Hallo allesamt, habe ein defektes Korg SP-100 Stage Piano erstanden. Der Fehler war schnell gefunden: Eine kaputte (durchgebrannt, Getränt drüber geschüttet) Platine. Es handelt sich hierbei um eine Diodenmatrix wie bei einer Fernbedienung. Also zum Musikladen und eine gebrauchte Ersatzplatine günstig erstanden. Leider passt die nicht, da Fatar, der Platinenhersteller von Korg, 2 Platinentypen für Keyboards herstellt. 1. Alle Stromkreise offen, bei Tastendruck wird einer geschlossen. 2. Alle Stromkreise geschlossen, bei Tastendruck wird einer geöffnet. Ich hoffe ma, das als LAie richtig aus den Schaltplänen herausgefiltert zu haben. Leider wird nur noch ein Platinentyp hergestellt und das ist der der nicht in mein Stage Piano passt. Wäre es möglich meine Ersatzplatine irgendwie zu modifizieren, dass einfach alle Signale, die in Richtung Musikerzeugung geschickt werden umgekehrt werden? Vielleich kann man irgendein Bauteil reinlöten, dass dann das Umdrehen macht? Hänge mal die Schaltpläne an... 1. Kompletter Schaltplan (komplette Schaltung sind 2 Platinen)... ich habe nur Probleme mit der rechten Platine 2. Schaltplan der kaputten Platine oben (der Plan ist allerdings eine kleinere Version, mit weniger Tasten) 3. Schaltplan der neuen Ersatzplatine unten(wieder die kleinere Version) Liebe Mods, bitte verschieben falls falsches Forum. Vielen Dank für Eure Hilfe.
Michael Pauli schrieb: > Wäre es möglich meine Ersatzplatine irgendwie zu modifizieren, dass > einfach alle Signale, die in Richtung Musikerzeugung geschickt werden > umgekehrt werden? Vielleich kann man irgendein Bauteil reinlöten, dass > dann das Umdrehen macht? Ich habe mir das angesehen, und: es ist komplizierter als gedacht... :-/ Denn wenn du nicht weißt, welches die aktive Seite (Treiber/Ansteuerung/uCAusgang) und welches die passive Seite (Pullup, Pulldown) der Matrix ist, hast du eine 50% Chance, die richtige Variante zu treffen (Screenshots). Wenn du weißt, welche Variante du hast, dann könnte man da einen Zwischenstecker basteln (Inverter am Treiber / Open-Collector-Inverter beim uC-Eingang). Wenn du sowieso die Platine vor dir liegen hast, warum lötest du dann nicht "einfach" die paar Dioden andersrum rein?
Hallo Lothar Miller, danke erstmal für die Mühe und Deinen Rat. Wie gesagt, ich bin eigentlich Laie. So wie ich das sehe, gibt es ne hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich beim Umdrehen von den 44 Dioden nen Fehler mache, der die Platine unbrauchbr bzw. das spätere debuggen schwierig macht. Ein Freund und ich haben und schon unabhängig voneinander testhalber an der kaputten Platine probiert. Das Auslöten der Dioden geht, nur das Einlöten erwies sich als sehr schwierig, weil des Lötzinn einfach nicht mehr haften wollte (das ging laut nem anderen Thread in nem anderen Forum aber nicht nur uns mit diesen Platinen so). Leider habe ich bei uns in der Gegend keinen Profi mehr gefunden der sowas macht (wobei hierbei wohl auch die Arbeitszeit in keiner Relation zum Wert des Epianos steht). Daher bin ich auf die Idee mit dem Vorschalten eines Steckers gekommen und eben auch weil ich ne neue Ersatzplatine hier rumliegen hab. Wäre ja schade. Wie schwer wäre es denn solch einen Stecker zu basteln?
Michael Pauli schrieb: > Das Auslöten der Dioden geht, nur das Einlöten erwies sich als > sehr schwierig, weil des Lötzinn einfach nicht mehr haften wollte Wo? An der Platine? Wenn da schon Lötzinn drauf war, dann haftet auch das neue. Sonst: Flussmittel (z.B. aus einem Stift) hilft weiter. Und die ausgebauten Dioden würde ich sowieso wegwerfen und für 2 Euro 100 neue 1N4148 einbauen...
Hi, Lothar Miller schrieb: > Wenn du sowieso die Platine vor dir liegen hast, warum lötest du dann > nicht "einfach" die paar Dioden andersrum rein? Also dem würde ich mich anschließen... Es mag gerade für jemanden der nicht gerade Löterfahren ist durchaus mal zwei Stunden dauern. Aber das ist technisch wohl die allereinfachste Übung. Du brauchst die "alten" Dioden nicht einmal "heile" herausbekommen, 1N4148 sind absoluter Standart und kosten in Stückzahl nicht mal 1ct/pcs. In kleinmenge dürfte das immer noch deutlich unter 10ct. sein, j enach Quelle so 2 bis 5ct. (Wobei das "funktionsfähig auslöten" bei 1N4148 nicht schwer ist, auch für "unerfahrene") Wenn dir die Löterfahrung fehlt lasse dir, sofern nicht selber was in der Schrottkiste liegt, von einem Radio&Fernsehtechniker in deiner Nähe zuerst eine oder zwei alte Platinen geben -irgendetwas mit bedrahteten Bauteilen, z.B. alter Radiowecker- und über damit das auslöten ohne die Leiterbahnen abzuheben, dann wage dich da ran. Wenn es weniger um die Kosten geht sondenr nur um das technisch mögliche, dann gebe dem RFT direkt die Platine zum Umbauen. Für einen Stift im ersten LJ eine nette Lötübung und für einen erfahrenen in DEUTLICH unter einer Std. zu machen. Von dieser Möglichkeit abgesehen gibt es durchaus "Inverter" die in der LAge sind aus einem "HIGH" ein LOW zu machen und umgekehrt. Das sind BAusteine wie CD4049 oder 74xx244. Aber dazu müsste man mehr wissen als der Schaltplan hergibt. Spannungspegel z.B. Oder auch der STrom der tatsächlich fließt wenn die Taste gedrückt ist. Das zu ermitteln alleine dürfte für einen LAien "riskant" sein. Und der Umbau diesen Invertierenden Bustreiber da ordentlich zischenzuschalten, so das es elektrisch UND mechanisch einwandferi ist, das ist alleine mehr arbeit als die Dioden umzudrehen. Das würde ich -wenn überhaupt- nur in betracht ziehen wenn ein umdrehen der Dioden nicht un betracht kommt weil z.b. an der Stelle Vergussmasse über diese gekippt wurde. Gruß Carsten
> Du brauchst die "alten" Dioden nicht einmal "heile" herausbekommen Also: die alten Dioden nicht auslöten, sondern einfach abschneiden. Das ist für die Platine schonender. > Wie schwer wäre es denn solch einen Stecker zu basteln? Mit diesem Wissen: > ich bin eigentlich Laie. grenzt das an "unmöglich", denn du mußt ja den Treiber invertieren und die Rückrichtung ebenfalls. > weil des Lötzinn einfach nicht mehr haften wollte Mach doch mal ein Foto von den Lötversuchen, schreib dein Werkzeug (Leistung, Temperatur) und dein Lötzinn (bleifrei/verbleit Sn40Pb60...) mit dazu. Dann kann man die Lötversuche mal analysieren.
Danke für die Ratschläge. Tolles Forum. Denke ich werde mich mal durch die Radio-Fernsehtechniker der weiteren Umgebung durchtelefonieren (im Ort und Umgebung gibts keine mehr). Wenn das keine Option ist, ist die Idee mit dem Abknipsen der Dioden anstatt sie auszulöten wirklich ein guter Ratschlag. Meine Lötversuche sind gelinde gesagt nicht das Wahre. Bilder will ich lieber keine machen. :-D Meine Hardware war eine alte Toolcraft 50 Watt Analoglötstation. Gelötet habe ich mit 300°. Ein Freund meinte nachdem was ich beschrieben habe, es könnte auch mit der Station was nicht stimmen. Werde Sie austauschen. Lötdraht ist verbleiter 1mm Elektroniklötdraht mit Flussmittel schon drin.
Zum Schaltplan: "MK" heißt "make" und "BK" "brake", das sind Schließer und Öffner. Für die Anschlagdynamik ( laut/leise spielen je nach Anschlaggeschwindigkeit) wird die Zeit zwischen Öffnen und Schließen gemessen.
Michael Pauli schrieb: > Meine Hardware war eine alte Toolcraft 50 Watt Analoglötstation. Für Dioden reicht das. > Gelötet habe ich mit 300°. Das allerdings nicht. Ich löte solche Fälle mit viel Temperatur (400°C) und vor allem: schnell (nach 1 Sekunde sollte das Meiste erledigt sein). > ist die Idee mit dem Abknipsen der Dioden > anstatt sie auszulöten wirklich ein guter Ratschlag. Die kommt aus der Praxis, wo idR. eine unversehrte Platine wertvoller ist, als das zu entfernende Bauteil... ;-) Eine kleine Vertiefung: Ich würde die Dioden mit dem Seitenschneider so flach wie möglich an der Platine abschneiden
1 | |
2 | Diode |
3 | | |
4 | .----######----. Seitenschneider |
5 | | ___ | ___ / |
6 | ____|___________|___\|/___|______________ |
7 | ____|________________|________Platine____ |
8 | | | |
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Zum Schaltplan: "MK" heißt "make" und "BK" "brake", das sind Schließer > und Öffner. Ich tippe eher auf "break" ;-) Abbrechen, Unterbrechen vs. Bremsen, Anhalten
ja natürlich break. Auf PC-Tastaturen wird auch beim Drücken ein Tastencode für make und beim Loslassen einer für break gesendet.
Michael Pauli schrieb: > ist die Idee mit dem Abknipsen der Dioden > anstatt sie auszulöten wirklich ein guter Ratschlag. Und wie kriegt man dann die neuen wieder rein? Ich würde auslöten (mit Entlötpumpe).
Hier noch ein Foto von beiden Platinen gegenübergestellt, das ich schon vor längerer Zeit gemacht habe. Die Dioden sind auf der Rückseite durchgesteckt und dann auf der anderen Seite mit den Leiterbahnen verlötet. http://www.midi-store.com/Fatar-Key-PCB-Contact-Board-BELOW-C-p-17718.html
Michael Pauli schrieb: > Die Dioden sind auf der Rückseite durchgesteckt und dann auf der > anderen Seite mit den Leiterbahnen verlötet. Das ist üblich. Ist auf der Rückseite Lack drauf? Ich tippe auf: Nein. Dann sollte das reibungslos klappen. > Hier noch ein Foto von beiden Platinen gegenübergestellt Das geht mit ein wenig Übung Ruck-Zuck: keine Bauteile im Weg und alles Flach. 1A Bedingungen also. Ralf G. schrieb: > Und wie kriegt man dann die neuen wieder rein? Man entfernt den Drahtstummel auf der Rückseite zusammen mit dem Zinn mit einer Entlötpumpe. Oder man macht die Lötstelle heiß und klopft die Platine auf den Tisch...
Auf der anderen Seite ist Lack drauf. Also beim letzten Lötversuch, hat sich der Lötdraht auf der Platine immer zusammengekugelt und ist eben nicht ins Loch mit der Diode rein und hat sich auch nicht mit Diode und Platinenanschluss verbunden. Beim anschließenden Diodentest mit dem Multimeter gings bei einigen meiner Testdioden dann doch, nur die Werte auf dem Display haben verrückt gespielt (keine ca. 750-wies sein sollte- sonderm mal 1200, mal was anderes, mal nix). Aber das wird wohl alles an meiner mangelnden Übung gelegen haben. Danke jedenfalls für das Engagement von Euch.
Lothar Miller schrieb: > Man entfernt den Drahtstummel auf der Rückseite zusammen mit dem Zinn > mit einer Entlötpumpe. Oder man macht die Lötstelle heiß und klopft die > Platine auf den Tisch... Hmm! Und ich spare mir vorher das abknippsen und ziehe die Diode nach dem Wegsaugen des Zinns einfach raus. Die Platine so zu züchtigen, wäre nichts für mich.
Ralf G. schrieb: > Hmm! Und ich spare mir vorher das abknippsen und ziehe die Diode nach > dem Wegsaugen des Zinns einfach raus. Und dann bleibt dir das Lötpad am krummen Diodendraht hängen... :-/ Aber es stimmt: auf den Bildern sind geräumige, nicht durchkontatierte Löcher, da dürfte es auch ohne Abzwicken gehen. Michael Pauli schrieb: > Also beim letzten Lötversuch, hat sich der Lötdraht auf der Platine immer > zusammengekugelt und Das ist schlecht. Nur: warum kugelt sich das Zinn zusammen und geht nicht an die Lötspitze? Ist die verzundert? > Auf der anderen Seite ist Lack drauf. Aber nicht auf den Lötstellen: http://www.midi-store.com/popup_image.php?type=D&id=17718&title=Fatar%20Key%20PCB%20Contact%20Board%20BELOW%20C&area=C > Beim anschließenden Diodentest mit dem Multimeter Diode kaputtgebraten? Wie gesagt: die Lötzeit pro Diode wird im unteren einstelligen Sekundenbereich angegeben.
Hi, Ralf G. schrieb: > Lothar Miller schrieb: >> Man entfernt den Drahtstummel auf der Rückseite zusammen mit dem Zinn >> mit einer Entlötpumpe. Oder man macht die Lötstelle heiß und klopft die >> Platine auf den Tisch... > Hmm! Und ich spare mir vorher das abknippsen und ziehe die Diode nach > dem Wegsaugen des Zinns einfach raus. Die Platine so zu züchtigen, wäre > nichts für mich. Selbstverständlich ist der "richtige" Weg die Dioden mit der Entlötpumnpe zu entlöten. Gerade wenn die so frei liegen. ABER: Hier geht es um unkomplizierte Hilfe für einen -nach eigener AUssage- Lötlegastheniker. Ich denke nicht das der TE über eine elektrische Entlötpumpe verfügt. Und eine FEderbetriebene Entlötpumpe kostet zwar nicht die Welt, muss aber erst beschafft werden UND erfordert doch einiges an übung, besonders wenn es nichts ums Bauteil, sondern DIE PLATINE als zu rettendes Objekt geht. Eine Federpumpe kann ihre Wirkung nur "gut" Entfalten wenn die möglichst schlüssigen Kontakt zur Lötstelle hat. in den meisten Fällen bedeutet dies das die "nach" dem Lötkolben auf die Stelle aufgesetzt wird. bei einem Ungeübten führt das aufgrund der Zeitverzögerung und der damit verbundenen Auskühlung dazu das di eLötstelle oft "Überhitzt" wird (werden muss). Gerade bei Pertinaxplatinen wie diese hier vorliegen werden dabei aber oftr die Leiterbahnen stellenweise beschädigt oder abgelöst. Das andere Problem ist der Rückschlag. Beim Auslösen gibt es einen stoss. Das Problem ist besonders dann akut wenn mit entlötpumpe und Lötkolben gleichzeitig gearbeitet wird. Durch den Rückschlag gibt es dann einen Stoss auf die Lötspitze was dann Spuren auf der Platine hinterlässt. Natürlich -mit ERfahrung und Übung- bekommt man beides in den Griff. Aber das ist hier nicht gegeben. Und sich da irgendwas abzubrechen oder zu riskieren um ein paar Bauteile zu "retten" die zusammen keine 2 Euro kosten ist sicher alles andere als Zielführend! ICh habe hier am Arbeitstisch eine Elektrische Entlötstation (WellerVP801C) damit macht das Entlöten fast richtig Spass. In der WErkzeugkiste liegt die gute alte Handpumpe. Trotzdem... Wenn ich unterwegs bin (und sei es nur an meinem Auto) -sofern es sich nicht um WErtvolle/nicht vorrätige Bauteile handelt kneife ich bei THT TEchnik lieber ab und Entlöte dann anstelle mit der Pumpe zu hantieren. Obwohl genug Übung vorhanden ist. ISt schneller/bequemer... ABER ACHTUNG: Bei SMD TEchnik ist das mit dem Abkneifen wieder mit vorsicht zu genießen. Durch die Seitliche Druckbelastung die nicht durch ein "Loch" in der Platine aufgefangen wird kann es hier dann zu einem Abriss der Leiterbahnen kommen. Da muss man sich immer gut überlegen ob ein "abkneifen" wirklich Zielführend ist oder man andere Wege sucht. @TE ICh würde beim Abkneifen eine andere Stelle vorschlagen: Anstelle wie von Lothar vorgeschlagen möglichst nah an einem der Löcher würde ich einseitig möglichst nahe am Glaskörper trennen. Dadurcht hat das REststück mehr Gewicht, fällt evtl schon von selbst bei erhitzen der Lötstelle nach unten hin weg. Zum anderen kann man da auch notfalls mal mit der Spitzzange oder Pinzette vorsichtig dran ziehen wenn es ganz Stramm sitzt. Wenn di eRückseite wirklich irgendwie VErbaut sein sollte das Löten darauf schwer fällt (sieht mir aof dem Fotos nicht so aus, aber das ist nur geschätzt) dann kann man auch die Dioden Beidseitig am Glaskörper abtrennen und die "neuen" Dioden an die Drahtenden anlöten. (Also neue Dioden direkt neben die Stehengebliebenen Anschlussdrähte legen, dann im Bereich wo die Drähte nebeneinander liegen diese mit einem Tropfen Lötzinn verbinden, überstehenden Drahtreste dann abschneiden... Gruß Carsten
Carsten Sch. schrieb: > Eine Federpumpe kann ihre Wirkung nur "gut" Entfalten wenn die möglichst > schlüssigen Kontakt zur Lötstelle hat. in den meisten Fällen bedeutet > dies das die "nach" dem Lötkolben auf die Stelle aufgesetzt wird. Ich hab' auch nur so eine Federpumpe. Ich finde das geht ordentlich: Lötspitze auf das Pad - Pumpe drüber (Draht vom Bauteil als Führung) - und Schuss! Falls man immer mal was mit Leiterplatten macht, ist sowas ein wichtiges Teil. Wenn nicht... Ich könnte mir vorstellen, dass man mit Abkneifen [dann schon lieber direkt an der Diode (lt. Carsten Sch.) oder gleich mittendurch] mehr Schaden anrichten kann.
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