Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Absolvent mit 37 Jahre


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>
>> Genau deswegen bist du nun Elektro-Helfer.
>
> Nein, bin ich nicht. Erst, wenn es erfolgreich umgesetzt werden kann.
>
> Das ist für mich genau so fachfremd, wie Klofrau oder Pommesbuden-Brater
> oder Kellner oder Putzfrau. Nur weil Elektro in meiner Berufsbezeichnung
> steht.
>

Mußt du nicht jede 'zumutbare' Arbeit annehmen. Bin da nicht so auf dem 
neuesten Stand.


>
>
>> Hm??
>
> Sei froh, daß du keine Elektroingenieurin als Chefin hast, die mehr
> Ahnung als du hat. Das meinte ich damit.

Ehrlich gesagt, bin ich in meinem Leben nur einmal einer Frau begegnet, 
die ich als besser als mich einstufen würde. Damals! Das war eine 
Professorin an der Uni.
Die sind sicherlich extrem dünn gesät.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Mußt du nicht jede 'zumutbare' Arbeit annehmen. Bin da nicht so auf dem
> neuesten Stand.

Ich muß erst dann, wenn ich H4 beziehe, alles annehmen, was ich gesagt 
bekomme. Erst dann können sie mit Geldsperren drohen. Vorher, kann ich 
mich noch relativ frei bewegen. Womit will mir denn dann auch jemand 
drohen, wenn kein Geld gesperrt werden kann???

von Robert (Gast)


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@ Stefan L.

Du schreibst hier 20 mal das Gleiche und müllst einen an sich sinnvollen 
Thread komplett zu. Hast du sonst nichts zu tun? Deine trivialen 
Aussagen mal zusammengefasst:

- Jede sollte versuchen, sich Arbeit zu suchen. ==> Trivial, ist 
geschenkt. Das bestreitet wohl auch keiner ernsthaft.

- Wer gut ist, findet eine gute Arbeit als ing. ==> Das ist leicht 
abgewandelt: "Wer Arbeit will, kriegt auch welche." Das war duraus 
richtig, vor 30 Jahren. Mittlerweile gilt das nicht mehr.

Warum Stefan, akzeptiert du nicht, dass eben nicht jeder Arbeit finden 
kann oder auch will. Diese Leute hat es schon immer gegeben. Du wirst 
sie nicht ändern können. Dieses krankhafte, "Jeder muss arbeiten, egal 
was", nervt mich sehr. Außerdem ist es von dir anmaßend zu sagen, dass 
wer keine gute Arbeit findet, eben ein schlechter Ing zwangsweise sein 
muss. (Denn genau das ist die Komplementäraussage zu deiner 20 mal 
wiederholten Aussage, dass jeder gute Ing auch gute Arbeit findet.)

Dienstleister stellen in der Tat ein großes Risiko da. Die verarschen 
einen nicht nur komplett, das große Problem heisst Arbeitszeugnis. Wer 
schreibt da dein Arbeitszeugnis? Eine 22 jährige Germanistin? Ich kenne 
einen Fall, wo jemand vom Dienstleister ein Zeugnis mit "hat sich 
bemüht" (=  5) reingedrückt bekommen hat. Der arbeitet jetzt nicht mehr 
als Ing.
Aber was willst du sagen außer, dass jeder Arbeit suchen sollte? Das ist 
doch leeres Stroh dreschen. Ich kann jeden verstehen, der nicht beim 
Dienstleister unterschreibt.




S. B. schrieb:
> Zum Abschluß nochwas: Wäre SimSim kein Migrant, sondern "normaler"
> Deutscher würde hier ganz anders gepostet - dann würde es heißen; mit 37
> fertig geworden? Geh mal weiter Zeitungen austragen.

Das ist in der Tat ein Punkt. SimSim hat von 27 bis 37 Jahren studiert. 
Das wären 20 Sem, meinetwegen die angegeben 18 Sem. Nach 18 Sem Note 
2,6. Als ich eine ähnliche Situation geschildert habe (aber noch ca. 10 
Jahre "besser"), kam Kritik ohne Ende, eine kleine Auswahl:

- Selber schuld!
- Du bist einfach zu dumm, faul, komplett unfähig.
- Du bist naiv. Deine Eltern sind dumm und naiv.
- Du bist ein Säufer und Dauer-Party Typ.
- Das Leben ist eben kein Wunsch-Konzert.
- Es kann eben nicht jeder Ing-Absolvent auch als Ing. arbeiten. Du bist 
selber Schuld!
- Du bist einfach schlecht.
- Deine Bewerbungsunterlagen müssen gravierende Fehler / Schwächen 
enthalten.
- Was erwartest du denn bei deinen Leistungen.
- Du hast bestimmt nie (richtig) für Klausuren gelernt.
- Du hast wesentliches Basiswissen für den Ing-Beruf einfach nicht 
verstanden.
- Du bist bestimmt psychisch krank.
- So schlecht wie du bist, will kein Arbeitgeber das Risiko tragen dich 
einzustellen.
- usw. usw. usw.

Ich wurde richtig fertig gemacht. Jetzt kommt jemand, der rein formal 
noch deutlich schlechter dasteht, und der wird auch noch hoch gelobt. 
Auch als Deutscher hat man es schwer: Nicht jeder hat reiche Eltern. Bei 
einem mathelastigen Studium ist das Argument, dass jemand die deutsche 
Sprache nicht so gut kann, auch nicht wirklich überzeugend. Ich habe 
z.B. teilweise in den USA studiert und dort auch nur sehr geringe 
Probleme mit der Sprache gehabt. Außerdem, wenn man mit 27 Jahren in D. 
ein Studium anfängt sollte man schon hinreichend gut die Sprache können.

==> Der Philosoph ist ganz offenbar im eigenen Land nix Wert. Das 
bestärkt mich nur bei meinen Auswanderplänen.


Chris D. schrieb:
> Würde ich nicht sagen - es kommt darauf an, was er vorher gemacht hat.
> Seine Fremdsprachenkenntnisse sprechen jedenfalls ganz klar für ihn.

Und mit 37 Jahren sprechen seine stark mängelhafte Deutschkenntinnse 
ganz klar gegen ihn. Zudem Englisch sollte jeder können. Französisch 
können auch einige. Arabisch ist vlt. für 1 aus 5.000 Stellen von 
Vorteil. Die nächste Frage wäre, wie gut er Englisch und Französisch 
kann. Wenn es auf dem gleichen Level wie sein Deutsch ist, ist es eher 
wenig nutzbringend beim Bewerbungsprozess.


@ SimSim:
Das soll dich nicht entmutigen. Auch ich wünsche dir viel Erfolg bei 
deinen Bewerbungsversuchen. Um aber mittel- und lamgfristig eine weitaus 
größere Anzahl an Stellen formal zu erfüllen, wäre eine Aufbesserung 
deiner deutschen Sprachkenntnisse schon sehr sinnvoll. Besonders wenn du 
in D. bleiben willst, wie du selber sagst.

von smoerre (Gast)


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> ==> Der Philosoph ist ganz offenbar im eigenen Land nix Wert. Das
> bestärkt mich nur bei meinen Auswanderplänen.
kann ich Dir, sofern Du hier keine Sach- und Vermögenswerte bzw. keinen 
bombensicheren Job hast auch empfehlen.
Wichtig sind auch dort Kontakte - am besten eine Einheimische im 
Zielland heiraten, die man schon länger kennt ... sofern Du noch Single 
bist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Robert schrieb:

> Ich wurde richtig fertig gemacht.

Nimmst Du Dir das wirklich so zu Herzen?
Wenn man sich schon hier fertigmachen lässt, dann hat man ein Problem.

Es ist nur ein Forum ...

Von der Art der Kommuniktion und ihren ganz eigenen Problemen in Foren 
mal abgesehen: da kommt viel anders rüber als es sollte.

> Jetzt kommt jemand, der rein formal
> noch deutlich schlechter dasteht, und der wird auch noch hoch gelobt.
> Auch als Deutscher hat man es schwer: Nicht jeder hat reiche Eltern. Bei
> einem mathelastigen Studium ist das Argument, dass jemand die deutsche
> Sprache nicht so gut kann, auch nicht wirklich überzeugend. Ich habe
> z.B. teilweise in den USA studiert und dort auch nur sehr geringe
> Probleme mit der Sprache gehabt. Außerdem, wenn man mit 27 Jahren in D.
> ein Studium anfängt sollte man schon hinreichend gut die Sprache können.

Ich habe das so interpretiert, dass er vorher nur kurz in DE war.

Und ich finde, er drückt sich ganz ordentlich aus. Sicher sind ein paar 
Fehler drin, aber er kann sich verständigen.

> ==> Der Philosoph ist ganz offenbar im eigenen Land nix Wert. Das
> bestärkt mich nur bei meinen Auswanderplänen.

Lass Dich nicht vom Ausland blenden. Das ist weder für jeden etwas noch 
ist es da einfacher oder gar unbürokratischer (ganz im Gegenteil).

Meine Erfahrung ist: wer es hie rnicht schafft, hat meist auch dort 
Probleme. Zusätzlich kommen noch soziale Einschnitte (Freunde, Familie) 
usw. hinzu.

> Chris D. schrieb:
>> Würde ich nicht sagen - es kommt darauf an, was er vorher gemacht hat.
>> Seine Fremdsprachenkenntnisse sprechen jedenfalls ganz klar für ihn.
>
> Und mit 37 Jahren sprechen seine stark mängelhafte Deutschkenntinnse
> ganz klar gegen ihn.

Sehe ich anders.

> Zudem Englisch sollte jeder können. Französisch
> können auch einige.

Die Frage ist: wie gut?
Ich denke nicht, dass der TO das bißchen Schulfranzösisch meint.

> Arabisch ist vlt. für 1 aus 5.000 Stellen von Vorteil.

Ich denke, es sind deutlich mehr. Bei diesen Stellen hat er eben 
deutliche Vorteile gegenüber anderen, die er auch nutzen sollte.

Und der arabische Raum ist schon richtig groß.
Da nimmt man gerne jemanden, der außer technischem Knowhow auch die 
Sprache in Wort und Schrift versteht.

> @ SimSim:
> Das soll dich nicht entmutigen. Auch ich wünsche dir viel Erfolg bei
> deinen Bewerbungsversuchen. Um aber mittel- und lamgfristig eine weitaus
> größere Anzahl an Stellen formal zu erfüllen, wäre eine Aufbesserung
> deiner deutschen Sprachkenntnisse schon sehr sinnvoll. Besonders wenn du
> in D. bleiben willst, wie du selber sagst.

Was mir an ihm besonders gefallen hat (sofern man das eben in einem 
Forum beurteilen kann): da blickt endlich mal jemand mit Zuversicht, 
positiv und mit Willen nach vorne - trotz der Probleme. Das 
unterscheidet ihn von vielen anderen und das wäre für mich eines der 
Hauptkriterien für eine Einstellung bei mir (neben dem fachlichen 
Knowhow natürlich).

Es ist immer auch die Frage: wie komme ich rüber?

Chris D.

von Gästchen (Gast)


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Simsim H. schrieb:
> Auf euren Rat werde ich mich freuen

Mein Rat ist dass du dich in der ersten Linie durch Andere (vor allem 
durch dieses Forum) nicht verunsichern lässt. Bewerbe dich weiter, frage 
dich in in deinem Bekanntenkreis um ob jemand irgendwo eine Firma kennt, 
suche gezielt nach Firmen selbst wo du dich bewerben kannst.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich muß erst dann, wenn ich H4 beziehe, alles annehmen, was ich gesagt
> bekomme.

Das ist nur Gesetz-bla-bla. Wenn ein Arbeitgeber, der eine Hilfsstelle
zu besetzen hat, deinen Lebenslauf sieht, wird es dankend ablehnen
(der darf das nämlich folgenlos)weil du überqualifiziert bist.
Du musst halt nur gute Miene zu dem bösen Spiel machen und Bemühen
zeigen. Solange du dich nicht zu einer Blockadehaltung verleiten lässt,
wird dir auch keine Sperre auferlegt. Nach einiger Zeit lassen die dich
dann ohnehin in Ruhe. Dann unterschreibste nur noch die halbjährlich
EGV und du hast dann deine Ruhe. Natürlich wünsche ich dir, das du das
findest was du suchst, aber ohne Vitamin B wird das nichts.

von g. b. (gunb)


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Robert schrieb:
> Ich wurde richtig fertig gemacht.

Ach du liebe Güte. Hast du wirklich so wenig Selbstbewusstsein, dass du 
dich hier fertigmachen lässt?

Robert schrieb:
> Jetzt kommt jemand, der rein formal
> noch deutlich schlechter dasteht, und der wird auch noch hoch gelobt.

Er hat es a) schwerer, weil er aus einer anderen Kultur kommt, b) die 
Sprache lernen musste und noch immer verbessern muss, c) weil er jobben 
muss/musste, um hier studieren zu können, denn BAFÖG steht ihm als 
Ausländer nicht ohne Weiteres zu, d) einem Studium zu folgen, das in 
deutsch abgehalten wird, e) seine Familie so weit weg ist, dass alleine 
die Einsamkeit in der Fremde ein Problem darstellen kann, besonders 
dann, wenn man mal richtig down ist. Also ich hatte da immer noch meine 
Eltern, wo ich mich mal hinbewegen konnte, auch wenn sie zu 
Studienzeiten 100km weit entfernt wohnten.

Würde also schon behaupten, dass es für ihn schwerer war/ist, man muss 
sich nur mal die Mühe machen, sich in ihn hineinzuversetzen, was Viele 
oft unterlassen und gleich lospoltern.

Was dich angeht: hätte dich nicht fertig gemacht, weil Studienzeiten und 
Noten nicht repräsentativ sind.

Nach vorne schauen, und sich von denen, die anderen den Erfolg nicht 
gönnen, den sie selbst nicht haben, nicht fertig machen lassen. Nicht 
umsonst charakterisiert man die deutsche Gesellschaft als 
Neidgesellschaft.

Wäre ich Unternehmer, würde ich sowohl einem Langzeitstudenten, wie auch 
einem Ausländer, Top-Absolventen oder 50 Jährigen eine Chance geben - 
eine Chance hat jeder verdient. Wenn jemand nichts taugen würde, flöge 
er raus, wenn doch, dann nicht.
So einfach wäre das.

Schönen Tag noch.

Gruß
Gunb

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Das ist nur Gesetz-bla-bla. Wenn ein Arbeitgeber, der eine Hilfsstelle
> zu besetzen hat, deinen Lebenslauf sieht, wird es dankend ablehnen
> (der darf das nämlich folgenlos)weil du überqualifiziert bist.

Das ist deren voller Ernst beim Amt, die Sache mit dem Helfer. Der 
Berater meinte doch zu mir, in meinem alten Fach würde es nichts mehr 
(hat vielleicht sogar Recht), ich solle mir solche Stellen suchen, wo 
ich mich persönlich oder telefonisch bewerben kann, ohne den Papierkram. 
Also wie ein Analphabet. Jeden Laden im Umkreis telefonisch oder besser 
persönlich abklappern, und fragen, ob jemand eine Arbeit hat. ;-)

> Nach einiger Zeit lassen die dich
> dann ohnehin in Ruhe.

Nöö, ich muß neuerdings alle 3 Monate antanzen, mit Nachweisen der 
Bemühungen. Vorher waren es mal 6 Monate. Auch die EGV gibt es dann 
stets neu.

Aber allen Ernstes, wenn man doch 30 Jahre Bildung hat, bis hin zum 
Entwickler, was macht man denn dann ab 50 auf einmal auf dem Bau? Ein 
Bekannter, stieg als Informatiker mit 50 in die Dachdeckerei ein, weil 
es für ihn nichts mehr gab. OK, er beherrscht zwar sein Fach 
mittlerweile, aber mit 53, klagt er über kaputtene Kniescheiben, und ich 
sage mal, warten wir ab, der macht das bis 56 nicht mehr.

Wer auf dem Bau ist, muß das mit 16 beginnen, mit 50 ist das zu spät.

Ich sehe diesen Dingen gelassen entgegen, keine Panik. Mir können sie 
noch nicht echt ans Bein pinkeln.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das ist deren voller Ernst beim Amt, die Sache mit dem Helfer. Der
> Berater meinte doch zu mir, in meinem alten Fach würde es nichts mehr
> (hat vielleicht sogar Recht),
Ja, weil vom Amt rein gar nichts zu erwarten ist. Müssten die was
leisten wäre die Behörden-Fuzzis wohl schon verhungert.
> ich solle mir solche Stellen suchen, wo
> ich mich persönlich oder telefonisch bewerben kann, ohne den Papierkram.
Das du dann aber noch mehr Konkurrenz hast sagt dir dein Berater
nicht, denn Ungelernte gibts noch mehr als nur arbeitslose Ingenieure.
Gehaltsmäßig ist das dann ohnehin freier Fall wenn man ohne
Qualifikation Jobs sucht, denn Mindestlohn gibt in D bekanntlich
nicht (mit Ausnahmen).
> Also wie ein Analphabet. Jeden Laden im Umkreis telefonisch oder besser
> persönlich abklappern, und fragen, ob jemand eine Arbeit hat. ;-)
Und wie hat sich dein Berater da den Nachweis vorgestellt?
>> Nach einiger Zeit lassen die dich
>> dann ohnehin in Ruhe.
>
> Nöö, ich muß neuerdings alle 3 Monate antanzen, mit Nachweisen der
> Bemühungen. Vorher waren es mal 6 Monate. Auch die EGV gibt es dann
> stets neu.
Die EGV ist doch das Papier nicht wert und auch nur einem Verwaltungsakt
geschuldet damit dein Berater seinen Job selbst behält.
> Aber allen Ernstes, wenn man doch 30 Jahre Bildung hat, bis hin zum
> Entwickler, was macht man denn dann ab 50 auf einmal auf dem Bau?
Gar nichts, weil du dafür nicht ausgebildet bist und selbst wenn, ist
die Ausbildung sicherlich schon Jahrzehnte her und nicht mehr Up to 
Date.
> Ein
> Bekannter, stieg als Informatiker mit 50 in die Dachdeckerei ein, weil
> es für ihn nichts mehr gab. OK, er beherrscht zwar sein Fach
> mittlerweile, aber mit 53, klagt er über kaputtene Kniescheiben, und ich
> sage mal, warten wir ab, der macht das bis 56 nicht mehr.
Na ja, wie die Kniescheiben kaputt gingen brauchen wir hier ja nicht
diskutieren. Wenn man eine kniende Tätigkeit ausübt und keine
Knieschützer benutzt, passiert das eben, aber in dem Alter würde
ich auf so einen Schutz schon achten, denn meine Gesundheit ist mir 
wichtiger.
Viel problematischer ist das man als Quereinsteiger nie mit den
ausgebildeten Kollegen konkurrieren kann, wie auch?
> Wer auf dem Bau ist, muß das mit 16 beginnen, mit 50 ist das zu spät.
Mit 50 ist alles zu spät, außer...aber das interessiert dich ja nicht,
so mein Eindruck.
> Ich sehe diesen Dingen gelassen entgegen, keine Panik. Mir können sie
> noch nicht echt ans Bein pinkeln.
Solange du keinen Fehler machst.
Haben die dich schon mit der Ü50-Betreuung gesegnet?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gab es ab Ü50 nicht auch Zuschüsse für Arbeitgeber?
Ich meine, ich hätte da mal etwas von bis zu 70% über maximal drei Jahre 
gehört?

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Gab es ab Ü50 nicht auch Zuschüsse für Arbeitgeber?
> Ich meine, ich hätte da mal etwas von bis zu 70% über maximal drei Jahre
> gehört?

Richtig, /nur bis50%) scheint aber nur wenige AG zu interessieren,
weil man eh nix mit Behörden zu tun haben will und wohl auch noch
Auflagen erfüllen muss, in der Art das das Arbeitsverhältnis
Bestand haben muss. Muss man im Einzelfall eh abklären.
Infos sind im Netz nur schwer auffindbar.
Damit es keine Betrügereien oder Mitnahmeeffekte gibt, ist man
da wohl zur Vorsicht gezwungen.
Außerdem ist die Frage: 50% von was? Stell dir mal einen Manager Ü50
mit mehreren Millionen Vergütung pro Jahr vor? Da zahlt die Behörde
sicherlich nur bis Tarif oder so. Außerdem wird die Zeit (Tage, Wochen, 
Monate...)die die Behörde für die Entscheidung benötigt nicht jedem 
Arbeitgeber gerecht werden.
Angeblich soll der Topf recht gut genutzt werden, aber dazu muss man
einen AG erst mal finden der sich dafür erwärmt.
Natürlich ist das nur Schwarzmalerei, aber du kannst da ja mal in
dem Jobcenter deiner Region anrufen und dich über den aktuellen
Förderstand informieren wenn du Personal aufstocken willst.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Gab es ab Ü50 nicht auch Zuschüsse für Arbeitgeber?
>> Ich meine, ich hätte da mal etwas von bis zu 70% über maximal drei Jahre
>> gehört?
>
> Richtig, /nur bis50%)

Stimmt, bis 70% gab es bei entsprechendem Behinderungsgrad.

> scheint aber nur wenige AG zu interessieren,
> weil man eh nix mit Behörden zu tun haben will und wohl auch noch
> Auflagen erfüllen muss, in der Art das das Arbeitsverhältnis
> Bestand haben muss. Muss man im Einzelfall eh abklären.
> Infos sind im Netz nur schwer auffindbar.

Es muss wohl ein unbefristeter Vertrag sein.

> Damit es keine Betrügereien oder Mitnahmeeffekte gibt, ist man
> da wohl zur Vorsicht gezwungen.
> Außerdem ist die Frage: 50% von was? Stell dir mal einen Manager Ü50
> mit mehreren Millionen Vergütung pro Jahr vor? Da zahlt die Behörde
> sicherlich nur bis Tarif oder so. Außerdem wird die Zeit (Tage, Wochen,
> Monate...)die die Behörde für die Entscheidung benötigt nicht jedem
> Arbeitgeber gerecht werden.

Ich hab gerade mit einem bekannten Unternehmer getelt, der das auch 
gemacht hat. Bei ihm zumindest flossen die Mittel sofort. Das scheint 
also recht unbürokratisch zu funktionieren.

> Angeblich soll der Topf recht gut genutzt werden, aber dazu muss man
> einen AG erst mal finden der sich dafür erwärmt.

Eigentlich seltsam. Der AA ist es doch lieber, das Geld an den AG zu 
überweisen, als es demjenigen direkt zu geben und dafür eine Karteikarte 
weniger zu haben. Dem AG dürfte es auch Recht sein und dem AN sowieso.

Ist vermutlich immer noch das Vorurteil gegenüber Ü50: 
krankheitsanfällig, nicht mehr so flexibel usw.
Für mich ist Ü50 durchaus positiv zu werten: die Leute möchten meist 
nicht mehr groß wechseln, sind natürlich glücklich, einen Job zu haben 
und sicherlich loyaler und heutzutage auch nicht soooo anfällig. Das ist 
eine ganz andere Generation (außerdem gibt es ja noch die Umlage 1 :-). 
Und: ich bekomme jemanden mit (Lebens-)Erfahrung!

Sollen sie alle die Ü40-Ings rauswerfen - ich nehme die dann mit 
Kusshand :-)

> Natürlich ist das nur Schwarzmalerei, aber du kannst da ja mal in
> dem Jobcenter deiner Region anrufen und dich über den aktuellen
> Förderstand informieren wenn du Personal aufstocken willst.

Ja, eventuell hätte ich da jemanden Ü50, der hier reinpassen würde. Wenn 
es dafür auch noch eine Förderung gibt, wäre das natürlich eine tolle 
Sache. Damit könnte ich ihn schon im Herbst einstellen (zumindest 
halbtags).

Unbefristet wäre die Anstellung aber sowieso - ich mache keine 
Zeitverträge. Schließlich möchte ich die Leute ja langfristig haben. Es 
geht schließlich um recht spezielles Knowhow.
Außerdem sollte ein AN auch planen können.

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Chris D. schrieb:

> Es muss wohl ein unbefristeter Vertrag sein.
Was der Wert sind, insbesondere bei Klitschen(nicht persönlich nehmen),
weißt du?

> Ich hab gerade mit einem bekannten Unternehmer getelt, der das auch
> gemacht hat. Bei ihm zumindest flossen die Mittel sofort. Das scheint
> also recht unbürokratisch zu funktionieren.
Hängt von dem Sachbearbeiter ab und ob beide Seiten Geduld haben.

> Eigentlich seltsam. Der AA ist es doch lieber, das Geld an den AG zu
> überweisen, als es demjenigen direkt zu geben und dafür eine Karteikarte
> weniger zu haben. Dem AG dürfte es auch Recht sein und dem AN sowieso.
Dafür muss man ja erst mal einen Fuß in der Tür haben.
Da müssen dann erst mal Vorurteile ausgeräumt werden und ob man
überhaupt zusammen passt. Irgendwann hilft auch das nichts mehr,
vor allem wenn früher schon ein Kandidat nicht den Erwartungen
entsprach. Dann ist der Zuschuss dann Zucker auf bitterer Medizin
so das man dann nicht mehr mag und das kann ich sogar verstehen.
Wer dagegen gute Erfahrung mit gemacht hat, wird das auch öfter
nutzen, aber anscheinend will damit keiner werben, wegen der
unnötig scharfen und missverständlichen Gesetze.
> Ist vermutlich immer noch das Vorurteil gegenüber Ü50:
> krankheitsanfällig, nicht mehr so flexibel usw.
Na, das im Alter häufiger so Sachen wie Bandscheibengeschichten
oder Ernährungsbedingte Probleme auftreten ist Naturgegeben.
Das kann auch später einen Unternehmer treffen und ist dann froh
wenn der Laden auch mal einige Wochen ohne ihn läuft weil da Leute
mit Lebenserfahrung sind. Diesen Vorteil bieten die Jungen nicht.
Im schlimmsten Fall braucht der AG nur bis zu 6 Wochen am Stück
den halben Lohn bezahlen und danach übernimmt das die Krankenkasse.
> Für mich ist Ü50 durchaus positiv zu werten: die Leute möchten meist
> nicht mehr groß wechseln, sind natürlich glücklich, einen Job zu haben
> und sicherlich loyaler und heutzutage auch nicht soooo anfällig. Das ist
> eine ganz andere Generation (außerdem gibt es ja noch die Umlage 1 :-).
Das hängt doch stark vom Individuum ab. Der eine raucht, der
andere säuft und wieder andere tun keins von beiden.

> Und: ich bekomme jemanden mit (Lebens-)Erfahrung!
Wenn die nutzbar gemacht wird ist das sicher für alle ein enormer 
Gewinn.
Leider denken viele (erfahrene) Selbständige gar nicht so weit.
Die wollen über alles und jeden die Kontrolle haben und das ist mit
Lebenserfahrung meiner Einschätzung nach kaum zu vereinbaren.
> Sollen sie alle die Ü40-Ings rauswerfen - ich nehme die dann mit
> Kusshand :-)
Gibts für die denn Fördermittel?

> Ja, eventuell hätte ich da jemanden Ü50, der hier reinpassen würde.
Doch wohl nicht Wilhelm Ferkes? Kommt der nicht aus der selben Gegend?
> Wenn
> es dafür auch noch eine Förderung gibt, wäre das natürlich eine tolle
> Sache. Damit könnte ich ihn schon im Herbst einstellen (zumindest
> halbtags).
Ohne Pferdefuß gehts wohl nicht? Wenn dann macht das nur Sinn mit
Vollzeit. Teilzeit ist nur sinnvoll wenn die Tätigkeit das auch zulässt,
aber mit halben Lohn bei gleichen Unkosten auszukommen kann und
will nicht jeder hinnehmen.
> Unbefristet wäre die Anstellung aber sowieso - ich mache keine
> Zeitverträge. Schließlich möchte ich die Leute ja langfristig haben.
Von deinen Wünschen ist das weniger abhängig, sondern das du dich mit
dem Kandidaten auf gleicher Augenhöhe triffst und ein ausführliches
Beschäftigungskonzept hast. Das haben nämlich die meisten Arbeitgeber
nicht und dann gibts später Frust.
> Es
> geht schließlich um recht spezielles Knowhow.
Z.B.Protokoll für CAN-BUS? Auch bei geförderten Jobs gilt, das
man fachlich zueinander passen muss oder man lässt durch das Amt
eine Fortbildung finanzieren. Das wird man doch alles planen können.
> Außerdem sollte ein AN auch planen können.
Dann musst du das Thema auch ansprechen. Wenn du allerdings nur einen
Ja-Sager vor dir hast wird das nicht viel bringen. Da musste einen
Bewerber haben der auch Feuer und Leidenschaft zeigt. Das zu erkennen
ist nicht so einfach.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
>> Es muss wohl ein unbefristeter Vertrag sein.
> Was der Wert sind, insbesondere bei Klitschen(nicht persönlich nehmen),
> weißt du?

Keine Ahnung. Ich weiss nur, was der bei mir wert ist: Arbeitsverhältnis 
bis zur Rente (oder Pleite ;-)
Das mit der "Klitsche" macht mir nichts aus - im Gegenteil: ich bin 
durchaus stolz darauf, in der Garage angefangen zu haben (der Betrieb 
nur hier im Haus wird sich natürlich bald nicht mehr aufrechterhalten 
lassen).

>> Ich hab gerade mit einem bekannten Unternehmer getelt, der das auch
>> gemacht hat. Bei ihm zumindest flossen die Mittel sofort. Das scheint
>> also recht unbürokratisch zu funktionieren.
> Hängt von dem Sachbearbeiter ab und ob beide Seiten Geduld haben.

Klar. Schaun mer ma.

>> Und: ich bekomme jemanden mit (Lebens-)Erfahrung!
> Wenn die nutzbar gemacht wird ist das sicher für alle ein enormer
> Gewinn.
> Leider denken viele (erfahrene) Selbständige gar nicht so weit.
> Die wollen über alles und jeden die Kontrolle haben und das ist mit
> Lebenserfahrung meiner Einschätzung nach kaum zu vereinbaren.

Eben. Ich will Mitarbeiter, die eigenständig denken und auch selbst 
Entscheidungen treffen können. In kreativen Bereichen geht das sowieso 
nicht anders.

>> Sollen sie alle die Ü40-Ings rauswerfen - ich nehme die dann mit
>> Kusshand :-)
> Gibts für die denn Fördermittel?

Ich denke nicht - aber die Erfahrung ist da auch schon vorhanden und 
hier wird ja oft 40 als die magische Grenze genannt, aber der 
altersbedingt entlassen wird. Mir soll es Recht sein.

>> Ja, eventuell hätte ich da jemanden Ü50, der hier reinpassen würde.
> Doch wohl nicht Wilhelm Ferkes? Kommt der nicht aus der selben Gegend?

Wenn ich das richtig mitgekriegt habe, dann wohnt er ziemlich weit 
westlich in der Eifel, wir ganz östlich. Nein, ich hätte da schon 
jemanden hier aus der Gegend, den ich jetzt auch schon persönlich kenne.

>> Wenn
>> es dafür auch noch eine Förderung gibt, wäre das natürlich eine tolle
>> Sache. Damit könnte ich ihn schon im Herbst einstellen (zumindest
>> halbtags).
> Ohne Pferdefuß gehts wohl nicht? Wenn dann macht das nur Sinn mit
> Vollzeit. Teilzeit ist nur sinnvoll wenn die Tätigkeit das auch zulässt.

Warum Pferdefuß? Er weiss, dass ich ihn erstmal nur halbtags benötige, 
ich weiss das. Für ihn ist es ok, für mich auch. Es ist bei den 
derzeitigen Wachstumsraten abzusehen, dass ich ihn bald auch ganztags 
benötige. Im Moment reicht die Arbeit aber eben noch nicht für Vollzeit 
und ich könnte mir das nicht leisten. Die Tätigkeit lässt sich durchaus 
halbtags durchführen, das ist also kein Problem.

Bei kleinen Unternehmen ist es so, dass die Einstellung eines neuen 
Mitarbeiters immer ein großer Sprung ist. Am größten ist er bei der 
Einstellung des ersten Angestellten - danach nimmt das ab.
(Einfach, weil es meist schon zu viel Arbeit für einen selbst ist, aber 
noch nicht genug für zwei (oder drei)).

Die "Alternative" wäre, dass er noch ein Jahr arbeitslos ist und hier 
viel an Arbeit liegen bleibt.

Wenn das mit der Förderung klappt, könnte ich mir durchaus auch mehr als 
1/2 Stelle vorstellen. Das muss man aber abwarten.

>> Es geht schließlich um recht spezielles Knowhow.
> Z.B.Protokoll für CAN-BUS?

Nein, das wäre nicht wirklich speziell ;-) Hier geht es um chemische 
Verfahrenstechnik in Verbindung mit Elektronik. Da kann ich z.B. keinen 
reinen E-Techniker gebrauchen. Wenn ich demjenigen erst noch 
SN1-Reaktionen erklären muss, ist er nicht der richtige Mann für uns.

>> Außerdem sollte ein AN auch planen können.
> Dann musst du das Thema auch ansprechen. Wenn du allerdings nur einen
> Ja-Sager vor dir hast wird das nicht viel bringen. Da musste einen
> Bewerber haben der auch Feuer und Leidenschaft zeigt. Das zu erkennen
> ist nicht so einfach.

Genau. Wie geschrieben: ich kenne denjenigen schon etwas länger und 
weiß, wie er tickt (und er natürlich, wie wir hier ticken) :-)

Er denkt unkonventionell und hat fachübergreifend viele eigene Ideen - 
das gefällt mir :-)

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>>> Es muss wohl ein unbefristeter Vertrag sein.
>> Was der Wert sind, insbesondere bei Klitschen(nicht persönlich nehmen),
>> weißt du?
>
> Keine Ahnung. Ich weiss nur, was der bei mir wert ist: Arbeitsverhältnis
> bis zur Rente (oder Pleite ;-)
Man kann auch einen Betrieb so beenden, da muss es nicht das eine oder
andere Extrem sein.
> Das mit der "Klitsche" macht mir nichts aus - im Gegenteil: ich bin
> durchaus stolz darauf, in der Garage angefangen zu haben (der Betrieb
> nur hier im Haus wird sich natürlich bald nicht mehr aufrechterhalten
> lassen).
Platzmangel?

>>> Und: ich bekomme jemanden mit (Lebens-)Erfahrung!
>> Wenn die nutzbar gemacht wird ist das sicher für alle ein enormer
>> Gewinn.
>> Leider denken viele (erfahrene) Selbständige gar nicht so weit.
>> Die wollen über alles und jeden die Kontrolle haben und das ist mit
>> Lebenserfahrung meiner Einschätzung nach kaum zu vereinbaren.
>
> Eben. Ich will Mitarbeiter, die eigenständig denken und auch selbst
> Entscheidungen treffen können. In kreativen Bereichen geht das sowieso
> nicht anders.
Da würde ich dann aber Grenzen setzen, nicht das plötzlich die Firma
deswegen kurz vor dem Abgrund steht.
>>> Sollen sie alle die Ü40-Ings rauswerfen - ich nehme die dann mit
>>> Kusshand :-)
>> Gibts für die denn Fördermittel?
>
> Ich denke nicht - aber die Erfahrung ist da auch schon vorhanden und
> hier wird ja oft 40 als die magische Grenze genannt, aber der
> altersbedingt entlassen wird. Mir soll es Recht sein.
Wenn du die dann auch bezahlen kannst und willst?
Da wird die Erwartungshaltung beim Gehalt wohl noch hoch angesetzt sein.
>>> Ja, eventuell hätte ich da jemanden Ü50, der hier reinpassen würde.
>  Nein, ich hätte da schon
> jemanden hier aus der Gegend, den ich jetzt auch schon persönlich kenne.
Naja, Beziehungen sind manchmal nicht verkehrt, aber wenn das in allzu
großer Vertraulichkeit übergeht, ist das auch nicht immer so 
vorteilhaft.
Irgend einer muss eben das Sagen haben und das auf Dauer. Ü50 haben
nämlich den Nachteil das man dann nicht mehr so geschmeidig und
fügsam ist. Das wird aber oft gewünscht oder sogar als
selbstverständlich angesehen.

> Warum Pferdefuß? Er weiss, dass ich ihn erstmal nur halbtags benötige,
> ich weiss das. Für ihn ist es ok, für mich auch. Es ist bei den
> derzeitigen Wachstumsraten abzusehen, dass ich ihn bald auch ganztags
> benötige. Im Moment reicht die Arbeit aber eben noch nicht für Vollzeit
> und ich könnte mir das nicht leisten. Die Tätigkeit lässt sich durchaus
> halbtags durchführen, das ist also kein Problem.
Nicht jeder sucht eine Halbtagsstelle. Wenn dein Kandidat das selbst
will, sei froh, dann bist du nicht auf den Arbeitsmarkt angewiesen.
Außerdem würde ich mehr Aufträge akqurieren und hier nicht so viel
posten. Das kostet nämlich deine Zeit die du nicht bezahlt bekommst.
> Bei kleinen Unternehmen ist es so, dass die Einstellung eines neuen
> Mitarbeiters immer ein großer Sprung ist. Am größten ist er bei der
> Einstellung des ersten Angestellten - danach nimmt das ab.
Na, mach erst mal nachhaltig deine Erfahrung und wenn du über zehn
kommst, kommen andere Probleme im Personalmanagement und dann
reden wir weiter.
> (Einfach, weil es meist schon zu viel Arbeit für einen selbst ist, aber
> noch nicht genug für zwei (oder drei)).
Daher sollst du ja auch expandieren. Ein Selbständiger allein kann
nicht viel schaffen. Aber mit der Anzahl der Beschäftigten kann man die
Produktivität potenzieren.
> Die "Alternative" wäre, dass er noch ein Jahr arbeitslos ist und hier
> viel an Arbeit liegen bleibt.
Musst du wissen, aber erwarte da mal nicht zu viel. Selbst wenn es
fachlich und vom Nasenfaktor stimmt, kann ja trotzdem noch ein Problem
auftreten. Schließlich sind wir keine Maschinen.
> Wenn das mit der Förderung klappt, könnte ich mir durchaus auch mehr als
> 1/2 Stelle vorstellen. Das muss man aber abwarten.
Kann man nichts gegen sagen.
>>> Es geht schließlich um recht spezielles Knowhow.
>> Z.B.Protokoll für CAN-BUS?
>
> Nein, das wäre nicht wirklich speziell ;-) Hier geht es um chemische
> Verfahrenstechnik in Verbindung mit Elektronik. Da kann ich z.B. keinen
> reinen E-Techniker gebrauchen. Wenn ich demjenigen erst noch
> SN1-Reaktionen erklären muss, ist er nicht der richtige Mann für uns.
Na, ein wenig Bereitschaft, Wissen weiter zu geben, sollte schon
drin sein und sonst kann man ja das Internet bemühen.
Ein Mädchen für alles, das alles kann und weiß, wird man schwerlich 
bekommen. So mancher Unternehmer ist schon durch die Suche nach der 
eierlegenden Wollmilchsau pleite gegangen und hats nicht mal gemerkt.

> Genau. Wie geschrieben: ich kenne denjenigen schon etwas länger und
> weiß, wie er tickt (und er natürlich, wie wir hier ticken) :-)
Was dann aber unangenehmer wird, muss man denjenigen dann wieder
entsorgen, z.B. aus betrieblichen Gründen.
> Er denkt unkonventionell und hat fachübergreifend viele eigene Ideen -
> das gefällt mir :-)
Hat aber nur einen Nutzen wenn es auch nachhaltig ist.
Nur Ideen generieren noch keinen Profit. Die Summe aller Entscheidungen
dagegen schon.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:

>> Das mit der "Klitsche" macht mir nichts aus - im Gegenteil: ich bin
>> durchaus stolz darauf, in der Garage angefangen zu haben (der Betrieb
>> nur hier im Haus wird sich natürlich bald nicht mehr aufrechterhalten
>> lassen).
> Platzmangel?

Ja, es wird eng. Muss mich mal nach einer Halle umsehen.

>> Eben. Ich will Mitarbeiter, die eigenständig denken und auch selbst
>> Entscheidungen treffen können. In kreativen Bereichen geht das sowieso
>> nicht anders.
> Da würde ich dann aber Grenzen setzen, nicht das plötzlich die Firma
> deswegen kurz vor dem Abgrund steht.

Natürlich - letztendlich muss eine Sache Gewinn abwerfen.
Aber man muss auch mal etwas riskieren, die leute auch mal machen 
lassen. Bisher bin ich damit immer sehr gut gefahren.

>>>> Ja, eventuell hätte ich da jemanden Ü50, der hier reinpassen würde.
>>  Nein, ich hätte da schon
>> jemanden hier aus der Gegend, den ich jetzt auch schon persönlich kenne.
> Naja, Beziehungen sind manchmal nicht verkehrt, aber wenn das in allzu
> großer Vertraulichkeit übergeht, ist das auch nicht immer so
> vorteilhaft.
> Irgend einer muss eben das Sagen haben und das auf Dauer. Ü50 haben
> nämlich den Nachteil das man dann nicht mehr so geschmeidig und
> fügsam ist. Das wird aber oft gewünscht oder sogar als
> selbstverständlich angesehen.

Stimmt - letztendlich bestimme ich, was gemacht wird. Es kommt aber auf 
die Art und Weise an, wie man das rüberbringt: eine schriftliche 
Arbeitsanweisung wird weniger akzeptiert als eine Entscheidung, bei der 
der AN vorher zu seiner Meinung gefragt wurde. Bisher setzen wir uns 
dann bei ner Tasse Tee zusammen und besprechen die zukünftigen Projekte 
- und das klappt wunderbar.

> Nicht jeder sucht eine Halbtagsstelle. Wenn dein Kandidat das selbst
> will, sei froh, dann bist du nicht auf den Arbeitsmarkt angewiesen.
> Außerdem würde ich mehr Aufträge akqurieren und hier nicht so viel
> posten. Das kostet nämlich deine Zeit die du nicht bezahlt bekommst.

(Davon abgesehen, dass es nicht soooo viele Beiträge sind):
Das macht nichts, denn ich poste immer dann, wenn im Kopf eh gerade 
nichts geht. Wenn ich nicht poste, würd ich vielleicht den Rasen mähen 
oder die Tomaten gießen. Erholungsphasen fördern die Kreativität und 
Belastbarkeit.
Und das eine oder andere nimmt man hier im Forum ja doch mit.

Ich betreibe mein Hobby als Beruf und werde da nicht nach Stunden 
rechnen.

>> Bei kleinen Unternehmen ist es so, dass die Einstellung eines neuen
>> Mitarbeiters immer ein großer Sprung ist. Am größten ist er bei der
>> Einstellung des ersten Angestellten - danach nimmt das ab.
> Na, mach erst mal nachhaltig deine Erfahrung und wenn du über zehn
> kommst, kommen andere Probleme im Personalmanagement und dann
> reden wir weiter.

Möglich - die Frage ist aber eher: will ich wirklich so groß werden?

Ich verdiene mittlerweile ein Schweinegeld, das Unternehmen brummt mehr 
und mehr und ich möchte eigentlich bis zur Rente weiter entwickeln und 
Zeit für Forschung haben.

Je mehr Mitarbeiter, desto mehr Energie muss man in deren Koordinierung 
stecken.

Ich weiss nicht, ob ich dazu Lust haben werde.

>> (Einfach, weil es meist schon zu viel Arbeit für einen selbst ist, aber
>> noch nicht genug für zwei (oder drei)).
> Daher sollst du ja auch expandieren. Ein Selbständiger allein kann
> nicht viel schaffen. Aber mit der Anzahl der Beschäftigten kann man die
> Produktivität potenzieren.

Glaube ich weniger. Je mehr Mitarbeiter, desto größer wird der Aufwand 
an Verwaltung etc. - das sieht man schön bereits bei kleinen 
Mittelständlern.
Der Zugewinn nimmt mit jedem Mitarbeiter ab, weil immer mehr Energie und 
Zeit für die Koordinierung aufgewendet werden müssen.
Für ideal halte ich Deine angesprochenen 10 Mitarbeiter.

>> Die "Alternative" wäre, dass er noch ein Jahr arbeitslos ist und hier
>> viel an Arbeit liegen bleibt.
> Musst du wissen, aber erwarte da mal nicht zu viel. Selbst wenn es
> fachlich und vom Nasenfaktor stimmt, kann ja trotzdem noch ein Problem
> auftreten. Schließlich sind wir keine Maschinen.

Das ist so, wenn Menschen aufeinandertreffen :-)
Das ist in einer Beziehung so, dass ist mit einem neuen AN so.
Nichts, was einem Sorgen machen sollte - ich bin sogar angenehm 
überrascht, wie problemlos es zwischen mir und meinem AN jetzt 
funktioniert.

> Na, ein wenig Bereitschaft, Wissen weiter zu geben, sollte schon
> drin sein und sonst kann man ja das Internet bemühen.

Argh, bitte nicht dieses "Wikipediawissen" - ich benötige jemanden, der 
das Wissen durch Praxis/Theorie verinnerlicht hat. Heutzutage wird das 
Nachschlagen gerne mit echtem Wissen verwechselt.
Mit "dann lesen wir uns mal einen Monat ein" ist uns hier nicht 
geholfen.

> Ein Mädchen für alles, das alles kann und weiß, wird man schwerlich
> bekommen. So mancher Unternehmer ist schon durch die Suche nach der
> eierlegenden Wollmilchsau pleite gegangen und hats nicht mal gemerkt.

Natürlich. Hier kommt noch genug Wissen hinzu. Wir werden schon so 3-6 
Monate benötigen, um ihn halbwegs einzuarbeiten. Aber für irgendwelche 
Grundlagen fehlt uns Zeit und Geld. Die müssen einfach da sein.

>> Genau. Wie geschrieben: ich kenne denjenigen schon etwas länger und
>> weiß, wie er tickt (und er natürlich, wie wir hier ticken) :-)
> Was dann aber unangenehmer wird, muss man denjenigen dann wieder
> entsorgen, z.B. aus betrieblichen Gründen.

Das wird immer schwer und davor habe ich ehrlich gesagt auch etwas 
Schiss.
Wenn man Jahre in einem kleinen Unternehmen zusammenarbeitet, dann lernt 
man sich sehr persönlich kennen und schätzen, das bleibt nicht aus.

Dann jemandem sagen zu müssen, dass er gehen muss, ist schon arg schlimm 
und ich hoffe, dass ich es nie muss. Ein Grund mehr, gut und solide zu 
wirtschaften :-)

>> Er denkt unkonventionell und hat fachübergreifend viele eigene Ideen -
>> das gefällt mir :-)
> Hat aber nur einen Nutzen wenn es auch nachhaltig ist.
> Nur Ideen generieren noch keinen Profit. Die Summe aller Entscheidungen
> dagegen schon.

So isses :-)

Chris D.

von MarianneSpielberger (Gast)


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Simsim warum machst du nicht ein Doktorat so wie ich?

Du bist dann sehr spezialisiert und hast dann was auf dem Kasten, du 
kannst dann denke ich evtl bis zur Vorstandsebene aufsteigen.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Michael S. schrieb:


> Ja, es wird eng. Muss mich mal nach einer Halle umsehen.
Stellt sich natürlich die Frage ob Miete oder Eigentum?
Bei Miete(Gewerbe) haste keinen Kündigungsschutz, so das der
Vermieter dich fristgerecht rausschmeißen kann wenn er einen
kapitaleren Mieter hat. Kommt halt auf den Vertrag an.
Eigentum ist was solides, kostet aber und ist eine relativ sichere
Investition wenn man Überbedarf anschafft und vermietet
mit den schon erwähnten Vorteilen; z.B. bei Eigenbedarf/Expansion.
Geh mal zu deine Gemeinde, Dezernat Wirtschaftsförderung und
Liegenschaften, ob die dir ein günstiges Terrain/Objekt anbieten können.
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten haste dann ne schöne Sicherheit
je nach dem wie belastet das ganze dann ist.
>>> Eben. Ich will Mitarbeiter, die eigenständig denken und auch selbst
>>> Entscheidungen treffen können. In kreativen Bereichen geht das sowieso
>>> nicht anders.
>> Da würde ich dann aber Grenzen setzen, nicht das plötzlich die Firma
>> deswegen kurz vor dem Abgrund steht.
>
> Natürlich - letztendlich muss eine Sache Gewinn abwerfen.
> Aber man muss auch mal etwas riskieren, die leute auch mal machen
> lassen. Bisher bin ich damit immer sehr gut gefahren.
Extra riskieren musst du nicht, das machst du schon Tag für Tag.
Ich meinte, das du Verantwortung delegierst und budgetierst, also
sinnvolle Strukturen aufbaust.
>>>>> Ja, eventuell hätte ich da jemanden Ü50, der hier reinpassen würde.
>>>  Nein, ich hätte da schon
>>> jemanden hier aus der Gegend, den ich jetzt auch schon persönlich kenne.
>> Naja, Beziehungen sind manchmal nicht verkehrt, aber wenn das in allzu
>> großer Vertraulichkeit übergeht, ist das auch nicht immer so
>> vorteilhaft.
>> Irgend einer muss eben das Sagen haben und das auf Dauer. Ü50 haben
>> nämlich den Nachteil das man dann nicht mehr so geschmeidig und
>> fügsam ist. Das wird aber oft gewünscht oder sogar als
>> selbstverständlich angesehen.
>
> Stimmt - letztendlich bestimme ich, was gemacht wird. Es kommt aber auf
> die Art und Weise an, wie man das rüberbringt:
Ja, letztendlich und hoffentlich nicht wegen jeder Kleinigkeit.
Stichwort - schlanke Hierarchien.
> eine schriftliche
> Arbeitsanweisung wird weniger akzeptiert als eine Entscheidung, bei der
> der AN vorher zu seiner Meinung gefragt wurde. Bisher setzen wir uns
> dann bei ner Tasse Tee zusammen und besprechen die zukünftigen Projekte
> - und das klappt wunderbar.
Im kleinem Rahmen mit wenig Leuten sehe ich das auch so, aber
wenn mehr Aufwand betrieben werden soll, dann sind schriftliche
Anweisungen durchaus sinnvoll weil das weniger missverständlich ist,
ähnlich wie Lasten/Pflichtenhefte.
>> Nicht jeder sucht eine Halbtagsstelle. Wenn dein Kandidat das selbst
>> will, sei froh, dann bist du nicht auf den Arbeitsmarkt angewiesen.
>> Außerdem würde ich mehr Aufträge akqurieren und hier nicht so viel
>> posten. Das kostet nämlich deine Zeit die du nicht bezahlt bekommst.
>
> (Davon abgesehen, dass es nicht soooo viele Beiträge sind):
Na, immerhin schon über 2000 und das mal 15 bis 30 Minuten fürs
schreiben. Da kommt schon ne menge Zeit zusammen die dann dem
Betrieb an unternehmerischer Produktivität fehlt.
Irgendwann macht sich das bemerkbar.

> Das macht nichts, denn ich poste immer dann, wenn im Kopf eh gerade
> nichts geht. Wenn ich nicht poste, würd ich vielleicht den Rasen mähen
> oder die Tomaten gießen.
Kann man machen, ist aber stilvoller wenn es dafür eine elektronische 
Lösung gibt.
> Erholungsphasen fördern die Kreativität und Belastbarkeit.
Dafür hat man ja die Pausen und Nachts den Schlaf.
> Und das eine oder andere nimmt man hier im Forum ja doch mit.
Da wird das Forum sich aber freuen über so viel Lob.
> Ich betreibe mein Hobby als Beruf und werde da nicht nach Stunden
> rechnen.
Das sowieso. Ich würde es als Lebenswerk sehen.
>>> Bei kleinen Unternehmen ist es so, dass die Einstellung eines neuen
>>> Mitarbeiters immer ein großer Sprung ist. Am größten ist er bei der
>>> Einstellung des ersten Angestellten - danach nimmt das ab.
>> Na, mach erst mal nachhaltig deine Erfahrung und wenn du über zehn
>> kommst, kommen andere Probleme im Personalmanagement und dann
>> reden wir weiter.
>
> Möglich - die Frage ist aber eher: will ich wirklich so groß werden?
Das entscheidest du gar nicht. Das entscheidet der Markt.
Im Moment boomt es ja überall, aber du musst, wenn du als Selbständiger
auch in Rezessionsphasen bestehen willst die Boomperiode nutzen um
kräftig Geld zu verdienen und Rücklagen für schlechtere Zeiten zu 
bilden.

> Ich verdiene mittlerweile ein Schweinegeld, das Unternehmen brummt mehr
> und mehr und ich möchte eigentlich bis zur Rente weiter entwickeln und
> Zeit für Forschung haben.
Forschung verdient aber kein Geld, sondern es kostet Geld.
Geld wird mit der Fertigung und dem Vertrieb verdient, also dürfte klar
sein wo man künftig investieren muss.
> Je mehr Mitarbeiter, desto mehr Energie muss man in deren Koordinierung
> stecken.
Gute Mitarbeiter kann man irgendwann auch alleine machen lassen.
Dann muss man sich nur noch ums Projektmanagement, die Buchhaltung
und die Urlaubsplanung kümmern. Will man sich um alles selbst kümmern
kriegt man nur ne Macke und ist irgendwann reif für die Klapse.
> Ich weiss nicht, ob ich dazu Lust haben werde.
Das Unternehmersein ist kein Erholungs- oder Abenteuerurlaub.
Der Wettbewerb kann knallhart sein. Wenn du Neuheiten entwickelst
und auf den Markt bringst, hast du nur einen Zeitvorteil bis irgend
jemand mit was besserem kommt.
>>> (Einfach, weil es meist schon zu viel Arbeit für einen selbst ist, aber
>>> noch nicht genug für zwei (oder drei)).
Dann planst du nur in kleinen Dimensionen, womit man aber nicht
weit kommt, weil wie schon gesagt die Zeit drängt.
>> Daher sollst du ja auch expandieren. Ein Selbständiger allein kann
>> nicht viel schaffen. Aber mit der Anzahl der Beschäftigten kann man die
>> Produktivität potenzieren.
>
> Glaube ich weniger. Je mehr Mitarbeiter, desto größer wird der Aufwand
> an Verwaltung etc. - das sieht man schön bereits bei kleinen
> Mittelständlern.
Ja , aber auch die Stabilität der eigenen Existens wird solider und kann
kleine Katastrophen besser verkraften. Hängt aber auch stark von der
Art des Geschäfts ab.
> Der Zugewinn nimmt mit jedem Mitarbeiter ab, weil immer mehr Energie und
> Zeit für die Koordinierung aufgewendet werden müssen.
Jeder Mitarbeiter sollte mindestens seine Unkosten erwirtschaften, aber
bei entsprechender Produktivität kann das natürlich viel höher sein.
> Für ideal halte ich Deine angesprochenen 10 Mitarbeiter.
Ab zehn Mitarbeiter biste dann personell nicht mehr flexibel, weil dann
der Kündigungsschutz kommt.
>>> Die "Alternative" wäre, dass er noch ein Jahr arbeitslos ist und hier
>>> viel an Arbeit liegen bleibt.
>> Musst du wissen, aber erwarte da mal nicht zu viel. Selbst wenn es
>> fachlich und vom Nasenfaktor stimmt, kann ja trotzdem noch ein Problem
>> auftreten. Schließlich sind wir keine Maschinen.
>
> Das ist so, wenn Menschen aufeinandertreffen :-)
> Das ist in einer Beziehung so, dass ist mit einem neuen AN so.
> Nichts, was einem Sorgen machen sollte - ich bin sogar angenehm
> überrascht, wie problemlos es zwischen mir und meinem AN jetzt
> funktioniert.
>
>> Na, ein wenig Bereitschaft, Wissen weiter zu geben, sollte schon
>> drin sein und sonst kann man ja das Internet bemühen.
>
> Argh, bitte nicht dieses "Wikipediawissen" - ich benötige jemanden, der
> das Wissen durch Praxis/Theorie verinnerlicht hat. Heutzutage wird das
> Nachschlagen gerne mit echtem Wissen verwechselt.
> Mit "dann lesen wir uns mal einen Monat ein" ist uns hier nicht
> geholfen.
Solche Experten zu finden ist dann aber ein Glücksfall.
>> Ein Mädchen für alles, das alles kann und weiß, wird man schwerlich
>> bekommen. So mancher Unternehmer ist schon durch die Suche nach der
>> eierlegenden Wollmilchsau pleite gegangen und hats nicht mal gemerkt.
>
> Natürlich. Hier kommt noch genug Wissen hinzu. Wir werden schon so 3-6
> Monate benötigen, um ihn halbwegs einzuarbeiten. Aber für irgendwelche
> Grundlagen fehlt uns Zeit und Geld. Die müssen einfach da sein.
>
>>> Genau. Wie geschrieben: ich kenne denjenigen schon etwas länger und
>>> weiß, wie er tickt (und er natürlich, wie wir hier ticken) :-)
>> Was dann aber unangenehmer wird, muss man denjenigen dann wieder
>> entsorgen, z.B. aus betrieblichen Gründen.
>
> Das wird immer schwer und davor habe ich ehrlich gesagt auch etwas
> Schiss.
> Wenn man Jahre in einem kleinen Unternehmen zusammenarbeitet, dann lernt
> man sich sehr persönlich kennen und schätzen, das bleibt nicht aus.
>
> Dann jemandem sagen zu müssen, dass er gehen muss, ist schon arg schlimm
> und ich hoffe, dass ich es nie muss. Ein Grund mehr, gut und solide zu
> wirtschaften :-)
Man kann ja auch Arbeitgeberseits seine Beziehungen spielen lassen, das
ein Ausscheiden nicht ganz so tränenreich abläuft und der MA dann wieder
sofort wieder unterkommt, wenn er das möchte.
Leider ist das eher selten.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das Alter der Mitarbeiter ist doch sehr relativ.

Als ich meine Firma gegründet habe, war ich 24.

Ein 30jähriger wäre als "alter Sack " nicht in Frage gekommen.

Heute gehe ich auf die 60 zu, und ein 40jähriger ist ein
junger Bursche. :)

von Michael S. (technicans)


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Bernd Funk schrieb:
> Heute gehe ich auf die 60 zu, und ein 40jähriger ist ein
> junger Bursche. :)

In dem Alter hat man gewöhnlich bereits einen Nachfolger, meist
eins der eigenen Kinder, die ja dann so 20-30 Jahre sind und
dann kehrt sich das Altersproblem wieder um. Mahlzeit.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:

> Geh mal zu deine Gemeinde, Dezernat Wirtschaftsförderung und
> Liegenschaften, ob die dir ein günstiges Terrain/Objekt anbieten können.
> In wirtschaftlich schwierigen Zeiten haste dann ne schöne Sicherheit

Ja, da habe ich schon Kontakt - es muss ja auch nicht direkt etwas Neues 
sein. Hier steht schon einiges leer, was micht interessieren würde.

>> (Davon abgesehen, dass es nicht soooo viele Beiträge sind):
> Na, immerhin schon über 2000 und das mal 15 bis 30 Minuten fürs
> schreiben.

Oh, das wäre zuviel der Ehre :-) Die meisten meiner Beiträge schreibe 
ich in durchschnittlich fünf Minuten. Und ich bin ja auch schon einige 
Jährchen dabei. Im Schnitt ist es vielleicht ein Beitrag pro Tag und 
etwa 15 Minuten im Forum insgesamt.

> Da kommt schon ne menge Zeit zusammen die dann dem
> Betrieb an unternehmerischer Produktivität fehlt.
> Irgendwann macht sich das bemerkbar.

Wie gesagt: das sind einfach meine Pausen. Ich bin auch nicht dafür, 
meinen Tag über eine gewisse Grenze hinaus zu organisieren und im 
Hinterkopf immer "jetzt hast Du wieder 10 Minuten verschwendet" zu 
haben.
Ich lasse während eines Arbeitstages durchaus öfter mal die Seele 
einfach nur baumeln und da ...

>> Das macht nichts, denn ich poste immer dann, wenn im Kopf eh gerade
>> nichts geht. Wenn ich nicht poste, würd ich vielleicht den Rasen mähen
>> oder die Tomaten gießen.
> Kann man machen, ist aber stilvoller wenn es dafür eine elektronische
> Lösung gibt.

... wäre so etwas genau das Gegenteil von dem, was ich möchte. Ich 
pflege gerne meine Tomaten oder auch den Garten und bin grundsätzlich 
sehr gerne in der Natur. Das inspriert mich und dabei kommen mir die 
besten Ideen (so wie auch beim Laufen).

Das zu Automatisieren ... nein, das geht gar nicht :-)

>> Erholungsphasen fördern die Kreativität und Belastbarkeit.
> Dafür hat man ja die Pausen und Nachts den Schlaf.

Genau - und Pausen muss man sich gerade als Selbstständiger gönnen - 
und, ja, das musste ich auch erst lernen.
Ich sehe Pausen im Gegensatz zu vermutlich vielen anderen nicht als 
vertane Zeit.

>> Und das eine oder andere nimmt man hier im Forum ja doch mit.
> Da wird das Forum sich aber freuen über so viel Lob.

;-)

>> Ich betreibe mein Hobby als Beruf und werde da nicht nach Stunden
>> rechnen.
> Das sowieso. Ich würde es als Lebenswerk sehen.

>> Möglich - die Frage ist aber eher: will ich wirklich so groß werden?
> Das entscheidest du gar nicht. Das entscheidet der Markt.
> Im Moment boomt es ja überall, aber du musst, wenn du als Selbständiger
> auch in Rezessionsphasen bestehen willst die Boomperiode nutzen um
> kräftig Geld zu verdienen und Rücklagen für schlechtere Zeiten zu
> bilden.

Die habe ich glücklicherweise schon lange - Rücklagen waren das erste, 
was ich aufgebaut habe. Die sind enorm wichtig, denn so kann ich ohne 
Probleme Entscheidungen treffen, die vielleicht erst in fünf Jahren 
Gewinn abwerfen.
Im Moment bewege ich mich auf 18-Monate-zu-100% zu, d.h. ich kann alles 
genau so weiterlaufen lassen, selbst wenn ab sofort kein einziger Euro 
mehr fließen würde. Davon abgesehen reagiert unsere Kundschaft eher 
nicht auf Krisen: 2009 sind wir einfach "durchgewachsen". Warum das so 
ist, weiss ich noch nicht, aber ich versuche das herauszufinden.

Ich denke auch nicht, dass ich wachsen muss, weil der Markt es so will. 
Es macht mir nichts aus, Aufträge abzulehnen. Im Gegenteil hilft mir 
das, mich auf die wesentlichen Produkte zu konzentrieren und 
mittlerweile so weit zu sein, dass wir nicht im Auftrag von Kunden 
entwickeln, sondern wir uns Produkte suchen, die wir selbst für sinnvoll 
halten. Wenn diese fertig entwickelt sind, bieten wir diese an. Das hat 
den Vorteil, dass es keine Deadline gibt, keinen Zeitdruck. Das Produkt 
ist fertig, wenn es fertig ist.
Dazu gehört natürlich auch ein gewisses Bauchgefühl ("Was könnten Kunden 
benötigen?") - und eine Liste mit den gesammelten Anregungen aus 
Nebensätzen unserer Kunden ;-)

>> Ich verdiene mittlerweile ein Schweinegeld, das Unternehmen brummt mehr
>> und mehr und ich möchte eigentlich bis zur Rente weiter entwickeln und
>> Zeit für Forschung haben.
> Forschung verdient aber kein Geld, sondern es kostet Geld.

Einzig aus der Forschung entsteht aber Neues, das dann hier:

> Geld wird mit der Fertigung und dem Vertrieb verdient, also dürfte klar
> sein wo man künftig investieren muss.

zu Geld gemacht wird.

>> Ich weiss nicht, ob ich dazu Lust haben werde.
> Das Unternehmersein ist kein Erholungs- oder Abenteuerurlaub.

Für mich schon. Für mich ist das in der Tat ein großes Abenteuer, das 
mich jeden Tag vor Neues stellt und in dem ich vor allem jeden Tag 
interessante Menschen kennenlerne.
Das hat mich allerdings auch selbst überrascht. Ich hätte es nicht 
erwartet - aber mittlerweile ist der Umgang mit Menschen ein ganz 
wesentlicher Aspekt geworden, warum ich so gerne Unternehmer bin.

Ich genieße es wirklich, Unternehmer zu sein. Aber ich fühle mich jetzt 
nicht als der "King", weil ich wöchentlich 60 oder 70 Stunden "arbeite" 
- ich definiere mich nicht darüber. Ich mache das, was ich tue, einfach 
unheimlich gern und ich beneide eigentlich niemanden. Solche Floskeln 
wie "Leistungselite" oder "Führungskraft" finde ich abgehoben und 
einfach nur peinlich. Sollen sie führen und leisten und langweilige 
Beziehungen führen - wirklich wichtig sind im Leben für mich ganz andere 
Dinge.

> Der Wettbewerb kann knallhart sein. Wenn du Neuheiten entwickelst
> und auf den Markt bringst, hast du nur einen Zeitvorteil bis irgend
> jemand mit was besserem kommt.

Klar, deswegen darf man ja auch nicht stehenbleiben. Man muss sich immer 
selbst schlagen wollen und sein schäfster Konkurrent sein.
Das kann aber eben auch Freude machen.

Und: alle anderen kochen auch nur mit Wasser.

>>>> (Einfach, weil es meist schon zu viel Arbeit für einen selbst ist, aber
>>>> noch nicht genug für zwei (oder drei)).
> Dann planst du nur in kleinen Dimensionen, womit man aber nicht
> weit kommt, weil wie schon gesagt die Zeit drängt.

Ich plane vor allem langfristig und kontinuierlich. Mir ist ein 
konstantes, gesundes Wachstum wichtiger als Geld zu investieren, damit 
ich später machen muss, was ich nicht machen möchte :-)

>> Argh, bitte nicht dieses "Wikipediawissen" - ich benötige jemanden, der
>> das Wissen durch Praxis/Theorie verinnerlicht hat. Heutzutage wird das
>> Nachschlagen gerne mit echtem Wissen verwechselt.
>> Mit "dann lesen wir uns mal einen Monat ein" ist uns hier nicht
>> geholfen.
> Solche Experten zu finden ist dann aber ein Glücksfall.

Man muss schon danach suchen, ja :-)
Aus meiner Erfahrung heraus: das sind sehr häufig Typen, die in der Uni 
angeeckt sind. Gerne auch mal ganz ohne Abschluss.
Gibt man ihnen entsprechende Möglichkeiten, blühen diese Rohdiamanten 
richtig auf (dazu gehört eben auch, ihnen pausen zu geben, wenn sie es 
möchten, nicht dann, wenn es die Uhr sagt)

Manchmal hängt meiner hier noch um 21 Uhr im Labor, weil es ihn gepackt 
hat - dafür ist er dann eben am nächsten Tag erst um 14 Uhr wieder da.
Und wenn er ein paar Tage länger Urlaub haben möchte, dann kriegt er 
die.
Im Gegenzug ist er dann auch morgens schonmal vor mir hier, weil er eine 
Idee hatte, die ihn nicht loslies usw. Ich weiss, dass er sich voll 
reinkniet und seine ganze Leidenschaft und Herzblut in das Produkt 
steckt. So jemand akzeptiert keine zweitklassige Lösung und genau solche 
Leute will ich haben.

In normalen Vorstellungsgesprächen größerer Firmen würden diese Leute 
alle durch den Rost fallen - das ist sicher.

Das ist ein Vorteil, wenn man selbst einstellt und vom Fach ist :-)

>> Dann jemandem sagen zu müssen, dass er gehen muss, ist schon arg schlimm
>> und ich hoffe, dass ich es nie muss. Ein Grund mehr, gut und solide zu
>> wirtschaften :-)
> Man kann ja auch Arbeitgeberseits seine Beziehungen spielen lassen, das
> ein Ausscheiden nicht ganz so tränenreich abläuft und der MA dann wieder
> sofort wieder unterkommt, wenn er das möchte.
> Leider ist das eher selten.

Ja. Also bleibt nur: gut vorbeugen und solide wirtschaften :-)

Chris D.
(ja, das waren jetzt mehr als fünf Minuten ;-)

von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo alle zusammen,


ich habe in der letze Zeit viel Vorstellungsgespräche gehabt und habe 
bis jetzt nur eine Absage sonst keine Antwort von der anderen.

Soll ich vielleicht anrufen und fragen vielleicht?
Ist das normal?

Viel Grüße Simsim

von Michael S. (technicans)


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Simsim H. schrieb:
> Soll ich vielleicht anrufen und fragen vielleicht?
Natürlich und wenn die noch deine Unterlagen haben und sich bereits
entschieden haben, sollen die den Papierkram wieder zurückschicken
(natürlich auf deren Kosten). Die Unterlagen gehören nämlich dir.

> Ist das normal?
Leider macht das immer mehr Schule, aber das muss man sich nicht
bieten lassen. Spätestens nach zwei Monaten frage ich nicht mehr
höflich, sondern ich verlange meine Papiere zurück, die sind
nämlich, wie bei allen anderen auch, Persönlichkeitssensitiv.
Man kann in das Bewerbungsschreiben eine Bitte um Rücklauf mit
reinschreiben, aber das kann auch als Zumutung verstanden werden.
Dann kann es leider passieren das die Bewerbung einfach auf die
Ablage P gelangt.

Einmal hatte ich mich bei einer Firma beworben und nach einem halben
Jahr auf eine andere Stelle bei der selben Firma nochmal.
Die erste Bewerbung hatte ich schon vergessen als ich mich nach
der zweiten Bewerbung mal erkundigte. Danach hab ich dann nach
wenigen Wochen beide Bewerbungsmappen wieder bekommen.
Jedenfalls bewerbe ich mich da nie wieder. Drecksladen.
Es sollte ein Gesetz geben, das eindeutig regelt das der Betrieb
gegenüber dem Bewerber eine Verantwortung und Bringschuld tragen
sollte, aber so wie unser Berliner Führungselite kenne, wird
schon der Gedanke da verhungern.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simsim H. schrieb:

> ich habe in der letze Zeit viel Vorstellungsgespräche gehabt und habe
> bis jetzt nur eine Absage sonst keine Antwort von der anderen.

Hallo Simsim, du lebst ja noch. Mir geht es nicht anders. Ich bin kein 
Afrikaner, sondern Deutscher, aber über 50. Mittlerweile auch über 3 
Jahre arbeitslos. Möglicherweise muß man was ganz anderes beginnen. Aber 
du kannst ja mal noch 3 Monate versuchen, und wenn es dann nichts wird, 
sagen, OK, da muß was anderes her.

von g. b. (gunb)


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Simsim H. schrieb:
> Hallo alle zusammen,
>
>
> ich habe in der letze Zeit viel Vorstellungsgespräche gehabt und habe
> bis jetzt nur eine Absage sonst keine Antwort von der anderen.
>
> Soll ich vielleicht anrufen und fragen vielleicht?
> Ist das normal?
>
> Viel Grüße Simsim

Warte ein paar Wochen, dann kannst du ja mal anrufen und fragen, ob sich 
schon etwas ergeben hätte. Wenn nicht, dann kannst du freundlich fragen, 
wann mit dem Ergebnis zu rechnen sei.

Gruß
Gunb

von g. b. (gunb)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber
> du kannst ja mal noch 3 Monate versuchen, und wenn es dann nichts wird,
> sagen, OK, da muß was anderes her.

Er ist 37, war bis dato keine 3 Jahre vom Markt, das ist der feine 
Unterschied. Deshalb sollte er es probieren, bis es klappt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Gun B. schrieb:

> Deshalb sollte er es probieren, bis es klappt.

Genau. So wie ich das auch tue.

von Marc2410 (Gast)


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Lieber Simsim,

warum nicht einfach mit einer Doktorarbeit spezialisieren. Einfach 
deinen ehem. Professor fragen. Ich finde ja Berufserfahrung wird einfach 
überbewertet. Mit einem schönen Doktorgrad solltest du dich auch 
leichter tun nen Job zu finden.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Marc2410,

> warum nicht einfach mit einer Doktorarbeit spezialisieren.


Hi, Marc,

beachte sein Alter. "Ewiger Student", "flüchtet vor der Arbeit in die 
Promotion" - das wären schlimme Gedanken.

Nein. In dem Alter muss man sofort das Einkommen suchen. Ohne 
vermeidbare Verzögerungen.
Besondere Umstände, wie sie hier vorliegen, rechtfertigen durchaus eine 
Verspätung des Abschlusses. Sprechen sogar für geschätzte Merkmale wie 
Engagement, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen.


Hi, Simsim,

je "gewühnlicher" ein Absolvent, desto leichter und schneller passt er 
in die "gewöhnlichen" Suchraster der Personaler.
Je spezieller jedoch der Absolvent, desto nachteiliger ist für ihn die 
"gewöhnliche" Taktik, sich auf Stellengesuche zu bewerben, die "das 
Billigste des Gewöhnlichen" suchen.

Angenommen, Simsim, Du wärst Schauspieler. Wie groß wären Deine Chancen, 
gecastet zu werden bei Agenturen, die "das Gewöhnliche" suchen, sprich 
"blond, blauäugig, männlicher Bimbo"? Null.
Wie könntest Du da eher zum Treffer kommen? Indem Du alle Agenturen 
links liegen läßt und diejenigen Arbeitgeber suchst, die genauso Exot 
sind wie Du selbst.
Indem Du Dich eben nicht in die Warteschlange der "Gewöhnlichen" 
einreihst, sondern "den Exoten" selbst ansprichst. Mit einem Ziel wie 
"gut, wir sind uns einig, aus formalen Gründen schreiben sie bitte noch 
eine Bewerbung, ich sorge schon dafür, dass die durchgeht... der 
Betriebsrat wird auch kein Problem sein..."

Diese Bewerbungstaktik der "Außergewöhnlichen" erfordert jedoch sehr 
viel mehr Eigeninitiative - als "Außergewöhnlicher" musst Du "die 
Außergewöhnlichen" selbst suchen, die an Dir besonders interessiert sein 
könnten. Musst Marketing in eigener Sache betreiben - Marketing-Bücher 
stehen in Bibliotheken in Überfülle herum.

Ciao
Wolfgang Horn


P.S. Sag mal, habe ich die Begriffe "Konsul" und "Botschaft" bisher 
überlesen, oder könntest Du vielleicht eine Erfolgsgeschichte sein für 
Dein Heimatland? Könnte Dein Konsul, Deine Botschaft einen Vorteil davon 
haben, wenn sie Dir weitere Kontakte vermitteln?
W.H.

von Michael S. (technicans)


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Wolfgang Horn schrieb:
> ...rechtfertigen...

Ich frage mich langsam mit welchem Recht Arbeitgeber eigentlich
so einen Zirkus veranstalten. Die vertreten nur ihre eigenen
Interessen und nicht wie die Gerichte, die der Allgemeinheit.
Einzig die in der Ausbildung erreichten Leistungen sollten
von Belang sein und da auch nur ob das Lernziel erreicht wurde
oder nicht. Ansonsten werden die Menschen nämlich nicht gleich
behandelt, ganz egal, was für ein passabler Mensch der Arbeitgeber
ist. Ich finde es immer lustig wie sich der Herr Grupp von der
Textilfirma Trigema im Fernsehen in Talkshows gern ins
rechte Licht rückt, aber auch bei dem wird nicht alles so
rund laufen wie er leidenschaftlich behauptet.
Arbeitszeugnisse sind z.B. völlig überflüssig weil in anderen
Betrieben in aller Regel ganz anders gearbeitet wird, als da
wo man vorher war. Was ich wirklich kann, können meine Papiere
ohnehin nicht sagen, aber ich kann das auf der Grundlage
ausreichender Informationen zum neuen Arbeitsplatz.
Daher schließe ich ja auch eine Willenserklärung (Vertrag)
mit dem Arbeitgeber ab und nicht meine Bewerbung.
Selbständige machen so einen Aufwand nicht und daher sind
die auch frei im Wettbewerb um Kunden, bzw. Vertragspartnern.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Ach, Michael, Du Sozialträumer,

wir haben Dissens! Hurra.
„Tragfähiger Konsens entsteht nicht aus allgemeinem Harmoniestreben, 
sondern nur aus ausgetragenem Dissens.“ (Prof. Malik)

> Ich frage mich langsam mit welchem Recht Arbeitgeber eigentlich
> so einen Zirkus veranstalten.
Wer zahlt, schafft an.
Oder platter: Das Recht auf Eigentum schließt das Recht ein, dieses auf 
die Art und Weise zu verschleudern, die der Eigentümer für die Beste 
hält. Dafür darf er auch das Personal einstellen, das er dabei für die 
größte Hilfe hält. Auch mit dem Zirkus, der ihm recht dünkt.
Natürlich darf er sein Eigentum auch zu mehren versuchen.

Das ist auch besser, als wenn die Unverantwortlichen die Verantwortung 
hätten.

Daran passt man sich besser an, als dagegen zu rebellieren.


> Die vertreten nur ihre eigenen Interessen...
Klar. Wessen denn sonst?
Wo kämen wir hin, wenn jeder nur die Interessen eines anderen vertreten 
dürfte? Und was sollte dieser andere dann von dieser Bevormundung 
halten?
Nee, nee.


> und nicht wie die Gerichte, die der Allgemeinheit.
Die Volksvertreter haben sich schon vor Bismarck tüchtig gekümmert um 
eine Art Straßenverkehrsordnung für den Umgang miteinander, es würden 
dafür auch Schiedsrichter und Richter gefunden.

Aber schon die simple Entscheidung, welcher Boxer nun besser geboxt 
hätte, findet kaum die volle Unterstützung beider Fanlager.


> Einzig die in der Ausbildung erreichten Leistungen sollten
> von Belang sein und da auch nur ob das Lernziel erreicht wurde
> oder nicht.
Ja, dieser "objektive" Vergleich ist vermutlich älter als die römischen 
Legionen.
Ich halte das für richtig - wer so genial ;-) und in der Schule so ein 
Faulpelz war wie ich, der sollte sich besser nicht für einen Job 
bewerben, wo es überwiegend auf Fleiß uns Sturheit ankommt.
Weiß irgendwer ein besseres Auswahlkriterium - und kann dessen 
überlegene Qualität glaubhaft begründen?


Allerdings schränke ich mit meinem ceterum censeo ein:
„Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ 
(Entschuldigung eines Change Managers)
Wo solche Entschuldigungen vorgebracht - und akzeptiert! - werden, da 
ist ein eklatanter Mangel an Aufklärung.

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten 
Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes 
ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ (Immanuel Kant)

Wo ein Personaler die eben genannte Entschuldigung akzeptiert, weil er 
nichts besseres gelernt hat, oder sich geweigert hat, Besseres zu 
lernen, da sind auch seine Personalentscheidungen von einer gewissen 
Unmünsigkeit getrübt und fehlerhaft.

Also, Michael, mach den Personaler nicht verantwortlich für die 
Versäumnisse seiner Professoren.


> Ich finde es immer lustig wie sich der Herr Grupp von der
> Textilfirma Trigema im Fernsehen in Talkshows gern ins
> rechte Licht rückt, aber auch bei dem wird nicht alles so
> rund laufen wie er leidenschaftlich behauptet.
In welches Licht sollte er sich denn sonst rücken?
Du fühlst Dich im Recht? Fein, wer nicht. Aber wer wäre bereit, Dich aus 
allen Bundesbürgern hervor zu heben und vor der Kamera auftreten zu 
lassen?

Auch Herr Grupp nimmt seine Rechte an seinem Vermögen wahr, allerdings 
besonders deutlich und klar.
Ich halte das auch für besser als schwammige Aussagen, die jede These 
gleich wieder negieren.
Deshalb habe ich das Zitat von Malik vorn eingeführt, weil er in vielen 
wichtigen Fragen ähnlich klar formuliert.

Aber bevor wir weiter machen, Michael, eröffne bitte einen eigenen 
Thread dafür und lass diesen bei Simsim.

Ciao
Wolfgang Horn

von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo alle zusammen,


ich habe immer noch nichts neues. Ich bin diese Woche von München, 
Stuttgart, Wolsburg und Mainz eingereizt. Ich habe in die gennanten 
Städte Vorstellungsgespräche gehabt. Es war teilweise sehr sehr 
anstrengen.

Es wurde alles gefragt von A bis Z. Eine Antwort kriege ich noch in der 
nächsten Tagen. Wie ist eure Erfahrungen bezogen auf 
Vorstellungsgespräche ?
Darf man sich alle mögliche Fragen erlauben ?
Es ist sehr hart manchmal: wie geht es ihr mit ungewöhnliche Fragen um ?


Danke in Voraus
Simsim

von Ich (Gast)


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Simsim H. schrieb:
> Darf man sich alle mögliche Fragen erlauben ?
> Es ist sehr hart manchmal: wie geht es ihr mit ungewöhnliche Fragen um ?


Fragen darf man alles, im Zweifel ein Stresstest, ob man sich alles 
gefallen lässt.

Was für ungewöhnliche Fragen?
Nenne mal ein oder zwei Beispiel.

von Simsim H. (simsim_h)


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ja z.B:

1- Warum sollen wir Sie nehmen, der so alt und nicht einen der 25?
2- Denkst du, dass Sie der richtige für uns? wenn ja warum ?
3- Sie sind 37 Jahre, wie planen Sie ihre Zukunft mit unsere Firma?


und ....

In Stuttgart saß ich mit noch 4 Leute an einem kleinen Tisch und dann 
geht es los Fragen Fragen mehr als 2 Stunden ohne Pause ...

von Ich (Gast)


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Simsim H. schrieb:
> 1- Warum sollen wir Sie nehmen, der so alt und nicht einen der 25?
> 2- Denkst du, dass Sie der richtige für uns? wenn ja warum ?
> 3- Sie sind 37 Jahre, wie planen Sie ihre Zukunft mit unsere Firma?

Das sind eher normale Fragen.
1- Etwas Provokation, solange du dich nicht rechtfertigst, warum du erst 
relativ spät deinen Abschluss gemacht hast, geht das.
Du hast halt mehr Erfahrung im Leben und  - paar Beispiele aus dem Leben 
nennen.

2- Standardfrage - Du kennst die Anforderungen der Stelle, du kennst 
deine Stärken (Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen, Beisserqualitäten, 
...)

3- Du solltest Deine Ziele kennen, also ob eher der große Projektleiter 
(Personalführung etc.) oder eher der fachliche Spezialist.

Simsim H. schrieb:
> In Stuttgart saß ich mit noch 4 Leute an einem kleinen Tisch und dann
> geht es los Fragen Fragen mehr als 2 Stunden ohne Pause ...

Ich hoffe du hast auch zurückgefragt.
2 Stunden, uii, zumindest hatten die nach 2 Stunden noch Fragen.
Sehe ich eher als gutes Zeichen, sonst wäre nach spätestens 1 Stunde daa 
Gespräch vorbei.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen, Beisserqualitäten

Das sind exakt 3 Dinge, die man nur nennen sollte, wenn sie wirklich 
stimmen.

von 92920tsag (Gast)


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Oh Mann was für ein Affenzirkus. Immer noch diese sinnlosen 
Standardfragen.

Wenn ich fertig bin werde ich mir diesen Blödsinn vermutlich erst gar 
nicht antun und es gleich im Ausland versuchen. Verstehe nicht warum 
Bewerber jeden Blödsinn mitmachen, bald muss man noch Männchen machen um 
genommen zu werden. "Braver Bewerber und jetzt sitz!"

von Ich (Gast)


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92920tsag schrieb:
> Wenn ich fertig bin werde ich mir diesen Blödsinn vermutlich erst gar
> nicht antun und es gleich im Ausland versuchen.

Stellen die im Ausland keine

92920tsag schrieb:
> ... sinnlosen Standardfragen ...

oder gibt es sowas nur in Deutschland?

von Zu schön um wahr zu sein (Gast)


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Ich schrieb:
> oder gibt es sowas nur in Deutschland?
In allen Ländern, die ein signifikantes Überangebot an Bewerbern haben 
und zudem sich riesengroße Wasserköpfe in der Personalabteilung leisten.
Da muss dann Bullshitbingo gespielt werden. Ist in Deutschland am 
stärksten verbreitet.

von Michael S. (technicans)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Also, Michael, mach den Personaler nicht verantwortlich für die
> Versäumnisse seiner Professoren.

Ne, sind schuldig in Sinne der Anklage und zwar wie die Hölle.

Wolfgang Horn schrieb:
> Weiß irgendwer ein besseres Auswahlkriterium - und kann dessen
> überlegene Qualität glaubhaft begründen?

Beamtenlaufbahn, da macht man einen Kurs, Prüfung und wird
dann befördert. In der freien Wirtschaft ist das meist anders.

Simsim H. schrieb:
> 1- Warum sollen wir Sie nehmen, der so alt und nicht einen der 25?
Weil sie keinen unter 50 sonst bekommen, eher sogar nicht unter 60.
> 2- Denkst du, dass Sie der richtige für uns? wenn ja warum ?
Natürlich denkst du das, denn du bist der Mittelpunkt des Universums,
deines Universums. Alle anderen kreisen nur wie Planeten um einen rum.
Einer muss ja das Zentrum des Systems sein sonst würde es im Chaos 
enden.
> 3- Sie sind 37 Jahre, wie planen Sie ihre Zukunft mit unsere Firma?
Ich kam, sah, siegte und dann schmeiß ich erst mal die unfähigen Deppen
hochkant raus die so dämliche Fragen stellen. Die werden dann auf halbe
H4-Ration gesetzt damit sie mal merken wie das Leben richtig ist.

92920tsag schrieb:
> Verstehe nicht warum
> Bewerber jeden Blödsinn mitmachen, bald muss man noch Männchen machen um
> genommen zu werden. "Braver Bewerber und jetzt sitz!"


Weil die Personaler hirnamputierte Deppen sind die nur ihre alten
angestaubten Privilegien kennen und pflegen. Wenn der Markt jetzt
langsam zum Vorteil der Bewerber umkippt, wird sich der eine oder
andere sicher das Leben nehmen, weil es die Welt nicht mehr versteht.
Mir solls recht sein. Da würde ich sogar Hilfestellung leisten.

Zu schön um wahr zu sein schrieb:
> Ist in Deutschland am
> stärksten verbreitet.

Das machen eh die, die nichts anderes gelernt haben.
Sieht man wenn die mal nen Schraubendreher benutzen sollen.

Schaffst du nicht den Elektriker, Klempner oder Maler, werde Personaler.

von Simsim H. (simsim_h)


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Hi Leute,




ich bekomme nur Absage nach der andere .....so ein sch..............

von Michael S. (technicans)


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Simsim H. schrieb:
> ich bekomme nur Absage nach der andere .....so ein sch.............

Mit oder ohne Vorstellungsgespräch?

von Wolfgang Horn (Gast)


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Oh, Michael, ich entdecke Deine Antwort erst jetzt,

> Ne, sind schuldig in Sinne der Anklage und zwar wie die Hölle.
Würdest Du über Ingenieure reden, hättest Du Recht.
Würde ein Ingenieur eine Brücke konstruieren und dabei Pi mit 3,2 
rechnen, dann könnte er wegen Totschlag durch grobe Fahrlässigkeit im 
Kittchen landen.
Weil er aufgrund der Qualität seiner Ausbildung es besser hätte besser 
wissen müssen. Ich betone: "Müssen", und wer kennt die Zahl Pi nicht auf 
4 Stellen nach dem Komma genau?

„Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ 
(Entschuldigung eines Change Managers) (Mein ceterum censeo)
Aber wo die Fachleute für die Soft-Facts nicht mal diese schreckliche 
Bilanz so verbessern, wie wir mit Qualitätsdenken unsere Fehlerrate 
zielstrebig (und gelegentlich zähnebeissend) minimieren, da kann man 
ihnen den Vorwurf "sie hätten es besser wissen müssen" eben nicht 
machen.
Eher muss man sie bemitleiden mit "denn sie wissen nicht, was sie tun."
Wer sich nicht einigen kann, welches "Menschenbild" denn nun wahr sei, 
der sollte keines für wahr halten.

"Ich kenne kein Buch und keine Theorie, die ein wirklich erfolgreiches 
Führungskonzept für ein Unternehmen hergeben könnte - kein einziges." 
(Helmut Werner, einst Mercedes-Benz)
„Die Managementliteratur selbst ist in so hohem Maße wertlos, daß es 
sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, praktisch nicht lohnt, sie 
durchzuarbeiten“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)

Nun könnten wir wieder Ingenieurdenken anwenden und mit der 8D-Methode 
die möglichen Ursachen diagnostizieren. Besser im privaten Rahmen statt 
in der Öffentlichkeit, wegen der Peinlichkeit.
Diese aber weniger für den braven Personaler, der täglich meterweise 
Bewerbungen abarbeitet. Sondern für dessen "Wissenschaftler", welche das 
Menschliche und Zwischenmenschliche "Soft Facts" genannt und damit 
offenbart haben "wir haben es nie verstanden."

Also, Michael, wenn Du schon beschuldigen willst, dann die wirklich 
verantwortlichen.


>> Weiß irgendwer ein besseres Auswahlkriterium - und kann dessen
>> überlegene Qualität glaubhaft begründen?
>
> Beamtenlaufbahn, da macht man einen Kurs, Prüfung und wird
> dann befördert. In der freien Wirtschaft ist das meist anders.
Tja, das Beamtenrechtliche hat seine eigenen Fehlentwicklungen, 
deretwegen schon bald ein Politiker wird beteuern müssen: "Die Pensionen 
sind sicher!"

Bei der Berufswahl hat jede Alternative ihre eigenen Vorteile, Risiken 
und Unwägbarkeiten.

Ciao
Wolfgang Horn

von Simsim H. (simsim_h)


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Mit Vorstellungsgespräch habe ich 3 Absage von 9.

Ohne Vorstellungsgespräche : 30% klare Absage

von Michael S. (technicans)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Oh, Michael, ich entdecke Deine Antwort erst jetzt,
Tja, man sollte bei der Stange bleiben. Jetzt hat sich die Diskussion 
abgekühlt.
>> Ne, sind schuldig in Sinne der Anklage und zwar wie die Hölle.
> Würdest Du über Ingenieure reden, hättest Du Recht.
Zum größten Teil sind das ja Ingenieure.
> Würde ein Ingenieur eine Brücke konstruieren und dabei Pi mit 3,2
> rechnen, dann könnte er wegen Totschlag durch grobe Fahrlässigkeit im
> Kittchen landen.
Ganz so einfach wird es nicht sein weil es Kontrollmechanismen geben
wird, sowohl abhängig wie auch unabhängig. So einfach ist das nicht.
Zusätzlich rechnet man Sicherheitsfaktoren mit ein.
(Ich hab auch Mechanik und Festigkeitslehre erfolgreich absolviert).
> Weil er aufgrund der Qualität seiner Ausbildung es besser hätte besser
> wissen müssen. Ich betone: "Müssen", und wer kennt die Zahl Pi nicht auf
> 4 Stellen nach dem Komma genau?
Braucht keiner im Computerzeitalter, selbst jeder Taschenrechner zeigt 
wenigsten 9 Stellen hinter dem Komma an, vom rechnen mit erheblich mehr 
Stellen intern ganz abgesehen.
> „Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“
> (Entschuldigung eines Change Managers) (Mein ceterum censeo)
Das ist deine Welt, nicht meine. Ich versuche mich möglichst immer
verständlich zu machen, weil geschwollene Reden wenig zielführend sind,
eher Angeberei.
> Aber wo die Fachleute für die Soft-Facts nicht mal diese schreckliche
> Bilanz so verbessern, wie wir mit Qualitätsdenken unsere Fehlerrate
> zielstrebig (und gelegentlich zähnebeissend) minimieren, da kann man
> ihnen den Vorwurf "sie hätten es besser wissen müssen" eben nicht
> machen.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ist zwar eine uralte Binsenweisheit,
aber immer noch gültig, auch in Zukunft.
> Eher muss man sie bemitleiden mit "denn sie wissen nicht, was sie tun."
> Wer sich nicht einigen kann, welches "Menschenbild" denn nun wahr sei,
> der sollte keines für wahr halten.
Wenn sie nicht "Wissen..." dann hat auch jemand dafür gesorgt das
sie es auch nicht erfahren. Ganz so einfach ist es nämlich nicht.
> "Ich kenne kein Buch und keine Theorie, die ein wirklich erfolgreiches
> Führungskonzept für ein Unternehmen hergeben könnte - kein einziges."
> (Helmut Werner, einst Mercedes-Benz)
Glaube ich dir unbenommen. Man gut das du nicht behauptest, du würdest
alle Bücher zu diesem Thema kennen.
> „Die Managementliteratur selbst ist in so hohem Maße wertlos, daß es
> sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, praktisch nicht lohnt, sie
> durchzuarbeiten“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
Das scheint dein Lieblingsautor zu sein. Wenn das man nicht ne Art 
Hassliebe ist.
> Nun könnten wir wieder Ingenieurdenken anwenden und mit der 8D-Methode
> die möglichen Ursachen diagnostizieren. Besser im privaten Rahmen statt
> in der Öffentlichkeit, wegen der Peinlichkeit.
Solange ich nicht visuell online bin, ist mir das ohnehin Wumpe.
Nobody ist perfect und andere sind das auch nicht.
> Diese aber weniger für den braven Personaler, der täglich meterweise
> Bewerbungen abarbeitet.
Das kannst du gar nicht wissen, eh weil dir dazu die Fakten fehlen,
wie viele mit welche Qualifikation sich überhaupt auf welche Stellen
beworben haben. Klar muss erst mal eine Verlese vorgenommen werden,
vor allem wenn mehrere Stellen angeboten werden. Darum gehts mir aber
nicht, sondern darum, das man als abgewatschter Bewerber nicht begreift
warum das so ist, also für dumm verkauft wird.
> Sondern für dessen "Wissenschaftler", welche das
> Menschliche und Zwischenmenschliche "Soft Facts" genannt und damit
> offenbart haben "wir haben es nie verstanden."
>
> Also, Michael, wenn Du schon beschuldigen willst, dann die wirklich
> verantwortlichen.
Ich denke, das ich meinen Fokus schon auf die richtigen ausgerichtet
habe. Und daraus ziehe ich eben meine Konsequenzen.
>
>>> Weiß irgendwer ein besseres Auswahlkriterium - und kann dessen
>>> überlegene Qualität glaubhaft begründen?
>>
>> Beamtenlaufbahn, da macht man einen Kurs, Prüfung und wird
>> dann befördert. In der freien Wirtschaft ist das meist anders.
> Tja, das Beamtenrechtliche hat seine eigenen Fehlentwicklungen,
> deretwegen schon bald ein Politiker wird beteuern müssen: "Die Pensionen
> sind sicher!"
Logisch, du bezahlst mit deinen Steuern genauso dafür wie für H4er,
über die du so gern herziehst. Was kommt als nächstes? Schelte gegen 
Beamte?  Das wird die schön kalt lassen und wäre auch gar nicht 
zielführend.
> Bei der Berufswahl hat jede Alternative ihre eigenen Vorteile, Risiken
> und Unwägbarkeiten.
Was nicht sein müsste wenn die Konzepte dafür ehrlich vor der Wahl
auf den Tisch kämen. Ich wusste schon immer, das ich kein Bäcker werden
wollte, denn nachts um 4 Uhr aufstehen, damit du um 7 Uhr deine frischen
Brötchen frühstücken kannst, wäre nicht so mein Ding.
Das man durch den Beruf auch krank werden kann, z.B. durch eine 
Mehlstauballergie wurde in der postschulischen Berufsberatung
nie erwähnt wie so vieles andere auch nicht.
Jetzt hat man den erwählten Beruf wie eine chronische Krankheit
und nun muss man das Beste daraus machen, ohne dabei zu viel
aufzugeben und da kommen dann die bösen Arbeitgeber wieder ins Spiel.
Entweder man ist ein Täter oder man ist ein Opfer und ich hab schlicht
keine Lust mehr ein Opfer zu sein nur damit du es bequem und angenehm 
hast. Ich hab das nämlich auch ganz gerne.

von Michael S. (technicans)


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Simsim H. schrieb:
> Mit Vorstellungsgespräch habe ich 3 Absage von 9.
>
> Ohne Vorstellungsgespräche : 30% klare Absage

Das ist eine bessere Bilanz als wie bei mir.
95% Absagen. Grund weiß ich natürlich.
Daher tue ich mir das nicht mehr an
und steigere das einfach auf 100% und fertig.
Ich hab schon lange damit abgeschlossen und werde
wohl was anderes machen um wieder die Kurve zu
kriegen.

Wenn deine Vorstellungsgespräche nicht funzen
würde ich mal ein Bewerbungstraining absolvieren.
Dann kann man wenigsten von der Seite ausschließen
das es daran liegt, denn deine fachlichen Leistungen
und Nachweise finden ja Anklang. Vorstellungsgespräche
werden von den Entscheidern wie eine heilige Zeremonie
zelebriert und wenn da was nicht stimmt, dann funzt es
auch nicht.
Beispielsweise sollte man sich erst setzen wenn man dazu
aufgefordert wird. Ist bescheuert, aber das kommt eben
bei solchen Leuten so oder so an, wenn man das verpatzt.
Ich würde dir raten deine Bemühungen zu verdoppeln und
auch in einem weiteren Umkreis zu suchen weil der Job
sehr Flexibilitätslastig ist. Kann schon mal passieren
wenn das ganze erst nach mehreren Dutzend Versuchen
klappt, aber Hauptsache, es klappt.

von Deh Es Peh (Gast)


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> und wer kennt die Zahl Pi nicht auf 4 Stellen nach dem Komma genau?


PI??
Nö lieber
6,2831853071

;-)

http://tauday.com/images/figures/tauism_rotated.png
http://www.youtube.com/watch?v=jG7vhMMXagQ

von Robert (Gast)


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Simsim H. schrieb:
> Hi Leute,
>
>
> ich bekomme nur Absage nach der andere .....so ein sch..............

Das bestätigt das, was ich immer sage. Ing werden gesucht, aber lange 
nicht so stark wie in den Massenmedien beschrieben. Natürlich kann man 
immer Schwachstellen beim Bewerber finden, aber wenn echt Bedarf 
besteht, würde man auch einstellen. Auch hier wieder eine deutliche 
Aussage. Aber in den Augen mancher Leute alles nur Einzelfälle ... .

von Michael S. (technicans)


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Robert schrieb:
> aber wenn echt Bedarf
> besteht, würde man auch einstellen.

Dann würden die Anzeigen ganz anders lauten, tun sie aber nicht.
Und wenn ein Unternehmen lange braucht ist entweder ein Haken dran
oder die Stelle ist gar nicht echt oder konkurriert nur mit Firmen
die eine vergleichliche Tätigkeit auf Rechnung anbietet. Bin schon
ein paar mal auf die Nase gefallen, weil den Firmen entweder die
Zeitarbeit oder Dienste von Lieferanten zu teuer waren. Bei einer
ganzen Anzahl von Firmen konnte ich durch geschickte Fragen den
Trick enttarnen und verhindern wieder auf die Nase zu fallen.
Konzeptionell waren das alles Bluffs. Junge Leute fallen da mangels
Erfahrung sicherlich eher rein als alte Hasen die die Tricks
schon kennen.

von Simsim H. (simsim_h)


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Hi alle zusammen,



es ist ätzend Absage nach der andere.
Ich verliere langsam die Nerven.

Moral ist im Keller. Von wegen Fachkräfte sind gesucht.
Ich bekomme nicht mal die Chance. Warum habe ich den studiert?


Habt ihr eine Ahnung wo man am besten sich bewerben kann?

von Wilhelm F. (Gast)


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Simsim H. schrieb:

> es ist ätzend Absage nach der andere.
> Ich verliere langsam die Nerven.
>
> Moral ist im Keller. Von wegen Fachkräfte sind gesucht.
> Ich bekomme nicht mal die Chance. Warum habe ich den studiert?

Was meinst du, wie das hier bei mir ist!!! Nicht viel anders.



> Habt ihr eine Ahnung wo man am besten sich bewerben kann?

Simsim, du bist doch Afrikaner. Habe da vergangene Woche was gesehen, 
was für dich interessant sein könnte:

Beitrag "Re: Consulter im Haus - was machen?"

Da kannst du mal weiter lesen.

Ganz im Ernst: Ich bin Deutscher, hier auch arbeitslos, und möchte auch 
nicht um die halbe Welt, aber ich dachte ernsthaft über die Sache nach.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> aber ich dachte ernsthaft über die Sache nach.

Denk mal laut, Wilhelm.

Simsim H. schrieb:
> Moral ist im Keller. Von wegen Fachkräfte sind gesucht.

Tja, ist bei dir noch nicht der Groschen gefallen, das du
dafür eigentlich zu alt bist? Mitte/-Ende zwanzig ist das
gewünschte Alter was die Personaler von einem Berufsstarter
erwarten.
Mitte 30 sollten dann schon fünf bis zehn Jahre Erfahrung
vorliegen. Sind eben ziemlich verwöhnt die hohen Herren hier.
Natürlich ist das diskriminierend, aber das war schon immer so
und wird sich auch kaum ändern. Nur die Sanktionsgesetze
dazu sind etwas schärfer geworden. Der einzige Effekt den
man da registrieren kann, ist, das die Firmen vorsichtiger
geworden sind und sich mehr abschotten.
Bewerben darfst du dich aber weiter wie blöde.
Haste es schon mal bei Provinzfirmen versucht?
Wichtig ist, da erst anzurufen, Fragen zu stellen und wenn
der Kontakt weitergehen soll, bewerben.
Wenn du nur bundesweit Bewerbungsmappen verstreust, dann
wird das kaum funktionieren, jedenfalls nicht bei deinem
Background. Das ist keine Kritik an deiner Qualifikation,
sondern eine über das bedingungsfeindliche System in dem
wir hier leben. Ich glaube, außerhalb von D wären deine
Chancen deutlich besser, aber wissen tue ich es natürlich
nicht.

von GildoWal (Gast)


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Mit 37 Absolvent.

Meiner Meinung nach vollkommen ok, die allermeisten anderen kochen auch 
nur mit Wasser - wenn überhaupt.

Und von den 10 Jahren Erfahrung sind viele nur Routine - immer wieder 
das Gleiche machen.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Michael,

>> Würde ein Ingenieur eine Brücke konstruieren und dabei Pi mit 3,2
>> rechnen,...
>> „Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“
>> (Entschuldigung eines Change Managers) (Mein ceterum censeo)

Mir ging es nicht um die Ausrüstung mit Taschenrechnern. Sondern ich 
meinte und meine den entscheidenden Gegensatz zwischen Nachkommastelle 
und 70% Scheitern.
Der Unterschied in den Qualitäten der Schulungs- und Seminarunterlagen 
zwischen Mathematik und Change Management ähnelt nun mal dem zwischen 
Silber und Schrottmetall.

Schön, wenn die 70& Scheitern nicht Deine Welt sind. Ich hoffe für Dich, 
dass Dein Bereich von Change Management verschont bleibt - denn sie 
wissen nicht, was sie tun!

> Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Klar. Der gewöhnliche Weg ist eben der Auflösungsvertrag - für den 
Mitarbeiter vielleicht der soziale Tod, für die Führungskraft nur ein 
Verlust in der Bilanz.

>> Wer sich nicht einigen kann, welches "Menschenbild" denn nun wahr sei,
>> der sollte keines für wahr halten.
> Wenn sie nicht "Wissen..." dann hat auch jemand dafür gesorgt das
> sie es auch nicht erfahren. Ganz so einfach ist es nämlich nicht.
Das Gegenargument "jemand hat dafür gesorgt" ist abwegig, weil Freud, 
Adler, Jung und Reich sich ernsthaft bemüht haben - und wer hätte sie 
darin behindern sollen? Der Teufel vielleicht?

>> "Ich kenne kein Buch und keine Theorie, die ein wirklich erfolgreiches
>> Führungskonzept für ein Unternehmen hergeben könnte - kein einziges."
>> (Helmut Werner, einst Mercedes-Benz)
> Glaube ich dir unbenommen.
Bitte versuch gar nicht, mir zu glauben. Sondern prüfe mein 
Gegenargument mit Logik, und diese Prüfung ist besser als Glaube: Laut 
Kognitionspsychologen können wir Menschen 7+-2 Gedanken gleichzeitig 
fassen, mehr nicht.
Das Geschehen in einem Betrieb ist aber zu vielfältig für jede Lehre, 
die mit dem begrifflich denken Verstand verstanden werden soll. In den 
Lücken jeder Lehre blühen dann deren "Risiken und Nebenwirkungen".

> Nobody ist perfect und andere sind das auch nicht.
Natürlich ist "errare humanum est" wahr. Auch in der Technik. Da aber 
haben wir und unsere Ahnen großartige Erfolge gehabt im ständigen 
Streben nach Minimmierung der Streuung. Wir haben ein Qualitätswesen, wo 
andere Berufsgruppen unter Qualität noch die Zahl der Zeilen je 
Vortragsfolie verstehen statt der Verständlichkeit dessen, was in den 
Zeilen steht.

Nimm die aktuelle "Schuldenkrise". Wie unsere Politiker sich da gerade 
von den Abzockern an der Nase herum führen läßt - welche Berufsgruppen 
haben denn die Gelder erwirtschaftet, die da gerade abgezockt werden?

>> Diese aber weniger für den braven Personaler, der täglich meterweise
>> Bewerbungen abarbeitet.
> Das kannst du gar nicht wissen, eh weil dir dazu die Fakten fehlen,
Nun, man hat auch den einen oder anderen Personaler in seinem 
Bekanntenkreis.

> Darum gehts mir aber nicht, sondern darum, das man als abgewatschter Bewerber 
nicht begreift warum das so ist, also für dumm verkauft wird.
Meine Interpretation:
1. Wegen Krisenlage und Kündigungsfristen stellen Unternehmen vermehrt 
nur noch projektbezogen Kräfte auf Zeit ein und kaufen Arbeitskraft von 
Zeitarbeitsfirmen ein, deren Pleite keine TV-Schlagzeile wert wäre.
2. Wo das Arbeitsamt noch eine Dienstleistungsorganisation war, da ist 
die ARGE ein profitorientierter Betrieb. Auch wenn "Profit" Minimierung 
der Subventionen heißt und Minimierung der Arbeitslosenzahlen.
3. Entsprechend stellt die ARGE Arbeitslose ein, macht sie also zu 
Arbeitnehmern der ARGE, hetzt sie, Bewerbungen zu schreiben und 
entledigt sich der Maklertätigkeit, die ein Kerngeschäft des 
Arbeitsamtes war. Wer nicht genügend Bewerbungen schreibt, der kriegt 
die Leistungen gekürzt.

Meine Interpretation ist sicher nicht die Beste. Wer bessere hat, möge 
sich melden.

> Was kommt als nächstes? Schelte gegen Beamte?
Weniger. Sondern die Ursachenforschung hangelt sich an den Ursachen der 
Ursachen entlang, statt sich mit der Geißelung der Personen einer 
Ursache zu begnügen.

>> Bei der Berufswahl hat jede Alternative ihre eigenen Vorteile, Risiken
>> und Unwägbarkeiten.
> Was nicht sein müsste wenn die Konzepte dafür ehrlich vor der Wahl
> auf den Tisch kämen.
Michael, das ist doch kein Gegenargument! Die SED hielt es für geraten, 
Schulabgängern ihren Beruf zu diktieren gemäß dem aktuellen 
Fünfjahresplan oder so. Wer statt dessen die Freiheit der eigenen Wahl 
geniessen will, der muss mit den Risiken und Nebenwirkungen rechnen wie 
der Bäckerlehrling mit der Mehlstauballergie.

> Jetzt hat man den erwählten Beruf wie eine chronische Krankheit
Natürlich könnte jemand das Leben selbst eine Krankheit nennen, die 
irgendwann zu Ende geht.
Solch eine Definition halte ich aber selbst für krankmachend zum Leiden 
der Verbitterung und Lethargie. Sind wir geboren, werden wir wohl mehr 
erreichen, wenn wir uns bemühen, aus der jeweiligen Situation das Beste 
zu machen.

> ...und da kommen dann die bösen Arbeitgeber wieder ins Spiel.
Am Schachbrett gibt es keine bösen Gegenspieler, allenfalls welche, die 
einen oder mehrere Züge weiter schauen.
"Böse Arbeitgeber" gibt es genau so wenig wie "böse Gewerkschaftler". 
Die Personen beider Gruppen versuchen jeweils, aus ihrer Position heraus 
das Beste zu erreichen.
Schuldzuweisungen an Personen haben die nachteilige Wirkung, im 
Stillstand des Glaubenskrieges zu enden.

> Entweder man ist ein Täter oder man ist ein Opfer und ich hab schlicht
> keine Lust mehr ein Opfer zu sein
Nun, dann errichte eine Barrikade, steige drauf und lass Dich ablichten 
für die Cover der Weltzeitschriften.
Du hast schon Recht, nachdem die Bevölkerung "Atomkatastrophe" als die 
größte Gefahr erkannt und nun die Atomkraft abgestellt hat, gehören die 
"Soft Facts" (Mobbing, Burn Out) zu den Kandidaten für die nun größte 
Gefahr für Leib und Leben, wo was zu tun ist.

Ciao
Wolfgang Horn

von Simsim H. (simsim_h)


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Hallo alle zusammen,



ich habe endlich mal einen Arbeitsvertrag (45000/Jahr)unterschrieben.
Also meine Zusammenfassung :

nicht aufgeben nicht aufgeben nicht aufgeben ....

Schöne Grüße

von Dennis M. (Firma: Buckeljunge) (dennism)


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Gratuliere, viel Erfolg !

Gruß

von Ich (Gast)


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Simsim H. schrieb:
> ich habe endlich mal einen Arbeitsvertrag (45000/Jahr)unterschrieben.

Gratulation!

von sdfafd (Gast)


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Simsim H. schrieb:
> Hallo alle zusammen,
>
>
>
> ich habe endlich mal einen Arbeitsvertrag (45000/Jahr)unterschrieben.
> Also meine Zusammenfassung :
>
> nicht aufgeben nicht aufgeben nicht aufgeben ....
>
> Schöne Grüße

Herzlichen Glückwunsch!

Kannst du vielleicht noch etwas zur Branche und Größe des Arbeitgebers 
sagen?

von Simsim H. (simsim_h)


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Arbeitsbereich: SW/HW Entwicklung (Automotive)
Ort : Hessen


Beginn: in 2 Wochen

von Michael S. (technicans)


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Musste weit umziehen?

von ole (Gast)


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Logiker schrieb im Beitrag #2327761:
> Er hatte aber umfangreiche Sprachkenntnisse und konnte
> gut mit Menschen. Aber rein fachlich war er eine Katastrophe.
Dann hat er ja das nötige Rüstzeug für den Vertrieb. ;-)

@Simsim H.
Glückwunsch.

von Haddi2011 (Gast)


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Hallo Simsim H.

Würde gern mit dir tauschen, wenn du nichts dagegen hast.
Bin auch ein Ausländischer Absolvent aus Afrika.

Hier meine Email

beno7575@live.de

Melde dich mal

Bis dann

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Fein, Simsim,
>
> ich habe endlich mal einen Arbeitsvertrag (45000/Jahr)unterschrieben.
Dann sind Deine ärgsten finanziellen Sorgen erst mal erledigt.
Viel Freude bei der Arbeit!

Ciao
Wolfgang Horn

P.S.
> nicht aufgeben nicht aufgeben nicht aufgeben ....
Im Prinzip ja.
Allerdings wäre Deutschland wohl besser dran, hätte Adolf Hitler nicht 
so lange durchgehalten in seinem Glauben an seine Bestimmung und an 
seine Wunderwaffen.
Deutschland ist seit dem nicht mehr das Land des blinden Glaubens, 
sondern eher das der Kritik. Je konstruktiver, desto besser.
W.H.

von Michael S. (technicans)


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@Wolfgang Horn

Für Unternehmer gilt: Herrenrasse bleibt Herrenrasse
Dagegen hilft gar nichts, außer ziviler Ungehorsam.

von smörre (Gast)


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> Im Prinzip ja.
Was bleibt einem denn als Alternative zum nicht aufgeben übrig?

> Allerdings wäre Deutschland wohl besser dran, hätte Adolf Hitler nicht
> so lange durchgehalten in seinem Glauben an seine Bestimmung und an
> seine Wunderwaffen.
was wäre, wenn die Wunderwaffen tatsächlich zum Einsatz gekommen wären 
...
hätte, wäre, wennn ... fiktionale Geschichte ist genauso überflüssig wie 
try and error Politik.
> Deutschland ist seit dem nicht mehr das Land des blinden Glaubens,
> sondern eher das der Kritik. Je konstruktiver, desto besser.
> W.H.
seitdem ist Deutschland zum Satellitenstaaten der USA geworden.
Ob dieser Weg richtig ist, wird sich noch erweisen.

von smörre (Gast)


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okay, sorry war jetzt wohl mehr als offtopic (weil Deine 
Schlußfolgerungen eine Antwort provozieren?) und gehört nicht hier hin 
... müßten wir dann mal in einem Politikforum weiter diskutieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simsim H. schrieb:

> ich habe endlich mal einen Arbeitsvertrag (45000/Jahr)unterschrieben.
>
> Also meine Zusammenfassung :
>
>
>
> nicht aufgeben nicht aufgeben nicht aufgeben ....

Und die üblen Dinge immer schön abwehren.

Auch von mir einen Herzlichen Glückwunsch, und viel Erfolg!

Deinem Unternehmen scheint es ja gut zu gehen, wenn man als Absolvent 
trotz den 37 Jahren schon bei 45k€ einsteigt.

von Hmm (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Deinem Unternehmen scheint es ja gut zu gehen, wenn man als Absolvent
> trotz den 37 Jahren schon bei 45k€ einsteigt.
Oder es war von Anfang an ein Fake und er will die Sache beenden, weil 
die Semesterferien sich dem Ende zu neigen.
Seine Grammatik u. Rechtschreibung ist fast einwandfrei, ab und zu mal 
ein kleiner Fehler eingestreut, speziell immer kurz drauf, wenn er mal 
erwähnt, dass er ein Ausländer ist. Die Sache riecht dezent nach Troll.

von sdssdsd (Gast)


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Er hat ja auch immerhin 10 Jahre hier in Deutschland studiert, da kann 
man von einem (intelligenten) Menschen erwarten, dass er die Sprache 
beherrscht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Hmm schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Deinem Unternehmen scheint es ja gut zu gehen, wenn man als Absolvent
>> trotz den 37 Jahren schon bei 45k€ einsteigt.
>
> Oder es war von Anfang an ein Fake und er will die Sache beenden, weil
> die Semesterferien sich dem Ende zu neigen.

Wieso? Im Nachbarthread ließt man gerade: Es brummt. Brummmmmm, brummmm, 
....... ;-)

Beitrag "Re: Wirtschaft : Fachkräftemangel steigt rasant"

Obwohl, bei mir brummt nur der Kühlschrank. ;-)

von Simsim H._Gast (Gast)


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Hallo zusammen,



es ist schon mittlerweile fast 7 Jahre her als ich diese Beitrag 
geschrieben habe.


Ja ich bin der jenige, der das Studium mit 37 Jahre erfolgreich 
abgeschlossen hat.

Ich arbeite seit meinen ersten Job und war ne arbeitslos.
Ich wohne mittlerweile in der Schweiz und bin als SW Architekt tätig 
obwohl ich ET bin.

Die SW Entwicklung war meinen Schicksal und ich muss ehrlich sagen in 
meinen Beruf bin sehr erfolgreich.

Ich habe die Arbeitsstelle 3 mal gewechselt.
Bis hier ist immer meine karriere besser gelaufen immer nach Oben.

Was ich eigentlich sagen möchte ist:
ne aufgeben... ne aufgeben.
Man muss immer an sich arbeiten und versuchen von sich eine bessere 
Mensch zu machen.
Bessere mensch heisst nicht nur technisch sondern auch die menschliche 
Seite.


Besten dank an allen
In diesem Sinne ....

von HBich (Gast)


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Simsim H._Gast schrieb:
> Ich habe die Arbeitsstelle 3 mal gewechselt.
> Bis hier ist immer meine karriere besser gelaufen immer nach Oben.
>
> Was ich eigentlich sagen möchte ist:
> ne aufgeben... ne aufgeben.
> Man muss immer an sich arbeiten und versuchen von sich eine bessere
> Mensch zu machen.
> Bessere mensch heisst nicht nur technisch sondern auch die menschliche
> Seite.


Holy crap,

das ist ja der erste Beitrag den ich lese, der nicht vom Defätismus 
handelt.
Von wegen, nur 10% der Besten werden erfolgreich sein, die 25-jährige 
Master sind mit jahrelanger Berufserfahrung, sportlich, attraktiv, 
schöner Freundin und beneidenswertem Auftreten.

Alle anderen seien der Fachkräftelüge der VDI/VDE/BDI-Mafia auf den Leim 
gegangen und könnten jetzt nur noch sich die Busfahrt zum Amt leisten, 
um die Stütze abzuholen.
Und dieser Vorgang überfordere auch noch die Kompetenzen des 
minderleistenden Möchtegerningenieurs noch bei Weitem.

Beitrag #5331904 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5331936 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5331960 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5331979 wurde von einem Moderator gelöscht.
von klausi (Gast)


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Simsim H._Gast schrieb:
> Ich habe die Arbeitsstelle 3 mal gewechselt.
> Bis hier ist immer meine karriere besser gelaufen immer nach Oben.

Cool, dann läufts ja doch, nur halt nicht in DE.

In CH sind gewisse Ausländer noch eher gewöhnlich als in DE. Darf ich 
fragen, wieviel da Brutto im Jahr herausschaut?

von Irrenhauswärter (Gast)


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Weasels schrieb im Beitrag #5331960:
> Warum schreibst du als Gast und nicht als registrierter User, wie vor 7
> Jahren?

Der wird wohl kaum noch seine Logindaten parat haben nur weil er hier 
einmal eine Frage gestellt hat, die Emailaddresse wird sich auch 
geändert haben oder einfach nur zu bequem extra die Daten zur Anmeldung 
rauszukramen.

von SimsimHgast (Gast)


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Hallo zusammen,

Grund warum ich mich nicht eingeloggt habe ist dass ich die logdaten 
vergessen habe.
Mit diesem Beitrag möchte ich nur die jenigen sagen die vielleicht am 
aufgeben waren egal in welchem Zusammenhang, dass es nicht unmöglich 
ist.

Es ist nicht nur heisse wörte. Man muss auch was tun.wenn du dich nicht 
selber helfen kann erwarte von nehmenden dich zu helfen.


Ich wünsche euch einen schönen Abend

von Henry G. (gtem-zelle)


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Simsim H._Gast schrieb:
> Hallo zusammen,
>
...
> In diesem Sinne ....


Kannst du dich mit deinem Nick anmelden und das nochmals posten, damit 
wir sicher sein können, dass du kein Troll bist.

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