's ändern, wenn nicht wir selbst? Sag mir
> das bitte?!

Die mußten auch noch kommen. Ehrlich gesagt: Weg mit der Demokratie in 
dieser Form.


>
>
> Stefan L. schrieb:
>> Keine Firma zieht zu einem einzeln Bewerber, egal wie erfahren er ist
>> (oder glaubt zu sein).
>
> Absolut richtig. Besser selbst das Beste aus der Situation machen, als
> ewig warten auf das, was eh nicht kommen wird. Meine Zustimmung.
>

Ich poche trotzdem auf der Flexibilätsforderung herum! Warum nicht 
flexibel mit Leuten umgehen, die gewisse Defizite haben? Ist dafür keine 
Luft mehr vorhanden in Zeiten der Nichtkörperlichen Arbeit?


>
> Mein Chef kommt aus Südafrika (der ist übrigens auch mehr als 200km weit
> weggezogen - oder liegt Südafrika nebenan!?). Sein gesprochenes Deutsch
> ist gut, sein schriftliches wie das von Simsim. Wir sind ein
> ausländisches Unternehmen.

200Km oder 20KKm ist eigentlich dann fast egal.


> So schlecht ist Deutschland nicht, da war ich schon in ganz anderen
> Ländern.
>

Das einzige an DE Gute ist, daß Angsthasen die am liebsten alles per 
Versicherung abzudecken wünschen (selbst den Tod), hier momentan 
relative Ruhe außerhalb von Kriegen genießen.
Ein erstarrtes Land wie das Reich der russischen Eiskönigin. Alles 
wunderschöne einst lebende nun gefrorene Lebewesen aus Eiskristall für 
die Ewigkeit. (Wer das Märchen kennt)

von Pete K. (pete77)


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Immer diese Pauschalisierungen...

@Simsim H.
Du solltest etwas Geduld haben. Mache Dir klar, warum Dich ein 
Arbeitgeber einstellen sollte. Was sind Deine Stärken, die Dich vom Rest 
der Bewerber abheben? Jeder hat solche Stärken, Deine sind (aus meiner 
Sicht) auf jeden Fall die Fremdsprachen, das absolvierte Studium und der 
unbedingte Willen zu Arbeiten.

Gehe auf jeden Fall mit einem gesunden Selbstbewusstsein in das 
Bewerbungsgespräch, denn nicht nur Du bist auf die Firma angewiesen, 
sondern die suchende Firma auch auf Dich.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du bald weitere Einladungen 
erhälst.

Viele Grüße,
Pete

von Michael S. (technicans)


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Pete K. schrieb:
> Mache Dir klar, warum Dich ein
> Arbeitgeber einstellen sollte.

Grandiose Idee, wenn Arbeitgeber zu der Praxis übergegangen sind,
lausige Stellenbeschreibungen ohne Schwerpunkte, oder wenigstens
ein Anforderungsprofil, anbieten. Verantwortung, woraus man vielleicht
als Bewerber die Information filtern könnte um seinen beruflichen
Werdegang mitzugestalten, wird doch in D unterdrückt.
Hatte heute in der Jobbörse so einen entzückenden Fund.
Der da angegebene Link führte auf eine noch im Bau befindliche
Homepage und die Mutterfirma, so meine Google-Recherche, sitzt
in Essen(ca. 300km entfernt), was zumindest etwas Einblick in deren 
Tätigkeitsbereich zulässt.
Ein Anforderungsprofil gibts praktisch nicht, aber der Hinweis
auf Führerschein 3 lässt mich erahnen, das Kundendienst da wohl
beabsichtigt ist.

Marx W. schrieb:
>> Keine Firma zieht zu einem einzeln Bewerber, egal wie erfahren er is

Das weiß man meist nicht, aber wenn Firmen ein Kundendienstnetz
über mehrere Städte verteilt aufmachen könnte diese Aussage
relativiert werden, auch wenn die schnelle Erreichbarkeit lokaler
Kunden wohl eher eine Rolle spielen wird.

> sondern die suchende Firma auch auf Dich.
Das verschleiern die Firmen aber meisterhaft.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Und trotzdem: selbst mit 35k Einstiegsgehalt und 2 Wohnungen wirst du am
> ersten Tag besser dastehen als mit Hartz4.

Eher nicht. Manche möchten einem gerne sowas erzählen.

So ein Ding hatte ich vor ein paar Tagen mal mit meinem Vermieter 
durchgerechnet. Der ist Kaufmann. Und besorgt darum, weil bei mir 
einiges schief läuft. Und machte es mir ganz klipp und klar. Bei den 
Preisen, 35k (BRUTTO!!!) mit 2 Unterkünften, und Reisekosten, und in 
hunderten km Entfernung, sagte er mir eindeutig: Laß die Finger von so 
lumpigen Dingen, das bringt nichts. Der Lohn für einen Ingenieur an sich 
sei schon lumpig, egal der Ortsbedingungen und Reisen und Zweitwohnung. 
Such dir lieber vor Ort eine geringer bezahlte Hilfsarbeit, da stehst du 
am Ende besser da. Und der Mann meinte es gut mit mir, das persönliche 
Verhältnis ist top, ich bin sein langjähriger Mieter. Er hat ein echtes 
Interesse daran, daß ich bleibe, UND daß es mir besser gehen soll. Einen 
Nachmieter hätte er sofort, das ist nicht das Problem.

Es muß bei solchen Dingen schon was unterm Strich raus kommen, nicht nur 
nackte Arbeit für die Katz, ein Prepaid-Handy und ein 25 Jahre alter 
Golf, und ne rote Null am Monatsende, um mal wieder ein Lächeln ins 
Gesicht zu bekommen.

von Mine Fields (Gast)


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Wenn man keine zwei Jahre in die Zukunft denkt mag das natürlich erst 
einmal nicht sehr rentabel aussehen. Dass in der Zeit aber aus den 35k 
ganz schnell 55k werden können sollte man nicht vergessen. Mit 
Hilfsarbeiterjobs erreicht man das kaum.

Außerdem ist in einem solchen Fall die Förderung durch das Finanzamt 
enorm, da bleibt einiges mehr übrig.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Dass in der Zeit aber aus den 35k
> ganz schnell 55k werden können sollte man nicht vergessen. Mit
> Hilfsarbeiterjobs erreicht man das kaum.

Mit der bekannten Möhre vor dem Esel auch nicht.

von Mine Fields (Gast)


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Mit der Einstellung erreicht man natürlich nichts, das ist logisch.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> it der Einstellung erreicht man natürlich nichts, das ist logisch.

Ich hab dir doch schon mal gesagt, du kannst das so oft wiederholen , 
wie du willst. Wie ein Rosenkranzgebet.

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> Außerdem ist in einem solchen Fall die Förderung durch das Finanzamt
> enorm, da bleibt einiges mehr übrig.

Halte ich grundsätzlich für Unsinn das das Finnanzamt da groß was
fördert. Absetzen, wenn man was verdient und Steuern bezahlt, okay,
aber das ist ja nur anteilig und nicht zu vergleichen mit der
Förderung des Jobcenters, sofern es trotz der Streichung durch
die Regierung überhaupt noch was gibt. Da gibts dann Kostenerstattung
bis zu 100%.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das erinnert mich an einen Kumpel, der eine ganze Zeit lang Zeitungen 
morgens austrug. Klar, er konnt seine Familie damit über Wasser halten, 
aber sein Auto war nach kurzer Zeit am Ende. Letztens Ende hat die 
Zeitungsfirma also sein Auto benutzt. Vom Unfallrisiko auf schnell 
befahrenen Straßen bei 200Km ganz zu schweigen!
Aber es soll ja viele Leute geben, die nach einem streßigen Tag in der 
Firma eine Pause im Auto durch eine Rundfahrt machen, damit sie dann den 
abendlichen erneuten Streß in der Familie überleben. Dazu gibts ne 
Statistik.

von Mine Fields (Gast)


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Stimmt. Ich kann es einfach immer noch nicht fassen, wie man so eine 
Einstellung haben kann. Wenn man in der Krise waren die Argumente ja 
noch minimal sinnvoll. Jetzt sind sie aber einfach nur unglaublich...

von Simsim H. (simsim_h)


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wenn ich hier arbeitslos bleibe, dann bin ich ja lebenden begrabt.

Dann warum habe ich studiert? und ..... mich hat keine finanziert keine 
Bafög und nichts Mama und Papa sogar die Studiengebüren waren richtig 
hartes Brot.

In mein Heimatland war ich nur letze jahre (nach fast 10 jahre) als mein 
Mutter gestorben ist.
Die ganze Zeit in Deutschland habe ich das Ziel niemals verloren, Okay 
hat richtig lange gedauert aber ich bin erfolgreich geworden.

Ich möchte nicht reich sein und nicht arm sein aber ich möchte 
unsbhängig sein. Ich bin immer noch in der Bewerbungsdschungel und mal 
sehen was daraus wird, habe nächste Woche viele Termine zu 
Vorstellungsgespräche....

Ich habe noch etwas Zeit, wenn ich was find dann ja Okay und wenn nicht 
ja ich habe getan was ich kann.

Mir ist klar, dass es in dieses Land nichts einfach ist und habe gelernt 
von Kindheit zu kämpfen. Der Ankunft war selber eine hartes kampf, nicht 
weil ich hier bleibe oder.... Ich möchte was erreichen und das werde ich



Also schöne Wochenende und bis bald
Sim

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Letztens Ende hat die
> Zeitungsfirma also sein Auto benutzt.

So macht man das mit Leuten, die nicht rechnen können. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Jetzt sind sie aber einfach nur unglaublich...

Wir haben aus der Krise gelernt.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wir haben aus der Krise gelernt.

Offensichtlich aber das Falsche.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Offensichtlich aber das Falsche.

Nein, das Richtige.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>
>> Letztens Ende hat die
>> Zeitungsfirma also sein Auto benutzt.
>
> So macht man das mit Leuten, die nicht rechnen können. ;-)

Bei ihm hast du sogar Recht! Das betrifft mittlerweile ein 
Millionenheer. Vielleicht sogar alle, wer weiß das schon was ein Leben 
wert ist??

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nein, das Richtige.

Wer lieber daheim sitzt und nichts tut, hat vielleicht das Richtige 
gelernt. Da gebe ich dir Recht.

Wer was im Leben erreichen will, sucht spätestens seit einem halben Jahr 
wieder intensiv nach einem neuen Job.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Stefan, du bist einfach ein High-Performer und kannst das vielleicht 
auch dauerhaft ohne Herzinfarkt leisten! Dann gibts welche, die kommen 
mit dem Nötigsten aus, das ist der Wilhelm.

Das finde ich erstmal ok. Mich stört nur, das der High-Performer sich 
über den anderen mokiert. Offensichtlich herrscht Resourcenknappheit und 
man kämpft in der Mäusekiste ums letzte Körnchen.

von Mine Fields (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Stefan, du bist einfach ein High-Performer und kannst das vielleicht
> auch dauerhaft ohne Herzinfarkt leisten! Dann gibts welche, die kommen
> mit dem Nötigsten aus, das ist der Wilhelm.

Ich bin sicherlich kein High-Performer. Ich musste in der Krise auch 
eine effektive Gehaltseinbuße von ca. 50% hinnehmen. Arbeitslosigkeit 
wäre zu diesem Zeitpunkt für mich auch "lohnender" gewesen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Bei ihm hast du sogar Recht! Das betrifft mittlerweile ein
> Millionenheer. Vielleicht sogar alle, wer weiß das schon was ein Leben
> wert ist??

Es schrumpft auf Dauer alle ab. Millionenheer. Da kommt was zusammen.


Stefan L. schrieb:

> Wer lieber daheim sitzt und nichts tut, hat vielleicht das Richtige
> gelernt. Da gebe ich dir Recht.

> Wer was im Leben erreichen will, sucht spätestens seit einem halben Jahr
> wieder intensiv nach einem neuen Job.

Was hast du eigentlich für ein Problem? Sitzt du daheim, oder fühlst 
dich berufen, beurteilen zu müssen, daß nach einem halben Jahr DRINGEND 
jemand was zu suchen (und auch finden) muß?

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Was hast du eigentlich für ein Problem? Sitzt du daheim, oder fühlst
> dich berufen, beurteilen zu müssen, daß nach einem halben Jahr DRINGEND
> jemand was zu suchen (und auch finden) muß?

Ich habe ein Problem zu verstehen, wie man arbeitslos sein kann aber 
dennoch meint, sich die Rosinen herauspicken zu können und viele 
mögliche Angebote einfach nicht annehmen möchte.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Stefan L. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Stefan, du bist einfach ein High-Performer und kannst das vielleicht
>> auch dauerhaft ohne Herzinfarkt leisten! Dann gibts welche, die kommen
>> mit dem Nötigsten aus, das ist der Wilhelm.
>
> Ich bin sicherlich kein High-Performer. Ich musste in der Krise auch
> eine effektive Gehaltseinbuße von ca. 50% hinnehmen. Arbeitslosigkeit
> wäre zu diesem Zeitpunkt für mich auch "lohnender" gewesen.

Tröste dich, richtig reiche Leute haben da viel mehr verloren. Man 
spricht von 80%. Allerdings holen die gerade das Geld wieder rein, 
während du arbeitest und dich über 100% Aufschlag und damit den gleichen 
Stand wie vorher, freust.

Lassen wir das kapern.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Ich habe ein Problem zu verstehen, wie man arbeitslos sein kann aber
> dennoch meint, sich die Rosinen herauspicken zu können und viele
> mögliche Angebote einfach nicht annehmen möchte.

Ja selbstverständlich picke ich auch gerne Rosinen! Aber Hallo!

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> Ich habe ein Problem zu verstehen, wie man arbeitslos sein kann aber
> dennoch meint, sich die Rosinen herauspicken zu können und viele
> mögliche Angebote einfach nicht annehmen möchte.

Weil es Strategie vieler, eigentlich der meisten Arbeitgeber ist,
sich eben das beste auf dem Markt ins Boot zu holen das es gibt.
Viele andere Chancen ergeben sich erst gar nicht weil die hinter
verschlossenen Türen zustande kommen.  Irgendwann werden einige
Kandidaten aufs soziale Abstellgleis gestellt und nicht mehr beachtet.
Da kannste so viele Bewerbungen schreiben bis die Sonne gefriert.
Absolut zwecklos.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ja selbstverständlich picke ich auch gerne Rosinen! Aber Hallo!

Wäre für dich nur besser du wärst die Rosine.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich denke am ersten Arbeitsmarkt hat Wilhelm keine großen Chancen mehr. 
Ich übrigens auch nicht! Das bringt aber den Vorteil, das ich mit 
Wilhelm hier gut Zeit habe, Wissen auszutauschen.

von Michael S. (technicans)


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Abdul K. schrieb:
> Ich denke am ersten Arbeitsmarkt hat Wilhelm keine großen Chancen mehr.

Sehe ich auch so, aber die einzigste Alternative wäre eben was selbst
aufzuziehen. Aber das muss man auch wollen. Vielen fehlt einfach
die Motivation und die Drohkulisse der Jobcenter mit ihren rigiden
Vorschriften helfen da auch nicht weiter. Arbeitnehmer können
nebenberuflich mit Zustimmung des Arbeitgebers selbständig sein.
Ein Arbeitsloser muss das dann, wenn man die Vorschriften richtig 
interpretiert, hauptberuflich machen und sogar noch für ne
geringfügige Beschäftigung verfügbar bleiben.
Besser wäre es mit zunehmender Arbeitslosigkeit den Amtsknebel
soweit zu lockern das man wieder den Mut findet was neues
zu versuchen. Solche Anwartschaften gibts, aber die werden nur
Amtsintern für den Verwaltungsakt berücksichtigt. Mehr Freiheiten
hat man davon nicht.

von Mike S. (drseltsam)


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Hallo,

Ein Tip wo Du Dich bewerben kannst: Auswärtiges Amt, 
Bundesnachrichtendienst und private Firmen die irgendwas mit dem "War on 
Terror" zu tun haben. Wenn Du arabisch kannst, dürfte das sehr hilfreich 
sein. Kommt aber darauf an, wie Du sicherheitsmäßig klassifiziert wirst. 
Kollege ist Halbrusse und den haben sie nicht genommen (gut, 
kommunistische Ansichten helfen sicherlich allgemein nicht...)

von yannik (Gast)


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BND etc verlangt das man Bürger der BRD ist (also Deutscher im Sinne 
GG116 oder so)

von Ben (Gast)


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yannik schrieb:
> BND etc verlangt das man Bürger der BRD ist (also Deutscher im Sinne
> GG116 oder so)

Und?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Poster ist kein Deutscher! Daher auch die Ausweisung, wenn kein 
eigenen Lebensunterhalt verdienend. Die meisten machen dann einfach ein 
Geschäft auf. Was meinst du, warum es so viele türkische Gemüsehändler 
gibt?

von Michael S. (technicans)


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Abdul K. schrieb:
> türkische Gemüsehändler gibt?
... oder Döner-Kebab-Läden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gibt sogar türkische Elektronikläden ;-)

von S. B. (Gast)


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> Ich kann es einfach immer noch nicht fassen, wie man so eine
> Einstellung haben kann. Wenn man in der Krise waren die Argumente ja
> noch minimal sinnvoll. Jetzt sind sie aber einfach nur unglaublich...
das sind doch nur marginale Effekte - die ARGE ist natürlich auch nicht 
dumm und bereinigt Ihre Statistiken, so entsteht der Eindruck eines 
Aufschwungs bzw. Ende der Krise. Ist das wirklich so?
Krise heißt auch, daß es eben nicht mit der der Zeit von 35K (bzw. noch 
weniger) locker flockig auf 55k oder noch weiter hochgeht ... es kann 
genauso gut auf dem niedrigen Level + Inflationsausgleich stehen 
bleiben.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum hier einige im Forum frustriert 
sind - man bleibt gehaltsmäßig irgendwann stehen.
Vor 20 Jahren mag Deine Prognose durchaus gestimmt haben, keine Frage, 
aber heute ?
Heute haben sich die Zeiten leider zum negativen verändert - das sieht 
man u.a. an der Unzahl von Dienstleistern, also bitte hier keine Märchen 
erzählen ... Ausnahmen mag es immer mal geben, das ist aber nicht der 
Regelfall.
Das ist auch der Grund warum die Firmen die "besseren" (im Sinne von 
preiswerteren) Ings. aus dem Ausland haben möchten bzw. auslagern wo es 
nur geht!
Die Wahrscheinlichkeit, daß Du ganz rausfliegst ist dann je nach 
Firmengröße auch noch gegeben. Du bist eine Kostenposition im 
Unternehmen und ggf. auch mal ganz schnell entbehrlich, wenn es 
gleichwertige Leute gibt. Es kann wirklich jeden treffen, jederzeit.
Die richtige Krise kommt sowieso noch dank Griechenland, aber das ist 
ein anderes Thema.

von S. B. (Gast)


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> wenn ich hier arbeitslos bleibe, dann bin ich ja lebenden begrabt.
> Dann warum habe ich studiert? und ..... mich hat keine finanziert keine
> Bafög und nichts Mama und Papa sogar die Studiengebüren waren richtig
> hartes Brot.
tja, Pech gehabt, sowas soll vorkommen im Leben und passiert nicht 
wenigen.
Ein Studienabschluß war früher vielleicht mal ein Garant für ein gutes 
Einkommen, aber die Zeiten sind lange vorbei mein Freund.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Heute haben sich die Zeiten leider zum negativen verändert - das sieht
> man u.a. an der Unzahl von Dienstleistern, also bitte hier keine Märchen
> erzählen ... Ausnahmen mag es immer mal geben, das ist aber nicht der
> Regelfall.

Der Regelfall ist immer noch die Festanstellung. Mit großem Abstand. Für 
Langzeitarbeitslose und gerade ältere Leute bleibt vielleicht erst 
einmal nur der Einstieg über den Dienstleister übrig. Aber es geht ja 
erst einmal nur um den Einstieg, ein Sprungbrett in eine Festanstellung. 
Ein Problem bleibt, woran aber das System keine Schuld hat: Man muss 
natürlich eine Leistungsbereitschaft zeigen, die mit einem Absolventen 
mithalten kann.

S. B. schrieb:
> das sind doch nur marginale Effekte - die ARGE ist natürlich auch nicht
> dumm und bereinigt Ihre Statistiken, so entsteht der Eindruck eines
> Aufschwungs bzw. Ende der Krise. Ist das wirklich so?

Es ist wirklich so. Die nächste Krise steht natürlich schon vor der Tür. 
Deswegen ist es so wichtig, sich jetzt um eine Festanstellung zu 
bemühen. In der letzten Krise haben wir ja gelernt, welche wunderbaren 
Mechanismen wir in Deutschland haben, um Arbeitsplätze in einer solchen 
Krise zu schützen.

S. B. schrieb:
> Krise heißt auch, daß es eben nicht mit der der Zeit von 35K (bzw. noch
> weniger) locker flockig auf 55k oder noch weiter hochgeht ... es kann
> genauso gut auf dem niedrigen Level + Inflationsausgleich stehen
> bleiben.

Locker flockig natürlich nicht - Leistung muss man immer noch bringen. 
Und natürlich kann es auch auf niedrigen Nivaeu bleiben. Wenn man nichts 
unternimmt wird es aber ganz sicher so bleiben.

Okay, anscheinend gibt es Leute, die auf diese Art Sicherheit stehen...

von MaWin (Gast)


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> In der letzten Krise haben wir ja gelernt, welche wunderbaren
> Mechanismen wir in Deutschland haben, um Arbeitsplätze in einer
> solchen Krise zu schützen.

Kurzarbeit.

Hat wunderbar funktioniert, deutsche Firmen haben ihre Mitarbeiter 
gehalten und konnten nach der Krise die Produktion gleich wieder 
hochfahren.

Andere Länder, bei denen die Regierung nicht begriffen hat daß es in 
einer Weltwirtschaftskrise nicht sinnvoll ist wenn Leute entlassen 
werden, weil sie sowieso keine andere Firma finden werden die sie 
einstellt, und hinterher bei Neueinstellungen nach der Krise alle neu 
sortiert werden nun damit bewährte Teams und aufgebautes KnowHow 
verloren geht, haben es schlechter gehabt.

Merkel's Entscheidung zur Kurzarbeit war in genau dieser Situation sehr 
sinnvoll.

Leider gab es einige hochkriminelle Firmenchefs die das Geld eingesackt 
haben weil zu schlecht kontrolliert wurde.


> Der Regelfall ist immer noch die Festanstellung. Mit großem Abstand.

Ja, Altverträge.

> Für Langzeitarbeitslose und gerade ältere Leute bleibt vielleicht
> erst einmal nur der Einstieg über den Dienstleister übrig.

Nö. Für alle Neueinstellungen. Quasi alle Firmen verweigern sich einer 
menschenwürdigen Behandlung ihrer Arbeitnehmer und versuchen es erst mal 
mit Sklaventreibern um noch ein paar cent zusammenstreichen zu können. 
Laut Gesetz müsste man Zeitarbeitern MINDESTENS so viel bezahlen wie 
Festangestellten im selben Job, wie in anderen Ländern z.B. Frankreich 
auch, dann würde das mit der Zeitarbeit wunderbar funktionieren, 
natürlich nur mit einem Bruchteil der Arbeitnehmer und einem Bruchteil 
der Vermittlungsprovision. Allerdings gibt es in klitzekleines 
Schlupfloch im Gesetz "oder nach eigenem Tarifvertrag" und schwupps 
haben sich kriminelle Organisationen gebildet die ihre eigenen Tarife 
mit Surrogatgewerkschaften erstellen laut denen der Zeitarbeiter nur 
einen Bruchteil der branchenüblichen Löhne bekommen soll. Die Mafia des 
Arbeitsmarktes. Gut daß zumindest die erste Gewerkschaft vor Gericht 
nichtig erklärt wurde.

Andersrum muß man sagen, daß langjährig Festangestellte in Deutschland 
recht gut verdienen, so gut daß zweifelhaft ist ob sie ihr Einkommen 
auch wirklich erwirtschaften. Da man ihnen aber nicht einfach noch mehr 
Geld wegnehmen kann (mit Urlaubs/Weihnachtsgeld wurde das gemacht), 
müssen nun zum Ausgleich die neuen Mitarbeiter das Geld einsparen: Nun 
bekommt der alte 100% und der neue 50% und die Firma ist bei 75% 
Durchschnittslohn, und damit fährt sie gut. Fairer wäre es natürlich, 
wenn die alteingesessenen überdurchschnittlich verdienenden einen Teil 
ihres Lohnes an die mies bezahlten Neuangestellten abgeben würden, aber 
da ist mit der Solidarität Schluss, da kommt der jammerige Egoismus zum 
Tragen.

Wenn es darum geht, wie unfair die Schere zwischen arm und reich ist, 
müsste jeder (pro Kopf der Familie) der über 2000 EUR brutto/Monat 
verdient nämlich bereits abgeben, er ist nämlich bereits derjenige, der 
den anderen was wegnimmt. Noch krasser wenn man es weltweit betrachtet, 
dann müsste jeder Deutsche was abgeben. Aber wenn der Michel nicht 
selbst versteht daß er ein Stück der ungerechten Welt ist, dann muß das 
eben der Markt auf seine Art machen.

von smoerre (Gast)


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> Der Regelfall ist immer noch die Festanstellung.
das mag für jüngere Leute gelten - ältere sind wegen der ganzen 
Gesetzgebung hierzulande nicht willkommen, d.h. dann Dienstleister auf 
ewig oder Flucht ins Ausland, wobei letzteres immer noch besser ist, 
aber natürlich Verlust darstellt.

> Aber es geht ja erst einmal nur um den Einstieg, ein Sprungbrett in eine
> Festanstellung.
das galt alles vor 20 Jahren was Du hier erzählst, die aktuelle 
Situation ist eine andere ... und so viele Stellen gibt es hier auch gar 
nicht!!!

> Es ist wirklich so. Die nächste Krise steht natürlich schon vor der Tür.
> Deswegen ist es so wichtig, sich jetzt um eine Festanstellung zu
> bemühen. In der letzten Krise haben wir ja gelernt, welche wunderbaren
> Mechanismen wir in Deutschland haben, um Arbeitsplätze in einer solchen
> Krise zu schützen.
bemühen und bekommen sind zweierlei paar Schuhe - sollte Dir eigentlich 
klar sein.
In Deutschland gibt es zwei Sorten von Arbeitnehmern, die mit 
Festvertrag und die Leiharbeiter. In der Krise fliegen natürlich die 
Leiharbeiter raus und die Festangestellten machen Kurzarbeit.
Eine Festanstellung wirst Du schon deswegen nicht bekommen, weil dann 
schwieriger gekündigt werden kannst!
Genauso ist das, deshalb gibt es nur hierzulande so viele 
Leiharbeitsfirmen - in keinem anderen Land ist das so.
Diesen Umstand ignorierst Du völlig in Deiner Argumentation !!!

> Locker flockig natürlich nicht - Leistung muss man immer noch bringen.
> Und natürlich kann es auch auf niedrigen Nivaeu bleiben. Wenn man nichts
> unternimmt wird es aber ganz sicher so bleiben.
man muß die Situation richtig einschätzen und ganz nach Situation kann 
man seine Leistung dosieren.
Wer volle Leistung auf vage Versprechungen hin fährt, wird seine 
Erfahrungen schon noch sammeln! Den Nerd-Komplex hast Du spätestens bis 
30 überwunden, so ganz doof ist man dann nicht mehr und fällt auf die 
Sprücheklopfer nicht mehr herein.

> Okay, anscheinend gibt es Leute, die auf diese Art Sicherheit stehen...
Wie heißt es so schön - Leistung muß sich auch lohnen.
Solange es hier mafiöse Strukturen gibt, überlege ich zweimal was ich 
mache.
Einen Billigheimer-Job den kann ich überall auf der Welt bekommen, auch 
auf diese Weise kann man durchaus zufrieden sein, nur mal so ganz 
nebenbei.
Wer bis 35 keine Karriere im Betrieb gemacht hat, brauch dann nicht mehr 
darüber nachzudenken ... sondern muß andere Strategien fahren.
Jeder muß seine Probleme selbst lösen - ein Pauschalrezept, das Du hier 
ständig verkündest, gibt es nicht - das war früher mal so.

von smoerre (Gast)


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> Fairer wäre es natürlich,
> wenn die alteingesessenen überdurchschnittlich verdienenden einen Teil
> ihres Lohnes an die mies bezahlten Neuangestellten abgeben würden, aber
> da ist mit der Solidarität Schluss, da kommt der jammerige Egoismus zum
> Tragen.
die Alteingessenen sollten weitaus mehr Leistung bringen als die 
Newcomer und deshalb auch mehr verdienen - nur deshalb.
Ob das immer so ist, das ist leider eine andere Frage.
Eine Umverteilung unter dem Deckmäntelchen der Solidarität brauchen wir 
nicht.

> Wenn es darum geht, wie unfair die Schere zwischen arm und reich ist,
> müsste jeder (pro Kopf der Familie) der über 2000 EUR brutto/Monat
> verdient nämlich bereits abgeben, er ist nämlich bereits derjenige, der
> den anderen was wegnimmt
Job wechseln so wie in Amiland - und genau da liegen die Probleme in 
unserem Land. Vergiß Deine kommunistische Umverteilungsidee.

> Noch krasser wenn man es weltweit betrachtet, dann müsste jeder Deutsche
> was abgeben.
Das machen wir doch schon europaweit, momentan mal wieder an die faulen 
Griechen.

> Aber wenn der Michel nicht
> selbst versteht daß er ein Stück der ungerechten Welt ist, dann muß das
> eben der Markt auf seine Art machen.
na klar, wir müssen mal wieder die Welt retten ... die Geld-Umverteilung 
ins Ausland geht zu Lasten der hier lebenden Inländer inclusive der hier 
lebenden Migranten, die dann eben nicht die Förderung & Jobs bekommen, 
die sie bräuchten.

von lihjip (Gast)


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> Auswärtiges Amt,
> Bundesnachrichtendienst

Die nehmen aber keine älteren Männer und Frauen. Wozu man in Deutschland 
mit über 40 leider schon zählt.

> und private Firmen die irgendwas mit dem "War on
> Terror" zu tun haben.

Ja wenn man passende militärische Erfahrung mitbringt vielleicht.

von smoerre (Gast)


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ich sag mal so SimSim, einen entscheidenen Vorteil hast Du:
das ist der Migranten-Bonus; von dem könntest Du wirklich profitieren, 
wenn Du damit umzugehen weißt.

von MaWin (Gast)


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> Eine Umverteilung unter dem Deckmäntelchen der Solidarität
> brauchen wir nicht.

Stattdessen die im Namen des Kapitalismus ?
Nimm einen Herrn Ackermann, du glaubst doch selber nicht, daß
der die 10 Mio erarbeitet, die er als Angestelltengehalt bekommt.
Nein, es sind seine Mitarbeiter, die dieses Geld erarbeiten,
die Schalterangestellten und Kreditvermittler.
Aber denen nimmt er es weg, es wird umverteilt von denen die
es erwirtschaften hin zu denen die die Macht haben.
Das ist Kapitalismus.

Ohne Umverteilung würde der am meisten Einkommen und Wohlstand
haben, der am meisten produziert und damit Wert schöpft und
mit seinen Waren und Diensten unseren Wohlstand steigert,
der Arbeiter.
Weil dieser Mensch sozial ist (im Gegensatz zu dir) würde er
natürlich umverteilen, an seine Frau, an seine Kinder, und
vielleicht was an einen netten Künstler abgeben. Umverteilung
ist normal, ca. 75% gibt man in einer funktionierenden Gesellschaft
ab, ausser extreme egozentrische und damit gesellschaftsschädigende 
Menschen, die behalten gerne alles für sich und glauben das wäre
"gerecht".

Aber daß der wertschöpfende produzierende Mensch noch solchen
Ballast mitdurchfüttert wie einen Ackermann, und sogar mit dem
3000-fachen des eigenen Einkommens, das würde in einer normalen
Welt nie passieren, nur in der Umverteilung des ungebremsten
Kapitalismus ist das möglich.


> Vergiß Deine kommunistische Umverteilungsidee.

Vergiss deine egozentrische Gier: "Mir den Kuchen, dem Rest die
Krümel." Ein Grieche, der genau so viel arbeitet wie du und
sicher genau so gut ist, bekommt dafür ca. 1/4tel des Lohns.
Wo ist da die Umverteilung ? Deutschland nimmt sich einfach
mehr raus, beispielsweise weil es Panzer baut die es an die
Griechen verkauft, weil den Griechen vorher gesagt wurde,
die Grenze der EU zur Türkei wären deren Problem bei der
Verteidigung und sie müssten für den Angriffsfall gerüstet
sein und bestimmte Vorgaben bekamen. So geht Umverteilung.


Aber Globalisierung ist gnadenlos, smoerre, wenn du nicht
freiwillig abgeben willst, dann wird es dir eben genommen,
weil Inder billiger arbeiten, Finanzjongleure klüger sind,
und irgendjemand der Umverteilung von Entwicklugsländern
in Industrienationen ein Ende setzen muß (das machen diese
Länder wie China, in dem sie industrialisieren, und dann
darf der Michel noch ein wenig schreien wenn er von
Ehrgeizigeren überholt wird, aber es interessiert Niemanden).


Du meinst heute als Ingeniuer ein Leben wie ein Prinz
führen zu können, aber das ist keine naturgegebenes
Anrecht. Früher sind die Leute ärmer gewesen, hier
wurde mal so eine Geschichte gepostet wie es noch vor
1 Generation war:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/112280/Hochspannungstransistor_in_der_DDR.pdf

Nur heute schimpft der smoerre, wenn er sich von seinem
Gehalt den Zweitwagen nicht mehr leisten kann. Tja,
Kapitalismus, an nichts fehlt es nur am Geld, denn das
ist das einzige Regulativ warum nicht jeder 10 Autos,
4 Hubschrauber und 5 Inseln sein eigen nennen kann.
Zu jammern, man hätte zu wenig Geld, ist
kapitalismusinstrisisch.

von smoerre (Gast)


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> Stattdessen die im Namen des Kapitalismus ?
> Nimm einen Herrn Ackermann, du glaubst doch selber nicht, daß
> der die 10 Mio erarbeitet, die er als Angestelltengehalt bekommt.
Herr Ackermann ist nun wirklich das vollkommen falsche Beispiel - 
hättest Du einen Bänker von der IKB,Commerzbank,Hypovereinsbank etc. 
genannt, dann okay - denn die haben haben den Rettungsfallschirm der 
Bundesregierung in Anspruch nehmen müssen - die Deutsche Bank unter 
Herrn Ackermann nicht und genau das ist der Punkt. Die Leute an der 
Spitze kassieren aufgrund Ihrer Position nicht unbedingt wegen Ihrer 
Leistung.
Herr Ackermann hat aufgrund seiner guten Leistungen trotz Bankenkrise 
sein Gehalt völlig zu Recht verdient.

> Nein, es sind seine Mitarbeiter, die dieses Geld erarbeiten,
> die Schalterangestellten und Kreditvermittler.
> Aber denen nimmt er es weg, es wird umverteilt von denen die
> es erwirtschaften hin zu denen die die Macht haben.
> Das ist Kapitalismus.
tja, wieder falsch - es geht um Aufstiegsmöglichkeiten - und genau in 
diesem Punkt sieht es in Deutschland kritisch aus, weil Dir ein 
Jobschwenk übel genommen wird, weil ein Jobwechsel eine Gefahr ist, usw.
Deswegen gelingt Dir der Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär in 
Deutschland nicht ... deswegen wird Deine Garagenfirma von der 
Gewerbeaufsicht dicht gemacht, usw.
In Deutschland wäre die Computerindustrie schon aus bürokratischen 
Gründen gescheitert, so sieht es aus ... das hat aber nichts mit 
Kapitalismus zu tun.

> Ohne Umverteilung würde der am meisten Einkommen und Wohlstand
> haben, der am meisten produziert und damit Wert schöpft und
> mit seinen Waren und Diensten unseren Wohlstand steigert,
> der Arbeiter.
gehören ihm denn auch die Produktionsanlagen? Die Produktionsanlagen hat 
ja irgend entworfen ... der möchte vielleicht auch Geld für seine Arbeit 
sehen.
Ne, ne, frag die Leute aus Osteuropa wie geil die den Kommunismus & 
Arbeiter+Bauern-Staat fanden, die werden Dich dann aufklären.

> Weil dieser Mensch sozial ist (im Gegensatz zu dir) würde er
> natürlich umverteilen, an seine Frau, an seine Kinder, und
> vielleicht was an einen netten Künstler abgeben. Umverteilung
> ist normal, ca. 75% gibt man in einer funktionierenden Gesellschaft
> ab, ausser extreme egozentrische und damit gesellschaftsschädigende
> Menschen, die behalten gerne alles für sich und glauben das wäre
> "gerecht".
wieso als Inländer verteile ich ja jeden Tag in Deinem Sinne um, indem 
ich das Geld im Inland verbrauche bzw. verbrauchen muß um dort zu leben.
Und Sparen dient letztendlich nur einer größeren Anschaffung, also auch 
ein Verbrauch.

> Aber daß der wertschöpfende produzierende Mensch noch solchen
> Ballast mitdurchfüttert wie einen Ackermann, und sogar mit dem
> 3000-fachen des eigenen Einkommens, das würde in einer normalen
> Welt nie passieren, nur in der Umverteilung des ungebremsten
> Kapitalismus ist das möglich.
weißt Du, man kann darüber nachdenken es vielleicht so zu machen wie in 
Japan - da kann ein Manager maximal x-Prozent mehr verdienen als ein 
Arbeiter des gleichen Unternehmens; diese Lösung finde ich okay und 
sozial.
Eine Spitenleistung, die ja auch mit mehr Risiko verbunden sein kann, 
sollte allerdings immer besser bezahlt werden.
Genauso sollten allerdings die Auf- und Abstiegsmöglichkeiten besser 
sein, was hierzulande definitiv nicht der Fall ist - da gebe ich Dir 
recht.

> Vergiss deine egozentrische Gier: "Mir den Kuchen, dem Rest die
> Krümel." Ein Grieche, der genau so viel arbeitet wie du und
> sicher genau so gut ist, bekommt dafür ca. 1/4tel des Lohns.
> Wo ist da die Umverteilung ?
Die gehen doch schon mit 55 oder war es sogar 50 in Rente, und ich muß 
sehen wie ich hier klarkomme.
Ich hab nichts gegen Faulheit, aber wenn die in Ihrem Staat nichts 
geregelt bekommen, dann sollte das nicht auch noch mein Problem werden.

> Aber Globalisierung ist gnadenlos, smoerre, wenn du nicht
> freiwillig abgeben willst, dann wird es dir eben genommen,
> weil Inder billiger arbeiten, Finanzjongleure klüger sind,
> und irgendjemand der Umverteilung von Entwicklugsländern
> in Industrienationen ein Ende setzen muß (das machen diese
> Länder wie China, in dem sie industrialisieren, und dann
> darf der Michel noch ein wenig schreien wenn er von
> Ehrgeizigeren überholt wird, aber es interessiert Niemanden).
es gibt ja noch Länder, die es richtig machen wie die Schweiz oder 
Norwegen, usw., die haben keine Probleme mit Globalisierung, weil die 
sich in erster Linie um Ihre eigenen Inländer kümmern und so sollte es 
eigentlich sein bevor man anderen Wohltaten zukommen läßt.

> Du meinst heute als Ingeniuer ein Leben wie ein Prinz
> führen zu können, aber das ist keine naturgegebenes
> Anrecht.
Der beste Job heutzutage ist Beamter, das weiß jeder - was nicht jeder 
weiß ist, daß Beamte früher mal sehr schlecht bezahlt wurden wegen Ihrer 
Jobsicherheit. Das hat sich heute alles extrem gewandelt.

> Nur heute schimpft der smoerre, wenn er sich von seinem
> Gehalt den Zweitwagen nicht mehr leisten kann.
och ich komme mit sehr wenig Geld aus, aber im Gegensatz zu Dir empfinde 
ich keinen Neid gegenüber Leuten, die sich Luxus leisten können, erst 
recht nicht, wenn sie sich das Geld auch noch durch eigene Leistung 
erarbeitet haben.

von MaWin (Gast)


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> gehören ihm denn auch die Produktionsanlagen?
> Die Produktionsanlagen hat ja irgend entworfen ...
> der möchte vielleicht auch Geld für seine Arbeit sehen.

Alles in Ordnung, die haben gearbeitet. Der einzige, der nicht 
gearbeitet hat, ist der Besitzer. Der gibt nicht mal Geld, denn ohne 
Gewinnabsicht würde er die Produktionsanlage nicht bauen lassen, der 
will sein Geld vermehren und sich letztlich Geld auszahlen lassen. Er 
ist in keinster Weise Samariter, sondern nur in der glücklichen 
Position, Geld zu haben oder es noch nicht mal zu haben sondern Kredit 
zu bekommen (weil er den Bankvorstand kennt...). Ein einfaches Leben, 
wenn man im Glück schwimmt.

> wieso als Inländer verteile ich ja jeden Tag in Deinem Sinne um, indem
> ich das Geld im Inland verbrauche bzw. verbrauchen muß um dort zu leben.
> Und Sparen dient letztendlich nur einer größeren Anschaffung, also auch
> ein Verbrauch.

Nein, du verteilst nicht um, denn du erwartest dafür Arbeitsleistung. Du 
selbst hast das Geld vermutlich für Arbeit bekommen (und nicht 
umverteilt aus H4 bekommen), das Geld entspricht also einer bestimmten 
Arbeitsleistung, und nun gibst du dasselbe Geld nur weiter, wenn jemand 
anders dafür ebenso arbeitet, also ist für ein und dasselbe Geldstück 
plötzlich die doppelte Arbeitsleistung erbracht worden. Ist das nicht 
merkwürdig ? Wenn der Staat sich 50% greift, jammerst du, wenn auf diese 
Art aber "doppelt so viel Arbeit für dasselbe Geld" die Hälfte wert 
wird, ist es in Ordnung, das ist eben Kapitalismus.

Sicher gibt es für das Paradoxon eine Lösung, aber ich befürchte, auf 
die kommst du nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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MaWin, du bist ein komischer Typ. Hier muß ich dich allerdings 
unterstützen. Du hast es geblickt!

von smoerre (Gast)


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> Alles in Ordnung, die haben gearbeitet. Der einzige, der nicht
> gearbeitet hat, ist der Besitzer. Der gibt nicht mal Geld, denn ohne
> Gewinnabsicht würde er die Produktionsanlage nicht bauen lassen, der
> will sein Geld vermehren und sich letztlich Geld auszahlen lassen.
na ja, irgendwie muß er ja auch an Geld gekommen sein, um sich den Spaß 
leisten können ... kann sein, daß es leicht verdientes Geld, Erbschaft, 
etc. war, ja es gibt auch reiche Schnösel, wo man sich fragt, wie die 
das schaffen konnten - das ist dann vielleicht auch Glück.
Ich kann ja auch morgen im Lotto gewinnen, auch wenn ich wahrscheinlich 
vorher vom Blitz getroffen werde.
Dummerweise alles Schicksal, deshalb gilt ja auch in der Regel der 
Spruch: Durch Arbeit allein ist noch keiner reich geworden ... außer man 
arbeitet in einer Spitzenposition so wie Herr Ackermann.
Unsereins schafft das eben nicht mehr, vielleicht ja Deine Erben, wer 
weiß.

Letztendlich schafft der Produktionsanlagenbesitzer aber auch neue 
Arbeitsplätze und geht ein Risiko ein (Konkurrenz, Umsatzseinbrüche, 
usw.) und natürlich ist das auch eine Frage des Gesetzgebers ... Gott 
sei Dank haben wir die Vorindustralisierung überwunden und es gibt 
Gewerkschaften, Betriebsräte, usw. und leider auch Dienstleister, die 
alles wieder aushebeln. Da könnte die Gewerkschaft auch noch einiges 
machen.

> Er ist in keinster Weise Samariter, sondern nur in der glücklichen
> Position, Geld zu haben oder es noch nicht mal zu haben sondern Kredit
> zu bekommen (weil er den Bankvorstand kennt...). Ein einfaches Leben,
> wenn man im Glück schwimmt.
tja, das ist schon klar - das hab ich ja auch bemängelt, daß hier in 
Deutschland der Aufstieg extrem schwierig ist und ab einen gewissen 
Level nichts mehr passieren kann.
Ab einem gewissen Level ist ein schönes Leben möglich, es sei den 
wenigen gegönnt.
In USA ist das allerdings etwas anders - der Chef von Enron ist meines 
Wissens für lange Zeit ins Gefängnis gewandert, sowas ist in Deutschland 
fast ausgeschlossen - deshalb sind die Leute ja auch zu Recht sauer auf 
Manager, Bänker, usw., die sogar trotz eklatanter Fehlleistungen 
Millionen verdienen bzw. auch noch befördert werden ... und da hört es 
dann wirklich auf!

> Wenn der Staat sich 50% greift, jammerst du, wenn auf diese
> Art aber "doppelt so viel Arbeit für dasselbe Geld" die Hälfte wert
> wird, ist es in Ordnung, das ist eben Kapitalismus.
die Frage ist, ob man wirklich soviel Staatsquote braucht.
Der Staat sollte da eingreifen, wo es Auswüchse gibt (was ja leider nur 
noch bruchstückhaft der Fall ist) und die Kernsegmente im Staatsbesitz 
halten (Wasser, Strom, Transport,usw.) sich ansonsten raushalten. Leider 
läuft in puncto Staat ziemlich viel schief, das hat aber nur noch 
entfernt was mit Kapitalismus zu tun.
In puncto Telekommunikation kann Du Dich vielleicht noch erinnern wie 
der Bürger durch das damalige Staatsunternehmen Telekom abgezockt wurde 
... insofern ist zuviel Staat eine teure Angelegenheit für jedermann.
Heute werden die Kids durch 0900 Unsinn, Abmahnungen, usw. abgezockt und 
der Staat schreitet nicht gegen diese Auswüchse ein, weil die 
Staatsklientel da mitverdient.

Die ganze Bankenkrise hätte im Vorfeld verhindert werden können, wenn es 
die entsprechenden Gesetze schon gegeben hätte - bis heute hat man 
nichts geändert, das ist dann aber ein politisches Versagen; die 
Rahmenbedingungen diktiert immer noch der jeweilige Staat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Das bringt aber den Vorteil, das ich mit
> Wilhelm hier gut Zeit habe, Wissen auszutauschen.

Na, die Butter ganz vom Brot, lasse ich mir niemals nehmen. Wenn es 
möglich wäre, hätten auch noch welche das Wissen aus meinem Kopf 
geklaut, um es sich selbst zu implantieren, ganz sicher. Gut, daß das 
nicht geht.

von Paul Baumann (Gast)


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Wilhelm schrob:
>Wenn es
>möglich wäre, hätten auch noch welche das Wissen aus meinem Kopf
>geklaut, um es sich selbst zu implantieren, ganz sicher. Gut, daß das
>nicht geht.

Warte nur, bis die neuen Modelle von Köpfen auf dem Markt sind.
;-)

MfG Paul

von MaWin (Gast)


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> Die ganze Bankenkrise hätte im Vorfeld verhindert werden können,
> wenn es die entsprechenden Gesetze schon gegeben hätte

Welche Gesetze ?

Die, daß Regierungen gefälligst die Finger davon lassen sollen,
ständig zu meinen, man könne die "Wirtschaft ankurbeln",
denn das tun sie mit Krediteld welches dann zu Spielgeld werden.

von smoerre (Gast)


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> Welche Gesetze ?
Ich habe das damals mit der Bankenkrise mit Interesse verfolgt.
Die spanischen Banken waren nicht davon betroffen, da die spanische 
Regierung das im Vorfeld verboten hatte (vielleicht wegen der damaligen 
Immobilienblase in Spanien). Viele deutsche Banken sind auf die 
Schrottpapiere reingefallen und zwar massiv!
Die Schweizer Banken waren laut Aussagen einiger mir bekannter Schweizer 
ebenfalls nicht besonders betroffen.
Nach der Lehman-Brother-Pleite gab es dann aus dem ultrakonservativen 
Lager der Amis die Forderung die restlichen amerikanischen Banken, die 
sich auf den Unsinn eingelassen haben ebenfalls insolvent gehen zu 
lassen, weil das ein normaler kapitalistischer Reinigungsprozeß sei ... 
na das wäre dann ganz lustig geworden.

von Mine Fields (Gast)


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smoerre schrieb:
> das galt alles vor 20 Jahren was Du hier erzählst, die aktuelle
> Situation ist eine andere ... und so viele Stellen gibt es hier auch gar
> nicht!!!

Doch, ist heute noch so. Man muss aber beachten, dass das regional sehr 
unterschiedlich sein kann. Ich denke in deiner Ecke magst du vielleicht 
Recht haben. Man muss sich dann halt auch entsprechend orientieren.

smoerre schrieb:
> bemühen und bekommen sind zweierlei paar Schuhe - sollte Dir eigentlich
> klar sein.

Ist klar. Nur mit Bemühung hat man wenigstens die Chance.

smoerre schrieb:
> Eine Festanstellung wirst Du schon deswegen nicht bekommen, weil dann
> schwieriger gekündigt werden kannst!

Aber nur in der Festanstellung kannst du zum Wissensträger werden. Und 
viele Arbeitgeber erkennen noch, dass sie mit Leiharbeitern (zumindest 
im Ingenieursbereich) ihr Wissen nicht halten können.

Auf der anderen Seite heißt es auf Arbeitnehmerseite: Aus 
Karrieregründen alle paar Jahre wechseln, länger bleiben ist schlecht 
für die Karriere. Logisch, dass man dann mit 50 zum Ausschuss gehört, 
weil man nirgends wirklich tiefes Wissen ansammeln konnte.

smoerre schrieb:
> man muß die Situation richtig einschätzen und ganz nach Situation kann
> man seine Leistung dosieren.
> Wer volle Leistung auf vage Versprechungen hin fährt, wird seine
> Erfahrungen schon noch sammeln!

Richtig. Und wenn man aus H4 rauskommen will, muss man eben erst einmal 
volle Leistung bringen.

Auf vage Versprechungen darf man natürlich nicht hereinfallen - so wie 
einer der sich hier bewegt und ständig was von Versprechungen von seinen 
alten Profs erzählt, von wegen Ingenieure bekommen alle super Jobs, egal 
wie sie sich anstellen. Genauso sollte man natürlich 
Festeinstellungsversprechungen von Personalern behandeln (die 
Möglichkeit besteht natürlich immer und wird auch praktiziert). Aber 
wenn man mal eine Weile bei einem Dienstleister war, hat man zumindest 
genügend Erfahrung um auch mit Bewerbungen für reguläre Stellen wieder 
reale Chancen zu haben.

smoerre schrieb:
> Wie heißt es so schön - Leistung muß sich auch lohnen.

Richtig. Und sobald sie hilft, aus H4 herauszukommen, lohnt es sich.

von smoerre (Gast)


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> Richtig. Und sobald sie hilft, aus H4 herauszukommen, lohnt es sich.
na ja, viele Wege führen nach Rom - in diesem Zusammenhang ist die 
Lebensbiographie von Herrn Bulkowski aus den USA interessant, der einen 
ganz anderen Weg gegangen ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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> Richtig. Und sobald sie hilft, aus H4 herauszukommen, lohnt es sich.

Der hört ja mit dem Dreck immer noch nicht auf...

von MaWin (Gast)


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> Lebensbiographie von Herrn Bulkowski

Als Glücksspieler. Na ja.

Dort werden keine Werte geschaffen, sondern nur umverteilt. Für jeden 
Gewinner gibt es auch einen Verlierer.
Der einzige der immer gewinnt ist die Bank.

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> Aber wenn man mal eine Weile bei einem Dienstleister war,

Da bekommste auch nicht immer einen Job, geschweige denn einen der
Fachlich passt. Viele Dienstleister spielen doch nur mit Bewerbern.
Fragt sich nur, wie lange sich die Gesellschaft solche Machenschaften
noch ansehen will?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es gibt genug kranke Menschen (Lassen wir mal das weg, wie es dazu kam), 
die also auf volle Leistung gehen sollen, damit sie aus H4 wieder 
rauskommen. Habe ich das richtig verstanden? Wo es genug arbeitslose 
Profis gibt?
Schonmal davon gehört, das es auch noch weitere Klassen unterhalb H4 
gibt? Vermutlich nicht. Geh einfach mal zur Tafel und schau dir die 
Leute einfach nur mal an. Hör ein paar Minuten zu. Dann verstehst du was 
wirklich los ist. Von den Leuten könnte man vielleicht 20% in eine 
normale Arbeit schicken und 40% sind schlicht fertig mit der Welt.
Von deren Problemen mit Überschuldung (ganze Rudel von Nichtsnutz-Firmen 
leben von Zinsen die nie mehr weniger werden... Wo ist denn da Merkel un 
die blühenden Landschaften von Kohl?), Polizei, zu viele und teils 
bereits kaputte Kinder usw. ganz abgesehen.

Geht man jeden Tag 9 Stunden auf die Arbeit und dann zur Familie und 
Hobby, Garten und Urlaub - bekommt man sowas kaum mit. Dazu muß man 
schonmal selbst bei der Tafel gefragt haben, unter welchen Bedingungen 
man was von denen bekommt. Das gibt dann erstmal das erste Erwachen. Ich 
habe das alles mal ausprobieren dürfen.

von S. B. (Gast)


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> Lebensbiographie von Herrn Bulkowski
> Als Glücksspieler. Na ja.
darauf wollte ich jetzt überhaupt nicht abzielen, sondern auf etwas ganz 
anderes!
Dieser Mann hat nach seinem Rauswurf als Elekroing. sich gesagt lma - 
ich mache jetzt mal eine berufliche 180 Grad Wende und sein anderes 
Hobby zum Beruf gemacht und siehe da, hat bestens geklappt.
Soll heißen sich nicht zu sehr auf nur eine Sache zu fixieren, so wie 
die nerds, sondern auch mal andere Varianten antesten ... das kann auch 
Selbstständigkeit sein, so wie Du es empfiehlst MaWin - liegt aber nicht 
jeden, das solltest Du dabei sagen.

Apropos Glücksspiel - ein Bewerbungsschreiben ist doch auch nichts 
großartig anderes ... aber das werde ich jetzt besser nicht weiter 
ausführen.

> Dort werden keine Werte geschaffen, sondern nur umverteilt. Für jeden
> Gewinner gibt es auch einen Verlierer.
> Der einzige der immer gewinnt ist die Bank.
stimmt im Prinzip, aber wenn Du neben der Bank auch zum Gewinner 
gehörst, kann Dir der Rest egal sein, zumal die ganze Sache legal ist.

von S. B. (Gast)


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> Schonmal davon gehört, das es auch noch weitere Klassen unterhalb H4
> gibt? Vermutlich nicht.
gute Analyse, H4 ist nämlich nicht der unterste Level, wer die mit H4 
verbundenen Repressalien nicht kontern kann, sackt noch weiter ab.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Brauchts nicht mal. Was das Amt als Lebensgemeinschaft sieht, geht leer 
aus, wenn der Partner auch nur einen Deut zu viel Geld hat. Ob das für 
den Antragssteller überhaupt verfügbar ist, spielt keinerlei Rolle! 
Typisches Beispiel: Der Mann verzockt alles oder steckts in Alkohol und 
Auto. Die Frau geht praktisch leer aus und futtert dank ihrer Eltern 
dann noch die gemeinsamen Kinder mit durch.
Das Amt frohlockt, denn nun zahlen ja die Großeltern den 'Löwenanteil'.

Und solche Geschichten in mehr als 1001 Varianten...

von MaWin (Gast)


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> > Schonmal davon gehört, das es auch noch weitere Klassen unterhalb H4
> > gibt? Vermutlich nicht.
> gute Analyse, H4 ist nämlich nicht der unterste Level, wer die mit H4
> verbundenen Repressalien nicht kontern kann, sackt noch weiter ab.

Ich glaube eher, er meint Studenten, denn das ist in Deutschland die 
einzige Gruppe denen kein H4 zusteht obwohl sie im Schnitt wohl weniger 
zum Leben haben, sondern die man im Gegenteil von Jahr zu Jahr mehr 
melkt, was dann von den Eltern bezahlt wird wenn die reich genu sind, 
und die ärmeren Kinder eben hinten raus fliegen egal wie klug.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Meinte ich nicht, aber offensichtlich das gleiche falsche Spiel. 
Studieren kann in den Ruin führen, also genau vorher überlegen.

Auch nett ist das:
H4 gibts nicht wegen Lebensgemeinschaft, aber der Partner will nicht 
heiraten. Nicht zu heiraten ist doch heutzutage nichts besonderes mehr, 
oder?! Dann gibts aber auch keine Familien-Krankenversicherung! Dem Amt 
ist das egal.

von Der Greis (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Fragt sich nur, wie lange sich die Gesellschaft solche Machenschaften
> noch ansehen will?

Bei den deutschen obrigkeitshörigen Schlafmützen für immer. Einzig 
allein, wenn sich die ausländischen Gene stärker vermehren und das 
deutsche, masochistische Gemüt zurückdrängen, könnte Besserung eintreten 
bzw. der Bürgerkrieg.
Solange herrschen in Deutschland Hungerlöhne und Narrenfreiheit für 
Ausbeuter jeglicher Art.

von yannik (Gast)


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von yannik (Gast)


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"Meinte ich nicht, aber offensichtlich das gleiche falsche Spiel.
Studieren kann in den Ruin führen, also genau vorher überlegen."
zb gibt es Leute die in Deutschland mit 5k€ in die Privatinsolvenz 
gehen, das ist etwa die hälfte von dem was ein Bafögempfänger allein an 
Bafög schulden hat (andere Schulden bei Eltern,Kfw etc )

von Mine Fields (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Es gibt genug kranke Menschen (Lassen wir mal das weg, wie es dazu kam),
> die also auf volle Leistung gehen sollen, damit sie aus H4 wieder
> rauskommen. Habe ich das richtig verstanden? Wo es genug arbeitslose
> Profis gibt?

Nein, das hast du völlig falsch verstanden. Woher nimmst du das jetzt 
mit den kranken Leuten? Davon habe ich zumindest nie geredet. Was willst 
du mir jetzt damit in den Mund legen?

Ich rede von den "arbeitslosen Profis", die eben volle Leistung bringen 
könnten - wenn sie denn wollten.

Abdul K. schrieb:
> Typisches Beispiel: Der Mann verzockt alles oder steckts in Alkohol und
> Auto. Die Frau geht praktisch leer aus und futtert dank ihrer Eltern
> dann noch die gemeinsamen Kinder mit durch.

Soll jetzt also das Amt noch eine Alkoholsucht finanzieren? In diesem 
Fall muss sich eben die Frau verabschieden, wenn sie die Leistung vom 
Amt sehen will.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Stefan L. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Es gibt genug kranke Menschen (Lassen wir mal das weg, wie es dazu kam),
>> die also auf volle Leistung gehen sollen, damit sie aus H4 wieder
>> rauskommen. Habe ich das richtig verstanden? Wo es genug arbeitslose
>> Profis gibt?
>
> Nein, das hast du völlig falsch verstanden. Woher nimmst du das jetzt
> mit den kranken Leuten? Davon habe ich zumindest nie geredet. Was willst
> du mir jetzt damit in den Mund legen?
>

Ich lege dir nix in den Mund, allerdings sehe ich deine Weitsicht 
eingeschränkt. Das ist aber auch nichts besonderes, denn unsere Behörden 
und die Scham der Betroffenen tun ihr übriges.


> Ich rede von den "arbeitslosen Profis", die eben volle Leistung bringen
> könnten - wenn sie denn wollten.
>

Die sind dann blöde, wenn sie nicht die große Kohle im Job einstecken 
würden.


> Abdul K. schrieb:
>> Typisches Beispiel: Der Mann verzockt alles oder steckts in Alkohol und
>> Auto. Die Frau geht praktisch leer aus und futtert dank ihrer Eltern
>> dann noch die gemeinsamen Kinder mit durch.
>
> Soll jetzt also das Amt noch eine Alkoholsucht finanzieren? In diesem
> Fall muss sich eben die Frau verabschieden, wenn sie die Leistung vom
> Amt sehen will.

Na, das will ich dann bei dir sehen wenn du deswegen deinen Partner 
einen Tritt gibst. Erzähls mal deiner Frau. Was sagt die?

von Mine Fields (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich lege dir nix in den Mund, allerdings sehe ich deine Weitsicht
> eingeschränkt. Das ist aber auch nichts besonderes, denn unsere Behörden
> und die Scham der Betroffenen tun ihr übriges.

Was hat das mit Weitsicht und unseren Behörden zu tun? Gar nichts. Das 
ist eine Sache zwischen dem Ingenieur und seinen (potentiellen) 
Arbeitgebern.

Abdul K. schrieb:
> Die sind dann blöde, wenn sie nicht die große Kohle im Job einstecken
> würden.

Wieso?

Abdul K. schrieb:
> Na, das will ich dann bei dir sehen wenn du deswegen deinen Partner
> einen Tritt gibst. Erzähls mal deiner Frau. Was sagt die?

Das ist in der Realität natürlich nicht so einfach - das sollte schon 
klar sein. Die Frage bleibt aber: Wieso sollte das Amt die Alkoholsucht 
finanzieren?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefan L. schrieb:
> Was hat das mit Weitsicht und unseren Behörden zu tun? Gar nichts. Das
> ist eine Sache zwischen dem Ingenieur und seinen (potentiellen)
> Arbeitgebern.
>

Warst du der, der sinngemäß schrieb er verstehe nicht wie ein Ing. den 
Arsch nicht hochkriegt? Wenn du es nicht warst, dann tippe ich jetzt den 
Originator an.


> Abdul K. schrieb:
>> Die sind dann blöde, wenn sie nicht die große Kohle im Job einstecken
>> würden.
>
> Wieso?
>

Jemand der was kann und auch gesucht wird, lebt mit Job viel besser 
als ohne Job. Hat viel weniger Streß und oftmals auch weniger Arbeit 
u.a. irgendwelchen Schnäppchen hinterherzulaufen. Oder dem GV einen 
Kaffee anzubieten, damit der mal etwas milde ist.


> Das ist in der Realität natürlich nicht so einfach - das sollte schon
> klar sein. Die Frage bleibt aber: Wieso sollte das Amt die Alkoholsucht
> finanzieren?

Als Ingenieur soll das wohl ne rhetorische Frage sein?

Indem die Behörde alle bereits hinter der Front (Geldüberweisung) 
krankenversichert. Wobei da könnte man gleich das nächste Kapitel öffnen 
und alle krankenversichern von Staatswesen her. Denn die 10 Euro pro 
Quartal sind das nächste reale Problem!


Eigentlich gehört das alles nicht mehr wirklich hierher. Und es geht den 
Leuten die was dran ändern könnten, eh am Arsch vorbei. Aber wenn ich 
das hier schreibe, hat es vielleicht irgendwann Folgen.
Ich denke, Wilhelm (der war ja wohl gemeint), liest es auch gerne.

Es ist einfach Zeit alles zu ändern, nicht nur die EHEC-Meldekette.

Wünsche Simsbims viel Glück!

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Warst du der, der sinngemäß schrieb er verstehe nicht wie ein Ing. den
> Arsch nicht hochkriegt? Wenn du es nicht warst, dann tippe ich jetzt den
> Originator an.

Und wo ist jetzt der Bezug deiner Antwort zu dieser Aussage?

Abdul K. schrieb:
> Jemand der was kann und auch gesucht wird, lebt mit Job viel besser
> als ohne Job. Hat viel weniger Streß und oftmals auch weniger Arbeit
> u.a. irgendwelchen Schnäppchen hinterherzulaufen. Oder dem GV einen
> Kaffee anzubieten, damit der mal etwas milde ist.

Gleiches Problem. Kein Bezug zur Originalaussage.

Abdul K. schrieb:
> Als Ingenieur soll das wohl ne rhetorische Frage sein?
>
> Indem die Behörde alle bereits hinter der Front (Geldüberweisung)
> krankenversichert. Wobei da könnte man gleich das nächste Kapitel öffnen
> und alle krankenversichern von Staatswesen her. Denn die 10 Euro pro
> Quartal sind das nächste reale Problem!

Dito. Es ging doch darum, dass eine Familie zu wenig Geld hat, weil der 
Mann alkoholsüchtig ist. Wieso sollte in diesem Fall der Frau H4 bezahlt 
werden und in anderen Fällen nicht?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Lassen wir es dabei sein. Ich habe deine damalige Aussage schon längst 
vergessen. Hier wars ein Aufhänger für mein Anliegen.

Die einfachste Lösung wäre das Bürgergeld ca. 2000-3000 Euro (In Formen 
eines Freibetrages gegenüber der Lohnsteuer), was jedem lebenden Bürger 
zusteht. Und die Abrechnung des Privatlebens als Firma. Selbst für 
Kinder und 'Ehefrauen'. Im Gegenzug gibt es keinerlei Sonderregelungen 
und Bezüge mehr! Der ganze Wasserkopf wäre weg, existentielle Sorgen 
ebenso. Das Kleinkind mit seinen Geld bezahlt also seinen Kindergarten 
selbst.
Und damit der Pseudo-Sozialneid aufhört: Steuererklärung macht ja dann 
JEDER, die wird veröffentlicht. So wie in Schweden.

Und wem das nicht reicht, der geht eben arbeiten! Und zwar nimmt er nur 
Jobs an, die ihn weiterbringen. Er hat ja keine Sorgen mehr. Diese 
High-Performer erwirschaften dann erhebliche Beträge, die neu verteilt 
werden können. Ein Ackermann soll ja nach Meinung vieler so 
leistungsfähig sein, da wirds ihm mit dem Zahlen kein Problem sein, 
oder?

Also eine moderne Form des Almosens aus dem Islam entlehnt.

Denkt mal drüber nach.

Das wars.

von MaWin (Gast)


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> Die einfachste Lösung wäre das Bürgergeld ca. 2000-3000 Euro (In Formen
> eines Freibetrages gegenüber der Lohnsteuer), was jedem lebenden Bürger
> zusteht.

Cool, und das Geld dazu druckst du in der Bundesbank, oder wie ?

Du überschätzt den Reichtum Deutschland MASSIV.

Selbst wenn alle 40 Mio arbeitenden Leute wie bisher arbeiten, reicht es 
vorne und hinten nicht für ein DURCHSCHNITTSEINKOMMEN von 3000 EUR. 
2800000000000 EUR  80000000 Bürger  12 Monate = 2900 EUR und das 
willst du dem Mensch persönlich geben, der Staat hätte dann nichts (für 
Strassen, Schulen, Deiche, Polizei und was man alles nicht bezaheln will 
aber im Notfall doch dringendst braucht).

Natürlich würde bei 3000 EUR keine Sau mehr arbeiten, immerhin ist das 
das 100-fache Einkommen eines Afrikaners.

von Michael S. (technicans)


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MaWin schrieb:
> Natürlich würde bei 3000 EUR keine Sau mehr arbeiten, immerhin ist das
> das 100-fache Einkommen eines Afrikaners.

Afrika mit Deutschland zu vergleichen ist dem Thema nicht dienlich,
aber es würde natürlich noch mehr Wirtschaftsflüchtlinge nach D locken
wenn hier plötzlich ein Schlaraffenland entstehen würde. Von den
vielen H4-Empfängern sind ja jetzt schon über eine Million Zugereiste.

Stefan L. schrieb:
> Ich rede von den "arbeitslosen Profis", die eben volle Leistung bringen
> könnten - wenn sie denn wollten.

Wer behauptet, das die nicht wollen? Nicht jeder Job ist geeignet,
schon gar nicht mit den Einkommensvorstellungen des Arbeitgebers
auszukommen. Natürlich kann nicht in allen Wirtschaftsbereichen
jeder das gleiche verdienen. Das würde wegen der unterschiedlichen
Erträge auch gar nicht klappen. Allerdings bekommen die Bewerber
auch selten bis nie einen Einblick in die Ertragslage des Unternehmens
weil auch Arbeitgeber ungern teilen. Herrschen (und selbst gut
verdienen) wollen sie dagegen immer. Ein paar Firmen die ich beobachte, 
verfolgengenau diese Strategie. Nur das dann die Binnennachfrage
nie auf einen grünen Zweig kommt, schon gar nicht auf Dauer.
Das alles könnte man nur mit einer (Teil-) Planwirtschaft in
den Griff bekommen, aber das birgt in sich dann wieder die
Gefahr das solche Strukturen missbraucht werden und dann
scheitern. Egal was man tut, es ist immer das falsche.
H4 soll ja nach einer Studie einer Stiftung auch gescheitert sein.
Wundert mich nicht, bei dem Bürokratismus der da hinter steckt.
Für die eigentliche zielgerichtete Tätigkeit sind
dann keine Resourcen frei und die Wirtschaft spielt auch nicht
mit oder falsch.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wer behauptet, das die nicht wollen?

Einige behaupten es hier selbst. Und ich kenne auch den einen oder 
anderen Fall in meinem persönlichen Umfeld, bei denen das ähnlich ist 
(wobei das keine Ingenieure sind).

Das sind natürlich eher Einzelfälle, sehr viele Ingenieure bekommen ja 
gute Jobs und wollen natürlich auch Leistung bringen.

Michael S. schrieb:
> Das alles könnte man nur mit einer (Teil-) Planwirtschaft in den Griff
> bekommen, aber das birgt in sich dann wieder die Gefahr das solche
> Strukturen missbraucht werden und dann scheitern.

Genau das ist das Problem. Es gibt kein faires Wirtschaftssystem, 
solange es von Menschen gesteuert wird. Denn die Gier der Menschen lässt 
sich nicht abschalten und es wird immer Leute geben, die das System zu 
ihrem eigenen Gunsten und zu Lasten der Ärmeren missbraucht.

Abdul K. schrieb:
> Lassen wir es dabei sein. Ich habe deine damalige Aussage schon längst
> vergessen. Hier wars ein Aufhänger für mein Anliegen.

Okay, das habe ich mir gedacht. Ich würde dich dann aber bitten einfach 
das Zitieren meiner Beiträge zu lassen, wenn deine Antowrten keinen 
Bezug mehr haben.

von S. B. (Gast)


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> Wer behauptet, das die nicht wollen?

> Einige behaupten es hier selbst.
beziehst Du Deine Aussage etwa auch auf mich?
Ich habe behauptet, daß sich hier die Arbeit entgeldmäßig entweder nicht 
lohnt oder daß es hierzulande nicht genügend offene Stellen gibt ... nur 
deswegen gibt es H4, einzig und allein deswegen!
Wir könnten auch Zwangsarbeit einführen, was der H4-Katalog unter 
anderer Umschreibung ja auch vorsieht ... also wo ist Dein Problem?

> Und ich kenne auch den einen oder
> anderen Fall in meinem persönlichen Umfeld, bei denen das ähnlich ist
> (wobei das keine Ingenieure sind).
und die sind mit dem H4 Regelsatz rundum zufrieden, weil sie nicht mehr 
arbeiten brauchen?
Mich würde mal interessieren, welche imaginären Fälle das sind? 
Wahrscheinlich 4 köpfige H4 families, da lohnt es sich dann wirklich 
nicht mehr zu arbeiten, sondern munter weiter Kinder in die Welt setzen.
Faktum ist, daß es hier gar nicht genügend effektiv vorhandene offene 
Stellen gibt!
Und da kannst Du tausendmal das Gegenteil behaupten, es wird dadurch 
nicht wahrer.
Und selbst wenn einer das System ausnutzt - dann taugt das System eben 
nichts bzw. man muß den Mißbrauch stoppen; das ist aber das Problem, 
derer die das System H4 kreiert haben!


> Das sind natürlich eher Einzelfälle, sehr viele Ingenieure bekommen ja
> gute Jobs und wollen natürlich auch Leistung bringen.
klaro, und als Ergänzung sollte man noch erwähnen, daß sehr viele gute 
Ings. in andere Jobs flüchten müssen, weil die just in time and 
knowledge Mentalität hierzulande es so vorschreibt.

> Denn die Gier der Menschen lässt
> sich nicht abschalten und es wird immer Leute geben, die das System zu
> ihrem eigenen Gunsten und zu Lasten der Ärmeren missbraucht.
so ein Quatsch, ich kann das morgen per Gesetz verkünden, dann sieht die 
Welt ganz anders aus - der andere Extremfall war ja der Kommunismus, den 
viele hier so lieben.
Letztendlich alles nur eine politische Frage.

von Backflow (Gast)


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>beziehst Du etwa auch auf mich?
>Ich habe behauptet, daß sich hier die Arbeit entgeldmäßig entweder nicht
>lohnt und das hier nicht genügend offene Stellen gibt ...

Du warst doch derjenige, der sich beharrlich weigert aus Berlin 
wegzuziehen, weil man Dir keine Garantie auf ewigen Wohlstand auswärts 
geben will.

>so ein Quatsch, ich kann das morgen per Gesetz verkünden,

Völliger Realiätsverlust. Zieg doch mal ein modernes System wo das 
funktioniert.

von MaWin (Gast)


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> Ich habe behauptet, daß sich hier die Arbeit entgeldmäßig entweder nicht
> lohnt und das hier nicht genügend offene Stellen gibt ... nur deswegen
> gibt es H4, einzig und allein deswegen!

Na ja, es gibt eine Menge Leute, die nicht arbeiten können,
zu alt, zu krank (für mich gehören Alkoholiker/Drogensüchtige,
psychisch geschädigte und Leute mit körperlichen Beeinträchtigungen
dazu), als Alleinerziehende aufpasspflichtig,
und es gibt noch mehr Leute, die beim Arbeiten nicht so
reinhauen können, wie es die deutschen Arbeitgeber als
Mindestvoraussetzung gerne hätten, dauernd bereit und
intelligenter als der Chef aber ohne das zu merken.

Es gibt eine Menge Leute, denen man H4 zahlen muß, weil die
Privatwirtschaft ihnen keine Jobs gibt, weil die dann lieber
Leute aus dem Ausland einstellen oder gleich im Ausland
einstellen.

Unter allen Gesellschaften war es üblich, diese Leute
mitdurchzufüttern, meist durch die Familie, aber oft auch
durch Verteilung von anspruchloseren Jobs (Ziegenhirte...).
Das Problem bei anspruchsloseren Jobs: Sie bringen nicht
das Geld ein, was man zum Leben braucht, also wird kein
Privatunternehmer sie anbieten (es sei denn man verpflichtet
ihn gesetzlich dazu, wie bei Behinderten oder in den USA,
aber das Kapitalismusvorbildland USA ist ja nur dann ein
Vorbild wenn es um weitere Repressalien oder Gierbefriedigung
(Vorstandsbezüge) geht, nicht wenn es um deren als notwendig
erkannte Regelungen geht, wie eben Verpflichtung zu einfachen
Jobs, Mindestlohn etc.)
Wenn man die anspruchslosen Jobs subventioniert, dann sackt
sich die Subvention der private Arbeitgeber ein, also muß
in so einem Fall die Gemeinschaft als Arbeitgeber auftreten,
letztlich die Idee der 1 EUR Jobs, die aber schlecht umgesetzt
wurde.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> Faktum ist, daß es hier gar nicht genügend effektiv vorhandene offene
> Stellen gibt!

Faktum ist, dass es für gute Ingenieure auch genügend Jobs gibt.

Dass dies in niedrig qualifizierten Berufen anders aussieht, bezweifle 
ich nicht. Genauso wenig bezweifle ich, dass es Regionen gibt, auf die 
deine Aussage zutrifft (das habe ich oben ja schon mehrfach 
geschrieben). Aber es gibt eben auch Regionen, in denen es den 
Ingenieursmangel tatsächlich gibt.

Dass es Firmen gibt, die trotzdem die Preise drücken wollen und nur über 
Dienstleister einstellen, ist klar. Aber das ist eher die Minderheit. 
Viele Firmen stellen tatsächlich nur über Dienstleister ein, weil sie 
anders nicht an Ingenieure kommt. Der Übernahmewille ist hier definitiv 
vorhanden.

S. B. schrieb:
> so ein Quatsch, ich kann das morgen per Gesetz verkünden, dann sieht die
> Welt ganz anders aus - der andere Extremfall war ja der Kommunismus, den
> viele hier so lieben.
> Letztendlich alles nur eine politische Frage.

Wenn du die Macht hättest, ein gerechtes Wirtschaftssystem zu schaffen, 
würdest du dir auch ein Schlupfloch offen halten, um dich und deine 
Kumpanen bereichern zu können.

S. B. schrieb:
> klaro, und als Ergänzung sollte man noch erwähnen, daß sehr viele gute
> Ings. in andere Jobs flüchten müssen, weil die just in time and
> knowledge Mentalität hierzulande es so vorschreibt.

Gute Ingenieurs müssen sicher nicht in andere Jobs flüchten. Aber viele 
machen es sicherlich aus freien Stücken, weil ihnen der Druck einfach zu 
hoch ist. Ich erkenne daran aber nichts Schlimmes.

S. B. schrieb:
> und die sind mit dem H4 Regelsatz rundum zufrieden, weil sie nicht mehr
> arbeiten brauchen?
> Mich würde mal interessieren, welche imaginären Fälle das sind?

Imaginäre Fälle sind das nicht. Die Leute sind tatsächlich mit ihrem 
Regelsatz zufrieden. Bei einigen war das dann eben so, dass sie von der 
Familie dann durchgefüttert wurden.

Und hier gab es ja auch öfters die Aussage: Arbeit muss sich richtig 
lohnen. Für 200 Euro mehr im Monat würden viele anscheinend nicht 
arbeiten gehen.

von Michael S. (technicans)


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S. B. schrieb:
> nur deswegen gibt es H4, einzig und allein deswegen!

Eigentlich ist das Arbeitslosengeld 1 dafür da und H4 für den
arbeitsfähigen Rest der nicht zum Zuge kommt. Bisschen
differenzierter ist das ganze schon.
>und die sind mit dem H4 Regelsatz rundum zufrieden, weil sie nicht mehr
>arbeiten brauchen?
Manchen reicht das zum leben, notgedrungen, aber was ist
das für ein Leben? Und mit jedem Tag, jeder Woche, jedem Jahr wird
es schwieriger und Perspektivloser.

MaWin schrieb:
> Na ja, es gibt eine Menge Leute, die nicht arbeiten können,
> zu alt, zu krank (für mich gehören Alkoholiker/Drogensüchtige,
> psychisch geschädigte und Leute mit körperlichen Beeinträchtigungen
> dazu)...

Die landen dann in der Sozialhilfe, aber deren Hürde ist hoch.
Meist werden alle die, die augenscheinlich noch laufen können und
wenigstens drei Stunden (wo gibts denn solche Jobs und wie soll
man davon leben ?) arbeiten können in H4 gesteckt. Vermittlungsfähigkeit
kann man bei NULL ansiedeln was aber nichts macht, weil das Jobcenter
eh nix vermittelt.

>Es gibt eine Menge Leute, denen man H4 zahlen muß, weil die
>Privatwirtschaft ihnen keine Jobs gibt, weil die dann lieber
>Leute aus dem Ausland einstellen oder gleich im Ausland
>einstellen.
Eher weil der Arbeitgeber lieber eine lange Zeit die eierlegende
Wollmilchsau sucht (die er eigentlich gar nicht benötigt) und
wo er sich nicht dem Grundsatz von Angebot und Nachfrage ergeben
will, zu einem für beide Seiten akzeptablen Vertragsverhältnis,
insbesondere einer für den Arbeitnehmer, akzeptablem Vergütung
zu kommen. Wenn man da eine Umfrage machen würde, werden die
meisten nur das bezahlen wollen, was entweder, sofern vorhanden
ist, der Rest der eigenen Belegschaft in vergleichender Stellung
verdient oder was die Wirtschaftsverbände oder ihre
Branchenmitstreiter denen empfohlen haben, damit die Gewinne, Kosten
und das Wirtschaftsgefüge schön gleichmäßig und langzeitstabil bleiben.

>letztlich die Idee der 1 EUR Jobs, die aber schlecht umgesetzt wurde.

Was man vermutlich auch gar nicht besser machen kann, auch nicht wenn
das Kind jetzt Bürgerarbeit heißt. Wird garantiert auch ein Flop.

Stefan L. schrieb:
> Und hier gab es ja auch öfters die Aussage: Arbeit muss sich richtig
> lohnen.
Das ist nur ein Zitat das gern von Politikern, insbesondere von der
von der Leyen gern benutzt wird.

> Für 200 Euro mehr im Monat würden viele anscheinend nicht
> arbeiten gehen.
Du musst da den Aufwand ja gegenrechnen und wenn du dann zich Stunden
für umgerechnet 5 Euro/Std. malochst hast, hast du unterm Strich nichts
verdient.

von S. B. (Gast)


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> Du warst doch derjenige, der sich beharrlich weigert aus Berlin
> wegzuziehen, weil man Dir keine Garantie auf ewigen Wohlstand auswärts
> geben will.
blabla, wieviel falsche Behauptungen willst Du hier noch aufstellen ... 
versuch doch mal wenigstens sachlich zu bleiben und von Deiner 
persönlichen Aversion gegen mich runter zu kommen, das würde die 
Diskussion hier vielleicht weiterbringen.

> Völliger Realiätsverlust. Zieg doch mal ein modernes System wo das
> funktioniert.
ein Beispiel wäre so paradox das klingt, USA - da brauchst Du u.U. 
mehrere Jobs um dort zu leben und die bekommst Du da offenbar auch wegen 
restriktiver Einwanderungspolitik, wegen hire and fire, wegen 
antidiskrimierender Bewerbungsmöglichkeit, usw. usw.,!
Wenn das da so wie hier laufen würden, hätten die in USA schon längst 
einen Bürgerkrieg - denn die Sozialleistungen sind da weitaus schlechter 
wie hierzulande.
Anderes Beispiel wäre die Schweiz, die werden von arbeitswilligen 
Deutschen mittlerweile überflutet, so daß da über Sperren nachdenken.
Die haben ein weitaus besseres Sozialsystem für Arbeitslose + 
Mindestlohn.
Es liegt an der Gesetzgebung und im Prinzip profitiert das Land hier von 
der Wiederaufbauleistung unserer Eltern.
Ist doch Wahnsinn was hier mittlerweile abläuft.

von Michael S. (technicans)


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S. B. schrieb:
> Ist doch Wahnsinn was hier mittlerweile abläuft.

Was denn? Das die WIrtschaft boomt, aber die Arbeitslosigkeit,
selbst wenn rückläufig, kaum nennenswert weniger wird?
Mindestlohn, was eine Lösung wäre, obwohl in vielen Länder
erfolgreich angewandt, wird hier politisch erfolgreich blockiert.
Wir haben die doch gewählt und nun haben wir den Salat.

von S. B. (Gast)


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>und die sind mit dem H4 Regelsatz rundum zufrieden, weil sie nicht mehr
>arbeiten brauchen?
> Manchen reicht das zum leben, notgedrungen, aber was ist
> das für ein Leben? Und mit jedem Tag, jeder Woche, jedem Jahr wird
> es schwieriger und Perspektivloser.
genau, deswegen war es ja auch eine rhetorische Frage.
Wer mit den paar Euros + Sanktionsgeschrei vom Amt bei Nichterfüllung 
irgendwelcher Pflichten ernsthaft zufrieden ist, ist ein Fall für den 
Psychiater.

>Es gibt eine Menge Leute, denen man H4 zahlen muß, weil die
>Privatwirtschaft ihnen keine Jobs gibt, weil die dann lieber
>Leute aus dem Ausland einstellen oder gleich im Ausland
>einstellen.
eine Frage der Gesetzgebung! Deswegen hatte ich das USA-Beispiel 
gebracht; wenn sich dort ein Einheimischer auf eine Stelle bewirbt, dann 
kann der Arbeitgeber nicht einfach jemand aus dem Ausland bei gleicher 
Qualifikation einstellen ... und wenn der inländische Ami die letzte 
Lusche ist.

von S. B. (Gast)


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> Was denn? Das die WIrtschaft boomt, aber die Arbeitslosigkeit,
> selbst wenn rückläufig, kaum nennenswert weniger wird?
na ja, was heißt hier boomen, in China, Türkei, usw. würden sie so ein 
Wachstum schon als Krise einstufen.
Letztendlich der gewohnte Exportboom, der diesen Boom ausmacht, wehe, 
wenn der mal langfristig einbricht.

von MaWin (Gast)


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> eine Frage der Gesetzgebung! Deswegen hatte ich das USA-Beispiel
> gebracht; wenn sich dort ein Einheimischer auf eine Stelle bewirbt, dann
> kann der Arbeitgeber nicht einfach jemand aus dem Ausland bei gleicher
> Qualifikation einstellen ... und wenn der inländische Ami die letzte
> Lusche ist.

Wenn du dich besser informieren würdest....

Dasselbe Gesetz gibt es auch hier. Es lautet übrigens in den USA und 
auch hier:

Wenn beide dieselben Anforderungen erfüllen, ist der einheimische 
vorzuziehen.

Nicht die letzte Lusche.

Es ist auch in beiden Regionen auf etwa dieselbe Einwohnerzahl Inländer 
vs. Ausländer bezogen: In den USA nicht nur auf Kalifornier, sondern 
alle amerikanischen Staatsbürger, in Europa nicht nur auf Deutsche, 
sondern alle europäischen Staatsbürger. Ausländer sind die nicht-EU-ler.

von Backflow (Gast)


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noch >> Völliger Realiätsverlust. Zieg doch mal ein modernes System wo 
das
>> funktioniert.
>ein Beispiel wäre so paradox das klingt, USA

Du weißt schon noch, was Du schreibst? Nach Deiner Aussage kannst Du die 
Gier per Gesetz ausschalten - und nennst jetzt ernsthaft die USA, quasi 
das "Mutterland der Gier" als Beispiel?!

>Wenn das da so wie hier laufen würden, hätten die in USA schon längst
>einen Bürgerkrieg

Wie gesagt, völliger Realitätsverlust. Man könnte eher sagen, uns geht's 
hier ziemlich gut.

>blabla, wieviel falsche Behauptungen willst Du hier noch aufstellen ...

Mir ist die Zeit wirklich zu schade, um über die Foren-Suche Dir zig 
entsprechende Beiträge Deinerseits um die Ohren zu hauen.
In den USA würdest Du nicht solche Sprüche kloppen, weil Du nämlich 
jetzt gerade bei einem Putzjob versuchen würdest, das Geld für Deine 
Miete und die Arztrechnungen zu verdienen und keine Zeit hättest hier 
herumzulungern.

>...von Deiner persönlichen Aversion gegen mich runter zu kommen.

Ich kenne genug Studienkollegen, die große Probleme bei der Jobsuche 
hatten und wenn auch mit Abstrichen durch Eigeninitiative und 
Zusatzausbildungen, die sie übrigens selbst finanziert haben, ihr 
Auskommen gefunden haben.
Dein ewiges "die-Politik-und-Gesellschaft-ist-Schuld" Gefasel geht einem 
wirklich auf den Keks.

von S. B. (Gast)


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> Faktum ist, dass es für gute Ingenieure auch genügend Jobs gibt.
wo steht das denn geschrieben?
Schauhe die zur Abwechslung nur mal die Absolventenzahlen an und die 
Zahl der offenen Stellen ... danach wird sowieso vertuscht, wo es nur 
geht.

> Aber es gibt eben auch Regionen, in denen es den Ingenieursmangel
> tatsächlich gibt.
das hat nichts mit Mangel zu tun, sondern mit Anspruchsdenken der Firmen 
... ich kann die Meßlatte so hoch setzen, daß ich permanenten Mangel 
habe, gar kein Thema.
Die Firmen sind hier m.E. auch ziemlich dumm, insbesondere die kleinen 
und mittelständischen Firmen.
Die Großindustrie hat kein Problem mit Mangel und wird ihn bei richtiger 
Personalpolitik auch niemals haben!

> Wenn du die Macht hättest, ein gerechtes Wirtschaftssystem zu schaffen,
> würdest du dir auch ein Schlupfloch offen halten, um dich und deine
> Kumpanen bereichern zu können.
es geht darum, wie groß das Schlupfloch ist und für wen man es offen 
hält.
Unsere Regierung hat das in Ihrem Selbstbereicherungstrip echt gut 
geschafft, indem sie zwei konträre Gruppen gegeneinander aufhetzt und 
rumjaulen läßt ... sie selber kassieren ab, mehr als früher, immer mehr 
Posten und Pöstchen!

> Gute Ingenieurs müssen sicher nicht in andere Jobs flüchten. Aber viele
> machen es sicherlich aus freien Stücken, weil ihnen der Druck einfach zu
> hoch ist. Ich erkenne daran aber nichts Schlimmes.
Ja Stefan, ich muß Dir indirekt danken, weil mich solche Aussagen wie 
Deine obige und das konträre Leid der Betroffenen zu ganz neuen 
Projekten inspirieren - vielleicht zahlt sich das ja noch in barer Münze 
für mich aus :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> Die einfachste Lösung wäre das Bürgergeld ca. 2000-3000 Euro (In Formen
>> eines Freibetrages gegenüber der Lohnsteuer), was jedem lebenden Bürger
>> zusteht.
>
> Cool, und das Geld dazu druckst du in der Bundesbank, oder wie ?
>

Geld ansich hat keinen Wert. Der Wert entsteht NUR durch Umlauf.


> Du überschätzt den Reichtum Deutschland MASSIV.
>

Nö. Aber vielleicht doch wenn ich nach China schaue.


> Selbst wenn alle 40 Mio arbeitenden Leute wie bisher arbeiten, reicht es
> vorne und hinten nicht für ein DURCHSCHNITTSEINKOMMEN von 3000 EUR.
> 2800000000000 EUR  80000000 Bürger  12 Monate = 2900 EUR und das
> willst du dem Mensch persönlich geben, der Staat hätte dann nichts (für
> Strassen, Schulen, Deiche, Polizei und was man alles nicht bezaheln will
> aber im Notfall doch dringendst braucht).
>

Der Bürger bekommt viel mehr Macht. Zahlt auch für seine Straße, wenn du 
das so willst, warum nicht.


> Natürlich würde bei 3000 EUR keine Sau mehr arbeiten, immerhin ist das
> das 100-fache Einkommen eines Afrikaners.

Der Afrikaner käme nicht ran! Außerdem überweisen wir Milliarden an die 
Ölhaie in Fernost und sonstwo (und bekommen dafür ausgebildete 
Terroristen zurück. Ansonsten würden die nämlich noch auf Kamelen reiten 
;-) ). Genauso nach China für Plunder. Was ist da das Problem? Fehlt 
dieses Geld nicht genauso, wie die Wirtschaftkaufkraft der 3000 Euro 
Bürger?

Du denkst viel zu kurzfristig und hast Angst. Wie die meisten.

von g. b. (gunb)


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Abdul K. schrieb:
> Ich bin selbst mal ein Jahr lang jeden Arbeitstag 200Km hin und nochmal
> 200Km zurück zur Arbeit. Aber ehrlich Leute: Es war dumm. Macht es nicht
> nach.

Na klar ist das dumm, da nimmt sich für eine Zeit eine Wohnung, 
probiert, wie's klappt, und entscheidet dann, ob man den Job nimmt und 
dauerhauft umzieht oder zurückgeht, ganz einfach.

Abdul K. schrieb:
> Ich kenne ihn anscheinend erheblich besser. Mir fällt sein reichlicher
> Erfahrungssschatz auf.
> Vermutlich kann ich ihn ziemlich gut auch seelisch einschätzen. Das
> werde ich hier aber nicht weiter ausführen.

Das brauchst du auch nicht. Wer hier ein paar Jahre mitliest, stellt 
schnell fest, wer hier fast täglich in den gleichen Rubriken auftaucht. 
Auch die Haltung dieser Leute ist dann schnell klar. Und auch, warum sie 
nie einen Job finden.

> Es gehört nicht hier her.
> Zumal leider die potentiell sozial schwierigen Personen (Ich wollte erst
> Gehirnkranke schreiben) in Richtung technischer Berufe eindeutig einen
> Überhang haben und dann sofort loshacken würden.

Vielleicht ist es aber auch ganz einfach so, dass die vermeintlich 
"schwierigen" Personen eher die Normalos sind und gelernt haben, sich in 
der Gemeinschaft einzuordnen, sich auch mal durchsetzen können, während 
andere sich zu Hause verkriechen und dann den PC und das Internet als 
Forum für Ihre menschlichen Defizite nutzen. Schuld sind dann immer nur 
die anderen, nie sie selbst.

Abdul K. schrieb:
> Ich lebe ziemlich zurückgezogen. Die menschliche Welt draußen
> interessiert mich nur noch wenig. Geld ist auch genug da. Einen Chef
> habe ich außer meiner Frau auch nicht. Ideal, oder? Na, jedenfalls für
> mich. Ich kann mir meine sozialen Kontakte frei nach Güsto aussuchen.

Siehst du, da haben wir's ja. Du lebst zurückgezogen, kaum Kontakt nach 
außen, Geld ist auch genug da. Na toll, ist ja der bequemste Weg, sich 
keiner Herausforderung mehr stellen zu müssen, am Wenigsten der 
menschlichen! Genau das ist das Problem von Leuten wie dir. Genau da 
sind dir die am Weiten voraus, die jeden Tag mit anderen klarkommen 
müssen und ihren Weg finden, um in der Gemeischaft akzeptiert zu werden. 
Da hilft es nichts, morgens zu Hause den PC einzuschalten und über's 
Forum nur das herauszufiltern, was einem gerade passt.

Und: welche Kontakte suchst du dir denn frei aus? Du lebst doch der 
eigenen Aussage nach ziemlich zurückgezogen. Mach dir mal klar, dass du 
den Weg des wahren Lebens auf eine ziemlich bequeme Art umgehst.

Simsim hat da lobenswerter Weise schon Einiges mehr geleistet als du.

Abdul K. schrieb:
> Ich poche trotzdem auf der Flexibilätsforderung herum! Warum nicht
> flexibel mit Leuten umgehen, die gewisse Defizite haben?

Genau, bezieh das auf Simsim und schau dir an, wie die Leute die deine 
Forderungen stellen mit ihm umgehen. Toller Widerspruch!

> Ist dafür keine Luft mehr vorhanden in Zeiten der Nichtkörperlichen  >Arbeit?

Wo lebst du? Habe mein ganzes Studium auf dem Bau, im Maschinenbau, in 
der Metallverarbeitung gearbeitet. Sonntags taten mir die Knochen 
bestimmt nicht vom Rumsitzen weh. Realitätsverlust nennt man deine 
Ansichten.

>> Mein Chef kommt aus Südafrika (der ist übrigens auch mehr als 200km weit
>> weggezogen - oder liegt Südafrika nebenan!?). Sein gesprochenes Deutsch
>> ist gut, sein schriftliches wie das von Simsim. Wir sind ein
>> ausländisches Unternehmen.
>
> 200Km oder 20KKm ist eigentlich dann fast egal.

Ach so, dann ist es egal, aber ein Deutscher kann das nicht. Was für ein 
hausgemachter Schwachsinn. Sorry, aber für solche Ansichten hätte mich 
mein Vater schon mit 10 Jahren in den Hintern getreten - zu recht.

>> So schlecht ist Deutschland nicht, da war ich schon in ganz anderen
>> Ländern.
>>
>
> Das einzige an DE Gute ist, daß Angsthasen die am liebsten alles per
> Versicherung abzudecken wünschen (selbst den Tod), hier momentan
> relative Ruhe außerhalb von Kriegen genießen.
> Ein erstarrtes Land wie das Reich der russischen Eiskönigin. Alles
> wunderschöne einst lebende nun gefrorene Lebewesen aus Eiskristall für
> die Ewigkeit. (Wer das Märchen kennt)

Das einzig schlechte an DE ist, dass Leute wie du sich in ihren goldenen 
Käfig zurückziehen können, um dann hier so einen geistigen Dünnschiss zu 
verbreiten. Du hast keine Ahnung, wie wenig selbstverständlich das Leben 
in Deutschland ist.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan L. schrieb:

> Auf der anderen Seite heißt es auf Arbeitnehmerseite: Aus
> Karrieregründen alle paar Jahre wechseln, länger bleiben ist schlecht
> für die Karriere.

Es sind die Arbeitgeber, die das so haben wollen. Schließlich stammen 
von ihnen die öffentlichen Stellenanzeigen, in denen explizit 
Arbeitnehmer mit Berufserfahrung gesucht werden. Und die können nun mal 
nicht aus einem Vakuum hervor kommen, sondern nur und ausschließlich aus 
anderen Firmen. Die Arbeitgeberseite will es also so haben, dass 
Angestellte bereit sind zu kündigen und macht ein entsprechendes 
Angebot. Da darf es niemanden verwundern, wenn es auch Leute gibt die 
ein solches Angebot annehmen.

> Logisch, dass man dann mit 50 zum Ausschuss gehört,
> weil man nirgends wirklich tiefes Wissen ansammeln konnte.

Mit Verlaub, aber das ist doch Quatsch. Dann müsste ja jeder 
Angestellte, der im Alter von 50 Jahren seinen Job verliert und der 
lange Zeit bei der gleichen Firma war, sehr leicht einen neuen Job 
finden, weil er ja "tiefes Wissen" und Erfahrung angesammelt hat. Die 
Realität in Deutschland sieht anders aus, das weißt Du so gut wie ich: 
In allererster Linie sieht man die Mehrkosten, die ein älterer 
Arbeitnehmer im Vergleich zu einem jüngeren verursacht - die langen 
Jahre an Erfahrung werden im Vergleich dazu eher gering geschätzt.

von g. b. (gunb)


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Simsim H. schrieb:
> Mir ist klar, dass es in dieses Land nichts einfach ist und habe gelernt
> von Kindheit zu kämpfen. Der Ankunft war selber eine hartes kampf, nicht
> weil ich hier bleibe oder.... Ich möchte was erreichen und das werde ich

Und genau deshalb wirst du es hier auch schaffen. Lass dich nicht 
unterkriegen, besonders nicht, wenn's mal hoffnungslos scheint. Du 
packst das und hast einige Vorteile, die mancher wohlstandsverwöhnter 
Deutscher nicht mehr kennt.

>
> Also schöne Wochenende und bis bald
> Sim

Auch wenn wir Montag haben: noch schöne Pfingsten und eine gute Zukunft 
in Deutschland.


Gruß
Gunb

von S. B. (Gast)


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> Und genau deshalb wirst du es hier auch schaffen. Lass dich nicht
> unterkriegen, besonders nicht, wenn's mal hoffnungslos scheint. Du
> packst das und hast einige Vorteile, die mancher wohlstandsverwöhnter
> Deutscher nicht mehr kennt.
die Stimmungsmache gegen die eigenen Landsleute ist ein typisch 
deutsches Phänomen - das habe im Ausland nie so erlebt.

> Auch wenn wir Montag haben: noch schöne Pfingsten und eine gute Zukunft
> in Deutschland.
Amen

von MaWin (Gast)


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> Geld ansich hat keinen Wert. Der Wert entsteht NUR durch Umlauf.

Der Wert wird geringer wenn man mehr druckt, denn Geld ist ein
Tauschmittel für Arbeitsleistung (und nur Arbeitsleistung, kein 
Gegenstand hat einen intrinsischen Wert, nicht mal Gold). 
Arbeitsleistung ist nicht beliebig vermehrbar. Sie steigt mit 
Rationalisierung und Bevölkerungswachstum, aber das geht halt nur 
langsam (oder gar nicht, siehe der missglückte Versuch Deutschlands 
Bevölkerungswachstum anzukurbeln).

> Du denkst viel zu kurzfristig und hast Angst. Wie die meisten.

Stimmt. In 50 Jahren sind deine Zahlen vermutlich Peanuts so munter wie 
du neues Geld druckst.
Dann sind inflationsmässig die 3000 EUR nur noch für 3 Brötchen 
ausreichend.

Schon heute haben wir das Problem, daß 9 mal mehr Geld im Umlauf ist, 
als dem erarbeitete Waren gegenüberstehen. 90% des Geldes steckt in 
Spekulationsgeschäften. (Es sind übrigens die Bankster, die 20ms 
Latenzzeit im Internet habe wollen, damit sie bei automatisierten 
Spekulationsgeschäften der Erste weil nur der erste Geld macht und alle 
anderen die erst in den Gamer-typischen in 50msec kommen ihr Geld 
verlieren.) Es ist im Moment tatsächlich egal, ob wir mehr Geld drucken, 
denn das Problem ist bereits da: Falls die Bankster begreifen, daß ihre 
Umverteilungsspielchen -jeden Tag einen Dummen zu finden- nicht mehr 
funktionieren und sie verzweifelt das Geld in reale Werte wandeln 
wollen, haben wir 1000% Inflation.

Und davor haben alle Regierungen Angst. Nicht, weil ihre Schulden dann 
nur noch 1/10 so viel Mühe in der Rückzahlung machen, das wird schon 
heute erhofft (siehe Vorschläge zu Griechenland mit Haircut, so will 
Deutschand auch behandelt werden), sondern weil ihnen diejenigen, die 
heute Geld gespart haben damit sie es SPÄTER MAL dafür Arbeitsleistung 
abfordern können, gemeinhin Altersrücklage genannt, auf's Dach steigen. 
Nicht ohne Grund wurde derjenige der die Schweizer Konten-CD überreicht 
hat inzwischen umgebracht. Es geht um zu viel Geld.

von Mine Fields (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Mit Verlaub, aber das ist doch Quatsch. Dann müsste ja jeder
> Angestellte, der im Alter von 50 Jahren seinen Job verliert und der
> lange Zeit bei der gleichen Firma war, sehr leicht einen neuen Job
> finden, weil er ja "tiefes Wissen" und Erfahrung angesammelt hat.

Er hat es aber sicherlich leichter als jemand, der nie lang genug in 
einem Job geblieben ist, um aus seinen Fehlern lernen zu können. Dass es 
allgemein nicht so leicht ist, ist ja klar - den Grund hast du ja selbst 
beschrieben.

Mark Brandis schrieb:
> Es sind die Arbeitgeber, die das so haben wollen. Schließlich stammen
> von ihnen die öffentlichen Stellenanzeigen, in denen explizit
> Arbeitnehmer mit Berufserfahrung gesucht werden.

Ich sage ja nicht, dass man nicht auch wechseln darf. Nur darf man eben 
nicht denken, dass ständige Jobwechsel positiv für die Karriere sind.

S. B. schrieb:
> wo steht das denn geschrieben?
> Schauhe die zur Abwechslung nur mal die Absolventenzahlen an und die
> Zahl der offenen Stellen ... danach wird sowieso vertuscht, wo es nur
> geht.

Wo sind denn die Massen arbeitsloser Ingenieure? Genau, die gibt es 
nicht.

S. B. schrieb:
> das hat nichts mit Mangel zu tun, sondern mit Anspruchsdenken der Firmen
> ... ich kann die Meßlatte so hoch setzen, daß ich permanenten Mangel
> habe, gar kein Thema.

Vielleicht sollte der potentielle Arbeitnehmer erst einmal vor seiner 
eigenen Türe kehren und sich über sein Anspruchsdenken klar werden.

Hier wurde fast wortwörtlich schon häufiger verlangt, dass die Betriebe 
doch bitte zu den Arbeitslosen ziehen sollen. Wenn das mal kein 
überhöhtes Anspruchsdenken ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Hier wurde fast wortwörtlich schon häufiger verlangt, dass die Betriebe
> doch bitte zu den Arbeitslosen ziehen sollen.

Ach, da bist du etwas empfindlich. Mir fiel sowas nie auf, es ist auch 
realitätsfern.

Wie schon hundertmal von mir gesagt, 200km sind ja OK, aber keine 600 
und keine 1000, und noch mehr km niemals. Bin eben kein Nomade. Es muß 
alles im machbaren vernünftigen Rahmen bleiben. Meine Eltern um die 80 
benötigen schon mal Hilfe über die Woche, von den KINDERN, spätestens an 
JEDEM Wochenende, und wenn man dann die halbe Zeit im kollabierten 
Straßenverkehrsnetz steht, und je weiter die Entfernung, geht sowieso 
überhaupt nichts mehr richtig gut.

Und nein, meinen Eltern, die mich groß gezogen haben, und was aus mir 
gemacht haben, wenn ich da einspringe, da ein Anspruchsdenken vor zu 
setzen, das ist voll daneben.

von Mine Fields (Gast)


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Von deinen Eltern hast du bisher nur nie etwas erwähnt. Dass da die Lage 
möglicherweise etwas anders ist ist verständlich.

Und du musst dich auch nicht immer angesprochen fühlen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Von deinen Eltern hast du bisher nur nie etwas erwähnt. Dass da die Lage
> möglicherweise etwas anders ist ist verständlich.
>
> Und du musst dich auch nicht immer angesprochen fühlen.

Also, Stefan: 250km, von der Westeifel nach Bonn oder Köln oder in den 
Ruhrpott, kein Problem. Vielleicht Mannheim, Ludwigshafen, Frankfurt. In 
Köln bei den Rheinländern war ich ja auch schon 15 Jahre, finde es sogar 
überaus nett, ich mochte meine Kunden, und alles drum herum. Ich war ja 
schon mal einige Jahre als Nomade unterwegs. Seit meiner Ausbildung mit 
15, ist ja nicht so, als ob ich das nicht kenne.

Mein erster Betrieb als Azubi mit 15 Jahren nach der Hauptschule in 
180km Entfernung war aber auch die Post, und es war ein sehr solider 
Betrieb, wo man Zukunftsaussichten hatte, kein Schleudersitz. Heute ist 
es da aber anders, und ich stieg ja mal aus, als es 1995 schon mit der 
Umstrukturierung kriselte. Um mich zu verbessern, weil es intern nicht 
mehr möglich war. Ich wollte nicht bis 67 auf dem Bau Kabel nageln und 
Kästchen (Anlagen) aufhängen.

Von meinem Vermieter, der Ex-Telekomer kennt, weiß ich aber auch, daß da 
einige oder viele kurz nach dem 40. Lebensjahr zwangsverrentet wurden. 
Er meint, daß das Studium und der rechtzeitige Ausstieg für mich nicht 
unbedingt die schlechteste Wahl war. Weil eine Menge Leute frei gesetzt 
wurden, die sowas wie ich mit Studium und Weiterqualifizierung gar nicht 
haben. Fehlt halt nur ein Wiedereinstieg in was brauchbares. Aber mach 
was, mit Ü50.

von g. b. (gunb)


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S. B. schrieb:
> die Stimmungsmache gegen die eigenen Landsleute ist ein typisch
> deutsches Phänomen

Hier gibt es keine Stimmungsmache, klar?! Hier ging's um Simsim und 
seine Fragen, nicht um die ewigen Ablenkmanöver der immer gleichen 
Leute, die anderen nicht mehr Erfolg gönnen, weil sie selbst keinen 
haben, und dies hier immer wieder zur Schau stellen.

Fakt ist, dass es einen Haufen Leute gibt, die eine Chance hätten oder 
gehabt hätten, wenn sie einfach mal ihren Allerwertesten für ein paar 
Jahre dorthin bewegt hätten, wo die Jobs sind. Es ergeben sich hin- und 
wieder Jobangebote in den industriell weniger besiedelten Gebieten. Nur, 
wer will dann einen haben, der jahrelang nur zu Hause gewartet hat und 
stehengeblieben ist?

S. B. schrieb:
> das habe im Ausland nie so erlebt.

Logisch, weil es im Ausland keine deutschen Verhältnisse gibt. Außer 
vielleicht am Ballermann.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Also, Stefan: 250km, von der Westeifel nach Bonn oder Köln oder in den
> Ruhrpott, kein Problem. Vielleicht Mannheim, Ludwigshafen, Frankfurt.

Stuttgart ist auch nicht mehr so weit. Und in der Ecke sollte im Moment 
definitiv was möglich sein. Was mir aber jetzt erst auffällt:

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wie schon hundertmal von mir gesagt, 200km sind ja OK, aber keine 600
> und keine 1000, und noch mehr km niemals.

Welcher Ort in Deutschland ist von deiner Heimat 1000km entfernt?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan L. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Wie schon hundertmal von mir gesagt, 200km sind ja OK, aber keine 600
>> und keine 1000, und noch mehr km niemals.
>
> Welcher Ort in Deutschland ist von deiner Heimat 1000km entfernt?

Usedom z.B. - eine sehr schöne Insel :-)
Aber die Zeit, als sie dort E-Techniker und Raketenings benötigten, ist 
schon etwas länger her ...

Alles andere dürfte näher liegen.

Chris D.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Stuttgart ist auch nicht mehr so weit. Und in der Ecke sollte im Moment
> definitiv was möglich sein. Was mir aber jetzt erst auffällt:

Stuttgart liegt entfernungsmäßig an der Grenze, was ich machen könnte 
und auch würde. Auf Grund von Lebenshaltungskosten genau in diesem 
extremen Gebiet geht es aber nicht. Zimmerpreise doppelt so hoch wie 
sonstwo. Das zahlen selbst die Dienstleister nicht. Da geht man am 
Monatsende mit Minus heim, das soll ja nicht sein.

Ich muß aber auch ehrlicherweise dazu sagen, daß auch in fremden 
Regionen überhaupt keine vernünftigen Gespräche mehr zustande kommen. Es 
liegt wohl eindeutig am Alter. Und wenn, betrachten einige mein Alter, 
meine Arbeitslosigkeitsdauer, die kann ich ja nicht verstecken, es wäre 
Urkundenfälschung, und glauben, sie könnten mich genau deswegen herunter 
handeln. Das ist natürlich nicht fäir, und ich spiele es auch nicht mit.

Aber ich war einige viele Male weit gereist, zu Vorstellungsgesprächen. 
Irgendwann verliert man die Lust daran. Man muß nur immer die Nummer 2 
werden, aber das ist auch so gut wie verloren.

von g. b. (gunb)


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Schön, dass wir immer wieder bei Wilhelm landen. So wie in fast jedem 
Beitrag.

von Wilhelm F. (Gast)


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Chris D. schrieb:

> Usedom z.B. - eine sehr schöne Insel :-)

Chris, meine sehr lieben alten Herrschaften machen mir etwas Sorgen. Da 
muß ich mal jede Woche ein wenig aushelfen gehen. Hecken schneiden, 
Rasen mähen, Einkäufe machen. Sind auf dem Land, mit schlechtestem ÖPNV. 
Wenn die erst 50 wären, und nicht 80, dann wäre ich sogar schon jenseits 
des Atlantiks, in den USA. Garantiert. Aber ich bin nicht kalt und 
geschmacklos. Und so habe ich mir einen Aktionsradius von 250km 
gesteckt.

Frag mal jemanden im Bekanntenkreis, wer das überhaupt machen würde?

Aber Usedom, ich glaube, wenn ich dort einmal wäre, wollte ich nicht 
mehr weg. Das ist schon richtig.



Gun B. schrieb:

> Schön, dass wir immer wieder bei Wilhelm landen. So wie in fast jedem
> Beitrag.

Es freut mich, daß du hier immer auch dabei bist.

von Michael S. (technicans)


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Also, ich finde Wilhelms soziales Engagement, seinen Eltern gegenüber,
anerkennenswert. Nichts ist wichtiger als die Familie und die
Dankbarkeit die man ihnen zurück gibt. Irgendwann endet das Leben
und dann kann man es nicht mehr. Also sollte man die Zeit nutzen
und hoffen das die eigenen Kinder dem nacheifern und einen nicht
ins Altersheim stecken, was gar nicht so selten ist.
Manche lässt das kalt, aber nicht jeder hat ein schlechtes Verhältnis
zu seinen Eltern. Meine leben mittlerweile nicht mehr und ich denke
das ich mich sehr dankbar gezeigt habe.

von S. B. (Gast)


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> Wo sind denn die Massen arbeitsloser Ingenieure? Genau, die gibt es
> nicht.
scheint doch ein wiederkehrendes Problem zu sein, sonst würden hier 
nicht schon Absolventen vor lauter Verzweiflung Rat suchen.
Im übrigen tauchen viele frustierte ab in andere Berufe, usw. ... diese 
Tatsache ignorierst Du völlig bzw. das sind für Dich die schlechten 
Ings., weil nicht sein kann, was nicht sein darf!

> Vielleicht sollte der potentielle Arbeitnehmer erst einmal vor seiner
> eigenen Türe kehren und sich über sein Anspruchsdenken klar werden.
Was soll er denn Deiner Ansicht nach machen? Vielleicht weniger 
Einstiegsgehalt verlangen?
Letztere Frage möchte ich gern mal von Dir gern mal beantwortet 
bekommen, da Du hier wie ein Experte für alles und nichts herüberkommst!
Hierzu gab es nämlich mal vor geraumer Zeit das sehr interessante 
posting eines Personalers!

> Hier wurde fast wortwörtlich schon häufiger verlangt, dass die Betriebe
> doch bitte zu den Arbeitslosen ziehen sollen. Wenn das mal kein
> überhöhtes Anspruchsdenken ist.
hier werden Kommentare reihenweise (und möglicherweise mit Absicht) 
verfälscht wiedergegeben - darin haben hier einige Leute schon die 
Meisterschaft errungen.

Ich hatte z.B. mal moniert, daß sich eine Firma in einem unbeliebtem 
Raum nicht wundern darf, daß die Bewerber ausbleiben.
Mal angenommen ein Bewerber, der ins Anforderungsprofil paßt kann z.B. 
in Buxtehude eine Stellung bekommen, wieso sollte der seine alte 
Stellung vor Ort was gleichgut bezahltes bekommen kann.
Ein arbeitsloser Bewerber wird die Stelle zu 99.99% nicht bekommen, weil 
es genug Leute gibt, die das Anforderungsprofil x besser erfüllen 
können.
Diese ewige Unterstellung, daß einem Bewerbungsschreiben ein 
Vorstellungsgespräch oder gar eine Einstellung folgt, ist Schwachsinn.
Was soll man denn dann Deiner Ansicht nach machen?
Ich habe mich auch schon in andere Bundesländer beworben ... denkst Du 
da wird auf einmal alles besser?
Arbeitslos == im Gefängnis gewesen, so wird das doch gewertet; ein 
Straftäter hat vielleicht sogar noch bessere Karten, wer weiß.
Du unterstellst hier ernsthaft arbeitslose Ings. hätten die gleichen 
Chancen ... das ist Quatsch und Du kannst das daran erkennen, daß in der 
Regel Berufserfahrung gefordert wird!
D.h. die Arbeitslosen müssen in aller Regel beim Dienstleister anfangen 
(kann man ja machen, wenn die Konditionen stimmen ... stimmen die denn 
???) und genau dort bleiben viele auch hängen wegen der 
Altersdiskriminierung, wenn sie keine Spezialqualifikationen erwerben 
können. Die müssen sie dann auch noch selbst finanzieren.

Die meisten haben dann irgendwann die Schn. voll.
Also bitte keine Märchen posten von Karriere und Null Problemo mit 
Arbeitslosigkeit, ich kenne außer mir noch etliche Fälle und die 
verfügen z.T. sogar noch über besseres Fachwissen als ich selbst.

Zum Abschluß nochwas: Wäre SimSim kein Migrant, sondern "normaler" 
Deutscher würde hier ganz anders gepostet - dann würde es heißen; mit 37 
fertig geworden? Geh mal weiter Zeitungen austragen.

von S. B. (Gast)


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> Nur, wer will dann einen haben, der jahrelang nur zu Hause gewartet hat und
> stehengeblieben ist?
richtig erkannt - bloß nicht einstellen, auch nicht zur Probe ... dann 
lieber warten auf Godot oder einen Absolventen, der in Kürze fertig 
werden wird. Angebot > Nachfrage = kein Mangel

von g. b. (gunb)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Es freut mich, daß du hier immer auch dabei bist.

Mit dem Unterschied, dass du überall dabei bist und JEDEN Thread auf 
deine Problematik ablenkst.

von g. b. (gunb)


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S. B. schrieb:
> richtig erkannt - bloß nicht einstellen, auch nicht zur Probe ... dann
> lieber warten auf Godot oder einen Absolventen, der in Kürze fertig
> werden wird. Angebot > Nachfrage = kein Mangel

Liegt an dir.

von S. B. (Gast)


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> Liegt an dir.
bessere Leute im Sinne von jünger gibts immer, womit wir wieder beim 
Thema Diskriminierung wären.

von Wilhelm F. (Gast)


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Gun B. schrieb:

> Mit dem Unterschied, dass du überall dabei bist und JEDEN Thread auf
> deine Problematik ablenkst.

Das darfst du auch. Es ist dir völlig unbenommen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
>> Wo sind denn die Massen arbeitsloser Ingenieure? Genau, die gibt es
>> nicht.
> scheint doch ein wiederkehrendes Problem zu sein, sonst würden hier
> nicht schon Absolventen vor lauter Verzweiflung Rat suchen.
> Im übrigen tauchen viele frustierte ab in andere Berufe, usw. ... diese
> Tatsache ignorierst Du völlig bzw. das sind für Dich die schlechten
> Ings., weil nicht sein kann, was nicht sein darf!

Sicherlich gibt es diese Leute - aber das ist von "massenhaft" immer 
noch sehr weit entfernt. Die Absolventen, die ich kenne, haben alle 
einen Job gefunden - ohne irgendwelche Probleme.

Was Du eben auch nicht ignorieren darfst: Negatives schreibt sich 
leichter als Positives - dementsprechend verfälscht ist das Bild in 
jedem Forum.

Ein weiterer Punkt, der meiner Meinung nach gegen eine massenhafte 
Arbeitslosigkeit von Ingenieuren spricht: es gibt in dieser "Masse" NULL 
Initiative, sich Gehör zu verschaffen. Wenn so viele Leute arbeitslos 
sind - warum organisieren die sich dann nicht? Warum bauen die keine 
Anlaufstellen auf?
Schon mit den paar arbeitslosen Ings hier könnte man einen Verein 
aufziehen, der rund um die Uhr besetzt ist und für deren Anliegen 
trommelt.

Die wenigen Initiativen hier im Forum sind (mangels Masse?) komplett 
gescheitert. Und da ging es um sehr wenig Einsatz.

Warum bauen arbeitslose Ingenieure nicht einen passenden Verein auf?

Das wurde mir hier noch nie beantwortet - stattdessen wird weiter 
Energie mit Jammern (=Kritik ohne Willen zur Aktivität) verschwendet.

Weiterhin ist der Grundtenor in den Postings immer: Arbeitgeber sind 
böse, Politik ist böse - aber an mir? Nein, an mir kann es nicht liegen.
Ich würde mir etwas mehr Selbstreflektion wünschen - denn bei sich 
selbst kann man immer direkt ansetzen - ohne jemand anderen fragen zu 
müssen.

> Die meisten haben dann irgendwann die Schn. voll.

Ja, sicherlich irgendwann - aber bis dahin sollte man zumindest 
versuchen, etwas auf die Beine zu stellen.

Haben Ingenieure so wenig Durchhaltewillen, so wenig Ideen?
Das kann ich nicht glauben.

> Also bitte keine Märchen posten von Karriere und Null Problemo mit
> Arbeitslosigkeit, ich kenne außer mir noch etliche Fälle und die
> verfügen z.T. sogar noch über besseres Fachwissen als ich selbst.

Jeder erzählt einem etwas anderes - letztendlich ergibt sich (auch aus 
meiner Erfahrung heraus) in etwa das Bild: klar gibt es arbeitslose 
Ings, aber die Masse findet ordentliche Jobs.

> Zum Abschluß nochwas: Wäre SimSim kein Migrant, sondern "normaler"
> Deutscher würde hier ganz anders gepostet - dann würde es heißen; mit 37
> fertig geworden? Geh mal weiter Zeitungen austragen.

Würde ich nicht sagen - es kommt darauf an, was er vorher gemacht hat. 
Seine Fremdsprachenkenntnisse sprechen jedenfalls ganz klar für ihn.

Chris D.

von g. b. (gunb)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Gun B. schrieb:
>
>> Mit dem Unterschied, dass du überall dabei bist und JEDEN Thread auf
>> deine Problematik ablenkst.
>
> Das darfst du auch. Es ist dir völlig unbenommen.

Es trifft auf mich einfach nicht zu, weil ich a) berufstätig bin und 
hier nicht den ganzen Tag 100mal das gleiche schreibe, b) weil ich deine 
Probleme nicht habe und c) weil es um Simsim ging, der hier Ratschläge 
wollte, und nicht deinen Lebensweg erklärt bekommen wollte. Letzteres 
könnte er, wenn er die Threads des letzten Jahres lesen wollte mehr als 
einmal.

Und Schluß.

von g. b. (gunb)


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Chris D. schrieb:
> Was Du eben auch nicht ignorieren darfst: Negatives schreibt sich
> leichter als Positives - dementsprechend verfälscht ist das Bild in
> jedem Forum.

Richtig.

Chris D. schrieb:
> Ein weiterer Punkt, der meiner Meinung nach gegen eine massenhafte
> Arbeitslosigkeit von Ingenieuren spricht: es gibt in dieser "Masse" NULL
> Initiative, sich Gehör zu verschaffen. Wenn so viele Leute arbeitslos
> sind - warum organisieren die sich dann nicht? Warum bauen die keine
> Anlaufstellen auf?

Genau meine Worte. Da geht das Geschrei dann aber wieder los, wie 
gesagt, 1000 Argumente, warum etwas nicht geht, keines, warum es gehen 
könnte. Manche warten wohl auf absolute Einigkeit - nun gut, dann warten 
sie bis zum Ende ihres Lebens.

Chris D. schrieb:
> Das wurde mir hier noch nie beantwortet - stattdessen wird weiter
> Energie mit Jammern (=Kritik ohne Willen zur Aktivität) verschwendet.

Ganz genau, Zeit genug hätten sie ja, aber wahrscheinlich ist das gerade 
der Grund, warum sie arbeitslos sind. Noch nicht mal das bekommen sie. 
Jede Bürgerinitiative gegen den Bau des 20sten Supermarkts im 
Einkaufszentrum ist da erfolgreicher.

Chris D. schrieb:
> Weiterhin ist der Grundtenor in den Postings immer: Arbeitgeber sind
> böse, Politik ist böse - aber an mir? Nein, an mir kann es nicht liegen.
> Ich würde mir etwas mehr Selbstreflektion wünschen - denn bei sich
> selbst kann man immer direkt ansetzen - ohne jemand anderen fragen zu
> müssen.

Vollkommen richtig. Würde ich mir auch wünschen, statt Leute mit Willen 
wie Simsim hier anzufeinden.

Chris D. schrieb:
> Haben Ingenieure so wenig Durchhaltewillen, so wenig Ideen?
> Das kann ich nicht glauben.

Das trifft auf das Gro nicht zu, sondern die, die hier rumheulen und für 
ihr persönliches Schicksal Gott und die Welt verantwortlich machen.

Chris D. schrieb:
>> Zum Abschluß nochwas: Wäre SimSim kein Migrant, sondern "normaler"
>> Deutscher würde hier ganz anders gepostet - dann würde es heißen; mit 37
>> fertig geworden? Geh mal weiter Zeitungen austragen.
>
> Würde ich nicht sagen - es kommt darauf an, was er vorher gemacht hat.
> Seine Fremdsprachenkenntnisse sprechen jedenfalls ganz klar für ihn.

Eben, und man könnte dagegen halten: wäre er deutsch, hätte er wohl kaum 
so blöde Sprüche wie geh zurück und du wirst es hier nicht schaffen, 
weil... zu hören bekommen.

Gastfreundschaft ist das, was Deutsche verlangen, wenn sie in Urlaub 
fahren, aber im eigenen Land nicht kennen.

von MaWin (Gast)


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> Sicherlich gibt es diese Leute - aber das ist von "massenhaft"
> immer noch sehr weit entfernt.

Na ja, es gibt ca. 680000 als Ingenieur arbeitende Leute in Deutschland,
und pro Jahr verlassen ca. 40000 Absolventen die Uni nach einer 
Ingenieursausbildung.

Da kann man leicht selber ausrechnen, daß ENTWEDER ein Ing nur 
durchschnittlich 17 Jahre arbeitet bevor er rausfliegt, ODER (wie eine 
Untersuchung sagt) nur ca. 60% der als Ingeniuer ausgebildeten Leute 
auch wirklich als Ingeniuer arbeiten. Die anderen machen was anderes, 
von H4 über Taxifahrer bis hin zu Marketing oder Vorstandsmitglied, 
jedenfalls nutzen sie ihre Ausbildung nicht.

Die Industirie nimmt nur die besseren, klare Sache. Noch schlimmer sieht 
es natürlich bei ausgebildeten Physikern oder Biologen aus, von 
Philosophen oder Germanisten ganz zu schweigen.

von smoerre (Gast)


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> Sicherlich gibt es diese Leute - aber das ist von "massenhaft" immer
> noch sehr weit entfernt. Die Absolventen, die ich kenne, haben alle
> einen Job gefunden - ohne irgendwelche Probleme.
den Begriff "massenhaft" hab ich nicht in die Disskusion gebracht, 
sondern irgendwer anders ... ich habe von einem wiederkehrenden Phänomen 
gesprochen, da es solche Threads wie von SimSim hier öfters gibt 
(rechnen wir die Trollrate mal runter).
Genauso gibt es Einstellungs- und Entlassungswellen - davon hängt sehr 
viel ab.
Gut, da SimSim gerade fertig geworden ist, wir eine Boom-Phase haben, 
und er einen Migrantenbonus hat, hat er eine noch echte Chance - 
ansonsten sähe es bei diesem Alter schlecht aus.

> Was Du eben auch nicht ignorieren darfst: Negatives schreibt sich
> leichter als Positives - dementsprechend verfälscht ist das Bild in
> jedem Forum.
Die Wahrheit liegt eben immer in der Mitte - alles mit der rosaroten 
Brille zu sehen ist genauso verkehrt - die Werbung im Fernsehen ist da 
genauso gut als Ratschlag.
Was ich extrem merkwürdig finde ist, daß ich sich hier Leute, die nach 
eigener Aussage nie arbeitslos waren als Experten aufspielen.
Ja Leute, Ihr kennt das doch nur vom Hörensagen bestenfalls, da ja noch 
nicht mal in Eurem Bekanntkreis Betroffene existieren - das ist ungefähr 
so wenn jemand behauptet z.B. perfekt in Microsoft Backoffice zu sein, 
weil er das privat mal anwendet, aber noch nie beruflich damit zu tun 
gehabt hat.
Komischerweise reden nämlich alle die, die mal für einige Zeit von 
Arbeitslosigkeit betroffen waren, ganz anders.

> Weiterhin ist der Grundtenor in den Postings immer: Arbeitgeber sind
> böse, Politik ist böse - aber an mir? Nein, an mir kann es nicht liegen.
natürlich habe ich auch selbst und andere Arbeitslose ebenfalls Fehler 
gemacht über die ich mich heute noch ärgern könnte.
Hätte, wäre, wenn - kann ich nicht mehr ändern und eine 
Vergangenheitsbewältigung bringt mich kein Stück weiter.
Kritik an den bestehenden Zuständen kann ich aber schon üben - die 
richtet sich in meinem Fall aber an die Politik, die das Chaos zu 
verantworten hat; wer er an der Spitze steht, muß Kritik verkraften 
können ansonsten hat er dort nichts verloren.
Die Arbeitgeber nutzen ja nur den von der Politik vorgegebenen Rahmen 
aus; das mag moralisch verwerflich sein - Moral und Ethik kann sich 
jeder biegen wie er will solange es keine Regeln gibt.

> Ein weiterer Punkt, der meiner Meinung nach gegen eine massenhafte
> Arbeitslosigkeit von Ingenieuren spricht: es gibt in dieser "Masse" NULL
> Initiative, sich Gehör zu verschaffen. Wenn so viele Leute arbeitslos
> sind - warum organisieren die sich dann nicht? Warum bauen die keine
> Anlaufstellen auf?
Die Intelligenz unter den arbeitslosen Akademikern (darunter zähl ich 
nicht nur Ings.) muß erst einmal zueinander finden - das dauert seine 
Zeit; in meinem Fall kann ich sagen, es tut sich einiges.
Als arbeitsloser Ing. habe ich doch schon eine Interessenvertretung, 
nämlich verdi, wozu noch eine andere Organisation gründen?
Welche Interessen soll die denn vertreten?
Es gibt ja auch noch den VDI, oder nicht ?
Was wollt Ihr denn eigentlich? Es herrscht doch sowieso Uneinigkeit auf 
der ganzen Linie.

> Schon mit den paar arbeitslosen Ings hier könnte man einen Verein
> aufziehen, der rund um die Uhr besetzt ist und für deren Anliegen
> trommelt.
Soll man sich da selbst zu einer Lachnummer degradieren so wie die 
ganzen Splitterparteien? Jeder Verein kostet Zeit und Geld, wer soll das 
denn bezahlen? Es gibt doch schon verdi, VDI, usw.

> Die wenigen Initiativen hier im Forum sind (mangels Masse?) komplett
> gescheitert. Und da ging es um sehr wenig Einsatz.
richtig und Du selber hast gesagt, daß Du als Ing. daran kein Interesse 
hast, weil das nicht Dein Problem ist ... Du könntest ja auch einen 
Verein der selbsständigen Ings. gründen - machst Du aber nicht, weil es 
selbst nichts bringt!
Warum sollte ich mich als arbeitsloser Ing. da anders verhalten.
Ich habe meine ganz persönlichen Freunde, denen ich auch vertraue - da 
brauche ich keinen Verein, der bringt mich kein Stück weiter, sondern 
kostet nur meine Energie! Ich selber habe gar nichts davon außer einer 
Selbstbeweihräucherung!

> Das wurde mir hier noch nie beantwortet -
siehe meine Antwort oben

> stattdessen wird weiter Energie mit Jammern (=Kritik ohne Willen zur > 
Aktivität) verschwendet.
im Prinzip hast Du recht ... nur wenn man hier die ganze 
Berlusconi-alles ist gut-Fraktion ständig hört, denn provoziert das zu 
Antworten - ich gebe zu, daß ist ein Fehler von mir!
Im Prinzip ist es ein Fehler hier überhaupt was zu posten, außer zu 
irgendwelchen dringenden Fragen (die ich per Recherche sowieso irgendwo 
finde) ... stimmt schon irgendwie, ich versuche mich künftig zu bessern.

> Jeder erzählt einem etwas anderes - letztendlich ergibt sich (auch aus
> meiner Erfahrung heraus) in etwa das Bild: klar gibt es arbeitslose
> Ings, aber die Masse findet ordentliche Jobs.
im Moment stimmt das, weil wir eine Boomphase haben - das heißt aber 
auch nicht im Umkehrschluß, daß jetzt gerade die etwas finden, die schon 
lange arbeitslos sind - das sind doch sowieso die Aussätzigen und 
genauso wird man auch behandelt.
D.h. die müssen dann notgedrungen nehmen was übrig bleibt.
Wie gesagt, daß sind Wellenbewegungen und es ist auch nicht jedermanns 
Sache hier "nackt" Farbe zu bekennen!

> Würde ich nicht sagen - es kommt darauf an, was er vorher gemacht hat.
gerade als Migrant hat er doch weitaus bessere Möglichkeiten, wenn er 
weiß wie es geht - daran ist auch nichts verwerfliches.
Vorteile, die man gegenüber Konkurrenten hat, muß man gnadenlos nutzen, 
weil hier ein Überschußangebot im pool ist und die Bedingungen mies 
sind.
Also SimSim, ein Jahr hast Du maximal Zeit, danach wird es dann düster.

> Seine Fremdsprachenkenntnisse sprechen jedenfalls ganz klar für ihn.
das habe ich ja als Tip auf den Weg gegeben; wenn er da nichts draus 
macht, ist er wirklich selbst Schuld.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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smoerre schrieb:

> Was ich extrem merkwürdig finde ist, daß ich sich hier Leute, die nach
> eigener Aussage nie arbeitslos waren als Experten aufspielen.
> Ja Leute, Ihr kennt das doch nur vom Hörensagen bestenfalls, da ja noch
> nicht mal in Eurem Bekanntkreis Betroffene existieren - das ist ungefähr
> so wenn jemand behauptet z.B. perfekt in Microsoft Backoffice zu sein,
> weil er das privat mal anwendet, aber noch nie beruflich damit zu tun
> gehabt hat.

Da gebe ich Dir Recht: sicherlich gibt es das "sich abschotten" von 
gesellschaftlichen Gruppen, auch von Arbeitenden zu Arbeissuchenden und 
das ist ganz schlimm: während früher bspw. Arme ganz selbstverständlich 
in einer Straße mit besser Betuchten wohnten, ghettoisiert sich das 
heutzutage leider mehr und mehr. Man zieht in eine Wohngegend 
Gleichgesinnter oder bleibt umgekehrt in einer Gegend armer Menschen 
hängen. So etwas entfremdet und letztendlich fehlt mit dem Kontakt auch 
irgendwann das Verständnis für die Probleme der anderen.

> Komischerweise reden nämlich alle die, die mal für einige Zeit von
> Arbeitslosigkeit betroffen waren, ganz anders.

Klar - man nimmt immer das verstärkt wahr, das einen am meisten 
beschäftigt. Arbeitslos war ich auch, allerdings nur kurz.

>> Weiterhin ist der Grundtenor in den Postings immer: Arbeitgeber sind
>> böse, Politik ist böse - aber an mir? Nein, an mir kann es nicht liegen.
> natürlich habe ich auch selbst und andere Arbeitslose ebenfalls Fehler
> gemacht über die ich mich heute noch ärgern könnte.
> Hätte, wäre, wenn - kann ich nicht mehr ändern und eine
> Vergangenheitsbewältigung bringt mich kein Stück weiter.

Mich würde beispielsweise interessieren, welche Fehler Du gemacht 
hast. Daraus kann ich und sicherlich auch andere lernen.

> Kritik an den bestehenden Zuständen kann ich aber schon üben - die
> richtet sich in meinem Fall aber an die Politik, die das Chaos zu
> verantworten hat; wer er an der Spitze steht, muß Kritik verkraften
> können ansonsten hat er dort nichts verloren.

Alles richtig. Aber glaubst Du wirklich, dass das hier im Forum sinnvoll 
ist. Keiner der Entscheidungsträger wird hier mitlesen.

Da halte ich eine Interessenvertretung für viel wirkungsvoller.

> Die Arbeitgeber nutzen ja nur den von der Politik vorgegebenen Rahmen
> aus; das mag moralisch verwerflich sein - Moral und Ethik kann sich
> jeder biegen wie er will solange es keine Regeln gibt.

Absolut. Recht zu haben heisst nicht, dass es auch richtig ist. Und ich 
versuche zumindest, mir als sozialem Mensch, als den ich mich 
einschätze, gerecht zu werden. Als Arbeitgeber habe ich eine hohe 
Verantwortung meinen AN gegenüber. Ich empfinde das so ein bißchen wie 
früher in der Höhle: es gibt einen Anführer, der zusieht, dass es seiner 
Sippe gut geht, jeder genug zu beissen hat und jedes Mitglied seine 
Aufgabe erfüllen kann.
Man lebt zusammen, hat zusammen Erfolge und Niederlagen, aber immer sind 
alle eingebunden. Bisher ist es natürlich noch eine Minisippe, aber es 
gibt hoffentlich bald Zuwachs :-)

> Die Intelligenz unter den arbeitslosen Akademikern (darunter zähl ich
> nicht nur Ings.) muß erst einmal zueinander finden - das dauert seine
> Zeit; in meinem Fall kann ich sagen, es tut sich einiges.
> Als arbeitsloser Ing. habe ich doch schon eine Interessenvertretung,
> nämlich verdi, wozu noch eine andere Organisation gründen?
> Welche Interessen soll die denn vertreten?
> Es gibt ja auch noch den VDI, oder nicht ?
> Was wollt Ihr denn eigentlich? Es herrscht doch sowieso Uneinigkeit auf
> der ganzen Linie.

Eben. Es gibt vor allem keine Stimme der arbeitslosen Ings. Wenn MaWin 
Recht hat, dann müsste es wenigstens einige 10000 arbeitslose Ings 
geben. Könnte man die halbwegs aktivieren, dann hätte die Stimme schon 
erhebliches Gewicht und würde neben dem BDI/VDI-Tamtam auch 
wahrgenommen.

>> Schon mit den paar arbeitslosen Ings hier könnte man einen Verein
>> aufziehen, der rund um die Uhr besetzt ist und für deren Anliegen
>> trommelt.
> Soll man sich da selbst zu einer Lachnummer degradieren so wie die
> ganzen Splitterparteien? Jeder Verein kostet Zeit und Geld, wer soll das
> denn bezahlen? Es gibt doch schon verdi, VDI, usw.

VDI kannst Du vergessen - das ist ein Schönwetterverein. Leute auf die 
Straße kriegt der nie. verdi handelt die arbeitslosen Ings unter "ferner 
liefen".

Zur Lachnummer wird man erst, wenn man selbst nie etwas ändert.

Mal angenommen, jedes Mitglied dieses VAI (Verein arbeitssuchender 
Ingenieure) würde pro Jahr einen Zwanziger an Beitrag zahlen und man 
käme auf 10000 Leute. Von dem Geld könnte man ein ständig besetztes Büro 
bezahlen, in dem dann Ings säßen und Vollzeit die Presse informieren 
könnten. Lustig wäre auch ein Stand des VAi auf einer Jobbörse der 
Industrie :-)

>> Die wenigen Initiativen hier im Forum sind (mangels Masse?) komplett
>> gescheitert. Und da ging es um sehr wenig Einsatz.
> richtig und Du selber hast gesagt, daß Du als Ing. daran kein Interesse
> hast, weil das nicht Dein Problem ist ... Du könntest ja auch einen
> Verein der selbsständigen Ings. gründen - machst Du aber nicht, weil es
> selbst nichts bringt!

Ich mache das vor allem nicht, weil ich hier minimum 10 Stunden pro Tag 
in mein Unternehmen investiere - nicht, weil ich glaube, dass es nichts 
bringt! (davon abgesehen bin ich kein Ing. nur Info :-)

Ich würde mich z.B. liebend gerne richtig in die EAR/WEEE-Problematik 
einarbeiten, die Verordnungen dazu durchackern, die zuständigen Stellen 
anrufen, Entsorger und vor allem Kleinunternehmen beraten und 
zusammenführen - mir fehlt einfach die Zeit dazu.
Und der Bedarf dafür wäre absolut da - das sieht man schon hier im 
Forum.

So etwas könnte man doch als arbeitsloser Ing. mal angehen - dazu 
benötigt man nur Internetanschluss, Telefon, Durchhaltevermögen und vor 
allem: Zeit

Was meinst Du, wie schnell sich dort etwas ändert, wenn das BMU und die 
EAR mit Anrufen und E-Mails bombardiert würdern oder die ganzen 
Kleinunternehmer ihre Abgeordneten zutexten.

Dass das funktioniert, zeigt die Paintball-Szene. Nachdem ein Verbot im 
Raum stand, ahben die massiv Druck auf die Abgeordneten ausgeübt ... und 
schwupps - weg war das Verbot.

> Warum sollte ich mich als arbeitsloser Ing. da anders verhalten.

Siehe oben.

> Ich habe meine ganz persönlichen Freunde, denen ich auch vertraue - da
> brauche ich keinen Verein, der bringt mich kein Stück weiter, sondern
> kostet nur meine Energie! Ich selber habe gar nichts davon außer einer
> Selbstbeweihräucherung!

Siehe oben - wer keine Stimme hat, wird nicht gehört.

> im Prinzip hast Du recht ... nur wenn man hier die ganze
> Berlusconi-alles ist gut-Fraktion ständig hört, denn provoziert das zu
> Antworten - ich gebe zu, daß ist ein Fehler von mir!

"Alles ist gut" stimmt ja auch nicht - es gibt reichlich Baustellen und 
auch wenn ich grundsätzlich Optimist bin, so sehe ich einiges an 
Problemen.
Aber: die werden nicht besser, indem man resigniert.

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Und sei es nur, um seinen Tag zu strukturieren: "heute rufe ich da und 
dort an, lasse mir das erklären und arbeite diese Dokumente durch,
> Im Prinzip ist es ein Fehler hier überhaupt was zu posten, außer zu
> irgendwelchen dringenden Fragen (die ich per Recherche sowieso irgendwo
> finde) ... stimmt schon irgendwie, ich versuche mich künftig zu bessern.

Schreib das doch z.B. Deinem Abgeordneten und anderen Leuten an den 
entsprechenden Stellen.

Das Falscheste wäre es, die Hände in den Schoß zu legen - denn dann wird 
man wirklich zum Spielball ... "es gibt doch gar keine!".

"Einfach machen!" - damit bin ich damals gestartet und ich hätte auch 
nicht erwartet, dass es so gut läuft.

Wenn es wirklich so viele Ings ohne Stelle gibt, dann würde ich mir das 
für diese wünschen: findet Euch zusammen (sollte für einen Ingenieur im 
Netz ja kein Problem mehr sein) und stellt etwas auf die Beine, das ein 
Gegengewicht bildet.

Chris D.

von smoerre (Gast)


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> Mich würde beispielsweise interessieren, welche Fehler Du gemacht
> hast. Daraus kann ich und sicherlich auch andere lernen.
da gibt es viele Fehler, es würde wirklich zu lange dauern alles 
aufzuführen. Es nützt auch nichts über die Fehler der Vergangenheit zu 
sinnieren.
Am meisten hilft es seine eigenen Fehler zu analyieren, ggf. zu 
akzeptieren und seine Strategie zu überdenken, wenn es nicht so läuft 
wie man sich das vorstellt bzw. andere einem glauben machen wollen wie 
es funktioniert.

> Alles richtig. Aber glaubst Du wirklich, dass das hier im Forum sinnvoll
> ist. Keiner der Entscheidungsträger wird hier mitlesen.
> Da halte ich eine Interessenvertretung für viel wirkungsvoller.
stimmt natürlich und das interessiert die auch nicht, was ein paar 
Elektrospinner hier von sich geben.
Ich glaube nicht, daß es eine Interessenvertretung (im Sinne von Verein) 
großartig bringen wird, das ist dann wie eine Splitterpartei, die gar 
nicht wahrgenommen, geschweige denn gewählt wird  ... außerdem kostet 
das Geld - gerade diesen Luxus können Arbeitslose sich nun wirklich 
nicht leisten. Besser wäre da schon eine Stiftung, die eigenartiger 
Weise nicht existiert - das hat aber seine Gründe in der fehlenden 
Gruppendynamik und Anerkennung in der Gesamtgesellschaft!

> Ich mache das vor allem nicht, weil ich hier minimum 10 Stunden pro Tag
> in mein Unternehmen investiere - nicht, weil ich glaube, dass es nichts
> bringt! (davon abgesehen bin ich kein Ing. nur Info :-)
ja, okay, ich habe auch meine Projekte von denen ich mir langfristig was 
verspreche und die etwas Zeit und vor allen Dingen Geld kosten werden 
... dann gibts auch noch psychologischen Druck vom Amt schnell irgendwas 
zu machen damit die Statistik bei denen wieder stimmt, alles nicht so 
einfach.
Ich glaube der Poster war IGBT, der vor geraumer Zeit mal gepostet 
hatte, was ihm beim Amt widerfahren ist ... das war ja noch harmlos, 
aber es geht voll auf die Psyche, das kann ich bestätigen.
Hätte ich genügend Geld auf Tasche, dann würde ich mich schon längst 
selbststängig machen - der Vorschlag von MaWin ist schon richtig, ist 
aber nun einmal nicht jeder für geeignet. Jeder muß seinen Weg finden.


> Was meinst Du, wie schnell sich dort etwas ändert, wenn das BMU und die
> EAR mit Anrufen und E-Mails bombardiert würdern oder die ganzen
> Kleinunternehmer ihre Abgeordneten zutexten.
Ich habe schon mal im Bereich der Projektierung zum Nulltarif gearbeitet 
und Bettelbriefe, Förderanträge an Behörden und Bundesinstitutionen, 
usw. geschrieben - das läuft dann so ähnlich wie bei Bewerbungen ab.
Der Abgeordnete selbst bekommt die Emails u.U. gar nicht, sondern seine 
Chefsekretärin, etc. - die haben dann die Arbeit damit, der Abgeordnete 
selbst hat besseres zu tun und möchte nicht belästigt werden.
Deine Anrufnummer sehen die in der Regel im Display und geben Dir dann 
nach einigen Anrufen freundlich zu erkennen, daß es reicht bzw. 
verweisen auf alles und nichts.

> Dass das funktioniert, zeigt die Paintball-Szene. Nachdem ein Verbot im
> Raum stand, ahben die massiv Druck auf die Abgeordneten ausgeübt ... und
> schwupps - weg war das Verbot.
okay, es kann funktionieren (man weiß ja auch nicht, was da noch so 
hinter den Kulissen alles abgelaufen ist), aber die Chancen stehen immer 
50:50.

> "Einfach machen!" - damit bin ich damals gestartet und ich hätte auch
> nicht erwartet, dass es so gut läuft.
ja mach ich ja auch, deswegen such ich mir ja mittlerweile 0815-Jobs, 
die Geld einbringen und wenn ich die Geldsumme x zusammen habe, geht es 
los und ich bin mein eigener Chef.
Die Basis muß aber stimmen und ein Restrisiko mußt Du auch eingehen 
wollen; kann durchaus sein, daß nachher verschuldet bist.

> Wenn es wirklich so viele Ings ohne Stelle gibt, dann würde ich mir das
> für diese wünschen: findet Euch zusammen (sollte für einen Ingenieur im
> Netz ja kein Problem mehr sein) und stellt etwas auf die Beine, das ein
> Gegengewicht bildet.
Du vergißt, daß ein Ingenieur immer ein Individualist ist und bestrebt 
ist selbst den für ihn richtigen Lösungweg zu finden - das gilt auch für 
irgendwelche Krisen.
Insofern ist ein kollegialer Schulterschluß in dieser heterogenen Gruppe 
nicht unbedingt gewollt - deshalb klappt es ja auch nicht mit der 
Vereinsbildung der arbeitenden Ings., die ebenfalls nicht so zufrieden 
zu sein schein.
Bei anderen Berufgruppen (Mediziner, Bauern, Künstler, Schauspieler, 
usw.) ist die Gruppendynamik weitaus größer - deshalb ist der ganze 
Technikbereich nun mal nichts besonderes. Er wird gesellschaftlich nicht 
wahrgenommen; das ist so wie Strom, der aus Steckdose kommt - ein fast 
wertloses Massenprodukt, obschon jede Menge Technologie und manpower 
dahinder steht.
Der SingSang von irgendeinem Musiker hat da einen ganz anderen Charakter 
und sogar seine Enkelkinder profitieren noch davon.
Du kannst die Welt nun einmal nicht ändern.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Smoerre, das hast du gut beschrieben. Mir fällt gerade dazu ein, was in 
Belgien gemacht wurde: Da haben Frauen einfach den Sex verweigert und 
die geilen Böcke kamen ganz schnell wieder auf den Boden der Realität 
und machten das was die Frauen wollten.

Leider sind Ingenieure meist Männer.

Hm. Vielleicht sollte man einfach mal alle SMS sperren. Z.B. durch einen 
Virus oder so.

DASS würde auch Frauen treffen!

von Mine Fields (Gast)


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smoerre schrieb:
> Ich glaube nicht, daß es eine Interessenvertretung (im Sinne von Verein)
> großartig bringen wird, das ist dann wie eine Splitterpartei, die gar
> nicht wahrgenommen, geschweige denn gewählt wird  ... außerdem kostet
> das Geld - gerade diesen Luxus können Arbeitslose sich nun wirklich
> nicht leisten. Besser wäre da schon eine Stiftung, die eigenartiger
> Weise nicht existiert - das hat aber seine Gründe in der fehlenden
> Gruppendynamik und Anerkennung in der Gesamtgesellschaft!

Das sind doch auch nur irgendwie typische Ausreden. Man organisiert sich 
doch gerade, weil man nicht wahrgenommen wird. Und der Zweck einer 
solchen Organisation ist ja auch nicht, so laut wie möglich zu schreien, 
sondern erst einmal sich gegenseitig zu unterstützen und Kontakte zu 
knüpfen.

smoerre schrieb:
> okay, es kann funktionieren (man weiß ja auch nicht, was da noch so
> hinter den Kulissen alles abgelaufen ist), aber die Chancen stehen immer
> 50:50.

Wieder das gleiche Problem: Nur weil eine Chance besteht, dass es 
scheitern kann, macht man es nicht. Wenn alle Menschen so handeln würde, 
wären wir schon längst ausgerottet.

smoerre schrieb:
> Bei anderen Berufgruppen (Mediziner, Bauern, Künstler, Schauspieler,
> usw.) ist die Gruppendynamik weitaus größer - deshalb ist der ganze
> Technikbereich nun mal nichts besonderes. Er wird gesellschaftlich nicht
> wahrgenommen; das ist so wie Strom, der aus Steckdose kommt - ein fast
> wertloses Massenprodukt, obschon jede Menge Technologie und manpower
> dahinder steht.

Und? Wenn man unbedingt im Mittelpunkt der Gesellschaft stehen möchte, 
muss man sich eben beruflich anders orientieren.

von smoerre (Gast)


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@ Abdul K.
in dem Zusammenhang fällt mir nur Frauen und Computer ein - zwei Welten 
treffen aufeinander :))
Okay, inzwischen hat sich das etwas gebessert, muß man fairerweise 
einräumen.

von Wilhelm F. (Gast)


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smoerre schrieb:

> Ich glaube der Poster war IGBT, der vor geraumer Zeit mal gepostet
> hatte, was ihm beim Amt widerfahren ist ... das war ja noch harmlos,
> aber es geht voll auf die Psyche, das kann ich bestätigen.

Für mich haben sie beim Amt gerade ein neues Profil angelegt: 
Elektro-Helfer. Ich selbst, habe darauf gar keinen Zugriff, konnte es in 
keinster Weise beeinflussen. Die sehen da in meiner Berufsbezeichnung 
das Wort Elektro, und das wars. Egal, was ich wirklich machte. Bin mal 
gespannt, was das denn werden soll.

Am Wochenende sah ich denn auch schon die passenden Stellenanzeigen in 
meiner Tageszeitung: Elektro-Helfer für Einsätze auf bundesweiten 
Großbaustellen gesucht!

Von Bekannten, die sowas mal machten, und das Handtuch warfen, weiß ich 
noch, daß nach einem Jahr die Knochen kaputt sind, und die Kniescheiben 
durchgerutscht. Einer hat schwere Lungenprobleme, ist mit 50 
Halbinvalide. Auch zu viel Staub gefressen. Schlitze klopfen und 
Strippen ziehen, Betonstaub fressen, in Rohbauten.

Den Begriff "zumutbar" gibt es wohl auch schon länger nicht mehr. Na ja, 
wenn das Geld stimmt, ist "zumutbar" ja noch relativ. Andererseits ist 
es ja natürlich toll, daß es Stellen gibt.



Abdul K. schrieb:

> Leider sind Ingenieure meist Männer.

Sei froh, daß es nicht anders ist.

von smoerre (Gast)


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> Das sind doch auch nur irgendwie typische Ausreden. Man organisiert sich
> doch gerade, weil man nicht wahrgenommen wird. Und der Zweck einer
> solchen Organisation ist ja auch nicht, so laut wie möglich zu schreien,
> sondern erst einmal sich gegenseitig zu unterstützen und Kontakte zu
> knüpfen.
Kontakte habe ich eigentlich schon mehr als genug (die natürlich auch 
der Pflege bedürfen) und wenn schon Unterstützung (die ich ja selber 
auch suche) dann versuche ich den engeren Freundenkreis zu helfen, die 
ebenfalls Probleme habe.


> Wieder das gleiche Problem: Nur weil eine Chance besteht, dass es
> scheitern kann, macht man es nicht. Wenn alle Menschen so handeln würde,
> wären wir schon längst ausgerottet.
tja, jeder Mensch handelt eben anders. Ich hab nichts gegen Risiko, wenn 
was dabei rausspringt - aber 50:50 ist eine schlechte Quote, da kann ich 
ja auch auf Dauer nicht gewinnen, ein wenig besser sollte es schon sein.
Ich handle eben manchmal auch wie die Arbeitgeber :)


> Und? Wenn man unbedingt im Mittelpunkt der Gesellschaft stehen möchte,
> muss man sich eben beruflich anders orientieren.
das stimmt natürlich - trotzdem ist das doch ein ziemlich trauriges 
Ergebnis unserer Gesellschaft wie so manche andere Dinge auch.

von Mine Fields (Gast)


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smoerre schrieb:
> Kontakte habe ich eigentlich schon mehr als genug (die natürlich auch
> der Pflege bedürfen) und wenn schon Unterstützung (die ich ja selber
> auch suche) dann versuche ich den engeren Freundenkreis zu helfen, die
> ebenfalls Probleme habe.

Ja natürlich sind persönliche Kontakte und das enge Umfeld die erste 
Anlaufstation, aber das spräche nicht dagegen, sich mit Gleichgesinnten 
zu organisieren.

smoerre schrieb:
> tja, jeder Mensch handelt eben anders. Ich hab nichts gegen Risiko, wenn
> was dabei rausspringt - aber 50:50 ist eine schlechte Quote, da kann ich
> ja auch auf Dauer nicht gewinnen, ein wenig besser sollte es schon sein.
> Ich handle eben manchmal auch wie die Arbeitgeber :)

Ja, das kann man sehen, wie man möchte. In eine Risikoanalyse geht aber 
natürlich auch der Aufwand und der mögliche Gewinn ein.

smoerre schrieb:
> das stimmt natürlich - trotzdem ist das doch ein ziemlich trauriges
> Ergebnis unserer Gesellschaft wie so manche andere Dinge auch.

Da stimme ich dir zu. Wenn man aber nicht die Macht hat, es zu ändern, 
gibt es nur Eines: Sich bestmöglich mit der Situation arrangieren.

von smoerre (Gast)


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> Für mich haben sie beim Amt gerade ein neues Profil angelegt:
> Elektro-Helfer. Ich selbst, habe darauf gar keinen Zugriff, konnte es in
> keinster Weise beeinflussen.
ja das Amt hat immer irgendwelche Überraschungen parat, Hauptsache die 
Statistik stimmt bei denen wieder.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Für mich haben sie beim Amt gerade ein neues Profil angelegt:
> Elektro-Helfer. Ich selbst, habe darauf gar keinen Zugriff, konnte es in
> keinster Weise beeinflussen. Die sehen da in meiner Berufsbezeichnung
> das Wort Elektro, und das wars. Egal, was ich wirklich machte. Bin mal
> gespannt, was das denn werden soll.
>
> Am Wochenende sah ich denn auch schon die passenden Stellenanzeigen in
> meiner Tageszeitung: Elektro-Helfer für Einsätze auf bundesweiten
> Großbaustellen gesucht!
>

Welcher Zufall.


> Von Bekannten, die sowas mal machten, und das Handtuch warfen, weiß ich
> noch, daß nach einem Jahr die Knochen kaputt sind, und die Kniescheiben
> durchgerutscht. Einer hat schwere Lungenprobleme, ist mit 50
> Halbinvalide. Auch zu viel Staub gefressen. Schlitze klopfen und
> Strippen ziehen, Betonstaub fressen, in Rohbauten.
>

Das ist dem Sachbearbeiter völlig egal. Er hat zu performen und das 
heißt schlicht: Arbeitslosenzahlen senken um jeden Preis. Wenn du kaputt 
bist, ist seine Akte vom Tisch.


> Den Begriff "zumutbar" gibt es wohl auch schon länger nicht mehr. Na ja,
> wenn das Geld stimmt, ist "zumutbar" ja noch relativ. Andererseits ist
> es ja natürlich toll, daß es Stellen gibt.
>

Genau deswegen bist du nun Elektro-Helfer.


>
>
> Abdul K. schrieb:
>
>> Leider sind Ingenieure meist Männer.
>
> Sei froh, daß es nicht anders ist.

Hm??

von smoerre (Gast)


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> aber das spräche nicht dagegen, sich mit Gleichgesinnten zu organisieren.
mir reicht verdi aus, da bekomme ich juristische Unterstützung und 
fachkundigen Rat in Bezug auf Arbeitsverträge, usw.
Letztendlich habe ich sowieso vor mich selbstständig zu machen, die ein 
oder andere Mitarbeit in chaotischen Firmen hat mir gereicht.

> Ja, das kann man sehen, wie man möchte. In eine Risikoanalyse geht aber
> natürlich auch der Aufwand und der mögliche Gewinn ein.
wie gesagt, es führen viele Wege nach Rom. Warum soll ich mich da in was 
festbeißen, wenn es auch noch andere für mich bessere Möglichkeiten gibt 
und meine Zielvorstellungen anders aussehen ?

> Wenn man aber nicht die Macht hat, es zu ändern,
> gibt es nur Eines: Sich bestmöglich mit der Situation arrangieren.
das muß jeder notgedrungen, aber einen Fluchtweg kann ich mir ja alleine 
bzw. mit den engsten Weggefährten aufbauen - dann stimmt wenigstens die 
Richtung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Genau deswegen bist du nun Elektro-Helfer.

Nein, bin ich nicht. Erst, wenn es erfolgreich umgesetzt werden kann.

Das ist für mich genau so fachfremd, wie Klofrau oder Pommesbuden-Brater 
oder Kellner oder Putzfrau. Nur weil Elektro in meiner Berufsbezeichnung 
steht.



> Hm??

Sei froh, daß du keine Elektroingenieurin als Chefin hast, die mehr 
Ahnung als du hat. Das meinte ich damit.

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